telefon, 31.05.2005, 22:45

- felix schwenzel.
- hallo?
- ja hallo.
- ich habe gerade das bild bei google von ihnen gesehen.
- ja. und?
- und ich find sie eigentlich ganz süss.
- ja. prima. freut mich. vielen dank. tschüss.
real life vs. bloggen?
13.200 days of real life.
time for serious blogging now.thank you, all of you.
hello.
im ernst mal. dass sich bloggen und echtes leben widersprächen glaubt selbst jochen aus berlin sicherlich nicht ernsthaft. genausowenig, wie man mit dem sprechen, gestikulieren oder lachen aufhören sollte, weil es zeit fürs „real life“ wäre. denn bloggen ist im grunde genommen nichts als reine kommunikation. nicht mehr, nicht weniger. so wie sich manchmal ein gutes gespräch trotz vielen redens nicht einstellen mag und manchmal eben doch oder sich hin und wieder eine interessante begegnung wider erwarten einstelllt ist das auch beim bloggen. man gibt etwas von sich weg, investiert zeit, konzentration, energie und hat manchmal das gefühl das alles an eine stumme wand zu schmeissen oder in ein loch zu rufen. und doch bekommt man unterm strich viel mehr raus als man in seinen kühnsten träumen erwartet hätte. freunde, inspiration, photogeshopptes, wunschbücher, freibier oder essen. und viel mehr.
ich gebe zu, bloggen ist nicht alles, nur eine form von unendlich vielen kommunikationsformen, aber doch eine ungeheuer effektive form. man erreicht mit relativ geringem aufwand sehr viele menschen, die einen immer wieder überraschen. sei es in form von kommentaren, in form eines treffens im meatspace, in form eines erhellenden brief mailwechsels oder in form spontaner hilfsbereitschaft. selbst nach hundert fünf jahren bloggen bin ich immer wieder überrascht wohin das führt, was man da so alles erlebt, mit was für menschen man plötzlich zu tun bekommt.
ich habe mich nie einer bestimmten gruppe zuordnen wollen, popper, punker, spiesser, nerds, keiner jugendbewegung, keiner zielgruppe. ich mochte es nie mich mit äusseren erkennungszeichen oder irgendwelchen bekenntnissen zu einer weltanschauung zu bekennen, im gegenteil, ich war immer äusserst bedacht darauf solche erkennungsmerkmale zu vermeiden, ebenso wie die blosse zugehörigkeit zu gruppen oder vereinen. zwanghafter individualismus würde die diagnose lauten. ich trug die haare bunt als alle anderen sie nur blondierten, ich trug anzug, wenn allle anderen bequemes trugen, ich ging barfuss wo es als unfein galt, trug lederschuhge am strand. ich fuhr, auch wenn es unpraktisch war, mit mantel ski, statt wie alle anderen mit anorak, ich trug cowboystiefel, als alle anderen den turnschuh widerentdeckten. seit ich mir einmal die haare mit einer nagelschere schneiden liess, bestehe ich beim friseur darauf, dass er sie so schneidet als seien sie mit der nagelschere geschnitten. warum? weils kein anderer tut. ich spielte nie fussball, wie alle anderen, ich fuhr mit anzug und lederbesohlten schuhen skateboard, weil ich nicht wie ein skater beim skateboarden aussehen wollte.
das erste mal, das ich mich freiwillig einer gruppe zuordnete, mich so nannte wie die anderen in der gruppe, das erste mal, dass ich mir das überhaupt vorstelllen konnte, war als ich mich vor ein paar monaten selbst hören sagte — ohne mich zu schämen: „ich bin blogger. mein name ist supaschwenzel.“
„die blogger“ sind die erste gruppe der ich mich freiwillig als mitglied zuordnen lasse, auch weil sie so wunderbar heterogen sind. alle, selbst die mit kubrick-design sind anders. sehr anders. individuell bis zum umfallen. ich übertreibe ein klein bisschen, abeer statt zu sagen „ich bin blogger“, könnte man auch sagen „ich bin anders“. oder „ich bin irgendwie“. oder „ich bin so“. lies mich und du weisst wer schreibt. oder auch nicht. ähnliche grupppen, äusserst heterogen und unfassbar, sind zum beispiel „autoren“, „wichser“, „männer“, „arbeitende“, „denkende“ oder „fernsehgucker“. (fast alllen) diesen grupppen schliesse ich mich ähnlich unbekümmert an wie der der „blogger“.
und dass das was ich letzten monat so vor mich hingebrabbelt und in diese seite reingeschrieben habe fast 50tausend besucher auf irgendeine art und weise intressiert hat, freut mich ganz ungemein. und wundert und überrascht mich, jeden tag aufs neue.
bloggen ist gut. und ziemlich real life.
(das „danke“ habe ich zwischen die zeilen geschrieben)
deostift am ende
das jähe ende des deostifts ist da, wegen reallife, angeblich.
[siehe auch smal, svenk]
penis

ups. mit nem dicken kopf und einem aufkleber kann ruckzuck aus einem „parents“ ein „penis“ werden. lustig, auch wenn es fickkäse fake ist.
bzzzpeek.com

für den interessierten onomatopoeten: eine seite für vergleichende, internationale onomatopöie: bzzzpeek.com
[tnx danijela]
→ weiterlesenlieblingsossi-traum

meine lieblingsossi hatte einen traum:
wache als dreieck auf
der wecker klingelt und ich fühle lichter und leuchtpunkte an meinem körper
dachte noch dass alles komisch ist
sonst wache ich doch immer als viereck auf
[der lieblingsossi ihre schlittschuhe]
→ weiterlesendiagonalen
viagra macht doch nicht blind

ich habe in fas vom sonntag einen vagen hinweis gefunden, dass in der wissenschaftsredaktion der fas spuren von humor zu finden sind:
Gottsei Dank→ weiterlesen
Viagra macht offenbar doch nicht blind. Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA war Hinweisen nachgegangen, daß die Einnahme des Potenzmittels in seltenen Fällen zu einer sogeannten nichtarteriitischen anterioren ischämischen Optikusneuropathie führen könne. Der Zusammenhang bestätigte sich nicht (afp v. 27.5.)
das hobby videofilmen
falls sich jemand fragt, wie man videos guckt (videos sind eine alte technologie, mit der man früher pornografisches material betrachten konnte), dieser freundliche herr hat das mal vor langer zeit, als es diese technologie noch gab, im fernsehen erklärt.
also die funktionalität für das wohnzimmer ist natürlich auch geprägt von meinem hobby des videofilmens. und dem entspricht auch der segmentierte tisch. man also ein solches segment herausnehmen, kann das neben den drehbaren sessel stellen und schon hat man eine sehr gemütliche möglichkeit einen videofilm, reisefilm oder familienfilm anzuschauen.

[quicktime 3,7 MB, urheber ist mir unbekannt, ich vermute mal wdr]
worte die man öfter verwenden sollte
pupsi.
lesenswert
es gibt artikel die ich verlinke ohne sie gelesen zu haben, zum beispiel dieser: stefan niggemeier über harald schmidt, erschienen in der fas letzter woche.
jaja, ich werde den artikel gleich lesen, aber vorher wollte ich doch darauf linken. denn wenn der artikel auch nur annährend so gut ist wie der rest der niggerschen artikel auf der site, die ich bereits las, und auch nur halb so gut den nagel auf den kopf treffen wie zum beispiel der artikel über anke engelke oder den sprechenden mülleimer kerner, dann kann man da auch ruhig mal ungelesen hinlinken.
ausserdem hat der herr niggemeier eine sehr gewählte linkliste die mich bauchpinselt. und für bauchpinseleien lass ich ja eh gerne nen link springen.
[nachtrag]
ich habe den artikel gelsen und muss sagen: grandios! (dafür lasse ich sogar ein ausrufezeichen springen) und jetzt wische ich mir den schleim vom mundwinkel und lese den artikel nochmal.
heuzecke

kleiner nachtrag zu den tiershirts; chillcore wies mich in einem kommentar darauf hin, dass ich die „zecke“ vergass. das ist jetzt nachgeholt: hier gibts das zeckenshirt. ausserdem gibt es jetzt ein heuzeckenshirt.
→ weiterlesenbild, das endgültige satiremagazin

ich habe mich ziemlich oft gefragt, was das denn für menschen sind, die in der bildzeitung gezielte „hetzkampagnen“ gegen prominente und weniger prominente schreiben, was das für menschen sind, die versuchen andere öffentlich zu „entwürdigen“ und so heftig gegen sie zu hetzen, dass das sogar der deutsche presserat rügt? wer schreibt die artikel in denen mehr oder weniger verdeckt fremdenhass geschürt wird?
das volksblog machte am 23. mai einen anfang und stellte uns den bild-autoren hauke brost vor. eine grossartige idee, dachte ich. zumal der aufhänger der volksblog-geschichte eine widerliche, weinerliche jammernummer war, in der hauke brost den europäischen nachbarn und den in deutschland lebenden ausländern undankbarkeit vorwarf:
Nehmen wir mal die Polen. Wer sich da drüben einen gebrauchten Skoda leisten kann, wo hat der denn die Kohle her? Auf deutschen Baustellen Fliesen verlegt oder in deutschen Schlachthöfen Rinder zerlegt. Dankbarkeit? Stinkefinger (0 Points von Polen).
der artikel rührte vorurteile, stereotypen und nationalismus („Wir Deutschen sind die Guten.“) zu einer stinkenden brühe zusammen. was einem den autor dann noch ein bisschen näher brachte, waren ein paar zitate aus und ein paar links zu seinen artikeln, büchern und seiner homepage („eine geile HP“ wie brost sie selbst nennt).
soweit so gut. da könnte man sich ins fäustchen lachen und denken, jetzt bekommt es so ein in den privatangelegenheiten abderer rumschnüffelnder mal zurück, so richtig, rhetorisch, eins auf die birne, indem man ihm seine eigenen worte um die ohren schlägt.
dann allerdings brach in hauke brosts gästebuch der volkszorn aus. trolle, hetzer, arschlöcher meinten es sei nötig hauke brost in seinem gästebuch zu beschimpfen, zu bedrohen und dort seine eigene bescheuerte meinung abzulaichen. hunderte, zum teil hirnverbrannte, einträge an einem tag. auch wenn ich mir die scheisse in hauke brosts gästebuch nicht reingezogen habe, ich bekam plötzlich mitleid mit ihm. plötzlich war hauke brost in einer opferrolle, der persönlich angegriffene, in einer rolle die ich niemandem wünsche.
mitleid mit einem bildautoren? ja, aber nur ganz kurz. denn am donnerstag morgen, so gegen drei uhr postete hauke brost eine antwort in seinem gästebuch, in der er sich in meiner wahrnehmung endgültig als schlechter verlierer, lügner und hardcore weichei outete und jedes ansatzweise mitleid sofort auslöschte.
er behauptete in seinem gästebuch nämlich, dass er nach wie vor „voll“ zu seinem beitrag in der bild stehen würde, dieser artikel aber — wie, laut brost, sehr oft in der bildzeitung — ein satirischer beitrag gwesen sei. die bildblogleser hätten halt keine ahnung und würden solche feinheiten nicht erkennen (die bild-leser offenbar auch nicht). satire in der bildzeitung? ironie gar? was für eine feige ausrede.
ich kenne das von mir selbst. ironie ist die beste angriffs- und verteidigungswaffe zugleich (auch wenn sie nicht jeder, bzw. „niemand“ versteht). mit ironie macht man sich unangreifbar. denn diejenigen die etwas ernst meinen und ernst nehmen kann man damit wunderbar und einfach ins lächerliche ziehen ohne sich selbst angreifbar zu machen. man kann seine eigene position im unklaren belassen und sich moralisch überlegen geben.
nur, der artikel ist ja nichtmal ansatzweise ironisch oder satirisch. er war platt deutschtümmelnd und schlechtverliererisch, was auch die in der folgeausgabe abgedruckten leserreaktionen belegen. mit anderen worten, hauke brost haut auf die kacke, hetzt ein bisschen rum und sobald er ein bisschen gegenwind bekommt disqualifiziert er sein geschreibe als satirisch, als nicht so gemeint, als nicht ganz ernst. wie soll man sich denn da eine meinung bilden, wenn noch nicht mal die bild redakteure eine meinung haben oder dazu stehen könnnen?
ganz putzig wird brost dann aber, als er dem bildblog vorwirft mit bild-methoden, bzw. methoden die „BILD früher mal tatsächlich gemacht“ habe gegen ihn vorzugehen: „Vereinfachen, Zitate verfälschen, Sätze aus dem Zusammenhang reißen und Menschen fertigmachen“.
geil. jemand der schreibt „Wir Deutschen sind die Lieben“ oder „Gestern noch Papst. Heute letzter Platz.“ wirft dem bildblog vor zu vereinfachen? jemand der für eine zeitung arbeitet, die sich damit brüstet zu vereinfachen, deren artikel fast nie länger als 100 zeichen sind? mutige these. erinnert mich an den penner mit vollgeschissener hose, der passanten als proleten beschimpft.
zitate verfälschen? wahrscheinlich hat herr brost das nicht gemerkt, aber im bildblog wurde auf fast jede zitatquelle gelinkt, zum selber nachlesen (bildblog dir deine meinung, sucker!). den tag möchte ich erleben, an dem bild mit korrekten quellenangaben oder links oder ehrlichen „via“ arbeitet und mal zur abwechslung angibt wo sie abgeschrieben haben oder wie sie an ihr zitat gekommen sind.
das bildblog wolle brost fertigmachen weil dort steht „Wie Hauke Brost aussieht, sehen Sie hier", klicken Sie“? nun das war ein satirischer bezug auf brosts äusserung zum morgendlichen aussehen von roberto blankos frau („Und wie sehen Sie eigentlich morgens aus, wenn er tatsächlich mal wieder neben Ihnen aufwachen würde?“). das der alte satire-fuchs brost den satirischen inhalt dieses satzes nicht erkannte wundert mich doch ein bisschen.
dann fängt hauke brost an zu weinen: „Ich bin also aufgrund meines äußeren Erscheinungsbildes minderwertig?“
die antwort ist leicht: nein herr brost. nicht wegen ihres äusseren erscheinungsbildes.
[ix bin mal gespannt auf das nächste bild-autoren-portrait]
[p.s.: dieser artikel ist satire- und ironiefrei]
vertragt euch
tiershirts

ich sitze hier schwitzend in meinem kleinen büro und klopfe mir kantelig sellbst auf die schulter, weil ich gerade das wort tiershirt erfunden habe. aber nicht nur das, nein ich verkaufe jetzt auch tiershirts. zum beispiel ein huhnshirt, ein hundshirt oder ein rindshirt. politische shirts habe ich auch heimlich untergemischt, zum beispiel das rattenshirt oder das heuschreckenshirt für den erfolgreichen finanzjongleur.
ich bin, wie immer, ziemlich stolz auf mich.
→ weiterlesenshit® store, shit® skateboards, shit sandwich records

die scheissen spinnen die norweger.
[nachtrag]
fiel mi® erst jetzt auf, dass die fi®ma shit sich eigentlich shit® sch®eibt. damit ®eiht sich das unte®nehmen ja quasi in die ®eihe de® g®ossen vokal-weglasse® ein: flick®, t®nd und jetzt shit®. b®avo.
ix bin ein scheiss®.
ich verhandle nicht
aufruf zur mitarbeit gegen den terror
ich glaube es ist meien patridiotische pflicht das hier zu veröffentlichen.
Liebe Männer und Frauen!Wir alle wissen, dass es eine Todsünde für einen Taliban-Mann ist, eine nackte Frau zu sehen - er muss dann Selbstmord begehen... ausgenommen es ist seine eigene Frau. Deswegen fordere ich alle Frauen auf, am kommenden Samstag um 14.00 Uhr auf die Straße zu gehen, total nackt.
Damit helfen Sie der Regierung unidentifizierte und unerwünschte Terroristen zu identifizieren. Es wird empfohlen, etwa eine Stunde nackt in der Nachbarschaft umherzugehen, damit der beste Anti-Terror Effekt zustande kommt. Alle Männer werden gebeten, vor ihrem Wohnsitz in einem Strandkorb Platz zu nehmen und die nackten Frauen anzusehen! Damit beweisen Sie, dass Sie nicht Mitglied der Taliban sind. Auch zeigen Sie großen Mut, nackte Frauen zu sehen.. auch wenn es nicht Ihre eigene ist. Selbstverständlich machen die Männer das nur, um ihre Frauen zu unterstützen im Kampf gegen den Terror. Weil Taliban auch keinen Alkohol akzeptieren, sollte ein kaltes Bier in Eurer Hand eine deutliche und gesunde Anti-Terror Haltung zeigen.
Die Deutsche Regierung wird diesen Einsatz der Bürger sehr zu schätzen wissen und dankt für Eure Hilfe im Kampf gegen den Terror.
Es ist Deine patriotische Pflicht,
diese Mail weiter zu leitendiesen Eintrag in deinem Blog zu veröffentlichen.
[via kundschaft von jule hass]
deutschland sucht

[deutschland sucht fachkräfte für brief- und frachtverkehr]
macht das arbeitsamt die bundesagentur etwa auch mit ber der aktion mehr kryptik? oder bin ix einfach zu doof um das zu kopieren kapieren?
[nbachtrag]
siehe auch indiskretion ehrensache: marcelinho in der kleinen PR-agentur am rande der stadt .
mützen

was für ein geiles bild.