ich stand an der tür der überfüllten u-8 als links von mir zwei
eltern mit einem kinderwagen und drei kindern die bahn am
alexanderplatz verliessen. in der ecke aus der die fünf und der
kinderwagen kamen, haben normalerweise nur vier personen ohne
kinderwagen platz. für mich war ohne nachdenken und -gucken klar
dass dort keiner mehr sitzen konnte und begann mich zu setzen.
ich spürte eine hand an meinem hintern und eine leise stimme:
"heeey!". ich hatte mich beinahe auf eine oma gesetzt. wie
peinlich. sie lächelte mich freundlich an, als ich mich
entschuldigte. mir war das ein bisschen unangenehm, es gehört sich
ja schlieslich nicht, sich auf fremde menschen zu setzen.
als ich dann neben der oma wieder in mein buch blickte, fing sie an
wild mit dem kopf zu wackeln. wackeln nicht im sinne von "so ein
arsch, wollte sich auf mich drauf setzten", sondern eher im sinne
von parkinson. ein schütteln das ihr selber unangenehm zu sein
schien.
ich blickte weiter in mein buch und versuchte beim lesen meine
augenwinkel zu verschliessen.
sie möchte ein stück kuchen und ein kännchen kaffee. sie ist anspruchsvoll, deine oma. sie will keinen kaffee mit komplizierten, ausländischen namen, einfach nur filterkaffe, frisch gefiltert, mit kondensmilch. du steigst in den aufzug und fährst mit ihr in den vierten stock im kaufhof.
dieser laden ist uncool zum umfallen. absolut trendfrei. hundertprozentig unstylisch — und das konsequent. aber deiner oma gefällt er und es gibt ihn in jeder stadt, ganz oben im kaufhof: es ist also egal, wo du dich mit deiner oma triffst, bei dir oder bei ihr in der stadt. „dinea“ heissen die restaurants im kaufhof, obwohl man dort auch morgens essen und trinken kann.
dineas sind voller silberner köpfe, durchschnittsalter 62, sie ist in ihrem biotop. die küche ist oldfashioned; wiener schnitzel, jägerschnitzel, zigeunerschnitzel, schweinebraten, sehr fetthaltig alles. einziges eingeständnis an den zeitgeist und die aterienverkalkung ist die salat- und gemüsebar, die kalt- oder warmgehaltenen speisen zum abwiegen, natürlich ohne kontrollwaage, damit es an der kasse kleine senioren-überraschungen gibt. die bedienungen hinter den theken entsprechen knapp dem durchschnitsalter der gäste, gekleidet sind sie wie in einer besseren mensa oder einer krankenhaus-kantine: im sommer mit ärmlelosem weissem kittel mit nix drunter.
das dinea am alexanderplatz hat den reiz eines wiener kaffeehauses, das mit plastik und lackiertem holz in vorgeblichen trendfarben kaputtrenoviert wurde. man erkennt den vergeblichen versuch die reste der DDR-einrichtung zu kaschieren und ein jüngeres publikum anzusprechen. statt wie „früher“ in düsterer, rustikal-eichiger umgebung, sitzen du und deine oma jetzt in düsterer pseudomoderner, türkis-eschiger umgebung. aber es gibt auch handfeste reize: wie die meisten dineas sitzt auch der dinea am alexanderplatz fast ganz oben auf dem kaufhof („galeria kaufhof“ — what a name!) und man hat hier an einigen tischen einen erfreulichen blick durch die wabenfassade auf ostberlin. die waben werden bald vom büro kleihues durch eine stein/glas fassade ersetzt, der kaufhof folgt also weiterhin der bewährten linie des konsequent kaputtrenovierens.
du sitzt dort oben mit ihr, ihr lauscht gesprächen über krankheiten und krankenhäuser, harz und riester und bei schweinebraten mit gestampften kartoffeln und 6-stündig gegartem sauerkraut kannst du einen vorgeschmack aufs rentendasein kosten. das geht auch ohne deine oma, das wird mit ziemlicher wahrscheinlichkeit auch dann noch gehen, wenn du selbst 62 bist. ganz sicher. auch was auf das man sich freuen kann.
For the upcoming volume of M Council 04 we have chosen the brand Hot Wheels to experiment with. This project is open to artists tosubmittheir designs. Entries should be appropriate for replication on t-shirts.
ich musste heute unwillkürlich an den schönen vergleich zwischen weblog und tamagotchi denken (erstmals gelesen bei martin röll), denn die besuchszahlen bei ste sind tief im keller, im ø 6 besucher/tag obwohl sie gestern frischgepostet hat. die besucherzahlen waren am anfang besser.
ich hoffe sie schreibt weiter so geile geschichten wie bisher — das aber ein bisschen regelmässiger... die überschrift lässt hoffen.
Besonders praktisch: Der iMac G5 hat eine abnehmbare Rückplatte. Sämtliche Bauteile sind an der Rückwand so simpel gesteckt, das sie selbst der Laie wechseln kann.Online lässt man analysieren, welches Teil kaputt ist – und das wird dann sofort zugeschickt.
das ist neu — oder hat der berliner-kurier da was falsch verstanden?
es scheint als sei bernd graff ein blödes arschloch. das könnte man meinen wenn man sein unverständliches, arrogantes gesabbel in der ß überfliegt.
aber natürlich ist er kein arschloch. er ist nur ein armes verwirrtes würstchen, welches versucht sich mit einen pseudo-intellektuellen panzer vor der realität und dem verlust von einfluss und relevanz zu schützen.
meine schwester hat noch einen tipp für herrn graff; er solle in einem „call center“ arbeiten, da würden ständig sprachgewandte menschen gesucht. noch mehr tipps bei herrn alfonso.
sonya kraus sagte kürzlich zu sich selbst (sie sass mit sich selbst zu zweit im studio): „alles fit im schritt?“ und antwortete sich selbst „bei mir läufts wie geschmiert.“
[ich bin mir sicher mich nicht verhört zu haben, aber vielleicht ja doch, soll vorkommen]
seit ich sonya krauss mal bei der „wib-schaukel“ gesehen habe schwanke ich hin und her, ob ich die frau grossartig oder scheisse finden soll. den dreck der sie klaglos bei pro7 moderiert ist nüchtern meist nicht auszuhalten, auch besoffen nicht. trotzdem ist sie sich — ganz engelkesque — nicht zu schade über ihre mit klebeband hochgezurrten titten zu dozieren oder in interviews darüber zu reden, dass das was man von ihr im fernsehen sieht nichts als eine mühsam aufgebaute schmuckfassade sei.
[wenn ich doch bloss wüsste wo sie das alles gesagt hat und dahin linken könnte — dann würde man mir sicher auch die anzeigen rechts oben verzeihen...]
Ich, eine Sexgöttin? Wir wollen mal nicht übertreiben. Im Übrigen gebe ich genau deswegen öffentlich zu, dass ich falsche Wimpern, Haarteile, Kontaktlinsen, portable Tittchen und einen Bauch-Weg-Gürtel benutze. Ich sage den Frauen: Was ihr dort seht, das ist nichts anderes als eine Illusion - getüncht, geklebt, getackert und aufgemotzt.
ich bin nicht der einzige blöde.
gestern bekam ich ein mahnung, ich solle bitte den ausstehenden betrag der rechnung a von 3 euro und den ausstehenden betrag von 6 euro der rechnung b zahlen. ansonsten sperrung, schmerzen und so.
das problem war allerdings, dass die rechnung von 6 euro eine gutschrift war.
ob sowas öfter passiert? sind viele rechnungen gutschriften? verwechseln banken auch mal „+“ und „-“?
möbelhäuser haben es nicht leicht. wahrscheinlich. also die verkäufer oben ohne verkaufen lassen. ich weiss nicht ob das ne gute idee ist. prospekt der firma innova im tagesspiegel vom 06.09.2004:
ohne wenn und aber - ausgezogene preise bis auf die … nackte haut! deshalb grosser oben ohne verkauf (männer u. frauen) unsere oben-ohne-teams empfangen sie gern vom 06. - 07. september in allen berlinerINNOVA-filialen und kleinmachnow
der tagesspiegel berichtet über „die geschichtenmacher“ von der bild-„zeituning“ (ups, typo). fazit: bild ist am ende, chefredakteur diekmann und unterhaltungschef martin heidemanns sind gescheitert:
springer scheint die schwächen von „bild“ erkannt zu haben. sowohl, was die politik der berichterstattung als auch die redaktionelle qualität angeht. diekmanns stellvertreter walter mayer hat im auftrag des vorstandschefs gerade die junge, handliche boulevardzeitung „neue“ entwickelt. „bild“ sucht zudem journalisten für das unterhaltungsresort, was sich als äusserst schwierig erweist.
das unterhaltungsressort der bild habe offensichtlich gerade zu den jungen, erfolgreichen künstlern den zugang verloren und müsse „oft“ aus anderen medien zitieren.
ausserdem das übliche und bekannte: bild erpresst, fälscht (ob aus mangelnder journalistischer sorgfalt oder bösem willen sei hier offengelassen) und verwechselt journalismus ständig mit marketing und werbung für freunde, verwandte und seilschaften.
als eins von vielen beispielen für den bild-erpressungs-journalismus führt der tagesspiegel das beispiel charlotte roche an. wenige wochen nachdem drei brüder von charlotte roche bei einem unfall ums leben kamen ruft „jemand“ von der bild redaktion bei ihr an:
der journalist habe gesagt: „entweder du gibst uns ein interview, oder wir machen eine geschichte, die nicht gut ist für dich. in der art »so tief ist ihre trauer«, daneben eine lachende charlotte roche“. sie bleibt eisern, schweigt und hat glück: „bild“ hat geblufft, das foto als druckmittel benutzt, es aber nicht veröffentlicht. „die haben mich eisenhart erpresst“, sagt roche im frühjahr dem magazin „big ulysses“.
wie von mir bereits mehrfach vermutet, nach dem goldenen bären an sibel kekilli, wurden die räume der bild-redaktion ihrer ursprünglichen bestimmung übergeben: dem sichten von pornos.
[...] „bild“-redakteure erinnern sich, wie die kollegen fast täglich neues fotomaterial aus den pornofilmen sichteten und immer hungriger darauf wurden, die geschichte auszuschlachten. kekilli verweigerte „bild“ ein interview und riskierte damit, dass die zeitung ihren vater und ihre schwester befragete. der „frankfurter allgemeinen sonntagszeitung“ sagte sie: „ich lass mich ganz bestimmt nicht von denen erpressen“.
auch die beiden sprechenden mülleimer, kerner und beckmann, profitieren von bild — und umgekehrt: nicht selten werden informationen vorab an die bild-„zeitung“ weitergereicht, die dann auflage und einschaltquoten boosten. besonders krass bei kerner, dessen redaktionsleiter markus heidemann der jüngere bruder des bild-unterhaltungs-cheft martin heidemann ist.
springer-sprecher oliver santen sagt dazu nur: „die unterstellungen des tagesspeigels gegenüber »bild« sind so haarsträubend, dass sich darauf eine antwort verbietet. genauso wie beim tagesspiegel sind dies auch für »bild« keine üblichen arbeitsmethoden.“ keine üblichen? wohl nur in ausnahmen. und die bestätigen sich in der regel. oder so. quasi.
auch ins schwarze treffend:
am liebsten berichtet „bild“ über seitensprünge, beleidigungen, betrügereien, prügeleien, krankheiten, aufgespritzte lippen und vergrösserte busen. dazu zeigt sie bevorzugt fotos mit viel nacktem fleisch — mal vorteilhaft zur schau gestellt, mal unvorteilhaft, am liebsten aber von hinten.
ich probier das mal. ne woche lang. mal gucken was passiert.
wenn genug gemeckert wird schalte ich das wieder ab.
wenn genug reinkommt zahl ich davon meinen kaffee oder die hostingkosten.
schaun ma mal.
[nachtrag] nachdem ichs gestern deaktiviert hatte, aktivier ich jetzt nochmal ohne rahmen um die google anzeige. das lasse ich nochmal bis zum wochenende laufen (falls das ausser hans noch jemanden interessiert).
das fachblatt für bigotterie übertrifft sich mal wieder selbst. im november 2003 berichtet die bild-„zeitung“ michael jackson vater joe jackson habe michael jackson als kind „ausgepeitscht“ und fragt ob ihm sein vater „etwa den gesunden Menschenverstand ausgeprügelt“ habe. ausserdem berichtet bild, michael müsse sich bis heute vor angst übergeben wenn er seinen vater treffe. joe jackson habe das bestätigt: „Das ist richtig. Der kotzt auch auf dem Weg zur Bank.“ bild kommentiert: „Worte eines liebevollen Vaters – sie hören sich anders an.“
jetzt darf joe jackson „exklusiv“ in bild „erzählen“ und seine weiche seite zeigen: „Jedenfalls war und ist Lisa Marie die große Liebe in Michaels Leben. Wenn ich an die beiden denke, muss ich immer lächeln. Ihre Liebe wärmte mein Herz.“
lesen sie am montag in bild wie man kinder mit dem gürtel züchtigt, exklusiv, von joe jackson.
also ich find das amüsant. kann man mal lesen. und immerhin hat er ja auch mal dem raab aufs maul gehauen. allein dafür sollte man ihn sympathisch finden. was auch immer man von seiner musik hält, solche formulierungen drücken doch zumindest respekt vor den fans aus.
Ihr Geilen! Herzlichen Dank für Euren Support und Eure Meinungen zur 2ten Single. Ich bin jetzt wirklich schlauer :o). Es ist sehr erbauend zu sehen wie viele Menschen an dem Shitz teilhaben. Noch erbauender ist allerdings die Intensität in der der Shitz offensichtlich im Leben des einen oder anderen Mitmenschen ist. Danke dafür, es gibt unserer Arbeit echt einfach einen höheren Sinn.