die süsskartoffeln sahen super aus, wie im buch, waren aber eher so lala. die beifahrerin war sehr unterbegeistert. ich habe ihre reaktion auch fotografisch festgehalten, leider hat sie mir untersagt das foto zu veröffentlichen.
der coleslaw war aber sehr lecker, obwohl ich das rezept leicht abwandeln musste.
zwei karotten, in stiftchen geschnitten und einen kleinen schwenzelfenchel in hauchdünne scheiben geschnitten habe ich getrennt in zitronensaft mariniert. getrennt, weil ich auf keinen fall fenchel in meiner coleslaw portion haben wollte, die beifahrerin aber schon. nebenbei habe ich dann einen halben wirsingkopf kleingehobelt, eine rote paprika in streifen geschnitten, eine gelbe chilischote in feine ringe, 15 gramm dill und petersilie gehackt. estragon hatten wir nicht und weil wir auch keinen radicchio hatten, habe ich noch eine rote beete in stiftchen geschnitten und gewässert.
sehr lecker waren die gewürznüsse die ottolenghi empfiehlt auf den coleslaw zu streuen: 120 gramm cashewkerne mit einem dreiviertel teelöffel kurkuma, einem dreiviertel teelöffel gemahlenem kreuzkümmel, andertalb teelöffeln paprikapulver und etwas zucker und salz vermengen und mit einem esslöffel wasser an den nüssen verkleben. das alles habe ich dann ungefähr 20 minuten im ofen geröstet.
das dressing bestand aus etwas mehr als den angegeben 100 gramm (griechischem) sahnejogurt, 40 gramm mayonaise, je andertalb teelöffeln scharfem senf und honig und einem schuss olivenöl.
beide rezepte aus yotam ottolenghis vegetarische köstlichkeiten.
gute frage: die leute die vor kurzem noch warnten, dass hillary clinton genauso schlimm sein würde, wie trump, wovor warnen die eigentlich im moment?
ich habe mich vorgestern länger und sehr anregend mit martin oetting unterhalten. worüber wir uns (unter anderem) unterhalten haben, hat er vor ein paar wochen hier aufgeschrieben. ich finde das sehr toll, was er da vorhat und ich hoffe sehr, dass er auf der republica wird sprechen können.
Nach einigem Nachdenken und Gesprächen mit Freunden bin ich zum Entschluss gekommen, heute wieder genau das Gleiche zu tun, was ich zwischen 2005 und 2011 schon einmal getan habe. Damals habe ich mich zunächst auf einem Blog und später dann zusätzlich auch in öffentlichen Vorträgen mit einem Thema auseinander gesetzt, das ich verstehen und beherrschen wollte. Das Thema war damals „Word-of-Mouth Marketing“, das Blog hieß ConnectedMarketing. Außerdem habe ich in der Folge jahrelang unzählige Vorträge in ganz Deutschland und Europa zu diesem Thema gehalten. […]
Ab heute ist mein Thema ein neues: Das Große Unbehagen. Meinem Eindruck nach entspringt es vor allem einer stetig wachsenden sozialen Ungleichheit in vielen Teilen Europas, den wirtschaftlichen Problemen innerhalb und außerhalb der Europäischen Union, den nicht enden wollenden Krisen, der Sorge um unendliches Wachstum auf einer endlichen Erde, und der Frage danach, ob politische Entscheidungen eigentlich heute noch Rücksicht auf die Menschen nehmen, die im Alltag von ihnen betroffen sind. (weiterlesen)
es ist unübersehbar, dass mir die heimautomatisierung in letzter zeit grosse freude bereitet. neben all den kleinen und grossen projekten die ich umgesetzt habe oder die ich noch plane, hat mir ein kleines projekt in den letzten tagen besonders viel freude bereitet. ich war immer ein grosser freund von pendeluhren. in meiner kindheit war ich oft in häusern, in denen grosse pendel-standuhren standen, die mehr oder weniger laut vor sich hintickten und jede stunde mit geläut auf sich (oder die vergangene zeit) aufmerksam machten. ich mochte die ruhe (≠ geräuschlosigkeit) die diese regulatoren ausstrahlten und ich mochte das ruhige geläut.
ein versuch eine solche pendeluhr bei uns zuhause zu etablieren scheiterte grandios. der beifahrerin war das ticken zu laut, die uhrzeit stimmte nie und das geläut der zu kleinen uhr war (relativ) jämmerlich. ausserdem musste man die uhr ständig aufziehen und dabei darauf achten, nicht zu überziehen.
vor ein paar tagen las ich im home-assistant forum von einer digitalen lösung. einfach den home-assistant anweisen jede stunde, ausser zu nachtzeiten, eine bestimmte sound-datei abzuspielen. die uhrzeit des geläuts ist mit dieser lösung äusserst präzise und die ausgestossenen geräusche flexibel.
ich mochte allerdings das westminster-gebimmel nicht, das der benutzer hareeshmuhier zum download angeboten hatte. beim big-ben ist das in ordnung, in meiner wohnung finde ich es (leicht) affektiert.
statt des westminster-gebimmels habe ich mir diesen einzelnen schlag runtergeladen und das bash-script, das den ton abspielt ein bisschen vereinfacht und angepasst:
das bash-script liegt auf unserem mac-mini, auf dem auch der home-assistent läuft und es wird von einer home-assistant automation stündlich aufgerufen (ich habe die automation (mehr oder weniger) komplett von hareeshmu übernommen).
an den mac-mini habe ich per bluetooth einen ganz ordentlichen, brachliegenden [-werbelink] bluetooth-lautsprecher angeschlossen und ihn in der abgehängten decke im flur platziert, in der auch schon eine antenne versteckt ist. das verteilt den uhrenschlag schwer lokalisierbar im ganzen flur und den angrenzenden räumen und fügt durch die eigentlich ungünstigen akkustischen verhältnisse unter der decke, einen angenehmen hall hinzu.
ich finde den stündliche gebimmel äusserst angenehm, auch wenn es mich immer wieder daran erinnert, wie schnell die zeit vergeht. das kind und die beifahrerin sind, glaube ich, eher genervt davon, zumal ich den mechanismus natürlich auch (hin und wieder) hemmungslos dazu benutze das kind per druckluft/airhorn-tröte zu wecken oder gelegentlich ein pupsgeräusch abspiele. insgesamt tolerieren sie die spielerei aber (noch).
und zur not lässt sich der ganze spuk per schalter deaktivieren.
ich weiss nicht, warum ich nicht früher drauf gekommen bin: meine erste virtuelle standuhr.
das ist ein RFXtrx433E, oder wie ich es kurz zu sagen pflege: ein rfxtrx. der rfxtrx ist ein funk transceiver, der 433-mhz-funksignale sendet und empfängt.
eigentlich wird er (wie auf dem produktbild zu sehen) mit einer stummelantenne geliefert. die sendet schon ganz ordentlich, hat aber schwächen beim empfang, zumindest bei ungünstigen empfangsbedingungen. ungünstig sind vor allem mauern, metall und fleisch, dinge die man leider zu hauf in wohnungen findet und die den funkwellen ständig im weg stehen.
wie sie sehen, sehen sie nichts. das liegt daran, dass die antenne in der (abgehängten) decke steht, optimalerweise auch auf einem blechträger, der den empfang nochmals positiv beeinflusst.
mit dieser kombination, dem rfxtrx und der besseren antenne empfängt meine steuerzentrale jedes 433 mhz funksignal (von fernbedienungen, funkschaltern, funkbewegungsmeldern) und erreicht jeden aktor (funksteckdosen) bei uns im haus, egal in welchem winkel. ich bin wirklich sehr glücklich mit dem teil. es funktioniert tadellos, arbeitet mit dem homeassistant zusammen und wird von seinem hersteller rfxcom.com liebevoll gepflegt und mit regelmässigen firmwareupdates versorgt. soweit ich das sehe ist rfxcom.com eine (niederländische) ein-mann-firma von bert w., der mir auf meine nachfrage auch einen grosszügigen rabatt beim kauf des geräts angeboten hat, den ich angenommen habe, weshalb auch werbung über dem artikel steht.
ein ausführlicher test folgt noch, ich wollte mit diesem ersten hinweis auf den rfxtrx erstmal nur meiner begeisterung ausdruck verleihen. das gerät ist jetzt seit ein paar monaten bei uns im einsatz und hat meine selbstbau-bastellösung zum 433-mhz-funkempfang und -versand (fast) komplett abgelöst. kaufen kann man es beim hersteller, aber auch bei amazon. es arbeitet mit vielen hausautomatisierungssystemen zusammen (fhem, domoticz, openhab), nicht nur mit meiner derzeitigen wahl, dem home-assistant.
um es nochmal zu sagen: ich bin restlos begeistert von diesem gerät.
neues macbook, seit der installation, bzw. dem aufspielen meiner daten per timemachine ein woche nicht mehr neugestartet. auch das systemupdate hab ich nicht eingespielt, das im app-store ständig auf sich aufmerksam macht. ich wollte erst einen time-machine-backup komplettieren, bevor ich das mache.
heute hab ich mich um 15 uhr entschlossen doch mal einen neustart zu machen. beim ausschalten hing der rechner dann mit leuchtendem cursor, aber ansonsten dunkel. also die ausschalttaste gesucht, die ist beim neuen macbook unter dem touch-id-sensor versteckt, und das ausschalten forciert.
nach dem neustart wollte safari nicht mehr starten. egal. chrome ging. zur sicherheit nochmal neugestartet. gleiches spiel. ausschalten wollte sich der mac nicht, bzw. konnte er sich nicht. er hing wieder mit einem schwarzen bildschirm und leuchtendem cursor fest. jeder neustartversuch mit dem gleichen ergebnis.
erste idee: macos-update. dann eben ohne aktuellen timemachine backup. ging auch nicht, der app-store pries mir das update zwar weiterhin an, wollte/konnte es aber nicht installieren.
also habe ich einen standalone-installer für macos 10.12.2 gesucht und gefunden. nur: der installer hing sich auch auf nach der passworteingabe.
grr.
aus dem recovery-system kann man auch nur komplett neu installieren (und damit alles löschen oder 4 stunden die eigenen daten aus dem backup zurückschaufeln). alles probiert was ich kenne, parameter-RAM zurücksetzen, festplattendienstprogram diskckeck, im gesicherten modus booten, alle safari voreinstellungen und caches (nach sicherung der einstellungen) entfernt. nichts. immer der gleiche fehler: kein restart ohne gewalt möglich, safari und das instalationsprogramm wollten nicht funktionieren.
dann hab ich doch noch ne idee gehabt. es gibt doch die kommandozeile. folgende magischen zeichen habe ich gegoogelt:
damit lief der installer dann durch, erbat freundlich einen neustart („now“), räumte nach dem neustart nochmal ein bisschen um („verbleibende zeit ca. 2 minuten“, zwei minuten, die dann — natürlich — wieder 5 minuten lang waren), und siehe da, danach funktionierte wieder alles.
ich installier jetzt nur noch über die kommandozeile!
ich habe mir diesen hub gekauft weil er günstig und gut bewertet war. grundsätzlich funktioniert er auch genauso wie erwartet, man kann (bis zu vier) USB-geräte mit USB-A-steckern anschliessen, einen monitor per HDMI und ein ladegerät. all diese geräte schliesst man dann mit einem einzigen USB-C kabel an den computer an (bei mir ein macbook pro von 2016).
leider hat mein hub angefangen laut und durchgehend zu ziepen und pfeifen, sobald ein ladegrät per USB-C an den hub angeschlossen war. auch ohne angeschlossenes ladegerät, lediglich mit einem USB-ethernet-adapter, war ein leises, regelmässig schwankendes fiepen zu hören.
auch der HDMI-anschluss funktionierte nicht so, wie ich mir das gedacht habe. stecke ich ein USB-C auf hdmi kabel in mein macbook ein, erscheint das computerbild gleich auf dem monitor. stecke ich den aukey-hub mit angeschlossenem HDMI-kabel ein, erscheint zunächst gar nichts auf dem monitor. die USB-geräte und die stromdurchleitung werden alle erkannt, der monitor aber erst, wenn ich das HDMI-kabel einmal abziehe und dann wieder einstecke.
auf die probleme (per mail) angesprochen hat sich aukey bereiterklärt mir den kaufpreis zu erstatten und das ich den hub nicht zurückschicken müsse.
ich habe dieses kabel für mein macbook pro (2016) gekauft und es funktioniert exakt so wie erwartet: auf der einen seite in den computer stecken, auf der anderen in den monitor und schon hat man das computerbild auf dem monitor. das kabel sitzt an beiden enden gut, wackelt nicht und ist auch nicht zu dick.
ich hatte mir überlegt noch wegen des preises (derzeit um die 20 euro) rumzunölen, aber wenn man bedenkt, dass man im einschlägigen elektrohandel normale HDMI-kabel kaum für unter 15 oder 20 euro bekommt, dafür aber allerlei gold oder platin-kontakte oder HDMI-kabel mit „ethernet“, erscheint dieses kabel beinahe wieder günstig.
schöne musik haben sie bei 1und1 in der warteschleife wirklich. nach 10 minuten musik, meldet sich jemand der mich fortan herr wenzel nennt und sein mikrofon offenbar vor dem nasenloch montiert hat. ich höre jeden einzelnen atemzug und, das bilde ich mir zumindest ein, auch verdauungsgeräusche.
ich erzähle, dass ich gestern bei meiner schwiegermutter gewesen sei und updates für ihren rechner über mein handy runtergeladen hätte, weil das DSL so lächerlich langsam gewesen sei. sie hat einen „1&1 Doppel-Flat 6.000“-vertrag für den sie jeden monat 30 euro zahlt, und von dessen 6 mbit/s an der fritzbox gerade mal 2,3 mbit/s ankommen. das ist die geschwindigkeit, mit der andere DSL-anbieter ihre kunden bestrafen, wenn sie ihr download-kontingent erschöpft haben.
also frage ich nach möglichkeiten den vertrag in einen normal nutzbaren anschluss umzuwandeln. leider macht mich die antwort aus dem call-center sehr aggressiv. meine schwiegermutter könne eine doppelflat 50.0000 für 29,99 haben, bekäme für eine einmalzahlung von 24,89 eine neue fritzbox und für eine monatliche zahlung von 10 euro, bekäme sie fernsehgedöns übers internet und da würde er auch noch einen fernseher von samsung und einen chromecast drauflegen. jetzt hört er sich tatsächlich wie ein kirmesansager an, die halten ihre mikrofone auch oft vors nasenloch oder in den mund.
dass der vertrag alleine, nach der mindestvertragslaufzeit von 2 jahren, fast 40 euro kostet, erwähnt die pflanze am telefon nicht, bestätigt das aber auf nachfrage.
ich bin auf 50.
ob es auch etwas günstiger gehe, mit 16tausend vielleicht. tatsächlich betet er mir das unattraktive angebot runter, dass mir auch schon die 1und1 webseite als wechseloption angeboten hat: zwei jahre würde meine schwiegermutter 30 euro zahlen, danach 35 euro. ich weise den mann mit dem mikro vor dem nasenloch darauf hin, dass neukunden dieses paket sehr viel günstiger angeboten bekommen (nämlich für ein jahr zu 15, danach für 30 euro). das sei richtig, bläst er mit der nase ins mikro. ob er da nichts machen könne, ob die einzige möglichkeit ein günstiges angebot zu bekommen eine kündigung sei? auch das bejaht er.
ich bin auf 100.
und ich frage mich, was für ein verkacktes, unmoralisches geschäftsmodell die grossen DSL-anbieter fahren (macht ja nicht nur 1und1 so); alt- und neukunden werden mit irreführenden, schwer verständlichen und mit sternchentexten durchsääten angeboten geködert, die an sich schon saftig bepreist sind, aber für altkunden nochmal einen ticken teurer. die anbieter rufen einem zwischen den zeilen zu: wer länger als zwei jahre unser kunde bleibt ist ein vollidiot. auch auf explizite nachfrage, liess mich die telefonpflanze von 1und1 wissen, dass anpassungen des vertrags auf den stand der technik oder das aktuelle preisniveau nicht vorgesehen sind: „wieso sollten wir irgendwas ändern, wenn der kunde zufrieden ist?“ die korrekte antwort, die mir während des telefonats leider nicht eingefallen ist lautet natürlich: „ihre kunden sind nicht zufrieden, wenn sie einen anschluss kaputtdrosseln und für ein technisch minderwertiges produkt premiumgebühren kassieren.“
aber vielleicht ist meine logik, dass man sein produkt, auch bei langer vertragslaufzeit, ohne aufpreis und bohei an den stand der technik anpassen könnte auch einfach nicht mit der logik von betriebswirten kompatibel. betriebswirte glauben vielleicht tatsächlich, dass ein kunde der noch nicht gekündigt hat, zufrieden sei.
und vielleicht sollte man der logik der betriebswirte tatsächlich einfach folgen und alle ein bis zwei jahre seinen DSL-vertrag kündigen und woanders neu abschliessen. solange bis die pappnasen irgendwann einmal verstehen, dass bestandskunden auch der pflege bedürfen — und das auch zu schätzen wüssten.
das neuabschliessen eines neuen DSL-vertrags für meine schwiegermutter, inklusive telefonnummern-umzugsbeauftragung ging dann übrigens schneller als das unerfreuliche telefonat mit der kundenverarschungshotline von 1und1.
ich fand den geruch ledrig, leicht seifig, eichig. nachdem die beifahrein dran gerochen hatte („riecht schon richtig toll, muss man mal sagen!“) und dann auch noch anis roch, musste ich auch plötzlich weihnachtsplätzen riechen.
den geschmack fand ich gut, schön mild, leicht kantiger, bitterer abgang und nur die zungenspitze spürte einen leichten brand.
richtig aha! hats bei uns erst nach dem blick auf den beipackzettel gemacht. natürlich! karamell! und dass sehr, sehr deutlich.
wäre ich ein paar jahrzehnte jünger, würde ich nach dem ansehen dieses videos möglicherweise sofort stadtplanung studieren wollen.
zufälligerweise habe ich vor ein paar jahrzehnten tatsächlich (architektur und) stadtplanung studiert und mich währenddessen auch mehr oder weniger mit einigen der fragen, die in diesem video angesprochen werden, beschäftigt. das video ist stellenweise etwas flapsig und arg schnell, aber das ist eigentlich auch der reiz des videos. denn das video schafft das grosse ganze zu zeigen, quasi in vogelperspektive. das video zeigt wie wichtig es ist, dass wir uns alle gedanken machen, wie die zukunft von städten aussehen könnte und dass wir mehr oder weniger alle gezwungen sind, uns irgendwann mit dieser frage auseinanderzusetzen.
mir gefällt ganz besonders die analogie stadt/internet, die im film immer wieder angedeutet wird — darüber müsste man (ich spreche mit mir selbst) viel mehr nachdenken.
bei kottke gefunden, der auch eins der ziatte aus dem film abgeschrieben hat:
And a relevant quote from Jane Jacobs’ The Death and Life of Great American Cities: “Lowly, unpurposeful, and random as they may appear, sidewalk contacts are the small change from which a city’s wealth of public life may grow.”
der duft war interessant, es roch wieder wie eine whiskyfasslagerhalle, mit leichter obstnote. ich roch entfernt zwar wieder spüli, aber sehr weit weg. ich fand den rauch-geruch subtil, die beifahrerin sagte: „das zeug ist richtig rauchig! als würden 10 männer in einem kleinen raum quarzen!“ jedenfalls hatte der geruch eine tiefe, die mich neugierig machte, ich war gespannt, wie sehr der rauch rausschmecken würde.
und es war der hammer! wie bei der #11 schmeckte ich kiefernrauch, eigentlich alle möglichen sorten rauch. an der zungenspitze kribbelte es ein bisschen, danach füllte sich der mundraum mit rauch, aber ohne dass es brannte. lagerfeuer ohne brand. der abgang war langanhaltend, oder genauer, der angenehme rauchgeschmack blieb lange im mund. ich war wirklich neugierig was das sein könnte, sowas, in dieser intensität und so viel freude auslösend, hatte ich bisher noch nicht gehabt.
auf dem beipackzettel von whisky and cigars stand: „as we get it islay, ian macleod’s, 61,3% vol.“ von den 61 umdrehungen war nichts zu spüren, wie gesagt, kein brand, eher ein mildes gefühl. die beifahrerin, die sonst eher empfindlich auf den alkoholbrand reagiert, fand das zeug auch mild und angenehm — und es schmeckte ihr auch richtig gut.
ich war so hin und weg, dass ich gleich eine flasche kaufen wollte, am liebsten wäre ich am montag zu whisky and cigars gelaufen um genau dieses zeug zu kaufen. denn ich hatte im internet gelesen:
In der As We Get It! Serie füllt Ian MacLeod die Fässer ab wie sie sind. Ungefärbt, nicht kühlgefiltert und in Fassstärke. So gleicht kein Batch dem anderen.
kein batch gleicht dem anderen? shit, wie sollte ich jetzt an genau dieses batch, was ich gerade probiert hatte rankommen? noch schlimmer, auf der whisky and cirgarswebseite fand ich den as we get it aus islay nicht. dort gibt es lediglich einen (ausverkauften) artikel ohne den islay-zusatz. ok, amazon und whisky.de verkaufen den, aber schmeckt der dann auch so? ich war wieder kurz davor mir sofort eine flasche zu bestellen, besann mich dann aber, weil knapp 50 euro an einem samstag abend wollte ich dann nicht so ohne weiteres für schnaps ausgeben. aber eigentlich will ich das zeug jetzt jeden abend trinken. es ist der hammer und der erste whisky in fassstärke, der mir ohne einen tropfen zusätzliches wasser schmeckt.
#13: mein erster gedanke beim riechen: glenfiddich. ich roch keinen rauch, milde eiche, die beifahrerin konnte spuren von torf-rauch riechen.
der geschmack war aber um ein vielfaches bitterer und kräftiger als glenfiddich. insgesamt fand ich den geschmack gar nicht mal so gut, sehr, sehr trocken, kräuselnd, kräftig, aber dann auch doch irgendwie lecker.
beim dritten schluck empfand ich kein brennen mehr und der vanillegeschmack von dem in auf dem zettel und im netz las, kommt durch. bowmore small batch merk ich mir mal, aber wahrscheinlich vergesse ich ihn dann doch schnell.
#14: heftiger, rauchiger portweingeruch weht mir beim einschenken entgegen. beim nase reinstecken in das glas, purer, fruchtiger portweingeruch. lecker. wie kann das sein? ein wunder der natur oder aroma?
der geschmack ist sowohl schwer und aromatisch, aber auch leicht wässrig. oder wässrig-mild. am gaumen bleibt leichte bitterkeit und ein ganz leichter brand. sehr eigenartiges zeug.
auf dem beipackzettel steht: auchentoshan 12y, mit nur 40% vol. nie gehört, kommt aus den lowlands.
#15: spüli, eindeutiger, kräftiger spüli-geruch, also wie frisches, heisses spülwasser mit zitronig aromatisiertem spülmittel. die beifahrerin meint, ich solle mal was positiver rangehen an meine verkostungen, riecht aber auch spüli. (nein, das glas habe ich nur mit klarem wasser ausgespült.) sie riecht auch hefe („krasser hefegeruch"). worauf wir uns einigen können: riecht ein bisschen wie die maischefässer in den schottischen destillerien die wir besucht haben.
der geschmack: eigenartig weich, fast wässirig. hier brennt wirklich nichts, der alkohol dominiert nicht. sogar die beifahrerin findet das zeug mild. der geschmack ist ziemlich einmalig, irritierend. wie kann ein brand so mild wirken? wir reissen die verpackung auf und sehen, wir haben gerade einen blend getrunken aus balvenie, glenfiddich und kinivie: monkey shoulder. auf der herstellerwebsite ist die rede davon, dass der monkey shoulder mellow sei, also sanft und weich. das isser wirklich.
blood & sand: mein erster drink heute im immertreu. auf der karte stand „peated single malt whisky, sweet vermouth, cherry brandy, fresh orange“. auf nachfrage welcher single malt denn da drin sei: talisker 10 jahre. musste ich dann wohl oder übel nehmen, single malts im cocktail hin oder her. ich fand das zeug sehr lecker, weil der charakter des talisker alles dominierte, zumindest den geruch und den geschmack. ich schmeckte bittere noten, teer, spiritus, lack. alles das was den taisker für mich interessant macht und was ich, schmecke ich es bei anderen whiskys raus, eigentlich gar nicht mag. die portion war recht klein und knallte auch nicht besonders, aber ich habe das sehr genossen.
suffering bastard: mein zweiter drink im immertreu. bourbon mit gin, limettensaft, angoustura und ingwer-bier. ich liebe ingwer-bier und die kombination war klasse. hat auch nicht geknallt, whisky und gin dominierten nicht, sondern der frische limonadengeschmack des ingwer-biers. davon kann man am abend sicher fünf bis zehn stück wegmümmeln, das einzige problem im immertreu ist allerdings, dass die pro stück so um die 10 euro kosten.
weil die beiden immertreu-drinks nicht geknallt haben (die der beifahrerin schon, die war gut abgefüllt mit ihren zwei drinks), zuhause gleich noch die sechzehnte adventskalendertür aufgemacht.
#16: riecht offen, leicht herb, leicht spüli-zitronig, vielleicht auch ledrig. ein mildes feuer im mund. schmeckt würzig, aber nicht scharf, aber vor allem nicht langweilig und gar nicht spülig. nur das leder kommt leicht durch. eindeutig schotte, sage ich mal, in der annahme, dass es bestmmt was ganz anderes ist und ich voll daneben liege.
speyburn bradan orach OA, aha, glück gehabt. die flaschen hab ich heute im immertreu gesehen. im beipackzettel ist die rede von frischer zitrone, mir war der geruch zu wenig frisch. auf die reife ananas, von der der beipackzettel spricht, können wir uns einigen.
beim dritten, kleinen schluck, nehme ich auch ein bisschen hefe- und malz-aroma wahr. im rachen belibt ein leichtes sodbrennen, wenn man nicht sauber schluckt. alles in allem sehr OK und mit mildem feuer wohl am besten umschrieben.
hausautomatisierung kann auch befriedigend sein: in den momenten, wenn mal, für ein paar stunden, alles zu funktionieren scheint.
(aber, am rande, natürlich ist der weg das ziel und die eigentliche befriedigung.)
im gegenteil zu gestern ein sehr dunkler whisky. wie meistens, nahm ich dem whisky die farbe nicht ab, sondern dachte an zuckerkulör. rauch oder torf habe ich nicht gerochen, die beifahrerin bestand aber darauf: „da issn bisschen rauch!“ der geruch war sehr, sehr mild, sehr rund und sehr angenehm. beim schlucken empfand ich eine mischung aus milde und schärfe. vorne an der zunge brannte erstmal nichts, es machte sich eher ein süssliches aroma breit, hinten an der zunge brannte die flüssigkeit dann höllisch. auch das habe ich mehrfach versucht zu reproduzieren: die flüssigkeit kurz an der zungenspitze halten und erst dann weiter nach hinten leiten, jedes mal das gleiche.
zum ersten mal fiel mir bei der verkostung die temperatur des whiskys auf: angenehm kühl. seit tagen steht der kalender-karton in unserer kammer, die derzeit so 18 bis 19° kühl ist, aber bei diesem fläschchen fiel mir die temperatur erstmals auf.
die #12 war ein fettercairn fior highland-whisky, der sowohl von whisky + cirgars, als auch whisky.de als nach kaffee-noten und schokolade schmeckend beschrieben wird. in ansätzen konnte ich das mit der zungenspitze wahrnehmen, wenn er sich im mundraum ausbreitete, blieb davon, neben dem brennen, fast nichts übrig. der fior hat keine altersangabe, dürfte also aus verschiedenen batches zusammengemischt sein, um seinen angeblich wahrhaften geschmack zu entwickeln. ich empfand den whisky eher irritierend, als wahrhaft. nicht schlecht, aber auch nicht überragend.
nach der pleite gestern, war ich heute natürlich etwas nervös beim blindverkosten der nummer 11 aus meinem whisky-adventskalender. unverkennbar nahm ich ein kräftiges torfaroma wahr. nur halb im spass sagte ich zur beifahrerin: na toll, heute erkenne ich wahrscheinlich den laphroaig nicht. für den laphroaig roch die #11 aber ein bisschen zu mild und hatte nicht diesen herrlichen, leicht brackigen geruch vom laphroaig. ausserdem war die #11 auffallend hell, sowohl von der farbe, als auch vom geruch.
erstaunlich unmild dann der geschmack: heftiges brennen, dass einen angenehmen kokelgeschmack im mund hinterliess. ich habs mehrfach geprüft: bei jedem schluck blieb danach rauchgeschmack im mund, aber nicht torfrauch, sondern eindeutig der rauch von verbrannter kiefer. den geruch kenne ich ganz gut aus meiner zeit als schreiner, vom sägen und zu heiss schleifen von kiefernholz.
j sei dank war in der #11 dann kein laphroaig, sondern ein acht jahre alter lagavulin. vom geruch her hab ich den islay-charakter erkannt, der kiefernholzrauch-geschmack ist mysteriös, aber toll. kommt irgendwann auch auf meine einkaufsliste.
ich kann jetzt im prinzip aufhören diese altklugen geschmacksbeschreibungen aus meinen whisky-adventskalender-blindverkostungen aufzuschreiben. ich bin nämlich völlig unfähig und geschmacklos und lasse mich von den markennamen und den esoterischen, mystisch aufgeladenen geschichten die die whiskyhersteller und -händler erzählen übermässig beeinflussen. das hier habe ich nach dem einschenken von fläschchen #10 notiert:
heller, leicht stechender, alkoholischer geruch, aber angenehm, mit ganz subtiler rauchnote. ich kann mich irren oder falsch erinnern, aber mich erinnert der geruch ein bisschen an cognac.
der geschmack hat wieder was trockenes, spiritusartiges, sticht ein bisschen, scheint hochprozentig zu sein. nicht rund, aber interessant. brennendes leder, oder harzige eiche. kann mich nicht entscheiden.
nicht mein ding, aber gerne probiert.
das peinliche an diesen worten ist: das war ein zehnjähriger talisker, den ich gestern bereits, zufällig, aus sentimentalen gründen, gekauft und verkostet habe. da hörten sich meine eindrücke noch ganz anders an:
klare torfnote, aber deutlich anders als die torfnoten der islay whiskys die ich so kenne. der geruch ist ein bisschen weihnachtsfruchtig, rund und zum ersten mal habe ich neben dem teergeruch auch deutlich salzgeruch wahrgenommen. auch der talsiker hat spuren von lederhosen, aber ganz subtil.
der geschmack, wenn das erste, deutliche brennen abgeklungen ist, hat auch spitzen, aber runde spitzen. es entwickelt sich im mund eine angeneheme alkoholische wärme, die lang anhält.
gestern wars noch einer meiner lieblingswhiskys, jetzt interessant, nicht mein ding. mir zeigt das jedenfalls, wie sehr whisky-geschmack von der eigenen tagesform oder verfassung abhängt. was man gerade gegessen hat — oder nicht. und was sich man sich von den etiketten oder den beipackzetteln einreden lässt.