relativ witziges, ziemlich albernes sachen in die luft jagen mit wigald boning und bernhard hoëcker, gefunden bei herm. herm nennt das „Großartiges Destructainment“.
interview mit armin maiwald zur sendung mit der maus, einer der wenigen sendungen im deutschen fernsehen, die ix mir regelmässig ansehe:
Bei allen Fragen, die uns erreichen, recherchieren wir so lange, bis der Arzt kommt - und wirklich sehr sauber! Eigentlich eine journalistische Grundregel, die aber heute nicht mehr modern ist. Wir lassen Befürworter und Gegner zu Wort kommen und wir versuchen, aus jeder Frage auch eine spannende Geschichte zu machen, damit uns die Kinder nicht weglaufen.
[nachtrag 05.01.2013]
hier war eigentlich das bild eines babys, das bei einem kaiserschnitt aus dem mutterleib heraus die hand des arztes greift verlinkt (über das der spiegel hier berichtet). jetzt ist dort leider nur noch ein 404-fehler zu sehen. vermutlich wurde das bild wegen urheberrechtsgedöns entfernt. interessant wie der spiegel versucht die urheberrechtsgedönsfragen mit einem screenshotder facebookseite des urhebers zu umschiffen.
zu weihnachten hab ich mal wieder ne küche gebaut, wie vor zwei jahren, nur diesmal in berlin. gekauft haben wir das ding trotz der expliziten warnung des spiegels bei ikea, für ungefähr 1500 euro. aufgebaut haben wir das ding über weihnachten, nachdem wir die raufasertapete abgekratzt haben, neu gestrichen und einen neuen PVC-boden haben auslegen lassen.
der küchenaufbau selbst hat ungefähr drei bis vier tage gedauert, was vor allem am installationgedöns, dem an die korpusse geschraubten blendwerk und dem mal wieder sehr stark gewölbten altbauwänden lag.
jetzt wo sie fertig ist ist sie um einiges praktischer und effektiver nutzbar als vorher — vor allem kann man jetzt dadrin mit mehreren personen am esstisch sitzen. die schubladen sind irre praktisch, die türdämpfer weiterhin ein nervenschinend, vor allem weil ich mehrere wochen die alte küche ohne türdämpfer nutzen musste und aus dem neuen wasserhahn schmeckt das wasser wie aus einem brunnen in den alpen.
Schneiders 28 Bücher sind in viele Sprachen übersetzt und millionenfach verbreitet worden - am bekanntesten zweifellos „Deutsch für Profis“ und „Deutsch für Kenner“ [...].
wer übersetzt denn „Deutsch für Profis“ oder „Deutsch für Kenner“ in „viele Sprachen“? vor allem in welche sprachen? niederländisch?
Nederlands voor professionals door Wolf Schneider?
[nachtrag 04.01.2013]
wenn man beim amerikanischen amazon.com nach wolf schneider büchern sucht, findet maneine einzige übersetzung eines schneider-buches („überall ist babylon“). das buch hat ausserdem nicht deutsch, sondern die stadt als thema.
der Appell von Spreeblick das Web 2013 zurückzuerobern bietet einiges an Stoff. Die Forderung ist wie alle anderen Forderungen nach Blogs, Offenheit und Freiheit natürlich gut gemeint, aber schlecht durchdacht (und schwankt vom vibe her zwischen grossväterlicher sentimentalität und dramatischer hyperbel; nur als beispiel: schon der erste satz - Vorbei die Zeiten, in denen für die Öffentlichkeit gedachte Inhalte im öffentlichen Raum - dem Web nämlich - stattfanden, wo sie in den meisten Fällen von allen Internet-Nutzern gefunden, gesehen, verlinkt und kommentiert werden konnten. - trieft vor apokalyptischem pathos, ist aber völlig aus der luft gegriffen. was ist vorbei und seit wann? was kann nicht mehr gefunden, gesehen, verlinkt und kommentiert werden?
Bei der Lektüre eines viktorianischen Romans stößt man immer wieder darauf, dass eine der handelnden Figuren ihr „Offizierspatent verkauft“, um zu den dringend benötigten liquiden Mitteln zu gelangen. Ich habe mich immer gefragt, was das eigentlich genau heißen soll, war aber nie hinreichend neugierig, um das einmal nachzuschlagen.
und dann schlägt er es nach und schreibt auf was er herausgefunden hat.
michael reufsteck über das elend des deutschen fernsehens:
Einer der Gründe, warum hier im Blog so wenig passiert, ist, dass ich es schlicht kaum noch ertragen kann, mir das Fernsehprogramm anzusehen, über das ich dann schreiben würde. Es langweilt mich, mir sogenannte „neue“ Showideen anzusehen, die erstens nur eine Abwandlung von Bewährtem sind und zweitens so stromlinienförmig, dass es schwerfällt, überhaupt eine Meinung zu entwickeln. Es nervt mich, neue Serien zu besprechen, die dann doch nur maximal sechs Wochen im Programm sind und dann abgesetzt werden. Und es kotzt mich an, aus dem Genuss einer Sendung rüde herausgerissen zu werden, weil mitten in der Szene die Werbung kommt, ein Programmhinweis eingeblendet wird oder die sentimentale Schlussszene abgerissen wird, weil der Splitscreen-Abspann mich auf den nächsten Blockbuster hinweist.
ich hab den text in dem zwei zeit-journalisten sich als obdachlose verkleiden und beschreiben wie menschen in neukölln (im vorjahr im taunus bei frankfurt) auf ihre hilfegesuche reagieren übrigens gerne gelesen. so wie ich damals auch günter wallraff gerne gelesen habe. im gegenteil zu caro sehe ich das auch nicht als inszenierte realität, sondern als eine legitime form der reportage.
wovor man sich natürlich (immer) hüten sollte, sind verallgemeinerungen oder vereinfachte schlussfolgerungen. ich fand das haben nadine ahr und henning sußebach ganz gut hinbekommen.
das hat stephen fry in einem zeitungsinterview (im märz des vergangenen jahres) gesagt:
Most of all, Twitter frees me from any obligation to talk to the press. Since I have more followers (and I honestly don't mean this in a boastful way) that the numbers who buy the Times, Telegraph, Guardian, FT and Independent combined - it means I can tell every publicity person on every film, TV project, book etc. that I work on that I simply never ever do print interviews. Ever.
It is a whole pain, terror and horror gone from my life.
abgesehen davon ist das zeitungsinterview sehr lesenswert, wie eigentlich fast alles was stephen fry so von sich gibt.
antje schrupps stärke ist, die wahrnehmung von missständen zu schärfen. hier nimmt sie eine „Argumentationsfigur im Zusammenhang mit Kritik an sexistischen oder rassistischen Vorfällen“ auseinander, die PR-floskel, dass es nie die absicht von wasauchimmer war, „die Gefühle der Zuschauer zu verletzen oder gar frauenfeindlich zu wirken“:
Denn der Verweis auf die angeblich verletzten Gefühle der Kritiker_innen ist keineswegs ein Entgegenkommen, wie es den Anschein erweckt, sondern ganz im Gegenteil die Verweigerung einer ernsthaften Auseinandersetzung. Es wird nämlich so getan, als sei der Grund für die Kritik die subjektive Befindlichkeit derjenigen, die die Kritik vorbringen. So als seien sie irgendwie besonders empfindlich. Großmütig ist man dann bereit, auf diese zart besaiteten Menschen Rücksicht zu nehmen - und konstruiert nebenbei eine Opfergruppe, der man dann gönnerhaft ein bisschen entgegen kommt.
sehr beeindruckend argumentiert und verbeispielt.
jens best philosophiert über öffentliche räume. inhaltlich ist das teilweise sehr lesenswert und anregend, auch wenn der tonfall des artikels starke ausschläge an meinem schwachsinns-detektor verursacht.
In a furious article on the bill’s renewal, Glenn Greenwald reminds us that while campaigning for the presidency in 2008, Obama vowed to filibuster “any bill” that retroactively immunized telecommunication companies and the Bush administration for their collusion in the NSA’s warrantless eavesdropping program. Months later he broke that promise, and in fact voted against the filibuster when other senators proposed it.
sachzwänge (gerne auch vorgebliche sachzwänge) sind der tod von wahlkampfversprechen.
One of Facebook’s own former directors encountered the pointy end of the sharp stick that is the social network’s privacy controls, according to BuzzFeed. Randi Zuckerberg is the former marketing director of Facebook and founder Mark Zuckerberg’s sister. She had a private photo of hers reposted to a Twitter feed by a friend of a friend who did not realize the shared photo was, in fact, not for public consumption.
ich finde das witzig, dass selbst ehemalige topmanager von facebook die privatsphäreneinstellungen von facebook nicht kapieren.
antone johnson, unter anderem ehemaliger justiziar bei myspace, zeigt welche juristischen probleme auf facebook mit „poke“ zukommen könnten und was das alles mit der unternehmensgrösse zu tun hat.
mir fiel nichts anderes ein als das wort „niedlich“ als ich albert einsteins stimme und englischen akzent hörte. sehr unangebracht, ich weiss.
falk lüke schrob (witzigerweise erlaubt er nur facebookmitgiedern den beitrag zu lesen, normale, nicht bei facebook eingeloggte menschen, dürfen das nicht lesen):
Facebook feels like a living corpse to me, everyone's sending, seeking even just a little attention for his/her life, a sad collection of loneliness in modern societies. And those who are listening are the algorithms of an ultra commercial platform run by a bunch of biz kids who never knew what they were doing. Dislike, strong - I'll be off this platform soon next year (as much as Facebook is allowing me and my content to leave it).
nach dem ersten kommentar, in dem daniel bröckerhoff sagte, dass man das eigentlich so für alle sozialen netzwerke und allgemein auch für das internet sagen könnte, antwortete falk lüke: „Woanders findet Interaktion statt. Hier kaum.“
als erstes fiel mir auf, dass die von falk lüke vermisste interaktion auch damit zusammenhängen könnte, dass der der beitrag auf englisch verfasst ist und damit zumindest tendenziell an der intendierten zielgruppe vorbeirauscht. denn auch wenn er das englisch etwas schnippisch mit „weil ich hier nicht nur deutschsprachige Kontakte habe...?“ erklärt, sind doch alle kommentare unter seinem beitrag ausnahmslos auf deutsch verfasst.
das problem das falk lüke möglicherweise hat, ist das gleiche das ein passionierter mau-mau-spieler in einer biker-kneipe hat; den kontext einer mitteilung oder aktivität sollte man nie aus den augen verlieren. wer das tut, ist am ende immer enttäuscht.
meine erfahrung mit facebook ist eine ganz andere. im privaten kontext funktioniert facebook bei mir ganz hervorragend. für mich fühlt sich facebook gar nicht wie eine „lebende leiche“ an, sondern wie ein algorithmisch optimierter blick durch ein schlüsselloch auf das leben meiner freunde, verwandten und menschen die ich schätze und liebe. tatsächlich filtert mir facebook freundlicherweise die statusmeldungen von leuten die mich weniger interessieren oder mir nicht sonderlich nahe sind recht zuverlässig aus. von falk lüke ist diese statusmeldung oben beispielsweise die erste seit monaten die ich zu gesicht bekam.
und auch falk lükes beobachtung einer „traurigen sammlung von einsamkeit“ auf facebook kommt mir eher vor, wie eine projektion der eigenen befindlichkeit, als eine objektive beobachtung. ich fühle auf facebook — oder genauer durch facebook — verbundenheit und nähe zu den leuten die mich interessieren. insofern scheint mir das „bunch of biz kids“ einen ganz guten job zu machen.
für mich ist falk lükes beitrag eher ein grund facebook noch hemmungsloser privat zu nutzen, also leute die ich nur vom hörensagen kenne zu entfreunden und mehr darauf zu achten, nur mit leuten verbunden zu sein, auf die ich privaten wert lege. für debatten und ausufernde diskussionen scheinen mir blogs eher geeignet zu sein, oder — wie ich von zeit zu zeit höre, aber nicht zu recht glaube — beispielsweise google-plus oder quora.
was ich auch gar nicht an falk lükes beitrag mag, ist seine susanne-gaschke-mässige verachtung von beiläufiger, trivialer kommunikation. leute wie susanne gaschke sind schockiert darüber, dass jedermann das internet einfach vollschreiben kann, auch mit irrelevanten, blödsinnigen oder flachen gemütsäusserungen (oder katzenbildern). die menschenverachtung die aus dem satz „everyone's sending, seeking even just a little attention for his/her life“ spricht, möchte ich gerne eins zu eins an falk lücke zurückgeben, den ich für eine der traurigsten und aufgeblasensten gestalten halte, die ich aus dem internet kenne. allerdings erst nach susanne gaschke — aber die nutzt ja eh kein internet ausser für wissenschaftliche und hochrelevante zwecke.
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Breaking Bad auf Ostdeutsch: Ein paar Nelken und Orangen in Frostschutzmittel aufkochen und dann für 1€ pro Becher als Glühwein verkaufen.
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Frau diese Woche auf Schulung. Wenn sie wiederkommt, kann Kind auf Kommando rülpsen. Erwarte einen Orden, sehe aber auch Konfliktpotential.
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Bastle an einem Lizenzmodell für künftige Arbeitgeber meiner Kinder. Die profitieren bislang gratis von meiner Erziehungsleistung.
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bekomme mittlerweile mehr newsletter von amazon als anrufe von meiner mutter. bin hin und hergerissen, wo ich nun weihnachten hinfahren soll
Theologisch hat Frau Ministerin Schröder recht: Gott steht über den Geschlechtern. Aber emotional ist das nicht meine Welt; für mich ist es wichtig, dass Gott ein riesiges Gemächt hat.
haekelschwein zeigt wie klein niveliert die welt geworden ist und was für folgen das mitunter hat:
Natürlich gab es all diese Dinge, nur bekam man auf dem Lande wenig davon mit. Das Leben drehte sich um die Belange der unmittelbaren Umgebung. Man abonnierte zwar eine Lokalzeitung, denn damals gab es auch noch kein Klopapier, aber die war arm an Boulevardthemen und Luxuswerbung.
Heute ist auch dem Ärmsten klar, welche Konsumchancen er verpasst. Das Fernsehen hämmert ihm unablässig ein, was er sich kaufen könnte, wenn er könnte.
ich bin ja immer skeptisch wenn zeitungen schreiben „laut einer studie von dingens“:
Supermarket ready meals are often healthier than TV chefs' recipes, according to a study published by the British Medical Journal (BMJ).
andererseits schreiben hier der guardian und das britische medizinische journal. dann wiederum, weil mir die anmerkungen des guardian zum salzgehalt der gerichte der köche spanisch vorkamen, las ich in der originalstudie, dass „the findings for salt should be interpreted with caution.“ das macht der guardian aber nicht.
ein elend, wenn journalisten sich ans studieninterpretieren machen.
(die überschrift lautete am 22.12 »"New York Times" porträtiert deutschen Comedy-Star«. mittlerweiel lautet sie »Eben noch im Netto, jetzt schon in der "New York Times"«)
Ich gehe jeden Tag an diesem Geschäft vorbei. Das Lager gehört einem jungen Mann, der nachts dort schläft; nach Ladenöffnung rückt er fünf Meter weiter und setzt sich auf seine Decken. Dieser Tage, an denen es kalt ist und regnet, legt er sich tagsüber zwei Decken über den Körper, die Beine sind meist zur Brust gezogen, ein Pappbecher für Münzen klemmt zwischen seinen Knien.
screenshots von vielen alten webseiten. achim schaffrina:
Die interessantesten und skurrilsten Startseiten/Homepages habe ich in einer Sammlung zusammengetragen - ein kleines Stück Internetgeschichte. Klassiker wie Google, Microsoft und Yahoo! sind ebenso dabei wie Startseiten bekannter deutscher Unternehmen oder Institutionen, die man in dieser Form noch nicht zu Gesicht bekommen hat.
die man in dieser form noch nicht zu gesicht bekommen hat? richtet sich das designtagebuch ausschliesslich an leser unter 30?
Die Straße an der neuen Vertriebszentrale [von Mercedes-Benz] wird nach Edith Kiss benannt, die als Zwangsarbeiterin für den Konzern arbeiten musste.
der mensch der das schrob kennt offenbar kaffeehausketten wie starbucks¹, balzac oder (kein scherz) mcdonalds nicht. kaffeehäuser sterben nicht, sie verändern nur ihr aussehen und die eine oder andere funktionalität.
1) gerade starbucks wirbt ziemlich aggressiv mit einer abwandlung des titels der kolumne: starbucks sieht sich als „third place between work and home“.
vera bunse über frauen und blogs und die rückkehr zur normalität. normal? reagieren viele nicht aggressiv auf das wort „normal“? ich habs auf jeden fall gerne gelesen.
die video collection in der schönhauser allee macht zu.
Zwanzig Jahre lang hat die Videothek die Prenzlauer Berger auch mit Filmen abseits des Mainstreams versorgt. Durch ein verändertes Freizeitverhalten der Menschen und direkte Konkurrenz in der Nachbarschaft sei es in den letzten Jahres aber immer schwieriger geworden, mit dem Verleihen von Filmen Geld zu verdienen, meint Puhlmann. Zudem fehle in Prenzlauer Berg mit den Studenten mittlerweile eine sichere Kundschaft. „Unsere Schließung ist damit endgültig - wir suchen keinen alternativen Standort", so der Geschäftsführer. „Letztendlich sind wir ein Wirtschaftsunternehmen."
ich bin in den letzten monaten nicht mehr hingegangen, weil erstens das DVD-laufwerk in meinem macbook zickt und zweitens weil amerikanische fernsehserien besser im netz zu sehen sind. ausserdem wohn ich da seit nem monat gar nicht mehr.