donnerstag auf der friedrichstrasse
tratschtüten
zwei bemerkenswert blöde artikel zum thema doofe-texte-dank-internet-immer-besser-zugänglich habe ich weiter unten separat von den heutigen links kommentiert. zum verständnis meiner anmerkungen wäre es natürlich hilfreich, die beiden texte selbst zu lesen. die sind aber so absurd, doof und konfus, dass ich das eigentlich niemandem zumuten möchte. deshalb empfehle ich allen meinen lesern hier aufzuhören zu lesen und sich vielleicht was interessantes zu lesen zu besorgen. vielleicht mal wieder ein buch? oder zum kiosk laufen und die geo-epoche kaufen? die mit dem wilden westen soll sehr gut sein.
theeuropean.de: Skandal um Nacktaufnahmen Prominenter: „Wir wollen die Möpse sehen ...!“ #
keine ahnung warum clemens lukitsch die diskussion und den skandal um die gestohlenen bilder von verschiedenen promininenten frauen mit „prüderie“ in zusammenhang bringt:
Wieder einmal entlädt sich die in der amerikanischen Gesellschaft weit verbreitete, größtenteils religiös motivierte Prüderie an solchen „Skandalen“.
auf jeden fall hat er nach dem stellen einiger zusammenhangsloser rhetorischen fragen, noch ein paar tolle tipps für die betroffenen frauen parat:
Angriff wäre in diesem Fall die beste Verteidigung: Lawrence und Co. sollten mit einer offensiven Öffentlichkeitsarbeit das Thema aufgreifen und die Gelegenheit nutzen, für eine unverkrampfte Diskussion und einen ehrlichen Umgang zu werben.
clemens lukitsch fordert einen unverkrampften und ehrlichen umgang mit dem eindringen in die eigene intim- und privatshäre?
oder meint er, dass die opfer eines verbrechens, deren nacktbilder gegen ihren willen in die öffentlichkeit getragen wurden, das aufflammen von prüderie zur gelegenheit nehmen sollten, gegen prüderie zu kämpfen und für einen ehrlichen umgang mit nacktheit zu werben?
die etwas weit hergeholten gedanken mit der prüderie und der verkrampftheit hat sich lukitsch möglicherweise bei florian siebeck in der faz angelesen.
faz.net: Nacktbilder im Netz: Die Heiligkeit der Scheinheiligkeit #
florian siebeck suggeriert, dass „scheinheiligkeit“ im spiel sei, wenn prominente frauen sich auf instagram exponierten und schockiert seien, „wenn Nacktbilder an die Öffentlichkeit gelangen“.
anlässlich der selbstgestellten frage, warum sich „alle so darüber“ aufregen, phantasiert florian siebeck absurderweise einen sittlichen verfall der gesellschaft herbei. denn seiner beobachtung nach sei es „nicht ungewöhnlich“, „Bilder von Genitalien per Whatsapp zu verschicken“. was diese vermeintliche beobachtung von siebeck mit der verletzung der privatshäre von prominenten frauen zu tun hat, bleibt mir wahrscheinlich ewig ein rätsel.
kann mir jemand erklären, was der folgende tiefschürfende gedanke zum thema „sexting“ von florian siebeck mit kate upton, jennifer lawrence oder irgendwas, was in den letzten tagen passiert ist, zu tun hat?
Bedenklich wird es, wenn die Schamgrenze so weit gesunken ist, dass ein Mensch vollkommen wahllos und unaufgefordert Nacktbilder an andere schickt.
kann natürlich sein, dass ihm das einfach so eingefallen ist, genauso wie man in einem kommentar zu einem banküberfall auch mal über die frage sinnieren könnte, ob man spargelwasser eher mit salz und zucker versetzt oder nur mit salz. hängt ja alles irgendwie zusammen.
apropos scheinheiligkeit. siebeck sagt am ende seines kommentars:
Es gilt der Grundsatz: Was wer daheim anstellt, ist Privatsache.
das hält ihn allerdings nicht davon ab, die privatsachen von jennifer lawrence (und „hundert Prominenten“) genauestens zu untersuchen und seine meinung dazu öffentlich rauszutratschen:
Das ist auch das Problem mit den Nacktbildern, die nun von hundert Prominenten im Netz aufgetaucht sind: Sie sind einfach nicht schön. Jennifer Lawrence: ein Graus. Vollkommene Desillusionierung. Sie ist tatsächlich auch nur ein Mensch.
florian siebeck ist tatsächlich an bigotterie und scheinheiligkeit kaum zu überbieten und möglicherweise nur eine tratschtüte, die versucht einen journalisten darzustellen.
[nachtrag 07.09.2014]
das man statt sexualisiertem blödsinn auch sinnvoll über den icloud-hack schreiben kann, zeigt wired:
- issie lapowsky spekuliert, dass eine klage der prominenten opfer des icloud-hacks firmen die cloud-dienste anbieten unter druck setzen könnte, mehr für die sicherheit ihrer benutzer zu tun — und so gut für uns alle sein könnte.
- andy greenberg spekuliert über die nutzung von werkzeugen für strafverfolgungsbehörden beim icloud-hack in der letzten woche.
links vom 06.09.2014
mashable.com: How I Hacked My Own iCloud Account, for Just $200 #
hm. dass die iphone-backups unverschlüsselt bei apple rumliegen finde ich schon etwas irritierend. damit ist doch dann auch die vielgelobte imessage ende-zu-ende-verschlüsselung — bei der apple angeblich nicht mitlesen kann — hinfällig. dann können hacker und sicherheitsesoteriker statt direkt mitzulesen eben indirekt mitlesen.
christophkappes.de: Vexierbild #
wie technologie unsere (oder eher manche) schreibtische aufgeräumt hat. hier auch mit musik.
kottke.org: Common misconceptions #
kottke linkt eine lange liste von häufigen missverständnissen in der englischen ausgabe der wikipedia. unter anderem war napoleon grösser als der damalige durchschnitt, coca cola hat nicht den weihnachtsmann erfunden und jesus wurde nicht am 25. dezember geboren.
brandeins.de: CTS Eventim: Blick in die Bilanz #
über CTS eventim kann man so berichten wie die brandeins, indem man einen blick in die bilanz wirft, oder so wie hier auf ticcats oder beim kiezneurotiker, aus der sicht der kunden.
links vom 04.09.2014
dasnuf.de: Nicht ODER! NICHT ODER! UND! UND! #
das nuf regt sich (zu recht) auf:
Was ich eigentlich möchte sind unifarbene Kleidungsstücke in gelb, orange, rot, grün, türkis, blau ABER SOWAS GIBT ES NICHT. Selbst wenn der seltene Fall von einfarbig ohne doofen Aufnäher auftritt, dann sind da Puffärmelchen, Rüschen, Schleifchen oder sonst irgendein Kack dran genäht.
gawker.com: Twenty Days of Harassment and Racism as an American Apparel Employee #
eine anonyma über ihre arbeit in einem american apparel laden:
In retrospect, I should've been more wary of a company with a history of outrageous unprofessionalism. What I hoped would be a low-stress, part-time job turned out to be a major source of anxiety and a cesspool of harassment. The incompetent, appallingly racist management and belittling of employees were commonplace, and created a hostile work environment.
boingboing.net: Dentistry in the dark days before novocaine #
gelesen bevor ich gestern zur zahnärztin gegangen bin. abgesehen davon bin ich ja ziemlich begeistert, welchen fortschritt die technik seit meinen letzten amalgamfüllungen vor 30 jahren gemacht hat. aber vor allem bin ich (medizin-technisch) natürlich begeistert, nicht vor hunderten jahren gelebt zu haben.
spiegel.de: Ronald Miehling in Tanztheater "Bewegtes Leben" #
die überschrift muss man sich auf der zunge zergehen lassen und den stumpfen geschmack für einen moment geniessen. der artikel, bzw. das interview ist aber ok.
kottke.org: Slow-mo skateboard tricks #
kottke:
It's a symphony of footwork!
boingboing.net: Photography: Summer (on toast), Alvaro Dominguez #
höhö.
[werbung] mann | frau
ende mai hat mich ein netter pr-mensch angeschrieben und gefragt ob ich ein bier mit christian ulmen trinken möchte. wer will das nicht? deshalb bin ich dann am 6. juni nach feierabend zur bar visite ma tente (besuch mein zelt, oder rheinisch: fisimatenten) gegangen. la tente war aber leider verrammelt, weil drinnen noch „gedreht“ wurde, also hab ich mir das erste bier selbst am kiosk nebenan geholt und ohne christian ulmen getrunken. aber dafür mit stefan niggemeier, der auch eingeladen war, und dem netten pr-menschen.
später kam dann doch christian ulmen und bier aus dem zelt, ich habe nen selfie mit christian ulmen aufgenommen und christian ulmen, collien ulmen-fernandes, mirko lang und zwei andere beim selfie-faken fotografiert (beim br ist das ergebnis zu sehen).


aber der grund warum mich der nette pr-mann zum visite ma tente eingeladen hat (und warum ich diesen text schreibe) ist natürlich ein anderer: pr für eine von christian ulmen, dem br und puls produzierte webserie. am 6. juni konnten ein paar journalisten und ich einen blick auf einen ersten rohschnitt einer folge dieser webserie werfen. die serie geht um mann und frau, jede folge ist um die 3 minuten lang und wird im nachtprogramm des bayerischen rundfunks versendet und auf youtube und mannfrau.de gestellt.
alles super, dachte ich da: nette pr-menschen, bier, youtube, ulmen, beschränkung auf ein extrem kurzes format — was soll bei so einem konzept noch schief gehen?
was schief gehen kann, sieht man, wenn man sich die beiden ersten folgen ansieht. dachte ich beim ersten rohschnitt noch: „och ja, ok, das hat potenzial“, dachte ich beim betrachten der beiden ersten folgen: „schade.“ und schade schreibe ich jetzt nicht, weil ich für das schreiben dieses artikels ein honorar von dem netten pr-menschen bekomme, sondern weil ich wirklich glaube, dass die produzenten beim rahmen alles richtig gemacht haben: ein kurzes format, professionell gedreht, auf unterhaltung ausgerichtet, alles ins internet stellen und mit ordentlicher, freundlicher pr bekannt machen. nur leider ist dann beim inhalt was schief gelaufen.
die erste reaktion der beifahrerin (die ich natürlich zwang auch beide folgen anzusehen) war:
das ist wohl das beknackteste was ich seit langem gesehen hab.
mich erinnert der humor von mann | frau an samstag-abend-show-sketche aus den 80ern, eine zeit in der man keine probleme damit hatte stereotype klischees zu bedienen. aber 2014 wirken stereotypen und klischees — vor allem gehäuft, glattpoliert und relativ ungebrochen — dann doch eher irritierend. das leben des manns dreht sich um alkohol, sex und fussball, die frau sorgt sich ums (sexy) aussehen und darum, einen mann zur familiengründung zu finden?
natürlich kann man solche klischees brechen und die erste beiden folgen versuchen das ja auch nach kräften. nur leider zündet der humor nicht. ich weiss nicht genau ob der humor zu schwach ist oder ob es die darstellerische leistung ist. ich weiss nur, bei mir kommt nichts witziges an. was schade ist, weil ich das format gerne gut gefunden hätte.
ich habe auch das kind (19) gezwungen eine folge zu sehen, während der er tatsächlich zweimal ansatzweise gelacht hat. kurz flammte meine hoffnung auf, dass bei manchen menschen vielleicht doch der humor ankommen könnte. als die drei minuten rum waren fragte er mich dann aber kopfschütteld: „was soll das?“ die antwort auf diese berechtigte frage lautet wahrscheinlich „unterhalten“. die frage ist nur: wen? ich vermute bei den mittvierzigern sind die beifahrerin und ich nicht die einzigen, die mit mann | frau nichts anzufangen wissen. das kind ist möglicherweise auch nicht der einzige teenager, der sich kopfschütteld abwendet.
ich bin ja ein grosser fan von christian ulmen als schauspieler und als verkleideter improvisationskünstler. und in der ersten folge sorgt er auch auch gleich mit wenigen sätzen für ein darstellerisches highlight. er schafft es seine nicht gerade brilliant geschriebenen sätze unprätentiös und mit leichtigkeit dahinzusagen, wie man es bei deutschen schauspielern eher selten sieht. ich musste beim betrachten und zuhören beinahe ein bisschen kichern, obwohl nichts an dem was er sagt witzig ist. mirko lang hingegen kann man beim darstellen eines schauspielers beobachten, dem in der schauspielschule eine unnatürlich deutliche aussprache eingehämmert worden ist.
da ich ja quasi für das ansehen der webserie bezahlt werde, schau ich mir sicherlich noch die weiteren folgen von mann | frau an — und ich will auch nicht die hoffnung aufgeben, dass den autoren noch was witziges einfällt, dass mirko lang das schau-spielen sein lässt, dass christian ulmen öfter zu sehen sein wird und dass mir nicht nur der rahmen, sondern auch der inhalt (ein bisschen) gefallen wird. mal schauen, heute werden die ersten 4 folgen ausgestrahlt (im kanal von puls, hier die playlist) und ab jetzt werden jeden mittwoch 2 weitere folgen kommen. siehe auch mannfrau.de.
links vom 03.09.2014
wurstsack.blogspot.de: Ganz unten. Im Tal der kulinarischen Würdelosigkeit #
der wurstsack zu besuch in der küche einer burger-king-filiale. /bielinski.de
medienwoche.ch: Distanzlos mittendrin #
ronnie grob hat mit martin lejeune gesprochen, der seine berichte aus dem gazastreifen ok findet. ronnie grob distanziert sich am ende des artikels wie folgt:
Auch engagierter Journalismus erfordert (Selbst)reflexion.
zeitfuermehrzuhause.de: Sehr junges Wohnen. #
zum abschluss des ikea-werbeblogs hat maximilian buddenbohm seine söhne zum interview über das wohnen gebeten.
subtraction.com: Logos and Unintentional Readings #
khoi vinh über verunglückte logos:
More to the point, it's up to the owner of a corporate mark--the company itself, and more practically the designers--to generate a logo that produces the reactions that they intend. If a logo comes across as unsavory [...] it's not the fault of the viewer, it's the fault of the company.
saschalobo.com: Twitter Analytics #
sascha lobo will „das Wissen um soziale Medien [...] mehren“ und zeigt einblicke in seine twitter-analyse-werkzeuge.
taz.de: Kolumne Luft und Liebe: Wahn und Schmodder #
bei der frage, welcher text sich besser liest, der von jens jessen in der zeit in der er heuchelei in den genderdebatten entdeckt zu haben meint, oder dieser von margarete stokowski, die sich über jend jessen lustig macht, geht der punkt eindeutig an margarete stokowski. /bielinski.de
fluggastdatenspeicherung ausbauen!

was der innenausschuss des EU-parlaments ganz vergessen hat: um terroristen zu fangen muss man auch unbedingt genitaldaten und etwaige hautkrankheiten von fluggästen speichern. das weiss man doch seit der frühen neuzeit (und dem kino), dass terroristen auffällige hautmerkmale tragen.
links vom 01.09.2014
faz.net: Vermieten mit „Airbnb“: Meine Wohnung wird immer sauberer #
joachim lottmann und seine airbnb erfahrungen.
sueddeutsche.de: Musiker Falco - Sein Leben - ein Chaos #
angelika slavik über falco. im ressort „geld“.
heise.de/ct: Hinter den Kulissen von Netflix #
nico jurran war bei netflix zu besuch und bringt viele gute nachrichten mit:
Zu den großen Schwachstellen, die Netflix bei den etablierten deutschen Diensten ausgemacht haben will, gehört der Umgang mit englischsprachigen Produktionen, die nicht immer in der Originalfassung abrufbar sind - und praktisch nie mit Untertiteln. Hier will der US-Dienst ansetzen: "Englischsprachige Produktion wird man stets in der Originalfassung anschauen können, wahlweise mit ein- und abschaltbaren englischen und deutschen Untertiteln", versichert Hastings. Auch Mehrkanalton sei generell bei allen Sprachfassungen selbstverständlich.
hackr.de: 506056385973731330 #
wohl wahr.
sonntag

gegen zwei das haus verlassen und zur s-bahn-station sonnenallee gefahren. dort bin ich die sonnenallee richtung potsdamer platz runtergelaufen. die strecke ist ziemlich ereignislos gewesen, zum ersten mal hab ich die kamera glaube ich in kreuzberg rausgeholt, dann nochmal bei der topographie des terrors, weil dort ein gedenk-bulli stand.

am leipziger platz, auf der riesigen wiese steht ein rotes sofa. dadrauf sass ein älteres päärchen. das wäre ein schönes bild gewesen. weil ich mich aber noch lange nicht traue leute anzusprechen ob ich sie fotografieren darf, habe ich dann die hochhäuser am potsdamer platz fotografiert (mit skrwt geradegezogen).

mittlerweile war es fast fünf und mir fiel ein, ich könnte ja ins kino gehen. also an der kasse des cinestar imax gefragt ob noch ein platz in der imax-vorstellung von guardians of the galaxy frei wäre. eigentlich sei die ausverkauft, aber gerade sei noch ein platz frei geworden. ganz hinten in der mitte: perfekt. hoch gefahren, aufs klo gegangen, hingesetzt, licht geht aus. ich mag das wenn die puzzleteile eines tages so, fast ohne planung, ineinander fallen: raus aus dem haus, 17 kilometer bahn fahren, 8 kilometer laufen, ins kino gehen, in den sitz fallen, licht geht aus.
im imax war ich bisher noch nie, es liefen drei trailer, einer für den neuen hobbit der im nächsten jahr kommt und der mir (zumindest der 3D trailer) gleich die lust auf 3D nahm. das angebliche 3D sah aus wie im puppentheater: bemalte flächen oder scheiben, die mit abstand hintereinander angeordnet sind und sich manchmal bewegen. die flachen figuren im vordergrund zu doll ausgeleuchtet, die hintergründe so detailiert und scharf wie zinnsoldaten. kalt, flach, zu hell und pathetisch — früher haben mir filmtrailer lust gemacht auf den film. der hobbit trailer flüsterte mir eindeutig zu: „spar dir das geld“.
j sei dank in 2D, aber noch irritierender: der trailer zu interstellar. zuerst dachte ich: warum zeigen die jetzt nen trailer zu true detective? dann hab ich mich gefragt: warum schwitzt und weint matthew mcconaughey den ganzen trailer über? wegen des wurmlochs?
besseres 3D, aber dafür umso mehr verunglückter humor, später dann im trailer für die teenage mutant ninja turtles. was für ein blödsinn.
dann kam werbung für das IMAX. ich sitze im IMAX-kino und man zeigt mir werbung für das IMAX? ich sehe eine riesige leinwand, 3D gibts auch, der sound kann von hinten, von der seite und oben und unten kommen erklärt mir die werbung. ich musste mir kurz vorstellen, das die carsharing-fahrzeuge die überall in der stadt rumstehen das auch bald machen: erstens kenndaten vorstellen, dann ne kurze demo und ein kurzer eigenwerbungsfilm. im IMAX kam danach noch ein zweiter IMAX-werbefilm, der lag wahrscheinlich noch bei sony rum, also wurde der auch gezeigt.
was in den werbefilmen fehlte, aber tatsächlich ein ganz grossartiges argument für das imax-dings am potsdamer platz ist: die sitze. viel beinfreiheit, eigene armlehnen und viel arschfreiheit.
der film selbst war aber super. das 3D nervte nicht, der pathos, die tränendrüsen-geschichten wurden immer wieder mit passablem humor gebrochen. habe mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert gefühlt. ein film der runtergeht wie 3 tafeln schokolade.
links vom 31.08.2014
humansofnewyork.com: ice cream cone #
dieses video bei ralf heimann auf facebook gefunden und dann mal wieder durch humans of new york geklickt und möchte das hiermit auch jedem anderen empfehlen.
ankegroener.de: ESA: European Space Awesomeness #
frau gröner war bei der ESA.
spiegel.de: "Freiheit statt Angst": Tausende demonstrieren in Berlin gegen Überwachung #
judith horchert über die freiheit statt angst demo:
Edward Snowden war am Samstag in Berlin zu Gast - zumindest auf vielen T-Shirts und Plakaten. Mehrere Tausend demonstrierten gegen die Überwachung durch Geheimdienste, darunter auch 30 "Normale Leute".
medium.com/stating-the-obvious: filtered, week of aug 25 2014 #
sehr richtig, moderne technologien lassen dinge aus unserem umfeld verschwinden, sagt michael sippey:
Uber is disappearing cars. Postmates wants to disappear your refrigerator, your stove, your dishwasher. Washio wants to disappear your laundry machine. The Kindle disappeared books, Netflix disappeared DVDs...and the player. Hell, the iPhone disappeared your iPod, your camera, your video camera, your GPS unit, your Thomas guides and that's just the built in apps.
schönes linksammlungsformat auch. bei kottke gefunden, der bemerkt hat, dass viele (wieder) bemerkt haben, dass man bloggen kann.
techniktagebuch.tumblr.com: instagram als empfehlungsdings für fremde städte. #
funktioniert für mich mit foursquare mindestens genauso informell.
techdirt.com: Awesomeness: Millions Of Public Domain Images Being Put Online #
Kalev Leetaru has been liberating a ton of public domain images from books and putting them all on Flickr.
phys.org: What Time Is It In The Universe? #
das ist wirklich nichts neues, aber jedesmal wenn ich das hier lese, fasziniert es mich erneut:
Hold on to your tinfoil hats, for it is in fact light that is the absolute, and space and time are relative to it. So what time it is depends upon your vantage point, and so there is no single absolute time.
taz.de: Berlins Bürgermeisterkandidat Saleh: Ein dubioses Hörproblem #
sebastian heiser regt sich über journalisten auf — und das ist auch gut so.
jungle-world.com: Josef Bäuml im Gespräch über Wohnungslosigkeit und psychische Erkrankungen #
Etwa 300 000 Menschen in Deutschland haben keine eigene Wohnung, 25 000 von ihnen leben auf der Straße. Eine neue Untersuchung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Münchener Klinikums rechts der Isar, die sogenannte Seewolf-Studie, zeigt, dass mehr als zwei Drittel der wohnungslosen Menschen unter psychischen Erkrankungen leiden.
twitter.com/JessieJessup: One of the most heart-rending, thoughtful & beautifully humane comments I have read since Robin Williams died #
If someone were to die at the age of 63 after a lifelong battle with MS or Sickle Cell, we'd all say they were a “fighter" or an “inspiration". But when someone dies after a lifelong battle with severe mental illness and drug addiction, we say it was a tragedy and tell everyone “don't be like him, please seek help." That's bullshit.
Robin Williams sought help his entire life. He saw a psychiatrist. He quit drinking. He went to rehab. He did this for decades. That's HOW he made it to 63. For some people, 63 is a fucking miracle. | know several people who didn't make it past 23 and |'d do anytlhing to have 40 more years with them.
— anonymous reader on The Dish
(auch so'n ding was einen am fortschritt zweifeln lässt: texte als bilddateien zu verbreiten. twitter zwingt die leute dazu, wegen der beschränkung auf 140 zeichen, auf facebook verbreiten sich bilder mit text besser. das fühlt sich alles immer noch an, wie lehmtäfelchen-technologie.)
links vom 29.08.2014
frau-dingens.de: Flawless. #
super text. so super dass ix, obwohl ich schubladen hasse, mich heute ausnahmsweise feminist — oder wie die kollegin sagt — feministin nennen würde.
was frau dingens ebenfalls sagt, was ich aber trotzdem gerne nochmal in meinen worten ausdrücken möchte, ist ja (unter anderem), dass gesinnungs-bezeichnungen wie feminist, kommunist, sozialist, christ, moslem, konservativer (oder was auch immer), den menschen dahinter gerade mal in einer winzigen facette beschreiben und mit einer tonne vorurteile verbunden sind.
mir gefällt das leben ausserhalb von schubladen eigentlich am besten. nur weil ich ab und zu vorträge halte, bin ich noch lange kein „speaker“. nur weil ich hin und wieder versuche leute zum lachen zu bringen, bin ich noch lange kein „komiker“. oder andersrum, ich schreibe nicht ins internet, weil mich manche als blogger bezeichnen, sondern weil ich meine etwas zu sagen zu haben und gerne sehe, wie andere auf das was ich schreibe reagieren. aber manchmal brauchen wir menschen eben auch vorurteile um menschen schnell einschätzen zu können und unter umständen auf sie zu reagieren. das problem ist dann allerdings, dass diese bezeichnungen so bedeutungsschwanger sind, dass sie oft mehr unheil anrichten, als sie helfen. sie entmenschlichen, reduzieren etwas komplexes wie menschen, auf eine einzige eigenschaft und lassen sich deshalb als verbale waffen benutzen.
t3n.de: Sascha Lobo im Interview: „Ich habe Geld sehr lange unterschätzt“ #
gutes interview. unfassbar hohle kommentare drunter, deren haltung man in etwa so beschreiben kann: als ich lobos texte noch nicht gelesen habe, fand ich ihn total doof. jetzt wo ich mal was von ihm gelesen habe, finde ich ihn gar nicht mehr so doof.
wilwheaton.net: I fixed that Star Trek reunion selfie #
hihi.
links vom 28.08.2014
katrinhilger.com: Widerliche Debatte - Verhüllen für Menschen ab 45? #
ich bin mir zwar sicher, dass jan fleischhauer seinen text (den katrin hilger hier kritisiert) lustig gemeint hat, aber wie bei gut, funktioniert das auch bei lustig: das gegenteil von lustig ist lustig gemeint. zumindest wenn man — wie fleischhauer — unfähig ist, über den eigenen augerand hinwegzusehen und man in der welt nur zwei personen als relevant erkennen kann sich selbst und seine mutter.
konservative sind gut darin supergrundrechte zu formulieren. sachen wie ein supergrundrecht auf sicherheit oder seit einer weile ein supergrundrecht auf wird-man-ja-mal-sagen-dürfen. jetzt hat fleischhauer ein supergrundrecht auf ich-will-nur-schönheit-in-der-welt-sehen formuliert.
was ihm ästhetisch nicht behagt, solle seiner meinung für ihn verhüllt werden. sein „befund“, dass „was mit 20 noch ansehnlich wirken mag, […] spätestens ab 45 ein Problem“ sei, gilt witzigerweise auch für seinen arbeitgeber. der spiegel ist mit seinen bald 70 jahren auf dem buckel auch nicht mehr besonders ansehnlich.
ich plädiere dafür, den wikipedia-artikel über jan fleischhauer auf drei worte abzukürzen, die das wesen von fleischhauer genauer als das pseudoobjektive geschwurbel dort beschreiben: ICH, ICH, ICH.
spiegel.de: Roaming: Mobilfunkanbieter nutzen Gesetzeslücke #
tom könig:
Mit dem deutschen Handy vom Ausland ins Ausland zu telefonieren, ist inzwischen erheblich billiger, als von Deutschland ins Ausland zu telefonieren. Die Telekom etwa nimmt für letzteres einen Minutenpreis von 0,29 Euro. Die E-Plus Tochter Base ruft bis zu 0,75 Euro auf, Vodafone sogar bis zu 0,98 Euro.
neuerdings.com: Im Gerüchtecheck: Apples neues iPhone alias „iPhone 6“ #
jan tißler mit dem bisher unaufgeregtesten spekulationsstück zum 9. september.
inessential.com: Waffle on Social Media #
brent simmons:
My blog's older than Twitter and Facebook, and it will outlive them. It has seen Flickr explode and then fade. It's seen Google Wave and Google Reader come and go, and it'll still be here as Google Plus fades. When Medium and Tumblr are gone, my blog will be here.
wichtigster vorteil (der gleichzeitig auch der grösste nachteil ist) eines selbstgehosteten blogs: es funktioniert genau so wie ich das will, ausser mir ist niemand verantwortlich für den inhalt, für die funktion und die verbreitung.
#hyperlapse funktioniert. ganz. gut. eigentlich.
links vom 27.08.2014
st.pauli-news.de: Hamburg schickt die Seilbahn in die Berge #
keine seilbahn in hamburg. grosse gesten, sichtachsen, grundlegende modernisierungen, lassen sich in städten nur gegen die bürger durchsetzen: von königen, rücksichtslosen fürsten oder fliegerbombem. oder wenn der nutzen für die mehrheit der betroffenen ersichtlich ist.
könige und fürsten und fliegerbomben gibts (j sei dank) nicht mehr, aber auch der nutzen für die mehrheit der betroffenen war hier offenbar nicht ersichtlich.
wired.com: Hyperlapse, Instagram's New App, Is Like a $15,000 Video Setup in Your Hand #
yep. funktioniert. und bestätigt meine alte these: wenn in einem gerät viele, präszise sensoren sind auf die entwickler zugriff haben, können sehr, sehr tolle sachen entstehen.
titanic-magazin.de: Wowereit tritt zurück #
gleiche idee, besserer text als beim postilion.
der-postillon.com: Rücktritt von Klaus Wowereit verzögert sich bis mindestens 2016 #
gleiche idee, besserere überschrift als bei der titanic.
starke-meinungen.de: Die Rationalität des IS und die Irrationalität des Westens #
alan posener über verhunzte aussenpolitik und unsinnige aussenpolitische forderungen und ideen.
ich will die taten und den terror des IS nicht verharmlosen, aber wenn ein mitherausgeber der FAZ öffentlich davon redet, dass das wüten des IS ein „Zivilisationsbruch“ sei, muss ich immer daran denken auf welcher barbarei, unterdrückung und brutalität unsere zivilisation aufbaut. unsere „abendländische“ geschichte ist so sehr mit blut durchsogen, unser wohlstand, unsere „Zivilisation“ basiert nach wie vor auf rücksichtsloser ausbeutung schwächerer, dass mir ganz schwindelig wird, wenn publizisten die moralische überlegenheit des westens betonen.
anlasslos.de: Distanz als Lernprozess #
tilo jung distanziert sich von sich selbst und martin lejeune.
serienjunkies.de: The Last Ship: Review der 1. Staffel #
völlig meiner meinung:
Die [hinter der Serie stehende] Aussage ist eigentlich nichts weiter als ein gigantisches „Fuck yeah, America!“
und:
„The Last Ship“ ist nicht innovativ, es erzählt keine verschachtelte Geschichte und porträtiert keine komplexen Figuren. Die Serie verzichtet gerne darauf - nicht, weil sie es nicht kann, sondern weil sie diesen Anspruch nicht hat. Sie will unterhalten. Und das gelingt ihr.