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das aktuelle poo-logo oben links stammt von oliver niemann. vielen dank.
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ix platze fast vor stolz, nachdem ich mich gestern beinahe etwas speichelleckerisch bei wladimir kaminer für den artikel bedankt habe, antwortete er persönlich, dass er mir für die übernahme danke, er habe den text nirgendwo anders in der deutschen presse unterbringen können. und — interessant — das er spiegel-online ein interview zu diesem thema gegeben hätte, er erwarte eine veröffentlichung nächste woche. da bin ix ja mal gespannt.
und wo alle beim sich bedanken sind, möchte ich nochmal allen danken, die den artikel zitiert und verlinkt haben und so für eine anständige verbreitung gesorgt haben.
und nun zurück zur erde.
den kern der deutschen seele erkannte ich 2002 in stuttgart, in der ubahn. vor mir ein fetter, besoffener schwabe. sehr besoffen. er hielt sich mit zwei händen fest und schwankte trotzdem noch. er murmelte etwas vor sich hin: „ooordnung muss sein … ordnung muss sein …“. selbst kurz vor dem koma dachte dieser pflichtbewusste mensch noch an das wichtigste: ordnung.
in deutschland gibt es für die ordnung sogar eigene ämter. manche deutschen ordnungämter statten ihre mitarbeiter sogar mit waffen aus, um für ordnung zu sorgen. ordnung leitet sich nicht vom gesunden menschenverstand von meiner zutiefst subjektiven ansicht über logik, moral und recht ab [danke herr kaiser], sondern aus kompliziertzen regeln die ordentlich irgendwo im ordnungsamt aufgeschrieben stehen. die regeln versteht keiner, keiner weiss wo sie herkommen und wer sie ändern darf, aber sie sind wichtig.
heute stand im tagesspiegel, dass „Marcel Luthe, Geschäftsführer des Café Einstein Stammhauses in der Tiergartener Kurfürstenstraße“ eine pfiffige idee hatte: warum nicht espresso mobil, auf fahrädern anbieten? man ist nah am kunden, spart miete und schafft ein paar arbeitsplätze:
Einen Prototyp „Café Czentral“, dreirädrig mit vorderem Kastenaufbau und gasbetriebener Espressomaschine, gibt es bereits, Vorfühlen beim Arbeitsamt ergab in zehn Tagen 100 Bewerbungen, und so fehlte nur noch die Genehmigung zur Sondernutzung von Straßenland, bezirksweise zu erteilen von den Ordnungsämtern. Die aber wird verwehrt: Das Berliner Straßengesetz sehe solche Kaffeefahrten nicht vor.
was sagen die ordnungshüter?
Laut Berliner Straßengesetz [sei] der Verkauf aus Fahrzeugen nur für leicht verderbliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Wurstwaren möglich. Eine Ausnahme allerdings gibt es: Speiseeis.
demnächst also auf berliner strassen: leicht verderbloicher wurstespresso. vive l‘ordre!
real,- — das spiegel-online der supermärkte (einfach alte, schlechte [oder geklaute] scheisse neu einpacken, merkt ja keiner).
erstaunliche forderung gestern in den nachrichten:
… kanzler schröder und präsident chirac drängen auf mehr flexibilität beim stabilitätspakt.
wenn ich politiker wäre, ich drängte auf
heute nacht um 1 uhr sitzt anke engelke 45 minuten bei domain im wdr-dritten rum. domian wird sie wahrscheinlich fragen, wie sie sich so fühlt. trotzdem, kann man sicher gucken, mal schaun ob die titten der bauch noch dicker geworden sind ist.
… und kurt krömer meldet:
Am Mittwoch (9.2.3.) wird ein Kindertraum wahr: Der Harald stellt den Kurt dem GEZ-Zahler vor.
Fühlt Euch angesprochen und schaltet bitte ein: ARD, 23h
heute habe ix mich gefragt wie ich mich fühle. meine antwort: „gut, aber ein bisschen dünnschissig. nicht im wörtlichen sinne, sondern im übertragenen.“
manchmal versteh ix mich selbst nicht so ganz.
zum vorschlag wladimir kaminers die deutschen konsulate zu schliessen fällt mir noch dieses aufgeschnappte zitat von volker pispers (homepage), dem bekannten, stark behaarten pädago-, brutalo- und politkabarettisten:
es gibt nur eine möglichkeit deutschland richtig sicher zu machen. und die haben wir 1989 abgerissen.
[mehr zitate hier]
letzte woche habe ich mir mal wieder die zitty gekauft. ein wunderbares stadtmagazin, vor allem weil wladimir kaminer in jeder ausgabe etwas schreibt, meistens ziemlich witzig. letzte woche war kaminer erstmals in seiner kolumne wirklich stinkig als er über die von bestimmten zeitungen und der bundestagsopposition hochgekochten sog. „visa-affäre“ schrieb:
„Jahrelang wurden bis zu 2.000 Visa pro Tag in Kiew vergeben“, berichten die Zeitungen. Diese Eindringlinge müssten das Land längst flächendeckend ausgeraubt haben. Liegt es an der zur Zeit grassierenden Grippe oder an der globalen Erwärmung, die so viele politische und journalistische Hirne gleichzeitig austrocknen lässt?
die berichterstattung, die vorgeblichen fakten und zahlen, all das ist nichts als eine grosse „fear, uncertainty and doubt“-kampagne (FUD). vorhandene ängste und vorurteile werden von der politik in altbekannter manier geschürt, eine widerliche hetzkampgane, die nicht nur etwas mit dem aussenminister zu tun hat. es geht um machterlangung mit allen mittel.
weil nichts besser zur erdung der wahrnehmung ist als berichte aus erster hand, freue ich mich von zitty und wladimir kaminer die erlaubnis zu einem fullquote von kaminers text erhalten zu haben. die stimme der vernunft kommt nicht aus hamburg, sie wohnt an der schönhauser allee.
[diese kolumne von wladimir kaminer erschien erstmals in der zitty 6/2005. veröffentlichung mit freundlicher genehmigung von zitty und wladimir kaminer.]
Die Angst geht um Deutschland – ein armes Land, das permanent gefährdet ist und ausgebeutet wird – von Sozialhilfeempfängern, Arbeitslosen, Islamisten, Hasspredigern, Schwarzarbeitern und nicht zuletzt von Millionen ukrainischen Kriminellen und Prostituierten, die einwandfreie Visa nach Deutschland bekamen, um hier ihre Untaten zu begehen. „Jahrelang wurden bis zu 2.000 Visa pro Tag in Kiew vergeben“, berichten die Zeitungen. Diese Eindringlinge müssten das Land längst flächendeckend ausgeraubt haben. Liegt es an der zur Zeit grassierenden Grippe oder an der globalen Erwärmung, die so viele politische und journalistische Hirne gleichzeitig austrocknen lässt?
Mich hat diese Berichterstattung wütend gemacht. Jahrelang versuche ich vergeblich, meine Freunde oder Verwandten einzuladen, ein Aufwand, der seinesgleichen sucht und in der Regel nichts bringt. Denn um ein deutsches Visum zu bekommen, muss man anscheinend entweder kriminell sein oder die richtigen Schlupflöcher unter dem Zaun in Kiew kennen. Ein Normalbürger hat da keine Chance. Junge Frau im gebährfähigen Alter? Vergiss es. Ein Alleinstehender ohne Familie? Oder noch schlimmer, ein Pärchen? Sie werden in den Schlangen vor den Konsulaten mariniert, gezwungen, jede Menge Papierkram zu sammeln um ihre ehrliche Absichten zu beweisen, sie müssen eine saftige Gebühr zahlen und eine teure Reiseversicherung abschließen, am Ende bekommen sie eine Absage, nageln die Reiseversicherung zu Hause an die Wand und schreiben mir, lass’ uns lieber in Prag treffen.
So kennt man die deutschen Behörden und nicht anders. Die Geschichten über Absagen höre ich jede Woche von den hier lebenden Russen. Eine Tochter wurde von der Mutter eingeladen, bekam aber kein Visum; eine Mutter von der Tochter – das selbe Ergebnis.
Eine Bekannte von uns wagte es neulich, ihre beste Freundin aus der Ukraine einzuladen. Sie besorgte alle nur denkbaren Verdienst- und Gesundheits-Bescheinigungen, wurde vom Konsulat aufgefordert, ihren Lebenslauf zu schreiben, mit genauen Angaben darüber, wann, wie und unter welchen Umständen sie ihre Freundin kennengelernt hatte. Abschließend verlangte das Konsulat ein Video, auf dem die beiden zusammen drauf sind, als Beweis dafür, daß sie einander wirklich kennen. Nachdem das Video abgeschickt worden war, bekam die Freundin eine Absage. Und das in Kiew, einer Stadt mit angeblich vereinfachten Visa-Vergabebedingungen. Wo war das Loch im Zaun? fragen sich jetzt alle. Oder dürfen dort nur Kriminelle und Prostituierten in den Genuss des Visums kommen?
Ich mag nicht mal daran denken, wie es nach dieser Visa-Debatte in den deutschen Konsulaten aussehen wird. Deswegen mein Vorschlag an die Politik: Schließt doch einfach eure verfluchten Konsulate! Kein Mensch braucht sie. In Kiew war die Schlange ab 2002 verschwunden, nachdem nur noch Absagen erteilt worden waren. Kein normaler Mensch wird seitdem noch auf die Idee kommen, ein deutsches Visum zu beantragen, und die Kriminellen, die Prostituierten, die Schleuserbanden brauchen die Konsulate erst recht nicht. Sie werden immer einen Weg hierher finden, selbst wenn sich das arme Deutschland an seinen Grenzen einmauert. Da kann die Politik einen doppelt so großen Haufen Erlasse zur Eindämmung der Migration verabschieden, diese Gesetze werden immer nur die falschen treffen, die Gesetzestreuen. Die anderen, die Gesetzuntreuen pfeifen darauf.
4mal „ich“, fast 40mal „wir“. der „grosse deutsche unternehmer“ oliver samwer ist ein echter wir-unternehmer, heute im spargel interview:
Wir sind das Unternehmen, das am meisten an dem neuen Gesetz mitgearbeitet hat.
[…]
Aber wir wissen, dass wir für viele Leute ein Superprodukt liefern.
[…]
Wir bieten eine vollwertige Alternative [zu iTunes und Musicload] an.
[…]
Wir waren doch Idioten.
[…]
Wir haben Jamba ja mit Partnern aufgebaut.
[via lumma.de]
(„well, they're hard to hit … it doesn't bother me … if they send monkeys at us, with ak 47, then i'll shoot monkeys“)
→ weiterlesengrosses fernsehen: blink o rama. sowas ähnliches hab ix mal mit frau engelke gemacht. aber gleich ein ganzes blog? grossartig.
[via boingboing]
manchmal ist die computer bild richtig zitierenswert (siehe auch hier). heute mal ein fullquote das illustriert wie schmerzfrei die springerblätter sind wenn es darum geht die kollegen mit vaseline zu umschmieren (gefunden, natürlich, im bildblog):
Kai Diekmann
Der Chefredakteur der BILD-Zeitung titelte am 1. März extragroß: „5,2 Millionen Frauen und Männer ohne Arbeit“. Eine Meldung, die ganz Deutschland betroffen macht — ganz egal, ob Computerspezialisten oder nicht. BILD forderte die Bundesregierung auf: „Tut endlich was!“ Bravo!
vaseline! vaseline! das nenn ich zivilcourage!
nur eine frage noch. warum machte die meldung „ganz deutschland“ betroffen? ich dachte eher, dass die zahlen und die arbeitslosen das zeug zum betroffen machen hätten.
da wird im irak eine italienische journalistin entführt. hunderttausende demonstrieren in italien für ihre freilassung. sie wird freigelassen. und dann wird sie von der amerikanischen armee beinahe erschossen. einen positiven aspekt hat der amoklauf der amerikanischen armee im irak zumindest: silvio berlusconi kann der ganzen welt zeigen, dass er wieder haare hat!
ist das dort auf der liege ein gigaset? ich hab gehört das gigasets zu nichts taugen.
→ weiterlesenmanchmal brauche ich etwas länger um die qualifizierten kommentare meines chefkommentators richtig zu verstehen, manchmal muss ich auch erst woanders davon lesen, bevor ich es selbst aus den kommentaren hervorzerre.
also, hier ist die anti-eierkopp kampagne (als jpg).
hab ich schon erwähnt, dass ich auch ein motiv gebastelt habe? leider echt doof.
[via jensscholz und map]
→ weiterlesengerrit van aaken trifft den nagel auf den kopf un ddie richtigen worte:
Websites von bekannten Stars aus der Musikszene sind meistens absolut gepimpte Popup-Flash-Geschichten, die mit einer Effekt- und Materialschlacht sondergleichen versuchen, dem User zu zeigen, wieviel Geld die Plattenfirma für das endkrasse kalifornische Webdesignbüro ausgegeben hat. Nur eins vermisst man auf solchen Seiten meist: Aktuelle Information und übersichtliche Gliederung.
ausdrucken! an die wandhängen! allen kunden schicken.
auch erschreckend was das „kunstmuseum stuttgart“ für ein geld ausgegeben und aufwand betrieben haben muss, um einem grossteil seiner besucher folgende mitteilung zu präsentieren:
Willkommen auf der Website des Kunstmuseum Stuttgart. Diese Nachricht wird angezeigt, wenn Ihr Browser bestimmte Voraussetzungen für die Betrachtung der Website nicht erfüllt.
aufgepimpte, nutzlose webseiten gibts auch ohne flash.
[via architektu.rlog.de]
eben habe ix nico lumma nochmal auf eine gefährliche, heranwachsende konkurenz hingewiesen. laut golem bietet o2 demnächst „mobile blogs“ an. zitat aus dem hochwertigen artikel:
O2 arbeitet dabei mit Peperoni zusammen.
ich habe nico lumma per instant messaging in guter alter investigativer bloggerart gefragt, was er dem denn entgegenzusetzen hätte: „blogg.de arbeitet mit salami zusammen.“ ich hätte ihm ja gurken empfohlen, aber auf mich hört ja keiner.