eine gewisse befriedigung verschafft es mir ja schon so wie traffic-geile kinderverächter und tittenblogger hier den klarnamen einer schülerband zu nennen — ist ja für einen guten zweckund ohne abo.
das die „bild“-zeitung von zeit zu zeit ganz gerne ihrer leser anlügt weiss ja mittlerweile jeder idiot (ausnahme: ca. 3,5 millionen leser). aber dass der „bild am sonntag“ chef claus strunz seinen lesern geradewegs ins gesicht lügt, ohne mit der feder zu zucken, ist schon ein bisschen erstaunlich. ich dachte immer für solche drecksarbeit werden bei springer die kleinen lichter verheizt. ist der strunz eventuell auf dem absprung zum spiegel?
am donnerstag dieser woche fahre ich zu einer kleinen veranstaltung des journalisten-blatts „journalist“ („pflichtlektüre der medienprofis“). vor ein paar wochen fragte mich anna von garnissen vom verlag rommerskirchen ob ich an einem „roundtable“ zum thema „einfluss der weblogs“ teilnehmen wollte. auch wenn mir spontan einfiel, dass mir eine veranstaltung zum thema „ausfluss der weblogs“ besser gefiele, antwortete ich ihr, dass ich eigentlich nicht allzuviel von einer veranstaltung hielte, die langweilige leute wie mich einlädt. sie verstand und köderte mich mit ein paar namen, unter anderen christoph schultheis, mathias müller von blumencron oder torsten casimir und rang mir so eine zusage ab. mathias müller von blumencron scheint ja nun bereits auf dem jonettagsein arrogantes pulver verschossen zu haben, so dass die teilnehmerliste nun folgendermassen aussieht:
torsten casimir, redaktionsleiter des magazins opinio von der rheinischen post, henry lübberstedt, redaktionsleiter stern.de, christoph neuberger, professor für weblogs onlinejournalismus an der uni münster, christoph schultheis vom bildblog und ulrich winkler, pressesprecher der deutschen BP. die chefredakteurin des medienmagazins insight, katharina skibowski wird die veranstaltung zu modieren versuchen und anna von garnissen darüber für den „journalist“ schreiben.
Inhaltlich soll es in erster Linie darum gehen, den Einfluss von Weblogs auf die deutsche Medien- und Kommunikationsbranche zu eruieren. Wo liegen hier die Möglichkeiten und Grenzen der „Blogosphäre“? Wie viel Journalismus steckt in dieser einzigartigen Kommunikationsform? Welche Relevanz hat sie für die Unternehmenskommunikation?
alles themen und fragestellungen auf die ich keine antworten habe. falls jemand was pfiffiges dazu zu sagen hat kann es ja kommentieren und ich lerne es dann auswendig und trage es vor, wenn mich jemand fragt.
ich werde versuchen meine mir eigene schüchternheit abzustreifen (ich bin im echten leben fast so schüchtern wie don alfonso!) und den herrn lübberstedt danach zu fragen was h&m für die peinliche schleichwerbung auf stern.de hat springen lassen (bzw. warum der laut „stern”-sprecher frank plümer nicht im zusammenhang mit h&m werbung auf stern.de stehende „redaktionelle“ beitrag plötzlich verschwunden ist) und warum die blogautoren vom stern.de einfach keinen bock zum schreiben haben (13 blogs, 13 einträge in den letzten 2 wochen, sehr, sehr lahm).
ich kaufe ja sonntags ganz gerne mal die frankfurter allgemeine sonntags zeitung. ich gehe dann einer meiner ungesunden neigungen nach und frühstücke 1-2 stunden in einem fast-food-restaurant, zeitungslesend. einerseits wundere ich mich dann sonntags manchmal, warum gerade eine zeitung aus dem rechtslastigen verlag der frankfurter allgemeinen zeitung nach meinem empfinden den spiegel, den stern oder die zeit qualitativ so weit überragt und selbst die politischen themen eher nach inhalten und hintergründen abklopft als auf gesinnung oder stimmungsmache-potenzial. ein gutes, unaufgeregtes blatt, das ich gerne lese.
bis auf den autoteil. klar normalerweise wandert der ungeblättert und -gelesen zusammen mit den speiseabfällen und fettigen umverpackungen in den müll. aber heute blieb ich an ein paar bildern eines hübschen autos hängen. der artikel von wolfgang peters war folgendermassen überschrieben:
Aus Liebe zur Sehnsucht, die man nicht kannte Der Traum vom eigenen Sportwagen wurde Wirklichkeit. Nach dem Wiesmann Roadster kommt der geschlossene GT. Wir haben die Manufaktur in Dülmen besucht.
unerträgliche pathetische scheisse tropft schon aus den ersten 30 worten. lustig die bilder; sieht so dülmen aus?
nein, das ist natürlich nicht dülmen. denn obwohl der autor wolfgang peters ständig behauptet „wir haben besucht“, „wir sind schon drin“ scheint er keinen fotografen mitgenommen zu haben. das erkennt man daran, dass die bilder zwar aus dülmen sind aber offenbar von der firma „wissmann“ zur verfügung gestellt wurden. keine ahnung ob wolfgang peters adeligen geschlechts ist und gerne den pluralis majestatis benutzt oder ob sich das „wir“ auf eine ständige begleitung aus einer pr-agentur bezog. der text in der fas erweckt nämlich den eindruck frisch aus einem wiesmann-katalog oder aus der feder einer unbegabten pr-tante (oder onkels) entsprungen: „er bildet gefühle“, „pferde und rehe“, „keinen aufwand gescheut“, „manufaktur“, „die aggregate sidn keine schmalen handtücher“, „einen wiesmann GT fährt niemand zufällig“, „der rücken eines athleten“, „die schuhe eines tieres“, „muscle-car“.
argh, was für eine scheisse, man kann wirklich nur hoffen, dass der autor von der pr-firma der firma wiesmann für diesen peinlichen liebesdienst fürstlich den popo gepudert bekommen hat und diverse prall gefüllte präsentkörbe in der redaktion gelandet sind.
warum ich mich so aufrege? ich rege mich doch gar nicht auf, aber es geht halt auch anders, gestern zum beispiel im tagesspiegel. da schrieb david ensikat wenigstens witzig über den „neuen Mazda MX-5“, den er wenige tage zuvor noch etwas zurückhaltender „ein Cabriolet“ eines „japanischer Autokonzerns“ nannte. dass mazda ihn für einen tag nach portugal „eingeladen“ hatte wurde in dem auto-„test“ zwar nicht mehr erwähnt, aber wenigstens macht er sich in dem artikel ordentlich lustig über das auto und den immernoch wachsenden ps-wahn, anstatt, wie wolfagang peters einfach nur den wiesmann-endarmauspuff von innen zu polieren.
jetzt schreien mitlesenden journalisten und alle pr- und presse-fuzzis die gerade vom jonettag zurückkommen: „aber das ist doch altbekannt, dass die autoseiten in zeitungen gekauft sind!“ da frage ix: ist prostitution in deutschen zeitungen wirklich mittlerweile legal?
die deutsche welle braucht offenbar neue stimmen. warum sonst sollte sie arglose internetbenutzer dazu auffordern ihre stimme abzugeben?
obwohl es natürlich total doof ist über solche formulierungen zu witzeln (immerhin habe ich nichts zum fehlenden „i“ gesagt!) oder babelfish-witze zu machen, gerade weil man es doch loben müsste, dass die deutsche welle nicht zum „voten“ aufruft. also nur ein bisschen (siehe url). ich möchte mich nämlich auch noch dem aufruf anschliessen: wählt riesenmaschine! und von mir aus, geben sie auch ihre stimme ab.
morgen wäre ich gerne auf den spd-parteitag nach karlsruhe gefahren. ordentlich akkreditiert ohne presseausweis wäre ich, dank der hilfe von sebastian reichel, aber ich habe leider eine so arbeitsame woche vor mir, dass ich mir das spektakel noch nichteinmal auf phoenix angucken kann. spannend hätte ich es gefunden, zu beobachten wie sich müntefering und platzeck einer keifenden und nörgenlden basis stellen und hinterher alle wahl- und abstimmungsergebnisse schönreden. schön hätte ich es auch gefunden mich auf kosten von phillip morris in der presselounge vollzufressen oder abends mit „sozen“ (das sagen dicke männer zu spd-mitgliedern) bier zu trinken und über sachen zu reden, die ich nicht bloggen darf. schön wäre es auch gewesen mit don dahlmann dorthin zu fahren und zusammen mit ihm von dort aus zu bloggen und bier zu trinken — oder wenigstens seine berichte von dort zu lesen. aber auch er hat wohl zu viel arbeit am hals und fährt nicht hin.
schade, aber der nächste parteitag kommt bestimmt.
eben gehört: „ballack hat nur eine leichte oberschenkelverärtung“ - ist das eine art verschobene oder verirrte erektion? kann man sich die runterholen (oder wegficken), so eine oberschenkelverhärtung?
heute zum vierhundertdreiundzwanzigsten male gehört wie schwer es die merkel als frau hätte, weil die presse, die medien so viel über ihre frisur, ihre kleidung, ihr aussehen, ihr ossigenuschel, ihr auftreten „berichten“ würde. über ihre politik, ihre inhalte (hihi) würde kaum berichtet — und das ausschliesslich, weil sie frau sei.
kann es sein, dass dummbratzen die soetwas ständig in den raum stelllen entweder vergesslich, wahrnehmungsgestört, ausdrucksschwach oder alles zusammen, also utevogt sind?
denn womit hing es zusammen das der fette kanzler damals „birne“ (oder „der birnenförmige mann“) genannt wurde, wegen seiner bräsigen sprache und scheinbaren unbeholfenheit verspottet wurde und über dessen gewicht und jojo-effekt gebeuteltes erscheinungsbild jedes jahr am wolfgangsee hunderte blocksätze gefüllt wurden?
weil er ein mann war? nein. weil er ein unglaublich hässlicher mann war.
gestern abend habe ix meine rechnung nummer 1111 geschrieben. die rechnung nicht abgeschickt weil ich sie erst am 11.11. abschicken wollte. also erst auf eine vernissage gegangen, bier getrunken und der schwadroneuse am ende des abends den reisverschluss zu gemacht. danach, gerade eben, leider zu spät für 1:11 uhr, die rechnung abgeschickt. und — für tug reichts nicht — nicht betrunken und genau genug. oder zu?
auszug aus den tipps zum verfassen erfolgreicher rezensionen im itunes music store (imelodien musik geschäft):
[…]
Nehmen sie sich die Zeit, Ihr Werk noch einmal genau durchzusehen, damit Sie peinliche Rechtschreib- und Grammatikfehler vermeiden können.
Verwenden Sie keine Kraftausdrücke oder sexuelle Anspielungen.
Verwenden Sie keine Ausdrücke, die im Zusammenhang mit dem Lebensstil, der Religion oder der Rasse anderer als disrespektvoll empfunden werden
achso, „disrespektvoll“ zu schreiben ist nicht peinlich? und was genau spricht gegen kraftausdrücke?
Die Grundeinheiten für das translatorische System sind der Weg s [m], die Zeit t [s] und die Masse m [kg]. Die Beschleunigungskraft ist F = d(v m)/dt [N (Newton) = kg m/s²]. Für nicht veränderliche Massen, ist die Beschleunigungskraft das Produkt aus Masse mal Beschleunigung: F = a m. (Quelle)
wahrscheinlich ist der text von so ner latent homosexuellen spiessigen, irischen katholen-sau verfasst worden die auf ihrem ikea-sofa vokabeln für ihren volkshochschul-kurs lernt, während die 8 kinder im hintergrund plärren. scheisse.
ein wohlgeformtes hinterteil und ein gepflegtes gesicht bei einer frau lassen nicht unbedingt (oder gerade doch?) auf deren praktischen fähigkeiten schliessen. zwei dieser exemplare konnte ich heute im waschsalon betrachten. im waschsalon kann man ja nicht viel mehr tun als zeitung lesen oder rotationen, fette männer und frauen zu betrachten. so auch heute. ein bisschen stutzen und von meiner zeitung aufschauen musste ich dann aber doch, als die frauen an den wohlgeformten hinterteilen einen messbecher waschpulver am automaten kauften und ihn dann zu den trocknern trugen. da die 20 minuten meines trockners ein wenig später vorbei waren, bewegte ich meinen arsch zu den trocknern im hinteren teil des ladens.
dort wurde ich zeuge wie eine der frauen intensiv die aufschrift auf dem trockner studierte und nach 5 minuten lektüre von einem geistesblitz erfasst wurde, den sie sogleich laut ihrer freundin zurief: „das ist gar keine waschmaschine!“
für diese erkenntniss hatte sie ungefähr 15 minuten gebraucht.
nacchdem die beiden die wäsche mitsammt dem aufgestreuten waschpulver zu einer echten waschmaschine hinübertransportiert hatten, wurde mir auch klar wie es zu dieser verwechselung kommen konnte. es lag nicht an geistesabwesenheit, die mich zum beispiel kürzlich erfasste als ich aus einer art absence aufwachte und bemerkte, dass ich versuchte ein papierhandtuch als seife zu nutzen, sondern schlicht und ergreifend an faulheit und bequemlichkeit:
es ist viel einfacher wäsche in eine maschine mit einer grossen öffnung in brusthöhe einzufüllen, als sich runterzubeugen und wäsche in eine kleine öffnung zu stopfen.
auch wenn steve jobs, wie ich, für miele-waschmaschinen schwärmt (ganz unten,am ende des artikels), vielleicht sollten die ingenieure mal darüber nachdenken die maschinen höher und mit grösseren (weiblicheren) öffnungen zu bauen.
[nachtrag]
das steve jobs-interview ist jetzt auch auf deutsch zu lesen, bei mac-essentials.
über humor lässt sich trefflich streiten. andere leute arschloch nennen kann witzig sein, muss aber nicht. worte wie „kiffer orthopäde“ oder „afrodisiakum“ oder „damen krebs“ muss man auch nicht lustig finden. auch das mit der ironie ist so eine sache. so kann man die behauptung quellcode sei privatsache durchaus ernst nehmen, man kann aber auch schallend darüber lachen. es gibt leute, die sagen ironie verstehe niemand und damit womöglich sogar recht haben. trotz meiner eigenen ironieresitenz möchte ich trotz gelegentlicher gegenteiliger ankündigungen nicht auf das stilmittel der ironie verzichten. ironie ist mir fast so wichtig wie regelmässiger stuhlgang.
apropos stuhlgang. heute musste ich sehr lachen als ich mir ein lied aus der neuen rammstein platte anhörte. es heisst „zerstören“ (itms link) und der refrain geht in etwa so:
ich muss zerrrstööörrren, doch es darf nicht mir gehören.
der erste teil des satzes ist völkisch rammsteinig tief gesungen, der letzte falsettartig geträllert. als ich das eben meinem kollegen versuchte vorzusingen bin ich lachend zusammengebrochen. rammstein, auch wenn es vielfach geleugnet wird, sind scheiss-witzig.