A Syrian migrants' child. pic.twitter.com/sjBxuInpEp
links vom 08.09.2015
stefanstuckmann.de: Wie man keine gute Serie macht #
der autor (lustig) stefan stuckmann erklärt einleuchtend, wie man besseres fernsehen machen könnte. seine 6 punkte sind überzeugend und sehr gut generalisierbar. alles was er sagt gilt eben nicht ausschliesslich für das deutsche fernsehen oder das fernsehen allein, sondern ganz allgemein für kultur und unterhaltung:
Was Sender […] gerne veranstalten, sind Ideenwettbewerbe. „Schick uns deine Serien- oder Showidee“, haben allein in den letzten zwei Jahren RTL, ProSieben, ZDF und ZDFneo gerufen. Dass die Sender mit solchen Aktionen sogar noch positive Aufmerksamkeit von andern Medien bekommen, ist umso absurder, weil solche Wettbewerbe kein Zeichen von Engagement sind, sondern von Marktversagen.
Bastian Schweinsteiger ist auch nicht bei Bayern München gelandet, weil er sich mit seinen fünf besten Laufwegen auf Videokassette beworben hat. Ein deutscher Fußballverein, der einen Castingaufruf für neue Mitglieder seiner Profimannschaft veröffentlichen würde, würde sich lächerlich machen – weil es nicht funktionieren würde. Weil der Bedarf an Talenten so groß ist, dass alle guten Leuten längst beobachtet werden. In dem Fall von der Konkurrenz.
(via)
gefluechtet.de: Zwischen Melting Pot und Salad Bowl: Die USA als „Nation of Immigrants“ #
guter, etwas ernüchternder artikel über die geschichte der amerikanischen einwanderung. im text findet sich auch ein wunderbarer tippfehler, der niemandem kopfschmerzen bereiten sollte:
Allerdings waren nicht alle Migrant_innen gleich willkommen: Jede Gruppe hatte unter Vorurteilen zu leiden und und wurde nicht selten stigmatisiert. Besonders bekannt ist jene der Iren, die wegen der Hungersnot in großen Wellen in die USA kamen. Dort wurde ihnen nachgesagt, sie seien Trunkenbolde, auf dem Arbeitsmarkt wurden sie daher häufig offen diskriminiert. Wie viele andere Migräne_innen, wurden sie oft als ökonomische Konkurrenz gesehen.
was ich nicht ganz verstehe: was unterscheidet immigranten von migranten und flüchtlingen?
den text habe ich in maximilian buddenbohms linksammlung #3 zum thema flucht gefunden: Woanders — die dritte Sonderausgabe Flucht und Fremdenfeindlichkeit
kottke.org: Donald Trump on Citizen Kane #
jason kottke beobachtet sehr fein, dass donald trump ganz sicher nicht dumm ist und durchaus kluge und einfühlsame dinge sagen kann, aber am ende, beinahe zwanghaft, jede sympathie die er aufgebaut hat, mit mindestens einer unendlich blöden und platten äusserung wieder niedertrampeln muss.
spiegel.de: Hetze auf Facebook: Warum der Hass nicht gelöscht wird #
differenzierter versuch zu erklären, warum facebook hetzerische status-meldungen oft nicht löscht. witzigerweise machen mich gerade diese eher zurückhaltenden und sachlichen erklärungen wütend auf facebook, dessen abstruse definition von „Gemeinschaftsrichtlinien“ ich, mit aller zurückhaltung, am ehesten als total bekloppt bezeichnen würde.
was ich insbesondere nicht verstehe ist der hinweis auf die globalität von facebook. wenn ein nazi-arschloch in gebrochenem deutsch seine lynch- und mordphantasien auslebt, dürfte das einen amerikaner kaum interessieren, vor allem wegen der sprachbarrieren. warum man dann bei facebook aber die amerikanischen oder globalen „Gemeinschaftsrichtlinien“ anwenden will, statt spezifisch europäischer oder deutscher ist mir unverständlich. oder anders gefragt, warum sperrt sich facebook so sehr dagegen seine richtlinien reginal anzupassen? und überhaupt, was ist das für ein begriff von gemeinschaft, bei dem die regeln nicht von der gemeinschaft beeinflusst werden können, sondern von irgendwelchen nerdkomitees bei pizza und cola festgelegt und der gemeinschaft übergestülpt werden?
„Gemeinschaftsrichtlinien“ unbedingt global wirksam sein, ohne lokalkolorit?
spiegel.de: Auslandsstudium in Nordkorea: „Ich war einsam, aber nie allein“ #
alessandro ford hat ein paar monate in nordkorea studiert, fabienne kinzelmann hat seine erzählungen dazu „aufgezeichnet“.
spiegel.de: Start-ups: Deutschland fehlt ein Elon Musk #
sehr schön zusammengefasst, warum die deutsche digitalwirtschaft nicht so recht zünden will: es gibt einfach zu viele konformistishe, leidenschaftslose, angepasste arschlöcher.
Es ist weniger ekelhaft als es aussieht. Leichtes Curryaroma, sehr süß. Schmeckt mir besser als Red Bull. Aber trotzdem ist sowas nicht mein Drink.
kapitänsbinde
spiegel.de: Nationalmannschaft: Boateng bekräftigt Wunsch nach Kapitänsbinde
hm. ne kapitänsbinde. wie die wohl aussieht? so?

disclaim, das lass lieber sein
man kann nicht ausschliessen, dass worte bei genügend druck irgendwann mal ihre bedeutung ändern. das passiert mit sprache ja ständig. so bedeutete blöd vor gar nicht allzu langer zeit mal schüchtern. mit ampeln bezeichnete man mal kleine flaschen.
weil deutschsprachige autoren (auch) lieber kurze worte benutzen, schreiben viele, wenn sie auf mögliche interessenskonflikte oder verbindungen hinweisen wollen, statt einer „offenlegung“ einen „disclaimer“ unter ihre texte. das problem ist allerdings, dass disclaimer haftungsausschluss (oder verzichtserklärung) bedeutet. wollte man eine offenlegung verdenglischen, müsste man disclosure schreiben.

zuletzt ist mir das bei einem text von frank schmiechen aufgefallen, der mal „stellv. Chefredakteur“ von diversen springer-blättchen war und jetzt „Chefredakteur“ von gruenderszene.de ist. unter seinem text schreibt er:
Disclaimer: Axel Springer ist Gesellschafter der Vertical Media GmbH, dem Medienhaus von Gründerszene. Weitere Informationen zur Vertical Media GmbH hier: www.vmpublishing.com.
natürlich ist es erstmal lobenswert, dass es sich auch bei deutschsprachigen journalisten durchsetzt, auf mögliche interessenskonflikte hinzuweisen. aber wenn noch nicht mal ein ausgebildeter journalist in der lage ist, für eine offenlegung das korrekte wort zu finden und einfach eins wählt das sich richtig anhört und das andere auch benutzen, wer dann?
ich hab ja nichts gegen schlampigkeit oder denglisch in der sprache, das kann sehr erhellend und unterhaltsam sein. ich bin auch ein grosser freund von wort-neuschöpfungen, vom zusammensetzen und der rekombination von wörtern, egal ob das regelkonform abläuft oder nicht. sprache lebt und muss ständig neu geschöpft werden, von mir aus kann auch jeder der blog sagen. aber die gedankenlose nutzung von floskeln, die benutzung von wörtern, die alle anderen benutzen, ohne auch nur einen moment über sie nachzudenken, das nervt. es ist natürlich nachvollziehbar, dass auch deutschsprachige autoren ihr mauen texte hin und wieder mit etwas anglo-amerikanischem newsroom-flair versehen wollen und dann blind in die ihre denglischkiste greifen.

fremdwörter zu benutzten, um seine eigene belesenheit oder fremdwortkenntnis zu demonstrieren, ist schon bei korrekter fremdwortnutzung eher peinlich. besonders peinlich wird’s aber, wenn man dann auch noch das falsche fremdwort benutzt. deshalb empfehle ich, im zweifel einfach bei der deutschen bezeichnung zu bleiben, vor allem wenn das eigene englisch miserabel ist.
serviceteil: liste mit begriffen zur einleitung einer offenlegung, ohne disclaimer zu nutzen:
- offenlegung: …
- hinweis: …
- disclosure: …
- btw: …
- übrigens: …
- eingeständnis: …
- erklärung: …
- darlegung: …
- hinweis auf mögliche interessenskonflikte: …
andererseits; scheiss drauf. vielleicht sollten gerade ehemailge oder immer noch angestellte springer-mitarbeiter, ihre unkenntnis offenlegen und ihre möglichen interessenskonflikte mit dem wort disclaimer einleiten. alle anderen, siehe oben.
frank schmiechen könnte dann auch gleich drei fliegen mit einer klappe schlagen: unkenntnis demonstrieren, unpassende anglizismen nutzen und sich schön kurz fassen:
Disclaimer: Springer owns us.
[nachtrag 07.09.2015]
@diplix Wir schreiben jetzt "Hinweis" statt "Disclaimer". Viel besser. Thanks again.
ist zwar im text noch nicht umgesetzt (stand 12:08), aber das wird dann bestimmt noch.
hinterhofparty
hinterhofparty

schon toll, was man einfach so auf ceran kochen kann. #datacuisine

cappuccino bestellt und einen mit virtuellem schaum bekommen. pfiffig! #datacuisine

als ix diese herrentäschchen dauernd auf netflix’ narcos sah, fragte ich mich: trägt die noch jemand? scheint so.
links vom 05.09.2015
spiegel.de: Smartphones: Deutschland verschläft die Revolution #
sascha lobo meint, „am Smartphone entlang entscheidet sich die Zukunft“ deutschlands. mit dieser zentralen these hat er zwar in gewisser weise recht …
Wenn also heute Leute behaupten, Smartphones seien Luxus, ist das zwar falsch, aber historisch durchaus nachvollziehbar. Und zugleich sagt es wenig Gutes über die digitale Ausgangslage eines Landes, dessen Reichtum weitgehend von Hochtechnologien abhängt, die von der mobilen Revolution so radikal verändert werden wie die Musikindustrie durch das Internet.
… aber eben auch nicht ganz. denn natürlich gibt es auch in deutschland internet-apologeten, -vielnutzer, -versteher oder -profis — und unternehmen, die respektable hochtechnologie produzieren. und natürlich gibt es in deutschland viele menschen die technologie kritisch gegenüber stehen oder sie ablehnen. aber das war bisher mit allen neuen technologien der fall: es gab bastler und spinner die ihre ideen umsetzten und weiterentwickelten und leute die sie dafür belächelten. als carl benz seinen motorwagen 1886 zum patent anmeldete, liess die gesellschaftliche anerkennung der automobilindustrie noch einige jahrzehnte auf sich warten. im gegenteil, die öffentlichkeit hinkte der entwicklung deutschlands zur automobilnation massiv hinterher:
In der Öffentlichkeit erntete Carl Benz für seine Arbeit viel Spott. Sein Wagen wurde als ein „Wagen ohne Pferde“ belächelt.
und dann wurde die massenfertigung von diesen automobilen auch noch in den USA erfunden.
was ich sagen will: natürlich hat sascha lobo recht, deutschland hinkt der technischen entwicklung in vielen modernen und zukunftwichtigen bereichen hinterher. aber zu spät ist es nicht, die entwicklung steht ja erst am anfang, auch wenn es dem einen oder anderen so erscheinen mag, als sei das internet und das smartfone schon immer da gewesen.
jetzt.sueddeutsche.de: Der Mann, der das Fest in Heidenau möglich machte #
ist schon fast ne woche alt, aber hier steht, wie man erfolgreich ne verfassungsklage einreichen kann. also am besten: ausdrucken!
Michael ist 25, Juso und Jurastudent. Und hat am Wochenende das Versammlungsverbot in Heidenau gekippt. Wie er das geschafft hat und warum ihn Samstag Sigmar Gabriel aus dem Bett geklingelt hat, erzählt er im Interview.
de.ejo-online.eu: Verschmähte Liebe #
jugendliche lesen zeitungen, egal ob online oder offline, nicht, weil nichts drinsteht, was sie interessiert? originelle erklärung von michael haller. im bildblog gefunden.
slate.com: The Limits of Language #
über wittgenstein und die grenzen der sprache zu lesen und nachzudenken schadet ganz sicher nicht. ich bin beim lesen dieses artikels allerdings an die grenzen meiner aufmerksamkeit gekommen und habe nach 6 absätzen aufgehört zu lesen. weil der artikel aber vielleicht andere interessieren könnte, verlink ich ihn mal.
boingboing.net: Watch this birdie do a pretty much perfect R2D2 impersonation #
ein wellensittich, der singen kann, wie R2-D2 redet.
boingboing.net: Possibly drunk or high bear tries to scratch back on tree, misses repeatedly, is hilarious #
ein video von einem besoffenen bären.


„Windows 10 plündert Ihre Daten!“
„Datenrettung hier“ #fud

„Windows 10 plündert Ihre Daten!“
„Datenrettung hier“ #fud
umzug zu uberspace ✓

diese webseite läuft jetzt auf uberspace. meine ersten und zweiten eindrücke sind sehr gut.
der umzug meiner wordpress-webseiten und der webseiten der beifahrerin klapte sehr reibungslos, wirres.net und sein antikes CMS waren etwas fummelig, auch wenn ich es prinzipiell nach einem abend arbeit am laufen hatte. in den details steckte noch viel arbeit. sieht auf den ersten blick aus, als klappte alles, wem fehler auffallen, kann sich gerne bei mir melden.
neu ist, dass wirres.net sich jetzt per UTF-8 ausliefert. ich hoffe die RSS-feeds zicken in den readern nicht allzudoll, bisher wurden die, wie die ganze site, im alten latin1-format ausgeliefert, möglicherweise werden ein paar ältere artikel als ungelesen markiert.
sollte der uberspace-server anfangen zu zittern, schalte ich nochmal auf den alten server um, dann verschwindet dieser artikel, aber ich bin optimistisch.