don­ners­tag auf der fried­rich­stras­se

felix schwenzel


tratsch­tü­ten

felix schwenzel

zwei be­mer­kens­wert blö­de ar­ti­kel zum the­ma doo­fe-tex­te-dank-in­ter­net-im­mer-bes­ser-zu­gäng­lich habe ich wei­ter un­ten se­pa­rat von den heu­ti­gen links kom­men­tiert. zum ver­ständ­nis mei­ner an­mer­kun­gen wäre es na­tür­lich hilf­reich, die bei­den tex­te selbst zu le­sen. die sind aber so ab­surd, doof und kon­fus, dass ich das ei­gent­lich nie­man­dem zu­mu­ten möch­te. des­halb emp­feh­le ich al­len mei­nen le­sern hier auf­zu­hö­ren zu le­sen und sich viel­leicht was in­ter­es­san­tes zu le­sen zu be­sor­gen. viel­leicht mal wie­der ein buch? oder zum ki­osk lau­fen und die geo-epo­che kau­fen? die mit dem wil­den wes­ten soll sehr gut sein.


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  the­eu­ro­pean.de: Skan­dal um Nackt­auf­nah­men Pro­mi­nen­ter: „Wir wol­len die Möp­se se­hen ...!“   #

kei­ne ah­nung war­um cle­mens lu­kitsch die dis­kus­si­on und den skan­dal um die ge­stoh­le­nen bil­der von ver­schie­de­nen pro­mi­ni­nen­ten frau­en mit „prü­de­rie“ in zu­sam­men­hang bringt:

Wie­der ein­mal ent­lädt sich die in der ame­ri­ka­ni­schen Ge­sell­schaft weit ver­brei­te­te, größ­ten­teils re­li­gi­ös mo­ti­vier­te Prü­de­rie an sol­chen „Skan­da­len“.

auf je­den fall hat er nach dem stel­len ei­ni­ger zu­sam­men­hangs­lo­ser rhe­to­ri­schen fra­gen, noch ein paar tol­le tipps für die be­trof­fe­nen frau­en pa­rat:

An­griff wäre in die­sem Fall die bes­te Ver­tei­di­gung: Law­rence und Co. soll­ten mit ei­ner of­fen­si­ven Öf­fent­lich­keits­ar­beit das The­ma auf­grei­fen und die Ge­le­gen­heit nut­zen, für eine un­ver­krampf­te Dis­kus­si­on und ei­nen ehr­li­chen Um­gang zu wer­ben.

cle­mens lu­kitsch for­dert ei­nen un­ver­krampf­ten und ehr­li­chen um­gang mit dem ein­drin­gen in die ei­ge­ne in­tim- und pri­vat­s­hä­re?

oder meint er, dass die op­fer ei­nes ver­bre­chens, de­ren nackt­bil­der ge­gen ih­ren wil­len in die öf­fent­lich­keit ge­tra­gen wur­den, das auf­flam­men von prü­de­rie zur ge­le­gen­heit neh­men soll­ten, ge­gen prü­de­rie zu kämp­fen und für ei­nen ehr­li­chen um­gang mit nackt­heit zu wer­ben?

die et­was weit her­ge­hol­ten ge­dan­ken mit der prü­de­rie und der ver­krampft­heit hat sich lu­kitsch mög­li­cher­wei­se bei flo­ri­an sie­beck in der faz an­ge­le­sen.

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  faz.net: Nackt­bil­der im Netz: Die Hei­lig­keit der Schein­hei­lig­keit   #

flo­ri­an sie­beck sug­ge­riert, dass „schein­hei­lig­keit“ im spiel sei, wenn pro­mi­nen­te frau­en sich auf in­sta­gram ex­po­nier­ten und scho­ckiert sei­en, „wenn Nackt­bil­der an die Öf­fent­lich­keit ge­lan­gen“.

an­läss­lich der selbst­ge­stell­ten fra­ge, war­um sich „alle so dar­über“ auf­re­gen, phan­ta­siert flo­ri­an sie­beck ab­sur­der­wei­se ei­nen sitt­li­chen ver­fall der ge­sell­schaft her­bei. denn sei­ner be­ob­ach­tung nach sei es „nicht un­ge­wöhn­lich“, „Bil­der von Ge­ni­ta­li­en per Whats­app zu ver­schi­cken“. was die­se ver­meint­li­che be­ob­ach­tung von sie­beck mit der ver­let­zung der pri­vat­s­hä­re von pro­mi­nen­ten frau­en zu tun hat, bleibt mir wahr­schein­lich ewig ein rät­sel.

kann mir je­mand er­klä­ren, was der fol­gen­de tief­schür­fen­de ge­dan­ke zum the­ma „sex­ting“ von flo­ri­an sie­beck mit kate up­t­on, jen­ni­fer law­rence oder ir­gend­was, was in den letz­ten ta­gen pas­siert ist, zu tun hat?

Be­denk­lich wird es, wenn die Scham­gren­ze so weit ge­sun­ken ist, dass ein Mensch voll­kom­men wahl­los und un­auf­ge­for­dert Nackt­bil­der an an­de­re schickt.

kann na­tür­lich sein, dass ihm das ein­fach so ein­ge­fal­len ist, ge­nau­so wie man in ei­nem kom­men­tar zu ei­nem bank­über­fall auch mal über die fra­ge sin­nie­ren könn­te, ob man spar­gel­was­ser eher mit salz und zu­cker ver­setzt oder nur mit salz. hängt ja al­les ir­gend­wie zu­sam­men.

apro­pos schein­hei­lig­keit. sie­beck sagt am ende sei­nes kom­men­tars:

Es gilt der Grund­satz: Was wer da­heim an­stellt, ist Pri­vat­sa­che.

das hält ihn al­ler­dings nicht da­von ab, die pri­vat­sa­chen von jen­ni­fer law­rence (und „hun­dert Pro­mi­nen­ten“) ge­nau­es­tens zu un­ter­su­chen und sei­ne mei­nung dazu öf­fent­lich raus­zu­trat­schen:

Das ist auch das Pro­blem mit den Nackt­bil­dern, die nun von hun­dert Pro­mi­nen­ten im Netz auf­ge­taucht sind: Sie sind ein­fach nicht schön. Jen­ni­fer Law­rence: ein Graus. Voll­kom­me­ne Des­il­lu­sio­nie­rung. Sie ist tat­säch­lich auch nur ein Mensch.

flo­ri­an sie­beck ist tat­säch­lich an bi­got­te­rie und schein­hei­lig­keit kaum zu über­bie­ten und mög­li­cher­wei­se nur eine tratsch­tü­te, die ver­sucht ei­nen jour­na­lis­ten dar­zu­stel­len.


[nach­trag 07.09.2014]
das man statt se­xua­li­sier­tem blöd­sinn auch sinn­voll über den icloud-hack schrei­ben kann, zeigt wired:

  • is­sie lapow­sky spe­ku­liert, dass eine kla­ge der pro­mi­nen­ten op­fer des icloud-hacks fir­men die cloud-diens­te an­bie­ten un­ter druck set­zen könn­te, mehr für die si­cher­heit ih­rer be­nut­zer zu tun — und so gut für uns alle sein könn­te.
  • andy green­berg spe­ku­liert über die nut­zung von werk­zeu­gen für straf­ver­fol­gungs­be­hör­den beim icloud-hack in der letz­ten wo­che.

links vom 06.09.2014

felix schwenzel

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  mas­ha­ble.com: How I Ha­cked My Own iCloud Ac­count, for Just $200   #

hm. dass die ipho­ne-back­ups un­ver­schlüs­selt bei ap­ple rum­lie­gen fin­de ich schon et­was ir­ri­tie­rend. da­mit ist doch dann auch die viel­ge­lob­te imes­sa­ge ende-zu-ende-ver­schlüs­se­lung — bei der ap­ple an­geb­lich nicht mit­le­sen kann — hin­fäl­lig. dann kön­nen ha­cker und si­cher­heits­e­so­te­ri­ker statt di­rekt mit­zu­le­sen eben in­di­rekt mit­le­sen.

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  chris­tophkap­pes.de: Ve­xier­bild   #

wie tech­no­lo­gie un­se­re (oder eher man­che) schreib­ti­sche auf­ge­räumt hat. hier auch mit mu­sik.

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  kott­ke.org: Com­mon mis­con­cep­ti­ons   #

kott­ke linkt eine lan­ge lis­te von häu­fi­gen miss­ver­ständ­nis­sen in der eng­li­schen aus­ga­be der wi­ki­pe­dia. un­ter an­de­rem war na­po­le­on grös­ser als der da­ma­li­ge durch­schnitt, coca cola hat nicht den weih­nachts­mann er­fun­den und je­sus wur­de nicht am 25. de­zem­ber ge­bo­ren.

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  brand­eins.de: CTS Even­tim: Blick in die Bi­lanz   #

über CTS even­tim kann man so be­rich­ten wie die brand­eins, in­dem man ei­nen blick in die bi­lanz wirft, oder so wie hier auf tic­cats oder beim kiez­neu­ro­ti­ker, aus der sicht der kun­den.


links vom 04.09.2014

felix schwenzel

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  das­nuf.de: Nicht ODER! NICHT ODER! UND! UND!   #

das nuf regt sich (zu recht) auf:

Was ich ei­gent­lich möch­te sind uni­far­be­ne Klei­dungs­stü­cke in gelb, oran­ge, rot, grün, tür­kis, blau ABER SO­WAS GIBT ES NICHT. Selbst wenn der sel­te­ne Fall von ein­far­big ohne doo­fen Auf­nä­her auf­tritt, dann sind da Puff­är­mel­chen, Rü­schen, Schleif­chen oder sonst ir­gend­ein Kack dran ge­näht.

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  gaw­ker.com: Twen­ty Days of Ha­rass­ment and Ra­cism as an Ame­ri­can Ap­pa­rel Em­ployee   #

eine an­ony­ma über ihre ar­beit in ei­nem ame­ri­can ap­pa­rel la­den:

In re­tro­s­pect, I shoul­d'­ve been more wary of a com­pa­ny with a histo­ry of ou­tra­ge­ous un­pro­fes­sio­na­lism. What I ho­ped would be a low-stress, part-time job tur­ned out to be a ma­jor source of an­xie­ty and a cess­pool of ha­rass­ment. The in­com­pe­tent, ap­pal­lingly ra­cist ma­nage­ment and be­litt­ling of em­ployees were com­mon­place, and crea­ted a ho­sti­le work en­vi­ron­ment.

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  bo­ing­bo­ing.net: Den­ti­stry in the dark days be­fo­re no­vo­cai­ne   #

ge­le­sen be­vor ich ges­tern zur zahn­ärz­tin ge­gan­gen bin. ab­ge­se­hen da­von bin ich ja ziem­lich be­geis­tert, wel­chen fort­schritt die tech­nik seit mei­nen letz­ten amal­gam­fül­lun­gen vor 30 jah­ren ge­macht hat. aber vor al­lem bin ich (me­di­zin-tech­nisch) na­tür­lich be­geis­tert, nicht vor hun­der­ten jah­ren ge­lebt zu ha­ben.

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  spie­gel.de: Ro­nald Mieh­ling in Tanz­thea­ter "Be­weg­tes Le­ben"   #

die über­schrift muss man sich auf der zun­ge zer­ge­hen las­sen und den stump­fen ge­schmack für ei­nen mo­ment ge­nies­sen. der ar­ti­kel, bzw. das in­ter­view ist aber ok.

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  kott­ke.org: Slow-mo skate­board tricks   #

kott­ke:

It's a sym­pho­ny of foot­work!

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  bo­ing­bo­ing.net: Pho­to­gra­phy: Sum­mer (on toast), Al­va­ro Dom­in­guez   #

höhö.


[wer­bung] mann | frau

felix schwenzel

ende mai hat mich ein net­ter pr-mensch an­ge­schrie­ben und ge­fragt ob ich ein bier mit chris­ti­an ul­men trin­ken möch­te. wer will das nicht? des­halb bin ich dann am 6. juni nach fei­er­abend zur bar vi­si­te ma ten­te (be­such mein zelt, oder rhei­nisch: fisi­ma­ten­ten) ge­gan­gen. la ten­te war aber lei­der ver­ram­melt, weil drin­nen noch „ge­dreht“ wur­de, also hab ich mir das ers­te bier selbst am ki­osk ne­ben­an ge­holt und ohne chris­ti­an ul­men ge­trun­ken. aber da­für mit ste­fan nig­ge­mei­er, der auch ein­ge­la­den war, und dem net­ten pr-men­schen.

spä­ter kam dann doch chris­ti­an ul­men und bier aus dem zelt, ich habe nen sel­fie mit chris­ti­an ul­men auf­ge­nom­men und chris­ti­an ul­men, col­li­en ul­men-fer­nan­des, mir­ko lang und zwei an­de­re beim sel­fie-faken fo­to­gra­fiert (beim br ist das er­geb­nis zu se­hen).

aber der grund war­um mich der net­te pr-mann zum vi­si­te ma ten­te ein­ge­la­den hat (und war­um ich die­sen text schrei­be) ist na­tür­lich ein an­de­rer: pr für eine von chris­ti­an ul­men, dem br und puls pro­du­zier­te webse­rie. am 6. juni konn­ten ein paar jour­na­lis­ten und ich ei­nen blick auf ei­nen ers­ten roh­schnitt ei­ner fol­ge die­ser webse­rie wer­fen. die se­rie geht um mann und frau, jede fol­ge ist um die 3 mi­nu­ten lang und wird im nacht­pro­gramm des baye­ri­schen rund­funks ver­sen­det und auf you­tube und mann­frau.de ge­stellt.

al­les su­per, dach­te ich da: net­te pr-men­schen, bier, you­tube, ul­men, be­schrän­kung auf ein ex­trem kur­zes for­mat — was soll bei so ei­nem kon­zept noch schief ge­hen?

was schief ge­hen kann, sieht man, wenn man sich die bei­den ers­ten fol­gen an­sieht. dach­te ich beim ers­ten roh­schnitt noch: „och ja, ok, das hat po­ten­zi­al“, dach­te ich beim be­trach­ten der bei­den ers­ten fol­gen: „scha­de.“ und scha­de schrei­be ich jetzt nicht, weil ich für das schrei­ben die­ses ar­ti­kels ein ho­no­rar von dem net­ten pr-men­schen be­kom­me, son­dern weil ich wirk­lich glau­be, dass die pro­du­zen­ten beim rah­men al­les rich­tig ge­macht ha­ben: ein kur­zes for­mat, pro­fes­sio­nell ge­dreht, auf un­ter­hal­tung aus­ge­rich­tet, al­les ins in­ter­net stel­len und mit or­dent­li­cher, freund­li­cher pr be­kannt ma­chen. nur lei­der ist dann beim in­halt was schief ge­lau­fen.

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die ers­te re­ak­ti­on der bei­fah­re­rin (die ich na­tür­lich zwang auch bei­de fol­gen an­zu­se­hen) war:

das ist wohl das be­knack­tes­te was ich seit lan­gem ge­se­hen hab.

mich er­in­nert der hu­mor von mann | frau an sams­tag-abend-show-sket­che aus den 80ern, eine zeit in der man kei­ne pro­ble­me da­mit hat­te ste­reo­ty­pe kli­schees zu be­die­nen. aber 2014 wir­ken ste­reo­ty­pen und kli­schees — vor al­lem ge­häuft, glatt­po­liert und re­la­tiv un­ge­bro­chen — dann doch eher ir­ri­tie­rend. das le­ben des manns dreht sich um al­ko­hol, sex und fuss­ball, die frau sorgt sich ums (sexy) aus­se­hen und dar­um, ei­nen mann zur fa­mi­li­en­grün­dung zu fin­den?

na­tür­lich kann man sol­che kli­schees bre­chen und die ers­te bei­den fol­gen ver­su­chen das ja auch nach kräf­ten. nur lei­der zün­det der hu­mor nicht. ich weiss nicht ge­nau ob der hu­mor zu schwach ist oder ob es die dar­stel­le­ri­sche leis­tung ist. ich weiss nur, bei mir kommt nichts wit­zi­ges an. was scha­de ist, weil ich das for­mat ger­ne gut ge­fun­den hät­te.

ich habe auch das kind (19) ge­zwun­gen eine fol­ge zu se­hen, wäh­rend der er tat­säch­lich zwei­mal an­satz­wei­se ge­lacht hat. kurz flamm­te mei­ne hoff­nung auf, dass bei man­chen men­schen viel­leicht doch der hu­mor an­kom­men könn­te. als die drei mi­nu­ten rum wa­ren frag­te er mich dann aber kopf­schüt­teld: „was soll das?“ die ant­wort auf die­se be­rech­tig­te fra­ge lau­tet wahr­schein­lich „un­ter­hal­ten“. die fra­ge ist nur: wen? ich ver­mu­te bei den mitt­vier­zi­gern sind die bei­fah­re­rin und ich nicht die ein­zi­gen, die mit mann | frau nichts an­zu­fan­gen wis­sen. das kind ist mög­li­cher­wei­se auch nicht der ein­zi­ge teen­ager, der sich kopf­schüt­teld ab­wen­det.


ich bin ja ein gros­ser fan von chris­ti­an ul­men als schau­spie­ler und als ver­klei­de­ter im­pro­vi­sa­ti­ons­künst­ler. und in der ers­ten fol­ge sorgt er auch auch gleich mit we­ni­gen sät­zen für ein dar­stel­le­ri­sches high­light. er schafft es sei­ne nicht ge­ra­de bril­li­ant ge­schrie­be­nen sät­ze un­prä­ten­ti­ös und mit leich­tig­keit da­hin­zu­sa­gen, wie man es bei deut­schen schau­spie­lern eher sel­ten sieht. ich muss­te beim be­trach­ten und zu­hö­ren bei­na­he ein biss­chen ki­chern, ob­wohl nichts an dem was er sagt wit­zig ist. mir­ko lang hin­ge­gen kann man beim dar­stel­len ei­nes schau­spie­lers be­ob­ach­ten, dem in der schau­spiel­schu­le eine un­na­tür­lich deut­li­che aus­spra­che ein­ge­häm­mert wor­den ist.


da ich ja qua­si für das an­se­hen der webse­rie be­zahlt wer­de, schau ich mir si­cher­lich noch die wei­te­ren fol­gen von mann | frau an — und ich will auch nicht die hoff­nung auf­ge­ben, dass den au­toren noch was wit­zi­ges ein­fällt, dass mir­ko lang das schau-spie­len sein lässt, dass chris­ti­an ul­men öf­ter zu se­hen sein wird und dass mir nicht nur der rah­men, son­dern auch der in­halt (ein biss­chen) ge­fal­len wird. mal schau­en, heu­te wer­den die ers­ten 4 fol­gen aus­ge­strahlt (im ka­nal von puls, hier die play­list) und ab jetzt wer­den je­den mitt­woch 2 wei­te­re fol­gen kom­men. sie­he auch mann­frau.de.


links vom 03.09.2014

felix schwenzel

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  wurst­sack.blog­spot.de: Ganz un­ten. Im Tal der ku­li­na­ri­schen Wür­de­lo­sig­keit   #

der wurst­sack zu be­such in der kü­che ei­ner bur­ger-king-fi­lia­le. /biel­in­ski.de

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  me­di­en­wo­che.ch: Di­stanz­los mit­ten­drin   #

ron­nie grob hat mit mar­tin le­jeu­ne ge­spro­chen, der sei­ne be­rich­te aus dem ga­za­strei­fen ok fin­det. ron­nie grob di­stan­ziert sich am ende des ar­ti­kels wie folgt:

Auch en­ga­gier­ter Jour­na­lis­mus er­for­dert (Selbst)re­fle­xi­on.

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  zeit­fuer­mehr­zu­hau­se.de: Sehr jun­ges Woh­nen.   #

zum ab­schluss des ikea-wer­be­blogs hat ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm sei­ne söh­ne zum in­ter­view über das woh­nen ge­be­ten.

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  sub­trac­tion.com: Lo­gos and Un­in­ten­tio­nal Re­a­dings   #

khoi vinh über ver­un­glück­te lo­gos:

More to the point, it's up to the ow­ner of a cor­po­ra­te mark--the com­pa­ny its­elf, and more prac­ti­cal­ly the de­si­gners--to ge­ne­ra­te a logo that pro­du­ces the re­ac­tions that they in­tend. If a logo co­mes across as un­sa­vo­ry [...] it's not the fault of the view­er, it's the fault of the com­pa­ny.

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  sa­scha­lobo.com: Twit­ter Ana­ly­tics   #

sa­scha lobo will „das Wis­sen um so­zia­le Me­di­en [...] meh­ren“ und zeigt ein­bli­cke in sei­ne twit­ter-ana­ly­se-werk­zeu­ge.

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  taz.de: Ko­lum­ne Luft und Lie­be: Wahn und Schmod­der   #

bei der fra­ge, wel­cher text sich bes­ser liest, der von jens jes­sen in der zeit in der er heu­che­lei in den gen­der­de­bat­ten ent­deckt zu ha­ben meint, oder die­ser von mar­ga­re­te sto­kow­ski, die sich über jend jes­sen lus­tig macht, geht der punkt ein­deu­tig an mar­ga­re­te sto­kow­ski. /biel­in­ski.de


flug­gast­da­ten­spei­che­rung aus­bau­en!

felix schwenzel

was der in­nen­aus­schuss des EU-par­la­ments ganz ver­ges­sen hat: um ter­ro­ris­ten zu fan­gen muss man auch un­be­dingt ge­ni­tal­da­ten und et­wa­ige haut­krank­hei­ten von flug­gäs­ten spei­chern. das weiss man doch seit der frü­hen neu­zeit (und dem kino), dass ter­ro­ris­ten auf­fäl­li­ge haut­merk­ma­le tra­gen.


Photo by felix schwenzel in Müllerstraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

kno­bel­be­cher


links vom 01.09.2014

felix schwenzel

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  faz.net: Ver­mie­ten mit „Airbnb“: Mei­ne Woh­nung wird im­mer sau­be­rer   #

joa­chim lott­mann und sei­ne airbnb er­fah­run­gen.

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  sued­deut­sche.de: Mu­si­ker Fal­co - Sein Le­ben - ein Cha­os   #

an­ge­li­ka sla­vik über fal­co. im res­sort „geld“.

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  hei­se.de/ct: Hin­ter den Ku­lis­sen von Net­flix   #

nico jur­ran war bei net­flix zu be­such und bringt vie­le gute nach­rich­ten mit:

Zu den gro­ßen Schwach­stel­len, die Net­flix bei den eta­blier­ten deut­schen Diens­ten aus­ge­macht ha­ben will, ge­hört der Um­gang mit eng­lisch­spra­chi­gen Pro­duk­tio­nen, die nicht im­mer in der Ori­gi­nal­fas­sung ab­ruf­bar sind - und prak­tisch nie mit Un­ter­ti­teln. Hier will der US-Dienst an­set­zen: "Eng­lisch­spra­chi­ge Pro­duk­ti­on wird man stets in der Ori­gi­nal­fas­sung an­schau­en kön­nen, wahl­wei­se mit ein- und ab­schalt­ba­ren eng­li­schen und deut­schen Un­ter­ti­teln", ver­si­chert Has­tings. Auch Mehr­ka­nal­ton sei ge­ne­rell bei al­len Sprach­fas­sun­gen selbst­ver­ständ­lich.

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  hackr.de: 506056385973731330   #

wohl wahr.


sonn­tag

felix schwenzel

ge­gen zwei das haus ver­las­sen und zur s-bahn-sta­ti­on son­nen­al­lee ge­fah­ren. dort bin ich die son­nen­al­lee rich­tung pots­da­mer platz run­ter­ge­lau­fen. die stre­cke ist ziem­lich er­eig­nis­los ge­we­sen, zum ers­ten mal hab ich die ka­me­ra glau­be ich in kreuz­berg raus­ge­holt, dann noch­mal bei der to­po­gra­phie des ter­rors, weil dort ein ge­denk-bul­li stand.

am leip­zi­ger platz, auf der rie­si­gen wie­se steht ein ro­tes sofa. da­drauf sass ein äl­te­res päär­chen. das wäre ein schö­nes bild ge­we­sen. weil ich mich aber noch lan­ge nicht traue leu­te an­zu­spre­chen ob ich sie fo­to­gra­fie­ren darf, habe ich dann die hoch­häu­ser am pots­da­mer platz fo­to­gra­fiert (mit skrwt ge­ra­de­ge­zo­gen).

mitt­ler­wei­le war es fast fünf und mir fiel ein, ich könn­te ja ins kino ge­hen. also an der kas­se des ci­ne­star imax ge­fragt ob noch ein platz in der imax-vor­stel­lung von guar­di­ans of the ga­la­xy frei wäre. ei­gent­lich sei die aus­ver­kauft, aber ge­ra­de sei noch ein platz frei ge­wor­den. ganz hin­ten in der mit­te: per­fekt. hoch ge­fah­ren, aufs klo ge­gan­gen, hin­ge­setzt, licht geht aus. ich mag das wenn die puz­zle­tei­le ei­nes ta­ges so, fast ohne pla­nung, in­ein­an­der fal­len: raus aus dem haus, 17 ki­lo­me­ter bahn fah­ren, 8 ki­lo­me­ter lau­fen, ins kino ge­hen, in den sitz fal­len, licht geht aus.

im imax war ich bis­her noch nie, es lie­fen drei trai­ler, ei­ner für den neu­en hob­bit der im nächs­ten jahr kommt und der mir (zu­min­dest der 3D trai­ler) gleich die lust auf 3D nahm. das an­geb­li­che 3D sah aus wie im pup­pen­thea­ter: be­mal­te flä­chen oder schei­ben, die mit ab­stand hin­ter­ein­an­der an­ge­ord­net sind und sich manch­mal be­we­gen. die fla­chen fi­gu­ren im vor­der­grund zu doll aus­ge­leuch­tet, die hin­ter­grün­de so de­tail­iert und scharf wie zinn­sol­da­ten. kalt, flach, zu hell und pa­the­tisch — frü­her ha­ben mir film­trai­ler lust ge­macht auf den film. der hob­bit trai­ler flüs­ter­te mir ein­deu­tig zu: „spar dir das geld“.

j sei dank in 2D, aber noch ir­ri­tie­ren­der: der trai­ler zu in­ter­stel­lar. zu­erst dach­te ich: war­um zei­gen die jetzt nen trai­ler zu true de­tec­ti­ve? dann hab ich mich ge­fragt: war­um schwitzt und weint matthew mc­co­n­aug­hey den gan­zen trai­ler über? we­gen des wurm­lochs?

bes­se­res 3D, aber da­für umso mehr ver­un­glück­ter hu­mor, spä­ter dann im trai­ler für die teenage mu­tant nin­ja turt­les. was für ein blöd­sinn.

dann kam wer­bung für das IMAX. ich sit­ze im IMAX-kino und man zeigt mir wer­bung für das IMAX? ich sehe eine rie­si­ge lein­wand, 3D gibts auch, der sound kann von hin­ten, von der sei­te und oben und un­ten kom­men er­klärt mir die wer­bung. ich muss­te mir kurz vor­stel­len, das die car­sha­ring-fahr­zeu­ge die über­all in der stadt rum­ste­hen das auch bald ma­chen: ers­tens kenn­da­ten vor­stel­len, dann ne kur­ze demo und ein kur­zer ei­gen­wer­bungs­film. im IMAX kam da­nach noch ein zwei­ter IMAX-wer­be­film, der lag wahr­schein­lich noch bei sony rum, also wur­de der auch ge­zeigt.

was in den wer­be­fil­men fehl­te, aber tat­säch­lich ein ganz gross­ar­ti­ges ar­gu­ment für das imax-dings am pots­da­mer platz ist: die sit­ze. viel bein­frei­heit, ei­ge­ne arm­leh­nen und viel arsch­frei­heit.

der film selbst war aber su­per. das 3D nerv­te nicht, der pa­thos, die trä­nen­drü­sen-ge­schich­ten wur­den im­mer wie­der mit pas­sa­blem hu­mor ge­bro­chen. habe mich schon lan­ge nicht mehr so gut amü­siert ge­fühlt. ein film der run­ter­geht wie 3 ta­feln scho­ko­la­de.


Photo by felix schwenzel in Friedrichstraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

aus­rich­tung: nicht von die­ser wyld.




links vom 31.08.2014

felix schwenzel

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  hu­man­sof­ne­wyork.com: ice cream cone   #

die­ses vi­deo bei ralf heimann auf face­book ge­fun­den und dann mal wie­der durch hu­mans of new york ge­klickt und möch­te das hier­mit auch je­dem an­de­ren emp­feh­len.

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  an­ke­groe­ner.de: ESA: Eu­ro­pean Space Awe­so­men­ess   #

frau grö­ner war bei der ESA.

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  spie­gel.de: "Frei­heit statt Angst": Tau­sen­de de­mons­trie­ren in Ber­lin ge­gen Über­wa­chung   #

ju­dith hor­chert über die frei­heit statt angst demo:

Ed­ward Snow­den war am Sams­tag in Ber­lin zu Gast - zu­min­dest auf vie­len T-Shirts und Pla­ka­ten. Meh­re­re Tau­send de­mons­trier­ten ge­gen die Über­wa­chung durch Ge­heim­diens­te, dar­un­ter auch 30 "Nor­ma­le Leu­te".

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  me­di­um.com/sta­ting-the-ob­vious: fil­te­red, week of aug 25 2014   #

sehr rich­tig, mo­der­ne tech­no­lo­gien las­sen din­ge aus un­se­rem um­feld ver­schwin­den, sagt mi­cha­el sippey:

Uber is di­s­ap­pearing cars. Post­ma­tes wants to di­s­ap­pear your ref­ri­ge­ra­tor, your sto­ve, your dish­wa­sher. Wa­shio wants to di­s­ap­pear your laun­dry ma­chi­ne. The Kind­le di­s­ap­peared books, Net­flix di­s­ap­peared DVDs...and the play­er. Hell, the iPho­ne di­s­ap­peared your iPod, your ca­me­ra, your vi­deo ca­me­ra, your GPS unit, your Tho­mas gui­des and tha­t's just the built in apps.

schö­nes link­samm­lungs­for­mat auch. bei kott­ke ge­fun­den, der be­merkt hat, dass vie­le (wie­der) be­merkt ha­ben, dass man blog­gen kann.

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  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: in­sta­gram als emp­feh­lungs­dings für frem­de städ­te.   #

funk­tio­niert für mich mit fours­qua­re min­des­tens ge­nau­so in­for­mell.

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  tech­dirt.com: Awe­so­men­ess: Mil­li­ons Of Pu­blic Do­main Images Be­ing Put On­line   #

Kalev Lee­ta­ru has been li­be­ra­ting a ton of pu­blic do­main images from books and put­ting them all on Flickr.

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  phys.org: What Time Is It In The Uni­ver­se?   #

das ist wirk­lich nichts neu­es, aber je­des­mal wenn ich das hier lese, fas­zi­niert es mich er­neut:

Hold on to your tin­foil hats, for it is in fact light that is the ab­so­lu­te, and space and time are re­la­ti­ve to it. So what time it is de­pends upon your van­ta­ge point, and so the­re is no sin­gle ab­so­lu­te time.

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  taz.de: Ber­lins Bür­ger­meis­ter­kan­di­dat Sa­leh: Ein du­bio­ses Hör­pro­blem   #

se­bas­ti­an hei­ser regt sich über jour­na­lis­ten auf — und das ist auch gut so.

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  jungle-world.com: Jo­sef Bä­uml im Ge­spräch über Woh­nungs­lo­sig­keit und psy­chi­sche Er­kran­kun­gen   #

Etwa 300 000 Men­schen in Deutsch­land ha­ben kei­ne ei­ge­ne Woh­nung, 25 000 von ih­nen le­ben auf der Stra­ße. Eine neue Un­ter­su­chung der Kli­nik für Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie des Mün­che­ner Kli­ni­kums rechts der Isar, die so­ge­nann­te See­wolf-Stu­die, zeigt, dass mehr als zwei Drit­tel der woh­nungs­lo­sen Men­schen un­ter psy­chi­schen Er­kran­kun­gen lei­den.

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  twit­ter.com/Jes­sie­Jes­sup: One of the most he­art-ren­ding, thoughtful & beau­tiful­ly hu­ma­ne comm­ents I have read sin­ce Ro­bin Wil­liams died   #

If so­meone were to die at the age of 63 af­ter a li­fel­ong batt­le with MS or Sick­le Cell, we'd all say they were a “figh­ter" or an “in­spi­ra­ti­on". But when so­meone dies af­ter a li­fel­ong batt­le with se­ve­re men­tal ill­ness and drug ad­dic­tion, we say it was a tra­ge­dy and tell ever­yo­ne “don't be like him, plea­se seek help." Tha­t's bull­shit.

Ro­bin Wil­liams sought help his en­ti­re life. He saw a psych­ia­trist. He quit drin­king. He went to re­hab. He did this for de­ca­des. Tha­t's HOW he made it to 63. For some peo­p­le, 63 is a fuck­ing mi­ra­cle. | know se­ve­ral peo­p­le who did­n't make it past 23 and |'d do anytl­hing to have 40 more ye­ars with them.

— an­ony­mous rea­der on The Dish

(auch so'n ding was ei­nen am fort­schritt zwei­feln lässt: tex­te als bild­da­tei­en zu ver­brei­ten. twit­ter zwingt die leu­te dazu, we­gen der be­schrän­kung auf 140 zei­chen, auf face­book ver­brei­ten sich bil­der mit text bes­ser. das fühlt sich al­les im­mer noch an, wie lehm­tä­fel­chen-tech­no­lo­gie.)


Photo by felix schwenzel on August 30, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

weih­nach­ten wird ge­lie­fert. end­lich!


links vom 29.08.2014

felix schwenzel

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  frau-din­gens.de: Flaw­less.   #

su­per text. so su­per dass ix, ob­wohl ich schub­la­den has­se, mich heu­te aus­nahms­wei­se fe­mi­nist — oder wie die kol­le­gin sagt — fe­mi­nis­tin nen­nen wür­de.

was frau din­gens eben­falls sagt, was ich aber trotz­dem ger­ne noch­mal in mei­nen wor­ten aus­drü­cken möch­te, ist ja (un­ter an­de­rem), dass ge­sin­nungs-be­zeich­nun­gen wie fe­mi­nist, kom­mu­nist, so­zia­list, christ, mos­lem, kon­ser­va­ti­ver (oder was auch im­mer), den men­schen da­hin­ter ge­ra­de mal in ei­ner win­zi­gen fa­cet­te be­schrei­ben und mit ei­ner ton­ne vor­ur­tei­le ver­bun­den sind.

mir ge­fällt das le­ben aus­ser­halb von schub­la­den ei­gent­lich am bes­ten. nur weil ich ab und zu vor­trä­ge hal­te, bin ich noch lan­ge kein „spea­k­er“. nur weil ich hin und wie­der ver­su­che leu­te zum la­chen zu brin­gen, bin ich noch lan­ge kein „ko­mi­ker“. oder an­ders­rum, ich schrei­be nicht ins in­ter­net, weil mich man­che als blog­ger be­zeich­nen, son­dern weil ich mei­ne et­was zu sa­gen zu ha­ben und ger­ne sehe, wie an­de­re auf das was ich schrei­be re­agie­ren. aber manch­mal brau­chen wir men­schen eben auch vor­ur­tei­le um men­schen schnell ein­schät­zen zu kön­nen und un­ter um­stän­den auf sie zu re­agie­ren. das pro­blem ist dann al­ler­dings, dass die­se be­zeich­nun­gen so be­deu­tungs­schwan­ger sind, dass sie oft mehr un­heil an­rich­ten, als sie hel­fen. sie ent­mensch­li­chen, re­du­zie­ren et­was kom­ple­xes wie men­schen, auf eine ein­zi­ge ei­gen­schaft und las­sen sich des­halb als ver­ba­le waf­fen be­nut­zen.

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  t3n.de: Sa­scha Lobo im In­ter­view: „Ich habe Geld sehr lan­ge un­ter­schätzt“   #

gu­tes in­ter­view. un­fass­bar hoh­le kom­men­ta­re drun­ter, de­ren hal­tung man in etwa so be­schrei­ben kann: als ich lo­bos tex­te noch nicht ge­le­sen habe, fand ich ihn to­tal doof. jetzt wo ich mal was von ihm ge­le­sen habe, fin­de ich ihn gar nicht mehr so doof.

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  wil­whea­ton.net: I fi­xed that Star Trek re­uni­on sel­fie   #

hihi.


links vom 28.08.2014

felix schwenzel

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  kat­r­in­hil­ger.com: Wi­der­li­che De­bat­te - Ver­hül­len für Men­schen ab 45?   #

ich bin mir zwar si­cher, dass jan fleisch­hau­er sei­nen text (den kat­rin hil­ger hier kri­ti­siert) lus­tig ge­meint hat, aber wie bei gut, funk­tio­niert das auch bei lus­tig: das ge­gen­teil von lus­tig ist lus­tig ge­meint. zu­min­dest wenn man — wie fleisch­hau­er — un­fä­hig ist, über den ei­ge­nen au­ge­rand hin­weg­zu­se­hen und man in der welt nur zwei per­so­nen als re­le­vant er­ken­nen kann sich selbst und sei­ne mut­ter.

kon­ser­va­ti­ve sind gut dar­in su­per­grund­rech­te zu for­mu­lie­ren. sa­chen wie ein su­per­grund­recht auf si­cher­heit oder seit ei­ner wei­le ein su­per­grund­recht auf wird-man-ja-mal-sa­gen-dür­fen. jetzt hat fleisch­hau­er ein su­per­grund­recht auf ich-will-nur-schön­heit-in-der-welt-se­hen for­mu­liert.

was ihm äs­the­tisch nicht be­hagt, sol­le sei­ner mei­nung für ihn ver­hüllt wer­den. sein „be­fund“, dass „was mit 20 noch an­sehn­lich wir­ken mag, […] spä­tes­tens ab 45 ein Pro­blem“ sei, gilt wit­zi­ger­wei­se auch für sei­nen ar­beit­ge­ber. der spie­gel ist mit sei­nen bald 70 jah­ren auf dem bu­ckel auch nicht mehr be­son­ders an­sehn­lich.

ich plä­die­re da­für, den wi­ki­pe­dia-ar­ti­kel über jan fleisch­hau­er auf drei wor­te ab­zu­kür­zen, die das we­sen von fleisch­hau­er ge­nau­er als das pseu­do­ob­jek­ti­ve ge­schwur­bel dort be­schrei­ben: ICH, ICH, ICH.

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  spie­gel.de: Roa­ming: Mo­bil­funk­an­bie­ter nut­zen Ge­set­zes­lü­cke   #

tom kö­nig:

Mit dem deut­schen Han­dy vom Aus­land ins Aus­land zu te­le­fo­nie­ren, ist in­zwi­schen er­heb­lich bil­li­ger, als von Deutsch­land ins Aus­land zu te­le­fo­nie­ren. Die Te­le­kom etwa nimmt für letz­te­res ei­nen Mi­nu­ten­preis von 0,29 Euro. Die E-Plus Toch­ter Base ruft bis zu 0,75 Euro auf, Vo­da­fone so­gar bis zu 0,98 Euro.

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  neu­er­dings.com: Im Ge­rüch­te­check: App­les neu­es iPho­ne ali­as „iPho­ne 6“   #

jan tiß­ler mit dem bis­her un­auf­ge­reg­tes­ten spe­ku­la­ti­ons­stück zum 9. sep­tem­ber.

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  in­es­sen­ti­al.com: Waff­le on So­cial Me­dia   #

brent sim­mons:

My blog's ol­der than Twit­ter and Face­book, and it will out­live them. It has seen Flickr ex­plo­de and then fade. It's seen Goog­le Wave and Goog­le Rea­der come and go, and it'll still be here as Goog­le Plus fa­des. When Me­di­um and Tumb­lr are gone, my blog will be here.

wich­tigs­ter vor­teil (der gleich­zei­tig auch der gröss­te nach­teil ist) ei­nes selbst­ge­hos­te­ten blogs: es funk­tio­niert ge­nau so wie ich das will, aus­ser mir ist nie­mand ver­ant­wort­lich für den in­halt, für die funk­ti­on und die ver­brei­tung.


#hy­per­lap­se funk­tio­niert. ganz. gut. ei­gent­lich.


links vom 27.08.2014

felix schwenzel

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  st.pau­li-news.de: Ham­burg schickt die Seil­bahn in die Ber­ge   #

kei­ne seil­bahn in ham­burg. gros­se ges­ten, sicht­ach­sen, grund­le­gen­de mo­der­ni­sie­run­gen, las­sen sich in städ­ten nur ge­gen die bür­ger durch­set­zen: von kö­ni­gen, rück­sichts­lo­sen fürs­ten oder flie­ger­bom­bem. oder wenn der nut­zen für die mehr­heit der be­trof­fe­nen er­sicht­lich ist.

kö­ni­ge und fürs­ten und flie­ger­bom­ben gibts (j sei dank) nicht mehr, aber auch der nut­zen für die mehr­heit der be­trof­fe­nen war hier of­fen­bar nicht er­sicht­lich.

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  wired.com: Hy­per­lap­se, In­sta­gram's New App, Is Like a $15,000 Vi­deo Set­up in Your Hand   #

yep. funk­tio­niert. und be­stä­tigt mei­ne alte the­se: wenn in ei­nem ge­rät vie­le, prä­szi­se sen­so­ren sind auf die ent­wick­ler zu­griff ha­ben, kön­nen sehr, sehr tol­le sa­chen ent­ste­hen.

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  ti­ta­nic-ma­ga­zin.de: Wo­we­reit tritt zu­rück   #

glei­che idee, bes­se­rer text als beim pos­ti­li­on.

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  der-pos­til­lon.com: Rück­tritt von Klaus Wo­we­reit ver­zö­gert sich bis min­des­tens 2016   #

glei­che idee, bes­se­re­re über­schrift als bei der ti­ta­nic.

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  star­ke-mei­nun­gen.de: Die Ra­tio­na­li­tät des IS und die Ir­ra­tio­na­li­tät des Wes­tens   #

alan po­se­ner über ver­hunz­te aus­sen­po­li­tik und un­sin­ni­ge aus­sen­po­li­ti­sche for­de­run­gen und ideen.

ich will die ta­ten und den ter­ror des IS nicht ver­harm­lo­sen, aber wenn ein mit­her­aus­ge­ber der FAZ öf­fent­lich da­von re­det, dass das wü­ten des IS ein „Zi­vi­li­sa­ti­ons­bruch“ sei, muss ich im­mer dar­an den­ken auf wel­cher bar­ba­rei, un­ter­drü­ckung und bru­ta­li­tät un­se­re zi­vi­li­sa­ti­on auf­baut. un­se­re „abend­län­di­sche“ ge­schich­te ist so sehr mit blut durch­so­gen, un­ser wohl­stand, un­se­re „Zi­vi­li­sa­ti­on“ ba­siert nach wie vor auf rück­sichts­lo­ser aus­beu­tung schwä­che­rer, dass mir ganz schwin­de­lig wird, wenn pu­bli­zis­ten die mo­ra­li­sche über­le­gen­heit des wes­tens be­to­nen.

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  an­lass­los.de: Di­stanz als Lern­pro­zess   #

tilo jung di­stan­ziert sich von sich selbst und mar­tin le­jeu­ne.

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  se­ri­en­jun­kies.de: The Last Ship: Re­view der 1. Staf­fel   #

völ­lig mei­ner mei­nung:

Die [hin­ter der Se­rie ste­hen­de] Aus­sa­ge ist ei­gent­lich nichts wei­ter als ein gi­gan­ti­sches „Fuck yeah, Ame­ri­ca!“

und:

„The Last Ship“ ist nicht in­no­va­tiv, es er­zählt kei­ne ver­schach­tel­te Ge­schich­te und por­trä­tiert kei­ne kom­ple­xen Fi­gu­ren. Die Se­rie ver­zich­tet ger­ne dar­auf - nicht, weil sie es nicht kann, son­dern weil sie die­sen An­spruch nicht hat. Sie will un­ter­hal­ten. Und das ge­lingt ihr.