Based on Philip K. Dick's award-winning novel, and executive produced by Ridley Scott (Blade Runner), The Man in the High Castle explores what it would be like if the Allied Powers had lost WWII, and Japan and Germany ruled the United States.
bei amazon ist gerade „pilot season“, dass heisst, amazon hat ein paar piloten für fernsehserien gedreht und lässt die zuschauer (mit) entscheiden, welche gedreht werden sollen. The Man in the High Castle handelt, wie oben steht, von den USA unter nazi- und japanischer herrschaft. scheint sehr aufwändig und detailverliebt produziert zu sein und teasert ein paar ganz spannende handlungsstränge an. hab ich gern gesehen und würde ich auch gerne weiter sehen.
eher so mittel. ein paar aspekte sind ganz vielversprechend aber ob die balance zwischen vernunft und amerikanischem waffen-irrsinn im laufe der eventuell folgenden episoden zu halten ist bezweifle ich eher. ich fürchte das ganze könnte stark abdriften in einen pathischen, patriotisch und tradionsverseuchten haufen gun crap. hab mich trotzdem ein, zweimal amüsiert beim gucken.
mit top gear verbindet mich eine gewisse hassliebe. zum grossen teil finde ich die überinszenierung und haltung, die die sendung transportiert, schreiend dumm und dann amüsier ich mich wieder köstlich über die kindischen gags die in die sendung eingestreut sind. dieser trailer ist auch ganz witzig.
Im Internet wurden in den vergangenen Jahren die alten Wegweiser zu verlässlichen Informationen abgebaut und durch neue ersetzt.
das ist natürlich unfug, weil es die wegweiser zu verlässlicher information noch nie gab. zu behaupten, in zeitungen stünde nichts als die wahrheit oder zeitungen und zeitschriften seien früher™ mal ohne skepsis und medienkritische haltung zu lesen gewesen, ist aus meiner sicht medienmacherphantasie.
auch zeitungen haben in den letzten 100 jahren quatsch ohne ende verbreitet. die hitler-tagebücher hatten nichts mit dem internet zu tun, wenn es nach den „verlässlichen informationen“ im spiegel ginge, wäre die welt schon mindestens 15 mal untergegangen, die bild log auch schon vor bild.de und leute wie erich von däniken oder uri geller konnten ihre kruden theorien und tricks auch ohne die hilfe des internets unter die leute bringen. letztes beispiel das mir spontan einfällt: von massenvernichtungswaffen, die der irak gehortet haben sollte, wollte auch der verlässliche informationswegweiser new york times vor dem zweiten irak-krieg seine leser überzeugen.
trotzdem hat blumencron recht, auch in seinem letzten satz:
Freiheit muss im Netz genauso verteidigt werden wie in der realen Welt.
das problem mit den verlässlichen informationen ist dem der freiheit recht ähnlich. freiheit bekommt man nicht geschenkt, für freiheit muss man kämpfen. und wissen atmet man nicht einfach aus „verlässlichen“ quellen ein, sondern erarbeitet es sich.
zwei nachträgliche anmerkungen: erstens: ist das netz aus blumencrons sicht eigentlich nicht teil der „realen Welt“? zweitens: ich habe am text oben ein bisschen rumgefeilt, die ursprüngliche, etwas holprige, nicht ganz fehlerfreie version, ist noch hier .
gunnar sohn hat ein paar reaktionen auf den text von matthias müller von blumencron zusammengestellt .
sascha lobo hat glenn greenwald zwar in seiner letzten kolumne verdammt, aber hier weist greenwald (wieder mal) auf etwas wichtiges hin: die meinungsfreiheit im westen, auf die wir alle so irre stolz sind, reicht auch nur so weit, wie uns meinungen passen.
ich bin da allerdings mindestens so ratlos wie sascha lobo; volksverhetzung, anti-semitismus, heroisierung von terror, nazikacke und allegmeine hetze sollten geächtet und bekämpft werden, aber wir sollten uns mindestens bewusst machen, dass bestimmte meinungen auch im westen knast und repression bedeuten.
im amerikanischen itunes store kann man sich den leihen. hab ich gemacht und kann den film leider nicht uneingeschränkt weiterempfehlen:
predestination kurzkritik: so flach und berechenbar wie pythagoras, special effects und licht aus der stummfilmzeit und leider: ethan hawke.
Not a billboard from movie Blade Runner, but a photo of Beijing's smog & one of the buildings with a video running. pic.twitter.com/NNb6OVO6WT
Der Erfolg der anlasslosen Speicherung aller Verbindungsdaten sei laut Sicherheitsexperten nicht von der Hand zu weisen. Immerhin sei allein in den vergangenen sechs Tagen kein einziger tödlicher Terroranschlag auf französischem Gebiet verübt worden.
Ebensowenig habe es im Zeitraum von 2008 bis 2010 Terrorangriffe auf deutschem Boden gegeben, als die Vorratsdatenspeicherung hierzulande praktiziert wurde.
gestern abend war mein halber nachhauseweg von der arbeit wegen eines leeren pappkartons und des türkischen ministrerpräsidenten erdoğan ahmet davutoglu gesperrt. für die limosinenkolonne von erdoğan davutoglu wurde ein abschnitt der französischen strasse gesperrt, damit die dort parken konnten. das dürften mehr als 30 limosinen, zwei mannschaftswagen, ein krankenwagen und 6 oder 7 motorräder gewesen sein.
am ubahnhof französische strasse stand dann die ubahn 10 minuten lang. in der bahn keine ansage, auf dem bahnsteig nur unverständliches gequake. in der friedrichstrasse hielten die bahnen dann, um zurückzufahren. auch hier keine durchsagen, ausser den elektronischen infotafeln die darauf hinwiesen, dass die u6 zwischen friedrichstrasse und reinikendorferstrasse unterbrochen sei. ein EV würde eingerichtet. ich bin dann die 2,7 kilometer von der friedrichstrasse zur reinickendorfer strasse gelaufen. dauert zwar länger, ist aber auch schön.
Nine minutes into the awards ceremony, during their opening monologue, hosts Amy Poehler and Tina Fey went there--finishing a long joke about Disney princesses with a punchline about Cosby. “… and Sleeping Beauty thought she was just getting coffee with Bill Cosby!” As evidenced by the reaction from the audience--a collection of “oooooh”s, more than raucous laughter--even for the most irreverent awards ceremony in Hollywood, it was almost, almost too soon. But not quite. The bit was hilarious and refreshing, and for an unfolding scandal that has felt unendingly terrible, it was also a long, long time coming.
luftaufnahmen von gotham city new york city manhattan von vincent laforet. eigentlich hätte ich diesen link verlinken sollen. da sind viele tolle bilder und ein paar hintergründe zu den aufnahmen.
"In meetings, all Jeff talked about was, '3-D, 3-D, 3-D!' He had this childlike excitement about the feature and no one could understand why," recalls a former engineering head who worked solely on Dynamic Perspective for years. "We poured surreal amounts of money into it, yet we all thought it had no value for the customer, which was the biggest irony. Whenever anyone asked why we were doing this, the answer was, 'Because Jeff wants it.' No one thought the feature justified the cost to the project. No one. Absolutely no one."
ich hatte so ein fire phone mal in der hand und habe dieses dynamische-3d-feature mal angesehen und hatte den gleichen gedanken: nett — aber wozu soll das jetzt gut sein? 5 minuten wow, mehr nicht. /ole reßmann
They gave us a fully decentralized Internet and we used it to build web services-Facebook, Twitter, Gmail, iCloud-so massively centralized they verge on being quasi-medieval fiefdoms. Now we're building the Internet of Someone Else's Things, wherein every room of every home will contain devices controlled by servers the homeowners don't know, control, or understand. What is wrong with us?
Don't try to blame ignorant, tech-illiterate users. The world's software developers do exactly the same thing, every time we push to or pull from Github:
Today is our quarterly reminder that Linus gave us a completely distributed VCS, so we stored all of our repos in a single point of failure.
— Gary Bernhardt
schon fast ein jahr alt, aber das kind hat mich drauf hingewiesen. das ist das video von jemandem, der sich einen burger bei five guys gekauft hat und eine etwas umfangreichere bewertung dazu abgibt. im auto sitzend.
The pictures are an attempt at making me a sexual subject instead of an object. I am not ashamed of my body, but it is mine. Consent is key. Just as rape and sex have nothing to do with each other, pictures shared with and without consent are completely different things.
hab ich damals mal angefangen zu lesen (auf deutsch), bin aber nie über die ersten 20 seiten hinausgekommen. sollte ich vielleicht nochmal anfangen, das buch — obwohl ich jetzt ja weiss was dadrin passiert und wie es endet.
Monatelang hat das Berliner Recherchebüro CORRECT!V Fakten zusammengetragen, in der Ostukraine ermittelt - und fand am Ende Zeugen des Abschusses. Die Recherchen ergeben eine dichte Beweiskette: Es war eine BUK-Rakete, die das Passagierflugzeug vom Himmel holte - in Stellung gebracht von Soldaten der 53. russischen Luftverteidigungsbrigade aus Kursk, die sich ohne Hoheitszeichen auf ukrainischem Gebiet befand, um russische Panzerverbände zu schützen.
klare schuldzuweisung in diesen vom correct!v, spiegel und algemeen dagblad ausgeführten recherchen zum abschuss eines passagierfluges über der ukraine:
Es hätte an den EU-Staaten sein müssen, die Fluggesellschaften zu warnen. Denn auf die ukrainischen Behörden ist in dieser Situation kein Verlass. Die Ukraine steht im Juli 2014 kurz vor dem Staatsverfall, es herrscht Krieg, ganze Landesteile sind besetzt von russischen Truppen.
Doch es geschieht nichts. Deutschland und seine europäischen Nato-Partner scheuen sich, den Krieg als Krieg zu benennen. Die Regierungen kennen die russischen Panzer im Separatistengebiet. Die Konsequenzen aus diesem Wissen ziehen sie nicht. Die deutsche Regierung sieht keine Gefahr für die zivile Luftfahrt.
Für die Fluggesellschaften würde ein Umfliegen mehr Luftkilometer und damit höhere Flugkosten bedeuten.
und:
Für den Luftkampfexperten Rupert Smid gibt es keinen Zweifel: „Russische Raketen werden nur auf Befehl russischer Offiziere abgeschossen“, sagt er.
weil hier, bei einer offtopic-diskussion unter beteiligung von johnny haeusler und rené walter über die bezahlung von malte welding bei spreeblick aufkam, hat malte welding auf facebook mal „ausnahmsweise [...] die Details“ seiner bezahlung aufgeschrieben.
jürgen geuter über vermeintlich gute argumente gegen die vorratsdatenspeicherung. und über das fehlen einer kommunikationsstrategie gegen die vorratsdatenspeicherung:
Die Logik der VDS-Befürwortenden ist gegen Kritik immunisiert: Wenns nicht funktioniert, braucht man nur mehr Kompetenzen. Wenns nur halb funktioniert, braucht man nur mehr Kompetenzen. Und wenns funktioniert hat man das schon immer gesagt.
Surely *somebody* will run the 'Anonymous declare war on ISIS' story under the headline 'Muslim extremists threatened by 72 virgins'
ich habe heute mit dem handy bei starbucks einen mittelgrossen café-latte bezahlt. seit dem 20.12.2014 geht das theoretisch auch in deutschland. das wusste ich aber nicht heute noch nicht. ich hatte mir vor ein paar wochen, nach dem lesen dieses artikels die amerikanische starbucks-app geladen, dort mein deutsches starbucks-konto angegeben in dem meine deutsche guthabenkarte registriert ist und einen screenshot des bezahlenbildschirms angefertigt. diesen screenshot, der eigentlich nichts anderes als einen barcode und die kartennummer anzeigt, zeigte ich heute bei starbucks vor.
zum bezahlen hielt ich den barcode einfach vor ein lesegerät. eine sicherheitsabfrage gab es nicht. wenn der screenshot — oder meine starbucks-guthabenkarte — in fremde hände fällt, kann der finder damit solange bei starbucks bezahlen wie guthaben auf der karte ist. (in hamburg, im hauptbahnhof kann man mit der starbuckskarte oder dem barcode nicht bezahlen, weil der starbucks dort nicht von starbucks ist, sondern von einem franchisenehmer, der sich offenbar weigert die standard-kassentechnik von starbucks zu installieren.)
mit der starbucks-app selbst (statt einem screenshot) zu zahlen ist mir bislang nicht gelungen. die amerikanische app will sich meine kontodaten nicht merken und im starbucks vor dem bezahlen meinen benutzernamen und mein passwort in die app einzugeben, finde ich eher kontraproduktiv. die deutsche starbucks-app stürzt zuverlässig ab. nach dem ersten absturz liess sie sich nicht mehr öffnen. das ist zum bezahlen auch nicht besonders bequem.
weil weder das app-starten, noch das screenshot-in-der-foto-app raussuchen besonders bequem ist, hat starbucks in amerika auf dem iphone auch eine passbook anbindung. damit taucht die bezahlkarte, bzw. der barcode automatisch (per geofencing) im sperrbildschirm des iphone auf, wenn ich mich in einem von 10 von mir ausgewählten starbucks befinde. das funktionierte bei mir aber auch nicht, die passbook-einrichtung aus der app heraus führte jedes Mal zum absturz der amerikanischen starbucks-app. die deutsche starbucks-app umgeht diesen fehler, indem sie eine passbook-anbindung gar nicht erst anbietet.
alles was die deutsche starbucks-app kann, ist den bezahl-barcode und meinen bonus-status zu zeigen, starbucks-niederlassungen in der nähe zu finden und die bezahlkarte wieder aufzuladen (wenn ich auf starbucks.de meine kreditkarteninformationen angegeben habe).
für meinen nächsten starbucksbesuch in wahrscheinlich drei bis vier monaten (ich lege jeden monat einen euro zurück), habe ich mir jetzt selbst einen passbookeintrag gebaut. das habe ich bei passsource.com gemacht: dort gab ich meine starbuckskartennummer an, passsource.com generierte daraus einen barcode, den ich dann auf die passbook-app meines iphone laden konnte. auf der rückseite der von passsource.com gebauten passbookkarte konnte ich auch meine position aktualisieren, was zur folge hat, dass dort jetzt 10 berliner starbucks in die geofence-datenbank meiner starbucks-passbookkarte eingetragen wurden. gehe ich zu einem dieser starbucks, soll dann der barcode im sperrbildschirm auftauchen.
so funktioniert esoterik auch. wenn das handauflegen gegen den krebs nicht half, dann lag es daran, dass der patient nicht ausreichend an die heilenden kräfte des handauflegens geglaubt hat. wenn es angeblich funktioniert, erfahrt man niemals details um die behauptungen zu verifizieren. und wenn dann mal eine chemotherapie funktioniert hat, wird behauptet, dass die chemotherapie sicherlich von handauflegen begleitet wurde.
esoterik funktioniert nur mit massiver geheimnistuerei, konsequentem lügen, aufgepeitschten emotionen und dem wecken von (unrealistischen) hoffnungen und heilsversprechen. ganz wichtig sind auch schuldzuweisungen: nicht die falschen methoden oder der ausgedachte hokuspokus ist schuld, wenn patienten sterben, sondern die ungläubigen, die schlechte energie und skepsis verbreiten und die esoteriker bei der arbeit behindern.
Here's a theory. Terrorists aren't offended by cartoons. Not even cartoons that satirise the Prophet Muhammad. They don't care about satire. For all I know they may not even care about the Prophet Muhammad.
michael deacon meint „I don't think the terrorists "win" if we fail to reproduce cartoons. I think the terrorists "win" if we leap up, gulp down their bait - and hate Muslims“ -- und ich glaube er hat sehr recht damit. andererseits ist es glaube ich sehr wichtig uns selbst zu zeigen, dass wir, trotz der furcht vor solchen anschlägen, weder den humor verlieren, noch von der verachtung von religiösem, ideologischen und hassgetrieben eifer (siehe auch) abbringen lassen. und dafür ist dann unter umständen auch die reproduktion von cartoons hilfreich.
interview mit dem chefredakteur von charlie hebdo aus dem jahr 2011, nach dem ersten anschlag auf die redaktion:
Im Hinblick auf diese Reaktionen schrieb Nicolas Demorand gestern in Libération aber auch von einer »widerlichen Funktionalisierung für eigene Zwecke« und meint damit, dass Rassisten den Brandanschlag für ihre Zwecke missbrauchen.
Natürlich. Zu unseren Unterstützern zählt der Front National. Ich kann nicht behaupten, dass uns das sonderlich erfreut. Andererseits ist das nicht überraschend, denn Marine Le Pen wird wohl schwerlich verlauten lassen können, wie sehr sie sich darüber freut, dass Charlie Hebdo endlich abgefackelt wurde. Sie tritt zur Wahl an und will auch am zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen teilnehmen, sie muss sagen, dass sie Charlie Hebdo unterstützt. Und sie muss sich als Laizistin darstellen. Aber als einige Tage zuvor katholische Fundamentalisten eine Aufführung eines Stückes über Jesus im Theater der Stadt Paris verhindert und Theatergäste tätlich angegriffen haben (siehe Dschungel-Seiten 6/7, Anm. d. Red.), hat man kein Sterbenswörtchen von Marine Le Pen zum Thema Laizismus vernommen. Marine Le Pen fängt an, von Laizismus zu reden, sobald es um Muslime geht. Das ist natürlich eine Funktionalisierung für eigene Zwecke.
max von webel zahl jetzt (auch) mit apple pay und seinem finger. unter seiner beschreibung fehlen natürlich nicht die hinweise darauf, wie „unsicher“ fingerabdrücke sind. ich habe dazu geschrieben:
natürlich ist das zahlen per fingerabdruck nicht sicher im sinne von sicher. aber zum entsperren des telefons ist fingerabdrücken meiner meinung nach zweitausend mal sicherer, als in aller öffentlichkeit eine PIN einzutippen. ich sehe jeden tag ca. 5-10 PINs oder android-öffnungsmuster, wenn leute in der bahn oder im bus ihr telefon entsperren. ich entsperre mein telefon per handauflegen, um mein telefon aufzubekommen muss man nicht nur das telefon in die hand bekommen, sondern auch meinen finger.
und eine PIN an einem fremden terminal einzugeben ist auch wenn man das PIN-pad mit dem eigenen körper abdeckt alles andere als sicher: mit wärmekameras kann man die tastenkombination nachträglich bequem ablesen, die integrität des terminals ist keinesfalls gesichert (sieht man bei manipulierten geldautomaten) und per unterschrift zu zahlen ist -- naja -- auch nicht gerade das was ich mir unter „sicher“ vorstelle. deshalb sehe ich beim zahlen per fingerabdruck eher einen kleinen forschritt bei der sicherheit und schützbarkeit, als einen rückschritt.
und was die datensammelei angeht: unsere konten und geldbewegungen sind dem staat gegenüber sowieso komplett transparent -- wenn man nicht ausschliesslich bar bezahlt ist jede transaktion mit wenig aufwand für jede staatliche stelle abrufbar, heute schon.
heiko bielinski hat sich das reclaim-plugin angeguckt und installiert und darüber geschrieben. wie er es installiert hat, hat er hier dokumentiert. ich nutz reclaim derzeit mehr (hier) als ich daran entwickle. in der tat: seit märz habe ich daran nichts mehr gemacht. ich bin leider nicht begabt genug, soetwas nebenbei zu machen. um so ein projekt voranzutreiben muss ich mir das ganze projekt in den kopf schieben und dann haben andere dinge die meinen kopf derzeit füllen keinen oder weniger platz darin. in den nächsten 3-4 monaten sehe ich auch keinen raum für das projekt, aber ich hoffe doch bald wieder daran weiterzuarbeiten können. aber -- wie heiko ja auch schrieb -- wer lust hat das projekt weiterzutreiben oder module zu schreiben, nur zu. es ist alles auf github.
die radikalisierung und militarisierung der bild-redaktion nimmt in einem erschreckenden masse zu. julian reichelt meint, dass die enthüllungen von edward snowden am anschlag in paris mitschuld seien, die enthüllungen hätten die US-geheimdienste „erblinden lassen“:
Viele Zeitungen, die jetzt Karikaturen drucken, um unsere Freiheit zu verteidigen, haben in scharfen Kommentaren verurteilt, dass Telefonate und E-Mails überwacht wurden, um unsere Freiheit zu verteidigen. Wenn Bundeswehr und BND Daten an die USA liefern, um Terroristen gezielt zu töten, müssen sie sich von Mitgliedern des Bundestags als Mörder beschimpfen lassen. Kein deutscher Politiker wagt auszusprechen, was über ein Jahrzehnt nach 9/11 doch offenkundig ist: Der Westen befindet sich im Krieg gegen den islamistischen Terrorismus. Und im Krieg geht es darum, den Feind so gezielt wie möglich zu töten.
in einer der nächsten mails fordert julian reichelt wahrscheinlich standgerichte und die internierung von datenschützern und netzaktivisten — unserer aller sicherheit wegen.
freiheit, meint reichelt, lässt sich nur durch krieg und freie, enthüllungslose fahrt für das militär und militärgeheimdienste verteidigen:
Wir sollten daran denken, dass man Freiheit leider nicht einfach verteidigen kann, indem man auf die Straße geht und „Freiheit, Freiheit!“ ruft. Die Methoden in diesem langen Krieg gegen den Terrorismus sind nicht schön, aber notwendig – und geboten.
25. September 1989: Nach dem Montagsgebet werden Polizeiketten durchbrochen, rund 8000 Menschen demonstrieren unbehelligt vom Nikolaikirchhof bis zum Hauptbahnhof. Sie rufen "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" sowie "Neues Forum zulassen!" Die erste, in sich geschlossene Montagsdemonstration löst sich weit vor der Stasizentrale am Ring friedlich auf
(nachtrag: der wende-vergleich bezieht sich auf die meinung von reichelt, man könne auf der strasse „freiheit“-rufend nicht für freiheit kämpfen)
So no, we're all not Charlie--few of us are that good, and none of us are that brave. If more of us were brave, and refused to yield to the bomber's veto, and maybe reacted to these eternally recurring moments not by, say, deleting all your previously published Muhammad images, as the Associated Press is reportedly doing today, but rather by routinely posting newsworthy images in service both to readers and the commitment to a diverse and diffuse marketplace of speech, then just maybe Charlie Hebdo wouldn't have stuck out so much like a sore thumb. It's harder, and ultimately less rewarding to the fanatical mind, to hit a thousand small targets than one large one.
Manchmal ist Satire auch dann richtig gut, wenn man selbst sie widerlich und geschmacklos findet. Wenn Satire immer gefällig, bekömmlich und gut verdaulich wäre, dann wäre es Comedy. Und das wird oft verwechselt. Dabei muss Satire nicht mal komisch sein. Im Prinzip ist sie nur ein unbequemes Mittel, um sich gegen Macht welcher Art auch immer zur Wehr zu setzen.
Und das dürfte der Grund sein, weswegen Fanatiker, speziell religiöse, Komik verachten. Sie vertreten eine todernste, einzige ewige Wahrheit, und der Witz – egal wie klug oder lustig er im Einzelfalle sein mag – bedroht diese Wahrheit. Religion (und so manch andere Weltanschauung) ist Wahnsinn im Kleide der Rationalität, Satire und Komik Rationalität im Kleide des Wahnsinns. Das eine muß das andere mißverstehen. Deshalb werden Vertreter des heiligen Ernstes der Komik stets mit Zorn begegnen.
Stop saying #JeSuisCharlie. Charlie Hebdo is a racist fucking magazine. Don't be Charlie. Just be against terrorism. That's totally valid.
ich habe mich ja kürzlich beklagt, dass die krautreporter mich noch nicht so richtig dolle überrascht haben. das hier hört sich aber sehr vielversprechend an.
@journelle hat recht. und abgesehen davon gilt für pornografie das gleiche wie für satire. es mag nicht jedem gefallen, von vielen als geschmacklos oder widerlich angesehen werden, aber beides taugt gut als indikator für freiheit:
If I had asked my customers what they wanted they would have said a faster horse.
schönes zitat, allerdings mit einem kleinen schönheitsfehler: henry ford hat das, mit ziemlicher sicherheit, nie gesagt. wer doch gerne henry ford zitieren möchte, wikiquote hat ein paar überprüfte zitate (deutsche version, englische version)
die überschrift ist etwas irreführend. denn wie es bei maybritt illner im 2DF wirklich zugeht, schreibt ulf erdmann ziegler nicht. sondern nur, wie er es erlebt hat. das ist aber durchaus lesenswert.
die taz twittert eine mail von christopher lauer, in der er eine interviewanfrage mit einer honorarforderung von 500 euro absagt. darüber ein tweet von falk steiner der auf christopher lauers einnahmenoffenlegungsseite linkt, wo er angibt dass er für FAZ-gastbeiträge je zwischen 120 und 300 euro bekommt. und dass er von axel springer zwischen 10.500 und 21.000 euro für „Beratung [...] in Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit“ bekommt.
schönes kleines portrait und weil ich es gerade durchkoche und toll finde, hier ein hinweis auf stevan pauls kochbuch (bei dem er natürlich auch das foodstyling gemacht hat): „deutschland vegetarisch“
Doch was den Kunden der Mittelklasse vermutlich mehr interessieren wird, ist das Thema „Connected Cars“. Und hier haben alle Hersteller so ihre Probleme. Die komplexen Entertainmentsysteme in den Fahrzeugen überfordern immer noch mit einer verwirrenden Bedienung, bieten wenig und sind zudem zu teuer. Jedes Smartphone kann mittlerweile mehr, als das, was da für fünfstellige Summen im Zubehörkatalog angeboten wird.
das gleiche gilt übrigens für fernseher. ich habe letztes jahr meinen eltern einen fernseher, der angeblich ein smart-tv sei, gekauft. das samsung-smart-tv wurde in den bewertungen auf amazon hochgelobt. die realität ist leider ganz anders: der angeblich smarte-teil des fernsehers ist schrott (der fernsehteil ist super): langsame reaktionszeiten, grässliche benutzeroberfläche, unintuitive bedienung. im prinzip ist das unbenutzbar und wird wahrscheinlich in 2 jahren auch nicht mehr aktualisiert und funktioniert dann eh nur noch eingeschränkt.
wir haben uns im letzten jahr auch noch einen fernseher gekauft — ohne smart-tv-gedöns. der fernseher macht das mit dem fernsehen sehr gut, hat drei tuner für alle erdenklichen empfangsarten, ein funktionierendes programmdings, das auf wunsch anzeigt welche sendung da gerade läuft und welche danach. die „smarte“ komponente haben wir per HDMI hinzugefügt; ein amazon fire-tv das ich im herbst für 50 euro geschossen habe.
das fire-tv ist zwar auch kein usability-traum (der einrichtungsassistent war das nervigste was ich im IT-bereich seit langem erlebt habe), aber das ding hat ein paar entscheidende vorteile: es ist schnell, reagiert auf eingaben präzise und es hat eine fernbedienung die per bluetooth funktioniert und kaum tasten aufweist. und man kann apps installieren. zum beispiel netflix und plex. und diverse mediatheken.
derzeit benutzen wir zwar nur netflix und plex (und manchmal die tagesschau-app) — aber das kann und wird sich in den nächsten jahren garantiert ändern. das fire-tv wird sicherlich noch eine weile von amazon gepflegt und hat genug feuerpower um auch in zwei bis vier jahren gut zu funktionieren. und falls nicht, ist es einfach und kostengünstig auszutauschen.
keine ahnung ob das auch ein ansatz für autos ist, aber, auch wenn ich nicht weiter drüber nachgedacht habe, mir kommt es wie eine gar nicht so doofe idee vor, die auto-info- und entertainment-systeme auf ein minimum zu reduzieren und dafür eine (genormte) und mächtige API zu den auto-funktionen anzubieten. in die API kann sich dann ein smartfone oder tablet einklinkten und die funktionen des autos ansteuern. sobald es bessere, leistungsfähigere, benutzerfreundlichere bedienkonzepte gibt die neue hardware oder software benötigen, tauscht man das smartfone oder pad aus. mit anderen worten: statt entertainmentsysteme, eigener steuersoftware und selbst gewurstelten bedienkonzepten, sollten autohersteller solide handy- oder tablet-halterungen in ihren autos anbieten — und eine mächtige, gut, mit standardtechnologie gesicherte API anbieten.
marc wickel hat sich mal den output der krautreporter angesehen und seine meinung zu den dort veröffentlichten texten dazugeschrieben:
Meine Meinung: Schlechte Recherche bei zu vielen Texten. Und den Rest finde ich größtenteils langweilig.
im durchschnitt haben alle autoren 2,7 texte veröffentlicht, zählt man nur die aktiven autoren (12 der auf krautreporter.de gelisteten autoren haben noch nichts veröffentlicht) sind es 3,7 texte. von tilo jung sind bisher 19 texte veröffentlicht worden. die texte von jung sind verschriftlichte und leicht geglättete versionen seiner ellenlangen interviews. die video-interviews von tilo jung muss ix meistens nach kurzer zeit abbrechen, vor allem wegen der aufgesetzten art zu reden und zu posen. aber auch die texte kann ich nicht länger als ca. 10 minuten lesen. ich finde es aufregender, lehrreicher und spannender einem bach bei seinem lauf zuzusehen oder leute auf der strasse vorbeilaufen zu sehen. aber das ist meine unbedeutende meinung und befindlichkeit. es gibt bestimmt leute die sowas gerne sehen.
was mich allerdings, wie marc wickel, wundert: damit soll der angeblich kaputte journalismus „gerettet“ werden? vielleicht haben die krautreporter da auch was verwechselt. guter journalismus, tolle geschichten können viele tausend zeichen lang werden. aber die länge von interviews macht noch keine qualität. was ich von gutem journalismus erwarte ist verdichtung, zuspitzung, herausarbeitung der relevanten aussagen, eine bewertung oder kontextualisierung. leute einfach reden lassen und tilo jung dabei zuzusehen wie er, mit gespielter oder echter tapsigkeit, darauf hofft, die leute aus der reserve zu locken — das will ich mir nicht ansehen oder lesen. sollte irgendwann einmal was spannendes in einem von tilo jungs interviews passieren, hoffe ich darauf, dass mich jemand drauf hinweist. einmal ist das auch schon passiert (nachtrag: zweimal. vielleicht auch dreimal.), allerdings nicht auf krautreporter.de.
mich stört es nicht, dass tilo jungs interviews die krautreporter.de-seite wie mit süssem hirsebrei füllen, ich kann sowas gut ignorieren. was mich stört ist das etwas zu sporadische vorkommen von krautreporter-rosinen.
ich bin mir nicht sicher was ich von den krautreportern erwartet habe. ich glaube, ich wollte mich überraschen lassen. das hat bisher nicht so hundertprozentig geklappt. es gab durchaus bereits ein paar rosinen; ein paar geschichten im letzten jahr habe ich so gut gefunden, dass ich sie auch verlinkt habe (zum beispiel 1, 2, 3, 4). einige habe ich für so schlecht befunden, dass ich sie verlinkt habe (diese zum beispiel). aber das wow, die überraschung blieb bisher aus.
ein paar solide reportagen würden mich übrigens schon überraschen.
sehr unterhaltsam zu lesen, obwohl jura. was man aber auch sagen muss: das mit dem urheberrecht ist mittlerweile so kompliziert und weit entfernt vom gesunden menschenverstand, dass einem der kopf brummt.
Whittier, Alaska, is a town of about 200 people, almost all of whom live in a 14-story former Army barracks built in 1956. The building, called Begich Towers, holds a police station, a health clinic, a church, and a laundromat. Its hallways resemble those of a school or a detention center. One can often find residents shuffling around in slippers and pajamas.
ich finde es doof jubiläen zu feiern. von mir aus muss ich zum beispiel meinen geburtstag nicht feiern. ich feiere auch gerne mal so mit freunden bei gutem essen und bekömmlichen getränken. ich freue mich das ganze jahr über geschenke — und bekomme auch über das ganze jahr verteilt geschenke, vor allem von mir selbst. dieses silvester habe ich verbracht wie jedes andere wochenende, bzw. jeden anderen abend: kochen, essen, etwas bier trinken, irgendwelche sachen machen (dieses jahr silvester: plex einrichten und über plex staunen). dieses jahr habe ich es sogar geschafft die beifahrerin vom öffnen einer flasche sekt und bleigiessen abzuhalten.
weil ich jubiläen grundsätzlich doof finde, kann ich es mir bereits jetzt erlauben darauf hinzuweisen, dass ix jetzt (knapp) 20 jahre linke (in html). selbst wäre ich da nicht draufgekommen, erinnert hat mich tim coles text, in dem er darauf hinweist, dass er jetzt seit 20 jahren ins internet schreibe: „Wie ich das Bloggen erfand“
meine ersten gehversuche mit html müssen auch so um 1994/95 gewesen sein, also vor (ungefähr) 20 jahren. aber regelmässig zu linken habe ich wohl erst 1995 angefangen. laut dieser seite, die ich in meinem privatarchiv gefunden habe, veröffentliche ich seit mindestens dem 11. oktober 1995 regelmässig links im internet (ich glaube es war etwas früher, kann aber keine konkreten spuren in meinem damligen chaos finden).
1996 und 1997 hat sich das format ein bisschen geändert, ungefähr seit dem zeitpunkt, an dem ich html-tabellen verstanden habe:
das bloggen und linken habe ich natürlich nicht erfunden, aber ich kann wohl mit padding und right (sagt man fug und recht so in HTML?) behaupten, dass ich nun fast die hälfte meines lebens linke.
die seiten oben lagen auf servern der uni-stuttgart. wirres.net läuft erst seit (ungefähr) 13 jahren auf dieser domain und (nach wie vor) auf einer alten ez-publish version von 2003. das was jason kottke über sein movable type sagt, gilt übrigens auch für „mein“ ez publish 2.3:
Movable Type is often maddening and frustrating, but it's familiar, behaves consistently, and I know it better than any other piece of software. In other words, MT is like a member of my family.
die datenbank sagt, dass ich in den letzten 3 jahren um die 6000 links in den linksammelartikeln verbraten habe.
als ich angefangen habe im internet zu linken, war dave winer schon ein alter link-hase. fefe war auch schon da.
meinen erstmals 1995 veröffentlichten PGP-key habe ich einmal benutzten können. zum testen.
was ich eigentlich sagen wollte: danke fürs lesen.
ich bin mir nicht sicher ob ich das schaffe, aber ich überlege 2015 etwas weniger zu linken, dafür mehr zu schreiben. texte die sich nicht nur auf andere texte beziehen, sondern auch mal für sich stehen können. also texte auf die (hoffentlich) verlinkt wird, statt nur selbst zu linken. wenn nicht allzu viele gute fernsehserien dazwischen kommen, klappt das vielleicht auch. ich plane demnächst konkrete pläne zu planen.
stefan willeke schreibt sehr ausgeruht und neutral über einen mann der zwei menschen in china getötet hat:
Wer sich in diesen Fall vertieft, erfährt etwas über Geduld in der Politik und die bewundernswerte Beharrlichkeit einer Demokratie. Die Bundesrepublik ist strikt gegen die Todesstrafe. Das Prinzip lässt sich nicht dadurch auf die Probe stellen, dass ein Häftling es der Bundesregierung schwer macht, ihn vor dem Tod zu bewahren. Das Prinzip ist immun gegen Menschen, die davon profitieren. Lutz Schuster müsste sich sogar damit abfinden, dass sein Staat ihn auch dann noch zu retten versucht, wenn er sich selbst aufgegeben hat. Gegen die Grundsätze seiner Demokratie in der Heimat ist er machtlos. Das sagt zwar nichts über Lutz Schuster, aber viel über die moralische Kraft eines Rechtsstaates.
hoffentlich ist das kein fehler.ly. reported.ly will nur auf twitter, facebook, medium oder reddit veröffentlichen. dave winer moniert (natürlich): „No feed,...“
homepage-tod hin oder her -- eine sammelstelle wo man zumindest die letzten 10 meldungen von reported.ly sehen kann sollte first look schon anbieten. denn sonst übernehmen das andere. was ja auch nicht weiter schlimm ist. mit reclaim.fm (und vielen anderen tools) könnte man sowas in 10 minuten zusammenkloppen.
ein bisschen schade finde ich, dass die süddeutsche den artikel nicht so überschrieben hat: „Herbert Grönemeier lässt Medienanwalt Christian Scherz gegen Lügenpresse vorgehen“
was sagen juristen, wenn ein roboter automatisiert zufällige artikel im darknet kauft und dabei zufällig drogen oder gefälschte pässe erwirbt? „hm“ sagen sie. /in nico lummas facebook gefunden
stefan „eay“ grund mit ein paar lesenswerten gedanken über das bloggen. ich hab das hier drunter kommentiert (hier leicht angepasst, korrigiert und angepasst):
heute gibt's „nur“ noch linksammlungen auf inhalte dritter? das war nie anders, bzw. das was ich im netz, in vor-google-zeiten eigentlich vor allem vom netz kannte und schätzte. das gibt's halt immer noch und vielleicht auch wieder mehr. ich halte das linksammeln, das trüffelsuchen und hinweisen und linken nach wie vor für eine wahnsinnig wichtige aufgabe von blogs (gerade kottke macht das exemplarisch vor).
was aber stimmt: blogs müssen sich neu immer wieder neu erfinden. johnny hat das ja mehrfach vorgemacht, mit dem neu erfinden. von einzelblog, zum podcast-begleitblog, zum mehr-autoren-blog, zum zweierblog, und wieder zurück zum gelegentlich-rumranten-blog. ich glaube aber nicht das sich das neuerfinden vornehmlich auf die form beschränken sollte, sondern es sollte sich vor allem auf den inhalt konzentrieren. bestes beispiel ist das podcasten, das immer noch nur eine form hat: eine handliche mp3-datei. mit (zum beispiel) serial hat es sich trotzdem (wieder) neu erfunden. zu einem revival von blogs kann das selbe prinzip helfen: tolle inhalte, spannend erzählte geschichten, seien sie ausgedacht, echt, recherchiert, gezeichnet oder ellenlang.
aufwändige einzelspecials wie „snow fall“ beeindrucken mich da eher wenig. beeindruckender finde ich beispielsweise das alle paar wochen erscheinende geo-epoche: spannend erzählte, alte geschichten, immer wieder neu, alle paar wochen. ich verschling' sowas wie ein irrer. neuerdings in meiner kindle-app; seit ein paar monaten kann man sich die geo-epochen-hefte auch in verschiedenen digitalen formaten kaufen.
und das zeigt meiner meinung nach die beiden entscheidenen punkte in denen sich das bloggen neu erfinden kann: grosse geschichten und möglichkeiten sowas zu finanzieren. vorgenommen hab ich mir beides für das nächste jahr: wieder mehr erzählen und wege finden mir das leisten zu können. ob das was wird ist ne ganz andere frage.
auch witzig, kaum habe ich bei eay.cc kommentiert, dass die renaisannce des bloggens wohl mit „grossen geschichten“ und aufwändigeren erzählbögen zusammenhängt, lese ich, dass alexander matzkeit das gerade genauso formuliert hat.
Mein Plan für 2015 ist weniger präzise, sein Erfolg ist weniger messbar, aber ich halte ihn für ungleich wichtiger: Ich will 2015 lernen, bessere Geschichten zu erzählen.
Dafür muss ich zunächst überhaupt üben, Geschichten zu erzählen.
zum pax: wir haben ja auch die halbe wohnung mit pax vollgestellt. bei der montage von pax gilt das gleiche wie für alle montagen: die ausrichtung ist entscheidend. wenn das ding nicht einwandfrei im wasser steht, also laut wasserwaage einwandfrei gerade (und fest) steht, kannste den rest vergessen. das gleiche gilt für die küchenmontage. die schränke dürfen nicht einen ticken geneigt stehen, sonst hängen die türen schief. das gilt (natürlich) ganz besonders für schiebetüren oder schubladenschränke. die meisten türen kann man zwar immer noch ein bisschen justieren, aber wenn der schrank schief steht ist das meistens vergeblich. was bei pax, wie bei einigen anderen ikea-möbeln, eine grosse schwäche ist: die rückwände liegen in einem falz und werden festgenagelt. wenn rückwände in nuten geführt werden (die neue küchenlinie von ikea macht das endlich so), verhindert das bei der montage eher einen windschiefen korpus.
zu peter turis portalideen: portale sind meiner erfahrung nach schon seit (mindestens) 10 jahren tot. das heisst aber noch lange nicht, dass startseiten tot sind. entscheidend ist, dass die startseite lebt, aktivitäten zeigt und gut (relevant) gewichtet ist. es spricht nichts dagegen, auch auf der startseite auf ältere archivinhalte hinzuweisen. entscheidend ist, dass der besucher das für ihn relevante auf der startseite leicht findet — ohne navigation. das muss kein „stream“ sein, wichtig ist dass es strömt. stille wasser mögen tief sein, entscheidend ist, die belebtheit der wasseroberfläche, nicht die tiefe. aber: auch ströme können tief sein — und wenn man drüber nachdenkt, sie sollten auch tief sein. sonst sind es furten.
ich dachte das funktioniert mit haselnüssen genauso — aber laut sendung mit der maus werden die einfach so auf den boden fallen gelassen.
gnadenlos realistischer kriegsfilm. ich fand den film gut weil er eine ganz gute balnce zwischen pathos, elend, menschlichkeit und unmenschlichkeit hält und den unvermeidlichen patriotismus und das glorifizierende heldentum mit elend und verzweiflung dämpft. eigenartig fand ich, dass manchmal eine panzerfaust einen panzer in null komma nix in die luft gehen lässt, aber ein trupp von 300 SS-männern die mindestens 10 panzerfäuste auf den schultern tragen, es nicht schaffen den filmentscheidenden panzer in die luft zu jagen. irritierend war auch, dass die deutschen geschosse grün und die amerikanischen rot in der flugbahn leuchteten, wie laserschüsse bei star wars.
bei spiegel-online ist unten der deutsche kino-trailer eingebunden. natürlich deutsch synchronisiert. synchronisierung find ich ja bekanntermassen grundsaätzlich scheisse (ich guck auch mit grossem vergnügen asiatische filme im original), aber in diesem film wird im original auch viel deutsch gesprochen (von den deutschen und manchmal auch von brad pitts rolle) und von vielen englisch nicht verstanden (von fast allen deutschen). naturgemäss hört sich deutsch in einer umgebung in der amerikanisch gesprochen wird immer unfassbar komisch an. mir fiel das besonders auf, als ich nach 10 monaten in den USA in frankfurt landete und die ersten deutschen flughafenansagen hörte. da musste ich wegen der zackigkeit, der härte, der ungeschliffenheit laut auflachen. so geht das auch in solchen filmen. wenn die deutschen reden hört sich das wie masdchinengewehrfeuer an, wenn die amerikaner reden, wie rock'n'roll. im synchronisierten trailer reden plötzlich alle wie maschinengewehre. und deutsch. und verstehen sich trotzdem manchmal nicht, wenn deutschsprechende amerikaner mit deutsch sprechenden deutschen reden zum beispiel. grässlich.