sehr witzig. die architektonischen strukturen auf den meisten euro-banknoten sind fiktional, damit keines der europäischen mitgliedsländer sich benachteiligt fühlt. din den niederlanden werden und wurden diese strukturen, vornehmlich brücken, jetzt einfach nachgebaut. /marginalrevolution.com
gescheiterte, megalomane grossprojekte gibt's nicht nur in berlin und hamburg. auch in seattle gibt's das. fustercluck ist für heute übrigens mein lieblingswort.
sascha lobo bringt diese phänomen, das gerade alle in aufregung versetzt, gut auf den punkt:
Der Erfolg von Pegida liegt darin begründet, xenophobe Signale zu senden, ohne dass sich Sender oder Empfänger das eingestehen müssten. Die Erkennungscodes funktionieren sogar so eindeutig, dass man sich die ständige Scheindistanzierung leisten kann, "Wir sind keine Nazis", "Wir haben nichts gegen Ausländer", "Wir sind für das Asylrecht". Diese Sätze brauchen nicht einmal mehr das früher typische "aber" dahinter, man versteht sich auch so.
auch einen schönen neologismus hat sascha lobo parat: latenznazi.
[kommentar gelöscht. notiz an mich: nur was zu links hinzuschreiben, wenn man was sinnvolles hinzufügen kann oder mindestens einen gedanken zuende gedacht hat.]
Antonia Baum erwiderte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Lena Dunham könnte eine solche Führungsfigur sein. Katrin Gottschalk vom Missy Magazine kritisierte, dass Lühmann sich vor allem am Image des Feminismus abarbeite und nicht an Inhalten. Und Sophie Elmenthaler antwortete auf Zeit Online, es sei ein Trugschluss, dass sich jede Idee verkaufen ließe, wenn sie nur „hübsch genug verpackt“ wäre.
tilo jung stellt murat kurnaz ein paar sehr gute fragen, ein paar weniger gute und ein paar unfassbar blöde. sollte man trotzdem mal lesen. oder angucken.
ich finde roland tichy nicht besonders prickelnd. trotzdem hab ich diesen artikel (via rivva) eben ausversehen gelesen. es geht um irgendeinen blödsinn.
irgendwann diskutiert roland tichy auf twitter mit @DWDL. bereits nach zwei an @DWDL gerichteten tweets flippt @DWDL völlig aus:
Das hat so niemand behauptet. Also unterlassen Sie bitte solche Unterstellungen. Herzlichen Dank
@RolandTichy:
also wer ist jetzt dünnhäutig? Im Austeilen stark, beim Einstecken weinerlich...
@DWDL:
Sie stellen Kritik mit falschen Unterstellungen auf eine Stufe? Was ist das für eine Diskussionskultur #troll
@RolandTichy:
dann lesen Sie mal Ihre Tweets. Blitzvergesser
@DWDL:
Vom Journalist zum Internet-Troll. Schönes Hobby, bleibt uns nur kein Zeit für. Wir steigen aus
der witz ist: im april 2012 habe ich mal einen mailwechsel (nach einem kommentarwechsel) mit thomas lückerath von dwdl.de geführt (in dem ich dwdl.de und ihn ein paar mal kritisierte). seine lezten beiden sätze lauteten damals:
Mit so einem Internet-Troll macht eine Diskussion leider absolut keinen Sinn. Das ist Zeitverschwendung.
auch wenn das für eine bemerkenswerte konsistenz in thomas lückeraths merkbefreitheit und argumentationsmustern spricht, ich fand das schon vor 2½ jahren traurig.
fotos von durchschnittlichen amerikanern und amerikanerinnen (die zufällig sexpupen sind). ich glaube das ist nicht geeignet ums auf der arbeit anzugucken (nsfw). ich glaube, ich hab das bei thisisnthappiness.com gefunden.
roxane gay zieht vergleiche zwischen bill cosby, polizei-übergriffen, oscar pistorius und meint es sei unsere verantwortung unsere idole nicht mehr anzubeten, sondern als menschen zu sehen.
ich vermute bandaid30 ist vorbei. lange nichts mehr davon gelesen oder gehört. auf der projektseite konnte ich auch nicht rausfinden was es jetzt gebracht hat oder wie das geld eingesetzt wurde oder wird (vielleicht weiss jemand mehr als ich?). dort steht allerdings immer noch in bewundernswerter schlichtheit und in grossbuchstaben:
BUY THE SONG. STOP THE VIRUS.
ich mag charity meistens nicht, weil charity für mich oft den beigeschmack von ablasshandel hat oder überzogene versprechungen macht (sieh oben). oft nutzt charity auch fotos von stark abgemagerten afrikanern oder riecht nach fernseh-gala, showtreppe, kitsch und emotioanlisierung. charity wird (aus meiner sehr beschränkten sicht) von prominenten oder stinkreichen leuten betrieben, die ihrem leben, das oft ausschliesslich aus geld-verdienen besteht, einen etwas tieferen sinn geben wollen. ich weiss, dass sind auch gedanken von bemerkenswerter schlichtheit, aber dafür habe ich vor ner weile ein schönes zitat rausgesucht das auch schlicht ist, aber wunderschön. es ist von chinua achebe:
ich wollte nämlich was ganz anderes sagen: ich mach jetzt auch charity.
vor ein paar wochen dachte ich: man kann leute doch bestimmt auch ohne doofe musik zum spenden bewegen. mit online-werbung zum beispiel. die soll sehr gut funktionieren (das sage ich nur halbironisch).
also hab ich mir gedacht, warum soll ich nicht einfach banner bauen für leute oder organisationen die ich gut finde und denen ich zutraue oder von denen ich weiss, dass sie etwas zum guten bewegen können. seit heute früh rotieren hier stilanzeigen-banner von ein paar organisationen denen ich entweder schonmal etwas gespendet habe, spenden würde oder regelmässig spende. organisationen, die ich also relativ vorbehaltslos empfehlen würde.
wer auch stilanzeigen-spenden-banner ausliefern möchte, ich bin sicher die stilanzeigen-macher helfen gerne: hier sind die stilanzeigen- kontaktdaten .
wer vorschläge hat, für wen man auch unbedingt werben sollte, immer her damit.
nein, philipp jahner hat nicht bewiesen, dass hamburg die schönste stadt deutschlands ist, sondern dass es in hamburg viele leute gibt die schöne fotos machen, diese unter cc-lizenzen veröffentlichen und dass er die finden kann.
ich benutze pinboard seit fast vier jahren sehr intensiv und ausser den knapp 10 dollar anmeldegebühr habe ich maciej cegłowski noch nichts bezahlt. das habe ich eben geändert und die jährlich $25-dollar billige archiv-funktion abonniert. ich bin sicher, ich finde pinboard jetzt noch toller.
wunderbare ode auf stephen colbert von will leitch. kann man auch gut ohne die eingebetteten videos lesen, aber wenn man es schafft die videos mit dem interview von colbert mit maurice sendak trotz geofencing zu sehen, wird man zeuge einer wunderbaren ode auf maurice sendak von stephen colbert.
Stephen Colbert, the improv star, never really wanted to be a political comedian. And that's precisely why he was the best one. I'll miss “The Colbert Report." But I can't wait to bury the character, and see the real Colbert, all the time. I bet Stephen, at last, feels the same way.
interessant zu lesen, wie die „erste dokumentierte Cyberattacke eines EU-Staats auf einen anderen“ ablief. vor allem zeigt sich: Verschlüsselung wirkt:
Zwischen 2009 und 2011 habe der Dienst mit seinen Alliierten daran gearbeitet, vor allem um das "Verschlüsselungsproblem" zu lösen: Weil immer mehr verschlüsselt wurde, wollte der GCHQ an die Daten gelangen, bevor sie unleserlich gemacht wurden. Belgacom bot sich dann als Ziel an, weil er nicht nur in Europa, sondern weltweit eine wichtige Rolle im Telekommunikationsnetz spielt.
das ist schon sehr witzig. die spanischen zeitungsverleger ärgern sich, dass google-news seine marktbeherrschende stellung jetzt nicht mehr ausnutzt und ihnen deshalb auch keine leser mehr erschliesst und zuführt. taxifahrer die gäste zu restaurants fahren, werden übrigens demnächst in spanien dazu gezwungen eine schutzgebühr an die entsprechenden etablissements zu zahlen. denn offenbar leben die spanischen taxifahrer ganz gut davon, menschen in restaurants zu fahren und so von den leistungen der restaurants zu profitieren, ohne dafür angemessen zu bezahlen.
super buch, flüssig zu lesen und vor allem auch digital- oder daten-laien zuzumuten, weil michael seemann sein digital-weltbild von grund auf erklärt.
ich bin schon länger sympathisant des post-privacy-gedöns, vor allem weil ich in den post-privacy-thesen wichtige denk- und diskussionsansätze sah. in diesem buch zieht michael seemann die leser vorsichtig und umsichtig argumentierend auf seine seite. erstaunlicherweise wird das buch zum ende hin noch besser, wenn er konkret wird und handlungsräume und strategien aufzeigt. die letzten seiten sind dann auch, wie der rest des buchs, angenehm pragmatisch, mit genau der richtigen dosis optimimus und realismus.
kittykoma berichtet über den besuch von ein paar foodbloggern im neuen white trash. man scheint sich dort nun auf die abzocke von touristen spezialisiert zu haben und zu versuchen den besuch so unangenehm wie möglich zu gestalten, damit man nur einmal kommt und die tische nicht ein zweites mal „blockiert“. witzigerweise ist die yelp-seite des white trash jetzt voll mit negativen berichten vom 13. und 14. dezember.
das ist schon sehr speziell was ben blatt hier über david lettermans top-ten-listen zusammengetragen hat. aber wenn man sich für david letterman interessiert, könnte das interessant sein. ich bin mir ja nicht sicher, wofür ich david letterman mehr bewundern soll: 30 jahre die gleiche show, auf mehr oder weniger gleichbleibend hohem niveau durchzuziehen oder 30 jahre den immer gleichen witz in hunderten von variationen durchzuziehen.
hannah lühmann nörgelt auf zeit.de an anne wizorek rum und fordert gleichzeitig mehr ernst und mehr humor für „den neuen feminismus“ (und weniger nörgelei). der tagesspiegel hat den artikel „Warum der neue Feminismus so humorlos ist“ übertitelt, was leider zu viel versprochen ist, denn hannah lühmann klärt nicht warum der „neue feminisms“ humorlos sei, sondern nur das sie ihn humorlos findet. andererseits ist der artikel im tagesspiegel ehrlicher überschrieben, weil man gleich erkennt um was es hannah lühmann geht: provokation und eine klickreiche empörungswelle. das wird sicherlich auch ganz funktionieren, oder funktioniert schon. ich reagiere ja auch auf den artikel, obwohl er voller widersprüche, verallgemeinerungen und ohne jeden humor ist. obwohl eine art humor enthält der artikel schon, den humor von markus lanz; lanz-humor ist humor von dem der emittent glaubt er sei witzig, bei dem die rezipienten aber lediglich peinlich berührt lächeln:
Nahezu jeder Mann, den ich kenne (und ja, ich bin weiß, jung, habe keinen sogenannten Migrationshintergrund und eine akademische Bildung genossen, auch lebe ich nicht in Maseru oder Rio de Janeiro oder Kerzendorf, sondern in Berlin, wo angeblich jeder machen darf, was er will) ist durch und durch durchgegendert, malt brav seine Anführungsstriche in die Luft, wenn er „Mann“ oder „Frau“ oder „biologisches Geschlecht“ sagt. Die Reflektionsbereitschaft ist prinzipiell total gut und richtig. Die Anführungsstriche sind es nicht.
Aber niemand von diesen Menschen würde sagen, dass er Feminist ist.
naja, ich kenne hannah lühmann nicht, aber ich würde mich natürlich feminist nennen. oder, weil ich das witziger finde: feministin oder emanze. ich kenne übrigens auch frauen, die sich selbst emanzen nennen und die total witzig sind. ich bezeichne mich auch, wo wir gerade beim nennen sind, im ausland als deutscher. ich tue das, obwohl ich nicht mit allem und jedem detail einverstanden bin was andere deutsche so sagen oder tun.
was ich aber nicht sagen würde, vor allem weil es total dumm wäre: „Warum Deutschland so humorlos ist“ oder „ich finde deutsch sein ist total unverständlich für viele, das muss mal jemand besser (anders, humorvoller, ernster) erklären, sonst bringt das nix“. solche groben verallgemeinerungen eignen sich natürlich prima zum provozieren, bringen aber kaum erkenntnisgewinn.
das eigentliche problem mit hannah lühmanns artikel ist aber: man merkt ihm an, dass hannah lühmann unbedingt mal der welt sagen wollte, dass sie anne wizorek doof findet, sie aber gleichzeitig weiss, dass man so eine aussage wenigstens ein bisschen begründen muss, damit sie auf zeit-online erscheinen kann. dabei ist es sehr vorteilhaft für hannah lühmann (oder, zum beispiel, harald martenstein), dass die stringenz, logik oder nachvollziehbarkeit der begründung, bei der zeit oder bei zeit-online egal sind. auch deshalb ist die einzige kluge antwort auf diesen artikel eigentlich ein katzengif, bzw. symbolgif für ihren artikel. das fiel mir allerdings erst zu spät ein. hoffentlich fällt es anderen früher ein.
[nachtrag 11:28]
im artikel fehlte zwischenzeitlich der link zum artikel auf zeit.de. mein fehler. den titel habe ich von „allgemeine verallgemeinerung“ zu „eilmeldung: hannah lühmann findet anne wizorek doof“ geändert
martin weigert, der auch in englisch umständlich und floskelreich schreibt:
I would put it like this: Everything that is not being expressed in English does not matter on a global scale, is not being seen by others, is not being shared, questioned and re-thought by enough people with different views and experiences. Or, if it matters, it happens with a delay (until the translation and distribution in foreign circles).
was natürlich sowohl quatsch ist, als auch ein fünkchen wahrheit in sich trägt. auch „in deutsch ausgedrücktes“ zählt im globalen massstab, wenn es global relevant oder von interesse ist. ein im globalen massstab irelevanter artikel wird durch die sprachwahl keine grössere verbreitung finden, so wie ein selfie durch das posten auf instagram nicht automatisch 300 millionen benutzer erreicht.
auch wenn ein deutscher auf englisch über ereignisse oder entwicklungen im globalen massstab schreibt, bleibt er ein deutscher und seine perspektive ebenso. und diese perspektive, nicht nur die sprache, kann schon grund genug sein, dass „das ausgedrückte“ global wenig interesse weckt. nicht die sprache, der inhalt, die zielgruppe, die qualität, die tiefe, die prägnanz, der geist zählt. trotzdem hab ich martin weigerts vermaschte gesellschaft mal abonniert.
johnny haeusler über das zehnjährige jubiläum seines jamba-artikels. die damaligen geschäftspraktiker der jamba-samwers haben immer noch empörungs-potenzial, aber vor allem finde ich johnnys reflektieren über das ins internet schreiben sehr lesenswert.
keine glanzleistung von greenpeace: nicht nur dass aktivisten von greenpeace offenbar relativ achtlos auf perus relativ druckempfindlichen weltkulturerbe rumtrampeln, sie wählen auch noch einen spruch für ihre aktion aus, der kaum nichtssagender sein konnte. ach doch, sie hätten einen spruch von dr. udo brömme nutzen können: „zukunft ist gut für alle“. /via und siehe auch io9.com
Hunde haben offenbar einen Sinn für das Magnetfeld der Erde. Zoologen der Universität Duisburg-Essen haben herausgefunden, dass die Vierbeiner ihr Geschäft am liebsten in Nord-Süd-Richtung verrichten.
faszinierend! jeremy england hat theoretische modelle entwickelt, die zeigen könnten, das bestimmte fähigkeiten von lebewesen (energie aufnehmen und als wärme wieder abgeben) bereits in der materie, in atomen angelegt sind. also ein theoretischer und demnächst wohl auch experimenteller unterbau für die alte these, die hoimar von ditfurth schon lange vertrat: dass die anlage zum leben bereits in den atomen angelegt ist, oder wie er sagte: im anfang war der wasserstoff.
“You start with a random clump of atoms, and if you shine light on it for long enough, it should not be so surprising that you get a plant," England said.
amüsanter leseexkurs über das thema amerikanisches urheberrecht und streit um fotos die affen geschossen haben. jura kann auch unterhaltsam sein.
nachdem ich wohl schon ein paar jahre keine CD mehr in den händen hielt, fiel mir wieder auf, wie anachronistisch diese technologie ist: musik erst auf eine scheibe lasern, in eine plastikhülle klemmen und einschweissen, zum amazon-zentrallager fahren, von dort zu meinem nachbarn bringen, die CD beim nachbarn abholen, eine pappverpackung aufreissen, einen geschenkumschlag aufreissen, beim weiteren aufreissen an der folie verzweifeln, feststellen, dass das plastik beim transport zerbrochen ist, CD-laufwerk aus dem schrank holen, an den rechner anschliessen und während ich das hier schreibe die CD wieder in ein benutzbares format konvertieren. was für ein aufwand! an diesem beispiel sehe ich mal wieder plastisch, was komprimierung so bewirken kann.
martin chulov über den islamischen staat, irak und den nährboden amerikanischer gefängnisse im irak für den IS. sehr lang, sehr frustrierend. /via
Das Fernsehen war immer auch schon Begleitmedium. Es ist nur schwer, bei gerade einmal 5600 GfK-Metern in Deutschland zu ermessen, ob jemand wirklich guckt, bügelt, oder schon längst eingeschlafen ist. Dieses Problem wurde allerdings bislang immer ausgeblendet. Dank des Rückkanals über diverse internetfähige Geräte wissen wir aber jetzt, dass es um die eigentliche Einschaltquote nicht so rosig steht, wie man das immer glauben wollte. Wenn es nach Nielsen-Ratings ginge, hätte es Serien wie „Breaking Bad“, „Homeland“ oder „Mad Man“ niemals geben dürfen. Keine dieser Produktionen hat es jemals, nicht einmal in den USA, in die Top Ten der meistgesehenen TV-Shows geschafft hat. Trotzdem redet die ganze Welt über diese Serien, die über einen längeren Zeitraum ein durchaus zahlungsbereites Millionenpublikum ansprechen. Diese Erfolge lassen eigentlich nur zwei Schlüsse zu: Entweder haben die verantwortlichen TV-Chefs etwas komplett versemmelt, oder aber die Quotenerhebung taugt nichts - ich tendiere zu letzterem.
die quoten haben uns privates schrottfernsehen beschert und die öffentlich-rechtlichen sender sind auf den zug aufgesprungen und haben nach kräften versucht quoten-fernsehen zu machen. herausgekommen sind (oft) stunden an schrott.
das gleiche passierte (und passiert) übrigens auch im web. die metriken die hier genutzt werden, führen zum gleichen mist. es wird wirklich zeit die quoten-, pageview- und social-media-viral-denke zu überdenken und nach alternativen zu suchen — oder dem inneren qualitäts- und relevanz-kompass zu folgen.
das ist eine folge von harald leschs „frag den lesch“. 15 minuten des grauens. ich mochte das eine oder andere format von harald lesch mal ganz gerne, der mann kann ja das unfassbare manchmal ganz gut erklären. während die sendung einen leckeren braten verspricht, besteht sie fast ausschliesslich aus sosse. und ein paar rosinen, obwohl rosinen gar nicht zum braten passen. oder ohne metapher ausgedrückt, lesch labert ungefähr 14 minuten sinnloses füllmaterial runter, das niemandem hilft, weder dem zuschauer beim erkenntnisgewinn, noch lesch bei der bedienung seiner profilneurose. jede minute, die in der ich mir diesen clip angesehen habe, habe ich mir ein stringentes didaktisches konzept statt blubberblah gewünscht. prägnanz, statt selbstgefallen („oh, tolles beispiel“), kürze und würze, statt smalltalk mit dem kameramann, eine tafel oder ein whiteboard, statt eines mackintosh. oder anders gesagt: mann, komm zum punkt, lesch!
At a certain moment it became clear that I would be fighting a losing battle with a powerful man so callous he not only drugged me, but he also gave me the number to the bedroom he shared with his wife. How could I fight someone that boldly arrogant and out of touch? In the end, just like the other women, I had too much to lose to go after Bill Cosby. I had a career that would no doubt take a huge hit if I went public with my story and I certainly couldn't afford that after my costly divorce and on going court fees.
tolles interview mit raul krauthausen in der sz:
Ich darf keinen Bausparvertrag abschließen, keine Lebensversicherung, keine Altersvorsorge betreiben außer Riester, die sich nicht lohnt, weil ich nicht weiß, ob ich bis 67 arbeiten kann. Erben darf ich auch nicht, das kassiert das Sozialamt. Wenn ich heiraten würde, würde das Geld meiner Frau eingezogen werden. Ich bin eine tickende Bombe für jede Frau.
das ist schon faszinierend. in grossbritanien wird ein nazi, der eine nagelbombe baute und damit drohte einwanderer in die luft zu jagen nicht als terrorist angeklagt, journalisten um glenn greenwald oder den guardian wurde aber mehrfach gedroht, sie als terroristen anzuklagen, die die „nationale sicherheit“ gefährdeten.
schöne zusammenfassung der situation in der sich obama nach der veröffentlichung des CIA-folter-berichts findet:
That debate put Mr. Obama between two allies: the close adviser and former aide he installed as director of the C.I.A. versus Democrats on the Intelligence Committee and the liberal base that backs their findings. Instead, the president hoped to convince the public that the issue has now been confronted and resolved since he signed an order barring the controversial interrogation techniques shortly after taking office in January 2009.
”He's between a rock and a hard place,“ said Karen Greenberg, director of the Center on National Security at the Fordham University School of Law.
einerseits hat obama die CIA-folter-methoden beendet, andererseits möchte er keine klare haltung beziehen oder die verantwortlichen für die ineffektiven folter-methoden etwas anderes als patrioten nennen. /in meinen kommentaren gefunden.
schön anzusehendes video von alexander lehmann, das wie üblich bei alexander lehmann, nach meinem geschmack etwas zu sehr auf den panikbutton drückt, aber auch viele kleine wahrheiten enthält. kann man sich mal ansehen und danach wieder differenzieren.
sascha lobo hält ein flammendes plädoyer gegen angela merkels politik des unbeteiligten danebenstehens. markus beckedahl fragt sich auf netzpolitik.org, wieso sich die schuldfrage für eine desaströse netzpolitik auf angela merkel konzentriert:
[D]ie Bundesregierung [hat] eine gemeinsame Linie gefunden […] – und nicht nur Angela Merkel. In der Bundesregierung ist auch noch die SPD und das SPD-geführte Wirtschaftsministerium unter Sigmar Gabriel (SPD-Vorsitzender) soll federführend diese Position ausverhandelt haben.