das instapaper-bookmarklet war immer schon nicht nur praktisch, sondern auch fazsinierend, weil es auch im google-reader funktionierte. solche bookmarklets sind der grund, warum ich bis heute javascript als „zauberei“ bezeichne.
vor allem habe ich mich immer gefragt, wenn das instapaper bookmarklet das kann, warum kann das kein anderes bookmarklet? ein one-click-pinboard-bookmarklet, das im google reader funktionierte (und vielleicht noch konfigurierbar wäre) hielte mich künftig davon ab den gekillten killerfeatures des readers hinterherzutrauern.
also ich das instapaper-bookmarklet heute benutze, hab ich mich kurz ein bisschen erschrocken. vom 90er-jahre-style, ist das bookmarklet plötzlich in den bonbon-hochglanz-style gewechselt. marco arment hat es aktualisiert und ihm ein neues feature spendiert: es kann jetzt auch arschlochseiten seiten erfassen, die zur klickmehrung auf mehrere seiten verteilt sind. und man muss es nicht neu installieren:
You don’t need to reinstall your Read Later bookmarklet to get this update. It applies automatically to the one you already have.
weil das instapaper-bookmarklet so einfach und idiotensicher funktioniert, erwische ich mich übrigens immer dabei, wie ich es benutze um mal eben urls vom rechner zum iphone (und umgekehrt) zu schicken. obwohl es seit kurzem auch einen anderen eleganten, kostenlosen weg gibt, der aber ein paar klicks mehr erfordert.
ich glaube das reverse engineering des instapaper-bookmarkelt wäre ein super fortgeschrittenen javascript-lehrgang.
ich mag artikel nicht, in denen neid geschürt wird (das ist zu einfach) oder verschwörungstheorien gezimmert werden (WTF ist „die politische Klasse“?). trotzdem hat michael spreng irgendwie recht und ich habe grosse lust am 8. märz am grossen zapfenstreich teilzunehmen und danach barfuss nach hause zu gehen.
[...] Und über die Organisation Ärzte der Welt, die versuchen, die Versorgung im zusammenbrechenden Gesundheitssystem zu gewährleisten (und ich werde an dieser Stelle für einen kurzen Augenblick über Pharmakonzerne meditieren, die durch Bestechung und Betrug jahrelang unglaublich überhöhte Preise aus einem Gesundheitssystem pressen und in der Sekunde weg sind, in dem sie ihr Drecksgeschäft nicht mehr durchziehen können - auch wenn das bedeutet, dass Menschen ihre überlebensnotwendigen Medikamente nicht mehr bekommen. Schande über euch!).
michalis pantelouris weiter:
Ich habe mich schwergetan damit, so eine Initiative zu empfehlen. Lange hatte ich das Gefühl, so etwas kann und darf mitten in Europa nicht nötig sein. Dann hatte ich Bedenken, weil natürlich so schnell keine dieser Initiativen ein eingetragener oder gar gemeinnütziger Verein ist. Aber es geht nicht mehr anders, jetzt muss es schnell gehen. Ich habe rund um die Initiative nur echte Motivation gefunden, und ich werde sie weiter begleiten und ihre Berichte weitergeben, damit man sich ein Bild machen kann.
richard gutjahr wollte ein thema „ins Licht der Öffentlichkeit rücken“, das, wie er sagt, „über die letzten Jahre während der ganzen Internet-Hysterie in den Medien und in der Politik komplett ausgeblendet wurde.“
nein, nicht das schicksal der nacktmulle das seit mindestens fünf jahren aus den augen der (netz)öffentlichkeit verschwunden ist, sondern die sache mit dem adresshandel. ich finde zwar nicht, dass das thema „komplett ausgeblendet“ wurde, wenn selbst ich in den letzten zwei jahren zweimal drüber schrob, muss das als thema irgendwo anderes eingeblendet gewesen sein, damit ich überhaupt drauf komme.
trotzdem ist das thema natürlich interessant, weil es die bigotterie — oder besser zerissenheit — von uns allen zeigt, nicht nur die der medienkonzerne, auf die richard gutjahr nicht ganz zu unrecht und drastisch hinweist:
Neben käuflicher Liebe und Waffenexporten dürfte das Geschäft mit Kundendaten zu den verschwiegensten Branchen überhaupt gehören. Mindestens einmal im Jahr klärt uns der Spiegel über das Böse im Netz auf. Wann aber haben wir zum letzten mal eine Spiegel-Titelstory zum Thema Adresshandel Deutscher Firmen gelesen? Warum bringen deutsche Medien Artikel zu diesem Thema – wenn überhaupt – unter ferner liefen?
Die Antwort ist so primitiv wie einfach: Weil die deutschen Medienhäuser selbst Teil dieses Systems sind. Das Kundenregister des größten Datenhändlers des Landes liest sich wie das Who-is-Who der deutschen Medienszene: Axel Springer, Frankfurter Allgemeine, Financial Times, Gruner und Jahr, Gong Verlag, Handelsblatt, Manager Magazin, Readers Digest, Ringier Verlag, Süddeutsche Zeitung, sky, Der Spiegel, Weltbild. Als (freier) Mitarbeiter des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks möchte ich hierbei ausdrücklich betonen: Auch die GEZ arbeitet mit gehandelten Adressdateien.
in den kommentaren unter richard gutjahrs artikel wird schön herausgearbeitet wo das eigentlich problem liegt könnte. nämlich dass vielleicht nicht die gesammelten und gehandelten daten das problem darstellen, sondern unsere völlige unentschlossenheit was jetzt gutes datensammeln und was schlechtes datensammeln sein könnte. mal lassen wir uns aufs datensammeln ein, sehen es als faires geschäft, wenn unsere daten genutzt, gesammelt und aggregiert werden, verteidigen die datensammler sogar, wenn sie von politik und medien angegriffen werden, mal empören wir uns darüber.
einerseits geben wir irgendwelchen webapplikationen vollen zugriff auf unser facebook-konto, regen uns aber auf, wenn eine webaplikation unser adressbuch mit facebook abgleicht. oder auch nicht. ich habe mich auch schon am briefkasten „informationelle selbstbestimmung“ schreien gehört, wenn mir jemand, den ich nicht kenne einen brief schreibt.
wenn man richard gutjahrs artikels liest regt man sich dann erstmal über „die adresshändler“, „die politik“ und „die medien“ auf, weil die händler mit unseren daten geld verdienen, die medien schweigen und uns aussaugen auch mit unseren daten handeln und die politiker unter lobbydruck listenprivilegien nicht abschaffen mögen.
vermutlich spiegeln die politik und medien aber nur unsere eigene schizophrenie beim thema datenschutz wieder. wir sind einerseits ein volk von datenschutz-hysterikern (siehe zum beispiel google streetview) und gleichzeitig als datenschutz-phlegmatiker bald mehrheitlich bei facebook, twitter und payback. rabattkarten sind super, abowerbung aber scheisse? die facebook-timeline ist schlimm, bei groupon gibts aber super deals?
ich glaube wenn man 3 deutsche zum thema datenschutz befragt, bekommt man 12 diametral entgegengesetzte antworten:
„man muss die leute doch vor sich selbst schützen!“
„wir wollen nicht bemuttert werden.“
„[D]ie Gesetze müssen auch dringend geändert werden.“ (richard gutjahr)
„keine neuen gesetze, keine lex google, keine regulierung des internets.“
ich glaube jeff jarvis nennt das das deutsche paradoxon. ich würde dafür den doppelten pseudo-plural wählen: deutsche datenschutz paradox-paradoxien.
richard gutjahrs artikel löst wie die meisten seiner artikel emotionale reaktionen aus. bei mir schafft das fast immer starke aversionen, ich mag das manipulative element von gutjahrs schreibe nicht. dieses mal hat er mich aber gepackt, weil ich mich auch immer irre über leute aufrege, die sich meine adresse besorgen und sich dann an mich ranwanzen*.
was ich aber sagen wollte, man sollte diesen artikel von richard gutjahr aufmerksam und mit ein bisschen skepsis lesen (nicht die kommentare vergessen) und gut drüber nachdenken (ohne das differenzieren zu vergessen). ein paar dinge sind wirklich bedenkenswert.
*) ich ärgere mich auch über darüber wenn die FAZ mich für blöd verkaufen will und meint ich würde mich von ihren verkackten täuschungsversuchen einlullen lassen, oder der FTD-chefredakteur steffen klusmann mir ohne rot zu werden einen vom pferd erzählt um mir ein abo zu verticken.
ehrlichgesagt ist adresshandel aber immer noch vor allem komisch. ein paar business-kasper oder chefredakteure laden schrotgewehre mit glaskugeln, schiessen damit durch die gegend und freuen sich wenn sie nach 2000 schuss drei deppen gefunden haben die fragen „boah, ham se noch mehr von den glasperlen?“.
[an die feedleser: das ist ein mittelmässiger witz, der nicht im feedreader funktioniert. auf iphones handys und ipads tablets übrigens auch nicht.]
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Irgendwo startet genau jetzt mein vor 30 Jahren runter gespülter YPS-Urzeitkrebs gerade die nächste Zivilisation, die uns unterjochen wird.
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Muss man heutzutage noch zum Bürgeramt um sich umzumelden oder reicht es, wenn ich meine neue Wohnung einfach bei Foursquare hinzufüge?
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Bin im luxuriösen Wellness-Urlaub. Gut, es ist nur ein Wochenende. Okay, nur heute. Zuhause.Ja, ich habe eine neue Nasendusche, Bitches.
Gauck: "Das weltweite Internet bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen."
Telepolis: "Aber warum sollte das Internet die Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz (Artikel 3) oder die Glaubens- und Gewissensfreiheit (Artikel 4), den Schutz von Ehe und Familie (Artikel 6) oder die Versammlungsfreiheit (Artikel 8) gefährden?"
erschütternder text über die fassadenfrauen von arabischen despoten und auch, welche rolle glamour-medien bei der verherrlichung von riesenarschlöchern und ihren frauen spielen, hier ein absatz über syrien:
The pinnacle of Asma's international media charm offensive was a gushing piece in last March's American Vogue, just before the Syrian uprising began and was met with a crackdown. The article has now mysteriously disappeared from the magazine's website. Described as a "rose in the desert", "the freshest and most magnetic of first ladies", Asma, dressed in jeans, heels and a T-shirt with "Happiness" emblazoned on the back, describes how her home, a triplex apartment, is run "on wildly democratic principles" - seemingly far from the brutal one-party state oppression going on outside.
am montag-früh ausversehen erst die oscar-zusammenfassung auf spiegel-online gelesen, bevor ich die von der gröner gelesen hab. keine ahnung wie das passieren konnte und auch saudumm von mir. die oscar-live-blog-dinger von der gröner sind nämlich nicht nur besser als die oscar-live-ticker-dinger von spiegel-online, sondern sogar besser als die show selbst.
Darum nehme ich keine solchen Rabatte in Anspruch und das schon seit einer ganzen Reihe von Jahren. Bis vor ein paar Jahren nutzte ich den Journalistentarif der Deutschen Telekom für mein Handy, heute nicht mehr. Gleiches gilt für die Bahncard. Im Jahr 1992 - ich war gerade für die taz von Berlin ins Bonner Büro gewechselt - habe ich mir bei Quelle eine Waschmaschine mit Presserabatt gekauft. Das war's.
ich hab mich über diese presserabatt-geschichten im rahmen des wulf-gedöns auch mal kurz gewundert.
kürzlich hat sich thomas knüwer „geärgert“. weil jemand gesagt hat, knüwer hätte etwas gesagt, was er aber so gar nicht gesagt habe. sein zitat wurde gekürzt und damit sinnentstellt — oder wie knüwer es unvergleichlich ausdrückt: „Das ist mal geschmeidig die ganz andere Richtung. Und deshalb habe ich mich geärgert.“
sinnentstellend zitieren scheint aber auch ein hobby von thomas knüwer zu sein. aus diesen sätzen von joachim gauck
Das weltweite Internet bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen. Dies gilt insbesondere für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit in Artikel Fünf – eine wesentliche Grundlage unserer funktionierenden Demokratie – und es gilt letztlich auch für den Kernsatz unserer Verfassung, den Artikel Eins des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Um solche Gefahren für unser aller Freiheit künftig richtig einschätzen und Vertrauen in das Medium fördern zu können, müssen wir dem Internet und seinen Nutzern mehr Sensibilität, mehr Aufmerksamkeit und Forschung widmen. Dazu verhilft uns eine Institution wie das „Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet“ – und deshalb unterstütze ich die Arbeit dieses Instituts.*
die er im vorwort irgendeiner veröffentlichung (PDF-kurzversion) von irgendwem gefunden hat, klöppelte er diese überschrift:
hm. trägt das was gauck gesagt hat knüwers überschrift? so wie ich gauck verstehe, sagt gauck, dass das internet das potenzial in sich trägt unser grundgesetz auszuhölen — und nicht, dass es das tue. das hört sich an wie haarspalterei, ist es aber nicht. der unterschied zwischen dem bestehen einer gefahr und dem eintreten einer gefahr ist eminent.
man kann zum beispiel durchaus behaupten, dass die vorratsdatenspeicherung die voraussetzungen für eine umfassende und anlasslose überwachung aller bürger schaffe (und damit eine potenzielle gefahr beschreiben). wenn knüwer dann aber schröbe
deutschland ist ein überwachungsstaat, glaubt irgendjemand
dann ist das genauso verdreht und unredlich wie das was thomas knüwer hier macht.
ich finde den oben zitierten absatz von joachim gaucks vorwort unnötig. denn genau betrachtet ist das was er schrob einer aufgeblasene selbstverständlichkeit. ja, die welt, die politik, die wirtschaft, die menschen, das internet sind potenziell gefährlich, unberechenbar, egoistisch, gierig oder gemein — und deshalb ist es ganz gut, in einer demokratisch legitimierten form des rechtsstaats zu leben, der diese gefahren abfedert, denen uns die welt aussetzt. und dieser rechtsstaat muss sich selbstverstädnlich neuen gefahren und bedrohungen stellen und ja, es lohnt sich ihn verteidigen. das war aber bereits vor dem internet genauso. deshalb gibt es das grundgesetz und den rechtsstaat — um uns grundrechte zu garantieren und uns vor den gefahren der welt zu schützen — so gut es geht. und die gefahr, dass diese rechte ausgehöhlt werden ist nun wirklich nichts neues oder speziell internettiges.
kurz: das internet ist scheisse, weil die welt scheisse ist (nicht etwa umgekehrt). und wenn man dieser logik folgend gaucks zitat einmal ändert und die Worte „Internet“ und „Welt“ tauscht, erkennt man einerseits die harmlosigkeit und andererseits auch die platitüdenhaftigkeit seines vorwortes:
Die weltweite Welt bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen. Dies gilt insbesondere für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit in Artikel Fünf – eine wesentliche Grundlage unserer funktionierenden Demokratie – und es gilt letztlich auch für den Kernsatz unserer Verfassung, den Artikel Eins des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Um solche Gefahren für unser aller Freiheit künftig richtig einschätzen und Vertrauen in die Welt fördern zu können, müssen wir der Welt und ihren Nutzern mehr Sensibilität, mehr Aufmerksamkeit und Forschung widmen. Dazu verhilft uns eine Institution wie das „Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit in die Welt“ – und deshalb unterstütze ich die Arbeit dieses Instituts.
OK, das wirkt jetzt albern.
aber die gefahren die in dieser welt und gerade in deutschland zum beispiel für die menschenwürde lauern, sind nicht zu übersehen. wenn beispielsweise menschen die hier aufgewachsen sind, einfach in ihre angeblichen heimatländer „abgeschoben“ werden können, wenn man mal mit harz IV-empfängern über ihre erfahrungen mit den arbeitsagenturen redet oder mal den fernseher anmacht, dann wäre mein erster impuls jetzt nicht darüber nachzudenken wie man im internet die menschenwürde schützt, sondern wie man sie überall schützt.
dass auch im internet gefahren lauern, weiss, zumindest im internet, jeder: apps die persönliche adressbücher nach hause schicken, suchmaschinen die nutzerdaten aggregiert auswerten, porno- und webseiten die nutzerdaten nicht ordentlich schützen, monopolgefahren im ebooksektor, bombig gut ausgebildete verfassungsschützer die emails mitlesen, kommunikationsplattformen und computerhersteller die keine tittenbilder auf ihren plattformen sehen wollen — die gefahren — oder besser probleme — die joachim gauck beschreibt sind doch vorhanden? wir beschäftigen und diskutieren sie täglich.
aber wenn ein technisch etwas hilflos wirkender, alter mann auf diese gefahren hinweist, dann findet thomas knüwer das „unfassbar“ und „zum kotzen“? thomas knüwer:
Ich halte Gaucks Aussagen für unfassbar, erst recht, weil es nicht irgendwelche frei gesprochenen Aussagen sind – sie sind schriftlich festgehalten. Verzeihen Sie die Formulierung: Ich finde diese Sätze zum kotzen.
weil thomas knüwer ja ganz gerne austeilt, bei kritik an ihm selbst aber leicht in den empörten mimosen-modus schaltet, beschimpfe ich thomas knüwer heute mal, auch wenn das etwas unentspannt wirkt, in seinen eigenen worten:
Ich halte Knüwers Blogartikel für unfassbar, erst recht, weil es nicht irgendwelche frei gesprochenen Aussagen sind – sie sind schriftlich festgehalten. Verzeihen Sie die Formulierung: Ich finde diesen Artikel zum kotzen.
oder um es (dann doch lieber) in meinen worten zu sagen: ich finde es schade, dass thimas knüwer lieber kotzt, als argumentiert oder streitet. ich ahne aber woran das liegt, knüwer deutet es bereits selbst an. er findet die aussagen gaucks „unfassbar“. mit anderen worten: er versteht sie nicht.
auch diese worte von joachim gauck wirken auf mich wie platitüden, ich schaffe es aber auch mit gewalt nicht, mich drüber aufzuregen, drüber zu „kotzen“ oder belege dafür zu finden, dass gauck fände, dass das internet die vertfassung aushöhle.
*) der zweite absatz steht in gaucks vorwort, wurde aber nicht direkt von knüwer zitiert. ich fand ihn aber wichtig um den zusammenhang zu erkennen.
vor ein paar acht jahren hatte ich schonmal etwas weit ausholend über den film „die kalte platte“ geschrieben. jetzt seit acht monaten ist der film nicht nur auf DVD zu gucken, sondern auch auf vimeo.
hab ich fast alles auf dieser liste gesehen, ausser: six feet under, band of brothers, oz, angels in america, the corner, john adams, big love, carnivàle. ich korrigiere: hab fast nichts auf dieser liste gesehen.
teller (der von penn), verrät einige seiner gehiemnisse. die nummer 2 ist eigentlich ein universalgesetz: was richtig gut ist, hat meistens auch richtig viel arbeit gemacht, meistens mehr als man für möglich hält. /via
kurzer blogartikel über den new yorker chris arnade, der in seiner freizeit durch die bronx läuft und dort mit prostituierten, drogenabhängigen oder sonstwem der interessant erscheint redet und sie fotografiert. chris arnades flickr stream ist wirklich toll, man kann den von vorne bis hinten durchklicken und -lesen ohne sich zu langweilen.
ich hab den artikel gern gelesen, 6 stunden später habe ich aber schon wieder vergessen um was genau es ging. schon klar. merck und gaukel. aber ob die nominierung gaucks nun ein strategisches meisterstück von angela merkel war, oder eine niederlage oder sonstwas wird mich wohl nie interessieren.
manchmal glaub ich ja für die vielfalt und qualität von kunst und kultur wärs besser wenn alle schutzrechte nach 10 oder 20 jahren jahren ausliefen.
nachdem es mir ca. 200 mal in meinen timelines empfohlen wurde, hab ich es dann doch gelesen. nicht falsch was piotr czerski, aber auch nicht, aber auch nicht irre neu. fasst aber schön zusammen, wie sich das internet als körperteil anfühlt.
[und noch ein anderer gedanke der mir so kam: über massive ACTA-proteste auf der strasse habe ich zuerst aus polen gehört. diese proteste sind dann schnell in andere länder geschwappt. aber ist das mal wieder so ein ding dass in polen aufblüht und dann die ganze region erfasst? vor 30 jahren gings gegen den kommunismus, jetzt gegen die verwerter, die mindestens einmal zu oft in die gesetzgebung eingemischt haben.]
Acta wird somit keine unmittelbaren Auswirkungen auf das geltende deutsche Recht haben.
– klingt allerdings etwas weniger beruhigend, wenn man den Text von Tabea Rößner, der medienpolitischen Sprecherin der Grünen liest.
Durch die Unterzeichnung werde sich die Rechtslage in Deutschland nicht ändern, weil der Vertragstext nicht über das Vorhandene hinausgehe. Genau in diesem Punkt liegt jedoch die Crux: Mit der Ratifizierung von Acta und der damit einhergehenden Bindungswirkung würde der Status quo zementiert. Insbesondere die Regelungen des 5. Abschnitts, die sich mit der Durchsetzung des Urheberrechts im digitalen Umfeld befassen, versperren in maßgeblichen Punkten eine ergebnisoffene Diskussion um die Reform des Urheberrechts.
tolle überschrift, aber unerträglich pathetischer dell-werbe-hoax-film. das ist leider auch nicht lustig, wenns gefaked ist. was aber dann doch sehr witzig ist, ist ein kommentar unter diesem artikel, in dem mat honan dem film ein bisschen hinterher recherchiert und jemand folgenden kommentar hinterlassen hat:
Spoiler alert: Obese fat man planking and farting at the same time. Cannot be unseen...
dooferweise muss man den film sehen, um den spoiler-witz zu verstehen. /via
ich hab gerade nichts zu tun und hab mir die breitband-sendung angesehen und angehört in der sich philip banse, johnny haeusler und wolfgang michal über irgendwas mit medien unterhalten. ziemlich unerträglich weil alle 3 minuten eine werbespot eingeblendet wird. früher war das im nachtfernsehen anders, da lief nachts mitunter eine ganze sendung frasier im privatfernsehen ohne einen einzigen werbeclip durch.
mir fiel auf jedenfall auf, dass die haltung von philip banse mich an jemanden erinnerte.
faszinierend der bild-zeitung quasi live beim faktendrehen und (harmlosen) rumdenunzieren zuzusehen. bei einer veranstaltung dabei sein (war ix) und danach darüber in der bild-zeitung zu lesen (hab ix), lässt durchaus den schluss auf eine art parallel-universum zu. in diesem universum herrschen immerhin kurze sätze vor. aber es scheint dort auch ziemlich trübe zu sein.
beim GAL-chef von hamburg-mitte, michael osterburg, bin ich mir noch nicht ganz sicher was ich von ihm halten soll. es ist ja durchaus legitim für ein bauprojekt zu sein und fest auf der seite eines investors zu stehen, vor allem wenn dabei ein paar sozialwohnungen für den bezirk abfallen. aber deshalb auf extrem sachliche kritik von anwohnern pampig reagieren, lässt mich dann schon stark an der eignung als volksvertreter zweifeln. sind die grünen in hamburg alle so abgehoben?
Ich besitze keinen E-Reader, ich lese gern auf dem Handy und dem Laptop. Dass Bücher oder Leseproben, die ich am Rechner neu heruntergeladen habe, ganz von allein auf dem Handy auftauchen, und dass die beiden Geräte sich über die zuletzt gelesene Stelle verständigen, erfreut mich nachhaltig. So muss es den Leuten kurz nach der Einführung des elektrischen Lichts gegangen sein, vermutlich haben sie täglich ein paar Minuten lang nur das Licht ein- und wieder ausgeschaltet.
Beide Seiten fühlen sich a) unverstanden und b) im Recht. Und beide Seiten haben mit beidem Recht: Es ist ein Unding, Konflikte in Demokratien mit Diktaturen zu vergleichen; und es ist ein Unding, mit dem Verweis auf früher viel schlimmere Zustände eine Verschlimmerung des heutigen Zustands zu relativieren.
Die Konsequenz: Wir werden spannende fünf Jahre vor uns haben. Joachim Gauck wird keinem Konflikt aus dem Weg gehen, schon gar nicht diesem. Er wird etwas lernen können (und müssen, insbesondere bei den Themen Integration und Ökonomie), und die andere Seite bzw. Generation auch. Und sie wird es meines Erachtens auch brauchen: Der Wind weht wieder rauher in Europa und in der Welt, Globalisierungs- und Friedensdividende sind verbraten, da ist ein bisschen mehr Verständnis für Werte und ihren Wert dringend nötig.
nee. geplant hat merkel das alles nicht. was merkel gut kann ist die gelegenheit beim schopfe zu packen und zu ihrem vorteil zu verwenden. sie ist quasi eine improvisations-, eine jazz-kanzlerin.