dass die #vorratsdatenspeicherung seit 7 jahren durch die politik wabert hat auch nen vorteil: ix kann „vorratsdatenspeicherung“ mittlerweile echt flott tippen.
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June 2015
“I haven’t lived. I’ve died a few times.”
Harold and Maude (1971)
toll! nach andertalb jahren (endlich) wieder zwei neue iwdrm-gifs (eins, zwei).
ich halte members-only inhalte (derzeit) für einen konzeptionellen irrweg, den die krautreporter dankenswerter weise bisher nur ein paar mal gegangen sind. einerseit finde ich exklusiv-inhalte enorm unpraktisch, weil sie meine lesegewohnheiten (über feeds, bookmark-, oder read-later-dienste) durchkreuzen und es vor allem verhindern, dass ich die texte teilen oder verlinken kann.
aber vor allem sehe ich keinen sinn darin, etwas für das ich gezahlt habe nur exklusiv, bzw. lediglich mit anderen zahlungswilligen lesen zu können. das fühlt sich ein bisschen so an, wie wenn ich eine zeitung kaufe und dann die artikel nicht ausschneiden und verschicken oder weitergeben kann. wenn ich etwas tolles gelesen habe, möchte ich das auch anderen zum lesen geben können, am liebsten der ganzen welt allen die sich potenziell dafür interessieren.
wenn ich für etwas bezahle, dann bezahle ich nicht um es zu lesen, sondern um mich an der finanzierung der erstellung zu beteiligen.
deshalb finde ich den ansatz der prenzlauer-berg-nachrichten leider auch total irrig. vor allem weil er das leben von allen beteiligten komplizierter macht. statt sich bei den mitgliedern zu bedanken, dass sie den fortbestand der PBN gesichert haben und dann alle artikel für alle frei zugänglich online zu stellen (inklusive eines ordentlichen volltext-RSS-feeds), werden die inhalte weggeschlossen und sind (für ein paar wochen) nur für eingeloggte mitglieder sichtbar. die wiederum können die artikel irritierender weise auf artikelbasis freischalten und mit anderen teilen. ich weiss nicht ob ich der einzige bin, der die absurdität und widersprüchlichkeit dieses unterfangens sieht, aber eine sinn kann ich schwer darin erkennen. neue mitglieder gewinnt man so, glaube ich, nicht.
es gibt möglicherweise eine ausnahme. grandiose, hochwertige, begehrendswerte inhalte, für die man auch willens ist einen komfortverlust in kauf zu nehmen. bei mir ist das noch immer die GEO-epoche, für die ich tatsächlich mitunter noch ans kiosk laufe. aber so grandios sind die artikel in den PBN oder bei den krautreportern eben auch nicht, dass aussenstehende an den maschen des mitglieder-zauns rütteln und um einlass flehen.
ich glaube der ansatz journalistische angebote durch ein abo oder einen mitgliedsbeitrag zu ermöglichen (statt sie wegzuschliessen) ist derzeit (neben der werbung) der einzig sinnvolle weg um journalistische angebote im netz zu finanzieren. alle anderen ansätze brechen den nutzungskomfort, türmen hindernisse auf oder führen zu abschottung (was aber auch sinnvoll sein kann). das ist zumindest so lange der fall, bis wir friktionslose, flächendeckende, allgegenwärtige abrechnungssysteme haben, die beim zahlen, oder bei der zugänglichmachung, keinen bruch oder komforverlust erzeugen. wir brauchen zahlungssysteme die den bezahlvorgang und die zugangsregelung quasi implizit steuern. dahin ist es aber, glaube ich, noch ein weiter weg.
Fachkräftemangel - Feder & Herd
Der enorme Mangel an Fachkräften1,2,3,4,5,6,7,8,9,10 stellt die deutsche Wirtschaft vor große* Probleme.
1) die nicht behindert sind
2) die weder weiblich noch im gebärfähigen Alter sind
3) die jünger als 45 sind
4) die keinen Migrationshintergrund haben
5) die keine kleinen Kinder haben
6) die nicht nach komischen Arbeitszeitmodellen wie 'Teilzeit' suchen
7) die bereit sind mehr als 60 Stunden die Woche zu arbeiten
8) die mit Zeitverträgen zufrieden sind
9) die billig sind
10) die aber ausschließlich Top-Abschlüsse haben*) selbstgemachte
siehe auch „Addendum“.
Guten Morgen.
das bild gibt das tagesmotto für heute wieder …
Foto: Amelie Nerger, @nergera
CC-Lizenz BY-NC-SANebenan (@Nebenan. Freundliche Internet-Konferenz) 22.06.2015 21:43
Foto: Amelie Nerger, @nergera
CC-Lizenz BY-NC-SANebenan (@Nebenan. Freundliche Internet-Konferenz) 22.06.2015 21:46
Foto: Amelie Nerger, @nergera
CC-Lizenz BY-NC-SANebenan (@Nebenan. Freundliche Internet-Konferenz) 22.06.2015 21:46
Ich werde meine Krautreporter-Abonnement verlängern.
Nicht, weil ich alles super fand,was die Krautreporter in den letzten 8 Monaten gemacht haben oder gar weil ich der Meinung wäre, dass das Projekt seine wahnwitzig hohen, anmassenden Ansprüche eingelöst hätte.
Sondern weil ich in der Rückschau festgestellt habe, wieviele der Krautreporter-Texte ich gerne gelesen habe. Weil ich Journalismus ohne Anlass, Dreh und Verfallsdatum mag. Und Texte, die auch ein halbes Jahr später noch nicht alt wirken. Davon will ich mehr.
Hier meine Top 5 der Krautreporter-Texte aus dem letzten Jahr:
1. Wie ein Deutsch-Syrer zum Nazi wurde – und dann Ausstieg
2. Das Comeback von Heroin. Und wer davon profitiert
3. Rico Grimms Berichte und Interviews aus Serbien, zum Beispiel
4. Theresa Bäuerlein über eine Muslim und einen Juden, die die Feindbilder von Berliner Schülern zerlegen
5. Im Fahrwasser von Onkels und Frei:Wild von Philipp Wurm: Wie Rechtsrock das Musikgeschäft aufrollt (mit freundlicher Unterstützung von Schni-Schna-Schnappi). Besonders beeindruckt hat mich bei 5. der offene Umgang mit Selbstkritik der Redaktion. Sehr souverän.
siehe auch: 9 ½ gründe warum ich nochmal die krautreporter unterstütze
Wenn eine Regierungspartei beschließt, alle BundesbürgerInnen unter Generalverdacht zu stellen, wird es höchste Zeit für zivilen Ungehorsam, nicht nur den digitalen. Es wird Zeit, den Rasen zu betreten.
Awkward Moment Seal pic.twitter.com/V3Bbfok88L
Großer Erfolg für die SPD: Seit sich die Sozialdemokraten für die umstrittene Vorratsdatenspeicherung entschieden haben, ist es in Deutschland zu keinen Terroranschlägen mehr gekommen. „Unsere erste Bilanz fällt positiv aus. Dank der SPD ist dieses Land eindeutig sicherer geworden“, sagte Parteichef Sigmar Gabriel. Kritik an der Entscheidung der Sozialdemokraten kommt dagegen von Terroristen. „Wir sind entsetzt und verzweifelt“, teilte ein Terroristenvertreter mit.
German city of Karlsruhe just issued a parking ticket to artist Erwin Wurm for one of his bent car sculptures pic.twitter.com/PFugnxLJjt
siehe auch süddeutsche.de: „Ist das Kunst? Egal, das steht im Halteverbot“
erwin wurm zu googlen lohnt sich meiner meinung nach auch.

kaffee, internet, fett und zucker (selbstgemachte #madeleines) zum #frühstück
die madeleines oben sind nach diesem rezept gebacken. demnächst wollen wir mal diese abwandlung ausprobieren.
allgemein kann man ja sagen, enthalten madeleines in etwas zu gleichen anteilen zucker, mehl und butter. dazu ein bisschen backpulver, ne prise salz und drei bis vier eier und dazu etwas aromatisierendes wie geriebene mandeln oder abgeriebene zitronenschale. und irgendwann hab ich dann auch das korrekte fetten der madeleines-form und die richtige einfüllmenge teig im griff.
Danke an @DIEZEIT für dieses Detail, das die Debatte zur #VDS sicher noch interessanter macht. pic.twitter.com/fB79Epmu2M

dramatisches licht an der müllerstrasse. #licht