das erste jakobsche gesetz des onlinejournalismus

felix schwenzel, , in wirres.net    

was für eine bigotterie und verlogenes rumgedruckse. noch vor kurzem beschwerte sich hans-jürgen jakobs laut horizont tränenreich darüber, dass „exzessive SEO“-massnahmen eine „journalistische Wettbewerbsverzerrung“ seien und forderte, dass „alle Tricks, gegebenenfalls auch Manipulationen [bei der Suchmaschinenoptimierung], öffentlich gemacht werden“ sollten, weil die konkurenz einen „irrsinnig hohen Nutzeranteil“ über google beziehe. mit anderen worten hans-jürgen jakobs, online-chef der südeutschen zeitung, findet, dass die nutzerzahlen bei der konkurenz mit tricks und manipulationen nach oben verzerrt werden.

auf die frage ob das hochjazzen von nutzerzahlen mit bildergalerien und spielchen, die bei jedem klick einen „visit“ vortäuschen („klickdoping“) transparent gemacht oder beschränkt werden solle, meinte jakobs nein, so habe er das nicht gemeint. er sehe da kein problem.

jakobs findet also die manipulation von besucherzahlen nur dann problematisch, wenn er und seine mannschaft sie nicht selbst hinbekommen. so nach dem motto, vordrängeln im supermarkt müsse angeprangert werden, das wäre ungerecht und ausserdem habe man derzeit eh keinen zugang zu supermärkten, deshalb seien supermärkte sowieso doof. vordrängeln im kino, was einerseits alle tun und bei dem man in den letzten jahren eine grosse geschicklichkeit entwickelt habe, das sei vollkommen in ordnung.

das witzige daran ist, dass jakobs gar nicht merkt wie verlogen und bigott er mit diesen aussagen wirkt. ich möchte deshalb das erste jakobsche gesetz des onlinejournalismus formulieren:

jede manipulation für die man selbst zu doof ist, ist schlecht und gehört angeprangert.

kaputtes ivw-pixel bei turi2
kaputtes ivw-pixel bei turi2

apropos „ivw-zahlen“ und „zu doof“. turi2 fällt ja wenig durch cleverness auf, um das mal zurückhaltend zu formulieren. seit ungefähr zwei wochen wundere ich mich, woher im rss-feed von turi2 dieser komische html-schnipsel am ende stammt.

die antwort ist einfach: das ist ein falsch eingebautes ivw-zählpixel. ein einfacher image-tag, beim einbau zerstört mit einem html-umbruch-tag. die folge ist, dass turi seit zwei wochen versucht sich von der ivw zählen zu lassen, aber die ivw keinen einzigen visit nachverfolgen kann, weil der zählpixel nicht nur im rss-feed falsch eingebaut wurde, sondern auch auf der website selbst.

das nenne ich mal vorbildliches understatement, das ich allen anderen onlinemedien ans herz legen möchte. vielleicht hört das klickdoping auf, wenn alle onlinenmedien defekte zählpixel einbauen.