kürzlich bin ix im netz darüber gestolpert, dass inger nilsson, die in den 60er jahren pipi langstrumpf spielte, 2009 in der schwedischen version von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ mitgespielt hat („Kändisdjungeln“).
dann eben stefanie powers in der glaserei mit einer katze gesehen und kurz darauf gesehen, dass stefanie powers 2011 in der britischen version des australischen dschungels eine folge lang mitgespielt hat.
ich bin sicher mit einem nachmittag recherche fände ich mindestens 20 fernsehhelden der 80er, die zwischenzeitlich in den dschungel gegangen sind.
robert basic hat ein paar pressetexte der firmen toto und villeroy & boch umgeschrieben und mit seinen eigenen worten aufgefüllt. es geht um luxus-toiletten die bis zu 10.000 euro kosten sollen (zum vergleich: reguläre keramik-toiletten kosten ab ca. 50 euro). das liest sich alles sehr vielversprechend und verspielt, allerdings hat robert basic so ein ding, das einem nach dem kacken warmes wasser und luft in die ritze spritzt und pustet, offenbar gar nicht benutzt. oder er ist zu schüchtern, über den entscheidenden punkt zu schreiben.
demnächst schreibt basic sicher einen langen artikel über das aussehen der google glasses.
der kiezneurotiker hat was zu hoeneß zu sagen:
Nach zwei Tagen pflichtgemäßer Empörung darf er sich nun reinwaschen, der Millionär. Von Bild bis Zeit. Von B.Z. bis Welt. Er macht die Hölle durch und jeder soll es wissen.
Jeder Hartz-IV-Empfänger, der im Stützeformular bescheißt, eine geschenkte Zahnbürste verschweigt oder den alten Sparstrumpf von Omma selig unterschlägt, jede Schlecker-Frau, die nicht schnell mal umgeschult als Erzieherin arbeiten möchte, jede Kassiererin, die einen Pfandbon einsteckt, wird durch medialen Schlamm gezogen - ohne sich danach reinwaschen zu dürfen. Und immer wird entrüstet der Zeigefinger erhoben: So geht es mit Deutschland zu Ende, so wird beschissen, der Pöbel, der Pöbel, ach weh, ach weh, was ist das für ein asoziales Volk. Die da unten. Da unten. Immer nach unten treten, da leben die Drecksäcke, immer drauf, immer feste, immer Schlagzeile. Florida-Rolf! Denkt an Florida-Rolf! Die Sau!
The Segway. The Bluetooth headset. The pocket protector.
What do these three technologies have in common? They all pretty much work as promised. They all seem like good ideas on paper. And they're all too dorky to live.
Eventuell könnte man militärische Sperrgebiete und fragile Biotope einfach mit "Bubble Tea"-Schildern versehen. http://t.co/9lF4oipKVl
Ich: "Dass Du Dich immer über mich lustig machst, weil ich Migrationshintergrund habe" Kollege: "Wieso welches CMS hattest Du denn vorher?"
LOL! G. Dueck randaliert auf G+ wieder gegen Bildungssystem. Thema: Unterforderte Genies. Alle so: "So ging's mir auch!" "Leide immer noch!"
constantin seibt fälschte als 27jähriger mal einen goethe-text und sieben jahre später hält der spiegel seibts text in seiner titelgeschichte für echt:
«Plausibilität ist keine Frage der Fakten, sondern des Stils», schrieb Raymond Chandler. In der Tat ist man ausgeliefert, was echt klingt. Ob man jetzt Wissenschaftsjargon als Beweis für Seriosität oder Fachchinesisch als Beweis für EDV-Kompetenz nimmt - man lebt in einer Welt von tausend Dingen, in der man nicht mehr nach Fakten, sondern nur nach Gehör prüfen kann: Klingt etwas zumindest plausibel? Unverzeihlich am «Spiegel» war, dass sie - in endlosen Verhandlungen - versuchten, die Sache zu vertuschen. Das zum Teil aus Arroganz. Aber auch zum Teil aus Hilflosigkeit: Wegen ihrer behaupteten Unfehlbarkeit hatte der «Spiegel» keine klare Idee, wie man eine Ente im Blatt korrigieren konnte.
Harper Reed war technischer Leiter von Obamas Wahlkampagne. Im Interview redet er über die heilende Kraft von Daten, transparente Überwachung und deutschen Datenschutz.
man kann das gerede von alan watts auch auf einer anderen ebene verstehen oder versuchen etwas kontext zu dem was er da sagt hinzuzufügen. die tonaufnahme hört sich ein bisschen an, als ob sie aus den 50er oder 60er jahren stammt. damals war der individualismus vielleicht noch nicht „grenzenlos“, aber die solidarität unter den menschen auch nicht so dolle. jeder bekam rollen in der gesellschaft zugewiesen, schwarze wurden wegen ihrer hautfarbe daran gehindert das zu tun was sie wollten, von frauen wurde erwartet, dass sie sich um die familie kümmern und von männern, dass sie karriere und viel geld und ruhm machten.
der gedanke sich nicht entlang gesellschaftlicher normen, sondern persönlicher neigungen, talente oder interessen zu entwickeln, ein selbstbestimmtes leben zu führen hat damals die leute aggressiv gemacht. heute ist es in westlichen gesellschaften ein anerkanntes lebensmodell -- und ich finde nicht das schlechteste.
ich finde den tonfall von alan watts auch irritierend, er hat was pastorales, was ich auch schwer aushalte. aber noch bis vor 20, 30 jahren haben auch bei uns nachrichtensprecher oder tierfilmsprecher so gesprochen.
die ebene auf der ich den text verstehe ist eher, dass man seine berufswahl und seinen lebensweg nicht hauptsächlich danach aussuchen soll, wie man materielle sicherheit erreicht oder stinkend reich wird, sondern indem man das macht was einem liegt, was einem am herzen liegt oder für das man brennt. ich bin mit der entscheidung kein steuerberater zu werden ganz gut gefahren. ich habe meine ausbildung zum schreiner nicht primär gemacht um meine wartezeit zum studium zu überbrücken, sondern weil ich holz toll fand und es unfassbar befriedigend fand anderen leuten schöne sachen zu bauen. mir selbst habe ich so gut wie nie etwas gebaut. dass ich mit dem schreinern auch gelegentlich geld verdient habe war schön, aber nicht der grund zu schreinern. es war genau das, was ich wollte.
was ich sagen will, man muss die aufforderung das zu tun wozu man lust hat nicht als aufforderung zu egoismus oder grenzenlosem individualismus interpretieren. man muss die aufforderung das zu tun was man wirklich möchte nicht als aufforderung verstehen keine windeln zu wechseln, zu kochen oder auch mal einen langweiligen job anzunehmen. man kann es, zum beispiel, auch als aufforderung dazu sehen, trotz kinderaufzucht, haushalt, arbeit und extrem begrenzten resourcen ins internet zu schreiben und anderen eine freude zu machen, aha-erlebnisse zu vermitteln oder sie zu unterhalten. bloggen weil man bock drauf hat -- und auch wenn es andere als zeitverschwendung ansehen, eben nicht als waste of time anzusehen, sondern als befriedigende erfüllung.
allein die tatsache, dass du bei dem satz „You will spend your life completely wasting your time“ aggressiv wirst zeigt, dass du dein leben eben nicht als „wasted“ ansiehst, und genau das leben führst, was alan watts vorschlägt: selbstbestimmt und mit extrem vielen freiräumen für die sachen die dich befriedigen.
sebastian heiser zeigt wie man das mit dem journalismus ausserhalb von beengten zeitungsseiten machen kann: fakten, o-töne, stellungnahmen so objektiv wie möglich sammeln, runterschreiben und danach differenziert, gerne auch subjektiv bewerten.
vielleicht sollte man statt „qualitätsjournalismus“ von differenziertem journalismus sprechen?
tschibo meint das set sei „vergriffen“, aber wenn peta es als erfolg verbuchen möchte den verkauf einer „Beobachtungsdose mit Lupendeckel“, einer lupe, eines „Keschers mit Teleskopgriff“ und einer pinzette bei tschibo verhindert zu haben und so „jungen menschen“ dabei zu helfen „Mitgefühl für die Schwächsten und Kleinsten zu entwickeln“, bitteschön.
bleibt aber die frage ob peta auch gegen die behandlung von läusen auf kinderköpfen ist, spinnen und insekten im haus auch zu schützen und zu respektieren sind. und: bedauern peta-aktivisten eigentlich jedes insekt das der kühler und die winschutzschiebe ihres auto töten? /@svensonsan
wired erklärt ein paar hintergründe über die webcomics von randall munroe. aber der beste hinweis war der auf das explain xkcd wiki. das macht nämlich genau das was der titel suggeriert.
am anfang des offshore-leak-medien-hypes konnte ich die meldungen rund um die offshore-leaks nicht lesen, weil sie vor selbstbeweihräucherung und stolz überquollen und ungeniessabr waren („lesen sie, wie wir und 6 schrillionen andere renomierte journalisten recherchierten ...“, „lesen sie was andere über unsere enthüllungen schreiben ...“). dannn kam lange nichts mehr und offenbar auch nichts handfestes. /bildblog.de
louis theroux fährt nach amerika um dort ein paar der schlüsselfiguren der dortigen nazi-szene kennenzulernen. das ist teilweise sehr schwer zu ertragen, aber vor allem sehr erhellend und entlarvend. im prinzip ist es eine scheinriesen-dokumentation. /@ahoi_polloi
Solidarität heißt, dass Starke Lasten für alle schultern. Und das unterscheidet Solidarität von Mildtätigkeit. Denn bei Mildtätigkeit schultere ich nichts. Sondern verteile gutsherrlich Brotkrumen (oder von mir aus auch ganze Brotlaibe). Spenden und Mildtätigkeit sind wichtig. Und finde ich gut. Aber sie ersetzen keine Solidarität.
Unser Internet wird also nicht funktional kaputt gemacht, weil es sonst überlastet zusammen brechen würde. Sondern nur, weil der Telekom zweistellige Milliarden-Gewinne nicht ausreichen, wenn diese nicht mehr werden. Der Markt hat's gerichtet.
die schlussfolgerung find ix nicht besonders meisterlich. der nettogewinn der telekom 2011 belief sich (laut wiwo.de) auf 2,9 milliarden euro. ich zähle da nur eine stelle. möglicherweise meint andre meister den „Konzernumsatz“ des jahres 2011 von 58,2 milliarden euro den er aus dem offiziellen geschäftsbericht der telekom kopiert hat. 2012 hat die telekom sogar 5,3 milliarden euro verlust gemacht (via).
Weil er gebildet und gewitzt rüberkommen will, sagt er nicht einfach nur “Urheberrecht find ich gut”, sondern bemüht das Lateinische und erklärt, schon Cicero habe mit der Piratenpartei Piraten zu tun gehabt und – ist ja klar – diese zum Feind aller Menschen erklärt: “communis hostis omnium” sagt Scheck und im Überschwang der Überlegenheit ergänzt er mit Blick auf “neue Piraten”: “Gegen alte Feinde helfen altbewährte Mittel.”
beim gebrauch des lateinischen schlägt stets mein prahlerei- und armes-würstchen-sensor heftig aus. manche schecken das aber nicht.
michael angele über den anschlag in boston und die serie homeland und über vertrauen:
Misstrauen ist leider nicht einfach das Gegenteil von Vertrauen. Der Soziologe Niklas Luhmann hat das auf die Formel gebracht: Vertrauen reduziert Komplexität und vereinfacht die Lebensführung. Misstrauen dagegen macht alles kompliziert. Es gibt ja immer die Möglichkeit, dass man Recht haben könnte. Gerade auch gegen den Augenschein.
ich finds grossartig. leuchtende pflanzen! wenn ich solche pflanzen hätte, würde ich sie vielleicht auch mal giessen.
andererseits sind genmanipulierte, leuchtende pflanzen in deutschland wahrscheinlich noch die nächsten 150 jahre lang unmöglich. weil das ja gentechnik ist und gentechnik in deutschland unerwünscht ist — ausser sie nennt sch „zucht“. und aus quallen topfpflanzen zu züchten dauert wahrscheinlich mindestens 150 jahre.
der journalist clive thompson beschreibt, wie der journalist clive thompson arbeitet:
When my back starts to ache, I'll carry my laptop downstairs and work standing up on the counter in my kitchen. If my research involves a lot of reading I'll go to a cafe or the library, too. For writing, I do short pieces at my desk, but for long ones I need to be in a cafe: The extra background noise seems to help
ich mag ja making-ofs oder beschreibungen wie andere leute ihre arbeit organisieren oder welche programme und werkzeuge sie benutzen. bei lifehacker.com gibts noch einige mehr dieser „how i work“-beschreibungen. /boingboing.net
grossartiger, langer text von anita blasberg und kerstin kohlenberg aus der zeit vom 22.11.2012, der erzählt, „wie von der Industrie bezahlte PR-Manager der Welt seit Jahren einreden, die Erderwärmung finde nicht statt“. oder: wie man effektiv und sehr erfolgreich lügen kann:
Nicht einmal jeder zweite Amerikaner glaubt jetzt noch an den Klimawandel.
»Morano hat ganze Arbeit geleistet«, sagt Michael Mann im Herbst 2012 in seinem Büro. Morano hat die Erzählung der Leugner verändert. Die Klimaforscher sind nicht mehr bloß im Unrecht - sie sind jetzt Kriminelle, die bewusst betrügen. Große Teile der Öffentlichkeit glauben ihm.
Gemeinsam mit anderen Klimaforschern betreibt Mann jetzt eine eigene Website, realclimate.org. Sie kontern jeden Vorwurf und sind doch hoffnungslos unterlegen: Die Wissenschaftler müssen jede Aussage beweisen, ihre Gegner behaupten, was sie wollen. Die Wissenschaftler sind zu akademischer Langsamkeit gezwungen, ihre Gegner brauchen nur einen Internetanschluss. So treibt ein kleiner Trupp von Radikalen die internationale Wissenschaft in die Defensive, ein von Zeitungen und Fernsehen aufgepumpter Scheinriese, dessen Helfer sich inzwischen auch in der staatlichen Justiz finden.
PS: Die »Zeit« hatte mir die Pressemitteilung mit den Worten geschickt: »Da Sie in Ihrem Blog über den Sachverhalt berichtet haben, wünschen wir, dass Sie diese Meldung zur Kenntnis nehmen und den Artikel aktualisieren.« Das finde ich eine erstaunliche Formulierung, aber den Wunsch habe ich hiermit ja erfüllt.
ich finde die idee von der telekom jetzt vor der bundestagswahl eine ernsthafte und fundierte debatte über die netzneutralität zu starten ganz grandios. wir sollten diese aufforderung zum dialog weise nutzen. sascha lobo macht das ganz gut, torsten kleinz in der zeit auch. jetzt fehlen nur noch kampfbegriffe wie „stasi 2.0“ oder „zensursula“. etwas in der art von defekom oder drosselkom. (nachtrag: #drosselkom war in den letzten tagen wohl schon ne ganze weile trendiger hashtag. zu recht. nachtrag 2: netzpolitik.org sammelt „Kommentare zur Abschaffung von Flatrates und Netzneutralität“)
"Mammals spend an awful lot of energy on infants, on children, they spend nine months of our lives gestating, and then they get two decades of attention from us, because we're putting all of our attention into this one thing we want to grow. Dandelions on the other hand will have thousands of seeds and they let them go where they like, they don't really care. They will let go of 1,000 seeds, and 100 of them will sprout," Gaiman told the Guardian.
Meine Schwester zum Beispiel ist Lehrerin in Griechenland und verdient dort natürlich nur einen Bruchteil dessen, was eine Lehrerin in Deutschland verdient. Sie wird auch einmal nur einen Bruchteil der Rente/Pension bekommen, die sie in Deutschland bekäme. Sie sorgt also erstens privat stärker vor und zweitens haben sie und ihr Mann - wie in Südeuropa üblich - die Wohnung gekauft (in diesem Fall gebaut), in der sie wohnen. Die „Studie“ der EZB wertet sowohl die Wohnung als auch die private Vorsorge als Vermögen, die Rentenansprüche der deutschen Lehrerin aber nicht. So ist meine Schwester plötzlich vermögender als ihre deutsche Kollegin, obwohl sie Zeit ihres Lebens weniger Geld hatte und haben wird.
mindestens einmal im monat verlinke verlinke ich einen richtig schlechten, billigen und vor naheligenden stereotypen triefenden text. bitte schön.
SPIEGEL ONLINE: Können Sie den Unmut nachvollziehen?
Robert: Ich kann verstehen, wenn die Leute sich aufregen - aber nicht den Tonfall. Eine benachbarte Restaurantbetreiberin hat mir mit einer Anzeige gedroht und angekündigt, sie wolle mich auf Schadensersatz verklagen. Als die Dame inflationär Kraftausdrücke von sich gab, war Schluss. Ich meide die Frau nun.
ich vermute das ist die gleiche gastronomin, die sich über mütter im prenzlauer berg beklagte die „ihre Euter“ rausholen und kinder stillen (was ix damals darüber schrob).
hilal sezgin meint ein verzicht auf mode verbessere die welt. möglicherweise hat sie recht. in deutschland gab es mal ein experiement das unter anderem genau diesen gedanken verfolgte. viele können sich noch daran erinnern, es hiess DDR.
aber sie beobachtet sehr gut:
Neulich brachte das SZ-Magazin ein Interview mit der zweifellos beeindruckenden ehemaligen Vogue-Chefin Carine Roitfeld. Zu denken gab vor allem ihre Antwort auf die Frage, warum sie noch so jung aussehe: „Ich altere allerdings langsam, vielleicht weil ich ein so konservatives Leben führe. Ich hatte zum Beispiel erst mit 40 eine Chanel-Tasche, nicht mit 20 wie die meisten Mädchen heute. Ich habe keine Tattoos oder Piercings, ich habe keine Selbstzerstörung betrieben. Fantasien musste ich nicht ausleben, die wanderten alle gleich in meine Arbeit.“
Sagt sie damit nicht auch, dass der Inhalt ihrer Arbeit selbstzerstörerische Praktiken und Lebensweisen propagiert, idealisiert, anempfiehlt?
david hugendick über hipster, ironie und noch irgendwas anderes:
Es ist aber noch etwas anderes, das in fast allen Abrechnungen mit dem Hipster aufscheint: eine sonderbare Beschwörung der Ernsthaftigkeit. Denn das Schlimmste am Hipster sei ja das Uneindeutige, sein Bemühen, alles durch die eckige Brille der ironischen Affirmation zu sehen. [...]
Ja, die Ironie! Ihr muss mal wieder der Prozess gemacht werden! Das war schon immer ein lustiger Schaukampf, den damals schon der freudlose Hegel mit den Romantikern anfing. Aus Tradition wissen wir: Ironie ist verdächtig. Mit ihr ist kein sittlicher Staat zu machen und schon lange kein Europa. Weil die Welt nämlich nur mit Ernst gerettet werden kann [...].
sehr heftig über maximilian buddenbohms witz gelacht:
Die Herzdame lernt gerade, wie gestern bereits angesprochen, den Swingtanz. Falls sich jemand darunter nichts vorstellen kann, sie möchte also so etwas hier. Ein mitreißendes Video, es inspiriert sogar mich. Nicht zum Tanzen, versteht sich, aber ich frage mich schon seit Tagen, ob ich nicht mal wieder Weste zum Hemd tragen sollte.
das video hab ich mir angesehen, weil maximilian buddenbohm es verlinkt hatte. normalerweise ertrage ich dieses gitarrengeschrammel nicht. dieses geschrammel in kombination mit keyboardklängen, einem ziemlich bezauberndem text und einer erfrischenden stimme hab ich dann aber doch ganz gut ertragen.
das ist wirklich nichts neues. internet-, fernseh- oder echtzeitnews haben eine hysterisierende wirkung. mir ist das erstmals während meines zivieldienstes aufgefallen, bei dem ich zwei jahre ohne fernseher, aber dafür mit wochenzeitungen gelebt habe. die reflektierte distanz von artikeln mit ein paar tagen abstand und vielen stunden recherche und abwägung wirkt wie balsam auf die psyche und informiert unterm strich sehr viel besser. /stefan niggemeier
constantin seibt sagt im interview mit der taz unglaublich kluge sachen über den journalismus und seine vergangenheit und zukunft. unter anderem:
Das Leben besteht ja auch aus Zeitverschwendung. Und nicht darin, Instrument der Aufklärung zu sein. Gedanken macht man sich dann aus Langweile. Erkenntnis ist auch nur eine Form des Entertainments.
direkt an den spiegel gerichtet (meine interpretation):
Man muss den trockenen, pseudoobjektiven Imponierstil killen.