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ge­schmol­ze­ner schlumpf.


ge­schmol­ze­ner schlumpf.


na gut, dann eben nen be­ga­ben ve­ga­nen cap­puc­ci­no (mit man­del­milch). (bei sü­ßer wolz)

cap­puc­ci­no mit man­del­milch

[nach­trag]

die man­del­milch schmeck­te in­ter­es­sant. ich habe sie vor­her kalt pro­biert und sie schmeck­te ok. heiss und auf­ge­schäumt war sie auch ok, al­ler­dings schmeck­te sie et­was kar­ton-ar­tig. das ist aber OK, so wie bit­te­res bier OK ist. der la­den riecht to­tal neu und ist ul­tra clean — und, wie ge­sagt, ist rein ve­gan. die be­die­nung, uns hat der „chef“ be­dient, war äus­serst freund­lich und zu­vor­kom­mend. zwei capuc­ci­ni, ei­ner mit soja- und ei­ner mit man­del­milch kos­te­ten €5,20.


aus dem ma­schi­nen­raum

felix schwenzel in über wirres

ich habe wir­res.net ein biss­chen schnel­ler gen­macht, zu­min­dest laut dem goog­le page speed tool. das scheint jetzt, nach ei­ni­gen um­stel­len, ein­stel­len und prio­ri­sie­ren, ei­ni­ger­mas­sen zu­frie­den mit der leis­tung mei­ner sei­ten zu sein und zeigt die la­de­ge­schwin­dig­keit meist im grü­nen be­reich an.

die an­for­de­run­gen des page speed tools zu ver­ste­hen, oder ge­nau­er, die an­for­de­run­gen für schnel­les sei­ten­la­den zu ver­ste­hen, ist gar nicht mal so leicht. vie­les von dem was goog­le vor­schlägt hört sich für mei­ne oh­ren spa­nisch an.

Ja­va­Script- und CSS-Res­sour­cen, die das Ren­de­ring blo­ckie­ren, in In­hal­ten „abo­ve the fold“ (ohne Scrol­len sicht­bar) be­sei­ti­gen

wo­her soll ich wis­sen, was abo­ve the fold ist, oder wel­che re­sour­cen das ren­de­ring blo­ckie­ren? mit ver­such und irr­tum habe ich mich dem aber lang­sam an­nä­he­ren kön­nen. ent­schei­dend ist je­den­falls, ne­ben den grund­vor­aus­set­zun­gen wie ei­ner re­la­tiv schnel­len sei­ten­aus­lie­fe­rung (zum bei­spiel durch vor­hal­ten fer­tig ge­r­en­der­ter sei­ten) und mög­lichst (klein) op­ti­mier­ter re­sour­cen (bil­der), das ent­hal­te­nen CSS- und ja­va­script-ge­döns mög­lichst asyn­chron (also ir­gend­wann) zu la­den, nach­dem der haupt­sei­ten­in­halt be­reits da ist.

an­satz­wei­se hat­te ich das schon vor län­ge­rer zeit ge­macht, so lade ich die zahl der li­kes und re­ak­tio­nen und die re­ak­tio­nen selbst schon län­ger asyn­chron (per ajax) nach. aber noch wich­ti­ger scheint es, mög­lichst vie­le ja­va­scrip­te (jquery selbst, jquery plug­ins und den ja­va­script-code selbst) und style­sheets eben­falls asyn­chron zu la­den — eben da­mit sie das ren­dern der sei­te nicht blo­ckie­ren.

theo­re­tisch geht das bei ja­va­script ganz ein­fach, in­dem man sie mit der op­ti­on lädt. dann muss man aber dar­auf ach­ten, dass die la­de­rei­hen­fol­ge passt und nicht ir­gend­ein script ver­sucht jquery zu be­nut­zen, ob­wohl das noch gar nicht ge­la­den ist. ir­gend­wann hat­te ich das aber raus­ge­fun­den, und jetzt lädt das gan­ze ja­va­script­ge­döns erst dann, wenn der brow­ser es für nö­tig hält.

was ich seit vie­len jah­ren für wich­tig hal­te und was jetzt wie­der sehr be­frie­di­gend läuft, ist wir­res.net ohne ak­ti­vier­tes ja­va­script. alle grund­sätz­li­chen funk­tio­nen, funk­tio­nie­ren auch ohne ja­va­script. al­les was per ja­va­script nach­ge­la­den wird, wie re­ak­tio­nen oder kom­men­tar­ge­döns, funk­tio­niert dann nicht, aber seit­dem ich mich letz­te wo­che von type­kit ver­ab­schie­det habe und die bre­via-schrift bei font­shop (wer­be­link) li­zen­siert habe, wird die bre­via auch ohne ak­ti­vier­tes ja­va­script an­ge­zeigt. durch das schrift­la­den per CSS, se­hen jetzt auch mei­ne AMP-sei­ten mehr nach dem ori­gi­nal aus (die­se sei­te als AMP la­den).

apro­pos CSS; kom­pli­zier­ter das goog­le page speed tool zu be­frie­di­gen, wird es in sa­chen CSS. auch hier schlägt goog­le vor mög­lichst vie­le re­sour­cen asyn­chron oder zu­min­dest spä­ter zu la­den. lei­der gibt es aber kei­ne mög­lich­keit ei­nem ein­fach ein -at­tri­but hin­zu­zu­fü­gen. den CSS-code auf­zu­tei­len und nur das wich­tigs­te in den sei­ten­kopf zu pa­cken und das we­ni­ger wich­ti­ge ans sei­ten­en­de zu pa­cken, ist schon­mal ein schritt nach vor­ne, lässt goog­le aber im­mer noch me­ckern. es gibt aber ei­nen of­fi­zi­el­len neu­en weg, das über zu ma­chen. weil das noch nicht von al­len brow­sern un­ter­stützt wird, hat die fi­la­mentgroup mal wie­der ei­nen po­ly­fill ge­baut: „loadCSS, A func­tion for loa­ding CSS asyn­chro­no­us­ly

der ein­bau die­ser lö­sung hat mich am ende dann im goog­le page speed tool in den grü­nen be­reich ge­bracht.


die sei­ten­la­de­ge­schwin­dig­keit auf wir­res.net fühlt sich jetzt tat­säch­lich et­was schnel­ler an, ein di­rek­ter ver­gleich mit ei­ner AMP-sei­te zeigt, das die wer­te der re­gu­lä­ren sei­ten ganz OK sind. AMP lädt die­se sei­te in knapp ei­ner se­kun­de (load), bzw. den DOM-con­tent in 293 mil­li­se­kun­den. re­gu­lär lädt die sei­te in 1,29 se­kun­den (load), bzw. den DOM-con­tent in 594 mil­li­se­kun­den. ich fin­de das soll­te in sa­chen op­ti­mie­rung erst­mal rei­chen.
 


ge­denk­blog

felix schwenzel in artikel

ich bin mir nie ganz si­cher, ob es OK ist über mei­ne to­ten freun­de hier im blog zu schrei­ben. über nele und ih­ren tod vor 23 jah­ren habe ich vor 11 jah­ren ge­schrie­ben und auch ih­ren vol­len na­men ge­nannt. weil ich goog­le un­ter­sa­ge ar­ti­kel, die äl­ter als 3 jah­re sind, zu in­de­xie­ren, ist mein nele-text zwar noch an ort und stel­le, aber nicht mehr über ih­ren na­men goo­g­le­bar. ich fin­de die­ses ver­ne­beln mei­ner al­ten ar­ti­kel ei­gent­lich ganz gut, zu­mal ich mir nicht ganz si­cher bin, wie die an­ge­hö­ri­gen es fin­den, wenn man un­ter dem klar­na­men ei­ner ver­stor­be­nen mei­ne pri­vat­mei­nung goog­len kann.

nach­dem ich vor ein paar mo­na­ten vom tod mei­nes ehe­mals bes­ten ju­gend­freun­des mar­kus er­fah­ren habe, hab ich über ihn ge­schrie­ben und sei­nen vol­len na­men im ti­tel ge­nannt. ich fand das OK, auch weil die an­ge­hö­ri­gen eine „ge­denk­sei­te“ für ihn ins netz ge­stellt ha­ben.

über ei­nen an­de­ren freund, der auch mar­kus hiess, habe ich vor 12 jah­ren ohne den vol­len na­men ein paar er­in­ne­run­gen auf­ge­schrie­ben, auch hier ging es mir ei­gent­lich nicht dar­um, dass der text über mar­kus na­men auf­find­bar ist, son­dern dass ich mei­ne ge­dan­ken über ihn fest­hal­ten konn­te.

berg­fried­hof in aa­chen-kor­neli­müns­ter — ohne nele’s grab

seit os­tern habe ich noch­mal dar­über nach­ge­dacht; ich war im rhein­land und woll­te in aa­chen mal wie­der ne­les grab be­su­chen. das grab war aber nicht mehr da, was mich ziem­lich er­schüt­tert hat, weil es im­mer der ort war, an dem ich am bes­ten an nele (und ihre toch­ter ma­lou) zu­rück­den­ken konn­te. plötz­lich ist die­ser ort weg. wenn also in der fleischwelt kein ort mehr be­steht, an dem ich (und an­de­re) an nele den­ken kön­nen, oder an nele er­in­nert wer­den, war­um nicht im netz, war­um nicht (auch) bei mir? zu­mal — und das ging mir letz­te wo­che auf — die goo­g­le­bar­keit von ge­denk-ge­dan­ken eben auch für an­de­re nütz­lich sein kön­nen — so wie es fried­hö­fe sind.

auch wenn der an­lass tief­trau­rig und er­schüt­ternd ist, hat mir letz­te wo­che je­mand, den ich nicht kann­te, und der of­fen­bar mei­ne un­zu­sam­men­hän­gen­den ge­dan­ken und er­in­ne­run­gen an mar­kus ge­goo­gelt hat­te, eine email ge­schrie­ben:

Ich hab ge­le­sen das Sie da­mals Mar­kus Pöh­lers bes­ter Freund wa­ren... ich habs auf Ih­rer Sei­te ge­le­sen.
Jetzt ist auch sein Sohn ge­stor­ben.
Der Jun­ge der in Bonn tot ge­prü­gelt wur­de.
Ich weiß nicht war­um ich Ih­nen das schrei­be.
ich fin­de die ge­schich­te un­wahr­schein­lich trau­rig.

auch hier habe ich wie­der be­den­ken den (nach-) na­men zu nen­nen, zu­mal die pres­se, die über den fall be­rich­tet, den na­men von mar­kus sohn nicht nennt. ich nenn den na­men jetzt für schlech­te­re goo­g­le­bar­keit gar nicht und ver­lin­ke auch kei­ne pres­se­be­rich­te zum tod von mar­kus sohn, aber die­se mail zeigt mir, dass es rich­tig war mar­kus na­men goo­gel­bar zu nen­nen. mein klei­ner ar­ti­kel über mar­kus hilft nicht nur mir, mar­kus in gu­ter er­in­ne­rung zu be­hal­ten, son­dern viel­leicht auch an­de­ren freun­den, be­kann­ten oder an­ge­hö­ri­gen, um ihr bild von mar­kus zu ver­voll­stän­di­gen oder sich zu er­in­nern.

das gan­ze ist wirk­lich un­wahr­schein­lich trau­rig und tra­gisch und mir tut der tod von mar­kus sohn un­end­lich leid, ob­wohl ich ihn nicht kann­te und bis jetzt auch nichts über sein le­ben wuss­te. ich habe mir letz­te wo­che die face­book­sei­te des soh­nes an­ge­se­hen und war er­staunt, wie ähn­lich er sei­nem va­ter sah. es be­rührt mich sehr und be­schämt mich gleich­zei­tig, dass ich so we­nig über das le­ben mei­nes al­ten freun­des mar­kus wuss­te. es be­drückt mich ins­be­son­de­re, wie we­nig ich mich dar­um be­mü­he, mehr über das le­ben der al­ten freun­de zu er­fah­ren, die noch le­ben. noch mehr be­drückt mich, dass ich die­se ge­dan­ken bei je­dem to­des­fall habe, aber in den sel­tens­ten fäl­len kon­se­quen­zen dar­aus zie­he und alte freun­de ein­fach mal auf­su­che.

vor ein paar jah­ren hat­te ich eine ziem­lich prag­ma­ti­sche idee, um mich dazu zu brin­gen, alte freun­de wie­der mal auf­zu­su­chen, zu tref­fen und neu ken­nen­zu­ler­nen: in­dem ich ein buch dar­aus ma­che, wie ich alte freun­de be­su­che. ein paar alte freun­de habe ich im rah­men die­ses pro­jek­tes be­sucht und das war im prin­zip auch eine ziem­lich gute idee. denn das tol­le an al­ten freun­den ist, dass man sie ja be­reits kennt, sie aber über die jah­re auch zu völ­lig neu­en, an­de­ren men­schen ge­wach­sen sind — und eben doch die al­ten blei­ben. die qua­li­tä­ten al­ter freun­de nach vie­len jah­ren des nicht-se­hens wie­der zu er­ken­nen, ist sehr, sehr be­ein­dru­ckend und fas­zi­nie­rend.

aber es ist auch schwer dar­über zu schrei­ben, denn nicht je­der möch­te ans licht ei­ner (klei­nen) öf­fent­lich­keit ge­zo­gen wer­den. fik­tio­na­li­sie­rung ist ir­gend­wie auch nicht die lö­sung und aus­ge­dach­te, fal­sche na­men füh­len sich für so ein pro­jekt auch ko­misch an. die kon­se­quenz ist, dass ich jetzt zwar ein paar alte freun­de be­sucht habe und plä­ne für wei­te­re be­su­che habe, aber nach wie vor kein kon­zept, wie ich das ver­ar­bei­te — und ob ich das über­haupt will.


was ich mir aber jetzt über­legt habe: ich will zu­min­dest die ge­denk-tex­te für mei­ne ver­stor­be­nen al­ten freun­de wie­der goo­gel­bar ma­chen. ich habe ein at­tri­but zu mei­nem CMS hin­zu­ge­fügt, mit dem ich ein­zel­ne tex­te, die äl­ter als drei jah­re sind, wie­der durch such­ma­schi­nen in­de­xier­bar ma­chen kann. da­mit habe ich qua­si mei­nen klei­nen pri­vat­fried­hof (wie­der) für die öf­fent­lich­keit ge­öff­net und ent­ne­belt. aus­ser­dem habe ich mei­ne „ge­denk­tex­te“ ver­schlag­wor­tet, so dass man sie auch so fin­det.

und weil nele’s grab jetzt weg ist, zum ge­den­ken an sie noch ein bild, dass ich vor etwa 28 jah­ren ge­macht habe, als wir mit ein paar freun­den ein wo­chen­en­de an der nie­der­län­di­schen nord­see wa­ren.

nele

bloo­dy con­tai­ner

(ge­nau be­trach­tet klemmt da ein space in­va­der un­ter dem con­tai­ner.)


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bloo­dy con­tai­ner


mos­kau 1/5

felix schwenzel in artikel

wenn ich schlech­te lau­ne be­kom­me, ist das ein un­trüg­li­ches zei­chen, dass ix krank wer­de. diens­tag letz­te wo­che war es so­weit. kei­ne ah­nung wo­her die grip­pe­vi­ren, die ich jetzt fast ein gan­zes jahr er­folg­reich ver­mie­den hat­te, her­ka­men. mon­tag war noch al­les ok. es gab re­la­tiv viel druck im büro, aber nicht so viel, dass er mei­ne wit­zel­sucht merk­lich brem­sen konn­te. in der nacht zum diens­tag lief und krib­bel­te die nase et­was, und ich konn­te mich die gan­ze nacht nicht ent­schei­den ob ich schon schlief oder noch wach war. um 3 ent­schied ich mich nach reif­li­cher über­le­gung, dass ich nicht ein­schla­fen konn­te, schenk­te mir ei­nen whis­ky ein und guck­te eine stun­de lang zu, wie sich jon ste­wart mit da­vid axel­rod un­ter­hielt.

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zwi­schen­durch muss­te ich an den bes­ten, oder ge­nau­er, den ein­zig gu­ten april­scherz je­mals, den­ken, in dem jes­se bar­ron über eine an­geb­lich ver­ges­se­ne Tra­di­ti­on des „seg­men­tier­ten“ schlafs fa­bu­lier­te. ich lie­be die nacht­stun­den, die ruhe, den zwi­schen­zu­stand in dem sich al­les und vor al­lem man selbst be­fin­det. nur lei­der bin ich meis­tens zu müde, um ein paar stun­den die­ser be­son­de­ren zeit zu nut­zen — und so scheint es auch den meis­ten an­de­ren men­schen zu ge­hen. trotz­dem bin ich im­mer noch von der seg­ment­schlaf-idee von jes­se bar­ron be­geis­tert (die ich nach wie vor für ei­nen april­scherz hal­te, auch wenn sie ei­nen ei­ge­nen wi­ki­pe­dia­ein­trag hat).

in der nacht zum diens­tag war ich nicht müde, son­dern ein­fach ne­ben der kap­pe. ich woll­te es mir nur nicht so recht ein­ge­ste­hen — was üb­ri­gens eine mei­ner lieb­lings-me­tho­den ist, krank­hei­ten zu be­kämp­fen: igno­rie­ren, in der hoff­nung dass sie weg­ge­hen.

als ste­wart und axel­rod mit dem ge­spräch fer­tig wa­ren und sich den pu­bli­kums­fra­gen wid­me­ten, kam die bei­fah­re­rin aus dem bett und frag­te mich was ich in der kü­che täte: „ich gu­cke fern­se­hen …“ sie über­zeug­te mich, es noch­mal mit dem schla­fen zu pro­bie­ren — und tat­säch­lich schlief ich dann bis halb neun ganz gut durch, ging ins büro und ver­such­te dann mei­ne her­auf­zie­hen­de grip­pe dort wei­ter zu igno­rie­ren, bzw. dort ab­zu­war­ten, dass sie sich als hef­ti­ge heu­schnup­fen­at­ta­cke oder quer­sit­zen­der furz oder so her­aus­stel­len wür­de. das funk­tio­nier­te lei­der nicht. am nach­mit­tag wa­ren sich die kol­le­gin­nen ei­nig, dass ich so scheis­se aus­sä­he, dass ich schleu­nigst nach­hau­se müss­te.

zu­hau­se schlief ich dann mehr oder we­ni­ger 16 stun­den durch und ver­such­te am nächs­ten mor­gen wie­der ge­sund zu spie­len und ein biss­chen zu mi­kro­ma­na­gen, mails an kun­den und das team zu schrei­ben und die vie­le ar­beit aus dem bett her­aus auf­zu­tei­len. lei­der stell­te sich her­aus, dass mir nur eine ein­zi­ge in­tel­lek­tu­el­le fä­hig­keit blieb: ich konn­te her­vor­ra­gend lö­cher in die wand star­ren und mit et­was mehr an­stren­gung, mit hil­fe ei­nes bild­schirms, in die fer­ne se­hen.

im lau­fe des ta­ges woll­te ich mir dann noch eine wei­te­re mei­nung zu mei­nem ge­sund­heits­zu­stand ein­ho­len und lief zu mei­ner haus­ärz­tin. die be­stä­tig­te den ein­druck mei­nes um­felds (dass ich krank sei und auch so aus­sä­he), schrieb mich bis zum ende der wo­che krank und warn­te mich aus­drück­lich in den nächs­ten ta­gen ein flug­zeug zu be­tre­ten. das war in­so­fern be­dau­er­lich, weil wir be­reits vor mo­na­ten ein ver­län­ger­tes wo­chen­en­de in mos­kau ge­plant hat­ten, was dank ei­gen­ar­ti­ger visa-re­geln und ho­tel­bu­chungs­re­geln ein or­ga­ni­sa­to­ri­scher höl­len­ritt war.

ich war ge­neigt der haus­ärz­tin zu­zu­stim­men, denn auf dem rück­flug aus schott­land habe ich eine neue flug­angst ent­wi­ckelt: die angst vor man­gel­haf­tem druck­aus­gleich. in den letz­ten ta­gen in schott­land hat­te ich mich näm­lich er­käl­tet und mich dann nichts­ah­nend ins flug­zeug ge­setzt. dank der er­käl­tung funk­tio­nier­te der druck­aus­gleich in den oh­ren nicht mehr, was bei der lan­dung zu höl­li­schen schmer­zen we­gen über­druck in den oh­ren führ­te. spä­ter, zu spät für den schott­land­heim­flug, las ich, dass man die fol­gen mit ab­schwel­len­den na­sen­trop­fen et­was ab­mil­dern kön­ne, mich be­glei­te­te der oh­ren-über­druck dann zu­hau­se noch ein paar tage.

weil ich das al­les nicht noch ein­mal er­le­ben woll­te, war ich kurz da­vor auf die ärz­tin zu hö­ren und die rei­se ab­zu­sa­gen und das wo­chen­en­de über lie­ber zu­hau­se lö­cher in wand zu star­ren, als mich noch­mal mit ge­schwol­le­nen schleim­häu­ten in ein flug­zeug zu set­zen.

weil ich mich am ende dann doch an­ders ent­schied, und mich mit na­sen­trop­fen und schmerz­mit­teln voll­ge­pumpt doch ins flug­zeug nach mos­kau setz­te, kann ich in den nächs­ten ta­gen an die­ser stel­le und dem hash­tag #mos­kau noch drei bis vier wei­te­re ar­ti­kel über un­se­ren kurz­be­such in mos­kau ver­öf­fent­li­chen. zur ein­stim­mung dazu ein sym­bol­bild, dass die wi­der­sprüch­lich­keit von mos­kau (oder russ­land) ganz gut zu­sam­men­fasst:

brun­nen der völ­ker­freund­schaft auf dem aus­stel­lungs­ge­län­de der er­run­gen­schaf­ten der volks­wirt­schaft aus der so­wjet­zeit, mit ei­nem wlan-hot­spot und ei­nem trans­men­schen im hin­ter­grund.

mos­kau, 13. mai 2016

felix schwenzel in gesehen

der him­mel ist seit ta­gen wol­ken­los, rich­tig warm wird es trotz­dem nicht — kalt aber auch nicht. mos­kau ist — wie new york — eine stadt der ex­tre­me, nur das som­mer­wet­ter ist of­fen­bar al­les an­de­re als ex­trem. wet­ter­ex­tre­me über­lässt mos­kau of­fen­bar dem win­ter. trotz­dem ist mos­kau atem­be­rau­bend, ich weiss nur nicht ge­nau war­um: lags an mei­nem schnup­fen, oder dar­an, dass mos­kau eine der stau­bigs­ten städ­te ist, die ich je ge­se­hen habe? al­les, wirk­lich al­les, ist mit staub be­deckt. die haupt­stras­sen wer­den täg­lich ent­staubt und mit hil­fe von gros­sen, was­ser­wer­fen­den last­wa­gen ge­wäs­sert. wich­ti­ge denk­mä­ler wer­den re­gel­mäs­sig, per hand staub­ge­wischt. kann aber auch sein, dass die stadt eine gros­se aus­wahl pol­len be­reit­hält, und der mos­kau­er staub zu ei­nem gros­sen teil aus pol­len be­steht. von oben be­trach­tet be­steht mos­kau aus enor­men grün- und wald­flä­chen, in die ge­wal­ti­ge be­ton­flä­chen ge­legt wur­den.

der mos­kau­er him­mel ist durch­zo­gen von ka­beln, selbst die zahl­rei­chen hoch­häu­ser, be­zie­hen ih­ren strom aus ka­beln, mit de­nen sie un­ter­ein­an­der und mit dem bo­den ver­spannt zu sein schei­nen.


Photo by felix schwenzel in RIX Riga Airport. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

in #riga raus aus dem flug­zeug, zum drit­ten mal heu­te fil­zen las­sen, was­ser ab­ge­ben, pass­kon­trol­le, neu­es was­ser kau­fen und dann wie­der ins ex­akt glei­che flug­zeug stei­gen. füh­le mich jetzt sehr si­cher.


Photo by felix schwenzel in Moscow International Airport (Sheremetyevo ).Terminal E with @katia__kelm. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

letz­tes pick­nick in #mos­kau.


Photo by felix schwenzel in Moscow, Russia. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wenn man in #mos­kau viel #me­tro fährt, könn­te man den ein­druck be­kom­men, dass die zeit des kom­mu­nis­mus ganz schnaff­te war.


Photo by felix schwenzel in Arbat Street. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

für €16 hät­ten wir die pu­tin-dose mit­ge­nom­men, aber €116 war dann doch zu viel.


Photo by felix schwenzel in Radisson Collection Hotel, Moscow. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mein #mos­kau-run­ning-gag „al­les wie in ame­ri­ka!“ ist gar kein gag.


Photo by felix schwenzel in Radisson Collection Hotel, Moscow. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

so, den #kreml ham wa jetzt auch ge­se­hen. #mos­kau #mo­scow






Photo by felix schwenzel in Novoslobodskaya. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

no­vos­lo­bo­dska­ya #mos­kau #mo­scow #me­tro