dummy 13
ode an eine proktologin
nicht von mir. einerseits wünschte ich mir ich hätte das geschrieben, andererseits auch wieder nicht. wirklich nicht. aber lustig isses wirklich:
Flupp - steckte ihr Finger in meinem Hintern. Und sie machte ein paar Witzchen. Ich lag auf der Liege, beinahe embryonal, hatte den Finger einer älteren Dame im Arsch und lachte von Herzen. Sie tastete ein bisschen, maß den Druck meiner Schließmuskeln und machte ein lustiges Ultraschall-Bild. (alles lesen)
schreibbefehl
gerne beuge ich mich diesem schreibbefehl des alten mannes:
Hallo ix,
Ich würde mich freuen, wenn auch
Du diese Bitte weitertragen würdest:Handeln statt Bruddeln.
wobei, bei aller zustimmung zu dieser aktion, ich werde schnell störisch wenn ich das gefühlhabe irgendwo zum „mitmachen“ gedrängt zu werden. ich bin auch kein freund von aktionismus. ich finde der bestmögliche zustand eines menschen ist der überzeugungen und erfahrungen zu haben und für diese immer einzustehen, nicht nur wenn man an einer aktion teilnimmt. das ist auch der grund warum ich so allergisch auf versuche reagiere meinungsäusserungen oder die darstellung von übetrzeugungen mit hilfe von teilweise dubios eingesetzten hebeln wie „persönlichkeits-“, „urheber-“, „markenrecht“ oder „antiterror-“ oder „strafgesetzen“ auszuhöhlen, ein hobby dem anwälte und politiker im auftrage ihrer selbst oder ihrer mandanten immer brutaler und rücksichtsloser nachgehen. der ständige freie fluss von information ist der einzige gangbare weg um in erträglicher gemeinschaft leben zu können und wer expertise oder fachwissen hat, aus dem muss das ständig frei strömen. open source als lebensweise könnte die welt (ein stückchen) verbessern. bis dahin muss man halt auch hier und da aktionen unterstützen oder zur teilnahme an sowas aufrufen.
unautorisierte werbung

dieser film ist relativ offensichtlich nicht von astra. nicht umsonst spekuliert sich ein werbeprofi wie der „geheime verführer” einen ast ab nachdem er über den film stolperte der in „deutschen Werbeagenturen” kursiere. meinen unvollständigen informationen nach ist die „werberschwuchtel” die in dem film auftritt und nach einem „becks” fragt auch für den film verantwortlich und unter der am ende des filmes angegebenen email-adresse erreichbar. und vom hörensagen (siehe z.b. diesen kommentar) erfuhr ich, dass er den film versucht aus dem internet zu tilgen weil er den besitzer der marke „astra”, holsten, bzw. deren rechtabteilung im nacken sitzen hat.
und was macht ein anständiger um differenzierte darstelllung bemühter schreiberling wie ix? er versucht die beteiligten zu fragen. zuerst habe ich die holsten presseabteilung um stellungnahme gebeten:
über ein paar banden hörte ich nun, dass der spot privat von einer „werberschwuchtel“ aufgenommen wurde, die auch in dem spot selbst zu sehen ist. dieser „kurt“, so hörte ich ist gerade bemüht alle spuren des spots aus dem internet entfernen zu lassen (wozu es natürlich schon viel zu spät ist) weil er wohl grosse panik vor der holsten-rechtsabteilung und etwaigen schadensersatzansprüchen hat.nun meine fragen: stimmt es dass holsten/astra dem autor/produzenten dieses spots zivilrechtliche schritte und schadensersatzforderungen angedroht hat? wie vertragen sich solche drohungen mit dem image das mühsam an die marke astra geflanscht wurde? halten sie sich weiterhin optionen offen den urheber zu verklagen und wenn ja in welcher höhe? haben sie schon in erwägung gezogen den spot öffentlich als nicht von astra stammend und autorisiert zu kennzeichnen, etwa in form einer pressemitteilung oder gegen blogger die den spot veröffentlichen vorzugehen? wie steht die werbeagentur von astra zu dem spot, ist er denen überhaupt bekannt?
die antwort liess vier tage auf sich warten, dafür beantwortete sie immerhin eine meiner fragen:
Ihre E-Mail vom 14.12.06 haben wir erhalten. Wir möchten uns dazu insoweit äußern, als dass der in Rede stehende Spot ohne Autorisierung der Holsten-Brauerei durch Dritte verbreitet worden ist. Sein gewaltorientierter und herabsetzender Inhalt wird von uns ausdrücklich missbilligt. Unseres Erachtens vermittelt der Spot ein extrem nachteiliges und damit geschäftsschädigendes Bild unseres Unternehmens, so dass wir mit seiner Verbreitung keinesfalls einverstanden sind.
also zum mitschreiben für alle merkbefreiten: der spot ist nicht von astra, holsten möchte nicht, dass der spot „verbreitet” wird. astras mutter spricht sich gegen gewaltverherrlichung „gewaltorientierung” und „herabsetzung” aus, da solcherlei „geschäftschädigend” sei.
vorab. ich mag astra. am wochende, von donnerstag bis sonntag habe ich ca. 8 dosen davon getrunken. ich mag auch die astra kampagne von phillip und keuntje. aber wenn ich mir die aktuelle kampagne angucke, was sehe ich da? einen jungen mann, „rotlicht leo” genannt mit einer unsichtbaren faust im gesicht. ebenso „rotlicht pat” mit einer unsichtbaren faust im gesicht. ich sehe eine domina mit einer peitsche neben einem nackten, kriechenden mann. diese gewaltdarstellung ist natürlich nicht „gewaltorientiert”, die darstelllung von herabsetzung ist selbstverständlich nicht „herabsetzend” gemeint, sondern witzig. selbstverständlich. wie kann diese „werberschwuchtel” auch so dumm sein einen komplett humorlosen, ernstgemeinten, distanzlosen, drogen alkoholkonsum verherrlichenden, geschäftsschädigenden film für eigen-pr zu produzieren?
is mir alles schleierhaft.
[mich haben weder holsten, noch (bis jetzt) die „werberschwuchtel” den link zum werbewunderland zu entfernen.]
→ weiterlesenpersilschein international
hans-martin tillack schlägt in seinem stern-blog in altbekannte kerben der anti-korruptions darsteller von transparency international:
Wie Transparency International seinen Ruf gefährdet
[…]
An der Seriösität der deutschen Filiale der (auch international von Berlin aus agierenden) Organisation Transparency International hatte ich schon eine Weile leise Zweifel. Jetzt dürfte die Zahl der Zweifler deutlich gestiegen sein. Während die Korruptionsermittlungen bei Siemens offenkundig noch am Anfang stehen, hat ausgerechnetder Deutschland-Chef von TI von Pierer schon einen Persilschein erteilt. Der habe - auch in seiner Zeit als langjähriger Vorstandschef - wohl eher nichts mit bekommen von den Praktiken in seiner Firma.
[…]
Es ist fast ein bisschen so, als wäre ein CIA-Entführungsexperte Chefberater bei Amnesty International. Wenn flunkernde Politiker bei Transparency als Berater willkommen sind - wird freilich auch der frühe Freispruch für von Pierer ein bisschen verständlicher.
abmahn-olympiade
anwälte und deren auftraggeber versetzen mich immer wieder in erstaunen. der deutsche olympische sportbund lässt das saftblog (mit ziemlicher wahrscheinlichkeit kostenpflichtig) abmahnen und setzt mal eben einen streitwert von 150tausend euro an. manche meinen das da eine unerlaubte nutzung der ringe vorläge, mancher wundert sich und der pressesprecher des deutschen olympischen sportbundes, michael schirp, äussert sich auf drängen von frank herold im marketing-blog.biz und wortgleich in diversen kommentar-strängen. da liest man dann u.a.:
Da gibt’s Trittbrettfahrer - die gibt’s gar nicht. Wir meinen nicht die Schule, die Sommerspiele ausrichtet. Oder den Gastwirt, der den Olympiaspieß grillt. Vielleicht auch nicht den guten Walther-Saft - aber leider konnten unsere Anwälte das noch nicht beurteilen. (imweiterlesen)
ich weiss nicht genau was das jetzt genau bedeutet was ich da rauslese, entweder sagt herr schirp über seine anwälte, dass sie schneller abmahnen als sie beurteilen, dass sie ziemlich lange brauchen um bestimmte dinge zu beurteilen aber präventiv schonmal abmahnen oder das abmahnenden anwälte ganz bestimmte dinge nicht ohne hilfe beurteilen können. olympische laien, safthersteller, restaurantbetreiber die die lage nicht beurteilen können werden von herrn schirp jedenfalls nicht so grosszügig mit nachsicht bedacht wie seine eigenen anwälte. die nämlich müssen die lage ad-hoc beurteilen können, sonst haben sie die anwälte (die die lage auch nicht so schnell beurteilen können) am hals. eine logik die vor arroganz nur so wabert.
die rechtfertigung mal eben flott zur waffe zu greifen lässt sich ja auch weiterspinnen: man stelle sich vor, der deutsche olympische sportbund sei ein hässlicher aber reicher kleiner junge der ab und zu mal von seinen mitschülern böse verprügelt wurde. dieser hässliche kleine junge fühlt sich nun ständig von allen seiten bedroht und denkt sich, er müsse etwas unternehmen. also kauft er sich einen schlagstock und schlägt jedem der ihm zu nahe kommt damit erst mal in die fresse. denn nähe, das hat er gelernt, führt offenbar zu prügel. als er nun einmal einem kleinen mädchen mit dem schlagstock den schädel spaltet, rechtfertigt er sich vor dem schul-direktor folgendermassen: „brutale schläger gibts — das glauben sie gar nicht. natürlich schlage ich keine rollstuhlfahrer und rentner und eigentlich wollte ich auch das mädchen nicht schlagen, aber der schlagstock war nun mal in meiner hand und die hat halt auch so komisch gezuckt. und jetzt regen sie sich nicht so auf, ich muss erst mal die lage beurteilen, kann ja sein, dass das mädchen mich verprügeln wollte.”
es ist ja lobenswert, dass schirp, bzw. teile des deutschen olympischen sportbundes jetzt das gespräch suchen und versuchen ihre sicht der dinge darzulegen. nur warum erst die scharfen hunde loslassen, dann behaupten die wüssten eigentlich gar nicht so genau was sie da tun und dann das gespräch suchen? don dahlmann fragt folgerichtig nach soetwas wie dem gesunden menschenverstand:
Was ist eigentlich aus der guten alten Tradition geworden, dass man erst einmal mit einander redet, bevor man sich irgendwas an den Kopf wirft?
aber vielleicht sollte man von funktionären und anwälten nicht zu viel erwarten.
dummschwätzigkeit, wie sie bei journalisten üblich ist?
marc felix serrao stelllt im tagesspiegel genau die richtigen und wunderbar differenzierten fragen:
Keine Angst vor Beleidigungen, wie sie bei politischen Themen unter Bloggern üblich sind?
die extrem pfiffige antwort von günter müchler steht im tagesspiegel.
werbung für drogenhersteller …
mach ich gerne, bei herrn winkels kann man nämlich drogen gewinnen. habe leider nicht ganz verstanden wie, obwohl ich noch nüchtern bin.
[trotzdem, fast hätt ich „nämlich“ mit „h“ geschrieben.]
rasieren und abnehmen
dann sehen sie auch nicht so lächerlich aufgeblasen aus herr beck.
felix schwenzel ist …
lustige google-frage. find ix.
strassen-rant
geht auch, bloggen am laternenmast: „FUCK YOU FUCK YOU FUCK YOU“.
eppendorfer grillstation
in der eppendorfer grillstation wird zwar kein döner gedreht aber viel film. das werbewunderland hat einen zimelich lustigen film (wieder*) gefunden:

bei qype ist die eppendorfer grillstation leider zweimal vertreten (einmal mit bindestrich und einmal ohne), was einerseits an mir und andererseits an der etwas zu scharfen, bzw. pingeligen suchfunktion von qype liegt (so findet sie beide, so nicht). beim osx-adressbuch kann man zwei (oder mehr) adressen sehr einfach zusammenlegen. irgendwann geht das sicher auch bei qype.
*) thomas knüwer hatte den film schonmal gefunden, der wurde aber gelöscht, warum auch immer.
[nachtrag]
als ich das oben erstmals schrob, vor etwa zwei wochen, war die suchfunktion wirklich etwas pingelig. qype hat offenbar erfolgreich an der suchfunktion geschraubt, so dass jetzt beide varianten beide einträge finden. sehr gut. ich mag es wenn verbesserungswünsche vor der wunschäusserung implementiert werden. ein dritter eintrag der eppendorfer grillstation auftaucht.
[kleingedrucktes: qype wirbt auf wirres.net]
blogmonitor

mir gefällt der blogmonitor den ich alphatesten darf.

nur sagen darf ich drüber nix, das mache die entwickler nervös sagte man mir. und danach sollte man alles was nervösität verursacht vermeiden, denk ix mal.
laibach

vor ein paar tagen habe ich einen artikel über die band laibach von markus hesselmann im tagesspiegel gelesen. er hat mich milde euphorisiert oder besser: neugierig gemacht. gegen die band werden immer wieder vorwürfe erhoben sie seien nazis, worauf sie immer wieder erwidern:
Wir sind Faschisten, genau wie Hitler ein Maler war.
tatsache ist, dass laibach mit faschistoiden symbolen jongliert und sich ein bisschen so wie rammstein anhört. aber sie machen auch lustige sachen, wie zum beispiel queen-texte ins deutsche zu übersetzen. so werden aus queens „one vision”
One flesh, one bone,
One true religion,
One race, one hope,
One real decision
So give me your hands
Give me your hearts
I’m ready
There’s only one direction
One world, one nation,
Yeah one vision.
durch wörtliche übersetzung diese faschistoid anmutenden zeilen:
Ein Fleisch, ein Blut,
ein wahrer Glaube.
Eine Rasse und ein Traum,
ein starker Wille.
So reicht mir eure Hände,
und gebt mir eure Herzen,
ich warte.
Es gibt nur eine Richtung:
eine Erde und ein Volk.
Ein Leitbild.
abgesehen davon, dass ich schon vor 25 jahren aufgehört habe bei queen-liedern mitzugrölen, werde ich von jetzt ab bei queen-mitgröl-liedern sofort anfangen auf den boden zu urinieren, egal wo ich gerade bin. (kürzlich bin ich im starbucks am hackeschen markt auf klo gegangen und blickte direkt auf eine eichel. an der eichel war ein penis und daran an business-fuzzi mit anzug der ca. 1,20m entfernt vom pissoir in ebendies pinkelte. queen lief nicht, aber als der strahl an druck verlor, lief ein grossteil seiner ausscheidungen auf den fussboden. das aber nur nebenbei bemerkt.)
heute habe ich mir „wat” von laibach gekauft. irgendwie mag ich die musik, irgendwie mag ich die musik auch wieder nicht. besonders unerträglich ist die tatsache, dass die stimme des sängers von laibach unangenehm blubbert und von einem tiefen akzent durchwoben ist. man hat das gefühl er hat übermässig viel flüssigkeit im rachen beim singen. ganz hübsch: „now yu will pay” mit dunkler depri-endzeitmystik („the’ll burn down your cities”) kombiniert mit fröhlichen melodien aus „the age of aquarius” aus hair.
→ weiterlesenrants

dieter rappold ist durch nichts aus der ruhe zu bringen. normalerweise. glaube ich. aber von loic le meur und leweb3 oder wie das ding heisst scheint er richtig angepisst zu sein. david weinberger fands auch scheisse, manch anderer auch. markus beckendahl lacht sich derweil über die „spd-medienkommision” kaputt.
eine frage bleibt: wird es jemals politiker geben die mehr als vorurteile gegenüber dem internet und den neuen medien haben?
→ weiterlesenqype baut um
qype hat seine url-struktur umgestellt. der rss-feed von berlin lautet jetzt nicht mehr kompliziert „http://www.qype.com/berlin/rss“ sondern viel einfacher „http://www.qype.com/de_DE/de3/rss”. hamburg kann man sich jetzt auch besser merken, statt „hamburg“ heisst hamburg jetzt „de6“. browser werden auf die neue url-struktur umgeleitet, rss-reader und vor allem magpierss, das die qype anzeige rechts füllt, offenbar nicht. deshalb war die anzeige heute teilweise zu zwei dritteln leer. die umstellung deutet auf eine nahe internationalisierung von qype hin, zumindest eine künftige mehrsprachigkeit. und wo kann man darüber lesen? richtig. nirgendwo. schade. die können doch eigentlich ganz gut kommunizieren.
[kleingedrucktes: qype wirbt auf wirres.net.]
gulli abonieren
ich bin kurz davor den rss-feed von gulli.com hier in die seitenleiste einzubinden. die letzten 5 meldungen sind alle klickwert:
- Trauer um das Telekommunikationsgeheimnis
- Tunebite: Kopierschutz umgehen bei Musik und Filmen, Version 4
- Ruf aus der Gruft: Tote fordern längeres Copyright
- Eindeutige Identifikationsnummer auf gebrannten CDs: Philips sieht keine negativen Auswirkungen
gulli.com ist mittlerweile mindestens so gut wie netzpolitik.org, nur eine spur lustiger.
[die 5. meldung bitte selbst raussuchen.]
trackback oder wie man hibbelig radio macht

samstag war ich ja bei johnny im radio-studio und schrob darüber bereits kurz. das erste mal, dass ich in so einem studio war. das studio selbst ist am arsch der welt, in babelsberg, ein kleines, nachts beinahe unbeleuchtetes dorf, ca. 30 s-bahn-minuten ausserhalb von berlin. dort liegt ein riesiger studiokomplex in dem der ganze rbb-hörfunk sitzt. bier gibt es dort am wochenende nicht, will man seine nervösität vor der sendung etwas beruhigen, muss man 15 minuten zu fuss zu einem der beiden bahnhöfe laufen.
das studio von fritz in dem trackback produziert wird sind im prinzip 4 räume von denen am samstag 2 benutzt werden. vorne sitzen 3 leutchen rum und gucken in die röhre, also auf computer-bildschirme. eine davon ist die nachrichten-sprecherin, die wohl auch gleichzeitig die nachrichten-redakteurin ist, die beiden anderen machen irgendwas anderes. frag mich nicht was. johnny wuselte schon um viertel vor sechs hibbelig im studio rum in dem ein riesiger tisch steht und 5 gigantische mikrofonarme rumhängen. ausserdem ganz viele bildschirme, regler und kästen (johnny hat das letzte woche mal gefilmt). während der sendung hechtet johnny von bildschirm zu bildschirm, spielt an reglern rum, legt cds ein und spricht ab und an ins mikro. manchmal schreibt er was ins trackback-blog rein, liest kommentare und regelt dann weiter. der ablauf der sendung scheint grob festzustehen, aber was er spielt, wie lange er plaudert scheint er spontan zu entscheiden. da er sich die arbeit der song-reihenfolgen-festlegung nicht vorher macht muss er also jeden song manuell einstellen und in den ablaufplan im blog eintragen. eine heidenarbeit die schon beim zugucken stress verursacht.
immer um kurz vor halb kommt die nachrichtensprecherin ins studio, stellt sich gegenüber von johnny an den tisch, spannt ein dina4-blatt in einen halter ein und liest um punkt halb davon ab, im stehen und den kopf nach oben geneigt, um das sehr hoch hängende blatt ablesen zu können. die jingles zwischen den meldungen und für den verkehr und das wetter spielt sie an drei knöpfen selbst ab, ebenso spielt sie korrespondenten-berichte selbst ein, genauso wie johnny alles selber regelt. regie is nicht.
gestern kamen dann so gegen 19 uhr die ohrbooten ins studio, stellten zwei kisten in die ecke und zwei keyboards auf den studio tisch und fingen nach mehr oder weniger sofort an mit johnny zu plaudern und danach — ohne soundcheck oder sonstwas — an zu spielen. faszinierend was dabei herauskam. man kann das im podcast der sendung hören oder hier mit einem N93 aufgenommen oder hier mit einem N70 aufgenommen auf video sehen.
nach der sendung setzt johnnys sich an einen pc im vorraum und schneidet den podcast und fährt nachhause. sehr unprätentiös dieses radio-zeugs.
p.s.: das video habe ich gestern im manolo versucht bei sevenload hochzuladen. mir ist sevenload sympathisch, aber nach drei uploads die alle mit „alle uploads waren erfolgreich” quittiert wurden ohne ergebniss habe ich dann doch entnervt aufgegeben und den scheiss versucht bei youtube hochzuladen. das fluppte auch nicht. videoupload braucht offenbar ne stabiile, flotte leitung. mit ner stabilen leitung klappte es bei sevenload total reibungslos, auch das umkodieren war innerhalb weniger minuten erledigt. youtube kaut immer noch an dem video. interessant finde ich übrigens, dass das mit dem N70 aufgenommene video mit seinen 9,9MB fast besser aussieht als das mit dem N93 aufgenommene mit seinen 87,2MB.
→ weiterlesenlobhuddeln geht auch ohne vaseline
ich habe eben einen text von eberhard rathgeb der in irgendeiner faz-literaturbeilage als aufmacher über „wir nennen es arbeit” erschienen ist gelesen. auf den ersten blick erinnerte mich die schreibe an den bekannten vaseline-schreiber peter turi, der allem und jedem über den er schreibt oder bei dem er kommentiert (beispiel) smiley-reich, undistanziert und begierig in den hintern kriecht. turi ist es egal ob der hintern desjenigen über den er schreibt geöffnet ist oder nicht, er kommt dank seiner verbal-vaseline immer rein. aber der text von rathgeb ist doch anders, ihn mit einem text von turi zu vergleichen käme einer beleidigung gleich. denn es funktioniert auch, dass da jemand über etwas schreibt von dem er eigentlich keine ahnung hat und es doch offen, neugierig, ja begierig betrachtet und über seine neu hinzugewonnenen erkenntnisse offen und neidlos schreibt ohne den weit geöffneten hintern der autoren über die er schreibt zu beachten. rathgeb euphorisiert sich, aber er versteht auch die botschaft von „wir nennen es arbeit”:
Man darf von der digitalen Bohème nicht zu viel erwarten. Auch die alte, die analoge Bohème hatte ihre Macken und Grenzen. Aber sie hat Leute angezogen, die eine Vorstellung vom Leben hatten und eine Vorstellung davon, was sie dort machen wollten beziehungsweise was sie dort auf keinen Fall machen wollten. Ein Bohemien, ob analog oder digital, steht morgens auf und sagt: Wieder ein Tag, an dem ich versuchen werde, so zu leben, wie ich leben möchte. Eines ist klar: Aus diesem Pool der vernetzten Kreativen und Freiberufler wird kein neuer Jürgen Habermas kommen, auch wenn sie sich Gedanken über die Strukturen der neuen Öffentlichkeit machen, auch wenn sie in den Röhren der Kommunikation stecken.
man sieht und liest: euphorie und lob geht auch ohne vaseline und analakrobatik.
trackback
eben im radio bei johnny. mit johnny und der schwadroneuse geplaudert. von dem süssen vietnamesischem bier das ich vor der sendung am bahnhof trank hatte ix einen extrem ekligen geschmack im mund (die toilette beim vietnamesen lässt sich laut schwadroneuse nur „von aussen abschliessen”) und als ich dann so plauderte stieg mir plötzlich das blut nach oben in den kopf, mich beschlich das gefühl arrogantes, dummes zeug zu reden, kurz, mich um kopf und kragen zu reden. aber dann habe ich nach links geguckt, rüber zur schwadroneuse, die war auch ein bisschen rot im gesicht. da war ich ein bisschen beruhigt. gleich kommen die ohrboten ins studio. und ich soll filmen.
faszinierend. da kamen eben die ohrboten rein, plauderten ein bisschen und spielten einfach los. freistil, spontan und trotzdem echt lecker. faszinierend. ich glaube übrigens, dass man ohrboten mit zwei „o” schreibt.
[nachtrag]
mehr dazu und links zum video hier.