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  ef­fi­lee.de: Die Sa­che mit dem Fisch

tol­les, in­for­ma­ti­ves in­ter­view mit dem fisch­händ­ler und mee­res­bio­lo­gen mi­cha wi­ckert — über fisch.

(via)


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  pxlnv.com: Me­di­um-Si­zed Pu­bli­ca­ti­ons to Move to Me­di­um   #

hört sich an wie ein ver­spä­te­ter april­scherz — und ist hof­fent­lich auch ei­ner: lu­cia mo­ses schreibt auf di­gi­day, dass un­ter an­de­rem the awl künf­tig ex­klu­siv auf me­di­um ge­hos­tet sein wür­de:

Eight small in­de­pen­dent sites will ful­ly mi­gra­te to Me­di­um Tues­day, in­clu­ding The Awl and The Hair­pin, sibling sites of The Bill­fold, which al­re­a­dy mi­gra­ted over last De­cem­ber; plus Pa­ci­fic Stan­dard, The Black List and Fems­plain. Four others are in the pipe­line, in­clu­ding Mon­day Note and New­Co Shift, a new busi­ness me­dia brand from John Bat­tel­le’s New­Co. Me­di­um also na­med se­ve­ral sites that will start put­ting ori­gi­nal con­tent the­re, in­clu­ding Time Inc.’s Mo­ney and For­tu­ne and At­lan­tic Me­dia’s Na­tio­nal Jour­nal.

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  brand­eins.de: Vol­kert Ruhe: Es be­gann in San­ta Fu   #

le­sens­wer­tes por­trait über vol­ker ruhe, der sei­ne kri­mi­nel­le kar­rie­re her­um­riss und, auf eine art, zu sei­nem vor­teil nutzt.

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  wa­shing­ton­post.com: How hard does Ste­phen Cur­ry work   #

ste­phen cur­ry ist of­fen­bar ein ziem­li­ches bas­ket­ball-aus­nah­me­ta­lent. um die fra­ge aus der über­schrift zu be­ant­wor­ten: ta­lent, ehr­geiz, be­schei­den­heit und üben, üben, üben.

(via)

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  neil-gai­man.tumb­lr.com: Why did it work?   #

ich glau­be ich habe neil gai­mans acht re­gel des schrei­bens schon mal ver­linkt, aber re­gel acht kann man nicht oft ge­nug wie­der­ho­len:

The main rule of wri­ting is that if you do it with en­ough assu­rance and con­fi­dence, you’re al­lo­wed to do wha­te­ver you like. (That may be a rule for life as well as for wri­ting. But it’s de­fi­ni­te­ly true for wri­ting.) So wri­te your sto­ry as it needs to be writ­ten. Wri­te it ­ho­nest­ly, and tell it as best you can. I’m not sure that the­re are any other ru­les. Not ones that mat­ter.

und zur si­cher­heit noch­mal von mir über­setzt:

die wich­tigs­te schreib­re­gel lau­tet, dass du tun kannst, was du willst, so­lan­ge du es mit aus­rei­chend ge­wiss­heit und selbst­ver­trau­en tust. (das könn­te so­wohl für’s le­ben, als auch für’s schrei­ben gel­ten. aber für’s schrei­ben gilt es ganz si­cher.) schrei­be dei­ne ge­schich­te so wie sie ge­schrie­ben wer­den möch­te. schrei­be sie ehr­lich und er­zäh­le sie so gut du kannst. ich bin nicht si­cher, ob es noch an­de­re re­geln gibt. je­den­falls wel­che, die wich­tig wä­ren.

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  zeit.de: Siri: Die Frau im iPho­ne   #

auf face­book klick­bai­tet zeit on­line:

Ra­ten Sie mal, wie­viel die Spre­che­rin von App­les Siri für ihre Stim­me be­kam.

auch wenn der ar­ti­kel das nicht ver­rät („Und Ben­nett? Wie viel ge­nau sie mit ih­ren Auf­trä­gen ver­dient, ver­rät sie nicht.“), ist der ar­ti­kel re­la­tiv in­ter­es­sant und ent­hält für men­schen, die un­ter stei­nen schla­fen, auch neue in­for­ma­tio­nen.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Craigs­list Mir­rors   #

bil­der von spie­geln auf craigs­list. ich hab die­se bil­der mal auf ebay ge­sam­melt.

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  riv­va.de: Ex-An­ge­stell­ter von Brief­kas­ten­fir­ma: "Es war schreck­lich eng und sti­ckig" – Der Pos­til­lon   #

ich hab nur die über­schrift ge­le­sen — und fand das wit­zig.

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  se­ri­en­jun­kies.de: Mar­seil­le: Ers­ter Trai­ler zur neu­en Net­flix-Se­rie   #

sieht gut aus.

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  nerd­core.de: Rich Kids of In­sta­grams Par­ents in Trou­ble   #

hihi.

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  nerd­core.de: Ro­gue One: A Star Wars Sto­ry – Trai­ler   #

den trai­ler zu ro­gue one dürf­te mitt­ler­wei­le jede ge­se­hen ha­ben, der schon­mal im in­ter­net war (oh toll, ein­fach ein R weg­las­sen und schon mi­schen sich das ge­ne­ri­sche fe­mi­ni­num und mas­ku­li­num aufs ver­wir­renste). aber was rené wal­ter (in al­ler kür­ze) dazu sagt, fand ich le­sens­wert.


coo­kie mons­ter:

me wish me could clo­se me eyes …


man on a leg­de

felix schwenzel in gesehen

man on a ledge (ein ris­kan­ter plan auf deutsch) ist nicht lang­wei­lig, aber furcht­bar platt und kli­schee­be­la­den. die cha­rak­te­re sind so flach ge­zeich­net, dass selbst gute schau­spie­ler sie nicht mehr zum le­ben hät­ten er­we­cken könn­ten — wo­bei in die­sem film auch kei­ne gu­ten schau­spie­ler mit­spiel­ten.

der film ist des­halb nicht lang­wei­lig, weil die ge­schich­te schön ver­schach­telt er­zählt wird. mich hielt der film die ent­schei­den­den ers­ten 30 oder 40 mi­nu­ten bei der stan­ge, weil ich er­fah­ren woll­te, was pas­sie­ren wird und was vor­her pas­siert war. da­nach woll­te ich se­hen, wie das gan­ze ding zu­en­de geht. die ge­schich­te wird streng nach dem zwie­bel-prin­zip er­zählt; am an­fang, an der der ert­sen hül­le der zwie­bel, sieht man ei­nen mann auf sims ei­nes ho­tel im 22. stock­werk ste­hen (was wäre so schlimm an ei­nem deut­schen ti­tel mann auf nem sims ge­we­sen?). über den film hin­weg wird vor­sich­tig eine schicht nach der an­de­ren von der zwie­bel ge­pellt, aber nie zu viel, da­mit man dran bleibt und sich den film wei­ter an­schaut.

die um­set­zung, die dia­lo­ge und das hunds­mi­se­ra­ble schau­spiel, mach­ten das dran­blei­ben wirk­lich schwer, aber die zwie­bel-stra­te­gie ging auf: ich habe den film bis zum ende an­ge­se­hen. lei­der. sam wort­hing­ton spielt nick cass­idy wie sieg­fried lo­witz den al­ten ge­spielt hat: man sieht ihn auf dem bild­schirm agie­ren, aber ver­steht nicht, war­um die an­de­ren cha­rac­ters ihn ernst neh­men oder wo­her er sein un­end­li­ches selbst­be­wusst­sein nimmt. ge­nau­so schlimm fand ich das eva her­man look-ali­ke eliza­beth banks als ly­dia mer­cer. seit li­mit­less, the kil­ling oder the wire, be­kom­me ich ei­nen föhn, wenn po­li­zis­tin­nen nach dem ste­reo­ty­pen 08/15 schön­heits­ide­al des mo­del-cas­tings be­setzt wer­den.

der grund war­um ich dem film, leicht un­ver­dient, nur zwei punk­te gebe ist, dass mich das ende irre ag­gres­siv ge­macht hat. es ist na­tür­lich ein hap­py end, aber an­ge­sichts der schluss­sze­ne wünsch­te ich mir, dass der film kei­ne hap­py end ge­habt hät­te. da­mit wä­ren mir die schlim­men sie­ger­po­sen der gu­ten, das ge­gen­sei­ti­ge auf die schul­tern klop­fen und der trä­nen­drü­si­ge hei­rats­an­trag am ende er­spart ge­blie­ben.

(auf net­flix ge­se­hen)


se­xu­al-bon­sais bei #ikea.


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se­xu­al-bon­sais bei #ikea.


hit­ze in der kü­che

felix schwenzel in artikel

ste­fan nig­ge­mei­er fragt:

Ernst ge­mein­te Fra­ge: War­um gibt es ei­gent­lich kei­ne gro­ße So­li­da­ri­täts­ak­ti­on für Jan Böh­mer­mann?

das gan­ze spek­trum mög­li­cher ant­wor­ten fin­det sich auch in den ant­wort­strän­gen un­ter ste­fan nig­ge­mei­ers tweet, von „hat er sich doch sel­ber ein­ge­brockt“, „der ist doch [doof | ras­sis­tisch | zu weit ge­gan­gen]“ über „das ist doch kei­ne sa­ti­re“ ist da glau­be ich al­les da­bei.

mir fal­len ein paar wei­te­re ant­wor­ten ein. eine ist, dass nie­mand wirk­lich glaubt, dass böh­mer­mann erns­te kon­se­quen­zen dro­hen. oder um­ge­kehrt, je­der ahnt, dass eine staats­an­walt­schaft, die jan böh­mer­mann we­gen sei­nes ge­dichts vor ge­richt zer­ren wür­de, sich so lä­cher­lich ma­chen wür­de, dass sie nicht nur von so­li­da­ri­täts­wel­len, son­dern vor al­lem von witz­wel­len hin­weg­ge­fegt wür­de.

eine an­de­re ant­wort lau­tet: me­ta­ebe­nen. jan böh­mer­mann ist meis­ter der me­ta­ebe­nen. und na­tür­lich auch der form­voll­ende­ten iro­nie. ich fin­de böh­mer­mann gar nicht mal so wit­zig (manch­mal schon), aber ich be­wun­de­re sei­ne fä­hig­keit me­ta­ebe­nen auf­zu­tür­men, sie wie­der ein­zu­reis­sen und dann auf ih­nen zu tan­zen und sich über die ver­wir­rung, die er stif­tet, zu freu­en.

ein ge­lun­ge­nes bei­spiel des auf­tür­mens von me­ta­ebe­nen ist die­ses vi­deo, das, um ver­wir­rung zu stif­ten, „Talk mit Anne Will“ heisst:

YouTube Video Vorschaubild
youtube-video laden, info, direktlink

wer me­ta­ebe­nen säät, ern­tet me­ta­ebe­nen. oder we­ni­ger kryp­tisch: ich glau­be, dass die so­li­da­ri­tät mit böh­mer­mann durch­aus vor­han­den ist, aber sie äus­sert sich ge­nau­so meta-chif­friert, wie sich böh­mer­mann in der re­gel öf­fent­lich äus­sert; in­di­rekt und iro­ni­siert.

tim wolff, der chef­re­dak­teur der ti­ta­nic macht das (na­tür­lich) ge­nau so, er for­dert: „steckt böh­mer­mann ins ge­fäng­nis“. das meint er na­tür­lich ganz an­ders, was man leicht er­kennt, wenn man es schafft an der flashwand von spie­gel.tv vor­bei­zu­kom­men.

der letz­te punkt, der es si­cher­lich vie­len er­schwert, böh­mer­mann ohne iro­ni­sche di­stanz so­li­da­ri­tät zu­kom­men zu las­sen, ist, dass mitt­ler­wei­le je­der, egal was böh­mer­mann macht, ir­gend­wann er­war­tet, dass böh­mer­mann am ende ruft: „ha, ver­arscht!“

ich glau­be nicht, dass böh­mer­mann die re­ak­tio­nen vor­aus­ge­se­hen hat oder in der er­doğan-sa­che wei­ter auf me­ta­ebe­nen wan­delt, aber es fällt halt schwer, je­man­den der sich als spit­zen­koch po­si­tio­niert und sich stän­dig in sei­ner kü­che fil­men lässt, da­für zu be­dau­ern, dass es in der kü­che heiss ist.  


hail, cae­sar!

felix schwenzel in gesehen

der film er­zählt die ge­schich­te von ed­die man­nix, der als pro­blem­lö­ser in ei­nem der gros­sen film­stu­di­os der 50er jah­re ar­bei­tet. ich fand den film am an­fang furcht­bar lang­wei­lig, ob­wohl ein re­spek­ta­bles star­auf­ge­bot zu se­hen ist. bei­na­he je­der, der in hol­ly­wood ge­ra­de ganz oben steht, spielt in ir­gend­ei­ner haupt- oder ne­ben­rol­le mit.

der gan­ze film ist mit ei­nem schwe­ren schlei­er ab­sur­di­tät über­zo­gen, was die co­hen-brü­der mut­mass­lich irre wit­zig fin­den. ich fands über eine hal­be stun­de strunz­lang­wei­lig, bis ich es dann aus ir­gend­ei­nem grund schaff­te, hin­ter den schlei­er zu bli­cken und mit­tel-in­ter­es­san­te cha­rak­te­re in den fi­gu­ren zu ent­de­cken. das mag al­les ein miss­ver­ständ­nis ge­we­sen sein, aber ich konn­te am an­fang ein­fach kei­nen re­spekt vor den fi­gu­ren er­ken­nen. es schien mir, als ob sich die co­hens über al­les und je­den den man sah lus­tig mach­ten und ver­gnü­gen dar­an hat­ten, ihre fi­gu­ren dumm und düm­mer wir­ken zu las­sen.

viel­leicht war es aber auch ein in­sze­na­to­ri­scher trick, denn ed­die man­nix, der pro­blem­lö­ser, tritt je­dem men­schen mit dem er zu tun hat, re­spekt­voll ge­gen­über und gibt je­dem das ge­fühl, dass er sich um sei­ne an­lie­gen oder pro­ble­me küm­mern wird und sie ernst nimmt. er ist imemr prag­ma­tisch, im­mer ernst, egal wie lä­cher­lich klein das pro­blem ist.

das zwei­te pro­blem das ich mit dem film zu ha­ben schien, war der feh­len­de zu­sam­men­halt. mir wur­den eine hal­be stun­de lang frag­men­te vor­ge­wor­fen, die alle, für sich ge­nom­men, klei­ne lie­bens­wer­te de­tails und über­zeich­nun­gen hat­ten, aber bis mir klar wur­de, dass ed­die man­nix das al­les zu­sam­men­hielt, im wahrs­ten sin­ne des wor­tes, ver­ging eben eine wei­le.

am ende von hail, cae­sar! ge­fiel mir der film dann, auch wenn ich bis jetzt noch nicht ganz si­cher bin, was ich da­von hal­ten soll. mir er­scheint hail, cae­sar! näm­lich ei­nen ta­cken zu selbst­re­fe­ren­zi­ell. ge­gen selbst­re­fe­ren­zia­li­tät an sich habe ich nichts, aber hier wur­de sie, glau­be ich, über­do­siert. hol­ly­wood be­zau­bert uns alle, ir­gend­wie, und wenn es nicht schon er­fun­den wäre, müss­te es un­be­dingt er­fun­den wer­den, aber so viel ei­gen­lob, hat dann doch ei­nen ge­ruch, auch wenn er mit viel par­füm, teil­wei­se per­fek­ter in­sze­nie­rung, viel tand und hu­mor ver­sche­lei­ert wird.

ich gebe, nach wie vor sehr un­ent­schlos­sen, drei punk­te.


sit­zen­blei­ben und über­sprin­gen

felix schwenzel in artikel

ich bin im gym­na­si­um drei­mal sit­zen­ge­blie­ben. ge­nau­er: auf mei­nem ver­set­zungs­zeug­nis stand drei­mal, dass ich nicht ver­setzt wer­den könn­te. zwei­mal habe ich es nach den som­mer­fe­ri­en ge­schafft, in ei­ner nach­prü­fung nach­zu­wei­sen, dass ich den stoff des letz­ten schul­jah­res in fran­zö­sisch doch drauf habe. beim drit­ten mal hat­te ich im ver­set­zungs­zeug­nis auch ein paar sech­sen ste­hen und durf­te kei­ne nach­prü­fung mehr ma­chen.

of­fen­bar fiel es mir leich­ter, den stoff in ein paar wo­chen zu ler­nen, als in etap­pen über das schul­jahr ver­teilt. ich hat­te jah­re­lang gros­se schwie­rig­kei­ten mei­ne in­ter­es­sen und die an­for­de­run­gen, die die schu­le an mich stell­te, in ein­klang zu brin­gen. lie­fen die ers­ten vier schul­jah­re noch re­la­tiv har­mo­nisch, knirsch­te es die fol­gen­den jah­re mei­ner schul­lauf­bahn im­mer wie­der. wäh­rend ich an mei­nen so­zia­len kom­pe­ten­zen ar­bei­te­te, und ver­such­te mei­ne kom­ple­xe und un­si­cher­hei­ten in den griff zu be­kom­men, hat­te ich we­nig lust mich mit zei­chen­set­zung, recht­schrei­bung, gram­ma­tik oder geo­me­trie aus­ein­an­der­zu­set­zen. spä­ter, als ich mei­ne so­zia­len kom­pe­ten­zen auf ein funk­tio­nie­ren­des ni­veau ge­bracht hat­te, ent­wi­ckel­ten sich mei­ne in­ter­es­sen auch nicht un­be­dingt im sin­ne des lehr­plans. mich in­ter­es­sier­te com­mo­do­re ba­sic, spie­le oder die wir­kung von al­ko­hol sehr viel mehr, als die che­mi­schen ver­bin­dun­gen hin­ter dem al­ko­hol oder fremd­spra­chen.

ei­ner der grün­de da­für, dass es mir ge­lang den für die nach­prü­fung nö­ti­gen schul­stoff in we­ni­gen wo­chen auf­zu­neh­men, war ein nach­hil­fe­leh­rer. dem nach­hil­fe­leh­rer ge­lang, was der schu­le vor­her nicht ge­lang: mein in­ter­es­se zu we­cken und mir werk­zeu­ge an die hand zu ge­ben, mit de­nen ich ef­fek­tiv und mit freu­de ler­nen konn­te. mit dem nach­il­fe­leh­rer er­schien mir das ver­hass­te franzsö­sisch plötz­lich fas­zi­nie­rend und span­nend. wie er das ge­nau ge­schafft hat, weiss ich auch nicht mehr. ich er­in­ne­re mich noch dar­an, dass er mei­ne aus­spra­che und le­se­fä­hig­kei­ten in fran­zö­sisch enorm ver­bes­ser­te, als er mich dazu brach­te, tex­te auf band zu spre­chen. auch fran­zö­si­sche vo­ka­beln und gram­ma­tik lern­te ich dank ihm, in nie da­ge­we­se­ner ge­schwin­dig­keit und ef­fi­zi­enz. über­haupt, die ge­schwin­dig­keit. für die ers­te nach­prü­fung hat­te ich ins­ge­samt nur eine wo­che vor­be­rei­tungs­zeit. den an­fang der som­mer­fe­ri­en hat­te ich da­mit ver­dad­delt, dass ich lust­los in den lehr­bü­chern blät­ter­te und mir die vo­ka­beln an­guck­te. an­der­t­alb wo­chen vor fe­ri­en­en­de er­fuhr ein be­kann­ter mei­ner el­tern von mei­ner lern­wei­se („och ja, ich hab n biss­chen ge­übt“) und zog die not­brem­se, bzw. die te­le­fon­num­mer von herrn lau­er. und tat­säch­lich schaff­te der es, mich in die­ser ver­blie­be­nen wo­che durch mei­ne ers­te nach­prü­fung zu brin­gen.

im dar­auf­fol­gen­den schul­jahr, liess ich das ge­lern­te wie­der schlei­fen und be­kam im ver­set­zungs­zeug­nis wie­der eine fünf (ne­ben deutsch). die­ses mal hat­ten herr lau­er und ich mehr zeit und wie­der schaff­te ich die nach­prü­fung.

so dank­bar ich herrn lau­er bis heu­te bin, dass er mir zeig­te, dass ich nicht doof, son­dern in­ef­fi­zi­ent und un­in­ter­es­siert war, so sehr bin ich auch dank­bar, dass ich die neun­te klas­se wie­der­ho­len konn­te. das war lang­fris­tig we­sent­lich ef­fi­zi­en­ter, als die nach­hil­fe. denn in die­sem zwei­ten durch­lauf der neun­ten klas­se, fing ich an mich tat­säch­lich für die the­men im un­ter­richt zu in­ter­es­sie­ren. ich liess mich auch nicht mehr so sehr von den chao­ten in mei­ner klas­se ab­len­ken, bzw. be­tä­tig­te mich selbst nicht mehr so in­ten­siv als klas­sen­cha­ot.

nach der zehn­ten klas­se bin ich dann für ein jahr nach ame­ri­ka in die high­school ge­gan­gen, wo ich die zwölf­te klas­se be­such­te und auch den high­school­ab­schluss mach­te. zu­rück in deutsch­land durf­te ich die elf­te klas­se über­sprin­gen, um mich dann in der zwölf­ten und drei­zehn­ten klas­se auf mein ab­itur vor­zu­be­rei­ten. so bin ich nicht nur drei­mal sit­zen­ge­blie­ben, son­dern habe for­mal auch eine klas­se über­sprun­gen. am ende hat­te ich im abi eine durch­schnitts­no­te von 2,3.


sen­dung mit der maus vom 27. märz 2016

felix schwenzel in gesehen

ar­min be­sucht eine mo­sel-bau­ern fa­mi­lie und be­glei­tet sie ein gan­zes jahr über. in die­ser fol­ge se­hen wir, was mo­sel-wein­bau­ern im win­ter ma­chen, ir­gend­wann in den nächs­ten wo­chen, dürf­te dann mehr fol­gen. ich fand das sehr, sehr se­hens­wert und wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, kann man die mo­sel-bau­ern-sach­ge­schich­te noch jah­re­lang in der ARD-me­dia­thek se­hen. ich kann sehr emp­feh­len, das zu gu­cken.

in tru­des tier, eine der we­ni­gen zei­chen­trick­se­ri­en in der maus, die ich mir hin und wie­der an­se­he, habe ich so­gar ein, zwei­mal la­chen müs­sen. was mich an tru­des tier fas­zi­niert, ist die plas­ti­zi­tät der zeich­nun­gen. ich ver­mu­te, dass sie mit hil­fe von drei­di­men­sio­na­len mo­del­len am com­pu­ter ent­steht. und in der tat, in ei­ner pres­se­mit­tei­lung lässt der WDR wis­sen:

Die Ti­tel­rol­len der Mi­ni­se­rie spre­chen der Co­me­di­an Bern­hard Ho­ë­cker (Tier) und die Schau­spie­le­rin Ruth Ma­cke (Tru­de). Die Pro­duk­ti­on schlägt die Brü­cke zwi­schen mo­der­ner Ani­ma­ti­ons­tech­nik und klas­sisch ge­zeich­ne­ten Hin­ter­grün­den im Sti­le der 50er Jah­re, die in die mo­der­ne Welt über­tra­gen wer­den.

die shaun das schaf-fol­ge schien mir et­was äl­ter zu sein und mir fiel auf, dass die­se fol­ge ganz her­vor­ra­gend mit sub­ti­ler mi­mik und ges­tik der tie­re ar­bei­te­te, in ei­ner sze­ne we­delt bit­zer so­gar so sub­til mit dem schwanz, dass ich ihn kurz für ei­nen ech­ten hund hielt. so ge­fällt mir shaun das schaf we­sent­lich bes­ser, als in den letz­ten bei­den aus­ga­ben.

die sen­dung ist be­reits zwei wo­chen alt (ich habe un­chro­no­lo­gisch ge­guckt) und nur noch bis sams­tag auf der maus­sei­te.


bet­ter call saul s02e08 (fi­fi)

felix schwenzel in gesehen

auch wenn man in die­ser fol­ge viel aus dem mike-hand­lungs­strang sieht, hät­te ich ger­ne mehr von mike ge­se­hen. im­mer wenn ich jim­my mc­gill sehe, ent­weicht mir ein leicht ge­nerv­tes stöh­nen. sei­ne ge­schich­te, sei­ne ge­schich­ten, sein dampf­ge­plau­der ner­ven irre. aber es hielt sich in die­ser fol­ge in gren­zen, weil die hand­lung eher um jim­my ihn her­um ab­spielt - oder ge­nau­er zu­sam­men­braut, und er le­dig­lich re­agiert.

wie er re­agiert, ist im­mer­hin über­ra­schend, auch wenn es uns in die­ser fol­ge we­der ver­gönnt ist die wir­kung con jim­mys re­ak­ti­on auf chucks meis­ter­stück (wer es ge­se­hen hat weiss was ich mei­ne, wer es nicht ge­se­hen hat, dem sag ich nichts), noch die wir­kung von mi­kes re­ak­ti­on auf die dro­hun­gen des me­xi­ka­ni­schen dro­gen­kar­tells, zu se­hen.

im prin­zip ist die­se fol­ge eine rei­ne vor­be­rei­tungs­fol­ge, de­ren, wahr­schein­lich ex­plo­si­ve, fol­gen wir dann in der nächs­ten (vor­letz­ten) sen­dung se­hen kön­nen. ohne zu viel zu ver­ra­ten, lässt sich wohl er­ah­nen, dass wir in der nächs­ten fol­ge er­fah­ren, wie ein al­ter be­kann­ter im roll­stuhl lan­det und dass chuck, we­gen ein paar zah­len­dre­hern, so kräf­tig auf den de­ckel be­kom­men wird, dass er sich da­von nicht mehr er­ho­len wird.

bet­ter call saul ist nach wie vor das bes­te was auf mei­nem bild­schirm läuft und we­gen der in­itia­len, über vier mi­nu­ten lan­gen, ohne schnitt ge­dreh­ten, ein­gangs­se­quenz und ei­ni­ger an­de­rer wun­der­ba­rer de­tails, gebe ich die höchst­wer­tung, auch wenn die bei­den fol­gen­den fol­gen si­cher noch bes­ser wer­den.


bil­li­ons s01e11 (ma­gi­cal thin­king)

felix schwenzel in gesehen

ich mag in die­ser se­rie we­der mag­gie siff, noch ihre rol­le als psy­cho­lo­gin wen­dy rhoa­des. ei­gent­lich spielt sie ja eine „cha­ka!“-trai­ne­rin, bzw. arsch­loch-op­ti­mie­re­rin bei axe ca­pi­tal. das ist eine wirk­lich un­dank­ba­re rol­le, weil ihr alle at­tes­tie­ren über­ra­gend in ih­rem feld zu sein und man sich als dreh­buch­schrei­ber und schau­pie­le­rin fra­gen muss: wie stellt man so eine über­flie­ge­rin ei­gent­lich dar? ir­gend­wann reicht es eben nicht, ihre qua­li­tä­ten im­mer nur zu be­haup­ten, ir­gend­wann muss man sie auch in ak­ti­on zei­gen.

wie ihre qua­li­tä­ten als trai­ne­rin und wie ihr zwi­schen-den-fron­ten-ste­hen zwi­schen bob­by axel­rod und ih­rem mann chuck rhoa­des, bis­her dar­gestllt wur­de, fand ich äus­serst schwach. in die­ser fol­ge ha­ben sich die au­toren be­ein­dru­cken­de mühe mit wen­dys rol­le und ih­ren dia­lo­gen ge­ge­ben, so dass ich tat­säch­lich re­la­tiv be­ein­druckt war.

das set­ting ist na­tür­lich wie­der völ­lig über­dra­ma­ti­siert, als bob­by axel­rod sie um eine sit­zung bit­tet, nach­dem er ei­nen ziem­lich teu­ren feh­ler ge­macht hat und dem grund da­für nach­ge­hen möch­te. weil die „sit­zung“ abends bis spät in die nacht statt­fin­den muss, ent­flammt das die ei­fer­sucht so­wohl von chuck rhoa­des, als auch axel­rods frau, die zu­dem auch noch wen­dys loya­li­tät ge­gen­über axel­rod an­zwei­felt. aber die ex­trem lan­gen dia­lo­ge zwi­schen axel­rod und wen­dy, fand ich wirk­lich gut. die bei­den lies­sen nichts aus, wa­ren ehr­lich und wen­dy konn­te, wie man sich das von ei­ner gu­ten psy­cho­lo­gin wünscht, nicht nur beim blick in die tie­fe as­sis­tie­ren, son­dern auch die fund­stü­cke prag­ma­tisch und ohne ver­ur­tei­lung ein­ord­nen. be­son­ders be­ein­dru­ckend (für hol­ly­wood-ver­hält­nis­se): ob­wohl wen­dy ih­rem pa­ti­en­ten wirk­lich nahe rückt, wur­de den bei­den kei­ne ge­gen­sei­ti­ge se­xu­el­le at­trak­ti­on an­ge­dich­tet. ihr ver­hält­nis ist freund­schaft­lich und von re­spekt ge­prägt, aber fi­cken wol­len sie ein­deu­tig nicht. in je­der an­de­ren hol­ly­wood-pro­duk­ti­on, wä­ren die bei­den ge­mein­sam im bett ge­lan­det.

am ende der fol­ge be­kommt man noch­mal zu se­hen, dass chuck rhoa­des ein ego­ma­nes arsch­loch ist, das wirk­lich je­den be­trügt, be­schimpft oder ma­ni­pu­liert, wenn es ihm in den kram passt. bob­by axel­rod ist zwar auch ein arsch­loch, aber da­für ein ehr­li­ches, loya­les arsch­loch, dass zu sei­nem arsch­loch­sein steht. rhoa­des hin­ge­gen for­dert le­dig­lich loya­li­tät, ge­ben mag er sie nicht.

ich weiss nicht ob ich die­se fol­ge so eu­pho­risch be­wer­ten wür­de wenn ich sie noch­mal schau­en wür­de, aber weil es jetzt schon ein paar tage her ist, dass ich die fol­ge ge­se­hen habe, er­scheint sie mir in der rück­schau 5 punk­te wert.


Photo by felix schwenzel on April 07, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

blech- und zie­gel­skulp­tur


the gra­ham nor­ton show s19e01

felix schwenzel in gesehen

(mit ben af­fleck, hen­ry ca­vill, amy adams und den pet shop boys.)

ben af­fleck war über­ra­schend wit­zig und lo­cker und gar nicht trau­rig. hen­ry ca­vill hat ei­nen sehr klei­nen kopf auf ei­nem sehr mas­si­ven, et­was stei­fen kör­per und geht ir­gend­wie gar nicht. amy adams war sym­pa­tisch und ob­wohl ich sie schon in be­stimmt 10 fil­men ge­se­hen habe, hab ich sie bis jetzt nicht wie­der­erkannt.

das wie­der­keh­ren­de the­ma die­ser sen­dung wa­ren ak­zen­te, bri­ti­scher ak­zent von ame­ri­ka­nern, ame­ri­ka­ni­sche von eng­län­dern und dass ben af­fleck (und ich) nicht wuss­te, dass chris­ti­an bale eng­län­der ist. hen­ry ca­vill ist üb­ri­gens auch eng­län­der, su­per­man ist eng­län­der!

(auf you­tube, bei der BBC)


sen­dung mit der maus vom 3. april 2016

felix schwenzel in gesehen

jo­han­nes büchs er­klärt wie glas­fla­schen her­ge­setllt wer­den, ins­be­son­de­re brau­ne glas­fla­schen für arz­nei­en. ich bin im­mer noch un­ter­be­geis­tert von büchs, aber die sach­ge­schich­te, bzw. die glas­bla­se­ma­schi­nen wa­ren ziem­lich fas­zi­nie­rend.

aus­ser­dem wur­de eine sehr, sehr alte sach­ge­schich­te von ar­min mai­wald über die her­stel­lung von heft­pflas­tern ge­zeigt, die auch wirk­lich sehr alt sein muss­te, weil ar­min mai­wald aus dem off ein paar sym­pa­thi­sche, aber auch ein biss­chen al­ber­ne witz­chen mach­te. ei­gent­lich wa­ren die wit­ze so­gar — auf eine sym­pa­ti­sche art — ein biss­chen pein­lich, so wur­de am ende der sach­ge­schich­te, la­chen vom band ein­ge­spielt.

bei shaun das schaf, hat­te bit­zer ein pflas­ter am hin­tern und ich fra­ge mich, wie die pro­gramm­pla­nung bei der sen­dung mit der maus ei­gent­lich funk­tio­niert: „wir ha­ben hier ne alte sach­ge­schich­te über heft­pflas­ter, macht doch mal eine shaun das schaf mit nem pflas­ter!“ oder „oh, in shaun das schaf sieht man ein­mal kurz ein pflas­ter — ha­ben wir nicht auch was mit pflas­tern?“

an­sons­ten fand ich shaun das schaf wie­der doof und mo­ra­li­sie­rend.


zi­tro­nenspa­get­ti nach hans ger­lach

felix schwenzel in gekocht

die bei­fah­re­rin schlug mir ges­tern vor, die­ses re­zept („Spa­get­ti al Ur­laub“) von hans ger­lach zu ko­chen. nach­dem sie heu­te ir­gend­wel­che teu­ren spa­get­ti und eine bio-zi­tro­ne be­sorgt hat­te, hab ich das eben ge­kocht:

ich hab zu­erst mit der brü­he an­ge­fan­gen und 450 mil­li­li­ter was­ser mit zwei tee­löf­feln he­fe­frei­em hüh­ner­brü­hen­pul­ver und dem saft der bio-zi­tro­ne zum ko­chen ge­bracht. vor­her hab ich noch die scha­le der zi­tro­ne ab­ge­rie­ben. die brü­he soll sich um die hälf­te re­du­zie­ren, was bei mir so um die 10 mi­nu­ten ge­dau­ert hat. die 500 gramm spa­get­ti brauch­ten 10 mi­nu­ten, in der zeit habe ich 80 gramm (selbst) ge­rie­be­nen par­me­san mit zwei ei­ern und und ein biss­chen (50 mil­li­li­tern) salz­was­ser ver­quirlt und die zi­tro­nen­scha­le mit ei­ner (gros­sen) hand­voll fein ge­hack­ter, glat­ter pe­ter­si­lie ver­mengt. als die brü­he auf ca. 225 mil­li­li­ter flüs­sig­keit ver­dampft war, habe ich zwei ess­löf­fel but­ter, die pe­ter­si­lie und zi­tro­nen­scha­le un­ter die brü­he ge­rührt, die spa­get­ti ab­ge­gos­sen und al­les zu­sam­men­gemengt.

das war am ende schön cre­mig, fast sah­nig und an­ge­nehm sau­er. die men­ge soll an­geb­lich für 4 per­so­nen rei­chen, wir ha­ben al­les zu dritt weg­ge­müm­melt.


Photo by felix schwenzel in Greenwichpromenade. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

zwei schwä­ne.


zwei schwä­ne.


black mir­ror s01e03 (the en­ti­re histo­ry of you)

felix schwenzel in gesehen

ich hat­te, be­vor ich an­ge­fan­gen habe black mir­ror zu gu­cken, mehr­fach ge­hört, dass die ers­te fol­ge die schlech­tes­te sei und die fol­gen­den im­mer bes­ser wür­den. bis jetzt emp­fin­de ich das ge­naue ge­gen­teil. die ers­te fol­ge fand ich am bes­ten, die zwei­te ziem­lich gut und die drit­te, the en­ti­re histo­ry of you, eher so naja.

in die­ser fol­ge geht es um ei­nen ra­send ei­fer­süch­ti­gen ty­pen, der, wie am an­fang an­ge­deu­tet wird, auch von all­ge­mei­nen selbst­zwei­feln ge­plagt wird und aus­ser viel geld of­fen­bar kaum an­de­re her­aus­ste­chen­de cha­rak­ter­merk­ma­le hat. die­se ge­schich­te hät­te auch in ei­nem 70er-jah­re set­ting er­zählt wer­den kön­nen, was wit­zi­ger­wei­se auch durch die 70er-jah­re au­tos, die die prot­ago­nis­ten fah­ren (wenn sie mal kein taxi fah­ren), un­ter­stri­chen wird. die ge­schich­te könn­te auch als lü­cken­fül­ler in ei­ner fol­ge game of thro­nes er­zählt wer­den oder als kos­tüm­dra­ma an kö­nig lud­wigs hof. ei­gent­lich wur­de die­se ge­schich­te auch schon tau­send­mal er­zählt. dass sich in die­ser va­ri­an­te die ei­fer­sucht, un­si­cher­heit und ego­ma­nie über eine tech­no­lo­gie ka­na­li­siert, mit der men­schen all ihre er­in­ne­run­gen spei­chern und wie­der und wie­der ab­spie­len kön­nen, kommt mir kom­plett ver­nach­läs­sig­bar vor.

die ei­gent­li­chen fra­gen nach ver­trau­en, of­fen­heit oder be­zie­hungs­fä­hig­keit stel­len sich mit und ohne tech­no­lo­gie. men­schen su­chen seit tau­sen­den jah­ren nach ant­wor­ten auf die fra­ge, wie sie mit ih­rer ei­fer­sucht oder ver­trau­ens­kri­sen um­ge­hen sol­len.

soll ich sei­ne/ihre brie­fe le­sen? soll ich auf ih­ren/sei­nen han­dy rum­schnüf­feln? mal­te wel­ding wer­den sol­che fra­gen of­fen­bar hin und wie­der ge­stellt. und sei­ne ant­wort ist wei­se: „Ver­trau­en ist gut, mehr Ver­trau­en ist bes­ser.“

[W]enn man naiv ist, was ver­liert man da­bei? Es ist noch kei­ne Be­zie­hung durch um­fas­sen­des Mit­le­sen ge­ret­tet wor­den, aber maß­lo­se Über­wa­chung hat noch jede ge­tö­tet.

weil die in the en­ti­re histo­ry of you er­zähl­te ge­schich­te so vor­her­seh­bar war und das ende nach un­ge­fähr 10 mi­nu­ten klar war, habe ich mich in die­ser fol­ge black mir­ror furcht­bar ge­lang­weilt. die ge­schich­te ist mir auch nicht in den kopf ge­kro­chen, im ge­gen­teil: sie liess mich nicht über tech­no­lo­gie­fol­gen nach­den­ken, son­dern über die be­kloppt­heit der prot­ago­nis­ten. dazu kam, dass in die­ser fol­ge die zei­ge­fin­ger der au­toren sicht­bar wa­ren. in den vor­he­ri­gen bei­den fol­gen, ha­ben sie sich be­müht, ihre zei­ge­fin­ger, das be­wer­ten von tech­no­lo­gie­fol­gen, sorg­fäl­tig zwi­schen den zei­len zu ver­ste­cken.

nach die­sen drei fol­gen ha­ben ich be­reits die ers­te staf­fel black mir­ror durch. fol­ge 1 habe ich die höchst­wer­tung (5/5) ge­ge­ben, weil sie mich auf eine an­ge­neh­me art ver­stört hat, fol­ge 2 hat mich noch im­mer be­geis­tert (4/5), ich fand sie klug dra­ma­ti­siert und eben­falls ver­stö­rend. die­se fol­ge hat mich ag­gres­siv ge­lang­weilt und ge­nervt.

(black mir­ror kann man auf net­flix se­hen.)


black mir­ror s01e02 (15 mil­li­on me­rits)

felix schwenzel in gesehen

nicht ganz so ver­stö­rend wie die ers­te fol­ge, aber auch ver­stö­rend. in 15 mil­li­on me­rits wird eine her­me­ti­sche welt ge­zeigt, in der die men­schen in klei­nen me­di­en­bo­xen woh­nen und sich den gan­zen tag mit me­di­en­in­hal­ten be­schal­len las­sen (müs­sen). ad­blo­cker kos­ten geld, weg­gu­cken wird be­straft. geld (me­rits) ver­die­nen die men­schen, in­dem sie den gan­zen tag lang fahr­rad fah­ren, geld ge­ben sie für es­sen, ad­blo­cking oder für kla­mot­ten für ihre ava­tare aus. das ist al­les schön bunt und ziem­lich dys­to­pisch dar­ge­stellt.

ver­stö­rend ist die un­ent­rinn­bar­keit des sys­tems, nie­mand be­gehrt auf, je­der be­kommt aus­rei­chend brot und spie­le und das sys­tem scheint in ge­wis­ser wei­se selbst­or­ga­ni­sie­rend, es wird kein gros­ser, bö­ser füh­rer ge­zeigt oder re­pres­si­on, die über die so­zia­le kon­trol­le durch mit­men­schen hin­aus­geht.

ge­nau wie die ers­te fol­ge, kann man auch die­se fol­ge als in­tel­li­gen­te ge­sell­schaft­kri­tik ver­ste­hen, in­dem vor­han­de­ne ge­sell­schaft­li­che zu­stän­de über­spitzt ge­zeich­net wer­den und wei­ter­ge­dacht wer­den. war das in der ers­ten fol­ge die druck- und macht­ver­schie­bung durch so­zia­le me­di­en und das netz, ist es in die­ser fol­ge das spiel der mas­sen­me­di­en und cas­ting­shows mit au­then­ti­zi­tät, mas­sen­ge­schmä­ckern und dem pri­mat der un­ter­hal­tung, dem sich die men­schen­wür­de und an­stand, nach der lo­gik der mas­sen­me­di­en, un­ter­zu­ord­nen ha­ben.

das al­les wird sehr plas­tisch und dras­tisch, mit re­la­tiv mi­ni­ma­len mit­teln, dar­ge­stellt und ist al­lein da­durch — ha — un­ter­halt­sam. na­tür­lich ist es ein biss­chen pa­ra­dox sich eine sen­dung auf ei­nem hoch­auf­lö­sen­den bild­schirm an­zu­gu­cken, in der men­schen kri­tisch dar­ge­stellt wer­den, die sich sen­dun­gen auf hoch­auf­lö­sen­den bild­schir­men an­se­hen.

was die­se fol­ge, wie die ers­te, bei mir ge­schafft hat: sie hat sich in mei­nem kopf fest­ge­setzt und es wie­der ge­schafft, bil­der in mir ent­ste­hen zu las­sen, die ich nicht mehr so ein­fach los­wer­de. das schaf­fen die we­nigs­ten fern­seh­se­ri­en — und black mir­ror hat’s nun schon zwei­mal ge­schafft.

(black mir­ror kann man auf net­flix se­hen.)


goog­le AMP — com­ple­te and ut­ter fail­ure

felix schwenzel in artikel

seit der an­kün­di­gung von AMP habe ich mich, vor al­lem aus tech­no­lo­gi­scher neu­gier, be­müht das for­mat be­reit­zu­stel­len. im ja­nu­ar be­gann goog­le mei­ne AMP-for­ma­tier­ten sei­ten in den in­dex auf­zu­neh­men, etwa 500 AMP sei­ten auf wir­res.net wa­ren am 2.2.2016 in­de­xiert. zu die­sem zeit­punkt hat­te ich auch be­reits die meis­ten feh­ler der sei­ten be­sei­tigt, heu­te sind mei­ne sei­ten, AMP-tech­nisch, laut web­mas­ter con­so­le und laut de­bug­ging tool, fehelrfrei.

aber goog­le hat nicht nur über die letz­ten wo­chen hin­weg ge­merkt, dass mei­ne AMP-sei­ten syn­tak­tisch kor­rekt sind (die 6 mo­nier­ten feh­ler da­tie­ren al­le­samt auf ver­sio­nen von vor dem 2.1.2016), son­dern auch nur 4 mei­ner AMP-sei­ten im in­dex.

auch als ich noch mehr sei­ten im goog­le-in­dex hat­te, hat­te ich ma­xi­mal 1-2 be­su­cher pro tag auf mei­nen AMP-sei­ten, im goog­le-in­dex war ich, so­weit ich se­hen konn­te, AMP-mäs­sig un­sicht­bar. das heisst auch mo­bi­le such­ergeb­nis­sei­ten, zeig­ten nie mei­ne AMP-sei­ten an, son­dern stets die re­gu­lä­ren sei­ten. das ist ja nicht wei­ter schlimm, aber ich habe das ge­fühl, dass goog­le white oder black­lists führt und AMP-sei­ten nur von re­no­mier­ten, reich­wei­ten­star­ken web­sei­ten in die (mo­bi­len) such­ergeb­nis­sei­ten auf­nimmt.

ich fin­de die idee und die aus­füh­rung hin­ter dem AMP-pro­jekt nach wie vor fas­zi­nie­rend, weil es ver­spricht, sei­ten im web — und nicht etwa nur in apps — ef­fek­tiv und von stö­ren­dem und ir­ri­tie­ren­den müll be­freit, aus­zu­lie­fern, aber die im­ple­men­tie­rung und ad­ap­ti­on von AMP scheint, selbst bei goog­le selbst, un­ter al­ler ka­no­ne zu sein. des­halb bin ich ge­spannt auf den öf­fent­li­chen face­book in­stant ar­tic­les roll­out mit­te april, auch wenn sich die vor­tei­le vor al­lem in der app aus­wir­ken wer­den, aber im­mer­hin ist die face­book-im­ple­men­tie­rung so ge­löst, dass es im­mer ei­nen fall­back auf die web­ver­si­on gibt und die in­stant-ar­tic­les-ver­si­on wie ein sah­ne­häub­chen funk­tio­niert.


ap­ple news ist üb­ri­gens auch eine mitt­le­re ka­ta­stro­phe, zu­min­dest, wenn man ein me­di­um mit nur um die 100tau­send sei­ten­an­sich­ten im mo­nat (30.000 web, 60.000 RSS) be­treibt. ich habe mich dort vor ei­nem hal­ben jahr test­wei­se an­ge­mel­det und vor­erst nur ei­nen (eng­lisch­spra­chi­gen) RSS-ka­nal an­ge­mel­det, was ei­ner mitt­le­ren ka­ta­stro­phe gleich kam, weil sich die ap­ple news in­hal­te per RSS nicht ak­tua­li­sier­ten und auch nicht edi­tie­ren lies­sen. jetzt ist das ap­ple news for­mat teo­re­tisch für je­den of­fen, aber ap­ple lässt auch hier sei­nen ma­ni­schen kon­troll­wahn wal­ten. mei­ne bit­te um frei­ga­be mei­nes ap­ple news ka­nals wur­de be­reits zwei­mal ab­ge­lehnt, weil die ap­ple-tür­ste­her zwei­mal mein­ten, dass mein ka­nal­na­me ih­nen nicht passt und mich zwei­mal zu­rück­ge­wi­sen ha­ben. von mir aus kann ap­ple sei­nen news-for­mat al­lei­ne nut­zen, das zu­dem auch noch irre kom­pli­ziert und sehr pro­prie­tär ist.