pre­pu­bli­ca

felix schwenzel in fortbewegt

heu­te nach­mit­tag bin ich zum ein­tritts­bänd­chen­ab­ho­len und ein kur­zes, vor­be­rei­ten­des auf-dem-hof-ste­hen, zur sta­ti­on ge­lau­fen. laut mo­ves wa­ren das nur um die 8000 schrit­te. com­pass hat knapp 7 ki­lo­me­ter ge­mes­sen, zwei kur­ze pau­sen ha­ben die durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit von mir auf 4 km/h ge­drückt.

über die te­ge­ler- und hei­de­stras­se bin ich aus dem wed­ding rich­tung haupt­bahn­hof ge­lau­fen. der aus­bau der hei­de­stras­se wird so lang­sam, mitt­ler­wei­le wird die zwei­te spur ge­teert und der mit­tel­strei­fen ist be­reits (wei­ter un­ten, zum bahn­hof hin) mit bäu­men be­pflanzt.

hei­de­stras­se, blick auf den haupt­bahn­hof

als ich die hei­de­stras­se lang­lief, fand ich es wit­zig, die quer­stras­sen ins nichts zu fo­to­gra­fie­ren.

bau­fort­schrit­te auch am an­fang der hei­de­stras­se, die aus­sen­lie­gen­de trag­kon­struk­ti­on von dem ge­bäu­de ge­fällt mir mitt­ler­wei­le rich­tig gut.

hei­de­stras­se 2

das ge­bäu­de ist von ei­nem ar­chi­tek­tur­bü­ro aus graz, das sich LOVE ar­chi­tec­tu­re and ur­ba­nism ZT GmbH nennt und sich auf der pro­jekt­sei­te mit ei­nem mons­t­er­satz lobt:

Das zu­künf­ti­ge „50Hertz Netz­quar­tier“ prä­sen­tiert sich als fein­glied­ri­ger Bau­kör­per, wel­cher die stark vo­lu­me­tri­sche Spra­che des Mas­ter­plans auf­nimmt und als eine Art Über­la­ge­rung ver­schie­de­ner Struk­tu­ren, be­stehend aus dem au­ßen lie­gen­den Trag­sys­tem (Netz), dem ho­ri­zon­ta­len Rhyth­mus der Ge­scho­ßebe­nen und den in­nen lie­gen­den gel­ben Ker­nen und Trep­pen­häu­sern wi­der­gibt. Die­se len­ken den Blick in die Tie­fe und füh­ren zu ei­ner Ent­ma­te­ria­li­sie­rung des Bau­werks.

manch­mal sind eck­lö­sun­gen be­son­ders in­ter­es­sant, in die­sem fall dop­pelt, weil die ecke der in­tui­ti­on zu wi­der­spre­chen scheint.

ecke an der hei­de­stras­se 2

vom bah­hof aus war es dann zur sta­ti­on nur noch ein kat­zen­sprung: durch das mit po­li­zei und tou­ris­ten voll­ge­stopf­te re­gie­rungs­vier­tel, an ei­nem stau oder ei­ner par­ty vor­bei, durch den tier­gar­ten, zum pots­da­mer platz.

ich wur­de schwach und woll­te mir beim dor­ti­gen häa­gen-dazs ein eis kau­fen. hab ich auch ge­macht, wer­de ich aber ganz si­cher nie wie­der ma­chen. denn für den ir­ren preis ei­ner klei­nen ku­gel eis für 3 euro, er­wirbt man kei­nes­falls das recht die aus­sen­be­stuh­lung zu be­nut­zen. da­für muss man noch mehr mehr be­zah­len, an­geb­lich we­gen des ord­nungs­amts. ich ver­mu­te hier aber eher pro­fit­gier und ein ab­sur­des ge­schäfts­mo­del.

wei­ter zur re­pu­bli­ca, wo man die­ses jahr am ein­gang die ta­schen auf feu­er­werks­kör­per oder spreng­stoff oder waf­fen un­ter­sucht. ich ver­mu­te, hier ist auch das ord­nungs­amt oder die feu­er­po­li­zei am werk. das bier, das ich von der tank­stel­le ge­gen­über mit­ge­bracht habe (€1,80 für ei­nen hal­ben li­ter), wur­de nicht mo­niert.

durch­gang von der tank­stel­le zur re­pu­bli­ca

lo­bens­wert üb­ri­gens: der durch­gang zur tank­stel­le ge­gen­über der sta­ti­on ist jetzt frei, man muss nicht mehr um den block lau­fen, um trink­ba­res bier zu er­wer­ben. denn auf dem re­pu­bli­ca ge­län­de kann man wei­ter­hin nur un­ge­niess­ba­res ber­li­ner bier kau­fen, mitt­ler­wei­le ist dort der preis bei 3 euro für 330 mil­li­li­ter an­ge­kom­men.

an­sons­ten ist al­les wie im­mer, blen­den­des re­pu­bli­ca-wet­ter, alle füh­len sich pu­del­wohl bor­der-col­lie-wohl und der him­mel strahlt.


the gra­ham nor­ton show s19e03

felix schwenzel in gesehen

(mit he­len mir­ren, ke­vin cos­t­ner, ewan mc­gre­gor, ri­cky ger­vais und eric bana, mu­sik von meg­han trai­nor)

man könn­te statt die gra­ham nor­ton show zu gu­cken, auch ein­fach re­gel­mäs­sig bei nerd­core in die trai­ler­fest ka­te­go­rie schau­en, um ei­ni­ger­mas­sen über neue fil­me in­for­miert zu sein und zu­sam­men­schnit­te die­ser fil­me zu se­hen. manch­mal macht das mehr spass, als sich eine gan­ze sen­dung an­zu­se­hen, manch­mal pas­sie­ren in sol­chen sen­dun­gen aber un­ter­halt­sa­me din­ge.

die haupt­funk­ti­on von chat shows oder trai­ler­schleu­dern ist na­tür­lich be­kannt­ma­chung von fil­men, also wer­bung. in blogs, im netz, in zei­tun­gen wird das manch­mal mit kri­tik kom­bi­niert und da­mit in jour­na­lis­mus ver­wan­delt. bei gra­ham nor­ton habe ich noch nie ein kri­ti­sches wort ge­gen­über ei­nem (an­we­sen­den) schau­pie­ler oder film den er pro­mo­tet ge­hört, da­für wird aber eine an­de­re zu­tat be­nutzt um die sen­dung in­ter­es­sant zu ma­chen: die schau­spie­ler wer­den un­ter er­heb­li­chen er­war­tungs­druck ge­setzt. ihre auf­ga­be in der sen­dung ist, ne­ben der pro­mo­ti­on, sym­pa­thisch, wit­zig oder min­des­tens un­ter­halt­sam und schlag­fer­tig zu wir­ken.

in der gra­ham nor­ton show wer­den die jour­na­lis­ti­schen ali­bi-ele­men­te durch in­ten­si­ves so­cial me­dia mo­ni­to­ring und bild­su­chen er­füllt, so dass man die pro­mi­nen­ten pro­mo­ter dann mit bil­dern oder tweets aus ih­rer ver­gan­gen­heit kon­fron­tie­ren kann und sieht, wie sie re­agie­ren.

in die­ser sen­dung hat die re­dak­ti­on von gra­ham nor­ton die 80er jah­re new-wave-mu­sik-ver­gan­gen­heit von ri­cky ger­vais aus­ge­gra­ben. der sang da­mals in ei­ner band na­mens seo­na dancing.

er­war­tungs­ge­mäss re­agier­te ri­cky ger­vais wit­zig und merk­te an, dass er schon wis­se, was hier lau­fe. man wol­le ihn bloss­stel­len. nur sei ihm das 80er jah­re bild über­haupt nicht pein­lich, son­dern das was er jetzt auf den schul­tern tra­ge:

auch sonst war ri­cky ger­vais er­war­tungs­ge­mäss wie­der der wit­zigs­te auf dem sofa. sein hu­mor ist furch­bar über­zo­gen und ver­sucht, lou­is c.k. nicht ganz un­ähn­lich, stän­dig rote li­ni­en zu über­schrei­ten. bei ri­cky ger­vais habe ich al­ler­dings im­mer auch das ge­fühl, dass er das ei­nen ti­cken sub­ti­ler, oder we­nigs­ten ei­nen ti­cken sym­pa­thi­scher, macht als lou­is c.k., weil er sich auch bei den übels­ten be­lei­di­gun­gen nie ein grin­sen ver­knei­fen kann. im aus­schnitt für sei­nen neu­en film (Da­vid Brent: Life on the Road) sagt er un­ter an­de­rem (als da­vid brent):

I’ve been out with all sorts of girls, rich girls, poor girls, white girls, … you know … thin girls, fat girls.

der witz mit der aus­las­sung hat beim saal­pu­bli­kum so­fort ge­zün­det und ich muss zu­ge­ben, so ei­nen hu­mor mag ich sehr ger­ne, auch wenn ich mir den film auf kei­nen fall an­se­hen wer­de.

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ri­cky ger­vais hat gleich noch pro­mo­ti­on für ei­nen zwei­ten film ge­macht, spe­cial cor­re­spond­ents (läuft auf net­flix). den hat er, ge­nau wie Life on the Road, selbst ge­schrie­ben und auch den wer­de ich mir mit si­cher­heit nicht an­gu­cken.

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die ne­ben­rol­le aus spe­cial cor­re­spond­ents, eric bana, sass auch auf nor­tons sofa, hin­ter­liess aber, aus­ser ei­nem sym­pa­thi­schen ein­druck, kei­ne er­in­ne­rung.

bei ewan mc­gre­gor blieb mir auch nichts an­de­res in er­in­ne­rung als sein blen­den­des, top-ge­pfleg­tes ge­biss und dass er wer­bung für ei­nen film mach­te, den ich mir be­stimmt an­se­hen wer­de: our kind of trai­tor, ein of­fen­bar re­la­tiv zeit­ge­mäs­ses spio­na­ge-mofa, nach john le car­rè. da­mi­an le­wis spielt da, wie in al­len an­de­ren fil­men und se­ri­en der­zeit, auch mit.

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he­len mi­ren, die im­mer noch aus­sieht wie queen eli­sa­beth, brach­te ei­nen trai­ler für ih­ren neu­en film eye in the sky mit. der sieht auch so aus, als wür­de ich mir den ger­ne an­se­hen wer­de, zu­mal sna­pe alan rick­man und jes­se aa­ron paul mit­spie­len. wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, geht es um ei­nen mi­li­tä­ri­schen dro­nen-an­schlag, der über zwei stun­den, mehr oder we­ni­ger in echt­zeit nach­er­zählt wird.

am ende kam noch ke­vin cos­t­ner aufs sofa, der sich über­ra­schen­der wei­se als sym­pa­thi­scher, be­schei­de­ner la­ber­han­nes zeig­te. die ge­schich­te über sei­nen freund, den er erst zur sau ge­macht hat, dann, als er hil­fe be­nö­tig­te, bei sich ein­zie­hen liess, sich aber wei­ger­te das zu le­sen, was er in die­ser zeit schrieb, woll­te, wie die­ser satz, ein­fach nicht en­den, be­kam am ende aber eine schö­ne wen­de und leicht pa­the­thi­sche mo­ral. und wenn ri­cky ger­vais auf dem sofa sitzt, lässt er es sich na­tür­lich nicht ent­ge­hen, über­schüs­si­gen pa­thos mit sar­kas­ti­schem hu­mor zu neu­tra­li­sie­ren.

aus­ser­dem ist der film, für den ke­vin kost­ner wer­bung mach­te, auch ei­ner, der mich reizt; of­fen­bar so ne art sci-fi-cia-flet­chers-ver­schwö­rung­theo­rien misch­masch, in dem, wenn man den trai­ler sieht, das cos­t­ner-pa­thos wohl ein biss­chen zu dick auf­ge­tra­gen wur­de. guck ich mir trotz­dem an, auch weil ke­vin cos­t­ner in dem film die haa­re sehr schön hat.

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die gan­ze sen­dung gibt’s, bis sie dort ge­löscht wird, bei you­tube. wer in eng­land lebt, kann sie bei der BBC gu­cken.


ro­tes mo­ped.

(die ar­beit heisst na­tür­lich an­ders und ist von da­nie­la ho­fe­rer und aus­ge­stellt in der ga­le­rie axel obi­ger)


Photo by felix schwenzel in Axel Obiger - Raum für zeitgenössische Kunst. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ro­tes mo­ped.


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  ueber­me­di­en.de: Schö­ner Ver­le­gen - mit dem Geld an­de­rer Leu­te   #

bril­li­ant ar­gu­men­tiert von ste­fan nig­ge­mei­er, mit ein biss­chen hil­fe von mar­tin vo­gel.

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  blogs.spec­ta­tor.co.uk: Bo­ris John­son's at­tack on Ba­rack Oba­ma be­longs in the gut­ter   #

bril­li­an­ter wut­an­fall von nick co­hen:

I am the­r­e­fo­re wri­ting with the cau­ti­on of a la­wy­er and the de­fe­rence of a pa­lace flun­key when I say that [Bo­ris] John­son show­ed this mor­ning that he is a man wi­t­hout prin­ci­ple or shame. He is a bray­ing char­la­tan, who lacks the cou­ra­ge even to be an ho­nest bas­tard, for the­re is a kind of bas­tard­ly in­te­gri­ty in show­ing the world who you re­al­ly are, but in­s­tead uses the ta­c­tics of the co­ward and the tricks of the frauds­ter to ad­van­ce his wort­hl­ess care­er.

(via)

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  spie­gel.de: Wäre die Va­gi­na doch ein Auto   #

mar­ga­re­te sto­kow­ski ar­gu­men­tiert bril­li­ant:

Die Ge­gen­ar­gu­men­te und Be­fürch­tun­gen sind im­mer wie­der die­sel­ben: Ent­we­der es heißt, ein „Nein“ sei nicht ein­deu­tig ge­nug, weil Frau­en in echt „Ja“ mei­nen, oder ein bloß ge­spro­che­nes „Nein“ sei nicht be­leg­bar, oder es wird er­klärt, es sei ab­surd, „Nein heißt Nein“ ju­ris­tisch fest­zu­schrei­ben, weil dann jede Frau nach je­dem Sex ih­ren Se­xu­al­part­ner an­zei­gen kön­ne, ein­fach wenn sie sich im Nach­hin­ein über­legt, dass sie den Sex doch ir­gend­wie nicht woll­te.

Eine Spre­che­rin des Jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums er­klär­te kürz­lich, die Sa­che mit dem „Nein“ des Op­fers sei schwer zu hand­ha­ben, weil ein „Nein“ kaum nach­zu­wei­sen sei und Falsch­an­zei­gen droh­ten. „So­zi­al­üb­li­che Ver­hal­tens­wei­sen zu Be­ginn ei­ner Be­zie­hung könn­ten kri­mi­na­li­siert wer­den.“

Wer ge­gen den Wil­len des Be­rech­tig­ten ein Kraft­fahr­zeug fah­re, ma­che sich straf­bar. So ein­fach kann es sein.

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  face­book.com: Die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Bür­gern und Re­gie­rung …   #

bril­li­ant be­ob­ach­tet von pa­trick brei­ten­bach.

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  mer­ton-ma­ga­zin.de: Das In­ter­net als Kri­tik­ma­schi­ne   #

ich glau­be die­ser text von chris­toph kap­pes ist auch bril­li­ant ge­schrie­ben, er hat mich al­ler­dings beim wort „Ha­ber­mas“ ver­lo­ren. be­vor ich die sei­te schloss, habe ich aber noch die­ses „zi­tat zum tei­len“ mit­ge­nom­men:

Wenn der Buch­druck er­mög­licht hat, dass Kir­che und Kö­ni­ge durch Kri­tik ihre Stel­lung ver­lo­ren, kann So­cial Me­dia wei­te­re In­sti­tu­tio­nen der Ge­sell­schaft schlei­fen.

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  re­al­vir­tua­li­ty.info: How Much of the Mes­sa­ge Is Ac­tual­ly in the Me­di­um?   #

klu­ge re­flek­ti­on zum the­ma pod­casts von alex matz­keit.

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  bild­blog.de: Ver­le­ger­treff, Schwei­zer Käse, Ru­the-Apell   #

lo­renz mey­er, un­ter­be­zahl­te ku­ra­to­ren­le­gen­de im bild­blog, outet sich als gros­ser fan von „Jour­na­lis­ten­le­gen­de“ wolf schnei­der. der neh­me in „sei­nem neu­en Ar­ti­kel“ …

ei­nen Brock­haus-Ein­trag aus­ein­an­der und se­ziert ein verz­wir­bel­tes Satz­mons­trum aus der „Frank­fur­ter All­ge­mei­nen Wo­che“. Schnei­der macht Tex­te ver­ständ­li­cher, in­dem er sprach­li­chen Bal­last ab­wirft und die Les­bar­keit ver­bes­sert. Das ist nicht nur für Jour­na­lis­ten in­ter­es­sant, son­dern für je­den Schrei­ben­den.

ich hab den ver­link­ten schnei­der-ar­ti­kel ge­le­sen und es stimmt: er ent­hält kaum sprach­li­chen bal­last, aber da­für so viel sar­kas­mus, selbst­ver­liebt­heit und über­heb­lich­keit zwi­schen den zei­len, dass mein le­se­ver­gnü­gen nach 30 se­kun­den ge­nau bei null an­kam.

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  digg.com: [doo­fe über­schrift ge­löscht]   #

nein, hub­schrau­ber fal­len nicht vom him­mel, wenn ihr mo­tor aus­fällt.

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  ta­ges­spie­gel.de: Streit mit Chris­to­pher Lau­er: Hat Staats­se­kre­tär Krö­mer das Par­la­ment be­lo­gen?   #

ab­sur­de pos­se um chris­to­pher lau­er und in­nen­staats­se­kre­tär bernd krö­mer. kom­mu­ni­ka­ti­on scheint nicht ge­ra­de die stär­ke der ber­li­ner stadt­re­gie­rung zu sein.


in­stant ever­y­whe­re

felix schwenzel in notiert

was vor ei­nem jahr mi­cha­el han­feld in der FAZ pas­sier­te, die funk­ti­on von face­books in­stant ar­tic­les nicht rich­tig zu ver­ste­hen, pas­sier­te jetzt auch john herr­man in der new york times:

A new out­let, cal­led Cir­cuit Brea­k­er, will be­gin pu­bli­shing on Mon­day, pri­ma­ri­ly as a Face­book page, not a se­pa­ra­te web­site, a first for Vox Me­dia.

na­tür­lich hat auch cir­cuit brea­k­er eine ei­ge­ne web­sei­te, denn ohne ei­ge­ne web­site, gibt’s auch kei­ne in­stant ar­tic­les.

ich habe das schon öf­ter er­klärt, dies­mal las­se ich es dave wi­ner er­klä­ren:

When you vi­sit their page on Face­book in a web brow­ser, you see the nor­mal kind of link. A title, and a short de­scrip­ti­on lin­king to the Vox web­site.

But when you vi­sit the item on a mo­bi­le de­vice, in­s­tead you see a link to a page tha­t's hos­ted by Face­book, with the In­stant Ar­tic­le ren­de­ring.

der witz an in­stant ar­tic­les ist im prin­zip das mo­der­ne jour­na­lis­mus-mot­to, dass un­ter an­de­rem sprin­ger vor ner wei­le mal aus­ge­ru­fen hat lau­tet: mo­bi­le first. oder in mei­nen wor­ten: mo­bi­le sei­ten, die ei­nen nicht an­kot­zen.

man könn­te üb­ri­gens auch sa­gen, dass the ver­ge, bzw. vox me­dia mit sei­nem ab­le­ger cir­cuit brea­k­er face­book als news- oder feed­rea­der zu nut­zen ver­sucht. wer auf face­book die cir­cuit brea­k­er sei­te lik­ed und ab und zu ei­nen ih­rer bei­trä­ge, be­kommt re­gel­mäs­sig ci­ruit-brea­k­er-ar­ti­kel in sei­nen face­book-feed ge­spült, die sich auf dem han­dy an­ge­nehm le­sen las­sen.


um die ver­wir­rung kom­plett zu ma­chen: ich glau­be in ein paar mo­na­ten wird face­book in­stant ar­tic­les auch auf ta­blets, lap­tops und schreib­tisch­rech­nern dar­stel­len, sei es im brow­ser oder ei­ner app. die tech­nik da­für hat face­book schon län­ger am lau­fen, un­ge­fähr so lan­ge wie die in­stant ar­tic­les. als die star­te­ten, über­ar­bei­te­te face­book auch das no­ti­zen-fea­ture. mit no­ti­zen konn­te man schon län­ger tex­te in face­book for­ma­tie­ren, mit links aus­stat­ten oder bil­der an­hän­gen. mit der über­ar­bei­tung vor ei­nem jahr, wur­de das nicht nur vi­su­ell ver­bes­sert, son­dern auch tech­nisch per­fek­tio­niert. der ein­zi­ge un­ter­schied zur in­stant-ar­tic­les-funk­ti­on blieb, dass man no­ti­zen nicht über schnitt­stel­len, son­dern aus­schliess­lich ma­nu­ell ein­pfle­gen kann.

ich habe das da­mals mit die­sem ar­ti­kel über das fal­kirk wheel in schott­land aus­pro­biert, und ihn als in face­book no­tiz an­ge­legt. sieht man sich die­se no­tiz mit der face­book app an, er­in­nert sie stark an ei­nen in­stant ar­tic­le.

in der bild­stre­cke oben sind auch streen­shots der mo­bi­len an­sicht ei­ner me­di­um ver­si­on, die ich mit dem sel­ben ar­ti­kel an­ge­legt habe. was auf­fällt: die mo­bi­len ver­sio­nen se­hen alle sehr ähn­lich aus. die ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten für ei­nen han­dy-bild­schirm sind re­la­tiv ein­ge­schränkt, egal ob ich den ar­ti­kel im han­dy-brow­ser an­se­hen, auf wir­res.net, me­di­um.com, face­book.com oder spe­zi­ell ge­r­en­dert in ei­ner app. ich mag alle va­ri­an­ten, aber die an­sicht in der face­book app ganz be­son­ders, vor al­lem weil sie eine äus­serst an­ge­neh­me hap­tik hat; scrollt sich gut, die bil­der ver­grös­sern sich an­ge­nehm, al­les ist gut les­bar und vor al­lem: al­les ist schnell!

gute les­bar­keit ist mitt­ler­wei­le die grund­vorraus­set­zung für eine web­site, le­ser er­war­ten das als min­dest­ent­ge­gen­kom­men. ge­schwin­dig­keit wird aber bald eben­so er­war­tet — wer die nicht lie­fert, wird mo­bi­le le­ser ver­lie­ren, wie alle, die kei­ne an­stän­di­ge mo­bi­le an­sicht ih­rer ar­ti­kel und in­hal­te an­bie­ten.


das glei­che gilt im prin­zip auch für desk­top- oder ta­blet-an­sich­ten. auch hier wer­den ge­schwin­dig­keit, les­bar­keit und an­ge­neh­me ge­stal­tung im­mer wich­ti­ger. und auch hier hat face­book mit sei­nen no­ti­zen be­reits die tech­ni­schen vorraus­set­zun­gen pa­rat. so sieht der fall­kirk-wheel-ar­ti­kel als no­tiz auf face­book.com auf ei­nem desk­top/lap­top-brow­ser aus.

im brow­ser lädt die no­tiz in et­was über ei­ner se­kun­de, was nur knapp et­was mehr ist als bei der ex­trem op­ti­mier­ten AMP-an­sicht des ar­ti­kels. die me­di­um.com-va­ri­an­te be­nö­tigt fast drei se­kun­den um zu la­den. ich gehe da­von aus, dass face­book ins­ge­samt sehr viel mühe in schnel­le aus­lie­fe­rung per brow­ser steckt, aber die­ses bei­spiel zeigt, dass face­book hier ein­deu­tig bes­ser ist, als me­di­um (ob­wohl fac­book die sei­te als 2,6 MB-bro­cken aus­lie­fert und me­di­um die sei­te auf 1,1 MB op­ti­miert hat).

in der bild­stre­cke oben sind auch noch screen­shots der me­di­um.com- und wir­res.net-an­sicht im desk­top-brow­ser. auf dem desk­top ist ge­schwin­dig­keit noch nicht ganz so wich­tig wie mo­bil, was aber für pu­bli­zis­ten min­des­tens ge­nau­so wich­tig ist, ist die reich­wei­te. die kann face­book (na­tür­lich) auch im desk­top-brow­ser lie­fern, so­gar ohne gross­ar­ti­ges such­ma­schi­nen­op­ti­mie­ren.

des­halb kann ich mir gut vor­stel­len, dass face­book das ak­ti­ons­feld der in­stant ar­tic­les auch bald auf den desk­top aus­wei­tet. der be­darf ist auf pu­blisher­sei­te da, wie me­di­um das ge­ra­de zeigt. für die pu­blisher springt bei dem deal reich­wei­te raus, für le­ser kom­fort und für die platt­form-an­bie­ter ge­stei­ger­te at­trak­ti­vi­tät und län­ge­re ver­weil­dau­er in ih­rem café gar­ten auf ih­ren web­sites.

(huch, da ist sie wie­der, die café-me­ta­pher: agie­ren platt­for­men wie face­book wie café-be­trei­ber, die zei­tun­gen für ihre gäs­te aus­le­gen, oder knei­pen­be­sit­zer die pay-tv-sen­der lau­fen las­sen, um ihre gäs­te zum län­ge­ren ver­wei­len ein­zu­la­den?)

lang­fris­tig wer­den ei­ge­ne, se­pa­ra­te web­sei­ten dann wohl wirk­lich an sicht­bar­keit und re­le­vanz ver­lie­ren und con­tent ma­nage­ment sys­te­me mehr und mehr zu er­fas­sungs- und syn­di­ka­ti­ons­werk­zeu­gen wer­den — die ei­ge­ne web­site als fall­back, ein not­fall­ersatz, die man dann auch bei­na­he ab­schal­ten könn­te.

ich bin noch nicht ganz si­cher, wie ich das fin­de. ich per­sön­lich blei­be wohl bei mei­ner be­kann­ten hal­tung: ich schrei­be so viel wie mög­lich auf mei­ner ei­ge­nen web­site, pu­she aber so viel wie mög­lich, so­lan­ge es sinn­voll ist oder le­ser in­ter­es­siert, in an­de­re netz­wer­ke oder web­sites.


li­mit­less s01e22 (fi­na­le: part two!!)

felix schwenzel in gesehen

ich fand das ende der ers­ten staf­fel eher schwach, auch wenn das ins­ge­samt eine ziem­lich gute fol­ge war, die die stär­ken der se­rie gut zeigt. es geht nur am ran­de um ac­tion, er­mitt­li­ungs­ar­beit oder gangs­ter­jagd, im grun­de ist das zen­tra­le mo­tiv der se­rie han­delt von mo­ra­li­scher in­te­gri­tät und mensch­lich­keit. bri­an finch ist der ers­te su­per­held, des­sen be­son­de­re be­ga­bung ra­di­ka­le mensch­lich­keit und freund­lich­keit ist.

mit ei­ni­gen schlen­kern hat sich die­se se­rie zu mei­ner liebs­ten mit­tel­gu­ten fern­seh­se­rie hoch­ge­ar­bei­tet, vor al­lem die zwei­te häf­te der staf­fel zeig­te, dass die au­toren nicht nur ehr­gei­zig, son­dern zum teil auch wirk­lich gut sind.

ich kann die se­rie wirk­lich je­dem emp­feh­len, sie schwankt gut zwi­schen leich­ter kri­mi-kost und pseu­do-su­per­hel­den epos und ent­wi­ckelt im­mer wie­der er­staun­li­chen tief­gang, für eine CBS free-tv se­rie.


le­gend

felix schwenzel in gesehen

in letz­ter zeit wird das kino- und fern­seh­pu­bli­kum ja zu­ge­schis­sen mit gangs­ter-bio­pics. ich mag die ei­gent­lich ganz ger­ne, zu­letzt peaky blin­ders, vor kur­zem black mass, und na­tür­lich auch die por­traits fik­ti­ver gangs­ter und ih­rer ge­schich­ten: wal­ter white, tony so­pra­no, frank ta­glia­no, ri­chard ro­per oder jax tel­ler.

in der zwei­ten staf­fel peaky blin­ders spiel­te tom har­dy auch ei­nen gangs­ter und ich fand ihn in sei­ner rol­le sehr gran­di­os, vor al­lem sei­ne stim­me. des­halb fiel es mir nicht schwer, mich da­für zu ent­schei­den le­gend zu gu­cken, hier spielt tom har­dy näm­lich gleich zwei rol­len: ron­ni und reg­gie kray, die „kray zwil­lin­ge“, die ei­nen ei­ge­nen wi­ki­pe­dia-ein­trag ha­ben, also in ir­gend­ei­ner form re­le­vant sein müs­sen. na­tür­lich sieht tom har­dy den ech­ten bei­den zwil­lin­gen nicht die spur ähn­lich (die ori­gi­nal zwil­lin­ge lies­sen sich ger­ne fo­to­gra­fie­ren und las­sen sich gut goog­len), aber das macht nichts, weil har­dys in­ter­pre­ta­ti­on der bei­den glän­zend ist — lei­der teil­wei­se auch sehr wit­zig.

tom har­dy und tom har­dy

ich sage „lei­der“ wit­zig, weil ich mich (na­tür­lich) im­mer da­bei be­ob­ach­te, dass ich über wit­zi­ge in­sze­nie­run­gen von kör­per­li­cher ge­walt tat­säch­lich la­che und sie un­ter­halt­sam fin­de. sonst wür­de ich gangs­ter­fil­me wohl mei­den. wo­bei ge­walt ja in ver­schie­dens­ten for­men in­sze­niert wer­den kann, bud-spen­ce­rig, ta­ran­tin­oes­que oder ein­fach bru­tal und ab­schre­ckend. le­gend wähl­te in den ers­ten knapp an­der­t­alb stun­den (der film hat eine über­län­ge von zwei stun­den zwölf mi­nu­ten) den hu­mor­vol­len, leicht bru­ta­len bud-spen­ce­ri­gen weg. was mir dann aber doch ge­fiel, war eine wen­de, kurz vor ende, in der art wie der film die ge­walt in­sze­nier­te und mit der wahr­neh­mung sei­ner bei­den haupt­fi­gu­ren spiel­te. wirk­te reg­gie kray im ers­ten teil, trotz oder we­gen sei­ner bru­ta­li­tät, cool und auf eine ge­wis­se art sym­pa­thisch, schlug die wahr­neh­mung im zwei­ten teil um. plötz­lich hat­te die ge­walt nichts un­ter­halt­sa­mes, bud-spen­cer-mäs­si­ges mehr an sich und wirk­te ab­stos­send und wi­der­lich — ob­wohl reg­gie kray nichts an­ders tat, als den gan­zen film lang: schwä­che­re ver­prü­geln.

die ge­walt und bru­ta­lutät von reg­gis et­was dump­fen bru­der ro­nald wirk­te hin­ge­gen den gan­zen film über völ­lig über­zo­gen, auch wenn ge­ra­de die ent­rückt­heit von ro­nald für ei­ni­ge witz­ge sze­nen sorg­te.

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die ge­schich­te die der film über zwei stun­den lang er­zählt ist nicht be­son­ders auf­re­gend (der trai­ler oben fasst das ge­sche­hen, das der film über zwei stun­den aus­dehnt, in kom­pak­ten zwei mi­nu­ten zu­sam­men), aber mir ge­fiel die art wie sie er­zählt wur­de. schau­spie­le­risch gibt es wirk­lich nichts aus­zu­set­zen, we­der in den haupt-, noch den ne­ben­rol­len. es gab meh­re­re sze­nen, in de­nen die schau­spie­ler so sub­til agier­ten, dass ga­ran­tiert je­der deut­sche re­giss­seur ih­nen zu­ge­ru­fen hät­te: „di­cker auf­tra­gen, das merkt doch sonst kei­ner.“ und so kann man den film auch in ei­nem satz be­schrei­ben: nicht zu dick auf­ge­tra­gen, gut aus­ba­la­ciert, se­hens­wert. aber ei­nen zwei­ten satz füge ich trotz­dem noch hin­zu: tom har­dy ist gross­ar­tig.


dd schreibt un­ge­fähr alle 2-3 jah­re was in ihr 10 jah­re al­tes blog:
http://dd.wir­res.net/date/2016/04/


Photo by felix schwenzel in Neues Stadtschloß Humboldt Forum. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mo­der­ne fas­sa­den las­sen sich schnel­ler mon­tie­ren als zu­cker­bä­cker­werk.


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

lö­wen­zahn.


lo­renz ma­roldt im heu­ti­gen check­point:

Drei­er­lei News von Jan Böh­mer­mann: Der deutsch-tür­ki­sche Hei­mat­dich­ter kehrt mit sei­ner Zie­gen­züch­ter­show „Neo Ma­ga­zin Roya­le“ ins ZDF zu­rück (12. Mai), be­en­det aber sei­ne Sonn­tags­sen­dung „Sanft & Sorg­fäl­tig“ mit Olli Schulz bei Ra­dio­eins. Ge­kün­digt hat­ten die bei­den beim rbb al­ler­dings schon vor der Af­fä­re Er­do­gan – und zwar, um ge­mein­sam bei Spo­ti­fy als Pod­cas­ter an­heu­ern zu kön­nen. Das ist al­ler­dings in der Tat wie­der mal ein groß­ar­ti­ger Witz voll al­ler­feins­ter Iro­nie und bit­ter­bö­ser Sa­ti­re: In ih­rer al­ten Sen­dung hat­ten sie den Strea­ming-Dienst noch als „Scheiß-Platt­form, wo der Künst­ler kei­ne Koh­le be­kommt“ ge­schmäht (nach­zu­hö­ren hier).

die­se nach­richt er­schüt­tert mich jetzt re­la­tiv we­nig, ich habe die sen­dung näm­lich nie frei­wil­lig ge­hört (ein paar mal al­ler­dings un­frei­wil­lig, im auto, auf län­ge­ren fahr­ten, wenn die bei­fah­re­rin mich zwang, sie mit an­zu­hö­ren). aber die­ser kurz­mel­dung von lo­renz ma­roldt zeigt auch mein pro­blem, das ich mit ra­dio oder pod­casts oft habe. um die (halb erns­te und halb hal­bi­ro­ni­sche) aus­sa­ge „Spo­ti­fy ist eine Scheiß-Platt­form, die Künst­ler schlecht be­zahlt“ zu le­sen brau­che ich we­ni­ger als eine se­kun­de. um sie mir (in­klu­si­ve witz­lo­ser, ge­stam­mel­ter iro­nie) an­zu­hö­ren, brau­che ich un­ge­fähr zwei mi­nu­ten. das ist voll in­ef­fek­tiv.  

ich habe nichts ge­gen ziel­lo­ses her­um­la­bern und me­ckern, das mute ich hier schliess­lich auch seit 14 jah­ren mei­nen le­sern zu — aber ich tue es seit 14 jah­ren skip-freund­lich, mit tex­ten, die sich leicht über­sprin­gen und über­flie­gen las­sen.

(nach­trag: der link zum check­point funk­tio­niert jetzt wie­der.)  


sen­dung mit der maus vom 24.04.2016

felix schwenzel in gesehen

chris­toph (und evi) er­zäh­len wie ha­fer­flo­cken ge­macht wer­den und ralph cas­pers er­klärt: „wie pin­keln vö­gel?“ das letz­te­re ist ziem­lich sen­sa­tio­nell, wie ich fand, weil man sieht, wie vo­gel­kü­cken ka­cken, ohne das netz zu be­schmut­zen. hier soll­te ich viel­leicht noch ei­nen skato­lo­gie-trig­ge­r­alarm ein­bau­en, aber das ist bei ei­ner web­sei­te die ei­nen ka­cken­den hund als logo hat, viel­leicht gar nicht nö­tig.

die sen­dung ist noch bis zum 1. mai hier zu se­hen, die sach­ge­schich­te mit den vö­geln län­ger.




die shaun-das-schaf-fol­ge am ende wur­de aus dem ar­chiv raus­ge­sucht, weil ir­gend­wann eine tau­be drin vor­kommt, die bit­zer auf den kopf kackt und so­gar die ha­fer­flo­cken-sach­ge­schich­te hat die re­dak­ti­on ins the­ma zu pres­sen ge­schafft. am an­fang er­klärt chris­toph näm­lich die re­de­wen­dung „dich hat wohl der ha­fer ge­sto­chen?“ mit ste­chen­den ha­fer­spel­zen beim ka­cken.


game of thro­nes s06e01 (the red wo­man)

felix schwenzel in gesehen

(ent­hält kei­ne spoi­ler für die sechs­te staf­fel, glaub ich)

sie­ben hand­lungs­strän­ge wer­den fort­ge­führt: san­sa (und the­on) flüch­ten wei­ter, jon snow ist wei­ter­hin tot, myr­cel­la ebens­so, und sie wird von ja­i­me sie zu­rück nach king’s landing bringt, dae­nerys ist wei­ter­hin ge­fan­ge­ne der do­thra­ki und arya wei­ter­hin blind. das ein­zig über­ra­schen­de in die­ser fol­ge ist, dass in dor­ne (aka se­vil­la) jetzt schon, ohne vor­ge­plän­kel, et­was längst er­war­te­tes pas­siert und die red wo­man me­li­sand­re sich aus­zieht und ins bett legt.

der letz­te satz ist na­tür­lich ein witz, dass me­li­sand­re wie­der nackt ge­zeigt wird, war mir be­reits beim le­sen des ti­tels die­ser fol­ge klar. so we­nig über­ra­schen­des in die­ser fol­ge auch pas­sier­te, so sehr freut es mich, game of thro­nes wie­der gu­cken zu kön­nen. man kann die se­rie auch als wirk­lich auf­wän­dig und ma­kel­los ge­dreh­te tou­ris­mus­wer­bung für is­land, ir­land, se­vil­la, ma­rok­ko, mal­ta und kroa­ti­en se­hen, als so ne art vir­tu­el­les in­ter­rail (oder bes­ser in­ter­sail) für kis­sen­pup­ser. auch wenn die dreh­or­te teils wild durchand­er­ge­mischt sind, kann man tief ins her­zen eu­ro­pas ein­tau­chen, die ei­ge­nen all­tags­sor­gen ver­ges­sen und die all­tags­sor­gen von aus­ge­dach­ten hö­he­ren klas­sen, aus ei­ner phan­ta­sie­ver­gan­gen­heit, mehr oder we­ni­ger di­stan­ziert be­trach­ten.

ganz ohne iro­nie, ich guck mir das furcht­bar ger­ne an und freue mich das jetzt noch 9 wo­chen lang ma­chen zu kön­nen. ich frag mich nur, was ich da jede wo­che zu schrei­ben soll?

ich könn­te mir zum bei­spiel für jede fol­ge me­chan­di­sing-ar­ti­kel aus­den­ken, die weg wie war­me sem­meln ge­hen. zum bei­spiel das col­lier von me­li­sand­re. oder ihr bei­na­he blin­der spie­gel. wachs­mo­del­le der köp­fe auf dem staf­fel­pos­ter will be­stimmt auch je­der game of thro­nes fan ha­ben, um aus sei­nem bil­ly-re­gal ei­nen al­tar für den many-faced god zu ma­chen.


Photo by felix schwenzel on April 24, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

spar­gel­sa­lat mit schin­ken nach tim mäl­zers „hei­mat“.


ia, amp, rss, syn­di­ka­ti­on, blog­gen

felix schwenzel in artikel

vie­le leu­te glau­ben ja, dass face­book das blog­gen zer­stö­re, oder blog­gern zu­min­dest so viel zeit und auf­merk­sam­keit neh­me, dass sie sich kaum noch um ihre ei­ge­nen gär­ten küm­mern, son­dern in face­books „ein­ge­mau­er­ten gar­ten“ schrei­ben.

(den be­griff des „ein­ge­mau­er­ten gar­tens“ habe ich beim schock­wel­len­rei­ter auf­ge­nom­men.)

ver­mut­lich ist da was dran, ich bin zum bei­spiel im­mer (leicht) entäuscht, wenn pe­ter breu­er face­book mit sei­nen klei­nen, wit­zi­gen ge­schich­ten voll­schreibt, statt sei­nes blogs. im­mer­hin, ab und zu, schreibt er dann auch in sein blog. vie­le leu­te hal­ten face­book wohl auch für eine in­kar­na­ti­on des bö­sen, oder zu­min­dest für et­was furcht­ba­res:

Face­book ver­sucht, das In­ter­net zu sein und Blogs zu er­set­zen bzw. in sein Uni­ver­sum ein­zu­ver­lei­ben. Das ist furcht­bar […].

die­ser kom­men­tar stand un­ter mei­ner kur­zen lo­bes­hym­ne der in­stant ar­tic­les von face­book. die lau­fen jetzt seit knapp ei­ner wo­che hier mit, dass heisst alle et­was län­ge­ren ar­ti­kel, die ich auf wir­res.net ins in­ter­net schrei­be, wer­den per RSS auch in face­books da­ten­cen­ter ein­ge­speist und dann an­ge­zeigt, wenn je­mand ei­nen link auf ei­nen die­ser ar­ti­kel in der mo­bi­len face­book app klickt. wer ohne app auf links zu den ar­ti­keln klickt, lan­det, nach wie vor, hier im blog.

die tech­nik funk­tio­niert er­freu­lich zu­ver­läs­sig. face­book liest den feed alle drei bis vier mi­nu­ten ein und wenn ich ei­nen ar­ti­kel ver­öf­fent­li­che, liegt er spä­tes­tens ein paar mi­nu­ten spä­ter auch als op­ti­mier­te, ge­cach­te ver­si­on in der face­book app vor. än­de­run­gen an den ar­ti­keln wer­den klag­los syn­chro­ni­siert, dass heisst die ori­gi­nal­ver­si­on hier und die ko­pie in der face­book-app sind im­mer auf dem glei­chen stand.

dass ich mich ne­ben der in­itia­len ein­rich­tung um nichts küm­mern muss, ge­nau­so we­nig wie mit al­lem an­de­ren was mit RSS zu tun hat, ist äus­serst an­ge­nehm und er­füllt alle er­war­tun­gen, die ich be­reits vor knapp ei­nem jahr hat­te:

in­stant ar­tic­les sind ei­gent­lich nichts an­de­res als „Pu­blish (on your) Own Site, Syn­di­ca­te El­se­whe­re“, kurz „POS­SE“. POS­SE be­schreibt eine in­die­web-tech­nik, bei der man (ob­vious­ly) in­hal­te zu­erst auf sei­ner ei­ge­nen web­sei­te ver­öf­fent­licht und sie dann auf be­lie­bi­ge wei­te­re sei­ten syn­di­ziert. das in­die­web­camp-wiki drückt den ent­schei­den­den punkt so aus:

POS­SE lets your fri­ends keep using wha­te­ver they use to read your stuff (e.g. silo ag­gre­ga­tors like Face­book, Tumb­lr, Twit­ter, etc.).

seit ein, zwei jah­ren habe ich das blog­gen für mich neu — oder schär­fer — de­fi­niert. ich sehe mein blog kon­se­quent als of­fe­ne sam­mel­stel­le und ver­tei­ler. al­les was ich ins in­ter­net oder auf pa­pier schrei­be, ko­pie­re ich auch hier­hin, oder, noch lie­ber, ich schrei­be es auf wir­res.net und ver­tei­le es dann nach ir­gend­wo. film­kri­ti­ken schrei­be ich zu­erst hier und ko­pie­re sie dann (der­zeit) zu let­ter­boxd.com. in­sta­gram­me ko­pie­re ich zu­nächst (au­to­ma­tisch) hier­hin und ver­tei­le sie dann (au­to­ma­tisch) von hier zu face­book und twit­ter. sta­tus­nach­rich­ten schrei­be ich hier und ko­pie­re sie dann voll oder se­mi­au­to­ma­tisch zu twit­ter oder face­book. check­ins ma­che ich per swarm-app, ko­pie­re sie aber au­to­ma­tisch hier hin. fa­vo­ri­ten set­ze ich per book­mar­klet so, dass sie im je­wei­li­gen so­cial net­work lan­den und hier.

wer will kann sich al­les was ich schrei­be hier an­se­hen, für alle an­de­ren pum­pe ich mei­ne in­hal­te da­hin, wo ich es für sinn­voll er­ach­te, oder glau­be, die leu­te zu er­rei­chen, die ich er­rei­chen möch­te.

und da­mit bin ich wie­der beim an­fangs­ge­dan­ken: zer­stört face­book blogs — oder gar das („freie“, „wil­de“) in­ter­net?

ich glau­be nein, auch wenn es irre viel auf­merk­sam­keit an sich zieht. aber das prin­zip der in­stant ar­tic­les, hat mei­ner an­sicht nach so­gar das zeug dazu, blogs zu ei­ner re­nais­sance zu ver­hel­fen. denn um ei­nen in­stant ar­tic­le zu er­stel­len, muss ich erst­mal ei­nen ori­gi­nal­ar­ti­kel im netz aus­ser­halb von face­book er­stel­len: auf mei­nem ei­ge­nen blog, auf word­press oder wo auch im­mer. der­zeit ist die plug­in-in­stal­la­ti­on oder in­stant-ar­tic­le-kon­fi­gu­ra­ti­on wohl noch et­was kom­pli­ziert für vie­le, bzw. die plug­ins noch nicht ganz aus­ge­reift, aber das wird sich än­dern. face­book un­ter­stützt mit den in­stant ar­tic­les im prin­zip den in­die­web-ge­dan­ken des „Pu­blish (on your) Own Site, Syn­di­ca­te El­se­whe­re“, des syn­di­zie­rens.

ei­gent­lich hat­te ich die hoff­nung, dass an­de­re tech­no­lo­gie­kon­zer­ne so et­was auch ma­chen. me­di­um hat das seit knapp ei­nem jahr sehr halb­herzg um­ge­setzt: auch an sein me­di­um-kon­to, kann man ei­nen RSS-feed flan­schen, aber ar­ti­kel wer­den nur ein­mal in­iti­al ein­ge­le­sen und dann nie wie­der ak­tua­li­siert. auch die um­set­zung von spe­zi­el­len ge­stal­tungs­ele­men­ten, wie es die in­stant ar­tic­les er­lau­ben, un­ter­stützt me­di­um nicht. twit­ter hat vor ei­nem hal­ben jahr an­ge­kün­digt, die goog­le AMP-in­itia­ti­ve zu un­ter­stüt­zen. das hät­te zum bei­spiel den vor­teil, dass in twit­ter ver­link­te ar­ti­kel, in der twit­ter-app vor­ge­r­en­dert und -ge­cached wer­den könn­ten und sich so an­füh­len wür­den, als wä­ren sie teil der twit­ter-app und kei­ne lang­sam la­den­den ex­ter­nen web­sei­ten. goog­le selbst scheint den roll­out von AMP wie­der mas­siv zu­rück­ge­fah­ren zu ha­ben, zu­min­dest für klei­ne pu­blisher oder blog­ger. viel­leicht war das doch al­les zu kom­pli­ziert, für eine mas­sen­haf­te nut­zung.


be­reits letz­tes jahr schrieb ich, dass die in­stant ar­tic­les sich nicht von RSS, wie ich es nut­ze, un­ter­schei­den. ich lese per RSS 1200 quel­len, die mein heiss­ge­lieb­ter RSS-ree­der vor­lädt, auf dem te­le­fon zwi­schen­spei­chert und mir in se­kun­den­schnel­le, per­fekt les­bar und be­freit von al­lem tand, an­zeigt. face­book wird so zu et­was, was bis­her aus­schliess­lich tech­nisch ver­sier­te men­schen per RSS ge­nutzt ha­ben: ein ein­fa­cher, von al­len leicht zu be­die­nen­der feed-rea­der.


na­tür­lich ist da was dran, was ich oben zi­tiert habe, face­book ver­su­che, „das In­ter­net zu sein“ oder zu­min­dest die leu­te dazu zu brin­gen, ma­xi­mal viel le­bens­zeit auf face­book zu ver­brin­gen. da­ge­gen kann je­der et­was tun, nicht in­dem man face­book mei­det oder nicht mehr mit in­hal­ten be­lie­fert, son­dern in­dem man ei­nen fall­back schafft — oder bes­ser, eine al­ter­na­ti­ve. oder um im gar­ten­bild zu blei­ben: wir soll­ten un­ser ge­mü­se vor al­lem in un­se­ren gär­ten an­pflan­zen, die kul­tur­tech­ni­ken des gar­ten­baus wei­ter pfle­gen — ohne un­se­re gär­ten selbst zu­zu­mau­ern. aber war­um soll­ten wir un­ser selbst an­ge­bau­tes ge­mü­se nicht auch auf dem gross­markt an­bie­ten, wenn dort die meis­ten in­ter­es­sen­ten sind? wenn es süs­se trau­ben nur auf dem gross­markt und nicht in den nach­bar­gär­ten gibt, war­um dar­auf ver­zich­ten?

oder an­ders ge­fragt, wie sol­len wir an­de­re leu­te da­von über­zeu­gen, dass es al­ter­na­ti­ven zu face­book gibt, wenn wir un­ser wohl­duf­ten­des ge­mü­se nicht auch zu face­book brin­gen oder uns in un­se­rer ex­klu­siv­tät ein­mau­ern? ich glau­be, die ideen des in­die­webs kön­nen hel­fen, blü­hen­de land­schaf­ten ne­ben den blau­en gi­gan­ten ent­ste­hen und fort­exi­sie­ren zu las­sen. aber da­für müs­sen wir (wie­der) alle mehr im ei­ge­nen gar­ten blog­gen.


bru­der klaus ka­pel­le

felix schwenzel in artikel

gute ar­chi­tek­tur lenkt den blick, schlech­te lei­der auch. das ist im prin­zip wie beim film. sind re­gie- und ka­me­ra­mensch wirk­lich gut, wäh­len sie aus­schnit­te, per­spek­ti­ven und be­we­gun­gen so, dass sie der sze­ne oder dem ge­samt­werk die­nen. bei fil­men kön­nen wir die­se qua­li­tä­ten gut er­ken­nen, ei­ner­seits, weil wir gut ge­schult in der wahr­neh­mung und re­zep­ti­on von film­kunst sind, an­de­rer­seits, weil wir die per­spek­ti­ve nicht erst fin­den müs­sen, son­dern sie uns fer­tig prä­sen­tiert wird.

bei ar­chi­tek­tur ist das an­ders. in und um bau­ten kön­nen wir die per­spek­ti­ve be­lie­big ver­schie­ben und wech­seln, in­dem wir uns be­we­gen. öff­nun­gen, rah­men oder ach­sen hel­fen uns zwar da­bei, uns zu ori­en­tie­ren, da aber ar­chi­tek­tur vom kon­text (der um­ge­bung) und der nut­zung ab­hängt, wird es noch­mal schwie­ri­ger qua­li­tä­ten zu er­ken­nen. manch­mal hel­fen uns fo­to­gra­fien bei der ori­en­tie­rung, fo­to­gra­fien von leu­ten die sich mit per­spek­ti­ven aus­ken­nen und uns hel­fen kön­nen qua­li­tä­ten zu er­ken­nen, die wir vor­her nicht er­kannt ha­ben.

der schwei­zer ar­chi­tekt pe­ter zum­thor macht es uns re­la­tiv leicht die qua­li­tä­ten sei­ner ar­bei­ten im raum zu er­ken­nen. ich glau­be das funk­tio­niert vor al­lem des­halb, weil er sich in­ten­siv mit den or­ten aus­ein­an­der­setzt, an de­nen er baut und sei­ne ar­chi­tek­tur — auch wenn sich das ab­ge­grif­fen an­hört — in ei­nen dia­log tre­ten lässt. ich bin den bau­ten von pe­ter zum­thor schon oft hin­ter­her­ge­reist, un­ter an­de­rem nach grau­bün­den, wo ich mir vor gut 20 jah­ren die wun­der­ba­re ka­pel­le des hei­li­gen be­ne­dikt ober­halb von sum­vitg an­ge­se­hen habe, oder das ther­mal­bad in vals. in ös­te­reich hab ich mir mal das kunst­haus in bre­genz an­ge­se­hen und dem­nächst™ möch­te ich un­be­dingt das kunst­mu­se­um des erz­bis­tums köln be­sich­ti­gen.

vor etwa ei­nem jahr hat­te ich mir vor­ge­nom­men, die bru­der klaus ka­pel­le in wa­chen­dorf von pe­ter zum­thor auf­zu­su­chen. vor knapp ei­nem mo­nat war ich dort und habe bis­her nur ein bild vom be­such dort gein­sta­gr­amt.

die ka­pel­le thront auf ei­nem acker, der sich qua­si am arsch der welt be­fin­det, in ei­nem klei­nen ei­fel­dorf. um zur ka­pel­le zu ge­lan­gen muss man un­ge­fähr ei­nen ki­lo­me­ter von ei­nem park­platz über äcker lau­fen.

man sieht die ka­pel­le den gan­zen weg über, sie steht wie ein in den acker ge­ramm­tes bau­klötz­chen oben am hü­gel. an dem tag an dem wir in wa­chen­dorf wa­ren, blies ein hef­ti­ger wind, was zu wun­der­ba­ren licht­wech­seln führ­te.




die ka­pel­le macht auf den ers­ten blick nicht viel her, sie sieht in der tat aus wie ein kom­pli­zier­tes bau­klötz­chen oder ein be­ton-bun­ker, aber sie hat eine fas­zi­nie­ren­de ei­gen­schaft. sie lenkt den blick. beim an­marsch auf die ka­pel­le, setzt man sie stän­dig in re­la­ti­on zur land­schaft, staunt über das chan­gie­ren­de, ste­chen­de braun der acker­bö­den, setzt die hü­gel und den him­mel in be­zie­hung, bzw. staunt über den gran­dio­sen ei­fel­him­mel und die wei­te die sich öff­net, wenn man die ka­pel­le aus der ent­fer­nung be­trach­tet. aus der nähe, beim her­um­lau­fen um den bau, schnei­den die schar­fen kan­ten der ka­pel­le wie­der sicht­ach­sen zu­recht und ge­ben der land­schaft halt.

blick von der ka­pel­le auf wa­chen­dorf

der in­nen­raum der ka­pel­le ist zelt­för­mig zum him­mel ge­öff­net, oben ist ein­fach ein loch in der de­cke, durch das licht und re­gen fällt. auf dem bo­den der ka­pel­le steht das was­ser an ein paar stel­len, es ist rus­sig dun­kel und re­la­tiv eng. in den wän­den be­fin­den sich klei­ne lö­cher die mit glas ge­füllt sind und die die wän­de mit licht­punk­ten struk­tu­rie­ren.

auch wenn man auf dem weg zur ka­pel­le die gan­ze zeit den him­mel ge­se­hen hat, er­zwingt das loch in der de­cke, eine ganz neue per­spek­ti­ve auf den him­mel. in der theo­rie wis­sen wir alle, dass die per­spek­ti­ve vom stand­punkt ab­hängt, aber das zu er­le­ben, in die­ser form, ist wirk­lich fas­zi­nie­rend und nur an­satz­wei­se in die­sem ver­wa­ckel­ten vi­deo zu er­ken­nen.





aus die­sem le­sens­wer­ten zeit-in­ter­view, habe ich fol­gen­des zum­thor-zi­tat ko­piert:

Ich habe an der Uni­ver­si­tät in Mend­ri­sio den Stu­den­ten im­mer ge­sagt: „Ihr habt jetzt die Auf­ga­be, Häu­ser zu ma­chen, die auf eine Stadt, eine Land­schaft re­agie­ren. Das Wich­tigs­te da­bei ist, dass ihr auf eure ei­ge­nen in­ne­ren Bil­dern von Schön­heit oder Stim­mig­keit re­agiert.“ Es geht um den Pro­zess von Schau­en und Füh­len, aus dem sich For­men er­ge­ben, de­ren Wir­kung man prü­fen muss. Das ist eine künst­le­ri­sche Ar­beit. Beim Bau­en selbst kommt viel Theo­re­ti­sches und Tech­ni­sches dazu. Aber der An­fang ist der­sel­be wie beim Ma­ler oder Schrift­stel­ler, es ist Au­toren­ar­beit. Und dann gibt es Glücks­mo­men­te, in de­nen et­was Über­ra­schen­des ent­steht.

 


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  zeit.de: Lob­by­is­mus: Vit­amin L   #

In Deutsch­land be­steht kei­ne Ge­fahr, dass Men­schen mit Vit­ami­nen un­ter­ver­sorgt wä­ren – bis auf we­ni­ge Ri­si­ko­grup­pen wie Schwan­ge­re oder äl­te­re Men­schen. Wer ge­sund ist, nor­mal isst und sich un­ter frei­em Him­mel be­wegt, braucht kei­ne Che­mie­vit­ami­ne im Es­sen oder als Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel. „Man muss sich schon sehr dumm an­stel­len, um sich heut­zu­ta­ge ei­nen Vit­amin­man­gel ein­zu­fan­gen“, sagt der Pa­der­bor­ner Er­näh­rungs­wis­sen­schaft­ler und Prä­si­dent des wis­sen­schaft­li­chen Prä­si­di­ums der Deut­schen Ge­sell­schaft für Er­näh­rung (DGE), Hel­mut He­se­ker.

vit­ami­ne zum ers­ten, hier als the­ma ei­nes lan­gen zeit dos­siers, das nicht on­line steht, aber bei­spiels­wei­se bei blend­le zu le­sen ist (€0,89): Vit­amin G! Wie Gier.

der hier ver­link­te ar­ti­kel ist eine ge­kürz­te fas­sung, aber auch le­sens­wert.

(her­vor­he­bung im zi­tat von mir)

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  deutsch­land­ra­dio­kul­tur.de: My­thos Wun­der­vit­amin - Vit­amin C und die Mär vom Skor­but   #

vit­ami­ne zum zwei­ten: man kann von udo poll­mer hal­ten was man will (ich bin kein gros­ser fan), aber das skor­but wohl nicht von vit­amin C man­gel ver­ur­sacht wird, hört sich, so wie poll­mer das be­schreibt, sehr nach ei­nem see­fahr­er­mär­chen an.

Wo­her kommt dann der Schiffs-Skor­but? Vor gut 30 Jah­ren ent­deck­ten bri­ti­sche For­scher, dass ein Stoff na­mens Th­re­on­säu­re skor­but­ar­ti­ge Sym­pto­me ver­schärft. Wie es der Zu­fall will, ent­steht die Säu­re bei der Her­stel­lung von Schiffs­zwie­back. Das hat ver­mut­lich zur Mi­se­re auf See bei­getra­gen.

und das fa­zit zu vitam c:

Was wird nun aus dem Wun­der­vit­amin? „Le­bens­wich­tig“ ist es vor al­lem für die Händ­ler, an­sons­ten bleibt es ein spott­bil­li­ger Zu­satz­stoff, um Le­bens­mit­tel halt­bar zu ma­chen.

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  deutsch­land­ra­dio­kul­tur.de: „Na­tür­li­ches“ Va­nil­lin - Alt­pa­pier und Kuh­dung lie­fern Va­nil­le­ge­schmack   #

(noch­mal udo poll­mer) wenn man be­denkt, dass gros­se men­gen ge­mü­se auf mit scheis­se ge­düng­ten und an ko­mi­schen mi­kro­or­ga­nis­men rei­chen bö­den wach­sen, ver­liert auch die vor­stel­lung von va­nil­le­aro­ma das mit hil­fe von kuh­dung her­ge­stellt wird sei­nen ekel­reiz. (via)

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  fu­ture­zo­ne.at: Pi­ra­te-Bay-Grün­der: „Face­book ge­hört aus Eu­ro­pa ver­bannt“   #

enno park:

„Des­halb müs­sen wir uns ge­ne­rell da­für ein­set­zen, dass man im In­ter­net gar nichts blo­ckie­ren darf.“ sprach Pe­ter Sun­de und for­dert, Face­book zu blo­ckie­ren.

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  the­guar­di­an.com: Bet­ter Call Saul: it's not Brea­king Bad – but it might be even bet­ter   #

phe­lim o’neill zeigt sich im guar­di­an, wie ix, schwer be­ein­druckt von bet­ter call saul:

It’s very much the Jim­my and Chuck show, and their brot­her­ly dy­na­mic is one of the most com­plex te­le­vi­si­on has of­fe­red. It’s in­cre­asing­ly easy to see their sto­ry from both si­des, and har­der to sett­le on only one, as their past is slow­ly reve­a­led.

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  spie­gel.de: Net­flix-Chefs: „Ei­gent­lich sind wir noch ziem­lich klein“   #

reed has­tings:

Wir ha­ben sechs Mil­li­ar­den Dol­lar in die­sem Jahr für In­hal­te aus­ge­ge­ben - glo­bal. Das ZDF hat in der­sel­ben Zeit acht Mil­li­ar­den Euro aus­ge­ge­ben - na­tio­nal. Ei­gent­lich sind wir also noch ziem­lich klein.

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  ta­ges­spie­gel.de: Streit mit Chris­to­pher Lau­er: Hat Staats­se­kre­tär Krö­mer das Par­la­ment be­lo­gen?   #

ab­sur­de pos­se um chris­to­pher lau­er und in­nen­staats­se­kre­tär bernd krö­mer. kom­mu­ni­ka­ti­on scheint nicht ge­ra­de die stär­ke der ber­li­ner stadt­re­gie­rung zu sein.

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  der-pos­til­lon.com: Re­spekt! ZDF stellt Schmäh­ge­dicht (mi­ni­mal über­ar­bei­tet) wie­der in die Me­dia­thek   #

also ich finds jetzt wit­zi­ger.

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  frau­ruth.de: Das Au Pair und Ich   #

frau ruth:

Es ist selt­sam, frü­her woll­te ich das im­mer, Rei­sen, Kurz­trips, ex­tra we­gen ei­ner Aus­stel­lung nach Ve­ne­dig fah­ren oder we­gen ei­ner Thea­ter­auf­füh­rung nach Pa­ris, tja und jetzt habe ich es.

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  ka­tia­kelm.de: eine aus­stel­lung in ve­ne­dig   #

die bei­fah­re­rin ist ex­tra we­gen ei­ner aus­stel­lung nach ve­ne­dig ge­fah­ren.


Photo by felix schwenzel on April 23, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

hüh­ner­fri­ka­ssee, un­ge­fähr nach tim mäl­zer.


hüh­ner­fri­ka­ssee, un­ge­fähr nach tim mäl­zer.


peaky blin­ders staf­fel 2

felix schwenzel in gesehen

für die die ers­te staf­fel peaky blin­ders brauch­te ich mehr oder we­ni­ger ein wo­chen­en­de, für die zwei­te knapp ne wo­che. haupt­säch­lich, weil in den letz­ten 6 ta­gen kein wo­chen­en­de statt­fand. peaky blin­ders bie­tet, für mei­nen ge­schmack, ziem­lich per­fek­tes fern­se­hen. die ku­lis­sen und re­qui­si­ten sind mut­mass­lich his­to­risch aku­rat und sehr an­sehn­lich, auch wenn nach wie vor die ne­bel­ma­schi­nen für mei­nen ge­schmack ein biss­chen zu stark ein­ge­setzt wur­den. die hand­lung ist wie­der ge­schickt ver­schach­telt und nur in an­sät­zen vor­her­seh­bar und schau­spie­le­risch ist die zwei­te staf­fel noch­mal ei­nen ti­cken bes­ser, als die ers­te.

nach­dem tho­mas shel­by in der ers­ten staf­fel die ge­schäf­te der fa­mi­lie kon­so­li­diert und pro­fi­ta­bel ge­macht hat, geht es, im haupt­hand­lungs­strang der zwei­ten staf­fel, um die ex­pan­si­on der peaky blin­ders von bir­ming­ham nach lon­don. die­ser lose auf rea­len his­to­ri­schen er­eig­nis­sen be­ru­hen­de hand­lungs­rah­men, er­laubt den se­ri­en­ma­chern gleich zwei neue me­ga­bö­se­wich­ter ein­zu­füh­ren. der eine, charles sa­bi­ni, ist ein gangs­ter mit ita­lie­ni­schen wur­zeln, der wun­der­bar irre von noah tay­lor ge­spielt wird. an der an­de­ren, neu ein­ge­führ­ten gangs­ter­fi­gur al­fie so­lo­mons, fiel mir von an­fang an die fas­zi­nie­ren­de, schnodd­rig nu­scheln­de stim­me auf. vom ers­ten auf­tritt an, war ich fas­zi­niert von der fi­gur und no­tier­te mir, un­be­dingt nach­zu­se­hen, wer die­sen al­fie spielt. er­staun­li­cher­wei­se heisst der schau­spie­ler tom har­dy, der vor ein paar jah­ren bane in the dark knight ri­ses spiel­te und kürz­lich mad max.

auch sam neill ist in die­ser staf­fel wie­der da­bei, al­ler­dings um ei­ni­ges dunk­ler und sa­dis­ti­scher, als noch in der ers­ten staf­fel. die di­men­sio­nen sei­nes ra­che­feld­zu­ges, neh­men schon fast ta­ran­ti­o­noe­que züge an, mit dem ent­schei­den­den un­ter­schied, dass es schwer­fällt ir­gend­ei­ne art von sym­pa­thie für den, mitt­ler­wei­le vom in­spek­tor zum ma­jor be­för­der­ten ches­ter camp­bell zu emp­fin­den.


ich habe mich ja im­mer ge­fragt, war­um die BBC so vie­le dra­men ver­filmt, die im frü­hen 20. jahr­hun­dert spie­len. wahr­schein­lich wa­ren die re­qui­si­ten und ku­lis­sen aus dem frü­hen jah­ren des letz­ten jahr­hun­derts so teu­er, dass sie jetzt für jede sechs­te BBC-dra­ma­se­rie be­nutzt wer­den müs­sen, um sich be­zahlt zu ma­chen. an­de­rer­seits er­freut sich die pe­ri­ode auch in den USA gros­ser be­liebt­heit, bei­spiels­wei­se im gran­dio­sen the knick.

der wahr­schein­li­che­re grund ist wohl, dass das frü­he 20. jahr­hun­dert her­vor­ra­gend da­für eig­net, hand­lungs­rah­men wie im wes­tern-gen­re zu schaf­fen und gleich­zei­tig eine ge­wis­se ver­traut­heit bei­zu­be­hal­ten. das frü­he 20. jahr­hun­dert ist uns gleich­zei­tig fremd und ver­traut, sei­ne spu­ren las­sen sich noch über­all in eu­ro­pa fin­den — ganz be­son­ders in gross-bri­ta­ni­en. so ein set­ting, in der nicht all zu fer­nen ver­gan­gen­heit, er­laubt das di­stan­zier­te, aber nicht ganz exo­ti­sche aus­lo­ten der klas­si­schen wes­tern-the­men mann-ge­gen-mann, du­ell im son­nen­un­ter­gang oder grau­sa­me ge­walt ge­gen un­schul­di­ge.

so kann man die hand­lung der staf­fel mit männ­lich­keits­ri­tua­len, sinn­lo­ser ge­walt und hah­nen­kämp­fen fül­len, ohne völ­lig aus der zeit ge­fal­len zu wir­ken. gleich­zei­tig kann man den ein­druck von zeit­ge­mäss­heit ein­flies­sen las­sen, in­dem man hin und wie­der am ran­de die eine oder an­de­re weib­li­che rol­le aus­leuch­tet oder ge­le­gent­lich weib­li­che per­spek­ti­ven ein­impft und pol­ly grey sät­ze wie die­sen sa­gen lässt:

das soll jetzt gar nicht so ne­ga­tiv klin­gen, peaky blin­ders geht mit sei­nen weib­li­chen rol­len durch­aus be­dacht um und ich hat­te durch­aus das ge­fühl, dass die se­rie die schrei­en­den un­ge­rech­tig­kei­ten, grau­sam­kei­ten und männ­li­chen do­mi­nanz­ri­tua­le, die frau­en da­mals™ er­lei­den muss­ten, an­pran­gert. aber nichts des­to trotz, muss man sie am bild­schirm er­tra­gen.

im­mer­hin, die un­ge­rech­tig­keit, die da­mals üb­li­che will­kür­li­che ge­walt, be­kom­men nicht nur frau­en zu spü­ren, son­dern alle, die nicht das glück ha­ben in eine hö­he­re klas­se ge­bo­ren zu sein oder für ih­ren schutz be­zah­len kön­nen. die dar­ge­stell­ten ver­hält­nis­se in den bri­ti­schen ge­fäng­nis­sen des frü­hen 20. jahr­hun­derts glei­chen de­nen, die wir aus game of thro­nes ken­nen, die po­li­zei-wil­kür scheint bei­na­he gren­zen­los und selbst der noch-nicht-pre­mier­mi­nis­ter win­s­ton chur­chill wird als in­tri­gan­ter, mor­den­der schat­ten­bö­se­wicht dar­ge­stellt.


apro­pos chur­chill; wur­de der noch in der ers­ten staf­fel von andy ny­man dar­ge­stellt, wird er in der zwei­ten staf­fel, viel bes­ser und schlabb­ri­ger, von ri­chard mc­ca­be ge­spielt. eine an­de­re rol­le, de­ren schau­spie­le­rin nicht wech­sel­te, mach­te beim wech­sel in die zwei­te staf­fel eine er­staun­li­che wen­de durch. wur­de grace bur­gess (ge­spielt von an­na­bel­le wal­lis), in der ers­ten staf­fel noch als star­ke, furcht­lo­se, un­ab­hän­gi­ge frau dar­ge­stellt, wirkt sie in der zwei­ten staf­fel plötz­lich un­si­cher, ängst­lich und de­vot und wird ei­gent­lich nur noch als spiel­ball beim pim­melfech­ten zwi­schen shel­by und cam­pell ge­zeigt. aber grace bur­gess ver­liert in der zwei­ten staf­fel nicht nur ihre furch­lo­sig­keit und un­ab­hän­gig­keit, son­dern auch ihre mar­kan­te nase. das wie­der­um liegt nicht an den show­run­nern, son­dern an der schau­spie­le­rin, die of­fen­bar mit der aus­prä­gung ih­rer nase un­zu­frie­den war. rechts habe ich das pro­fil der staf­fel-eins-grace durch­ge­paust, links das der staf­fel zwei.

ich bin ja eher ein freund von mar­kan­ten na­sen. so ge­fiel mir ni­co­le kid­man mit ih­rer pro­the­ti­schen vir­gi­nia-woolf-nase in the hours viel bes­ser als die ori­gi­nal ni­co­le kid­man. für eine wei­le schien die nase auch ni­co­le kid­man sehr gut zu ge­fal­len: mit ihr er­kann­ten sie die pa­pa­raz­zi nicht mehr.

tat­säch­lich ist auch grace bur­gess in der zwei­ten staf­fel fast nicht mehr zu er­ken­nen. aber ei­nen vor­teil hat ihre neue, zu lieb­li­che und per­fek­te neue nase: sie wirkt nicht mehr wie eine be­su­che­rin aus dem 21. jahr­hun­dert.


ich rege mich ja neu­er­dings stän­dig über das hand­lungs­mus­ter von ja­mes-bond-fil­men auf. selbst das an­stän­dig ge­mach­te the night ma­na­ger woll­te sich im fi­na­le nicht von die­sem aus­ge­lutsch­ten, null­acht­fünf­zehn-vor­ge­hen lö­sen, in dem der held, nach ei­ni­gen rück­schlä­gen, schluss­end­lich mit for­tü­ne und ei­nem aus­ge­feil­ten, hell­se­he­ri­schen mega-plan, den bö­se­wich­tern und all ihre be­sitz­tü­mer in die luft jagd. peaky blin­ders läuft im fi­na­le auch auf die­sem weg ent­lang, ret­tet die glaub­wür­dig­keit aber da­durch, dass das fi­na­le eben nicht so glatt läuft wie uns das in agen­ten­fil­men ger­ne vor­ge­spielt wird. zu­mal tho­mas shel­bys plan aus­ge­feilt und raf­fi­niert ist, aber eben nicht über­kom­plex und da­mit un­glaub­wür­dig.

die hin­lei­tung zur drit­ten staf­fel, de­ren aus­s­rah­lung im mai be­ginnt, fand ich auch ge­lun­gen, vor al­lem, weil sie ohne cliff­han­ger oder über­flüs­si­gen span­nungs­schnör­kel aus­kam. trotz­dem zeigt der trai­ler, dass es in der drit­ten staf­fel be­stimmt nicht lang­wei­lig wird. ich freue mich sehr dar­auf.

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die zwei­te staf­fel peaky blin­ders gibt es (noch?) nicht ab mai auf net­flix, al­ler­dings auf sky on­line und wat­che­ver. we­gen der teil­wei­se wil­den ak­zen­te, muss­te ich die staf­fel gröss­ten­teils mit un­ter­ti­teln an­se­hen, ich kann aber ge­nau des­halb nur ra­ten, die se­rie im eng­li­schen ori­gi­nal an­zu­se­hen. al­lein we­gen des (mut­mass­lich) un­über­setz­ba­ren irisch von sam neill und dem fas­zi­nie­ren­dem ge­nu­schel von tom har­dy, lohnt sich das.

(die bil­der stam­men gröss­ten­teils von der peaky-blin­ders-face­book­sei­te)