links vom 01.02.2013

felix schwenzel

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  zeit.de: Chan­cen­gleich­heit: Ich Ar­bei­ter­kind   #

mar­co mau­rer:

Heu­te, mehr als 20 Jah­re spä­ter, sagt mei­ne Mama, wäh­rend sie an ei­ner Zi­ga­ret­te zieht, sie habe sich da­mals macht­los ge­fühlt. Sie, die Volks­schü­le­rin und Fri­seu­rin, wag­te es nicht, ihm, dem Aka­de­mi­ker, zu wi­der­spre­chen.

Die­se Er­zäh­lung deckt sich mit et­li­chen Stu­di­en zum deut­schen Bil­dungs­sys­tem. Leh­rer­emp­feh­lun­gen wer­den von An­ge­hö­ri­gen ei­ner bil­dungs­fer­nen Schicht - dazu zählt mei­ne Mama - meist hin­ge­nom­men. Aka­de­mi­ker da­ge­gen kämp­fen um die Zu­kunft ih­rer Kin­der, sie schie­ben sie mit al­ler Macht in Rich­tung Ab­itur. Geld für Nach­hil­fe ha­ben sie, und wenn nichts mehr hilft, dro­hen sie mit­un­ter mit dem An­walt.

er­mun­tern­der und frus­trie­ren­der und au­gen­öff­nen­der text ei­nes ar­bei­ter­kinds. /ka­tia kelm und ron­ni grob

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  zeit.de: Cas­ting-Show: Deutsch­land such­te den Su­per­star   #

lara fritz­sche über tal­enshows:

Da­mals, 1953, ging es noch ge­sit­tet zu. Pe­ter Fran­ken­feld rief Irm­traud Kamp­mei­er als Ers­te auf die Büh­ne. Die Schein­wer­fer blen­de­ten, sie kon­zen­trier­te sich, be­gann zu sin­gen. »Ich war so ner­vös, dass ich es gar nicht ge­nie­ßen konn­te.« Sie er­in­nert sich erst wie­der an den Mo­ment, als al­les vor­bei war und sie hin­ter der Büh­ne ver­schwand. Das Pu­bli­kum klatsch­te noch im­mer. Nach ihr kam eine Tän­ze­rin, dann ein Xy­lo­fon­spie­ler, dann ein klei­nes Mäd­chen, das ein Ge­dicht auf­sag­te. Die an­de­ren hat sie ver­ges­sen. »Das ist sech­zig Jah­re her!«, ent­rüs­tet sie sich, als sei die Fra­ge da­nach eine Frech­heit. Aber man spürt, dass sie sich vor al­lem über sich selbst är­gert, weil ihr wie­der ein De­tail ver­lo­ren ge­gan­gen ist. Beim Ab­schied zwei Stun­den spä­ter ruft sie ei­nem »Und ein Jon­gleur war da­bei!« hin­ter­her. Es hat ihr kei­ne Ruhe ge­las­sen.

/ka­tia kelm

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  dra­ma-blog.de: »Brea­king Bad«, die Dä­nen und wir   #

thi­lo rösch­eisen ver­sucht zu er­klä­ren war­um „qua­li­täts­se­ri­en“ wie „Mad Men“, „Brea­king Bad“ oder „Home­land“ nicht in deutsch­land, bzw. eu­ro­pa ent­ste­hen. spass­fak­tum am ran­de:

Bei „Brea­king Bad„ und „Home­land“ se­hen die Zah­len ähn­lich aus: Bei der Pre­mie­re mit um die 1 Mio. Zu­se­hern ge­star­tet, er­rei­chen sie ku­mu­la­tiv in­klu­si­ve Wie­der­ho­lun­gen Best­wer­te von knapp 3 Mio. Zu­se­hern. Das ist in etwa ein Drit­tel oder so­gar nur ein Vier­tel von dem, was die Erst­aus­strah­lung ei­nes durch­schnitt­li­chen „Tat­orts“ in Deutsch­land bringt – in ei­nem Markt, der fast vier­mal grö­ßer ist!

spä­ter schreibt er:

Kei­ne ein­zi­ge die­ser so­ge­nann­ten Qua­li­täts­se­ri­en läuft auf ei­nem der gro­ßen ame­ri­ka­ni­schen Net­works ABC, NBC oder CBS - den Pen­dants zu den deut­schen Free-TV-Sen­dern. Statt­des­sen läuft da, was größ­ten­teils auch bei uns läuft: bei ABC „Lost“, „Pri­va­te Prac­ti­ce“, „Sub­ur­ga­to­ry“ und „Mo­dern Fa­mi­ly“, bei CBS „The Big Bang Theo­ry“, „2 Bro­ke Girls“, „Two and a half Men“, „How I met your mo­ther“, „Navy CIS“ und „The Good Wife“, bei NBC „30 Rock“, „The Of­fice“ und „Parks and Re­crea­ti­on“. Gu­tes Hand­werk, ja. Aber Qua­li­täts­se­ri­en? Si­cher nicht.

naja. „good wife“ (auf CBS) ist schon et­was mehr als gu­tes hand­werk. nicht zu ver­ges­sen, „the west wing“ lief auf NBC und ist ganz si­cher zu den über­ra­gen­den qua­li­täts­se­ri­en zu zäh­len. auch die „mup­pet show“ lief im net­work tv. an­de­rer­seits stimmts dann doch, die rich­tig gu­ten sa­chen lau­fen dann doch meist im pay-tv, sei es „the shield“, „sons of an­ar­chy“, „game of thro­nes“ oder „the wire“. /bild­blog.de

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  ka­tia­kelm.de: klei­ner bei­trag zum #auf­schrei   #

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  flickr.com: 2005-05-08 00-02-33_0008   #

die blog­mich05 ist auch schon wie­der 94 mo­na­te her. die blog­mich13 ist nicht mehr weit ent­fernt.

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  face­book.com/mal­te.wel­ding: Da ich auf der...   #

lu­kas hein­ser kom­men­tier­te un­ter ei­nem et­was kon­vul­si­ven ein­trag von mal­te wel­ding über das dschun­gel­camp:

Wer im "Dschun­gel­camp" Men­schen­ver­ach­tung sieht, kommt bei "Bau­er sucht Frau" um ei­nen Hit­ler­ver­gleich wohl kaum noch vor­bei.

der gan­ze dis­kus­si­ons­strang un­ter dem bei­trag ist sehr le­sens­wert, man muss zum le­sen al­ler­dings bei face­book an­ge­mel­det sein. le­sens­wert des­halb, weil (un­ter an­de­rem) nicht nur sa­scha lobo, ste­fan nig­ge­mei­er und mal­te wel­ding an­ge­regt dis­ku­tie­ren, son­dern auch jens oli­ver haas, ei­ner der au­toren von „ich bin ein star“ (und mann von son­ja ziet­low), der in dem strang sehr of­fen schreibt.

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  wired.com/un­der­wire: Dis­ney­'s In­no­va­ti­ve Ani­ma­ted Hy­brid Pa­per­man De­buts On­line   #

nied­lich.


mei­ne lieb­lings­t­weets im ja­nu­ar

felix schwenzel


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also ich wür­de auch mit ge­or­ge cloo­ney nicht die fdp wäh­len.

about 5 hours ago via Twit­ter for Mac Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@ms­pro Mi­cha­el See­mann


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Wie mein ge­schütz­ter Raum aus­sieht: Frei von Talk­shows.

about 5 hours ago via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@bosch bosch


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Were­wol­ves tend to trans­form only upon no­ti­cing a Full Moon al­re­a­dy in the sky, im­ply­ing the af­f­lic­tion is 100% psy­cho­lo­gi­cal

27.01.2013 4:53 via Tweet­Deck Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@neil­ty­son Neil de­Gras­se Ty­son


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mir wer­den "streit­ge­sprä­che" mit ku­bicki an­ge­bo­ten. kann mich nicht zwi­schen http://t.co/IGU­QyN­Cn und http://t.co/b99WxWDL ent­schei­den.

30.01.2013 15:52 via Twit­ter for Mac Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@martha­dear anne wiz­o­rek


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I put the ass in Ka­ras­sek. #jauch

27.01.2013 23:41 via Twit­ter for iPho­ne Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@spree­blick John­ny Haeus­ler


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Wenn ich ir­gend­was vi­deo­über­wa­chen wür­de, dann ja wohl die­se Brot­fä­cher, wo die Leu­te Zan­gen be­nut­zen müs­sen. Al­lein der Un­ter­hal­tung we­gen.

27.01.2013 19:55 via Tweet­Deck Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@ahoi_pol­loi Ahoi Pol­loi


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Frau Bruhns glaubt, dass das 21. Jahr­hun­dert nur eine vor­über­ge­hen­de Er­schei­nung ist, die sich nicht durch­set­zen wird.

27.01.2013 23:30 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@as­te­fa­no­witsch Ana­tol Ste­fa­no­witsch


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Ver­gesst Face­book und Goog­le! Die wah­ren Si­cher­heits­lö­cher für pri­va­tes­te Da­ten sind Vier­jäh­ri­ge im Kin­der­gar­ten.

13.01.2013 21:09 via Tweet­bot for iOS Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Gebbi­Gib­son Gebbi Gib­son


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Win­ter. Was hat er je­mals für mich ge­tan?

16.01.2013 14:22 via Tweet­Deck Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Don­Dah­l­mann Don­Dah­l­mann


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Wurst­fach­ver­käu­fe­rin.Aber wer braucht ein Wurst­fach?

29.12.2012 14:52 via Tweet­Deck Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@olle_Meia Meia


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Seht zu dass ihr nicht als Jung­frau sterbt, sonst müsst ihr, wenn ihr tot seid, Selbst­mord­at­ten­tä­ter vö­geln.

20.12.2012 12:29 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Der­Wach­sa­me Der Wach­sa­me


Photo by felix schwenzel in Zeughaus. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

tromm­ler


links vom 31.01.2013

felix schwenzel

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  maen­nig.de: Jour­na­lis­ti­scher Ethos   #

jens arne män­nig hat ei­nen text aus ei­nem 96 jah­re al­ten blog ei­ner 96 jah­re al­ten zei­tung ge­fun­den. sehr schön. (zu jour­na­li­si­schem ethos soll­te es aber auch ge­hö­ren, ein­fach „of­fen­le­gung“ zu schrei­ben, wenn man „dis­clai­mer“ und „dis­clo­sure“ nicht un­ter­schei­den kann.)

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  spie­gel.de: #di­gi­ta­le­öf­fent­lich­keit   #

sa­scha lobo er­klärt hash­tags und ver­gleicht sie gut nach­voll­zieh­bar mit stras­sen­de­mos:

Ein simp­les Stich­wort kann ver­än­dern, wie The­men in der Öf­fent­lich­keit wahr­ge­nom­men wer­den. Sol­che Hash­tags ma­chen sicht­bar, wel­che The­men der di­gi­ta­len Öf­fent­lich­keit wich­tig sind. Sie sind die Stra­ßen­de­mos des In­ter­nets.

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  10000flies.de: “Ro­che & Böh­mer­mann" - die Macht der Pres­se­mit­tei­lung.   #

mit je­dem der fast täg­li­chen blog­ein­trä­gen zu den 10000flies-charts von jens schrö­der er­scheint mir die flie­gen-klick-hit­pa­ra­de im­mer sinn­vol­ler und er­kennt­nis­brin­gen­der.

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  mee­dia.de: Dschun­gel-Kri­tik: Zorn der Selbst­ge­rech­ten   #

so wie ix das was sil­va­na koch-mehrin in ei­ner talk­show sagt auch mal gut fin­den kann, kann ix auch mal das was der blin­de un­ter den ein­äu­gi­gen (ste­fan win­ter­bau­er) sagt gut fin­den:

Hof­fent­lich ge­winnt “Ich bin ein Star" den Grim­me­preis. Die Show und ihre Kri­ti­ker hät­te es ver­dient!

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  dwdl.de: DWDL.de: Se­ri­en­check wird zum Of­fen­ba­rungs­eid der "Ci­ne­ma"   #

die ci­ne­ma gibts noch? wozu denn?

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  what-if.xkcd.com: In­ter­pla­ne­ta­ry Cess­na   #

xkcd be­ant­wor­tet die fol­gen­de fra­ge:

What would hap­pen if you tried to fly a nor­mal Earth air­plane abo­ve dif­fe­rent So­lar Sys­tem bo­dies?

laut la­chen muss­te ich bei der be­schrei­bung der flug­be­din­gun­gen auf dem sa­turn-mond ti­tan:

When it co­mes to fly­ing, Ti­tan might be bet­ter than Earth. Its at­mo­sphe­re is thick but its gra­vi­ty is light, gi­ving it a sur­face pres­su­re only 50% hig­her than Ear­th's with air four times as den­se. Its gra­vi­ty--lower than that of the Moon--me­ans that fly­ing is easy. Our Cess­na could get into the air un­der pe­dal power.
In fact, hu­mans on Ti­tan could fly by mus­cle power. A hu­man in a hang gli­der could com­for­ta­b­ly take off and crui­se around powered by over­si­zed swim-flip­per boots--or even take off by flap­ping ar­ti­fi­ci­al wings. The power re­qui­re­ments are mi­ni­mal--it would pro­ba­b­ly take no more ef­fort than wal­king.
The down­si­de (the­re's al­ways a down­si­de) is the cold. It's 72 kel­vin on Ti­tan, which is about the tem­pe­ra­tu­re of li­quid ni­tro­gen.

/kott­ke.org

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  ge­faellt­mir.sued­deut­sche.de: Be­wer­ben wie Ama­zon   #

dirk von geh­len schafft es im sz-blog „ge­fällt mir“ in ei­nem kur­zen ar­ti­kel über die web­sei­te von phil­lip­pe du­bost zwar screen­shots an­zu­fer­ti­gen und auf die sz-the­men­sei­te „le­bens­lauf“ zu lin­ken, aber nicht auf die ei­gent­li­che web­is­te zu lin­ken. -- kor­ri­giert
su­per text über eine pri­ma idee sich zu be­wer­ben.


jauch­schrei

felix schwenzel

sonn­tag, nach­dem ich gün­ther jauchs sen­dung zum the­ma #auf­schrei ge­se­hen habe, war ich leicht be­stürzt. un­ter an­de­rem über wib­ke bruhns, die ich bis­her im­mer für eine klu­ge, of­fe­ne und neu­gie­ri­ge frau ge­hal­ten hat­te, die in der sen­dung aber eine er­staun­li­che igno­ranz und ver­bis­se­ne al­ters­bes­ser­wis­se­rei de­mons­trier­te. ihre ar­gu­men­ta­ti­ons­li­nie war im we­sent­li­chen, dass se­xis­mus und se­xu­el­le be­läs­ti­gung na­tur­ge­ge­ben sei­en und da­mit un­ver­än­der­bar in die­ser welt sei­en. män­ner und frau­en sei­en nun­mal un­ter­schied­li­che spe­zi­es.

eine er­staun­li­che hal­tung für eine jour­na­lis­tin, die sich ja dem­nach auch ihr gan­zes jour­na­lis­ten­le­ben hät­te spa­ren kön­nen und statt über po­li­ti­sche kor­rup­ti­on, stu­den­ten­pro­tes­te, den kal­ten krieg oder mensch­li­che schick­sa­le ein­fach über über die mensch­li­che na­tur hät­te phi­lo­so­phie­ren kön­nen: die men­schen sind macht­be­ses­sen und geld­gie­rig, ost und west ge­trennt, ju­gend­be­we­gun­gen mit ihre welt­frem­den idea­len wer­den im­mer ir­gend­wann ins po­li­ti­sche sys­tem as­si­mi­liert und men­schen lei­den be­reits seit jahr­tau­sen­den in die­ser welt. hat sie aber nicht. statt über die mensch­li­che na­tur und ihre un­ver­än­der­bar­keit hat sie über recht und un­recht be­rich­tet, sich für wil­ly brandt ein­ge­setzt, für ver­än­de­rung ge­kämpft, ge­schrie­ben, ar­gu­men­tiert, ge­re­det. wo­her kam in jauchs sen­dung ihr fa­ta­lis­mus (und her­ab­las­sen­des grin­sen)?

pa­tri­cia camma­ra­ta hat­te am mon­tag, als ich mit mit ihr über die sen­dung un­ter­hielt (und ne­ben­bei ein paar her­ren­witz mach­te), eine er­staun­lich schlüs­si­ge er­klä­rung für wib­ke bruhns ver­hal­ten bei jauch: selbst­schutz. es mag ja sein, dass wib­ke bruhns noch nie eine un­an­ge­neh­me oder be­droh­li­che si­tua­ti­on er­lebt hat, es kann aber auch sein, dass ihre stra­te­gie mit sol­chen si­tua­tio­nen um­zu­ge­hen ein­fach dar­in be­steht be­läs­ti­gun­gen als nor­mal zu ak­zep­tie­ren, sie zu ver­drän­gen, zu leug­nen und zu re­la­ti­vie­ren.

die stra­te­gie mit (se­xu­el­ler) be­läs­ti­gung oder ver­let­zun­gen mit igno­ranz, gleich­mut und an­schlies­sen­der ver­drän­gung zu be­geg­nen wur­de in der mensch­heits­ge­schich­te mil­lio­nen­fach er­probt. na­tür­lich kann man ver­let­zun­gen, be­lei­di­gun­gen, be­dro­hun­gen an sich ab­pral­len las­sen, bzw. sich so ver­hal­ten, dass es nach aus­sen hin so aus­sieht, als be­rüh­re es ei­nen nicht. und man kann sich auch er­folg­reich ein­re­den, dass ei­nen ver­let­zun­gen die man er­fährt gar nicht ver­let­zen. ge­nau­so wie man fröh­lich sin­gend durch den dunk­len wald zie­hen kann — und sich trotz­dem vor angst fast in die hose macht.

wie gut ver­drän­gungs- und selbst­schutz­me­cha­nis­men funk­tio­nie­ren, fiel mir im lau­fe der letz­ten tage auf. den vie­len tweets und blog­ar­ti­keln zum the­ma #auf­schrei kann man ja kaum aus­wei­chen, ge­nau­so wie man kaum ver­mei­den konn­te, in den letz­ten ta­gen über das the­ma nach­zu­den­ken und zu re­den.

mir fiel beim nach­den­ken und er­in­nern ei­ge­ner er­leb­nis­se auf, wie sehr das the­ma mit macht- und stär­kede­mons­tra­tio­nen zu tun hat und wie wich­tig es ist, dar­über nicht zu schwei­gen. die ei­ge­nen ver­let­zun­gen oder trau­ma­ta nicht zu ver­drän­gen schafft ver­ständ­nis und em­pa­thie und führt lang­fr­si­tig si­cher­lich auch zu lö­sungs­an­sät­zen.


seit mei­nem sech­zehn­ten oder sieb­zehn­ten le­bens­jahr sieht man mir an, dass ich an­de­ren weh tun könn­te. was man mir nicht an­sieht ist, dass ich kör­per­li­che ge­walt ver­ab­scheue¹ und nur sehr schwer in ei­nen zu­stand der wut zu ver­set­zen bin (in dem ich mei­ne ab­scheu ge­gen­über ge­walt ver­ges­sen könn­te). mein er­schei­nungs­bild hat mich si­cher­lich vor sehr vie­len un­an­ge­neh­men be­geg­nun­gen be­wahrt.

al­ler­dings war ich auch mal klein und we­nig ab­schre­ckend. und das wur­de nicht sel­ten von leu­ten die sich stär­ker als ich fühl­ten (oder wa­ren) aus­ge­nutzt. ich kann mich noch re­la­tiv gut an ein paar arsch­lö­cher er­in­nern, die sich als ich als 13 oder 14 jäh­ri­ger mit dem bus zum reit­un­ter­richt (!) fuhr, sehr laut über ein paar äus­ser­li­che merk­ma­le von mir lus­tig mach­ten und mir das auf eine sehr un­an­ge­neh­me art und wei­se, sehr nahe vor mir auf­ge­baut, ins ge­sicht sag­ten. was mir beim nach­den­ken über die­ses kur­ze er­leb­nis wie schup­pen von den au­gen fiel, war die in­ten­ti­on der arsch­lö­cher: es ging (na­tür­lich) um de­mü­ti­gung und ein­schüch­te­rung. die im­pli­zi­te an­dro­hung von ge­walt war nicht das ziel, son­dern der weg: ver­giss nicht; wir be­stim­men wo es lang­geht, wir sind stär­ker und wol­len dich das jetzt mal spü­ren las­sen.

arsch­lö­cher ge­nies­sen es an­de­ren ihre (ver­meint­li­che) stär­ke und macht zu de­mons­trie­ren. wenn sich eine ge­le­gen­heit er­gibt und sie nie­mand dar­an hin­dert strei­cheln sie ih­ren klei­nen ego, in­dem sie an­de­re er­nied­ri­gen um sich selbst grös­ser zu füh­len. dass hin­ter die­sen mach­de­mons­tra­tio­nen oft un­si­cher­heit, schwä­che und ver­letz­bar­keit steckt, wuss­te ich als 13 oder 14 jäh­ri­ger na­tür­lich nicht, aber selbst wenn ich es ge­wusst hät­te, wäre es in der si­tua­ti­on we­nig hilf­reich ge­we­sen. aus­ser­dem blei­ben leu­te, die sich aus jäm­mer­lich­keit wie arsch­lö­cher be­neh­men, durch­aus arsch­lö­cher.

es gab in mei­nem le­ben ein paar sol­cher si­tua­tio­nen, was mir aber in die­sem ar­ti­kel egal ist. denn der eine ent­schei­den­de punkt, der mir in den letz­ten ta­gen auf­ge­fal­len ist, ist dass be­läs­ti­gung, de­mü­ti­gung, die re­du­zie­rung auf äus­ser­lich­kei­ten, se­xis­mus, wha­te­ver, sich nie auf au­gen­hö­he ab­spielt, son­dern im­mer mit ei­nem hö­hen­un­ter­schied ein­her­geht. es geht um macht­sym­bo­lik, um macht­ver­hält­nis­se und um un­ter­drü­ckung. zu­fäl­li­ger­wei­se ist das die klas­si­sche for­mel der frau­en­be­we­gung. die for­mel woll­te ich bis­her, bei al­ler sym­pa­thie für die frau­en­be­we­gung, in ih­rer ra­di­ka­li­tät nie ganz wahr­ha­ben. das liegt aber auch dar­an, dass ich op­ti­mist bin und in sa­chen arsch­lochig­keit be­grenz­te phan­ta­sie und er­fah­rungs­ho­ri­zon­te habe.

der an­de­re ent­schei­den­de punkt ist mein ein­ge­ständ­nis, dass ich auch viel zu oft ein arsch­loch war und ver­mut­lich hin und wie­der auch noch bin. dass ich ger­ne die schwä­chen an­de­rer aus­ge­nutzt habe und aus­nut­ze, nur um mich selbst stär­ker oder bes­ser zu füh­len.

Nicht "Män­ner" wer­den über­grif­fig, son­dern Arsch­lö­cher. #auf­schrei

25.01.2013 9:27 via Hoot­Suite Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Wel­ten­kreu­zer Nils Mül­ler

ich glau­be es geht nicht nur um die arsch­lö­cher, son­dern auch um die me­cha­nik, die struk­tu­ren und die rol­le die wir in ih­nen spie­len. mal als arsch­lö­cher, mal als ziel von arsch­lö­chern, mal als schmier­mit­tel für arsch­lö­cher. viel­leicht bin ich et­was arg ro­man­tisch, aber ich glau­be tat­säch­lich, dass das hö­ren und le­sen von be­rich­ten über all­täg­li­che er­nied­ri­gung, be­läs­ti­gung und ängs­te, das nach­den­ken und er­in­nern, das re­flek­tie­ren, das re­den und dis­ku­tie­ren dar­über was wir alle da­mit zu tun ha­ben hilft lö­sun­gen zu fin­den.


sonn­tag abend brann­te bei mir eine si­che­rung durch, als ka­ra­sek bei jauch ir­gend­et­was über frau­en er­zähl­te, die sich auch mal ge­dan­ken ma­chen soll­ten ob und wann sie sich „auf­rei­zend“ an­zie­hen soll­ten oder nicht. eine sol­che stolz vor­ge­tra­gen­de igno­ranz und selbst­ge­fäl­lig­keit hielt ich bis­her nur in talk­shows am nach­mit­tag für mög­lich.

mir fiel nach der sen­dung nur eine sehr hin­ken­de ana­lo­gie ein. ich dach­te man könn­te mal fra­gen, ob män­nern, die sich au­tos über €10.000 leis­ten ei­gent­lich bei dieb­stahl, van­da­lis­mus oder wenn die kis­te in ber­lin in flam­men auf­geht auch eine mit­schuld ge­ge­ben wird? spricht man in sol­chen fäl­len da­von, dass die sich auch mal ge­dan­ken ma­chen soll­ten, ob sie sich so ein „auf­rei­zen­des“ blech­kleid an­zie­hen? und wo?

die ana­lo­gie, die ana­tol ste­fa­no­witsch hier aus dem in­ter­net auf­ge­ga­belt und über­setzt hat, trifft das aber viel bes­ser als mein hin­ken­der ver­gleich:

Mann: Ich möch­te ei­nen Stra­ßen­raub mel­den.
Po­li­zist: Ei­nen Raub, ja? Wo hat der statt­ge­fun­den?
Mann: Ich war ge­ra­de an der Ecke 21ste und Dund­rich Street als ein Mann eine Pis­to­le auf mich rich­te­te und sag­te, „Gib mir all dein Geld.“
Po­li­zist: Und, ha­ben Sie das ge­tan?
Mann: Ja, ich habe mich ko­ope­ra­tiv ver­hal­ten.
Po­li­zist: Sie ha­ben ihm also be­reit­wil­lig Ihr Geld ge­ge­ben, ohne sich zu weh­ren, um Hil­fe zu ru­fen oder weg­zu­lau­fen?
Mann: Ja, aber ich hat­te Angst. Ich dach­te, er wür­de mich tö­ten.
Po­li­zist: Mhm. Aber Sie ha­ben mit ihm ko­ope­riert. Und wie ich höre, sind sie ein ziem­lich wohl­tä­ti­ger Mensch.
Mann: Ich spen­de Geld für gute Zwe­cke, ja.
Po­li­zist: Sie ge­ben an­de­ren also ger­ne ihr Geld. Sie ge­ben an­de­ren ge­wohn­heits­mä­ßig ihr Geld.
Mann: Was hat das mit die­ser Si­tua­ti­on zu tun?
Po­li­zist: Sie sind wis­sent­lich in Ih­rem An­zug die Dund­ritch Street ent­lang­ge­lau­fen, ob­wohl je­der weiß, dass Sie ihr Geld ger­ne her­ge­ben, und dann ha­ben Sie sich nicht ge­wehrt. Es klingt für mich, als ob Sie Ihr Geld frei­wil­lig her­ge­ge­ben ha­ben, und jetzt be­reu­en Sie Ihre Spen­de nach­träg­lich. Wol­len Sie wirk­lich das Le­ben die­ses Man­nes rui­nie­ren, weil SIE ei­nen Feh­ler ge­macht ha­ben?

und auch das fa­zit am ende sei­nes sehr le­sens­wer­ten tex­tes möch­te ich zi­tie­ren:

Und das ein­zi­ge, was wir kon­kret tun kön­nen, wird sein, nicht eine Se­kun­de lang zu den­ken — ge­schwei­ge denn, ih­nen zu ver­mit­teln —, dass SIE et­was da­ge­gen hät­ten tun kön­nen. Wir alle — Frau­en und Män­ner, aber vor al­lem wir Män­ner — müs­sen da­für kämp­fen, dass se­xu­el­le Über­grif­fig­keit in je­der Form als Ver­ant­wort­lich­keit des Tä­ters be­trach­tet wird, und als Ver­ant­wort­lich­keit ei­ner Ge­sell­schaft, die sich mit den Tä­tern so­li­da­ri­siert, die die Hand­lun­gen der Tä­ter re­la­ti­viert, die die Si­tua­ti­on der Be­trof­fe­nen tri­via­li­siert.


jauchs ab­schluss­fra­ge an die run­de war völ­lig de­pla­ziert, lau­te­te aber in etwa, ob sich brü­der­le ent­schul­di­gen sol­le oder nicht. er bat die run­de mit ja oder nein zu ant­wor­ten. die vor ei­tel­keit plat­zen­de tal­ker­run­de muss­te ih­rem „ja“ oder „nein“ aber aus­nahms­los je­weils noch ein kur­zes state­ment hin­zu­fü­gen — bis auf anne wiz­o­rek. die hat ein­fach nur „ja“ ge­sagt. ich fand das sehr er­fri­schend und un­ei­tel.


ein paar ar­ti­kel zum the­ma #auf­schrei, die mir gut ge­fie­len.

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  sued­deut­sche.de: TV-Kri­tik zu Gün­ther Jauch - Vor Fas­sungs­lo­sig­keit die Spra­che ver­schla­gen   #

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  hap­py­schnit­zel.com: Bes­ser spät als nie: Die Se­xis­mus-De­bat­te   #

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  as­te­fa­no­witsch.tumb­lr.com: Sagt ih­nen nicht, dass sie sich hät­ten weh­ren sol­len   #

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  klei­ner­d­rei.org: Lauch oder Janz   #


1) der haupt­grund für mei­ne ver­ab­scheu­ung kör­per­li­cher ge­walt ist die furcht mich selbst ver­let­zen zu kön­nen. kör­per­li­che ge­walt die ei­nem re­gel­kor­sett un­ter­wor­fen ist, das schlim­me­re ver­let­zun­gen ver­mei­det, mag ich ganz ger­ne. ich habe ein paar jah­re judo be­trie­ben und war ein paar mo­na­te lang mit­glied des rin­ger-teams der steil­a­coom high­school in der nähe von ta­co­ma. was ich dort vor al­lem ge­lernt habe ist, dass es im­mer je­man­den gibt der stär­ker, ge­mei­ner, bru­ta­ler oder ge­schick­ter als man selbst ist.


links vom 29.01.2013

felix schwenzel


Photo by felix schwenzel on January 28, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

früh­ling is co­ming.


Photo by felix schwenzel on January 26, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

die Bei­fah­re­rin so: kön­nen wir auch mal hin­ge­hen.


links vom 26.01.2013

felix schwenzel

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  iw­drm.tumb­lr.com: HEL­LO I'm BoB   #

kein #auf­schrei.

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  stutt­mann-ka­ri­ka­tu­ren.de: Das neue Ge­sicht der FDP ...   #

hihi.

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  ant­je­sch­rupp.com: Wie Lap­pa­li­en re­le­vant wer­den   #

ant­je schrupp:

Zu­rück in den Sack kriegt Ihr das jetzt nicht mehr. Weil näm­lich die­je­ni­gen, die so­was für eine Lap­pa­lie hal­ten, nicht mehr die maß­geb­li­chen Mei­nungs­ma­cher in Deutsch­land sind. Son­dern Re­lik­te aus ver­gan­ge­nen Zei­ten.

ich fin­de die ar­gu­men­ta­ti­on von ant­je schrupp sehr schlüs­sig.

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  gaw­ker.com: Matt Da­mon Puts an End to Ye­ars of Be­ing Bum­ped from Jim­my Kim­mel Live by Ta­king Over the Show and Hos­ting It Hims­elf   #

das ist al­les so mit­tel un­ter­halt­sam, zeigt aber, war­um late night shows nicht von schau­spie­lern mo­de­riert wer­den soll­ten. ob­wohl das auch ne per­sön­li­che ma­rot­te von mir sein kann, ich fin­de ein gu­ter late-night-horst host be­nö­tigt eine meta-ebe­ne mit der er sich von dem quatsch den er auf der büh­ne treibt di­stan­ziert und re­flek­tiert, am bes­ten wäh­rend er den quatsch auf der büh­ne be­treibt. craig fer­gu­son kann das mit sei­nen au­gen, aber auch ex­pli­zit, in­dem er im­mer wie­der er­wähnt wie be­schis­sen und un­pro­fes­sio­nell er sei­ne ei­ge­ne show hält, ha­rald schmidt konn­te das mal (und hat­te so­gar mal spass dar­an), da­vid let­ter­man kann das, auch wenn sei­ne haupt­ma­sche na­tür­lich selbst­ver­ar­schung ist. bei matt da­mons mo­de­ra­ti­on war nichts meta und al­les zwei spu­ren zu glatt.


vi­ne — be­weg­te 6-se­kun­den fo­tos

felix schwenzel

ich moch­te vine noch be­vor ich es mir ge­nau­er an­ge­se­hen habe. ein blick auf ein, zwei oder drei bei­spiel-vine-fil­me ge­nüg­te mir. vine-fil­me füh­len sich im brow­ser ein biss­chen an wie ani­mier­te gifs, lau­fen in ei­ner end­los­schlei­fe und sind ge­nau 6 se­kun­den lang. vine-fil­me fan­gen zwar au­to­ma­tisch an zu spie­len (wie gifs), sind aber stan­dard­mäs­sig laut­los ge­schal­tet (wie gifs). die an­zei­ge in al­len brow­ser fluppt wun­der­bar, die fil­me pas­sie­ren den flash-blo­cker und lau­fen auch im mo­bil­te­le­fon.

für die er­stel­lung der fil­me gibts bis jetzt nur ei­nen ein­zi­gen weg, den über eine ipho­ne- und ipod­touch-app. die läuft noch ein biss­chen ru­cke­lig und zi­ckig und kämpft be­reits jetzt mit or­ga­ni­sa­to­ri­schen pro­ble­men, nimmt aber ziem­lich idio­ten­si­cher sechs-se­kun­den fil­me auf. ohne schnitt- oder fil­ter­ge­döns filmt die app so­lan­ge wie man mit dem fin­ger den bild­schirm be­rührt, beim los­las­sen pau­siert sie, wenn man den bild­schirm wie­der fin­gert filmt sie wei­ter bis die sechs se­kun­den voll sind.

der rest der app funk­tio­niert im prin­zip wie in­sta­gram. in der app auf­neh­men, tei­len, „freun­de“ su­chen und ih­nen fol­gen und de­ren vine-fil­me an­se­hen und li­ken und kom­men­tie­ren. die fer­ti­gen vine-fil­me kann sich auch im netz an­se­hen, die url er­fährt man al­ler­dings nur, wenn man den vine-film nach dem auf­neh­men auch auf twit­ter oder face­book frei­gibt (bei­spiel auf vine.co oder twit­ter.com).

im quell­text der vine-sei­te sieht man dann den code­schnip­sel für den ein­bet­tungs­code:

twit­ter bet­tet so ei­nen vine-film dann so ein:

die­sen code kann man dann auch zum über­all ein­bet­ten neh­men.

tech­nisch steckt da­hin­ter (na­tür­lich) ein HTML5-ab­spiel­script, in die­sem fall das von vi­deo­js.com.


6 se­kun­den? fin­de ich ge­nau rich­tig. wenn ich mich recht er­in­ne­re hat­te flickr mal so­was ähn­li­ches im an­ge­bot, mit 20 se­kun­den zeit­be­schrän­kung. 6 se­kun­den pas­sen: 6 se­kun­den sind kurz ge­nug um sich den scheiss an­zu­se­hen, 6 se­kun­den sind ein zeit­raum, den man su­per en­los­schlei­fen kann und 6 se­kun­den sind so kurz, dass man sich ge­nau über­le­gen muss, was man in die­sen 6 se­kun­den ei­gent­lich zei­gen, er­zäh­len oder mit­tei­len möch­te. ein­schrän­kun­gen ma­chen krea­tiv, so wie das auch mal mit 140 zei­chen war.

ich mag auch die ein­schrän­kung die (qua­dra­ti­schen) fil­me nur mit der app auf­zu­neh­men. kein im­port von vor­han­de­nen vi­de­os, kein schnei­den, kei­ne mu­sik­un­ter­le­gung (aus­ser der die durch mi­kro­fon kommt), kei­ne spe­zi­al­ef­fek­te (j sei dank!), kein ge­döns. ich glau­be vine und ich wer­den gute freun­de.

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vi­ne.co - 6 se­kun­den mit der m1

felix schwenzel

ich woll­te nur mal se­hen, wie und ob das mit dem ein­bet­ten von dem ding funk­tio­niert.

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Photo by felix schwenzel on January 25, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

selbst­por­trait mit müll­tü­te


links vom 25.01.2013

felix schwenzel

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  saar­brue­cker-zei­tung.de: Wahr­lich, kei­ne Stern­stun­de   #

ber­nard ben­rar­ding:

Was für eine Heu­che­lei: Aus­ge­rech­net jene, die per­ma­nent mit grel­lem Sex Auf­la­ge ma­chen, schü­ren die Er­re­gung über an­geb­li­chen Se­xis­mus.

das ist schon ein biss­chen wit­zig, dass ge­ra­de das arsch-und-tit­ten-blatt stern die vor­lie­be von rai­ner brü­der­le fürs ver­ba­le an­grap­schen von jun­gen frau­en the­ma­ti­siert. an­de­rer­seits kann man na­tür­lich den wahr­heits­ge­halt von wor­ten nicht di­rekt dar­aus ab­lei­ten, wo sie ste­hen. an­ders ge­sagt: ich habe über­haupt kei­ne zwei­fel, dass fran­zis­ka reich und an­dre­as ho­idn-bor­chers au­then­tisch be­rich­ten. aber wit­zig ist das schon, dass das aus­ge­rech­net im stern pas­siert. na gut, im hust­ler wärs noch nen ti­cken wit­zi­ger ge­we­sen. /bild­blog.de

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  kott­ke.org: Ac­count of a trip to North Ko­rea   #

schon ein biss­chen ver­wun­der­lich war­um ju­dith hor­chert und kon­rad lisch­ka so eine hass­kap­pe auf so­phie schmidts rei­se­be­richt aus nord­ko­rea hat­ten. nicht nur ich fand den be­richt gut, er wird auch von den bei­den us top-schlopp-mega-blog­gern kott­ke und gru­ber in den him­mel ge­lobt.
ja­son kott­ke: „Her re­port con­tai­ned a sur­pri­sing num­ber of Twit­ter-length nug­gets of good­ness.“
john gru­ber: „Fa­sci­na­ting, in­sightful, well-il­lus­tra­ted trip re­port by So­phie Schmidt, who ac­com­pa­nied her fa­ther Eric to North Ko­rea.“

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  klei­ner­d­rei.org: Nor­mal ist das nicht!   #

mai­ke hank:

Es gibt üb­ri­gens ei­nen ein­zi­gen frem­den Mann, der ein­fach so die Wor­te Ich lie­be Dich auf der Stra­ße zu mir sa­gen darf: In mei­ner Nach­bar­schaft wohnt ein grau­haa­ri­ger, bär­ti­ger Opi, der eben­die­sen Satz al­len Men­schen und Ge­gen­stän­den zu­flüs­tert, an de­nen er vor­bei­geht. Erst ges­tern Abend sah ich ihn, wie er ei­nen Baum um­arm­te und da­bei lä­chel­te.

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  frau-din­gens.de: Ich hab kei­ne Wor­te mehr, die mei­nen Frust, mei­ne Ab­scheu und mei­ne Ver­zweif­lung ak­ku­rat wie­der ge­ben könn­ten.   #

frau din­gens fasst un­ter ei­ner et­was ei­gen­tüm­li­chen über­schrift stra­te­gien zu­sam­men, wie auf vor­wür­fe von se­xis­mus re­agiert wird:

  1. Das Op­fer be­schul­di­gen (Vic­tim-bla­ming)
  2. Ab­len­kung (Derai­ling)
  3. Der Tä­ter als Op­fer

bei den ruhr­ba­ro­nen nennt man das sehr pas­send den „männ­li­chen bünd­nis­fall“ und zählt das so auf:

  1. Das „an­geb­li­che“ Op­fer un­glaub­wür­dig ma­chen
  2. Dem Op­fer ei­gen­nüt­zi­ge Mo­ti­ve un­ter­stel­len
  3. Dem Op­fer selbst die Schuld ge­ben

bei den ruhr­ba­ro­nen sind ein paar zi­ta­te zu le­sen, die ei­nem die fdp und se­bas­ti­an edathy noch un­sym­pa­thi­scher ma­chen als sie oh­ne­hin schon wa­ren (das ist un­ge­fähr so ver­wun­der­lich wie et­was un­ter den ab­so­lu­ten null­punkt run­ter­zu­küh­len).

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  blog.ab­ge­ord­ne­ten­watch.de: An­ru­fe in der STERN-Re­dak­ti­on: Mi­cha­el Fuchs be­schwer­te sich mehr­fach über Re­cher­chen   #

ix fin­de ja, der fuchs ist gar kein so schlau­er fuchs.

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  ka­tia­kelm.de: es bleibt span­nend   #

ka­tia kelm sucht ein ate­lier. in echt ist das nur halb so wit­zig wie im blog.


links vom 24.01.2013

felix schwenzel

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  chris­tophkap­pes.de: Blog­kul­tur als Ant­wort auf die Kom­ple­xi­tät der Ge­sell­schaft und der Kri­se ih­rer In­sti­tu­tio­nen   #

chris­toph kap­pes:

Die Aus­sa­ge „Blogs sind in der Kri­se“ ist so zwar rich­tig, aber falsch: Die tech­ni­schen Platt­for­men wer­den ab­so­lut wei­ter gut ge­nutzt, ver­lie­ren aber re­la­tiv an kom­mu­ni­ka­ti­ver Be­deu­tung, weil ihre ty­pi­sche Kul­tur­pra­xis im So­cial Lay­er des Webs auf­ge­gan­gen ist, der weit grö­ßer ist.

Mit die­ser Er­kennt­nis löst sich die gan­ze Dis­kus­si­on: Nicht al­lein Blogs sind die Ant­wort auf zu­neh­men­de Kom­ple­xi­tät der Ge­sell­schaft bei gleich­zei­ti­ger Kri­se ih­rer In­sti­tu­tio­nen, son­dern der gan­ze So­cial Lay­er ist es, in dem Blogs als vor­grei­fen­de Kul­tur­pra­xis auf­ge­gan­gen sind. Zei­tungs­blogs sind Co­py­cats, ein Teil des So­cial Lay­ers. Wer „Blogs in der Kri­se“ ruft, kommt mir ein biss­chen so vor wie je­mand, der „GRÜ­NE in der Kri­se“ ruft, wenn Atom­kraft­wer­ke ab­ge­schafft sind und alle nur noch Bio es­sen.

blogs sind nicht in der kri­se, blogs dif­fun­die­ren. klu­ger text von chri­toph kap­pes. lohnt sich zu le­sen.

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  10000flies.de: Ak­tu­el­le News-Charts - 10000 Flies Ran­king   #

10 mo­na­te war jens schrö­der schwan­ger, jetzt ist das baby on­line. als jens schrö­der sei­ne idee erst­mals for­mu­lier­te habe ich nicht be­son­ders po­si­tiv re­agiert. ei­ner­seits ist das was man auf 10000flies sieht durch­aus in die­ser form neu, aber ich bin mir noch nicht si­cher ob es et­was ist das mich in­ter­es­siert. ge­mes­sen wird der mas­sen­ge­schmack der so­cial me­dia nut­zer und ein blick auf die er­geb­nis­se be­stä­tigt mein vor­ur­teil, dass mich das was die meis­ten in­ter­es­siert meist kalt lässt. um den iro­ni­schen un­ter­ton des na­men 10000 flie­gen auf­zu­grei­fen: per­len fin­det man auf 10000flies nicht, son­dern eben flie­gen­nah­rung. aber viel­leicht stellt sich das ja wi­der er­war­ten als nütz­lich oder er­kennt­nis­för­dernd her­aus.

sie­he auch was mar­cel weiss zu den 10.000 flie­gen schreibt.

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  kott­ke.org: Le­t's build a mas­si­ve meta Mc­Do­nal­d's in Times Squa­re   #

ja­son kott­ke zi­tiert aus jeb bo­nia­kow­skis text über sei­ne vi­si­on ei­nes meta-mc­do­nals am times squa­re und den ver­gleich von fast food und mo­le­ku­la­rer kü­che:

How much dif­fe­rence re­al­ly is the­re bet­ween Mc­Do­nal­d's su­per-pro­ces­sed food and mole­cu­lar gas­tro­no­my? I used to know this guy who was a gre­at chef, like his re­stau­rant was in the Re­lais & Châ­teaux as­so­cia­ti­on and ever­y­thing, and he'd al­ways talk about how the­re were in­ten­se fla­vors in Mc­Do­nal­d's food that he did­n't know how to make. I've of­ten thought that a lot of what makes cra­zy re­stau­rant food tas­te cra­zy is the so­lemn app­re­cia­ti­on you lend to it. If you put a Cheeto on a big white pla­te in a for­mal re­stau­rant and ser­ve it with chop­sticks and say so­me­thing like "It is a corn­me­al que­nel­le, ex­tru­ded at a high speed, and so the ex­tru­si­on heats the corn­me­al 'po­len­ta' and flash-cooks it, trap­ping air and gi­ving it a cris­py tex­tu­re with a striking light­ness. It is then dus­ted with an 'u­ma­mi pow­der' glut­ama­te and eva­po­ra­ted-dairy-so­lids blend." Peo­p­le would go just nuts for that. I mean even a Coca-Cola is a pret­ty cra­zy tas­te.

und war­hol zi­tiert er auch:

A Coke is a Coke and no amount of mo­ney can get you a bet­ter Coke than the one the bum on the cor­ner is drin­king.

im ori­gi­nal­ar­ti­kel steht klu­ger quatsch wie die­ser:

We could see what a ty­pi­cal Mc­Do­nal­d's of 1970s Ida­ho was like. With ac­tors dres­sed up and stuff. The­re would be se­gre­ga­ti­on. Hap­py Meal toys ba­sed on ra­cist car­toon cha­rac­ters. School kids would take trips the­re to learn Im­portant Les­sons.

le­sens­wert.

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  stern.de: Ber­lin ade: Schnau­ze voll!   #

das pro­blem an die­sem an die­ser ei­nen ti­cken zu be­müht aus­ge­schmück­ten und ge­drech­sel­ten po­le­mik ist, dass tyll schö­ne­mann kaum über ber­lin, son­dern über die wahr­neh­mung der stadt durch jour­an­lis­ten­au­gen schreibt. und man soll­te den­ken, dass ein au­tor der so alt aus­sieht wie tyll schö­ne­mann im lau­fe sei­nes le­bens be­merkt hat, dass es über­all arsch­lö­cher gibt, nicht nur in ber­lin. wer es nicht aus­hält mit arsch­lö­chern die glei­chen stras­sen zu tei­len, wird wahr­schein­lich nur als mann im mond glück­lich.


ver­le­ger-lo­gik

felix schwenzel

der ver­band deut­scher zeit­schrif­ten­ver­le­ger (vdz) am 22.01.2013:

Ver­la­ge sind für freie Links und Über­schrif­ten; es ist nur fair, dass etwa Ag­gre­ga­to­ren eine Li­zenz brau­chen, um ihre auf frem­den In­hal­ten ba­sie­ren­den Ge­schäfts­mo­del­le zu rea­li­sie­ren. Das Prin­zip des Leis­tungs­schutz­rechts ist also: wer ge­werb­lich nut­zen will, muss fra­gen.

jan hau­ser am 23.01.2013 (via) über äus­se­run­gen des vdz und des bdzv:

Die deut­schen Ver­le­ger­ver­bän­de leh­nen die Vor­schlä­ge zur Me­di­en­über­wa­chung ent­schie­den ab. Für den Zeit­schrif­ten­ver­le­ger­ver­band VDZ lässt die Sicht des Be­richts auf Pres­se­frei­heit auf­hor­chen: Man be­kla­ge po­li­ti­sche Ein­fluss­nah­me und übe sie gleich­zei­tig aus. Man set­ze auf staat­li­che Co-Re­gu­lie­rung statt auf Selbst­re­gu­lie­rung. „Seit wann braucht freie Pres­se eine Zu­las­sung, die ent­zo­gen wer­den könn­te?", sag­te ein Ver­bands­spre­cher die­ser Zei­tung. Wer Li­zen­zen ver­ge­ben möch­te, übe Kon­trol­le aus, teil­te der BDZV mit. „Der Weg zu staat­li­cher Zen­sur ist dann nicht mehr all­zu weit."

ver­le­ger mei­nen also, li­zen­zen sei­en ei­ner­seits der weg in den un­rechts­staat, an­de­rer­seits „nur fair“? staat­li­che zen­sur ist mist, zen­sur durch ver­le­ger ein wich­ti­ger bei­trag für die pres­se­frei­heit in deutsch­land? ich bin da­für das sich der vdz und der bdzv in veb (ver­band ehe­ma­li­ger baum­schü­ler) um­be­nen­nen.

[her­vor­he­bun­gen in den zi­ta­ten von mir.]


links vom 23.01.2013

felix schwenzel

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  ant­je­sch­rupp.com: Kon­text. Wie Wör­ter zu ih­rer Be­deu­tung kom­men   #

ant­je schrupp drückt die pro­ble­ma­tik um die »ak­tu­el­len De­bat­te um ras­sis­ti­sche Be­grif­fe in Bü­chern und die Fra­ge, ob man „Klas­si­ker“ ver­än­dern kann, soll oder muss« et­was hin­ter­grün­di­ger als die 9½ jäh­ri­ge is­he­ma aus. aber über­zeu­gend sind aber bei­de. ant­je schrupp:

Es ist un­aus­weich­lich, dass sich die Be­deu­tung von Wör­tern im Lauf der Zeit ver­än­dert, weil sich der Kon­text än­dert, in dem die Men­schen le­ben, und ent­spre­chend eben auch der Kon­text, in dem die­se Wör­ter ge­braucht wer­den. Des­halb ist ein Buch, das über hun­dert Jah­re hin­weg sprach­lich nicht ver­än­dert wird, schlicht und ein­fach nicht mehr das­sel­be Buch.

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  irights.info: Kath­rin Pas­sig: „Wich­ti­ge Grün­de für den Be­sitz sind weg­ge­fal­len“   #

kath­rin pas­sig schafft es mich mit die­sen und ein paar wei­te­ren sät­zen in die­sem in­ter­view zum um­den­ken zu brin­gen.

Das Ar­gu­ment lau­tet häu­fig: „Ich be­zah­le für ein E-Book prak­tisch das­sel­be wie für ein Pa­pier­buch, be­kom­me aber we­ni­ger da­für“. In man­cher Hin­sicht kön­nen E-Books - aus tech­ni­schen wie aus recht­li­chen Grün­den - we­ni­ger als Pa­pier­bü­cher, in an­de­rer Hin­sicht aber wie­der­um mehr. Man hat sie im­mer da­bei, sie wie­gen nichts, sie sind leicht durch­such­bar, und so wei­ter. Ge­nau­so­gut könn­te man also ar­gu­men­tie­ren, dass E-Books mehr kos­ten dürf­ten als Pa­pier­bü­cher.

Letzt­lich ist bei­des egal, der Preis ist Er­geb­nis ei­nes Aus­hand­lungs­pro­zes­ses und hat bei vie­len Pro­duk­ten nur sehr be­dingt mit Her­stel­lungs- und Ma­te­ri­al­kos­ten zu tun.

die­ses gan­ze be­sitz- und buch­hap­tik-ge­döns ist ne­ben ei­nem aus­hand­lungs­pro­zess na­tür­lich vor al­lem ge­wohn­heit. man kann die hap­tik ei­nes bu­ches ge­gen­über ei­nem ebuch ver­mis­sen, so wie man die qua­li­tä­ten ei­nes fe­der­kiels bei ei­ner me­tall­fe­der ver­mis­sen könn­te. oder den ge­ruch von tin­te beim ku­gel­schrei­ber ver­mis­sen. dem fort­schritt sind un­se­re vor­lie­ben und ge­wohn­hei­ten al­ler­dings egal, so­lan­ge beim neu­en die vor­tei­le über­wie­gen.

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  ne­wyor­ker.com: A Re­por­ter at Lar­ge: The Squid Hun­ter   #

tol­ler, lan­ger und schon et­was äl­te­rer ar­ti­kel über den rie­sen­kal­mar-jä­ger ste­ve o's­hea. /kott­ke.org

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Lü­gen fürs Leis­tungs­schutz­recht (3)   #

ste­fan nig­ge­mei­er:

Und wir mer­ken uns: Die deut­schen Zeit­schrif­ten­ver­le­ger er­fin­den im Kampf für ihr ei­ge­nes Ge­setz ein par­la­men­ta­ri­sches Vo­tum, das es nicht gibt, um die an­geb­li­chen Un­wahr­hei­ten und die De­mo­kra­tie­feind­lich­keit von Goog­le an­zu­pran­gern.

wenn ich so­was lese bin ich im­mer wie­der ver­wun­dert für wie blöd die ver­le­ger die men­schen hal­ten. mög­li­cher­wei­se glau­ben die ver­le­ger das aus der ver­gan­gen­heit ab­lei­ten zu kön­nen, so nach dem mot­to, wer jah­re­lang den schund und schrott den wir pro­du­ziert ha­ben für viel geld ge­kauft hat, kann ja nicht ganz dicht sein. also lü­gen wir die spa­cken die im­mer noch doof sind, aber lei­der ge­ra­de in scha­ren weg­lau­fen, ein­fach wei­ter an, um sie wie­der an uns zu bin­den.

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  spree­blick.com: Wirk­lich irre   #

john­ny haeus­ler weist zu recht auf die­sen ca­pi­tal-ar­ti­kel von mat­thi­as thie­me hin.

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  bild­blog.de: Alte Kot­ze, neu er­bro­chen   #

gut dass das was de­niz yücel so schreibt kei­ne pro­mo­tio­nen, son­dern nur ko­lum­nen sind. denn ko­lum­nenis­ten­ti­tel kan man bei selbst­pla­gie­rung nicht ab­erken­nen. oder?

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  blog.zeit.de/joer­glau: War­um ich blog­ge   #

sehr, schön, jörg lau schreibt mit pa­thos­war­nung war­um er bloggt. und was man da so er­le­ben kann:

Man ist als Blog-Be­trei­ber sehr ex­po­niert. Feh­ler, Mei­nungs­um­schwün­ge, In­kon­sis­ten­zen wer­den ei­nem gna­den­los vor­ge­hal­ten. Ist schon in Ord­nung: Es schärft die Selbst­wahr­neh­mung. Man muss sich dann öf­ter ent­schei­den, auch ge­gen den Main­stream bei ei­ner Po­si­ti­on zu blei­ben. Oder aber ein­zu­räu­men, dass man sich ge­täuscht hat, oder von ei­nem Ein­druck aus der Kur­ve ge­tra­gen wur­de. Ler­nen auf of­fe­ner Büh­ne ist schmerz­haft und greift die na­tür­li­che Ei­tel­keit an, ohne die sich nie­mand der­art ex­po­nie­ren wür­de.

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  you­tube.com: De­par­ting Space Sta­ti­on Com­man­der Pro­vi­des Tour of Or­bi­tal La­bo­ra­to­ry   #

fas­zi­nie­rend und auch ein biss­chen er­nüch­ternd. via ste­fan nig­ge­mei­ers face­book-dings.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: The Na­ked City   #

ich kann pa­thos nicht lei­den, in buch­sta­ben­form und nor­ma­ler­wei­se auch in acryl oder öl. bei die­sen bil­dern re­gen sich al­ler­dings mei­ne pa­thos­res­te aus der kin­der­zeit im hin­ter­kopf. das ist wahr­schein­lich das glei­che, was bil­der von röh­ren­den hir­schen bei über 70jäh­ri­gen aus­lö­sen kön­nen.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Re­clas­si­fied   #

hihi.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Post-its   #

le­cker.


Photo by felix schwenzel on January 22, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

pack­eis


Photo by felix schwenzel on January 22, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

auf dem weg zur ar­beit


„ge­schwätz“ ins netz stel­len

felix schwenzel

ju­dith hor­chert und kon­rad lisch­ka ver­su­chen sich auf spie­gel.de über ei­nen rei­se­be­richt der toch­ter von eric schmidt aus nord­ko­rea zu em­pö­ren. viel­leicht woll­ten sich die bei­den auch nur über die 19 jäh­ri­ge lus­tig ma­chen und sind aus witz­man­gel aufs em­pö­ren aus­ge­wi­chen.

em­pö­rend fin­den die bei­den bei­spiels­wei­se, dass so­phie schmidt schreibt pjöng­jang sei „auf eine selt­sa­me Art char­mant“, ob­wohl sie doch wis­se, „wie die herr­schen­de Eli­te in Nord­ko­rea herrscht - mit Ge­walt, Ab­schot­tung und Pro­pa­gan­da“.

mei­ne lieb­lings­stel­le in hor­cherts und lisch­kas text ist die­se:

Man­cher Le­ser wird sich wo­mög­lich fra­gen, wie Eric Schmidt sei­ner Toch­ter er­lau­ben konn­te, die­ses Ge­schwätz ins Netz zu stel­len.

ge­nau­so kann man sich fra­gen, wie chris­ti­an stö­cker sei­nen bei­den di­gi­tal­res­sort-re­dak­teu­ren hor­chert und lisch­ka er­lau­ben konn­te ihr skan­da­li­sie­ren­des ge­gei­fer auf die an­geb­lich „füh­ren­de Nach­rich­ten-Site im deutsch­spra­chi­gen In­ter­net“ zu kip­pen. vor al­lem da der lisch­ka-hor­chert-ar­ti­kel min­des­tens so ir­rele­vant ist, wie die bei­den glau­ben dass das „ge­schwätz“ von so­phie schmidt ir­rele­vant sei.

ich fand den ar­ti­kel von so­phie schmidt gröss­ten­teils ziem­lich gut, auch weil sie, an­ders als hor­chert und lisch­ka, ohne stock im arsch ohne jour­na­lis­ten­schu­len­über­heb­lich­keit schreibt und stel­len­wei­se fein be­ob­ach­tet, bei­spiels­wei­se als sie über ei­nen com­pu­ter­raum an der kim-il-sung-uni­ver­si­tät in pjöng­jang schreibt:

All this ac­ti­vi­ty, all tho­se mo­ni­tors. Pro­ba­b­ly 90 desks in the room, all man­ned, with an iden­ti­cal sce­ne one flo­or up.

One pro­blem: A few scrol­led or cli­cked, but the rest just stared. More dis­tur­bing: when our group wal­ked in--a noi­sy bunch, with me­dia in tow--not one of them loo­ked up from their desks. . They might as well have been fi­gu­ri­nes.

Of all the stops we made, the e-Po­tem­kin Vil­la­ge was among the more un­sett­ling. We knew not­hing about what we were see­ing, even as it was in front of us. Were they re­al­ly stu­dents? Did our hand­lers ho­nest­ly think we bought it? Did they even care? Pho­to op and tour com­ple­ted, may­be they dis­mant­led the who­le set and went home.

die­ser raum hat auch für spie­gel on­line eine ge­wis­se at­trak­ti­vi­tät. er taucht in der fo­to­stre­cke des hor­chert-lisch­ka-ar­ti­kels als agen­tur­bild auf, aber auch in der fo­to­stre­cke ei­nes ar­ti­kel aus dem de­zem­ber. man ver­glei­che den er­kennt­nis­ge­winn der spie­gel-bild­un­ter­schrift, mit dem oben zi­tier­ten ab­satz aus so­phie schmidts „ge­schwätz“:

In Nord­ko­rea wer­den die Stu­den­ten mit mo­der­ner Tech­nik aus­ge­bil­det - das soll wohl die­ses Bild aus der Bi­blio­thek der Kim-Il-Sung-Uni­ver­si­tät be­wei­sen. Die Stu­den­ten wer­keln an Com­pu­tern - im An­zug.

an va­ter schmidts „knap­pen“ nord­ko­rea-rei­se­be­richt mo­nie­ren ju­dith hor­chert und kon­rad lisch­ka schliess­lich, dass er nicht die „an­de­ren Pro­ble­me“ nord­ko­re­as er­wähnt.

dan­kens­wer­ter­wei­se über­neh­men die bei­den die­se her­ku­les-auf­ga­be und nen­nen alle an­de­ren pro­ble­me nord­ko­re­as beim na­men:

  • un­er­ernäh­rung
  • man­geln­der zu­gang zu lei­tungs­was­ser
  • zwangs­ar­beit
  • hun­dert­tau­sen­de po­li­ti­sche ge­fan­ge­ne von de­nen tau­sen­de in men­schen­un­wür­di­gen ge­fan­ge­nen­la­gern um­ge­kom­men sind
  • bru­ta­li­tät bei hin­rich­tun­gen und fol­ter

am ende ih­res ar­ti­kels for­dern ju­dith hor­chert und kon­rad lisch­ka dann et­was über­ra­schend, dass tom grün­weg künf­tig un­ter alle sei­ne ar­ti­kel schreibt, für wel­che pro­ble­me au­tos ver­ant­wort­lich sind. die an­sprü­che, die man an teen­ager stel­le, müss­te man als deutsch­lands füh­ren­de nach­rich­ten-site schliess­lich min­des­tens an­satz­wei­se auch selbst er­fül­len.

[den ar­ti­kel habe ich bei­na­he mit „hor­chert hört ein hu!“ über­schrie­ben, fand das aber ge­gen­über kon­rad lisch­ka ein biss­chen un­fair und aus­ser­dem völ­lig sinn­frei. den in­halt des letz­ten ab­sat­zes habe ich mir aus­ge­dacht be­vor ich ges­tern abend ins bett ge­gan­gen bin. ges­tern abend fand ich das noch wit­zig.]



Photo by felix schwenzel in Therapiezentrum Friedrichstraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

(die geo­lo­ca­ti­on ist na­tür­lich ein scherz­ver­such)