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an­ger ma­nage­ment

felix schwenzel in notiert

Die @SZ lügt wie ge­druckt. "Sie kön­nen sich ohne De­cke leicht er­käl­ten". Dumm, ver­kom­men, aus dem Mit­tel­al­ter. Als nächs­tes schrei­ben sie, dass die Erde eine Schei­be ist. #voll­pfos­ten­jour­na­lis­mus twit­ter.com/kel­ten­blick/st…

Jörg | ka­chelm­ann­wet­ter.com (@Ka­chelm­ann26.07.2018 9:32

auf eine art hat ka­chelm­ann recht, bau­ern­weis­hei­ten wer­den nach wie vor zu oft als weis­hei­ten und zu sel­ten als un­halt­ba­rer stuss dar­ge­stellt. aber der ton in dem er das sagt ist be­mer­kens­wert ag­gres­siv. mich wun­dert die ag­gres­si­vi­tät und der ton, den ka­chelm­ann in der öf­fent­lich­keit an­schlägt ei­gent­lich schon im­mer, aber seit dem er das auf twit­ter macht, dringt es of­fen­bar öf­ter zu mir durch. frü­her, als ka­chelm­ann noch ra­dio- und fern­seh-wet­ter­mann war, muss­te sich noch min­des­tens ein jour­na­list er­bar­men auf­zu­schrei­ben, wie scheis­se und in­kom­pe­tent ka­chelm­ann alle an­de­ren wet­ter­men­schen fin­det.

den ton den er auf twit­ter an­schlägt recht­fer­tigt ka­chelm­ann üb­ri­gens da­mit, dass er schon ganz oft fak­ten kor­ri­giert habe und dass men­schen ster­ben wür­den. auf die fra­ge:

"Dumm, ver­kom­men, aus dem Mit­tel­al­ter." Muss das wirk­lich so? Kann man das nicht an­ders for­mu­lie­ren?

ant­wor­tet ka­chelm­ann:

@KOxo­frmbl @SZ Nein. Nicht nach 234 Hin­wei­sen je­des Jahr, nicht an­ge­sichts der gros­sen Zahl der in ei­nem sol­chen Jahr ster­ben­den al­ten Men­schen, weil sie Ver­wand­te ha­ben, die all die­sen Schwach­sinn glau­ben, der aus Dumm­heit und Bos­haf­tig­keit ge­schrie­ben wird. glo­bal.han­dels­blatt.com/opi­ni­on/ger­man…

Jörg | ka­chelm­ann­wet­ter.com (@Ka­chelm­ann27.07.2018 9:03

ich fand et­was an­de­res be­mer­kens­wert. in sei­nem tweet, in dem er der SZ vor­wirft wie ge­druckt zu lü­gen, zi­tiert er die­sen tweet:

Ach lie­be Süd­deut­sche, liest bei euch kei­ner bei @Ka­chelm­ann mit?
Eine Er­käl­tung holt man sich durch Bak­te­ri­en! pic.twit­ter.com/Wr­rAK7vAAp

Uwe Scholz (@kel­ten­blick26.07.2018 9:30

ich fand das be­mer­kens­wert, weil es zwar nicht ganz falsch ist, zu be­haup­ten dass bak­te­ri­en an ei­nem schnup­fen be­tei­ligt sein kön­nen, es aber eben nicht rich­tig ist zu sa­gen eine er­käl­tung „hole“ man sich durch bak­te­ri­en. hät­te die SZ das ge­schrie­ben, wäre ka­chelm­ann wo­mög­lich im­plo­diert. ich schrieb ihm:

@Ka­chelm­ann @SZ ich weiß nicht ob es klug ist im zu­sam­men­hang mit ei­ner kor­rekt­heits-ti­ra­de je­man­den zu ret­wit­tie­ren, der be­haup­tet er­käl­tun­gen hole man sich durch bak­te­ri­en. pic.twit­ter.com/MnDu­mIm86X

fe­lix schwen­zel (@di­plix27.07.2018 9:07

ka­chelm­ann ant­wor­te­te re­la­tiv schnell mit der emp­feh­lung an mich, mal mit mei­nem arzt zu spre­chen:

@di­plix @SZ Auch. Es gibt nicht nur vi­ra­les Schnup­fen­ge­döns. Bit­te spre­chen Sie mal mit Ih­rem Arzt.

Jörg | ka­chelm­ann­wet­ter.com (@Ka­chelm­ann27.07.2018 9:14

ich hat­te zwar schon vor der ant­wort an ka­chelm­ann ein biss­chen ge­goo­gelt und ge­le­sen, dass bak­te­ri­en auch an schnup­fen-in­fek­tio­nen be­tei­ligt sein kön­nen, aber ein su­per ober­fläch­li­cher blick in die fach­li­te­ra­tur sug­ge­riert, dass das eher sehr sel­ten pas­siert.

@Ka­chelm­ann @SZ schon klar (lässt sich ohne ärzt­li­che auf­sicht pri­ma goog­len), aber so wie es da steht und von ih­nen zi­tiert wird is­ses halt auch ha­ne­bü­chen oder wie sie sa­gen wür­den min­des­tens ne fünf­zig­pro­zen­ti­ge „lüge“. (wo­bei wohl eher zu 99,5 pro­zent ge­lo­gen: bit.ly/2NL1OKD)

fe­lix schwen­zel (@di­plix27.07.2018 9:37

dass jörg ka­chelm­ann auf mei­nen letz­ten tweet kei­ne per­sön­li­che ver­hal­tens­emp­feh­lung oder be­lei­di­gung mehr ein­ge­fal­len ist, be­daue­re ich sehr. bei ka­chelm­ann hät­te ich mei­nen arsch drauf ver­wet­tet, dass er im­mer das letz­te wort ha­ben muss. jetzt hab ich es.


mein iro­nie­de­tek­tor hat nen hit­ze­scha­den, des­halb gehe ich jetzt da­von aus, dass fleisch­hau­er ein wei­ner­li­ches, an­er­ken­nung hei­schen­des sof­tei ist. (mein de­tek­tor für pein­li­ches tritt­brett­fah­ren funk­tio­niert aber.)

Wenn man merkt, man hängt sich to­tal rein als Ko­lum­nist, hat tol­le Quo­ten, die Leu­te spre­chen ei­nen auf der Stra­ße an, aber die Prei­se be­kom­men im­mer die an­dern. #met­wo

Jan Fleisch­hau­er (@jan­fleisch­hau­er26.07.2018 19:55


fich­tig und ralsch

felix schwenzel in notiert

Ste­fan Nig­ge­mei­er: Wenn wir jetzt alle auf­hö­ren, uns über Ihre Tex­te zu be­kla­gen, schrei­ben Sie an­de­re Tex­te?
Ha­rald Mar­ten­stein: Ja, so­fort.

ste­fan nig­ge­mei­er und ha­rald mar­ten­stein ha­ben sich zu­sam­men­ge­setzt und ge­re­det. hier kann man das jetzt auch ohne über­me­di­en-abo le­sen. das zi­tat oben fasst das ge­spräch im prin­zip aber be­reits ganz gut zu­sam­men: un­ter­halt­sam, aber lei­der auch quat­schig. wit­zig und gleich­zei­tig un­end­lich de­pri­mie­rend. gran­dio­ser schlag­ab­tausch, bei dem zu vie­le schlä­ge da­ne­ben­ge­hen.

was mich an dem ge­spräch aber am meis­ten er­schüt­tert hat: ich kann mich (zu gros­sen tei­len) mit den aus­sa­gen bei­der iden­ti­fi­zie­ren.

mar­ten­stein weist mehr­fach dar­auf hin, dass es ihn mo­ti­vie­re, wenn er ge­gen­wind be­kommt und dass er be­son­ders ger­ne po­si­tio­nen ein­nimmt oder ver­ar­gu­men­tiert die ge­ra­de (ver­meint­lich) un­po­pu­lär sind. manch­mal ma­che es ihm auch spass, wenn „ge­wis­se leu­te sich auf­re­gen“.

die­se art zwang­haf­ter in­di­vi­dua­lis­mus ist mir nicht fremd. ich schwei­ge eher zu den the­men die oh­ne­hin alle be­ackern und wenn ich doch et­was schrei­ben möch­te, ver­su­che ich zu­min­dest vor­ab ge­dank­lich die ge­gen­po­si­ti­on ein­zu­neh­men. mich reizt der sport­li­che aspekt des ge­gen­po­si­ti­on ein­neh­mens, seit ich in der ame­ri­ka­ni­schen high­school für schul­de­bat­ten dazu mo­ti­viert wur­de. am ende reicht beim blog­gen mei­ne vor- und ver­stel­lungs­kraft (oder auch der mut) oft nicht aus, um dann auch tat­säch­lich ge­gen­po­si­tio­nen zu ver­öf­fent­li­chen. meis­tens ende ich dann in wild her­um­dif­fe­ren­zie­ren­den ar­ti­keln.

trotz­dem, die (ge­ziel­te) pro­vo­ka­ti­on ist im prin­zip die es­senz des blog­gens, die ich im­mer wie­der in den letz­ten 15 jah­ren prak­ti­ziert habe. zu­spit­zung, ge­ziel­te pro­vo­ka­ti­on, fron­ta­le kri­tik ma­chen spass und ge­ne­rie­ren auf­merk­sam­keit. ge­nau die­se ge­ziel­ten pro­vo­ka­tio­nen durch ela­bo­rier­te, mög­lichst poin­ten­rei­che kri­tik ist üb­ri­gens auch für das krib­bel beim ver­öf­fent­li­chen ver­ant­wort­lich. die auf­merk­sam­keit die ich in der re­gel su­che ist auch gar nicht die von mög­lichst vie­len, son­dern meis­tens ganz spe­zi­ell die der an­ge­grif­fe­nen. im prin­zip dient das gan­ze blog­ge­döns — und wahr­schein­lich auch das ko­lum­nen­schrei­ben — auch im­mer der selbst­ver­ge­wis­se­rung. ich bin, weil ich re­ak­tio­nen her­vor­ru­fe.

da un­ter­schei­den sich ver­hal­tens­auf­fäl­li­ge kin­der we­nig von blog­gern oder ko­lum­nis­ten. mit ein paar jahr­zeh­ne­ten le­bens- und schreib­erfah­rung funk­tio­niert die auf­merk­sam­keits­er­zeu­gung zwar viel aus­ge­feil­ter, poin­ten­rei­cher und ele­gan­ter als in jun­gen jah­ren, aber die mo­ti­va­ti­on ist die glei­che: es geht nicht dar­um der welt­bes­te (in ir­gend­was) zu sein oder sich mit den bes­ten, gröss­ten zu mes­sen, der adres­sat, der geg­ner an dem man sich mes­sen möch­te ist im­mer der, der im sicht­feld sitzt. es geht nicht um rich­ti­ges oder fal­sches ver­hal­ten, es geht dar­um re­ak­tio­nen von leu­ten im ei­ge­nen sicht­feld zu er­zeu­gen. egal ob man ap­plaus oder buh­ru­fe hört, wich­tig ist auf der büh­ne zu ste­hen, in der auf­merk­sam­keit, egal wie vie­le im saal sit­zen.

die­se fi­xie­rung auf die re­zep­ti­on lässt sich im grun­de na­tür­lich schwer mit dem oben er­wähn­ten in­di­vi­dua­li­täts- oder aut­ar­kie­an­spruch ver­ein­ba­ren, in­di­vi­du­ell ist da ge­ra­de noch die skep­sis ge­gen­über dem main­stream oder dem mas­sen­ge­schmack und der fä­hig­keit eben auch ab­leh­nung po­si­tiv zu re­zi­pie­ren.

pro­vo­ka­ti­on oder das in­tel­lek­tu­el­le her­um­tän­zeln um po­si­tio­nen ist auch eine art sport. po­si­tio­nen ein­zu­neh­men hin­ter de­nen man viel­leicht gar nicht steht oder die den ei­ge­nen über­zeu­gun­gen wi­der­spre­chen ist in­tel­lek­tu­el­ler kraft­sport. und wie beim kraft­sport be­steht im­mer die ge­fahr das aus dem an­neh­men von her­aus­for­de­run­gen prot­ze­rei wird.

so sehr ich mich mit vie­len iden­ti­fi­zie­ren konn­te was mar­ten­stein im ge­spräch sag­te, eins wur­de im lau­fe des ge­sprächs deut­lich: durch den kon­trast zu ste­fan nig­ge­mei­ers ernst­haf­tig­keit, wirk­ten die pro­vo­kan­ti­ons-stra­te­gien mar­ten­steins plötz­lich to­tal in­fan­til.

die fra­gen, mit de­nen ste­fan nig­ge­mei­er of­fen­sicht­lich stän­dig ringt, was ist rich­tig, was ist falsch, wel­che ne­ben­wir­kun­gen kann mein ver­hal­ten ha­ben, stellt sich ha­rald mar­ten­stein gar nicht. zu­min­dest nicht ernst­haft. er ist auf der su­che nach in­tel­lek­tu­el­len her­aus­for­de­run­gen und ra­tio­na­li­siert das mit dem kampf für mei­nungs­plu­ra­lis­mus. dis­si­denz, ab­wei­chung von ei­nem ver­meint­li­chen „main­stream“ schei­nen für mar­ten­stein selbst­zweck zu sein. mar­ten­stein scheint sich in der rol­le des ka­na­ri­en­vo­gel im mei­nungs­frei­heits­berg­werk zu ge­fal­len. er ver­fech­tet ir­gend­wel­che an­sich­ten, ge­sichts­punk­te, die er in der öf­fent­li­chen de­bat­te ver­misst, the­men bei de­nen bei „vie­len Leu­ten in die­ser Ge­sell­schaft ein ge­wis­ser Un­wil­le ent­stan­den ist“ — aus­schliess­lich um (sich) zu un­ter­hal­ten und die gren­zen aus­zu­tes­ten:

Räu­men wir also pro­be­hal­ber ein, dass Sie Recht ha­ben in die­ser Fra­ge. Dann muss es trotz­dem le­gi­tim sein, an­de­rer An­sicht zu sein. Das ist nicht ge­fähr­lich. Ge­fähr­lich wird es in ei­ner Ge­sell­schaft, wenn man kei­ne Dis­si­den­ten-An­sicht mehr äu­ßern darf. Un­ter­drü­ckung ist ge­fähr­lich. Eine Dis­si­den­ten-An­sicht ist nicht ge­fähr­lich.

die­se ra­tio­na­li­sie­rung des ei­ge­nen spiel­triebs, der lust an der in­tel­lek­tu­el­len her­ausffor­de­rung, ist mir bei al­ler lie­be zu mar­ten­stein doch et­was zu nar­zis­tisch. wie ge­sagt, ich bin hin und her ge­ris­sen. mir sind die mo­ti­ve von mar­ten­stein nicht fremd. ich ver­ste­he sei­ne hal­tung und sei­ne ra­tio­na­li­sie­run­gen sind nicht dumm. was mir aber bei mar­ten­stein fehlt ist die ein­fa­che fra­ge: was ist rich­tig? nach­dem ich das ge­spräch ge­le­sen habe, scheint mir die­se fra­ge für mar­ten­stein über­haupt kei­ne re­le­vanz zu be­sit­zen.

Ste­fan Nig­ge­mei­er: Die Fra­ge ist doch: Von wel­cher Sei­te droht ge­ra­de die grö­ße­re Ge­fahr für die bun­te Ge­sell­schaft. Ha­ben Sie nicht das Ge­fühl, dass Sie ei­gent­lich ge­gen die fal­schen kämp­fen?
Ha­rald Mar­ten­stein: Ich kämp­fe ja nicht.
Ste­fan Nig­ge­mei­er: Na­tür­lich kämp­fen Sie.
Ha­rald Mar­ten­stein: Mei­net­we­gen. Ich kämp­fe ge­gen be­stimm­te Aus­wüch­se, ich kämp­fe ge­gen Über­trei­bun­gen.

mar­ten­stein turnt hoch oben in den me­ta­ebe­nen, nig­ge­mei­er ringt mit sich und der welt auf dem bo­den.
in der me­t­abe­ne braucht man kei­ne hal­tung, nur po­si­tio­nen die man aber be­lie­big wech­seln kann.

über­me­di­en.de: „Man soll­te mit der Ver­tei­di­gung der Frei­heit nicht war­ten, bis es kei­ne mehr gibt


die meis­ten nach­rich­ten­ab­wurf­stel­len die ix lese ha­ben den neu­es­ten, ver­meint­li­chen ama­zon-skan­dal ohne ei­ge­ne nach­dif­fe­ren­zie­rung über­nom­men. des­halb: be­vor man sich über ir­gend­was auf­regt, erst mal 1-2 tage war­ten und dann gu­cken ob je­mand nach­dif­fe­ren­ziert hat.

Wer sich über Ama­zons an­geb­li­ches Weg­werf-Ver­hal­ten auf­ge­regt hat, soll­te die­sen in­struk­ti­ven, hin­ter­grün­di­gen und sach­li­chen Text le­sen, ⁦@m_stei­erwort­fil­ter.de/wp/hin­ter­gruen…

Chris­toph Kap­pes (@Chris­tophKap­pes11.06.2018 7:24


kann man nicht oft ge­nug wie­der­ho­len, dass der rechts­staat eben nicht dem schutz des staa­tes, son­dern dem schutz vor dem über­griff des staa­tes dient. ins­be­son­de­re, aber nicht nur, po­li­ti­ker ver­ges­sen das im­mer wie­der.

"Gan­ze Här­te des Rechts­staa­tes" meint sei­ne Ge­walt­le­gi­ti­mie­rung (=Rechts­si­cher­heit), aber "Rechts­staat" ist im Kern ge­nau das Ge­gen­teil: Die Be­schrän­kung Han­delns auf Ge­set­ze, Vor­rang von Grund­rech­ten, Un­ab­hän­gi­ge Jus­tiz etc. Der Rechts­staat ist "hart", aber ge­gen den Staat.

Chris­toph Kap­pes (@Chris­tophKap­pes09.06.2018 7:49


den satz muss ich mir un­be­dingt mer­ken. für sup­port-mails die ich an freun­de und ver­wand­te schrei­be. op­ti­ma­ler­wei­se in ver­sa­li­en:

HIN­WEIS: DIE­SES HILFS­AN­GE­BOT GILT NUR BIS ENDE DES LAU­FEN­DEN MO­NATS.

freund­li­che mail von ei­ner goog­le-mit­ar­bei­te­rin an un­se­re mar­ke­ting-ab­tei­lung: „Ger­ne ste­he ich Ih­nen bei Goog­le Ad­Words be­ra­tend zur Sei­te.“

zwei ab­sät­ze spä­ter: „Hin­weis: Die­ses Hilfs­an­ge­bot gilt nur bis Ende des lau­fen­den Mo­nats.“

Fe­lix Schwen­zel (@ixim­bue­ro05.06.2018 12:40


der grie­chi­sche fein­kost­händ­ler in weis­sen­see bie­tet „fri­sche eier von deut­schen klein­bau­ern aus bran­den­burg“.
wer isst denn so­was?


ei­ner mei­ner rat­schlä­ge die ich im­mer wie­der ger­ne „er­tei­le“ ist, dass es „dis­clo­sure“ oder bes­ser „of­fen­le­gung“ heisst — und nicht „dis­clai­mer“. dis­clai­mer sind haf­tungs­aus­schüs­se. sonst aber le­sens­wert: pr-blog­ger.de/2018/05/09/re­pu­bli­ca-vs-bun­des­wehr


der po­li­zist, der ges­tern in ei­nem viel zu klei­nen po­li­zei-cor­sa an mir vor­bei­fuhr, sah aus wie der räu­ber hot­zen­plotz.


wal­king out of con­fron­ting the fu­ture

felix schwenzel in notiert

der ta­ges­spie­gel-ver­lag hat ir­gend­was für mich üb­rig. ich be­kom­me jede aus­ga­be des ta­ges­spie­gel-ber­li­ner-ma­ga­zins vor­ab zu­ge­schickt, ich be­kom­me ein­la­dun­gen zu ta­ges­spie­gel-ber­li­ner-launch-par­ties und zu ta­ges­spie­gel-ver­an­stal­tun­gen. jetzt be­reits zwei­mal für die ta­ges­spie­gel-dis­kus­si­ons-ver­an­stal­tung con­fron­ting the fu­ture.

gut vor­be­rei­tet: der mo­der­tai­or an­dre­as kluth

heu­te war das the­ma „Com­pa­ny Cam­pus vs. Cloud­wor­king – Wie ver­bin­den wir Le­ben und Ar­bei­ten?“, was ja theo­re­tisch nicht das schlech­tes­te the­ma ist und vom mo­de­ra­tor an­dre­as kluth in sei­ner (sehr gut vor­be­rei­te­te) an­mo­de­ra­ti­on auch er­freu­lich breit auf­ge­spannt wur­de. lei­der war die­se an­mo­de­ra­ti­on von kluth auch schon das bes­te an der ver­an­stal­tung. auf ihn folg­te eine 15 mi­nu­tige mar­ke­ting-prä­sen­ta­ti­on der fir­ma we­work, ver­tre­ten durch ih­ren „Ge­ne­ral Ma­na­ger Nord­eu­ro­pa“ wybo wi­jn­ber­gen. was bei mir nach die­sen 15 mi­nu­ten hän­gen blieb war, das we­work or­dent­lich ex­pan­diert, ziem­lich geil ist und leu­ten eine „ex­pe­ri­ence“ ver­mit­telt, nicht nur ei­nen ort zum (zu­sam­men) ar­bei­ten. aus­ser­dem pos­tu­lier­te er, dass men­schen sich lie­ber in „echt“ tref­fen und zu­sam­men­ar­bei­ten und im­pli­zier­te, dass die­ses on­line-ge­döns an bild­schir­men ir­gend­wie nicht so knor­ke sei. ich fand das mar­ke­ting-ge­seie­re un­an­ge­nehm und die fo­tos die wi­jn­ber­gen von den we­work-co­wor­king-spaces zeig­te un­ein­la­dend. was mich selbst ver­wun­der­te, weil ich die idee von ge­mein­sa­men ar­bei­ten in re­la­tiv güns­ti­gen ge­mein­schafts­bü­ros ei­gent­lich ziem­lich su­per fin­de. aber bis auf „er­leb­nis“, „in­spi­ra­ti­on“ oder we­work-ex­pan­si­on, lie­fer­te wi­jn­ber­gen kei­ne ar­gu­men­te — und the­sen, die zur dis­kus­si­on taug­ten schon gar nicht.

da­nach mo­de­rier­te an­dre­as kluth ka­rim el-ish­ma­wi an, sehr viel­ver­spre­chend als ehe­ma­li­gen or­ga­ni­sa­tor von „il­le­ga­len par­ties“ in leer­ste­hen­den im­mo­bi­li­en und ge­schäfts­füh­rer von kin­zo ar­chi­tek­ten. el-ish­ma­wi schaff­te es auch nicht dik­sus­si­ons­wür­di­ge the­sen rü­ber­zu­brin­gen, was aber auch dar­an lie­gen konn­te, dass er hef­tig mit der eng­li­schen spra­che kämpf­te, in der die ver­an­stal­tung ab­ge­hal­ten wur­de. ganz gräss­lich auch sei­ne prä­sen­ta­ti­ons­fo­li­en, die er wäh­rend sei­ner 15 mi­nu­ten durch­kli­cker­te. die auf den fo­li­en zu se­hen­den, von kin­zo ge­stal­te­ten bü­ro­räu­me wa­ren bunt, aber kalt und sa­hen aus wie ent­wurfs­zeich­nun­gen die durch ei­nen ray­tra­cer ge­jagt wur­den um sie fo­to­rea­lis­tisch zu ma­chen. dazu eine schreck­li­che ty­po­gra­fie, die man auch auf der kin­zo-web­site be­wun­dern kann (eine viel zu eng­ge­setz­te und ab­ge­ma­ger­te aper­cu light).

als an­dre­as kluth fest­stell­te, dass er jetzt als mo­de­ra­tor ein pro­blem habe, weil die bei­den dis­ku­tan­ten kei­nen ge­gen­sätz­li­chen mei­nun­gen er­ken­nen lies­sen, bin ich auf­ge­stan­den und nach hau­se ge­gan­gen, auch weil mir die phan­ta­sie fehl­te, mir vor­zu­stel­len wie hier aus zwei luft­lee­ren im­pul­sen noch eine span­nen­de dis­kus­si­on ent­ste­hen hät­te könn­te. die dis­kre­panz zwi­schen mei­nen er­war­tun­gen und dem in 40 mi­nu­ten ge­lie­fer­tem in­put war ein­fach zu gross.

die schu­he von an­dre­as kluth, ka­rim el-ish­ma­wi und wybo wi­jn­ber­gen

was ich gut fand: die bi­ker-stie­fel von an­dre­as kluth.
auch gut: die freund­li­che grüss­da­me mit dem gel­ben son­nen­schirm, die am (schwer er­kenn­ba­ren) ein­gang stand und mich nicht nur beim kom­men über­aus freund­lich be­grüss­te, son­dern auch beim ge­hen. wenn ichs ge­nau be­trach­te, war sie so­gar die ein­zi­ge die mich freund­lich grüss­te, der rest der ver­an­stal­tungs­men­schen schaff­te es ge­ra­de mal so höf­lich zu sein.

un­an­ge­nehm fand ich auch den raum, den der ta­ges­spie­gel-ver­lag den im­mo­bi­li­en-men­schen ein­räum­te, de­nen der ver­an­stal­tungs­raum ge­hört (bzw. den sie mit­samt den an­lie­gen­den grund­stü­cken „ent­wi­ckeln“). schon klar, die er­mög­li­chen mit ih­rer un­ter­stüt­zung die ver­an­stal­tungs­rei­he und da­für dür­fen sie ja auch auf der ver­an­stal­tungs­sei­te ihre lo­gos hin­pap­pen. zu­sätz­lich nutz­ten sie ihre re­de­zeit auf der büh­ne, um dar­auf hin­zu­wei­sen dass sie nicht nur woh­nun­gen bau­en wol­len, son­dern auch „kul­tur“ und „dis­kurs“ för­dern wol­len. also un­ter­stüt­zen sie eben sol­che ver­an­stal­tun­gen und künst­ler, die den ma­ro­den bau de­ko­rie­ren dür­fen. die ali­bi­funk­ti­on die die zahl­rei­chenm, auf­ge­häng­ten ar­bei­ten der künst­ler aus­ström­ten, ver­gäll­te mir völ­lig den zu­gang zu eben­die­sen. kunst, die pri­mär der de­ko­ra­ti­on von pro­fit­in­ter­es­sen und im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung dient, riecht ir­gend­wie ko­misch.

an­de­rer­seits; so­lan­ge noch ge­baut wird und der ver­an­stal­tungs­ort („korn­ver­suchs­spei­cher“) ma­ro­de da­steht, sind künst­ler und jour­na­lis­ten im­mer­hin noch will­kom­men. das än­dert sich dann spä­tes­tens, wenn die woh­nun­gen und bü­ro­räu­me fer­tig „ent­wi­ckelt“ sind, dann wer­den sie un­in­ter­es­sant, weil ihre gedbeu­tel zu pre­kär sind.

dem ta­ges­pie­gel-ver­lag scheint das lau­te schul­ter­klop­fen der imom­bi­li­en-men­schen auch ein biss­chen un­an­ge­nehm zu sein, denn we­der in sei­ner twit­ter-be­richt­erstat­tung, noch auf der ver­an­stal­tungs­web­site wird auf die re­de­bei­trä­ge und das „en­ga­ge­ment“ der im­mo­bi­len-men­schen hin­ge­wie­sen. vor­neh­mes schwei­gen, statt kon­tro­ver­ser, in­ter­es­san­ter dis­kus­si­on. kon­fron­ta­ti­on ist zwar das mot­to der ver­an­stal­tung, aber mot­ti sind ja oh­ne­hin egal.

mast mit über­wa­chungs­ka­me­ras, der ehe­ma­li­ge korn­ver­suchs­spei­cher und ein kran

wit­zig auch: vor zwei wo­chen lau­te­te das dis­kus­si­ons­the­ma: „Frei­heit vs. Si­cher­heit – Macht Vi­deo­über­wa­chung un­se­re Städ­te si­che­rer?“ eine der ant­wor­ten lie­fer­te si­cher auch der ver­an­stal­tungs­ort selbst, an des­sen ein­gang gleich drei über­wa­chungs­ka­me­ras an ei­nem mast auf­ge­hängt wa­ren (ver­mut­lich noch ein paar mehr in der um­ge­bung, da­mit pre­kär le­ben­de men­schen nachts nicht auf die idee kom­men, die gut aus­ge­stat­te­te bar zu lee­ren.

aber ab­ge­se­hen da­von: das bier war gut und das wet­ter, das sich wäh­rend der ver­an­stal­tung und auf mei­nem heim­weg (zu fuss) zu­sam­men­brau­te auch.


mein vor­trag auf der #rp18

felix schwenzel in notiert

… ist bis­her nur in der live-strream-auf­zeich­nung auf you­tube zu se­hen, ab un­ge­fähr se­kun­de 27268 und hier als ein­zel­film. dan­ke gre­gor fi­scher/re:pu­bli­ca für die­ses (CC BY-SA 2.0) sehr vor­teil­haf­te bild.

auch wenn kat­rin pas­sig mei­ne prä­sen­ta­ti­on (glau­be ich) ganz gut fand, hat sie die auf­zeich­nungs-re­gie ein biss­chen über­for­dert. ein paar mei­ner ein­ge­bau­ten wort-bild-dis­so­nanz-ef­fek­te sind des­halb in der auf­zeich­nung ver­lo­ren ge­gan­gen, aber das sind sie wohl auch zum teil im saal, wohl auch, weil sie teil­wei­se et­was zu dick auf­ge­tra­gen wa­ren oder ein­fach nicht so su­per wa­ren.

die ab­schrift folgt wei­ter un­ten, hier, ein­ge­bet­tet, die 30-mi­nu­ten ver­si­on.

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no­kia sleep

felix schwenzel in notiert

ich habe bis­her mei­nen schlaf mit der ap­ple watch in kom­bi­na­ti­on mit der au­to­s­leep-app ge­trackt. das hat ei­gent­lich ganz gut funk­tio­niert, ob­wohl ich die uhr nachts nicht tra­ge (son­dern lade). durch die kom­bi­na­ti­on mit der ipho­ne app weiss au­to­s­leep, dass ich wach bin, so­lan­ge, oder so­bald, sich mein ipho­ne be­wegt. trägt man die uhr nicht, trackt au­to­s­leep na­tür­lich auch nicht die schlaf­herz­fre­quenz oder schlaf­tie­fe.

das scheint das no­kia sleep ganz gut hin­zu­be­kom­men. die aus­wer­tung mei­ner nächt­li­chen herz­fre­quenz sieht schlüs­sig aus. der ver­gleich mit den wer­ten der ap­ple watch muss ich hier nächs­te nacht mal ma­chen, um zu se­hen ob die mes­sung der herz­fre­quenz durch die ma­tra­ze hin­durch wirk­lich funk­tio­niert oder ho­kus-po­kus ist.

was mir bei au­to­s­leep fehl­te, war die an­bin­dung an mei­ne haus­au­to­ma­ti­sie­rung. es gibt kei­nen weg die da­ten aus der ap­ple watch oder aus au­to­s­leep aus­zu­le­sen oder aus­lö­ser für ak­tio­nen zu de­fi­nie­ren. die no­kia sleep kommt mit ei­ner an­bin­dung an ifttt. das mag ich ei­gent­lich nur so mit­tel, ei­ner­seits weil die re­ak­ti­ons­zei­ten von ifttt aus er­fah­rung eher be­schei­den sind und weil ich mich bei haus­au­to­ma­ti­sie­rung eher un­ger­ne auf da­ten aus der cloud ver­las­se (me­a­su­re lo­cal, act lo­cal). grund­sätz­lich hal­ten sich mei­ne be­den­ken, vi­tal­da­ten in der cloud zu spei­chern in gren­zen. auf ap­ple-ser­vern dürf­te sich da seit jah­ren ei­ni­ges an­ge­sam­melt ha­ben. jetzt lie­gen vi­tal­da­ten von mir eben auch bei no­kia, nach­dem ich sie auch dem mitt­ler­wei­le in­sol­vent ge­gan­ge­nen sen.se für eine wei­le über de­ren sleep-pea­nut zu­ge­führt habe. jetzt pumpt eben die (der) no­kia he­alth die­se da­ten in die no­kia cloud. aber mit ex­ter­ri­tor­ital ge­la­ger­ten da­ten kann ich le­ben, was mich am cloud-ge­döns eher nervt ist die (oft feh­len­de) zu­gäng­lich­keit der da­ten. ich möch­te die auch selbst aus­wer­ten kön­nen und in echt­zeit dar­auf zu­grei­fen. be­vor ich mir die no­kia sleep ge­kauft habe, hab ich mir die API von no­kia he­alth an­ge­schaut und das sah ei­gent­lich ganz gut aus. theo­re­tisch gibt es zu­griff per API auf alle da­ten in der cloud, ge­si­chert über oauth2 und to­ken-ba­sier­te re­quests. das sieht in mei­ner mit­tel­kom­pe­ten­ten ein­schät­zung se­ri­ös und aus­rei­chend si­cher aus, aber eben auch kom­pli­ziert. was gut für die si­cher­heit und schwie­rig für die selbst­aus­wer­tung ist.

da das ein­zig re­le­van­te da­tum für die heim­au­to­ma­ti­sie­rung aber oh­ne­hin der zeit­punkt wann ich mich ins bett lege und auf­ste­he ist, ent­schied ich mich für den ifttt-weg, statt selbst eine API-an­bin­dung zu bas­teln (diekt­zu­griff auf das per wlan im heim­net­ze ein­ge­bun­de­ne no­kia he­alth scheint nicht mög­lich, das teil scheint kei­ne of­fe­nen ports zu ha­ben). ifttt trig­gert mei­nen heim­au­to­ma­ti­sie­rungs­zen­tra­le ho­me­as­sistant wenn ich mich ins bett lege und wenn ich auf­ste­he. das funk­tio­niert er­staun­lich gut und für ifttt-ver­hält­nis­se auch irre flott. so­bald ich 30-60 se­kun­den im bett lie­ge, schlägt der aus­lö­ser bei mir auf. beim auf­ste­hen dau­erts ge­ra­de mal 2-3 se­kun­den. das er­geb­nis ist be­frie­di­gend: rest­lich­ter im schlaf­zim­mer kann ich so aus­schal­ten (las­sen) so­bald ich im bett bin. ist der vor­hang noch of­fen, schliesst der sich. weil die da­ten zu­ver­läs­sig und zeit­nah sind, könn­te ich auch ei­nen alarm scharf schal­ten (hät­ten wir ei­nen) oder be­we­gungs­mel­der oder te­le­fo­ne stumm­schal­ten. so­bald ich auf­ste­he, sind die be­we­gungs­mel­der wie­der ak­tiv und ab­hän­gig von der zeit oder dem schlaf­zu­stand der mit­be­woh­ner lies­se sich der vor­hang öff­nen. die­se prä­zi­se und re­la­tiv zeit­na­he bett-prä­senz-er­ken­nung für die heim­au­to­ma­ti­sie­rung war der haupt­grund mir den (die) no­kia sleep zu kau­fen. vor­her hat das zwar auch ganz gut funk­tio­niert, in­dem ich ver­schie­de­ne sen­sor­da­ten über baye­si­sche wahr­schein­lich­keits­rech­nung zu­sam­men­führ­te (zeit, hel­lig­keit, be­we­gungs­mel­der­da­ten, sta­tus mei­nes lap­tops, an der steck­do­se gems­se­ner la­de­strom der ap­ple watch, co2-ge­halt der luft). die­se baye­si­sche sen­sor blieb aber, trotz stän­di­ger op­ti­mie­rung lei­der eher un­scharf, mit zu vie­len fal­schen po­si­ti­ven. in sa­chen bett-prä­senz-er­ken­nung bin ich nach der ers­ten nacht hoch­zu­frie­den mit dem no­kia sleep.

auch die no­kia he­alth mate app, bzw. de­ren schlaf­aus­wer­tung wirkt po­si­tiv. die sen.se-app, die die da­ten die mei­ne sleep-pea­nut in die cloud pump­te, nerv­te be­reits nach ein paar ta­gen und wirk­te wie uns­erö­ser und un­zu­ver­läs­si­ger ho­kus-po­kus. da­ge­gen scheint mir die he­alth-mate-aus­wer­tung und usa­bi­li­ty um wel­ten bes­ser. die da­ten ste­hen nach dem auf­ste­hen so­fort zur ver­fü­gung (sen.se rech­ne­te dar­an teil­wei­se stun­den­lang rum) und da­ten sind über­sicht­lich und schlüs­sig dar­ge­stellt. für alle da­ten (schlaf­tie­fe, ein­schlaf­dau­er, auf­wach­dau­er, herz­fre­quenz, etc.) gibt es de­tail­an­sich­ten und an­geb­lich habe ich heu­te nacht 3 mi­nu­ten ge­schnarcht (so ge­gen 5:13 uhr). un­zu­frie­den ist no­kia le­dig­lich mit der dau­er mei­nes nacht­schlafs (fünf­ein­halb stun­den), aber ich bin mit dem no­kia sleep nach ei­ner nacht ganz zu­frie­den.


vor ei­ner wei­le er­wähn­te ein kol­le­ge, dass aale, also alle aale, auch der eu­ro­päi­sche aal, auch aale in eu­ro­päi­schen bin­nen­ge­wäs­sern, imi­gran­ten aus der sar­gas­so­see in der nähe der ba­ha­mas sind. aale wer­den aus­schliess­lich in der sar­gas­so­see ge­bo­ren. ich woll­te das nicht glau­ben (weil ich noch nie da­von ge­hört hat­te) und schlug es nach:

Aale schlüp­fen im At­lan­tik, in der Sar­gas­so­see (in der Nähe der Ba­ha­mas). We­gen ih­rer Form hei­ßen die Aallar­ven Wei­den­blatt­lar­ven (Lep­to­ce­pha­lus-Lar­ve). Etwa drei Jah­re brau­chen die­se Lar­ven, um von der Sar­gas­so­see an die eu­ro­päi­schen Küs­ten zu ge­lan­gen. […]

Wenn die Wei­den­blatt­lar­ven in den eu­ro­päi­schen Küs­ten­ge­wäs­sern an­kom­men, wan­deln sie sich zu den ca. 7 cm lan­gen Glas­aa­len. Im Früh­jahr schwim­men sie in zum Teil gro­ßen Schwär­men von den eu­ro­päi­schen Küs­ten fluss­auf­wärts in die Bin­nen­ge­wäs­ser des Lan­des­in­ne­ren.
(wi­ki­pe­dia)

eben bin ich in mei­nem nach­rich­ten-feed auf die­sen bbc-ar­ti­kel ge­stos­sen: Why baby eels are one of Spain’s most ex­pen­si­ve foods.

wenn die glas­aa­le im no­vem­ber in den eu­ro­päi­schen küs­ten­ge­wäs­sern auf­tau­chen, fi­schen spa­ni­sche fi­scher sie ab und ver­kau­fen sie für um die 1000 euro pro kilo (den ers­ten fang auch für bis zu 5000 euro). al­ler­dings schme­cken sie nicht be­son­ders gut, ha­ben kei­ne be­son­ders an­ge­neh­me kon­sis­tenz. aber of­fen­bar gibt es ge­nü­gend men­schen, die sich ab und an et­was ex­klu­si­vi­tät leis­ten möch­ten, und die din­ger für ein paar hun­dert euro pro por­ti­on in re­stau­rants be­stel­len.

auch wit­zig, seit 1991 gibt’s ba­by­aal-imi­tat aus su­ri­mi-mas­se, statt an­gu­las heis­sen die gu­las. die ver­kau­fen sich so gut, dass es sie in spa­ni­en an­geb­lich je­den le­bens­mit­tel­la­den gibt.

le­sens­wert: bbc.com: Why baby eels are one of Spain’s most ex­pen­si­ve foods


mo­to­ri­sier­ter vor­hang

felix schwenzel in notiert

letz­te wo­che war ich sehr auf­ge­regt. für un­ser ehe­ma­li­ges kin­der­zim­mer habe ich eine mo­to­ri­sier­te vor­hang­schie­ne in chi­na be­stellt. in un­se­rer (ziem­lich) au­to­ma­ti­schen woh­nung sind bis­her kei­ne mo­to­ri­sier­ten ak­to­ren vor­han­den (aus­ser der lüf­ter im ba­de­zim­mer). bis­her läuft al­les eher un­ter dem mot­to sen­so­rik und be­leuch­tung. ge­nau be­trach­tet ha­ben die hei­zungs­ther­mo­sta­te von tado klei­ne mo­to­ren zur ven­til­steue­rung, aber eine gros­se, mo­to­ri­sier­te ges­te fehlt bis­her.

auf­ge­regt bin ich aus meh­re­ren grün­den. zum ei­nen, weil sol­che spie­le­rei­en, au­to­ma­ti­sche vor­hän­ge (oder rol­los), bis­her in un­er­rich­ba­ren preis­klas­sen la­gen. ich bin bei mei­ner re­cher­che auf lö­sun­gen ge­stos­sen, die bei 250-400 euro an­fin­gen (mo­tor chi­ne­si­sche händ­ler auf ama­zon.de) bis hin zu lö­sun­gen für un­se­re drei me­ter fünf­zig brei­te fens­ter­front, von 484,00 euro bis 1120,00 euro. selbst bei ikea kos­tet eine vor­hang­schie­ne für 3,50 me­ter um die 44 euro (3 schie­nen à 8€, 6 hal­ter à 4€, zu­be­hör für min­des­tens 4€).

we­gen die­ser preis­klas­sen habe ich lan­ge über­legt, mir selbst eine me­cha­nik zu bau­en. ge­ra­de war in der c’t ein pro­jekt dazu, die ein­kaufs­lis­te hat die c’t auf ca. 40 euro ge­schätzt, ex­klu­si­ve 3d-druck fürs ge­häu­se. an­ders als in der c’t vor­ge­schla­gen, hät­te ich 3d-dru­cker mo­to­ren­gur­te als zug­seil be­nutzt, aber die kom­ple­xi­tät der mo­to­ren­steue­rung, der ei­chung, der me­cha­nik und das be­fes­ti­gungs- und rol­len­ge­döns fürch­te­te ich, könn­te mich über­for­dern, zu viel zeit kos­ten oder am ende, we­gen des tra­shi­gen aus­se­hens, ei­nen nied­ri­gen waf-, bzw. bei­fah­re­rin-ak­zep­tanz-fak­tor> ha­ben.

weil ich auf ali­ex­press ei­nen händ­ler ge­fun­den habe, der mir eine 3,50 me­ter lan­ge schie­ne, mit mo­tor und gurt und gar­di­nen­rol­lern, in­klu­si­ve ver­sand, für knapp 130 euro ver­kau­fen woll­te, bin ich jetzt, wie ge­sagt, et­was auf­ge­regt (das hier ist der kauf­link, mir wur­de der preis aber auf nach­fra­ge auf 130 euro an­ge­passt).

passt das, lärmt das teil, lässt sich der mo­tor mit dem rfx­trx oder rflink fern­steu­ern und mit dem home-as­sistant au­to­ma­ti­si­ern? schlies­sen und öff­nen die gar­di­nen rich­tig? muss ich noch ein­fuhr- und um­satz­steu­er be­zah­len? kommt dass zeug hei­le an? funk­tio­niert das wirk­lich, wie das mar­ke­ting be­haup­tet, wenn man an der gar­di­ne leicht zieht, dass der mo­tor sie dann au­to­ma­tisch schliesst oder öff­net?

die 130 euro sind noch un­ter mei­ner schmerz­gren­ze, soll­te ich tat­säch­lich (was ich nicht er­war­te) schrott be­kom­men. so oder so, gibt das ein, zwei span­nen­de bas­tel­aben­de. auf­re­gend.


re­cher­che­links


kliff­hän­ger

felix schwenzel in notiert

vie­le se­ri­en ha­ben so gute cliff­han­ger, dass sie bei mir das ge­gen­teil be­wir­ken: ich schal­te voll be­frie­digt und in­spi­riert ab und schau nie mehr wei­ter. ge­ra­de ist mir das bei der zwei­ten fol­ge manhunt: un­ab­om­ber pas­siert. die haupt­cha­rak­te­re aus­rei­chend de­ckend ge­zeich­net, die ge­schich­te sorg­fäl­tig vom an­fang und ende her be­leuch­tet, nur der ver­meint­lich in­ter­es­san­te mit­tel­teil, die er­mitt­lung von theo­do­re ka­c­zyn­ski, die wohl für die kom­men­den sechs fol­gen vor­ge­se­hen war fehl­te noch. ich fand das ende der zwei­ten fol­ge, die das kra­chen­de schei­tern von ja­mes r. fitz­ge­rald, beim ver­such ein ge­ständ­nis zu er­quat­schen, zeig­te, so in­spi­rie­rend und be­frie­di­gend, dass ich wohl nicht mehr wei­ter­se­hen wer­de.

vor ein paar mo­na­ten ist mir das glei­che mit this is us pas­siert. die gran­dio­se ein­füh­rung in die fa­mi­li­en­sa­ga, die NBC wohl über drei staf­feln er­zäh­len will, reich­te mir voll­kom­men. mehr woll­te ich nicht se­hen und den rest lie­ber mei­ner phan­ta­sie über­las­sen. ich woll­te den gu­ten ge­schmack, den die ers­te fol­ge bei mir im mund hin­ter­liess, un­ver­fälscht be­hal­ten.

über­haupt wäre das ein span­nen­des li­te­ra­ri­schen gen­re — oder min­des­tens ein in­ter­es­san­tes hob­by: fern­seh­se­ri­en, von de­nen man nur eine oder zwei fol­gen ge­se­hen hat, selbst, in der ei­ge­nen vor­stel­lung zu­en­de zu füh­ren.

ge­ra­de fällt mir auf, im rück­blick wün­sche ich mir lost nach der vier­ten staf­fel nicht mehr wei­ter­ge­schaut zu ha­ben, son­dern mir den wei­te­ren ver­lauf selbst aus der nase ge­zo­gen zu ha­ben. wenn ich eins aus lost ge­lernt habe ist das wohl: se­ri­en auf­hö­ren zu gu­cken, wenn sie am bes­ten sind. wie nennt man das dann am bes­ten, cliff jum­ping?


dark, ver­dich­tung, kopf­tisch, ma­schi­nen­em­pa­thie

felix schwenzel in notiert

dark ab­ge­schal­tet nach 13 mi­nu­ten und 24 se­kun­den, nach der ers­ten dra­ma­tur­gi­schen zeit­lu­pe. fil­me oder se­ri­en die zeit­lu­pe zur dra­ma­ti­sie­rung ei­ner sze­ne be­nut­zen kann man in 90 pro­zent der fäl­le ver­ges­sen. der ein­zi­ge fil­me­ma­cher dem ich zeit­lu­pen ver­zei­he ist pe­ter sel­lers, wenn er sich mit kato als clou­seau prü­gelt.


beim spa­zie­ren ge­hen drü­ber nach­ge­dacht, war­um ich be­stimm­te ko­lum­nen nicht mag, bzw. an­de­re sehr ger­ne. es lässt sich wohl dar­auf run­ter­bre­chen, dass ich in ge­schrie­be­nen tex­ten kein ge­la­ber mag, auch wenn ich selbst fleis­sig sol­che tex­te ins in­ter­net schrei­be. la­bern ist na­tür­lich nicht ganz das pas­sen­de wort, aber ich glau­be was es be­schreibt ist vor al­lem feh­len­de dich­te. tex­te die ich mag soll­ten ver­dich­tet sein — oder run­ter­ge­kocht aufs we­sent­li­che. wahr­schein­lich ist das auch der grund, war­um dich­tung an­spruchs­vol­les schrei­ben be­zeich­net. das ge­gen­teil ei­nes ge­dich­te­ten tex­tes wäre dem­nach ein ge­bläh­ter text. bei bläh­kunst wird es dann an­de­rer­seits auch wie­der in­ter­es­sant.

beim wei­ter­lau­fen fiel mir dann ein, dass con­stan­tin seibt auch schon­mal, un­end­lich ele­gant, in die­se ker­be ge­schla­gen hat, als er fol­gen­des schrob:

Das Kon­zept von kom­pri­mier­ter Zeit ist auch das der Grund, war­um Leu­te gern le­sen: Sie ma­chen ein blen­den­des Ge­schäft. In ei­ner Mi­nu­te ha­ben sie eine Stun­de frem­de Denk­ar­beit oder mehr ge­won­nen.

ich kann es selbst nicht glau­ben, aber um den ab­satz oben zu schrei­ben, habe ich auch fast eine hal­be stun­de nach­ge­dacht.


ich bin so eine art 1pass­word für gros­se tei­le mei­ner ver­wand­schaft. wenn ich mir de­ren pass­wor­te nicht mer­ke und no­tie­re, hät­ten vie­le ame­ri­ka­ni­sche platt­for­men sehr viel we­ni­ger user en­ga­ge­ment. und ich wür­de sehr viel we­ni­ger mit mei­ner ver­wand­schaft te­le­fo­nie­ren.


ich mag news­let­ter, im­mer­hin ist die­se web­site mehr oder we­ni­ger aus ei­nem news­let­ter ent­stan­den, den ich um die jahr­tau­send­wen­de re­gel­mäs­sig und ohne dou­ble opt-in ver­schick­te. ich lese den check­point nach wie vor mit­tel­re­gel­mäs­sig (sonst wan­dert mor­gens so gut wie al­les in den müll­ei­mer). was ich aber er­schüt­ternd fin­de: die in­hal­te sind spä­ter im netz nicht mehr auf­zu­fin­den (aus­nah­men be­stä­ti­gen die re­gel). man kann die tex­te na­tür­lich ko­pie­ren und wei­ter­schi­cken — oder wie ich, ko­pie­ren und ins no­tiz­zet­tel­pro­gram ein­fü­gen. das habe ich mit ei­nem ab­schnitt aus dem check­point (von lo­renz ma­roldt) vom 1. fe­bru­ar ge­macht und eben noch­mal da­nach ge­goo­gelt: nichts ge­fun­den.

weil mir der ab­schnitt wirk­lich gut ge­fiel und ich fin­de, dass hin­wei­se auf die bi­got­te­rie und heuch­le­rei gros­ser tei­le des sprin­ger-ver­lags ein­fach gut zu goog­len sein müs­sen, habe ich den ab­schnitt jetzt hier­hin ko­piert:

Star­ke Pro­sa. Der Check­point fand die Fas­sa­den­stür­me­rei der Hoch­schu­le ge­gen „Al­leen/Al­leen und Blu­men/Blu­men/Blu­men und Frau­en/Al­leen/Al­leen und Frau­en/Al­leen und Blu­men und Frau­en und/ein Be­wun­de­rer“ ja da­ge­gen eher ein biss­chen al­bern und dich­te­te des­halb, stets die sich er­ei­fern­den, til­gungs­be­rei­ten Gre­mi­en vor Au­gen, ei­nen kon­struk­ti­ven Kom­pro­miss­vor­schlag - Sie er­in­nern sich viel­leicht:
 
Köp­fe
Köp­fe und Bret­ter
Bret­ter
Bret­ter und Nä­gel
Köp­fe
Köp­fe und Nä­gel
Köp­fe und Bret­ter und Nä­gel und
eine Schrau­be (lo­cker)

 
Tat­säch­lich kam das Ge­dicht ganz gut an – so gut so­gar, dass ei­ni­ge Check­point-Ly­rik-Fans es im On­line-Fo­rum der „Welt“ pos­te­ten, wo es wie­der­um viel Zu­stim­mung und neue Freun­de fand. Doch plötz­lich, kaum zu fas­sen - war es weg. Ein­fach ver­schwun­den! Aus­ge­löscht, ja: aus­ge­merzt von der Sprach­po­li­zei ei­ner klei­nen Min­der­heit von Tu­gend­ter­ro­ris­ten, eu­phe­mis­tisch „Com­mu­ni­ty Ma­nage­ment“ ge­nannt. Und wie der Asta der ASH hat auch das CM der Welt eine Be­grün­dung aus dem Setz­bau­kas­ten der Kunst­frei­heits­geg­ner per Mail ei­ner nach­fra­gen­den Le­se­rin über­sandt: „Ihr Kom­men­tar wur­de nicht ver­öf­fent­licht, da er ge­gen un­se­re Nut­zungs­re­geln ver­stößt: Bit­te blei­ben Sie sach­lich im Ton.“ Tja, so weit sind wir jetzt schon ge­kom­men: Bret­ter, Nä­gel, Schrau­ben – nichts darf man mehr sa­gen. Aber ei­nen Ver­such ha­ben wir noch, ok? Wie wäre es da­mit: „Kopf. Tisch.“ Bes­ser? 

 
 


vor ein paar wo­chen bin ich zu fuss vom wed­ding in den tier­gar­ten ge­gan­gen, zum trö­del­markt. auf dem weg da­hin habe ich drei­mal ei­nen mit neon-sport­kla­mot­ten und man-bun aus­ge­stat­te­ten jog­ger über­holt. ein­mal, als er sich in ei­nem haus­ein­gang warm mach­te, streck­te oder au­to­gen vor­be­rei­te­te. ir­gend­wann rann­te er an mir vor­bei, hielt 50 me­ter wei­ter aber wie­der an, um ir­gend­was an sei­ner ap­ple-watch und sei­nem an den ober­arm ge­schnall­ten ipho­ne ein­zu­stel­len. ich er­kann­te: am ober­arm lässt sich ein ipho­ne nicht son­der­lich gut be­die­nen.

da­nach lief (im sin­ne von ge­hen) ich ein bis zwei ki­lo­me­ter wei­ter, bis er (end­lich) wie­der an mir vor­bei­rausch­te. nach 50 me­tern blieb er er­neut ste­hen, sah ziem­lich an­ge­strengt und lei­dend aus, stütz­te sich auf sei­ne knie und keuch­te. als ich mich kur­ze zeit spä­ter um­schau­te, lief er zu­rück auf los.


apro­pos ap­ple-watch. ende de­zem­ber habe ich mir so eine ge­gen gros­se wi­der­stän­de ge­kauft. weil ich arm­band­uh­ren grund­sätz­lich scheis­se un­nütz und ver­un­stal­tend fin­de, habe ich mir lan­ge ver­bo­ten so­was zu kau­fen. vor al­lem zu ei­nem sol­chen preis. ir­gend­wann konn­te ich aber mei­nen wi­der­stand bre­chen, weil die uhr nicht nur die uhr­zeit an­zeigt, son­dern auch zäh­len kann. schrit­te, herz­schlä­ge, ge­lau­fe­ne ki­lo­me­ter und … nee, das wars schon.

das haupt­ar­gu­ment war aber stil­le. mehr noch als arm­band­uh­ren has­se ich klin­gel­tö­ne und vi­brie­ren­de han­dys. die vi­bra­ti­on in mei­ner brust­ta­sche hat mich im­mer in den wahn­sinn ge­trie­ben, weil ich nie un­ter­schei­den konn­te ob das nun ein phan­tom­vi­brie­ren oder ein an­ruf war. mei­ne zwei jah­re gut funk­tio­nie­ren­de lö­sung war blit­zen. wenn ich eine nach­richt be­kam oder je­mand an­rief, blitz­te mein te­le­fon in mei­ner ja­cket-brust­ta­sche. das hat er­staun­lich gut funk­tio­niert, die bei­fah­re­rin muss­te mich nie öf­ter als ein­mal pro wo­che an­schrei­en, war­um ich denn nicht ans te­le­fon gin­ge.

mit der ap­ple watch po­chen nach­rich­ten und an­ru­fe auf mei­nen arm. ich habe zwar 80% al­ler be­nach­rich­ti­gun­gen ab­ge­schal­tet, aber die die ich ha­ben möch­te klop­fen jetzt — bis­her völ­lig ohne phan­tom­klop­fen.


für mei­ne t3n-ko­lum­ne habe ich mir fol­gen­de über­schrift no­tiert, aber lei­der nicht die pas­sen­de ko­lum­ne dazu ge­schrie­ben. muss ich ir­gend­wann mal ma­chen.

ma­schi­nen­em­pa­thie ist die neue so­zi­al­kom­pe­tenz


thor: rag­na­rok

felix schwenzel in gesehen

am ende ir­gend­wie un­ter­halt­sam, aber die ver­satz­stü­cke aus 2000 jah­ren pop­kul­tur die hier wild kom­bi­niert und zu­sam­men­ge­wür­felt wer­den, wa­ren ir­gend­wie zu dick auf­ge­tra­gen.

pom­mes mit zu viel ma­yo­nai­se.


ja­son kott­ke na­gelt es auf den punkt:

„I kin­da hate mys­elf for lo­ving the­se ads, but dam­mit they’re su­per cle­ver. They used the en­er­gy of their op­pon­ents against them, like in ju-jitsu.“


das fern­seh-la­ger­feu­er ist zwar zeit­ver­scho­ben, wird im­mer trotz­dem im­mer grös­ser; das war auch mein abend­pro­gram (und von ein paar mil­lio­nen an­de­ren):

So: [The Clover­field Pa­ra­dox] its­elf may not be gre­at. (I ha­ven’t seen it yet; I wat­ched “Star Trek: Dis­co­very” and an­o­ther epi­so­de of “Al­te­red Car­bon” last night in­s­tead.) And the deal seems to …

six­co­lors.com/link/2018/02/net­flix-an­noun­ces-re­leases-clover­field-pa­ra­dox/


es ist eine sehr schlech­te idee, den öf­fent­li­chen raum pri­va­ten un­ter­neh­men zu über­las­sen. trotz­dem ma­chen wir es im­mer wie­der und mit ver­gnü­gen. bis es dann kaf­kaes­que wird. hackr.de/…/sor­ry-this-car­ri­er-is-curr­ent­ly-not-sup­port­ed


mein vor­schlag für ei­nen vor­trag auf der re­pu­bli­ca 2018

felix schwenzel in notiert

ich den­ke ein­mal im jehr ger­ne et­was in­ten­si­ver nach und be­rei­te des­halb (fast) je­des jahr ger­ne in wo­chen­lan­ger ar­beit ei­nen vor­trag für die re­pu­bli­ca vor. vor dem vor­trag, zur be­wer­bungs­zeit, im ja­nu­ar, den­ke ich auch über den vor­trag, bzw. das the­ma nach, aber lan­ge nicht so in­ten­siv, wie bei der kon­kre­ten aus­ar­bei­tung. die­ses jahr merkt man das lei­der mei­nem be­wer­bungs­text an. aber ich glau­be das the­ma, mensch­li­che au­to­no­mie und das ste­ti­ge in­di­vi­du­el­le und kol­lek­ti­ve an­trei­ben durch fra­gen und in fra­ge stel­len, passt zur re­pu­bli­ca und in­ter­es­siert mich. ich hof­fe das in­ter­es­se am the­ma ist nicht nur bei mir vor­han­den.

das ist der be­wer­bungs­text, den ich eben ab­ge­ge­ben habe:

42. warum wir nach fragen, nicht nur nach antworten suchen müssen

wo steht der mensch, wie kann er sich zwi­schen kon­troll­ver­lust, all­herr­schen­den di­gi­ta­len me­ga­kon­zer­nen, au­to­no­men ma­schi­nen, mäch­ti­gen al­go­rith­men als selbst­stäm­dig den­ken­der und agie­ren­der mensch po­si­tio­nie­ren und be­haup­ten? oder be­freit und die di­gi­ta­le re­vo­lu­ti­on be­reits — und wir mer­ken es we­gen lau­ter gries­gram und wut gar nicht?

vor knapp zwan­zig jah­ren hat­te ich das ge­fühl, die wich­tigs­te fra­ge der men­scheit ge­fun­den zu ha­ben. sie lau­tet: „was willst du ei­gent­lich?“

mich in­ter­es­sier­te, wie ver­schie­de­nen men­schen die­se fra­ge be­ant­wor­ten wür­den und stell­te sie (für meh­re­re jah­re) ins in­ter­net. lei­der wa­ren da­mals noch nicht be­son­ders vie­le men­schen im in­ter­net, wes­halb die zwei ant­wor­ten dar­auf eher un­be­frie­di­gend wa­ren und ich sie mir auch nicht ge­merkt habe.

in der rück­schau muss ich zu­ge­ben, dass die fra­ge, ganz ohne kon­text und ein­ord­nung, auch eher be­scheu­ert und even­tu­ell so­gar ein biss­chen ag­gres­siv wirkt, je­den­falls nicht, wie die die wich­tigs­te fra­ge der men­scheit. in mei­nem vor­trag möch­te ich den da­mals feh­len­den kon­text nach­lie­fern und er­klä­ren, was ich mit der fra­ge er­rei­chen woll­te und war­um ich sie nach wie vor, ganz be­son­ders heu­te, für wich­tig hal­te.

das pro­blem ist näm­lich, in al­ler kür­ze, dass es ei­ni­ge men­schen gibt die die­se fra­ge für sich be­ant­wor­tet ha­ben und bei der ar­beit an der ant­wort so viel macht und ein­fluss ge­won­nen ha­ben, dass sie un­se­re ei­ge­ne fä­hig­keit nach ant­wor­ten (und fra­gen) zu su­chen mas­siv be­ein­flus­sen. um nur eins von vie­len bei­spie­len her­aus­zu­grei­fen; mark zu­cker­berg hat die fra­ge be­ant­wor­tet mit: „alle men­schen der welt mit­ein­an­der ver­bin­den“. die fra­ge ist aber nicht nur: wol­len wir das auch? son­dern: wel­che an­de­ren ant­wor­ten gibt es, was wol­len wir (ei­gent­lich), wel­che neu­en fra­gen er­ge­ben sich aus zu­cker­bergs ant­wort?

ich glau­be, pla­ka­tiv ge­sagt, dass wir nicht nur über pri­vat­sphä­re, den schutz von da­ten oder vor über­wa­chung nach­den­ken soll­ten, son­dern ver­mehrt über un­se­re (in­di­vi­du­el­le) vor­stel­lung von zu­kunft und die (di­gi­ta­le) ge­stal­tung un­se­res le­bens, in­di­vi­du­ell und kol­lek­tiv. statt le­dig­lich in au­to­no­me ap­pa­ra­te (fahr­zeu­ge, platt­for­men) for­schung und geld zu in­ves­tie­ren, soll­ten wir un­se­re ei­ge­ne, per­sön­li­che und kol­lek­ti­ve vor­stel­lung von au­to­no­mie er­for­schen, in uto­pien gies­sen und im­mer wie­der (in) fra­ge(n) stel­len.