mos­kau 4/5 — me­tro

felix schwenzel in artikel

das an­ge­neh­me an un­se­rer mos­kau-rei­se war, dass wir ei­nen rei­se­füh­rer da­bei hat­ten, der sich in mos­kau aus­kann­te und sich die mühe ge­macht hat, uns in der kur­zen zeit un­se­res auf­ent­halts mög­lichst vie­le high­lights der stadt zu zei­gen. eins der gros­sen hight­lights der stadt ist die mos­kau­er u-bahn, um­gangs­sprach­lich auch me­tro (метро) ge­nannt. den gross­teil ei­nes ta­ges ha­ben wir tat­säch­lich da­mit ver­bracht, mög­lichst vie­le der be­ein­dru­cken­den ubahn­hö­fe ab­zu­fah­ren.

was mir als ers­tes auf­fiel, wa­ren die teil­wei­se irre lan­gen roll­trep­pen. der wi­ki­pe­dia ent­neh­me ich, dass die mos­kau­er me­tro „zu den U-Bahn-Sys­te­men mit den tiefs­ten Tun­neln und Bahn­hö­fen der Welt“ ge­hö­re. auch be­mer­kens­wert, am fuss je­der roll­trep­pe sitzt eine uni­for­mier­te auf­sichts­per­son, die recht und ord­nung im auge be­hal­ten soll und wahr­schein­lich für ein si­cher­heits­ge­fühl sor­gen soll. was in mos­kau, wie in al­len gross­städ­ten der welt — aus­ser deut­schen — klappt: alle ste­hen rechts und hal­ten die lin­ke sei­te frei, für ei­li­ge mit­men­schen. war­um das über­all auf der welt klappt, nur in deutsch­land nicht, ist eine fra­ge, die wahr­schein­lich im­mer un­be­ant­wor­tet blei­ben wird.

an den roll­trep­pen­de­cken hing frü­her mas­sen­haft wer­bung, als wir in mos­kau wa­ren, war die mos­kau­er me­tro zu 100% wer­be­frei. we­der in den bahn­hö­fen, noch den zü­gen hing auch nur der hauch von wer­bung, mit ei­ner aus­nah­me: wer­bung für das me­tro-ei­ge­ne wlan. logg­te man sich in das wlan ein, konn­te man hin­ge­gen wer­bung an­se­hen. man muss­te das so­gar. an­sons­ten: nichts.

der ki­yevs­ka­ya-bahn­hof hat die „völ­ker­freund­schaft“ zwi­schen der uka­ri­ne und russ­land zum the­ma. die de­cken sind voll mit far­ben­präch­ti­gen, of­fen­sicht­lich kürz­lich re­stau­rier­ten bil­dern.

am ende der hal­le zwi­schen den bahn­stei­gen, ist ei sehr gros­ses mo­sa­ik an­ge­bracht, das (laut wi­ki­pe­dia) das 300 jäh­ri­ge ju­bi­lä­um der wie­der­ver­ei­ni­gung der ukrai­ne und russ­land fei­ert.

sehr schön auch die bron­ze-fi­gu­ren von mat­vey ma­ni­zer auf dem plosh­chad re­vo­lyut­sii-bahn­hof. laut wi­ki­pe­dia ist das ei­ner be­rühm­tes­ten mos­kau­er u-bahn­hö­fe und wur­de 1953 er­öff­net. die skulp­tu­ren zei­gen „so­wjet­bür­ger“ in hel­den­haf­ten po­sen, in­ge­nieu­re, berg­leu­te, sol­da­ten mit hun­den, sol­da­ten ohne hun­de und män­ner die aus­se­hen wie par­ti­sa­nen. be­son­ders auf­fäl­lig ist je­doch die be­liebt­heit der hun­de bei den mos­kau­ern. de­ren schnau­zen sind ab­ge­wetzt blank, weil vie­le mos­kau­er of­fen­sicht­lich glau­ben, dass die be­rüh­rung der hun­de-skulp­tu­ren glück brin­ge. tat­säch­lich kann man die mos­kau­er in die­sem bahn­hof da­bei be­ob­ach­ten, wie sie ge­schäf­tig und ei­lig an den skulp­tu­ren vor­bei­ge­hen, die hun­de im vor­bei­ge­hen aber geis­tes­ab­we­send be­rüh­ren.

die glas­ma­le­rei­en im no­vos­lo­bo­dska­ya-bahn­hof sind auch ganz wun­der­bar und sol­len „so­wjet­bür­ger“ ver­herr­li­chen.



li­ni­en­netz­plan der mos­kau­er me­tro (2015) sa­me­boat cc by-sa 3.0/wi­ki­pe­dia

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  zeit.de: Ganz un­ten

dass clau­dia pech­stein ei­nen ziem­lich ver­blen­de­ten ein­druck macht, kann man kaum be­strei­ten. aber egal wie ver­peilt und frus­triert man ist, nach un­ten, ge­gen schwä­che­re zu tre­ten und zu het­zen ist und bleibt das al­ler­letz­te. ich fin­de mely ki­yak hat das wun­der­bar zu­sam­men­ge­fasst und her­aus­ge­ar­bei­tet.



the big short

felix schwenzel in gesehen

ich habe mich bei die­sem film sehr ge­lang­weilt, auch wenn ei­ni­ge der spe­zi­al-ef­fek­te ganz OK wa­ren. ei­ni­ge der prot­ago­nis­ten spra­chen, zum bei­spiel, hin und wie­der frank-un­der­wood-mäs­sig in die ka­me­ra und es gibt sze­nen, in de­nen pro­mi­nen­te be­stimm­te sach­ver­hal­te er­klä­ren. das hat­te ich so noch nicht ge­se­hen, aus­ser bei house of cards und der sen­dung mit der maus. wirk­lich neu ist le­dig­lich die me­ta­ebe­ne, die die­se art dia­log mit dem pu­bli­kum in min­des­tens ei­ner sze­ne hin­zu­fügt, wenn ei­ner der cha­rak­te­re den zu­schau­er dar­auf hin­weist, dass die sze­ne die sie eben ge­se­hen ha­ben „nicht ganz ak­ku­rat“ wie­der­ge­ge­ben sei und in echt an­ders pas­siert sei.

tat­säch­lich habe ich kaum et­was ver­stan­den. ich konn­te we­der der hand­lung fol­gen, noch wur­den mir die wah­ren er­eig­nis­se und de­ren hin­ter­grün­de, um die der film ging, da­durch auch nur ei­nen fun­ken kla­rer. was der film im­mer­hin ge­schafft hat: er hat mich auf ein paar per­so­nen auf­merk­sam ge­macht, die ich vor­her nicht kann­te und die in­ter­es­sant wirk­ten. ir­gend­wann, habe ich mir vor­ge­nom­men, ver­su­che ich mir die hin­ter­grün­de zu die­sen per­so­nen im netz an­zu­le­sen.

so rich­tig un­ter­halt­sam war der film auch nicht. das kann na­tür­lich dar­an lie­gen, dass ich zu doof bin, oder das der film über­am­bi­tio­niert an das kom­pli­zier­te the­ma ran­ge­gan­gen ist. ge­gen das hoch­ka­rä­ti­ge en­sem­ble lässt sich nichts sa­gen. chris­ti­an bale scheint wie im­mer et­was zu dick auf­zu­tra­gen und brad pitt be­weist er­neut, dass er in fil­men nicht un­be­dingt wie brad pitt aus­se­hen muss und wahn­sin­nig wand­lungs­fä­hig ist. ste­ve ca­rell trägt auch dick auf, aber es gibt hin­wei­se in der wi­ki­pe­dia, dass er den men­schen, auf dem sei­ne rol­le ba­siert, ak­ku­rat dar­stellt, eben­so wie chris­ti­an bale.

was mir ge­fiel, war das der film zum ende hin po­li­ti­sche hal­tung zeig­te und ge­ra­de­zu wü­tend wur­de. eine wut die das po­ten­zi­al hat­te, an­zu­ste­cken.

was mich durch­ge­hend stör­te, war, dass ich we­der die mo­ti­va­ti­on der cha­rak­te­re ver­stand, noch nach­voll­zie­hen konn­te, was sie ei­gent­lich treibt — aus­ser die aus­sicht auf er­folg und geld. ich ver­stand nicht war­um die fi­gu­ren mal wü­tend, mal frus­triert wa­ren, ich ver­stand noch nicht ein­mal ob die fi­gu­ren zu be­stimm­ten zeit­punk­ten zu schei­tern droh­ten oder im geld zu er­sti­cken. vor al­lem aber ver­stand ich nicht, war­um alle die­sen film so hoch ge­lobt ha­ben.

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zum wei­ter­le­sen bie­tet sich alex von tun­zel­mann im guar­di­an an, der auch ein paar wi­ki­pe­dia-ar­ti­kel ver­linkt hat, zur wei­te­ren ver­tie­fung: „How his­to­ri­cal­ly ac­cu­ra­te is The Big Short?


eben kurz im asia-la­den über­legt tel­ler­chen für so­ja­sos­se zu kau­fen. ei­nen an­ge­ho­ben und dann:

hmm. (bei vinh-loi)


la­te night wi­th jim­my fallon (vom 9. ju­ni 2016)

felix schwenzel in gesehen

auf face­book habe ich die­ses vi­deo von ba­rack oba­mas mu­si­ka­li­schem pro­mo-auf­tritt zig­mal ge­teilt ge­se­hen, meist ent­hiel­ten die kom­men­ta­re zum ge­teil­ten vi­deo die wor­te „cool“, „un­fass­bar su­per“, „ham­mer“, „coo­le so­cke“, „wow“, „läs­sig“ oder ähn­li­che lob­prei­sun­gen. und na­tür­lich zu recht; oba­mas auf­tritt ist wit­zig, nicht die spur selbst­ver­liebt und läs­sig. vor al­lem nicht pein­lich.

aber na­tür­lich ist es (po­li­ti­sche) wer­bung, für TTIP TPP et­was arg platt, et­was ge­schick­ter für hil­la­ry clin­ton und ge­gen do­nald trump.

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die­ses slow-jam-the-news-dings hat jim­my fallon na­tür­lich nicht zum ers­ten mal ge­macht. vor ein paar mo­na­ten hat er das mit jeb bush ge­macht, als der sich noch um das amt des prä­si­den­ten be­müht hat. aus­ser­dem mit bri­an wil­liams oder mit mitt rom­ney.


ich habe mir dann noch den rest der sen­dung an­ge­se­hen, das slow-jam-the-news-dings war am an­fang der sen­dung, da­nach un­ter­hiel­ten sich oba­ma und fallon noch auf dem sofa und spä­ter trat ma­don­na auf.

ich fand das ge­spräch der bei­den auf der couch dann (na­tür­lich) sehr viel auf­schluss­rei­cher, als das slow-jam-the-news-dings. oba­ma zeig­te auf der couch dann näm­lich sei­ne ei­gent­li­che su­per­kraft. die ist eben nicht (nur) läs­sig­keit oder cool­ness, son­dern dass er es tat­säch­lich ver­steht, spon­ta­ne wit­zig­keit und läs­sig­keit, mit dem ernst sei­nes am­tes zu ver­bin­den. als fallon oba­ma frag­te, ob er glau­be, dass die re­pu­bli­ka­ner glück­lich mit ih­rem künf­ti­gen prä­si­dent­schafts­kan­di­da­ten trump sei­en, ant­wor­te­te er zu­erst „well, we are“ und ern­te­te eine run­de la­cher — um gleich da­nach hin­ter­her­zu­schie­ben: „that was too easy“ und die sa­che et­was ernst­haf­ter zu dif­fe­ren­zie­ren.

fallon hat sei­nen job als wit­zi­ger stich­wort­ge­ber ziem­lich gut ge­macht. weil er weiss, dass er oba­ma nicht jour­na­lis­tisch oder the­ma­tisch kon­fron­tie­ren kann, kon­fron­tier­te er ihn mit witz­vor­la­gen. aber fallon war auch gut vor­be­rei­tet und kram­te ein zi­tat von oba­ma raus, das der bei ei­ner ab­schluss­re­de auf der ho­ward uni­ver­si­ty ge­sagt hat­te:

De­mo­cra­cy re­qui­res com­pro­mi­se, even when you are 100 per­cent right.

das zi­tat ge­fällt mir sehr und es fasst auch ganz gut die po­li­ti­sche li­nie zu­sam­men, die oba­ma in letz­ter zeit ver­stärkt nach aus­sen kom­mu­ni­ziert: in ei­ner de­mo­kra­tie müs­sen wir mit­ein­an­der re­den und uns ver­stän­di­gen, po­li­ti­sche über­zeu­gun­gen, sei­en sie (ver­meint­lich) noch so rich­tig, las­sen sich nicht übers knie bre­chen, er­for­dern lang­wie­ri­ges aus­han­deln und ab­wä­gen und kom­pro­mis­se:

And fi­nal­ly, ch­an­ge re­qui­res more than just spea­king out -- it re­qui­res lis­tening, as well. In par­ti­cu­lar, it re­qui­res lis­tening to tho­se with whom you dis­agree, and be­ing pre­pared to com­pro­mi­se.


was ich un­term strich ein biss­chen wit­zig fand: oba­ma kri­ti­sier­te do­nald trump in­di­rekt (und na­tür­lich zu recht) als un­se­riö­sen rea­li­ty-tv honk, dem die ernst­haf­tig­keit und fä­hig­kei­ten prä­si­dent zu sein fehl­ten — in ei­ner zo­ten­reis­sen­den, gröss­ten­teils ge­scrip­te­ten un­ter­hal­tungs­show. oba­ma:

the main role i’m go­ing to be play­ing in [the pro­cess of the pre­si­den­ti­al elec­tion], is to re­mind the ame­ri­can peo­p­le, that this is a se­rious job. this is not rea­li­ty-tv, i have seen the de­cis­i­ons that have to be made and the work that has to be done.

am ende von oba­mas auf­tritt, schrie­ben er und jim­my fallon ge­mein­sam thank-you-no­tes. das ist ei­ner mei­ner lieb­lings­tei­le der sen­dung und auch dies­mal ganz wit­zig. am ende trug fallon für mei­nen ge­schmack aber ei­nen ti­cken zu dick auf, als er oba­ma, ganz un­iro­nisch, in den him­mel lob­te:

thank you, pre­si­dent oba­ma, for ser­ving our na­ti­on with di­gni­ty, class, pa­ti­ence, elo­quence, op­ti­mism and in­te­gri­ty. thus mar­king the first time, an­yo­ne has sin­cer­ly said, thanks oba­ma.

aber OK. jim­my fallon darf das.


nach oba­ma trat ma­don­na auf und sang, von den roots be­glei­tet, bor­der­line. ich fands schreck­lich und mir fiel auf, dass ma­don­na auf mich wirkt, wie eine weib­li­che ver­si­on von karl la­ger­feld. wit­zig fand ich, dass ma­don­na sich am ende ih­res auf­tritts auf den bo­den fal­len liess.


ge­wöl­be aus un­be­wehr­tem kalk­stein

felix schwenzel in artikel

die „block re­se­arch group“ der ETH-zü­rich hat in ve­ne­dig, auf der ar­chi­tek­tur­bi­en­na­le, ein ge­wöl­be ge­baut, das aus sand­stein­blö­cken be­steht, die ein­fach an­ein­an­der ge­fügt sind — ohne kle­ber, mör­tel oder ir­gend­wel­che be­fes­ti­gungs­me­cha­nis­men oder be­weh­rung. ich habe das pro­jekt zu­erst in der wired ge­se­hen, aber es gibt bei der ETH auch eine deutsch­spra­chi­ge pres­se­mit­tei­lung und ei­nen eng­li­schen facts­heet zum pro­jekt.

ich habe oft pro­ble­me mit mo­der­ner, com­pu­ter­ge­stütz­ter ar­chi­tek­tur, weil sie sich oft vom bau­ma­te­ri­al ent­fernt und ma­te­rie in (ei­gent­lich) un­mög­li­che for­men zwängt. com­pu­ter­ge­stützt kön­nen sich ar­chi­tek­ten jede be­lie­bi­ge form aus dem hin­tern zie­hen und dann com­pu­ter­ge­stützt um­set­zen. das sieht dann oft be­ein­dru­ckend aus, wenn die schwer­kraft und die phy­sik (schein­bar) aus­ser kraft ge­setzt sind. ich mag frank gehrys bau­ten, die er sich schein­bar oft mit com­pu­ter­hil­fe aus dem hin­tern zieht meist nicht. das gug­gen­heim-mu­se­um in bil­bao von gehry, mag ich zum bei­spiel nur so halb. um die ver­meint­lich leich­ten aus­sen­for­men des mu­se­ums hin­zu­be­kom­men, muss­te gehry kom­pli­zier­te stahl­kon­struk­tio­nen bau­en, die das gan­ze zu­sam­men­hal­ten. wenn ich sol­che blder sehe, habe ich das ge­fühl, dass gehry hier ge­bo­gen und ge­drückt hat, bis es passt. leicht, na­tür­lich oder ma­te­ri­al­ge­recht ist da nichts — es soll nur so wir­ken. im grund ist das eine mo­gel­pa­kung.

das ETH-ge­wöl­be aus un­be­wehr­tem kalk­stein hin­ge­gen fühlt sich ma­te­ri­al­ge­recht an. zwar wur­den die kalk­stei­ne ge­walt­sam aus der erde ge­schnit­ten und an­schlies­send mit bru­ta­len ma­schi­nen zer­sägt, aber die kon­struk­ti­on fügt sich der phy­sik, ohne sich ihr zu er­ge­ben. die kon­struk­ti­on wehrt sich nicht ge­gen die schwer­kraft, wie vie­le von gehrys bau­ten, sie spielt mit der schwer­kraft, so wie wir es bei je­dem schritt tun, den wir ge­hen. ge­hen, habe ich mal ge­le­sen und da­nach auch be­ob­ach­tet, ist ei­gent­lich kon­trol­lier­tes, rhyt­mi­sches fal­len. wir er­ge­ben uns kurz der schwer­kraft, fan­gen uns dann und kom­men so vor­an. ein spiel mit der schwer­kraft, wie das ball­spie­len.

wie kom­pli­ziert die kon­struk­ti­on ist, sieht man an­satz­wei­se in die­sem pro­mo­ti­ons­vi­deo der ETH-pro­jekt­grup­pe.

auch wenn die kon­struk­ti­on an sich kom­pli­ziert ist, das er­geb­nis wirkt leicht, auch wenn es 16 ton­nen wiegt. ich bin je­den­falls sehr bein­druckt von dem ding und der aus­füh­rung. 


„werk­statt für por­zel­lan“ in der lü­de­ritz­stras­se im #wed­ding


Photo by felix schwenzel on June 09, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

„werk­statt für por­zel­lan“ in der lü­de­ritz­stras­se im #wed­ding



mos­kau 3/5 — gros­ser mos­kau­er staats­zir­kus

felix schwenzel in gesehen

am zwei­ten oder drit­ten tag un­se­res mos­kau auf­ent­hal­tes ha­ben uns freun­de mei­nes schwa­gers in den mos­kau­er staats­zir­kus ein­ge­la­den. da die mos­kau­er freun­de mei­nes schwa­gers mit kin­dern un­ter­wegs wa­ren, war das fol­ge­rich­tig. ich mag zir­kus aber auch sehr ger­ne. mein ers­ter be­rufs­wunsch war — na­tür­lich — clown, auch wenn die clowns mich bei mei­nem mei­ner ers­ten zir­kus­be­su­che zum wei­nen ge­bracht ha­ben.

nach ei­nem pick­nick im frei­en sind wir hin zum rie­si­gen be­ton­zelt. die wi­ki­pe­dia sagt, dass be­ton­zelt sei an­fang der sieb­zi­ger jah­re er­baut wor­den. das kommt de­fi­ni­tiv hin, die ein­gangs­be­rei­che und die fas­sa­de se­hen ein­deu­tig nach sieb­zi­ger-jah­re aus.

ins­ge­samt scheint das ge­bäu­de in gu­tem schuss zu sein und vor al­lem der ei­gent­li­che thea­ter-/vor­stel­lungs­raum scheint vor zehn oder zwan­zig jah­ren kräf­tig mo­der­ni­siert wor­den zu sein. oben, über den rän­gen ist eine durch­ge­hen­de LED-wand an­ge­bracht, die zwar nied­rig-auf­lö­send ist, aber wäh­rend der vor­stel­lung für vi­deo-ein­spie­lun­gen oder stim­mungs­licht be­nutzt wird. die sit­ze auf den rän­gen sind re­la­tiv eng, zu­min­dets da wo wir sas­sen, aber ins­ge­samt ist die sitz­si­tua­ti­on ziem­lich ge­schickt ge­macht. die zu­schau­er sit­zen im prin­zip im kreis, le­dig­lich un­ter­bro­chen von pu­bli­kums- und ar­tis­ten­ein­gän­gen

sitz­auf­tei­lung great­cir­cus.ru

im klas­si­schen zir­kus­zelt ist die sitz­si­tua­ti­on ja eher U-för­mig, der ma­ne­gen­ein­gang, und das or­ches­ter dar­über, neh­men da ziem­lich viel platz weg und ma­chen die plät­ze ne­ben dem ma­ne­gen­ein­gang eher bil­lig. im mos­kau­er staats­zir­kus wirk­te das ge­schick­ter auf­ge­teilt, zu­mal die ein­gangs­fluch­ten meh­re­re eta­gen hat­ten, oben fürs pu­bli­kum, un­ten für künst­ler und tech­ni­ker und tie­re.

rus­si­scher staats­zir­kus von in­nen. ge­gen­über, was aus­sieht wie ein bun­ga­low, sitzt (und steht) das or­ches­ter

die ma­gie vom thea­ter, eben­so wie vom zir­kus, wird ja meist durch ge­schickt ge­setz­tes licht er­zeugt. das funk­tio­nier­te hier zu­nächst ganz her­vor­ra­gend. zu be­ginn der vor­stel­lung (zu­min­dets in mei­ner er­in­ne­rung) wur­de es stock­dun­kel, bis ein spot eine klei­ne, mi­ni­ma­lis­ti­sche sze­ne in der ma­ne­ge be­leuch­te­te: ein kin­der­bett. ein star­kes, mi­ni­ma­lis­tisch in­sze­nier­tes bild, das aber nach kur­zer zeit von ei­ner alt-män­ner-phan­ta­sie zer­stört wur­de, denn her­ein kam ein kind und eine frau, wie sich der re­gis­seur oder pro­du­zent der ak­tu­el­len schau, wohl müt­ter nach ein paar wod­ka vor­stel­len: schlank, jung, adrett, per­fekt fri­siert und in ein leich­tes kleid­chen ge­hüllt. als die mut­ter das kind ins bett ge­bracht hat ging er­neut das licht aus — und dann wie­der an. der ku­schel­bär war zwi­schen­zeit­lich zum le­ben er­wacht, von der de­cke seil­te sich ein weiss­ge­klei­de­ter hip­hop-en­gel ab, dann fiel eine weis­se fe­der von der de­cke und es zeig­te sich, dass der rus­si­sche staats­zir­kus kei­ne be­rüh­rungs­ängs­te mit kitsch und pa­thos hat. es wur­de hem­mungs­los in jede kli­scheeschub­la­de ge­grif­fen, die ge­ra­de of­fen­stand. im­mer­hin tech­nisch per­fekt.

zir­kus ist ja im­mer (ein biss­chen) pa­the­tisch, und das ist auch völ­lig OK und ge­hört dazu, aber wie im­mer, macht hier die do­sis das ver­gnü­gen. für mich war die pa­thos- und kitsch­do­sis eine spur zu hoch.

wie das un­ge­fähr aus­sieht, zeigt die­ser trai­ler zu der schow die wir ge­se­hen ha­ben (mes­sen­ger, al­ters­frei­ga­be 0 jah­re).

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was man im trai­ler auch sieht: in der show tre­ten auch wil­de tie­re auf (aber auch ein paar do­mes­ti­zier­te). wild­kat­zen, kro­ko­di­le, schlan­gen und see­ele­fan­ten. mein ers­ter ge­dan­ke war dann nicht mal un­be­dingt: „das ist aber nicht be­son­ders tier­ge­recht“ son­dern: „hm, das ist ganz schön lang­wei­lig und sinn­be­freit“. bei den schlan­gen und den kro­ko­di­len war das be­son­ders auf­fäl­lig: erst wur­den die kro­ko­di­le in die ma­ne­ge ge­schau­felt, ein paar tän­zer tän­zel­ten um sie rum und rie­fen wahr­schein­lich auf rus­sisch: „guckt mal, wir ha­ben kro­ko­di­le!“ — und dann wur­den sie wie­der aus der ma­ne­ge ge­schauf­felt. glei­ches spiel mit ein paar schlan­gen: schlan­ke frau­en tru­gen sie in die ma­ne­ge, tän­zel­ten ein biss­chen — und dann wie­der raus. der leo­pard an der lei­ne: rein, in ei­nem körb­chen durch die man­ge ge­schwenkt, wie­der raus. bei den lö­wen war das ein biss­chen auf­wän­di­ger, kam aber aufs glei­che raus: rein, hop­pe­dih­opp, wie­der raus.

die ein­zi­ge tier­num­mer die un­ter­halt­sam war, war die mit den see­ele­fan­ten. dort sah ich zwar das, was ich schon un­zäh­li­ge male vor­her ge­se­hen hat­te, aber es war un­ter­halt­sam, lus­tig und gut in­sze­niert. al­ler­dings blieb mir schön wäh­rend der see­len­aten-num­mer das la­chen im hal­se ste­cken, weil ich mir kras­sen an­thro­po­mor­phis­mus dia­gnos­ti­zier­te und mich plötz­lich un­sym­pa­thisch und naiv fand. muss ich wirk­lich la­chen, wenn ab­ge­rich­te­te, ein­ge­sperr­te tie­re sa­chen ma­chen, und durch ge­schick­te na­ra­ti­ve mensch­li­che ei­gen­schaf­ten auf sich pro­ji­zie­ren las­sen? ja, muss­te ich wohl, ich war ja im zir­kus.

wirk­lich gut wa­ren sämt­li­che ar­tis­ten, auch wenn sie im rah­men der in­sze­nie­rung in teil­wei­se enorm pein­li­che kos­tü­me ge­zwängt wur­den. auch hier war die tech­ni­sche um­set­zung ein­wand­frei; die sei­le der seil­tän­zer wur­den un­be­merkt ge­spannt und um­ge­spannt, die ar­tis­ten zo­gen ihre num­mern feh­ler­frei durch und brach­ten ihre teils be­acht­li­chen kraft- und ge­schick­lich­keits­übun­gen mit schein­ba­rer leich­tig­keit rü­ber. aber bei all der pro­fes­sio­na­li­tät und per­fek­ti­on, spür­te ich — oder bil­de­te mir ein — dass die ar­beit in der ma­na­ge den dar­stel­lern nicht be­son­ders viel freu­de be­rei­tet. un­ter all dem kitsch, dem per­fekt ge­setz­ten licht, trotz des gran­dio­sen live-or­ches­ters, lag ein di­cker schlei­er trau­rig­keit und zwang.

kann na­tür­lich auch sein, dass ich trau­rig­keit nicht mehr von ef­fekt-ne­bel un­ter­schei­den kann, aber ir­gend­wie war ich froh, als das al­les vor­bei war, auch wenn am ende noch­mal kräf­tig auf die kitsch­tu­be ge­drückt wur­de.

es gibt ne­ben der mes­sen­ger-show, die wir sa­hen, wohl noch an­de­re auf­füh­run­gen im rus­si­schen staats­zir­kus, aber die pro­mo­ti­on­bil­der sug­ge­rie­ren alle eine sehr gros­se af­fi­ni­tät zum kitsch.

im­mer­hin er­freu­lich, dass die wer­bung ge­gen zir­kus­se, wie den rus­si­schen staats­zir­kus, in deutsch­land auch kaum ei­nen deut bes­ser ist.

wer­bung ge­gen wild­tie­re im zir­kus

ich hof­fe mein ein­druck vom rus­si­schen staats­zir­kus klang jetzt nicht zu ne­ga­tiv. ich fürch­te ein biss­chen, dass ich aus dem zir­kus-al­ter viel­leicht ein­fach ein raus bin — und das muss gar nicht mal mit mei­nem al­ter zu­sam­men­hän­gen. ich glau­be mein ge­schmack hat sich ein­fach ge­wan­delt. als ich jün­ger war, dach­te ich die af­fek­tier­te, thea­tra­li­sche art kunst­stü­cke im zir­kus zu prä­sen­tie­ren, sei eben die art, wie man kunst­ü­cke prä­sen­tiert. mitt­ler­wei­le hal­te ich ge­nau die­ses thea­tra­li­sche mo­ment nicht mehr so gut aus. ich pro­bie­re es trotz­dem im­mer wie­der ger­ne aus, zu­letzt vor drei oder vier jah­ren imn ber­lin, im ron­cal­li win­ter­zir­kus, auch im be­ton­zelt, im tem­po­drom. den win­ter­zir­kus fand ich un­term strich eher ent­täu­schend, ob­wohl der zir­kus ron­cal­li vor 25 jah­ren eine of­fen­ba­rung für mich war. in den letz­ten jah­ren habe ich ein­fach das ge­fühl, im zir­kus ein­fach nichts neu­es mehr zu se­hen und das alte kann ich noch nicht wie­der schät­zen. ob­wohl, wenn ich recht nach­den­ke, bin ich auch vom neu­en teil­wei­se ge­nervt. vor 20 jah­ren war der cir­que du sol­eil ja auch noch neu und als ich die show da­mals in den USA sah, war ich auch eher un­der­whel­med und over­kit­sched.

aber das be­ton­zelt ist wirk­lich schön und enorm funk­tio­nal.

 


cle­ver­man s01e01 (first cont­act)

felix schwenzel in gesehen

cle­ver­man ist eine aus­tra­li­sche fern­seh­se­rie, die ge­ra­de im ame­ri­ka­ni­schen sun­dance tv an­ge­lau­fen ist. die ers­te fol­ge er­scheint mir als in­ter­es­san­te mi­schung aus po­li­tik-dra­ma (rund um die the­men ras­sis­mus, ras­sen­tren­nung und un­ge­rech­tig­keit) und sci­ence-fic­tion, mit leich­ten do­sen mys­tery und su­per­hel­den-ge­döns.

zu­min­dest im pi­lo­ten wer­den die mys­tery-ele­men­te eher hin­ter­grün­dig ge­nutzt, die sto­ry kon­zen­triert sich in der ex­po­si­ti­on auf die ein­füh­rung der haupt­cha­rak­te­re und de­ren kon­flik­te. das wirkt al­les sehr ge­er­det und rea­lis­tisch, was dann den mys­tery-kram, der in der zwei­ten hälf­te des pi­lo­ten lang­sam auf­kommt, gut er­träg­lich macht. der mys­tery-kram be­staht auch eher aus auf­ge­pimp­ten my­then der ab­ori­gi­nies, al­ler­dings kann ich nicht be­ur­tei­len, wie nah die ge­schich­te der ab­ori­gi­nie­kul­tur tat­säch­lich ist.

zu­min­dest das en­sem­ble ist zum gros­sen teil mit ab­ori­gi­nies be­setzt und macht ei­nen sehr gu­ten ein­druck. ich habe den pi­lo­ten sehr ger­ne an­ge­se­hen, eine an­ge­neh­me ab­wechs­lung zu ver­schie­de­nen ame­ri­ka­ni­schen se­ri­en, die ger­ne gräss­lich ste­reo­ty­pen und plat­ten hand­lungs­mus­tern fol­gen. der kon­trast zur letz­ten fol­ge per­son of in­te­rest, die ich ge­ra­de er­tra­gen habe, ist phä­no­me­nal. plötz­lich er­kennt man wie­der, dass man ge­schich­ten auch an­ders als nach sche­ma-f er­zäh­len kann.

wenn die se­rie es schafft die in­ter­es­san­te mi­schung aus po­lit-, so­zi­al- und sci­ence-fic­tion-dra­ma zu hal­ten und die mys­tery-/my­then-ele­men­te wei­ter gut do­siert, könn­te das eine tol­le se­rie wer­den.

der trai­ler spoi­lert ei­ni­ges aus dem pi­lo­ten, gibt aber ei­nen ganz gu­ten ein­druck, was ei­nen bei cle­ver­man er­war­tet.

youtube-video laden, info, direktlink

jack la­ti­more er­zählt im guar­di­an die ers­te fol­ge ziem­lich de­tail­iert nach und meint:

It’s a so­lid first epi­so­de, al­beit hea­vy go­ing with a lot of ground to co­ver. The pa­cing is right, but how deep­ly can the se­ries co­ver some of the­se weigh­ty the­mes in six epi­so­des?

chris ca­bin schreibt im col­l­i­der, dass cle­ver­man im prin­zip dis­trict 9 mit wer­wöl­fen, statt mit ali­en sei. ins­ge­samt sei die se­rie: „Not Bad, But Should Have Been Bet­ter“

ach ja, buzzfeed hat auch noch ein lei­der sehr nichts­sa­gen­des li­stic­le ge­baut: 17 Re­asons Cle­ver­man Is The Best Show You’re Not Wat­ching.

eine zwei­te staf­fel der se­rie ist be­reits ge­bucht, die ge­schich­te hat also mitt­ler­wei­le min­des­tens 12 fol­gen, um er­zählt zu wer­den.


ge­kühl­te rahm-gur­ken-sup­pe mit hüt­ten­kä­se nach stevan paul

felix schwenzel in gekocht

heu­te mal wie­der aus herr paul­sens [-wer­be­link] deutsch­land ve­ge­ta­risch „ge­kocht“. an­füh­rungs­zei­chen, weil ich die gur­ken­sup­pe (na­tür­lich) nicht ge­kocht habe, son­dern ge­mixt. die sup­pe pass­te su­per zum wet­ter, war an­ge­nehm er­fri­schend und fruch­tig. al­ler­dings war sie viel grü­ner als im koch­buch, was dar­an lie­gen könn­te, dass stevan paul die sup­pe ohne gur­ken­scha­le oder mit viel we­ni­ger kräu­tern im mi­xer zu­be­rei­tet hat als ich.

in den mi­xer habe ich eine zur hälf­te ge­schäl­te (bio) gur­ke, 400 gramm sau­re sah­ne, 2 tee­löf­fel schar­fen senf, eine di­cke hand­voll vor­ge­häck­sel­ter pe­ter­si­lie, et­was nor­ma­le kres­se (im re­zept steht 70 gramm bach­kres­se) und ei­nen tee­löf­fel lein­öl ge­stopft und kräf­tig und lan­ge ge­mixt. vor dem ser­vie­ren habe ich noch­mal ei­nen gros­sen eis­wür­fel un­ter­ge­mixt.

dann noch 200 gramm hüt­ten­kä­se mit ei­nem bund klein­ge­schnit­te­nem schnitt­lauch ver­mi­schen — ich hab gleich noch 4 bis 6 in stif­te ge­schit­te­nen ra­dies­chen un­ter­ge­rührt, al­les ge­sal­zen und ge­pfef­fert und den hüt­ten­kä­se in die sup­pe reinde­ko­rie­ren. die bei­fah­re­rin hat sich noch kres­se drauf­ge­schnip­selt, ich hab kräf­tig nach­ge­pfef­fert.

dazu passt ne schei­be voll­korn­brot mit but­ter und salz.


Photo by felix schwenzel on June 04, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ge­kühl­te rahm-gur­ken-sup­pe mit hüt­ten­kä­se nach @herr­paul­sen. re­zept in „deutsch­land ve­ge­ta­risch“ oder auf wir­res.net


me­di­um jetzt mit voll­text-RSS

felix schwenzel in notiert

vor­ges­tern habe ich be­merkt, dass der theawl.com-RSS-feed jetzt auch wie­der voll­text an­zeigt — nach­dem theawl.com kürz­lich zu me­di­um.com mi­griert ist, funk­tio­nier­te das für eine wei­le nicht. heu­te lese ich in der an­kün­di­gung, dass su­per­feedr.com von me­di­um ge­kauft wur­de, dass das jetzt auch für alle alle me­di­um-nut­zer funk­tio­niert. das ist eine gute nach­richt. ob es eine gute nach­richt ist, dass su­per­feedr von me­di­um auf­ge­kauft wur­de, weiss ich nocht nicht. es ist aber wohl so, dass in letz­ter zeit ei­ni­ge leu­te die dem of­fe­nen netz und dem in­die­web na­he­ste­hen, zu me­di­um ge­gan­gen sind, in fest­an­stel­lung.

wenn me­di­um jetzt noch ech­te RSS-syn­chro­ni­sa­ti­on an­bie­ten wür­de (wie face­book mit in­stant ar­tic­les), mit der ich mei­ne ar­ti­kel au­to­ma­tisch ak­tua­li­sier­bar in me­di­um schau­feln könn­te, wür­de ich dort auch alle mei­ne in­hal­te ver­öf­fent­li­chen.

Su­per­feedr, and the awe­so­me Ju­li­en Ge­nes­toux, have joi­n­ed Me­di­um. Ex­ci­ting! me­di­um.com/su­per­feedr-tho… #in­die­web

Ben Werd­mül­ler (@ben­werd02.06.2016 18:29


brau­se­boys am 2. ju­ni 2016 im la luz

felix schwenzel in gesehen

we­gen der gast­vor­le­se­rin ruth herz­berg sind die bei­fah­re­rin und ich heu­te ins la luz in den os­ram-hö­fen ge­gan­gen. dort spie­len le­sen je­den don­ners­tag die brau­se­boys, von de­nen heu­te drei ab­we­send wa­ren und eben von ruth herz­berg, mar­len pel­ny und c.hei­land ver­tre­ten wur­den.

paul bo­kow­ski mo­de­rier­te den abend re­la­tiv wit­zig, vor al­lem weil er sich den gan­zen abend über die neu­en „söck­chen“ von ro­bert res­cue lus­tig mach­te, was der sto­isch er­trug und zwei hüb­sche tex­te vor­las. mar­len pel­ny tex­ten konn­te ich nicht so recht fol­gen, aber als sie im du­ett mit paul bo­kow­ski ei­nen text als sei­ne mut­ter vor­las, fand ich sie sehr, sehr toll. ruth herz­bergs so­do­ku-text fand ich be­son­ders su­per, aber am lus­tigs­ten fand ich c. hei­land.

vor der schau, wäh­rend er ne ton­pro­be mach­te, wit­zel­te ich noch: „hof­fent­lich sin­gen die heu­te abend nicht!“ aber es stell­te sich her­aus, dass sin­gen auch sehr wit­zig sein kann. die bei­fah­rein hat sich bei­na­he zwei­mal selbst be­spuckt, vor la­chen, was in der re­gel ein sehr gu­ter in­di­ka­tor ist. das pro­gramm, dass er im wech­sel mit den an­de­ren zeig­te, glich in etwa dem die­sem auf­tritt von c. hei­land beim NDR co­me­dy con­test 2015.

das war ein schö­ner abend, eine gute und ab­wechs­lungs­rei­che mi­schung. die 6 euro ein­tritt wa­ren teu­rer als vor der glot­ze zu sit­zen, aber ein abend in der ber­li­ner gas­tro­no­mie lohnt sich al­lei­ne des­halb, weil man dort die tief­kühl­piz­za nicht selbst auf­ba­cken muss, son­dern ei­nen kell­ner dar­um bit­ten kann.


Photo by felix schwenzel in Gendarmenmarkt Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

letz­te wo­che, am fei­er­tag, rochs am #gen­dar­men­markt stark nach #weih­rauch


mehr blogs le­sen

felix schwenzel in artikel

Read more blogs“ sagt seth go­din, mehr blogs zu le­sen sei der bes­te weg schlau­er, ef­fek­ti­ver und bes­ser in­for­miert zu sein. wer mag da wi­der­spre­chen?

seth go­din emp­fiehlt mög­lichst vie­le blogs mit feed­ly.com zu abon­nie­ren. feed­ly funk­tio­niert wirk­lich gut, feed­ly hat ei­nen an­stän­di­gen web-rea­der, mit dem man die abon­nier­ten blogs per brow­ser le­sen kann, ne ei­ge­ne app und lässt sich vor al­lem mit mei­ner lieb­lings feed-lese-app ree­der auf dem han­dy an­zei­gen.

die­ser link öff­net feed­ly mit mei­nem RSS-feed, mit dem an­ge­bot wir­res.net zu fol­gen. da­nach muss man sich (na­tür­lich) auch noch an­mel­den, falls man noch kein feed­ly-kon­to hat (oder es mit sei­nem face­book- oder goog­le-kon­to ver­knüpft hat). und da­nach kann man sich auf feed­ly sehr ein­fach wei­te­re blog-abos zu­sam­men­kli­cken.

ich hos­te mir mein feed­ly seit vie­len jah­ren selbst, mit fe­ver°. das ist et­was kom­pli­zier­ter, kommt aber aufs glei­che raus: mit fe­ver ver­wal­te ich mei­ne abos, so wie das mit feed­ly auch geht, mit dem ree­der lese ich die abos.


RSS funk­tio­niert üb­ri­gens wirk­lich gut. ges­tern früh habe ich ei­nen ar­ti­kel ge­pos­tet. am abend hat­te der ar­ti­kel un­ge­fähr 10 bis 30 views über die web­sei­te und un­ge­fähr 400 über RSS-rea­der. für mich be­deu­tet das — ne­ben der ver­mu­tung dass of­fen­bar nie­mand den ar­ti­kel in­ter­es­sant fand — dass es dar­um geht in die in­for­ma­ti­ons­strö­me der po­ten­zi­el­len le­ser zu ge­lan­gen. über twit­ter und face­book funk­tio­niert das in der re­gel ganz gut, aber eben auch per RSS. feed­ly macht die be­nut­zung von RSS sehr ein­fach — und RSS ost im­mer noch ei­ner der be­lieb­ten wege, sich sei­ne in­for­ma­ti­ons­strö­me selbst zu or­ga­ni­sie­ren — ab­seits und un­ab­hän­gig von den gros­sen platt­for­men (auch wenn feed­ly eine gros­se platt­form ist).  


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  pe­ter­rich­ter.tv: Ame­ri­can Whis­key Trail   #

pe­ter rich­ter legt gros­sen wert dar­auf, die pro­mo-rei­se für ame­ri­ka­ni­schen whis­key selbst be­zahlt zu ha­ben. für die bes­se­re zu­gäng­lich­keit zu den di­stil­le­rien, hat er sich aber trotz­dem ei­ner jour­na­lis­ten-rei­se­grup­pe an­ge­schlos­sen, de­ren rei­se von ei­ner spi­ri­tuo­sen­her­stel­ler-lob­by-or­ga­ni­sa­ti­on or­ga­ni­siert wur­de.

ab­ge­se­hen da­von reisst er ein paar in­ter­es­san­te the­men an, ei­ner­seits na­tür­lich den whis­key an sich, an­de­rer­seits, un­ter an­de­rem, das the­ma gen-tech­nik, über das die whis­key-her­stel­ler nicht so ger­ne re­den.

sehr ger­ne ge­le­sen.

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  aeon.co: Your brain does not pro­cess in­for­ma­ti­on and it is not a com­pu­ter   #

fas­zi­nie­ren­der, lan­ger text von ro­bert epstein über theo­rien die die funk­ti­on des ge­hirns er­klä­ren sol­len, aber alle ei­gent­lich nur zei­gen, dass wir nicht die ge­rings­te ah­nung ha­ben, wie das ding funk­tio­niert.

No mat­ter how hard they try, brain sci­en­tists and co­gni­ti­ve psy­cho­lo­gists will never find a copy of Beet­ho­ven’s 5th Sym­pho­ny in the brain – or co­pies of words, pic­tures, gram­ma­ti­cal ru­les or any other kinds of en­vi­ron­men­tal sti­mu­li. The hu­man brain isn’t re­al­ly emp­ty, of cour­se. But it does not con­tain most of the things peo­p­le think it does – not even simp­le things such as ‘me­mo­ries’.

Our shod­dy thin­king about the brain has deep his­to­ri­cal roots, but the in­ven­ti­on of com­pu­ters in the 1940s got us espe­ci­al­ly con­fu­sed. For more than half a cen­tu­ry now, psy­cho­lo­gists, lin­gu­ists, neu­ro­sci­en­tists and other ex­perts on hu­man be­ha­viour have been as­ser­ting that the hu­man brain works like a com­pu­ter.

(in ant­je schrupps face­book ge­fun­den)

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  spie­gel.de: Pin­kel-Po­li­zis­tin „Pe­tra“: „Die Frau­en sind auf mei­ner Sei­te“   #

[nach­trag 4.6.2016: das in­ter­view ist von 2011. da hab ich nicht auf­ge­passt. trotz­dem n gu­tes in­ter­view.]

in­ter­view mit dem künst­ler mar­cel wall­dorf, der eine pin­keln­de po­li­zis­tin­nen-skulp­tur ge­baut hat:

SPIE­GEL ON­LINE: Sie ha­ben die pin­keln­de „Pe­tra“ vor ei­nem Jahr im Stu­di­um kre­iert. War­um denn aus­ge­rech­net eine uri­nie­ren­de Po­li­zis­tin?

Wall­dorf: Es ist kei­ne Staats­kri­tik, ich woll­te nichts an­pran­gern und auch kei­ne Be­rufs­grup­pe de­nun­zie­ren.

SPIE­GEL ON­LINE: Ha­ben Sie die­se Si­tua­ti­on denn mal be­ob­ach­tet?

Wall­dorf: Dar­um geht es: Ich habe es nicht ge­se­hen, woll­te es aber se­hen. Ich habe bei De­mos Po­li­zis­ten ge­se­hen, die da in ih­rer Aus­rüs­tung stan­den und pin­kel­ten. Da habe ich mich ge­fragt: Wie ma­chen das ei­gent­lich die Frau­en?

noch fas­zi­nie­ren­der fin­de ich, dass mir „pe­tra“ schon vor ei­ni­gen mo­na­ten im netz be­geg­net ist, be­vor die „bild“-zei­tung die ak­tu­el­le me­di­en­hys­te­rie los­ge­tre­ten hat.

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  wired.com: How Face­book Tur­ned Un­loved ‘Pa­per’ Into ‘In­stant Ar­tic­les’   #

der ar­ti­kel ist von 2015, er­klärt aber sehr schön die hin­ter­grün­de des in­stant ar­tic­le pro­jekts von face­book.

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  go­lem.de: Soy­lent-Flüs­sig­nah­rung: Die Frei­heit, nicht ans Es­sen zu den­ken   #

frank lach­mann er­nährt sich von brei. in frank lach­manns face­book ent­deckt, wo auch ein paar in­ter­es­san­te dis­kus­si­ons­strän­ge nach­zu­le­sen sind.

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  hei­se.de: Ana­ly­se zum „Ende der Stö­rer­haf­tung“: Von we­gen Rechts­si­cher­heit   #

ei­gen­ar­tig, wie kon­se­quent der ge­setz­ge­ber sei­ne haupt­auf­ga­be, ge­set­ze rechts­si­cher zu for­mu­lie­ren, in letz­ter zeit ver­kackt. joerg heid­rich:

Also wird al­les gut? Lei­der nicht, wie na­he­zu je­dem mit der Ma­te­rie ver­trau­ten Ju­ris­ten be­reits auf den ers­ten Blick auf­ge­fal­len ist. Denn der er­klär­te Wil­le, die Rechts­un­si­cher­heit für den Be­trieb von of­fe­nen Net­zen zu be­sei­ti­gen, fin­det sich zwar in der Ge­set­zes­be­grün­dung – nicht aber in dem tat­säch­li­chen Ge­set­zes­text. Be­grün­dun­gen der Ge­set­ze sind für die Ge­rich­te näm­lich kei­nes­falls bin­dend und da­her nur ein­ge­schränkt re­le­vant. Dort, wo er hin­ge­hört, näm­lich im ei­gent­li­chen Wort­laut des Ge­set­zes, fehlt der ent­schei­den­de Hin­weis, näm­lich, dass die Haf­tungs­be­schrän­kung auch für die im Rah­men von Ab­mah­nun­gen ent­schei­den­den Un­ter­las­sungs­an­sprü­che gilt.

*

  tech­dirt.com: Aut­hor Sues Pu­blisher For Por­tray­ing eBook Li­cen­ses As ‘Sa­les’ To Pay Out Fe­wer Royal­ties   #

das (buch und mu­sik) ver­la­ge uns we­der bü­cher, noch mu­sik ver­kau­fen, son­dern le­dig­lich die nut­zung li­zen­sie­ren, weiss ich schon ne wei­le. aber dass vie­le ver­la­ge die­se li­zen­zen in­tern als ver­käu­fe zäh­len, um ih­rem au­toren und mu­si­kern we­ni­ger be­zah­len zu müs­sen, war mir neu.


web­sei­ten mit GPRS-ge­schwin­dig­keit la­den

felix schwenzel in artikel

das mit der ge­schwin­dig­keit von web­sei­ten, AMP, in­stant ar­tic­les, die­ser web­sei­te und so, hat mich in den letz­ten ta­gen noch­mal in­ter­es­siert. ich habe lan­ge ge­braucht, um zu ver­ste­hen, was das goog­le page speed tool ei­gent­lich von mir will. ich glau­be ich habe es jetzt ein biss­chen bes­ser ver­stan­den und ich habe ei­nen weg ge­fun­den, das re­la­tiv gut nach­voll­zieh­bar zu ma­chen. goog­le chro­me bie­tet mit sei­nen ent­wick­ler­tools (chro­me me­nue → wei­te­re Tools → Ent­wick­ler­tools) ei­nen netz­werk-rei­ter an, mit dem man ei­ner­seits se­hen kann was der brow­ser lädt, aber auch wie schnell und wann. und das tool bie­tet ei­nen dros­se­lungs­mo­dus an, das heisst man kann ver­schie­de­ne netz­werk­ge­schwin­dig­kei­ten tes­ten. von off­line, GPRS, 2G, 3G, 4G, wifi und DSL ist al­les da­bei. lädt man eine sei­te mit ak­ti­vier­ter GPRS-dros­se­lung, kann man ge­nau se­hen, was der brow­ser beim la­den ei­ner sei­te macht — und in wel­cher rei­hen­fol­ge. web­sei­ten-la­den in zeit­lu­pe so­zu­sa­gen.

wir­res.net start­sei­te, ge­la­den am 30. mai mit GPRS

man sieht re­la­tiv gut, dass es ei­nen ent­schei­den­den zeit­punkt gibt, näm­lich der, an dem der brow­ser an­fängt die sei­te an­zu­zei­gen (ren­de­ring). das ist meist der zeit­punkt den der brow­ser mit DOM con­tent loa­ded an­gibt. eine aus­nah­me ist mög­lich: falls noch fonts ge­la­den wer­den, die für das ren­de­ring be­nö­tigt wer­den, war­tet der brow­ser ca. drei se­kun­den mit der an­zei­ge der schrift, auch wenn der DOM-in­halt be­reits in we­ni­ger als 3 se­kun­den ge­la­den sein soll­te. dau­ert das la­den der fonts län­ger, wird die schrift in ei­ner vor­han­de­nen (sys­tem-) schrift­art an­ge­zeigt und spä­ter mit dem nach­ge­la­de­nen font an­ge­zeigt.

wir­res.net ein­zel­ar­ti­kel beim la­den un­ter GPRS, man sieht die bre­via-schrift ist noch nicht da und das bild lädt auch noch

nach dem la­den des DOM-in­halts und dem re­de­ring der sei­te, wer­den dann noch wei­te­re re­sour­cen nach­ge­la­den: bil­der, ja­va­scrip­te, CSS-da­tei­en, noch mehr schrif­ten, etc. ge­nau das ist der ent­schei­den­de zwei­te punkt: je we­ni­ger CSS-da­tei­en und scrip­te für das ren­dern der sei­te ge­la­den wer­den müs­sen, umso bes­ser (schnel­ler) lädt die sei­te. und das ist be­reits das ers­te pro­blem: es galt und gilt als gute pra­xis, CSS und ja­va­script im kopf des HTML-do­ku­ments un­ter­zu­brin­gen. da­mit geht der brow­ser in der re­gel aber da­von aus, dass sie so wich­tig sind, dass sie erst ge­la­den wer­den müs­sen, be­vor der brow­ser die sei­te ren­dert. des­halb soll­te man alle CSS-da­tei­en und ja­va­scrip­te die nicht ent­schei­dend wich­tig sind, asyn­chron oder so spät wie mög­lich la­den.

das ist auch der trick von AMP: die kon­zen­tra­ti­on dar­auf, den ers­ten teil der sei­te so schnell wie mög­lich zu la­den, den rest spä­ter.

das was spä­ter ge­la­den wird, soll­te na­tür­lich auch so op­ti­miert wie mög­lich sein: mög­lichst kom­pri­miert, mög­lichst ein­fach, mit mög­lichst we­nig la­de­vor­gän­gen. und mit den ent­wick­ler­tools und der dros­se­lung kann man dann gut be­ob­ach­ten, wo es mög­li­cher­wei­se klemmt oder was beim la­den pas­siert.

über GPRS lädt die start­sei­te von wir­res.net kom­plett in et­was über vier mi­nu­ten. vier mi­nu­ten um eine sei­te zu la­den ist na­tür­lich irre und ei­gent­lich un­ak­zept­ta­bel. aber im­mer­hin zeigt sich die sei­te be­reits nach knapp 10 se­kun­den, wenn auch ohne bil­der und ohne die bre­via schrift.

ich woll­te na­tür­lich wis­sen, wie mei­ne sei­te so im ver­gleich zu mei­nen lieb­lings­web­sei­ten steht und habe die auch mal ge­mes­sen. ein­mal im chro­me nor­mal ge­la­den, dann auf GPRS ge­dros­selt und dann noch­mal nor­mal. das sind die er­geb­nis­se:

 
dar­ing­fi­re­ball ist die kleins­te sei­te (in ki­lo­byte) und lädt des­halb auch am schnells­ten un­ter GPRS. er­staun­lich schlecht un­op­ti­miert ist die la­de­zeit des DOMS. bei dar­ing fire­ball ste­cken die scrip­te und sti­le of­fen­bar noch alle im kopf. das ist in die­sem fall OK, weil die sei­te ei­ner­seits so klein ist und an­de­rer­seits der ser­ver von dar­ing­fi­re­ball im­mer sehr, sehr schnell ant­wor­tet.

der spie­gel hat sei­ne mo­biel sei­te ki­lo­byte-mäs­sig auch sehr gut op­ti­miert, aber das DOM zu la­den dau­ert un­nö­tig lan­ge.

die start­sei­ten von nerd­core und ueber­me­di­en sind je­weils über 5 me­ga­byte gross. da­mit la­den sie ewig. ich habe das je­weils nach un­ge­fähr 10 mi­nu­ten ab­ge­bro­chen. viel op­ti­mie­rungs­spiel­raum be­steht beim la­den des DOM bei ueber­me­di­en. das ist noch schlech­ter als bei spie­gel-on­line.

was mich wun­dert ist die per­for­mance von an­mut und de­mut. die sei­te sieht ei­gent­lich sehr schlank und mi­ni­ma­lis­tisch aus, aber das DOM lädt nicht in gu­ter ge­schwin­dig­keit und die bil­der schei­nen ex­trem un­op­ti­miert zu sein. ole reiss­mann’s blog lädt mit schnel­ler netz­ver­bin­dung vor­bild­lich, le­dig­lich mit lang­sa­mer netz­werk­ver­bin­dung klemmt es ein biss­chen.

das gilt ei­gent­lich für alle web­sei­ten: fast alle la­den un­ter nor­ma­len be­din­gun­gen kom­plett in un­ter drei se­kun­den, der rest ist spä­tes­tens nach 5 sekd­unen kom­plett da. nerd­core lädt zwar 10 se­kud­nen lang, fühlt sich aber nicht so an.


ich weiss dass der test al­les an­de­re als pro­fes­sio­nell und ge­nau ist. um zu­ver­läs­si­ge wer­te zu be­kom­men, müss­te man gan­ze test­rei­hen durch­füh­ren und die wer­te mit­teln. das ist mir aber zu auf­wän­dig. wie schrot­tig un­ter­schied­lich die wer­te aus­fal­len, sieht man auch an den screen­shots oben. ein­mal lädt das DOM von wir­res.net mit GPRS un­ter 10 se­kun­den, auf dem zwei­ten screen­shot hats 14 se­kun­den ge­dau­ert.

wei­te­re ver­zer­run­gen der mess­ergeb­nis­se kön­nen durch das ak­ti­vier­te ghos­tery kom­men. ghos­tery blo­ckiert ein paar wer­be­scrip­te und tra­cker, das heisst ohne ghos­tery könn­ten man­che der sei­ten oben in der ta­bel­le schlech­ter ab­schnei­den. 


top gear s23e01

felix schwenzel in gesehen

nach­dem je­re­my clark­son von der BBC raus­ge­schmis­sen wur­de und der rest des mo­de­ra­to­ren-teams die show auch ver­liess, hat die BBC top gear jetzt neu­ge­star­tet. vie­le ele­men­te der al­ten show wur­den bei­be­hal­ten, ei­ni­ge wur­den neu ein­ge­führt. vor al­lem aber wur­den zwei neu mo­de­ra­to­ren ein­ge­führt: chris evans und matt le­blanc, ein ame­ri­ka­ni­scher schau­spie­ler, der mich wit­zi­ger­wei­se stän­dig an syl­ves­ter stal­lo­ne er­in­nert. chris evans hin­ge­gen springt so ner­vös und un­ru­hig durchs stu­dio, wie ich mir mi­ckey maus auf speed vor­stel­le.

top gear war im­mer schon ziem­lich un­er­träg­lich, so un­er­träg­lich dass ich es im­mer sehr nied­rig do­sie­ren muss­te. mich ha­ben we­der die of­fen­siv vor­ge­tra­ge­nen pro­vo­ka­tio­nen von je­re­my clark­son, noch die pla­ka­ti­ve wir-sind-po­li­tisch-so-un­kor­rekt-hal­tung ge­stört, son­dern vor al­lem die durch­in­sze­nie­rung der sen­dung. die gren­zen zwi­schen in­sze­nie­rung und be­richt­erstat­tung ver­schwam­men in der sen­dung stän­dig. das lag ei­ner­seits dar­an, dass die in­sze­nie­run­gen teil­wei­se (hand­werk­lich) so gut ge­macht wa­ren, dass ech­te pro­ble­me oder kon­flik­te die die sen­dung aus­lös­te, oft wie in­sze­nie­run­gen wahr­ge­nom­men wur­den — oder zu­min­dest als pro­vo­zier­te kon­flik­te. ei­ner der letz­ten vor­fäl­le die­ser art lässt sich gut goo­geln, ein­fach nach top gear ar­gen­ti­na oder top gear ar­gen­ti­ni­en su­chen.

was mich an den in­sze­nie­run­gen oft stör­te: ich kam mir ver­al­bert vor, spä­tes­tens wenn die in­sze­nie­rung of­fen­bar wur­de. teil­wei­se wa­ren die in­sze­nie­run­gen tat­säch­lich un­ter­halt­sam, oft nicht. im­mer­hin wa­ren die bis­he­ri­gen mo­de­ra­to­ren an­stän­di­ge schau­spie­ler und je­re­my clark­son auf sei­ne art ein gu­ter mo­de­ra­tor. er bie­der­te sich nicht an und war der welt und dem pu­bli­kum ge­gen­über eher kon­se­quent sar­kas­tisch ein­ge­stellt. das wirk­te im­mer­hin ziem­lich sou­ve­rän.

sou­ve­rän wirk­te die mo­de­ra­ti­on von chris evans in die­ser ers­ten aus­ga­be nicht. gar nicht. er bie­der­te sich beim pu­bli­kum an und liess meh­re­re wit­ze ins lee­re lau­fen. matt le­blanc ist ein enorm schlech­ter schau­spie­ler, zu­min­dest wenn er ei­nen mo­de­ra­tor spielt. sein ein­spie­ler, bzw. „test“ des ari­el no­mad war an­stän­dig ge­schau­spie­lert, aber so über­in­sze­niert und mit heis­ser luft auf­ge­pumpt, dass ich fast ein­ge­schla­fen wäre. ganz schlimm die road­trips von evans und le­blanc in gross­bri­ta­ni­en und den USA. der bri­ti­sche teil, in dem sie mit drei­räd­ri­gen au­tos von lon­don nach black­pool fah­ren war so un­fass­bar lang­wei­lig, dass ich den teil der in den USA ge­dreht wur­de ein­fach über­sprang (und mög­li­cher­wei­se et­was un­ter­halt­sa­mes ver­passt habe).

ich fand die­se ers­te, neu­ge­star­te­te sen­dung top gear gräss­lich und freue mich (et­was) auf die neue sen­dung von je­re­my clark­son und sei­nem al­ten team, die wohl im herbst auf ama­zon prime an­lau­fen soll und the grand tour heisst. im­mer­hin ha­ben sich clark­son und sei­ne mit­strei­ter hier ge­dan­ken um ein neu­es kon­zept ge­macht. mal schau­en, was da raus­kommt.