hätte ich nicht gedacht 1

felix schwenzel, , in wirres.net    

dass ich die fürstin gloria nochmal sympathischen finden würde, hätte ich wirklich nicht gedacht, aber der aktuelle spiegel montierte aus ihrer biografie einen ganz amüsanten artikel zusammen. das geht dann so:

fürstin gloria erschnorrt sich auf einem geburtstagskonzert von quincy jones zuerst mal beim sicherheitspersonal zwei backstage pässe, angeblich ohne ihren namen zu nennen, nur mit betteln, nicken, charmant-sein. später steht sie am rande der bühne:

der musiker herbie hancock geht vorbei. die fürstin stürzt auf ihn zu, als würde sie einen alten freund begrüssen, die augen rund und strahlend. „hi herbi“, ruft sie, „toll dich mal wieder zu sehen. erinnerst du dich, ich bin's, gloria.“
für eine zehntelsekunde sieht herbie verwirrt aus, so, als wäre ihm jemand gegen das auto gefahren und müsste jetzt aussteigen. schliesslich biegen sich seine lippen zu einem lächeln. „hi gloria, grossartig, dass du auch da bist. mein gott, die guten alten zeiten.“ die beiden umarmen sich ein paar musiktakte lang. dann lässt gloria los, dreht sich um und sagt (auf deutsch): „der mann ist profi, ich habe ihn noch nie zuvor im leben getroffen.“

über „eine art wohnung“ in der die fürstin wohnt:

im ersten stock steht eine skulptur der britischen skandalkünstler jake und dinos chapman, die vier köpfe hat und zusammengehalten wird von einem grossen after. den heranwachsenden kindern war das schaustück dermassen peinlich, dass sie sich um den manchmal zu besuch weilenden kardinal ratzinger sorgten. „was soll denn seine eminenz denken, wenn er das sieht?“ fragten die kinder. „es wird ihn nicht stören“, habe sie geantwortet, erzählt sie. „er fährt soweiso mit dem fahrstuhl nach oben in den salon.“