„subversive body performance“
wirklich schlimm wäre wenn dieses dingsfestival „vollerotikfestival“ heissen würde.
wirklich schlimm wäre wenn dieses dingsfestival „vollerotikfestival“ heissen würde.
was haben zwei männer gestern in dieser telefonzelle gemacht? das hier.
seriösere informationen zur vorratsdatenspeicherung, zur abstimmung im bundestag anfang november und zur demo am 6. november hier.
[nachtrag 04.11.2007]
wegen des relaunces bei watch berlin ist das video kurzzeitig verschwunden bzw. wird seine adresse wechseln. solange ist es hier zu sehen.
als ich 13 oder 14 war, fand ich es furchtbar alt zu werden. mit dem alter verband ich damals vor allem menschen die einem im bus anpöbelten, wenn man den platz nicht für sie frei machte, menschen die ständig lamentierten, früher sei alles besser gewesen oder die einfach komisch waren. ich wollte nie so werden. ich brauchte eine ganze weile, bis ich begriff, dass anstrengend, dumm oder misepetrig sein nicht unbedingt eine eigenschaft des alters sein muss. für mich war der augenöffner ein alter mann im fernsehen der sachen sagte die mich begeisterten. ich weiss nicht mehr wer das war oder worüber er genau redete, ich glaube er war architekt oder philosoph. was er sagte berührte mich, inspirierte mich. mir fiel auf, die alten menschen die ich bis dahin wahrnahm inspirierten mich nicht. sie jammerten, beklagten sich oder schimpften.
als ich diesen mann im fernsehen sah, konnte ich mir plötzlich vorstellen alt zu werden. ich verstand plötzlich, dass man auch im alter vorwärtsgewandt und inspirierend sein konnte und dass angenehme oder unangenehme charktereigenschaften nichts mit dem alter zu tun haben. und ich verstand wie wichtig es ist, andere menschen zu inspirieren.
heute hab ich wieder was gelernt. wieder im fernsehen. als ich william shatner als denny crane im „boston legal“ sah, habe ich gelernt, dass es egal ist wenn man alt und fett ist oder aufgequollene, trübe augen hat. die hauptsache ist, dass man fähig zur selbstironie und zur liebe ist. weniger pathetisch ausgedrückt, misanthropen inspirieren niemanden und sind nicht wirklich liebenswert.
Von: Sibylle Berg
Datum: 22. Oktober 2007 20:00:17 MESZ
An: Felix Schwenzel
Betreff: kurz wieder daliebe flauschrüssler-
eine kleine pause zwischen lesungsveranstaltungen,die heute EVENTS heissen, ein kleiner brief an euch, eine innere geburtstagsparty für günther grass, der 110 geworden ist , udn ein unermüdlicher mahner. jovial quatschend sah man ihn mit anderen gruppe 47 greisen auf einer bühne sitzen, und kleine spässe über die gemeinsame nazi vergangenheit reissend. ist klar. hey, die autobahnen.sonst war noch: die buchmesse
abgesehen davon, das ich diesen newsletter den ich vor einiger zeit in völliger umnachtung abonniert habe, absolut nicht lesen kann weil er wirklich ganz fürchterlich geschrieben ist, fiel mir das wort „flauschrüssler“ auf. hat stefan niggemeier da nicht sowas wie ein patent drauf?
zu sagen viele die über ein thema reden hätten keine ahnung, aber im nächsten satz auch zu sagen man habe selbst keine ahnung, sei aber klar dafür, weil einer der angeblich mehr ahnung hat sagt man müsse dafür sein. eigentlich erschütternd, wenn das der innenminister sagt.
heute als ich „boston legal“ s2e5 sah, kam mir der gedanke, ob das in kanzleien wirklich so läuft wie es in der serie aussieht, nämlich dass man als anwalt ein drittel seiner zeit damit verbringt auf dem flur auf und ab zu laufen um jedesmal wenn man jemanden trifft eine adhoc-besprechung im flur abzuhalten. als anwalt der kanzlei „crane, poole and schmidt“ steht man 20 prozent der zeit in der kaffeeküche rum, 33 prozent läuft man auf dem flur, 10 prozent der zeit verbringt man im eigenen büro und 37 prozent vor gericht und schwingt reden die das wesen der welt, des menschen und der gesellschaft besser erklären und geschliffener sind als die monologe bei shakespeare.
manchmal lesen die anwälte auch was vor, zum beispiel von martin niemöller:
in germany the came first for the communists. and i didn’t speak up, because i wasn’t a communist.
then they came for the jews. and i didn’t speak up, because i wasn’t a jew.
then they came for the trade unionists. and i didn’t speak up, because i wasn’t a trade unionist.
then they came after for the catholics. and i didn’t speak up, because i was a protestant.
then they came after me. and by that time, there was no one left to speak up.
wer hat eigentlich die autobahnkirche erfunden. hitler oder adenauer?
die qualität von veranstaltungsnamen.
wie man sich einen waschzwang zulegt. lesen, wirken lassen, waschen, waschen, waschen, waschen …
[punkt sieben wäre noch: Use the expended paper towel to open the bathroom door.]
diese typen die mit wichtigem gesicht erst stundenlang am wein rumriechen, ihn danach in sich kippen und im mund verteilen und danach ausspucken sagen ja immer sie würden sich nicht besaufen. tun sie doch, den grossteil des alkohls nehmen menschen über die aussenhaut auf, mund und magen sind ein teil davon. mit anderen worten, besaufen geht auch ohne schlucken.
heute, nachdem ich bereits gestern 14einhalb von 24 stunden schlafend verbracht habe, wieder fast den ganzen tag geschlafen. früh morgens, auf dem rückweg vom arzt habe ich an der post noch einen überlangen brief abgeholt, den der briefträger nicht in meinen briefkasten bekommen hat und stattdessen in eine postfiliale gesteckt hat. in dem brief war ein metallkästchen, dadrin ein anschreiben und ein gefaltetes infoblättchen. im brief gratulierte man mir, dass ich jetzt bei o2 „premiumkunde“ sei, eine eigene hotline habe, jederzeit ein neues handy bekommen könne und mit den beigelegten gutscheinen unbezahlte werbung für o2 machen solle. die gutscheine seien 175 euro wert, beim abschluss eines neuvertrages falle die anschlussgebühr weg und in den ersten 200 monaten (oder so), sei die grundgebühr für diesen vertrag um 5 euro reduziert (will jemand so nen gutschein?).
na toll. premium-aal-prinzip. genauso beschissen war die neue „premium hotline“. wenn ich bisher die o2-hotline anrief, hatte ich immer direkt jemanden in der leitung mit dem ich sprechen konnte und der mir meist auch helfen konnte. als premium kunde soll ich mich erstmal durch eins dieser ultrabeschissenen computer-kack-sprachmenüs durchhangeln; „wenn sie eine frage zu neuen produkten und tarifen haben drücken sie …“ — „aaaaaaaaaaaaah!“.
nach 5 minuten klicken hatte ich einen menschen in der premium-leitung. die dame sagte mir immerhin, dass ich meinen vertrag tatsächlich 5 monate früher verlängern könnte, und ein subventioniertes handy bekommen könne, wenn ich wollte. immerhin sind die bereit 250 € für einen 24monatsvertrag springen zu lassen, zehn euro fünfzig pro monat. jetzt schwanke ich zwischen dem N95 und diesem neuen sony K850i mit ner 5 megapixel kamera.
nach dem premium-gespräch bin ich sofort in tiefen premium-schlaf gefallen, als es dunkel wurde wurde ich wieder wach. wenn man abends wach wird, dazu noch krank ist, nervt die welt mehr als üblich. es fing an als ich aus dem haus trat. aus dem haus treten ist in berlin genauso gefährlich wie auf eine schnellstrasse zu treten. glücklicherweise beherzige ich das und schaue immer erst nach links und rechts bevor ich den gehweg betrete. heute kam von ein päärchen im formationsflug auf ihren touringrädern, heftig plaudernd und gefühlte 60 km/h schnell auf mich zu. hinten sass noch ein kind drauf. kurz darauf hinderte mich ein dämliches, händchenhaltendes, langsamgehendes und den ganzen gehweg versperrrendes päärchen am zügigen vorankommen. auch in der strassenbah musste ich mich aufregen und fragte mich, warum die leute immer genau in meinem weg stehen und erst weichen wenn man sie berührt oder anhaucht.
von der friedrichstrasse aus ist es dann noch eine s-bahn-haltestelle bis zum hauptbahnhof. trotz streiks fuhren bahnen. noch in der strassenbahn sah ich eine s-bahn in meine richtung fahren. die anzeige zeigte den nächsten zug in 19 minuten an. nicht schlecht. so lange muss man in düsseldorf auch ohne streik auf eine s-bahn warten. apropos streik. als ich auf dem bahsteig stand und die spree, bzw. die interferenzmuster der wellen auf der spree betrachtete, dachte ich wenn heute streik ist kommt von hinten sicher gleich wieder ein kamerateam an um für die abendnachrichten o-töne einzusammeln. kaum hatte ich den gedanken zuende gedacht wanzte sich ein 2-köpfiges fernseh-team an mich ran, schaltete das kameralicht an und fragte ob sie mir eine frage stellen könnten. ich lehnte ab. das käme heute abend im fernsehen, versuchte mich die tussi zu locken und ich log, dass ich genau deshalb nichts sagen wollte, weil ich keinen bock hatte der tussi zu erklären, dass ich krank sei, den ganzen tag geschlafen habe und ausserdem gerade heute enorm angenervt war. ausserdem war mir der gag mit den düsseldorfer s-bahnen noch nicht eingefallen. das team wanzte sich dann an fünf andere auf dem bahnsteig rumstehende ran.
in der s-bahn nervten mich dann wieder die fahrradfahrer, einen hab ich fast gefragt ob heute nicht nur die lokführer streiken, sondern auch die pedale. im ernst: wozu ist ein fahrrad da? zum fahren in der s-bahn? was für pappnasen, kaufen sich supaleichte alu-räder mit 130 gängen mit denen man die alpen überqueren könnte und schieben die dinger dann in ne s-bahn.
die tante die auf dem ice-bahnsteig dann meinte sie würde in ihr telefon schreien, in echt aber direkt in mein ohr schrie, gab mir dann den rest. dämlicherweise setzte sie sich dann auch noch in meine nähe und wird alle 30 minuten angerufen:
hallo oma.
ich sitze im zug. hörste mich?
ja. ich sitze im zug, da ist die verbindung nicht so gut.
im zug.
ja, ich sitze im zug, hörste mich?
ja der ist angekommen.
hallo, ich sitz im zug.
im zuhuhg.
hallo? hallo?
so. und jetzt weiterschlafen.
vorbei. nach 5 monaten gekippten, offenen fensters habe ich das fenster eben geschlossen. is aber auch kalt geworden. oder ich schwächle.
heute früh bin ix von malte per instant messaging auf diesen cartoon hingewisen worden. dass ix die pointe in nur drei minuten verstand erfüllte mich mit einer gewissen art von stolz. freudestrahlend schickte ich den link in der internen firmen-mailingliste „[spass]“ umher, um mir 3 minuten später von einem unserer administratoren sagen lassen zu müssen: „der cartoon hängt seit wochen (monaten?) bei uns aufm klo.“
im laufe des tages fand ich dann einen hinweis auf den cartoon in jedem zweiten blog das ich abonniert habe, zuletzt bei dem nerd hier.
wollt ich nur mal gesagt haben.
sieht zumindest so aus:
das taugt fast für eine bewerbung hier.
[nachtrag 21:50]
ah. photoshop.
war ja nett mit martenstein in martensteins küche zu plaudern. aber auch erschütternd wie enorm man aneinander vorbeireden kann, wie bescheuert ständiges kopfnicken aussehen kann und wie monströs ich neben feingliedrigen menschen aussehe.
[nachtrag 19:37]
peter turi2 fasst das video ziemlich gut zusammen:
Schwenzel versucht relativ total erfolglos fürs „Schreiben ins Internet“ zu werben: Martenstein wehrt Schwenzels Vorschlag, es doch mal mit dem Bloggen zu versuchen, kategorisch ab („Ich schreib’ doch schon soviel ich kann!“) und stellt existenzielle Fragen: „Wo kommt eigentlich das ganze Geld her, dass die Werbung ausgibt?“
ich hab ja nichts. so wollte ich diesen artikel anfangen. keinen kühlschrank, kein dsl, keinen drucker, keinen ordentlichen dosenöffner, kein bett (nur ne matraze auf dem boden), keine kaffeemaschine, keinen fernseher. aber das stimmt ja alles nur eingeschränkt, denn wenn ich am wochenende zur beifahrerin fahre habe ich immer mehr. ich schenk ihr einfach die dinge die ich bisher nicht hatte, eigentlich nicht brauche, aber die ich toll finde. einen kühlschrank und nen fernseher hatte sie glücklicherweise schon als wir uns kennenlernten. geschenkt hab ich ihr aber einen entsafter (ups), ne nespresso maschine, nen dosenöffner der die dosen so öffnet, dass man sich nicht die finger abschneidet und jetzt nen drucker mit scanner drin.
und da muss ich ein bisschen aushohlen. meien ersten erfahrungen mit scannern waren furchteinflössend. noch vor knapp 10 jahren schloss man scanner mit einem scsi-kabel an. die treiber waren desaströs, der anschluss fehleranfällig, das phänomen nannte man damals „scsi-vodoo“. schloss man ein gerät via scsi an, musste man den rechner neu booten und sich darauf gefasst machen komische fehlermeldungen oder mysteriöse abstürze zu erleben, egal ob man alle ids richtig wählte oder den anschluss „terminierte“. das mit dem drucken ging damals schon recht unkompliziert. wenn man genug geld hatte kaufte man sich einen netzwerkfähigen drucker, auf dem dann alle ans lokale netzwerk angeschlossenen drucken konnten. die netzwerfähigkeit konnte man damals bei manchen druckern nachrüsten, ich glaube so eine netzwerkkarte für einen laserdrucker kostete so um die 500 mark oder mehr.
mit der erfindung von usb sollte alles einfacher werden: einstöpseln, treiber automatisch laden, fertig. so war das in der theorie. trotzdem, scannen war immer noch kein vergnügen. die treiber für exotische systeme waren meist schrottig, es gab, wenn der treiber funktionierte, immer ungefähr 2000 einstellungsmöglichkeiten und man musste kabel umstöpseln und oft auch trotz usb neu starten, damit der scanner funktionierte.
am samstag haben wir für 109 euro eine tintenstrahl-drucker und scanner-kombi gekauft. das sensationelle: für die 109 euro ist auch ein netzwerkanschluss dabei. heute noch kosten solche druckserver mit denen man aus usb-druckern einen netzwerkfähigen drucker machen kann so um die 100 euro. die drucker-kombi hatte ich innerhalb von 10 minuten aufgebaut, mit dem netzwerk verbunden und fertig war die sosse. über den webbrowser konnte ich den drucker sofort ansprechen, ihm einen namen geben und scannen! über den browser! dass der drucker auch noch sauber, schnell und leise druckt, alles ohne weitere kabel vom wlan-fähigen laptop, mit installierten treibern auch mit zehntausend einstellbaren optionen (kabellos!) deluxe scannt und vor allem auch ohne computer kopiert lässt einen angesichts des anschaffungspreises von 109 euro fast vergessen, dass die druckpatronen mit fieser drm-mässiger elektronik vor nachfüllaktionen geschützt sind, dass der drucker ständig versucht nach hause zu telefonieren und einen zwingt teures originalmaterial zu kaufen.
ehrlichgeagt bin ich völlig hin und weg über dieses kombinations-schnäppchen; so hin und weg, dass ich für den hersteller fast werbung machen würde, hätte ich mir nicht vor langer zeit geschworen, für hp nie ein gutes wort einzulegen.