Photo by felix schwenzel in Dinea Restaurant Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

riecht köst­lich, wie in ei­ner whis­ky-di­stil­le­rie. muss ich jetzt wie­der öf­ter trin­ken.


ja­son kott­ke na­gelt es auf den punkt:

„I kin­da hate mys­elf for lo­ving the­se ads, but dam­mit they’re su­per cle­ver. They used the en­er­gy of their op­pon­ents against them, like in ju-jitsu.“


das fern­seh-la­ger­feu­er ist zwar zeit­ver­scho­ben, wird im­mer trotz­dem im­mer grös­ser; das war auch mein abend­pro­gram (und von ein paar mil­lio­nen an­de­ren):

So: [The Clover­field Pa­ra­dox] its­elf may not be gre­at. (I ha­ven’t seen it yet; I wat­ched “Star Trek: Dis­co­very” and an­o­ther epi­so­de of “Al­te­red Car­bon” last night in­s­tead.) And the deal seems to …

six­co­lors.com/link/2018/02/net­flix-an­noun­ces-re­leases-clover­field-pa­ra­dox/


CO₂-sen­sor und -in­di­ka­tor

felix schwenzel in artikel

vor ein paar wo­chen las ich hier, dass der MH-Z19 CO₂-sen­sor ganz zu­ver­läs­sig ar­bei­te. vor­her hat­te ich von gas-sen­so­ren ge­hört, die heiz­spu­len ha­ben und beim auf­wär­men ko­misch rie­chen. der MHZ-19 misst mit la­ser­licht, kos­tet da­für aber ein biss­chen mehr. bei ali­ex­pres ca. 15 euro. letz­te wo­che ka­men die bei­den sen­so­ren an, die ich dort ge­kauft habe.

ich woll­te ger­ne ei­nen sen­sor ha­ben, der sei­ne da­ten in mei­nen woh­nungs­con­trol­ler schreibt und loggt, die mess­da­ten aber auch vi­sua­li­siert, am bes­ten mit ei­ner LED-an­zei­ge. vor al­lem soll­te das ding aber auch al­lei­ne funk­tio­nie­ren, also ohne wlan und ohne mqtt-ver­bin­dung sei­ne wer­te an­zei­gen. mit den lö­sun­gen die ich zu­hau­se ein­set­ze, fürch­te­te ich, könn­te das pro­ble­ma­tisch sein. vie­le mei­ner sen­so­ren ba­sie­ren auf esp-easy, was in der re­gel wirk­lich ein­fach ein­zu­rich­ten und zu ver­wal­ten ist, aber eben auf ei­ner wlan und mqtt-ver­bin­dung ba­siert. ohne wlan oder ver­bin­dung zum mqtt-ser­ver strei­ken die esp-ea­sys. bei ho­mie, auf des­sen ba­sis ich auch ein paar sen­so­ren und ak­to­ren be­trei­be, gibt’s wohl tech­ni­sche mög­lich­kei­ten für ei­nen ver­bin­dungs-lo­sen be­trieb, aber das schien mir zu kom­pli­ziert.

weil ich seit ein paar mo­na­ten er­folg­reich und be­frie­di­gend mit der my­sen­sors-platt­form ex­pe­ri­men­tie­re, hab ich mich ent­schie­den die CO₂-sen­so­ren als my­sen­sors zu bau­en. das kon­zept von my­sen­sors zu ver­ste­hen fiel mir an­fangs et­was schwer, weil sich auf der web­site ein wil­des durch­ein­an­der fin­det, von how-tos, bas­tel­an­lei­tun­gen, fo­rums­bei­trä­gen und hard­ware-bau­vor­schlä­gen, -wer­bung, -show­ca­ses. ir­gend­wann habe ich dann her­aus­ge­fun­den, dass die leu­te die die soft­ware-bi­blio­thek schrei­ben und pfle­gen, eben auch die open­hard­ware.io-platt­form be­trei­ben und dass dort, eben des­halb, auch be­son­ders vie­le leu­te ihre my­sen­sor-pro­jek­te vor­stel­len (und zum teil ver­kau­fen).

seit­dem ich ei­nen funk­tio­nie­ren­den my­sen­sors-gate­way an den ho­me­as­sistant an­ge­schlos­sen habe, ist das hin­zu­fü­gen (und bau­en) von sen­so­ren (und ak­to­ren) auch wirk­lich ein­fach.

den MH-Z19 habe ich an ei­nen ar­dui­no nano (ca. 2,50 euro/stück) an­ge­schlos­sen und an den nano eine NRF24L01 sen­der/emp­fän­ger. im prin­zip wars das schon, ei­nen ar­dui­no-sketch habe ich hier ge­fun­den.

lei­der war das noch ein biss­chen fum­me­lei, bzw. de­bug­ging. der MH-Z19 kom­mu­ni­ziert über eine se­ri­el­le schnitt­stel­le mit dem ar­dui­no und sen­det auf an­fra­ge eine se­quenz von 9 byte. die bei­den ers­ten zei­gen den sta­tus an, die fol­gen­den bei­den den ge­mes­se­nen CO₂-ge­halt in ppm und das fünf­te byte die teme­pra­tur. der ar­dui­no sketch er­war­tet in etwa die­se se­quenz:

0xFF 0x86 0x3 0x95 0x42 0x0 0x0 0x0 0xa0

der ar­dui­no las aber für die ers­ten bei­den und manch­mal auch das drit­te byte fol­gen­des aus:

0xFFFFFFFF 0xFFFFFF86 0x3 0xFFFFFF95 0x42 0x0 0x0 0x0 0xFFFFFFA0

theo­re­tisch könn­te man hier die hex-wer­te in strings um­wan­deln, die FFFFFF-se­quenz weg­kür­zen und wie­der zu­rück in ei­nen in­te­ger oder den ur­sprüng­li­chen zah­len­wert um­rech­nen. das ist in c+ aber lei­der (für mich zu­min­dest) furcht­bar kom­pli­ziert. nach ei­ner wei­le be­merk­te ich: der sketch wan­delt die fal­schen hex-wer­te auch in zah­len um, al­ler­dings ne­ga­ti­ve. in die­sem bei­spiel byte 3 (0x3) in 3 und 0xffffff95 in -107. 0x95 ist im de­zi­mal­sys­tem eine 149. 149 + 107 = 256, die dif­fe­renz be­trug im­mer 256, wenn die mess­wer­te mit vor­an­ge­stell­tem FFFFFF aus­ge­le­sen wur­den. da­mit war die kor­rek­tur ein­fach: wenn eine ne­ga­tiv de­zi­mal­zahl raus­kommt, ad­die­re 256. mit die­sem hack ka­men die mess­wer­te dann sta­bil raus, vor­her gabs schwan­kun­gen um 256 ppm. das pro­blem tritt bei bei­den MH-Z19 auf, wahr­schein­lich liegts am zu­sam­men­spiel des ar­dui­no mit den sen­sor und der soft­s­e­ri­al bi­blio­thek. ist mir aber egal, läuft ja. mein ang­pass­ter sketch liegt hier: gist.git­hub.com/di­plix/9b…

die mess­wer­te die der sen­sor aus­spuckt sind ziem­lich flott, die an­we­sen­heit eine sau­er­stoff-at­mers ist mit 1-2 mi­nu­ten ver­zö­ge­rung deutch­lich mess­bar. auf die­sem bild sieht man deut­lich, dass ich ge­gen ein uhr ins bett ge­gan­gen bin und das bett ge­gen halb sie­ben wie­der ver­las­sen habe. die of­fe­ne tür sorgt für ei­nen ra­pi­den ab­fall des CO₂-ge­halts, der sich al­ler­dings nach ein paar mi­nu­ten fängt und ab­flacht. um vier­tel nach neun sieht man deut­lich, dass in bei­den zim­mern für 10 mi­nu­ten ge­lüf­tet wur­de.

ei­nen der bei­den sen­so­ren habe ich mit zwei LEDs aus­ge­stat­tet, die grü­ne LED leuch­tet bis ca. 1500 ppm, ab 1000 ppm schal­tet sich die rote LED dazu. da­mit er­kennt man, dass bei 1000 ppm die luft noch in ord­nung ist und es so ab 1500 ei­gent­lich zeit wird zu lüf­ten. die LEDs las­sen sich auch per my­sen­sor-funk ab­schal­ten und der trick, um den sen­sor auch ohne my­sen­sors-netz­werk funk­tio­nie­ren zu las­sen, ohne durch wie­der­hol­te ver­bin­dungs­ver­su­che blo­ckiert zu wer­den, ist die­se zei­le:

bei ama­zon habe ich für ei­nen der sen­so­ren, auf gut glück, eine dose ge­kauft, in die zu­fäl­lig al­les, in­klu­si­ve ka­bel­la­ge, rein­passt.

der an­de­re sen­sor macht es sich der­weil in ei­nem plas­tik­be­cher ge­müt­lich.


ge­kos­tet hat mich je­der der bei­den sen­so­ren un­ge­fähr 20 euro.

  • MH-Z19: 15,00 €
  • NRF24L01 sen­der: 1,20 €
  • ar­dui­no: 2,50 €
  • dose: 1,76 €
  • schrumpf­schlauch und LEDs la­gen hier noch rum

kom­mer­zi­el­le al­ter­na­ti­ven, wie der El­ga­to Eve Room oder der Netat­mo He­alt­hy Home Coach, kos­ten 70 bis 100 euro, kön­nen da­für aber auch flüch­ti­ge or­ga­ni­sche ver­bin­dun­gen (VOC, sprich, zum bei­spiel, darm­ga­se) mes­sen. sen­so­ren da­für gibt’s auch ei­ni­ge, MP901, GM502B oder der BME680 je­weils für ca. 15 euro oder, auch viel­ver­spre­chend, aber sack­teu­er, der iAQ-core C.

mir ge­nügt erst­mal der MH-Z19 und ich bin ge­spannt was er misst, wenn ich ihn mal in den be­spre­chungs­raum auf der ar­beit mit­neh­me.


cur­ry­wurst mit pom­mes (und sa­lat)

felix schwenzel in gekocht

pom­mes sel­ber­ma­chen ist ne ziem­li­che schwei­ne­rei ohne fri­teu­se. ich ver­mu­te, mit fri­teu­se aber auch. trotz­dem habe ich das in den letz­ten wo­chen zwei­mal ge­macht, zu­letzt heu­te abend. kar­tof­feln schä­len, ras­peln, 3-4 mi­nu­ten vor­frit­tie­ren, ab­trop­fen und ein biss­chen aus­küh­len las­sen, spä­ter noch­mal 3-5 mi­nu­ten aus­frit­tie­ren. das er­geb­nis ist furcht­bar le­cker, aber nicht ganz knusp­rig. was an den tem­pe­ra­tu­ren oder der frit­tier­län­ge lie­gen kann. heu­te gabs dazu eine selbst­ge­mach­te cur­ry­sauce auf zwie­bel, ing­wer und chi­li ba­sis mit viel do­sen­to­ma­ten nach tim mä­zers re­zept. die war ein biss­chen salz­arm, aber auch furcht­bar le­cker.

die würst­chen wa­ren von aldi und an­geb­lich „ori­gi­nal ber­li­ner“ cur­ry­würs­te. wir hat­ten je eine mit darm und eine ohne. ich kann mich nicht ent­schei­den was ich lie­ber mag, die bei­fah­re­rin ist ein­deu­tig darm­fan.


Ef­fi­zi­enz wird Fir­le­fanz (t3n 51)

felix schwenzel in t3n

Au­to­ma­ti­sie­rung und Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung be­glei­tet die Mensch­heits­ge­schich­te seit Jahr­mil­lio­nen. Un­ter dem Deck­man­tel der Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung ver­brin­gen Men­schen ei­nen Groß­teil ih­res Le­bens mit dem Ver­such, Zeit zu spa­ren. Mes­sun­gen an mir selbst sug­ge­rie­ren, dass wir un­ge­fähr die Hälf­te der Zeit, in der wir nicht schla­fen, mit der Su­che nach Zeit­spar­po­ten­zia­len ver­brin­gen. So gut wie je­des Werk­zeug, das der Mensch er­fun­den hat, vom Faust­keil, zum Mes­ser, vom Rad zum Au­to­mo­bil, vom Per­ga­ment zum Smart­pho­ne dien­te der Hoff­nung, mehr Zeit zur Ver­fü­gung zu ha­ben um an­de­re Din­ge zu ma­chen.

Das Pro­blem mit Ef­fi­zi­enz­stei­ge­run­gen, Au­to­ma­ti­sie­run­gen, ef­fek­ti­ven Werk­zeu­gen oder bahn­bre­chen­den neu­en Tech­no­lo­gien ist, dass wir die Mühe, die Auf­wän­de die wir vor der Er­fin­dung ei­nes neu­en Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rungs­dings hat­ten, kurz nach er­folg­rei­cher Im­ple­men­tie­rung ver­ges­sen. Wir ge­wöh­nen uns so schnell an Ver­bes­se­run­gen, dass selbst eine Stei­ge­rung der Ef­fi­zi­enz um 100 Pro­zent, uns kur­ze Zeit spä­ter stark ver­bes­se­rungs­wür­dig vor­kommt.

Selbst in un­se­ren pfeil­schnel­len, per­fekt ge­fe­der­ten und kli­ma­ti­sier­ten Au­to­mo­bi­len, füh­len wir uns — sub­jek­tiv — nach fünf Stun­den Fahrt und an­dert­halb Stun­den Stau, wie nach ei­ner 2 tä­gi­gen, un­ge­fer­de­r­ten Post­kut­schen­fahrt. Wir re­gen uns über Leu­te auf, we­gen de­nen wir auf der Au­to­bahn ein paar Ki­lo­me­ter lang nur 120, statt 160 km/h fah­ren konn­ten. Wir ver­glei­chen Ef­fi­zi­enz, Kom­fort oder all­ge­mei­ne Mach­bar­keit nie mit dem vor­he­ri­gen oder ver­gan­ge­nen Zu­stand, son­dern stets mit ir­gend­ei­nem idea­li­sier­ten Op­ti­mal­wert.

Statt uns zu freu­en, dass wir we­der Koh­len schlep­pen, noch an­zün­den müs­sen, son­dern, dass sich die Hei­zung au­to­ma­tisch zum rich­ti­gen Zeit­punkt selbst zün­det, sit­zen wir, op­ti­mal tem­pe­riert, auf dem Sofa und über­le­gen wie man das ef­fi­zi­en­ter ma­chen könn­te: viel­leicht die Hei­zung per App re­geln?

Auch wenn mo­der­ne Trans­port­tech­no­lo­gien uns im­mer schnel­ler von A nach B brin­gen, die Net­to-Zeit, die wir mit dem Rei­sen ver­brin­gen, dürf­te sich in den letz­ten Jahr­hun­der­ten we­nig ver­än­dert ha­ben. Weil wir schnel­ler Rei­sen, kön­nen wir wei­te­re Stre­cken Rei­sen oder pen­deln. Wir ha­ben wir mehr Zeit zu ver­rei­sen, und nut­zen die auch. Weil sich im­mer mehr Men­schen Rei­sen leis­ten kön­nen, re­du­ziert sich die ge­won­ne­ne Zeit gleich wie­der in Staus und War­te­schlan­gen.

Ei­gent­lich kön­nen wir gar kei­ne Zeit spa­ren. In­tui­tiv, aus Er­fah­rung, wis­sen wir das. Ir­gend­was, ir­gend­wer ver­braucht die hin­zu­ge­won­ne­ne Zeit gleich wie­der.

Es ist nicht aus­zu­schlies­sen, dass die­ser Fort­schritt­druck, das dau­ern­de Hin­ar­bei­ten auf Op­ti­mie­run­gen und Au­to­ma­ti­sie­run­gen, die per­ma­nen­te Hoff­nung auf bes­se­re, schnel­le­re, op­ti­mier­te­re Zu­stän­de, (auch) ein Grund für un­se­re all­ge­mei­ne Un­zu­frie­den­heit ist. Mög­li­cher­wei­se spü­ren wir Über­fluss an Zeit und Zu­frie­den­heit erst dann, wenn wir uns mit den Un­zu­läng­lich­kei­ten und Um­ständ­lich­kei­ten des Le­bens ab­fin­den und auf­hö­ren im­mer Zeit spa­ren zu wol­len.

Noch bes­ser ist es aber viel­leicht, wenn wir die­se Am­bi­gui­tät to­le­rie­ren und ein­fach zu­ge­ben, dass es uns Spass macht Zeit zu spa­ren, Rou­ti­ne­ar­bei­ten zu au­to­ma­ti­sie­ren, De­tails zu op­ti­mie­ren. Ich ver­mu­te, der Drang zum Op­ti­mie­ren und Au­to­ma­ti­sie­ren liegt in un­se­rer Na­tur und ist ei­ner der Haupt­an­triebs­mo­to­ren für tech­ni­schen (und ge­sell­schaft­li­chen) Fort­schritt.

Im­mer­hin er­laubt uns die­ser Fort­schritt, un­se­re Zeit so zu ver­schwen­den, wie wir es ger­ne wol­len — und nicht so, wie die Um­stän­de es er­zwin­gen.

Statt Zu­hau­se im Stau zu ste­hen, ge­win­nen wir die Mög­lich­keit in New York im Stau zu ste­hen oder dort im Aldi-Süd-Ab­le­ger Trader Joe’s in der Kas­sen­schlan­ge zu ste­hen. Statt drei Tage mit der Post­kut­sche von Ham­burg nach Ber­lin zu Rei­sen, kön­nen wir nach 8 Stun­den Flug­ha­fen­an­fahrt, Si­cher­heits­kon­trol­len, Boar­ding und Un­boar­ding, Bus und Fäh­ren­fahr­ten im­mer noch an­dert­halb Tage mit tau­sen­den an­de­ren Tou­ris­ten durch die Gas­sen von Ve­ne­dig zwän­gen.

Mög­li­cher­wei­se dient der Fort­schritt gar nicht dem Fort­schritt, son­dern le­dig­lich der Um­schich­tung. Au­to­ma­ti­sie­rung spart kei­ne Zeit, son­dern ver­teilt sie ein­fach an­ders. So­lan­ge wir es aber schaf­fen den Weg als das Ziel zu be­trach­ten, ist das viel­leicht so­gar eine freu­di­ge Er­kennt­nis. An­ders ge­sagt: seit ich mich in­ten­si­ver mit Au­to­ma­ti­sie­rung be­schäf­ti­ge, ver­ste­he ich die­sen Satz von Al­bert Ca­mus end­lich:

Wir müs­sen uns Si­sy­phos als ei­nen glück­li­chen Men­schen vor­stel­len.


Photo by felix schwenzel on January 28, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

schus­ter: schlech­te schu­he
leh­rer: schwie­ri­ge kin­der
gla­ser: ka­put­tes schau­fens­ter


mein vor­schlag für ei­nen vor­trag auf der re­pu­bli­ca 2018

felix schwenzel in notiert

ich den­ke ein­mal im jehr ger­ne et­was in­ten­si­ver nach und be­rei­te des­halb (fast) je­des jahr ger­ne in wo­chen­lan­ger ar­beit ei­nen vor­trag für die re­pu­bli­ca vor. vor dem vor­trag, zur be­wer­bungs­zeit, im ja­nu­ar, den­ke ich auch über den vor­trag, bzw. das the­ma nach, aber lan­ge nicht so in­ten­siv, wie bei der kon­kre­ten aus­ar­bei­tung. die­ses jahr merkt man das lei­der mei­nem be­wer­bungs­text an. aber ich glau­be das the­ma, mensch­li­che au­to­no­mie und das ste­ti­ge in­di­vi­du­el­le und kol­lek­ti­ve an­trei­ben durch fra­gen und in fra­ge stel­len, passt zur re­pu­bli­ca und in­ter­es­siert mich. ich hof­fe das in­ter­es­se am the­ma ist nicht nur bei mir vor­han­den.

das ist der be­wer­bungs­text, den ich eben ab­ge­ge­ben habe:

42. warum wir nach fragen, nicht nur nach antworten suchen müssen

wo steht der mensch, wie kann er sich zwi­schen kon­troll­ver­lust, all­herr­schen­den di­gi­ta­len me­ga­kon­zer­nen, au­to­no­men ma­schi­nen, mäch­ti­gen al­go­rith­men als selbst­stäm­dig den­ken­der und agie­ren­der mensch po­si­tio­nie­ren und be­haup­ten? oder be­freit und die di­gi­ta­le re­vo­lu­ti­on be­reits — und wir mer­ken es we­gen lau­ter gries­gram und wut gar nicht?

vor knapp zwan­zig jah­ren hat­te ich das ge­fühl, die wich­tigs­te fra­ge der men­scheit ge­fun­den zu ha­ben. sie lau­tet: „was willst du ei­gent­lich?“

mich in­ter­es­sier­te, wie ver­schie­de­nen men­schen die­se fra­ge be­ant­wor­ten wür­den und stell­te sie (für meh­re­re jah­re) ins in­ter­net. lei­der wa­ren da­mals noch nicht be­son­ders vie­le men­schen im in­ter­net, wes­halb die zwei ant­wor­ten dar­auf eher un­be­frie­di­gend wa­ren und ich sie mir auch nicht ge­merkt habe.

in der rück­schau muss ich zu­ge­ben, dass die fra­ge, ganz ohne kon­text und ein­ord­nung, auch eher be­scheu­ert und even­tu­ell so­gar ein biss­chen ag­gres­siv wirkt, je­den­falls nicht, wie die die wich­tigs­te fra­ge der men­scheit. in mei­nem vor­trag möch­te ich den da­mals feh­len­den kon­text nach­lie­fern und er­klä­ren, was ich mit der fra­ge er­rei­chen woll­te und war­um ich sie nach wie vor, ganz be­son­ders heu­te, für wich­tig hal­te.

das pro­blem ist näm­lich, in al­ler kür­ze, dass es ei­ni­ge men­schen gibt die die­se fra­ge für sich be­ant­wor­tet ha­ben und bei der ar­beit an der ant­wort so viel macht und ein­fluss ge­won­nen ha­ben, dass sie un­se­re ei­ge­ne fä­hig­keit nach ant­wor­ten (und fra­gen) zu su­chen mas­siv be­ein­flus­sen. um nur eins von vie­len bei­spie­len her­aus­zu­grei­fen; mark zu­cker­berg hat die fra­ge be­ant­wor­tet mit: „alle men­schen der welt mit­ein­an­der ver­bin­den“. die fra­ge ist aber nicht nur: wol­len wir das auch? son­dern: wel­che an­de­ren ant­wor­ten gibt es, was wol­len wir (ei­gent­lich), wel­che neu­en fra­gen er­ge­ben sich aus zu­cker­bergs ant­wort?

ich glau­be, pla­ka­tiv ge­sagt, dass wir nicht nur über pri­vat­sphä­re, den schutz von da­ten oder vor über­wa­chung nach­den­ken soll­ten, son­dern ver­mehrt über un­se­re (in­di­vi­du­el­le) vor­stel­lung von zu­kunft und die (di­gi­ta­le) ge­stal­tung un­se­res le­bens, in­di­vi­du­ell und kol­lek­tiv. statt le­dig­lich in au­to­no­me ap­pa­ra­te (fahr­zeu­ge, platt­for­men) for­schung und geld zu in­ves­tie­ren, soll­ten wir un­se­re ei­ge­ne, per­sön­li­che und kol­lek­ti­ve vor­stel­lung von au­to­no­mie er­for­schen, in uto­pien gies­sen und im­mer wie­der (in) fra­ge(n) stel­len. 


Photo by felix schwenzel on January 12, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

un­ser bal­kon von der stra­ße aus.


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

fo­to­ge­ner ne­bel.


ge­nau die­se hal­tung ist es, die ich an vie­len dys­to­pien nicht mag. ei­ner­seits weil das nicht die ein­zi­ge mög­lich­keit ist, die welt­läuf­te zu in­ter­pre­tie­ren, aber auch, weil die­se welt­sicht be­reits min­des­tens 20.000 jah­re alt ist, also kei­ne ein­ma­li­ge (neue) her­aus­for­de­rung ist.


Photo by felix schwenzel in Seestraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich wür­de sa­gen: das stimmt so nicht.


black mir­ror, nerd­core

felix schwenzel in artikel

ich mag black mir­ror nicht. mir miss­fällt das sa­dis­ti­sche ele­ment, dass in je­der ein­zel­nen fol­ge den prot­ago­nis­ten, den men­schen, der mensch­heit an­ge­dich­tet wird. jede ein­zel­ne epi­so­de folgt die­sem re­zept, in­dem sie min­des­tens ei­nen prot­ago­nis­ten zeigt, der ver­gnü­gen dar­an fin­det, an­de­re men­schen zu quä­len, zu ent­wür­di­gen, zu ent­mensch­li­chen. aus je­der fol­ge quillt men­schen­hass. das geht jetzt schon vier staf­feln so, dass die se­rie sa­dis­ten nicht als ein­zel­phä­no­me­ne, psy­chi­sche de­for­ma­tio­nen zeigt, son­dern sug­ge­riert, dass men­schen zum sa­dis­mus, zur grau­sam­keit, zur em­pa­thie­lo­sig­keit nei­gen, so­bald sie macht be­kom­men. wie in schlech­ten fil­men wird da nicht dif­fe­ren­ziert, ana­ly­siert, ver­sucht zu ver­ste­hen, son­dern bru­tal, splat­ter­mäs­sig drauf­ge­hal­ten, zu­ge­spitzt und im­pli­zit vor dem bö­sen im men­schen ge­warnt. in der welt, die black mir­ror zeich­net, ist kein platz für hu­ma­ni­tät und mit­ge­fühl, mensch­lich­keit und wär­me, lie­be und zärt­lich­keit. black mir­ror ist mis­an­tro­pen-por­no. die aus­nah­me, das ab­nor­me, die psy­chi­sche de­for­ma­ti­on wird dys­to­pisch als nor­mal dar­ge­stellt, mensch­lich­keit, wär­me, mit­ge­fühl als die aus­nah­me.

black mir­ror ist nicht dumm, im ge­gen­teil, aber mis­an­trop, an­thro­po­phob, frus­triert und sar­kas­tisch. lie­be steckt bei black mir­ror le­dig­lich in der pro­duk­ti­on. die ist enorm auf­wän­dig und de­tail­ver­liebt; für jede ein­zel­ne fol­ge wer­den pla­kat­mo­ti­ve pro­du­ziert, dut­zen­de an­spie­lun­gen ins dreh­buch und die ku­lis­sen ge­drech­selt und die be­set­zung ist stets a-list. black mir­ror ist ei­gent­lich die per­fek­te se­rie, kon­se­quent von vor­ne bis hin­ten durch­dacht, vol­ler gran­dio­ser klei­ner (und gros­ser) ideen, per­fekt in­sze­niert und pro­du­ziert — aber sie glaubt nicht an das gute im men­schen.

vor ei­nem jahr, nach ei­ner fol­ge der drit­ten staf­fel hat­te ich schon kei­ne lust mehr wei­ter­zu­gu­cken. die vier­te staf­fel, die ge­ra­de bei net­flix an­ge­lau­fen ist, woll­te ich eben­so we­gigno­rie­ren. ges­tern über­flog ich dann die­sen ar­ti­kel von rené wal­ter, in dem er alle sechs ak­tu­el­len fol­gen von black mir­ror re­zen­siert.

ich ent­schloss mich dann doch mal die ers­te fol­ge zu se­hen. die fängt auch gran­di­os an, mit ei­ner ziem­lich pass­ge­nau­en, aber trotz­dem leicht ir­ri­tie­ren­den, star-trek-par­odie. die wei­te­re hand­lung ist fes­selnd, die in­sze­nie­rung und das schau­spiel ma­kel­los, lies­se sich aber auch in ei­nem satz zu­sam­men­fas­sen: arsch­loch rächt sich an an­de­rem arsch­loch und schiesst da­bei, mit kon­se­quen­ter grau­sam­keit und me­gaarsch­lochig­keit, weit übers ei­gent­li­che ziel (ge­nug­tu­ung) hin­aus.

ich bin mir nicht si­cher, ob ich die ver­blie­be­nen fünf fol­gen noch se­hen wer­de. ich ver­mu­te sie sind ge­nau­so sorg­fäl­tig und in­tel­li­gent er­zählt, aber ich er­tra­ge das pes­si­mis­ti­sche welt- und men­schen­bild, die­ses arsch­lo­ch­uni­ver­sum, nur schwer. der por­no­ver­gleich passt üb­ri­gens gut. black mir­ror zeigt kon­se­quent nur dunk­le stel­len des men­schen, ver­grös­sert die­se in ab­sur­de di­men­sio­nen, hält voll drauf und blen­det al­les an­de­re kon­se­quent aus. mensch­lich­keit, mit­ge­fühl, hu­ma­ni­tät wer­den mar­gi­na­li­siert dar­ge­stellt oder gro­tesk ver­zerrt oder ver­al­bert.

was ich aber gut fin­de und mir auch in zu­kunft jede fol­ge an­se­hen wer­de, ist das was rené wal­ter auf nerd­core schreibt. sei­ne re­zen­si­on der ers­ten black mir­ror fol­ge der vier­ten staf­fel (USS CAL­LIS­TER) ist auf den punkt und ver­sorgt den le­ser mit kon­text. ich schriebs erst vor ein paar ar­ti­keln, nerd­core ge­hört zu mei­nen lieb­lings­blogs und ich fin­de rené ist der­zeit in höchst­form. und er braucht un­ter­stüt­zung. die möch­te ich ihm ger­ne ge­ben, in­dem ich nerd­core, ne­ben über­me­di­en, zum zwei­ten blog ma­che, dem ich bei ste­ady ei­nen mo­nat­li­chen, be­schei­de­nen bei­trag zah­le. ich möch­te ger­ne, dass rené wei­ter voll­zeit ins in­ter­net schreibt.

Das war bis vor we­ni­gen Jah­ren noch über Ban­ner­wer­bung fi­nan­zier­bar, mit dem Sie­ges­zug von Click­bait und Face­book al­ler­dings sind die Wer­be-Ein­nah­men na­he­zu kom­plett zu­sam­men­ge­bro­chen. NERD­CORE fi­nan­ziert sich nun schon seit meh­re­ren Jah­ren über mei­ne ei­ge­nen pri­va­ten Re­ser­ven und die­se sind nun er­schöpft.

hier geht’s zur kas­se.


afd-wat­cher

felix schwenzel in notiert

im märz schrieb die taz ei­nen ar­ti­kel über ein paar afd-watch­blogs. da­drin wird der spre­cher der afd zi­tiert:

Der AfD selbst kann ge­gen die Watch­blogs nicht viel aus­rich­ten. „So­lan­ge die­se kei­ne Un­wahr­hei­ten über uns ver­brei­ten, müs­sen wir sie als kri­ti­sche Be­glei­ter ak­zep­tie­ren“, sagt AfD-Spre­cher Chris­ti­an Lüth auf An­fra­ge der taz. So­bald je­doch der fai­re de­mo­kra­ti­sche Um­gang nicht mehr ein­ge­hal­ten wer­den wür­de, be­hal­te man sich vor, da­ge­gen vor­zu­ge­hen.

an­fang april ent­scheid man sich bei der afd of­fen­bar um und schick­te ei­nem der watch­blogs, wir-sind-afd.de, eine ab­mah­nung — we­gen ver­let­zung der na­mens­rech­te. un­wahr­hei­ten ver­brei­tet wir-sind-afd.de of­fen­bar nicht, aber als kri­ti­schen be­glei­ter ak­zep­tie­ren will die afd die sei­te an­schei­nend trotz­dem nicht mehr.

we­gen die­ser ab­mah­nung gibt’s am 16. ja­nu­ar jetzt eine münd­li­che ver­hand­lung in köln:

Weil die Fra­ge, wie man mich un­ter­stüt­zen kann, schon mehr­fach kam — auch da­für: Dan­ke. — möch­te ich dar­auf noch kurz ein­ge­hen: Im Mo­ment habe ich al­les, was ich brau­che. Im worst case, sprich: Wenn die Ge­gen­sei­te den Pro­zess ge­winnt, wäre ich zum ei­nen die Do­main los, zum an­de­ren kä­men für die ers­te In­stanz knapp 6.000€ Pro­zess­kos­ten auf mich zu. Falls das pas­siert, müss­te ich euch doch um die eine oder an­de­re Mark bit­ten.


ta­ges­werk

felix schwenzel in bilder


Photo by felix schwenzel on January 06, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ta­ges­werk.


Photo by felix schwenzel on January 05, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich weiss, das geht jetzt ganz schnell bis der wie­der on­line ist. #zeit­fliegt


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  theawl.com: The All-Ame­ri­can Aldi   #

nora bat­tel­le über aldi in ame­ri­ka.

What we know as Aldi in the US is ac­tual­ly Aldi Süd.

Aldi Nord ope­ra­tes in the US, too, as Trader Joe’s. This is the one coun­try, asi­de from Ger­ma­ny, whe­re the two com­pa­nies co­exist, pos­si­bly be­cau­se Trader Joe’s looks so stark­ly dif­fe­rent from Aldi that it ef­fec­tively era­ses the fear of di­rect sibling com­pe­ti­ti­on.

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  theawl.com: For­ging Hit­ler's Dia­ries Made Him Fa­mous   #

noch­mal theawl.com, noch­mal eine ge­schich­te aus deutsch­land die ei­gent­lich je­der kennt, ob­wohl ich das nicht wuss­te:

Af­ter Ku­jau’s de­ath, ho­we­ver, [pri­ces of his re­pli­cas of the Old Mas­ters] spik­ed—and this is whe­re it gets le­gi­ti­m­ate­ly weird, fol­ding in on its­elf into so many or­ders of fakery that I can no lon­ger keep track. Ac­cor­ding to this 2010 ar­tic­le in Der Spie­gel, Ku­jau’s gre­at-nie­ce Pe­tra was ar­res­ted in 2010, for car­ry­ing on the fa­mi­ly trade in the best pos­si­ble way—that is, sel­ling fakes of “ge­nui­ne” Ku­jau fakes of real old pain­tings, for as much as EUR 300,000. This is tru­ly the kind of thing you can’t make up.

auch eine gu­ter er­in­ne­rung: die na­zis und nazi-sym­pa­thi­san­ten wa­ren nie ganz weg. wir se­hen die dank so­cial me­dia nur (wie­der) deut­li­cher.

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  hol­ly­wood­re­por­ter.com:'You Can't Make This Shit Up': My Year In­si­de Trump's Ins­a­ne White House   #

mi­cha­el wolff über sei­ne zeit als ein­ge­bet­te­ter re­por­ter in trumps weis­sen haus.

I'd like to just watch and wri­te a book. "A book?" he re­spon­ded, lo­sing in­te­rest. "I hear a lot of peo­p­le want to wri­te books," he ad­ded, cle­ar­ly not un­der­stan­ding why any­bo­dy would. "Do you know Ed Klein?"— aut­hor of se­ve­ral vi­ru­lent­ly anti-Hil­la­ry books. "Gre­at guy. I think he should wri­te a book about me." But sure, Trump see­med to say, knock yours­elf out.

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  digg.com: We Can't Stop Wat­ching This Mas­ter Wood­wor­ker Hand Cut Do­ve­tail Joints   #

ich hab die schrei­ne­rei ei­gent­lich mal ge­lernt, aber ei­ni­ge der tricks (und werk­zeu­ge) die frank kl­ausz hier beim schwal­ben­schwan­zen zeigt, kann­te ich noch nicht. ich habe mir das sehr fas­zi­niert an­ge­se­hen und mir ist wie­der klar ge­wor­den, was für ein tol­ler werk­stoff holz ist. al­lein die ge­räu­sche die ein ein­ge­spann­tes brett beim (sau­ber) schnit­zen mit ei­nem stech­ei­sen macht.

*

  staceyo­ni­ot.com: The smart home plat­form war pits lo­gi­stics against con­text   #

stacey hig­gin­bo­t­ham über den stand von iot. gute, klu­ge zu­sam­men­fas­sung und aus­blick.

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  theat­lan­tic.com: The Best Ex­pl­ana­ti­on For Ever­y­thing In The Uni­ver­se   #

al­les was man über die theo­rie von al­lem wis­sen muss.

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  vowe.net: When Ame­ri­cans say this, they mean that   #

hihi, ich glau­be das stimmt al­les.

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  bo­ing­bo­ing.net: The guy who­se DRM for juice com­pa­ny cra­te­red last year now sells "raw wa­ter" pa­cked with all the mi­cro­bes and amoe­bas you can sto­mach   #

wenn ei­ner mal ne doo­fe idee hat, ist das höchst­wahr­schein­lich nicht die ein­zi­ge blö­de idee auf die er kommt.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Plea­se wait your turn   #

sehr schön!


bla­de run­ner 2049

felix schwenzel in gesehen

in der re­gel schal­te ich fil­me ab, die sze­nen als dra­ma­ti­sche zeit­lu­pen zei­gen. ein tod­si­che­res mit­tel um schlecht in­sze­nie­rung zu er­ken­nen. bla­de run­ner 2049 ist hin­ge­gen eine ein­zi­ge zeit­lu­pe und ge­ra­de des­halb toll. der film ist stel­len­wei­se so ge­bremst, dass man den ein­druck hat zeit­lu­pen zu be­trach­ten. ich fands toll.

ger­ne in 30 jah­ren noch­mal.


naja, mo­dern fa­mi­ly geht im­mer. ist zwar nicht neu, aber ich fin­de es nach wie vor teil­wei­se sehr, sehr wit­zig.

auf eine art wit­zig und fast neu: die zwei­te staf­fel von BBC ame­ri­cas dirk gent­ly’s ho­li­stic de­tec­ti­ve agen­cy (staf­fel zwei ab. 5. ja­nu­ar auf net­flix). wäh­rend ich die ers­te staf­fel eher scheis­se fand (und trotz­dem zu ende schau­te), ge­fiel mir die zwei­te staf­fel ir­gend­wie. sie war so ab­surd, ab­ge­dreht und idio­tisch, dass man über die mie­sen schau­spie­le­ri­schen fä­hig­kei­ten von eli­jah wood hin­weg­se­hen konn­te und sich von der ab­sur­di­tät und blöd­sin­nig­keit der ge­schich­te fes­seln las­sen konn­te. die er­zähl­te ge­schich­te ist tat­säch­lich so be­kloppt, dass sie schon fast wie­der gut ist.

auch nicht neu, im ge­gen­teil, bald an­der­t­alb jahr­zehn­te alt, start­rek en­ter­pri­se, die star trek se­rie die vor ka­pi­tän kirk im jahr 2151 an­ge­sie­delt ist und 90 jah­re nach dem ers­ten kon­takt. die se­rie hat kei­nen be­son­ders gu­ten ruf, fiel in der zu­schau­er­gunst durch und wur­de in der vier­ten staf­fel ab­ge­setzt. sie läuft, wie alle star-trek-se­ri­en, auf net­flix und ich habe mir be­reits 82 der 98 fol­gen an­ge­se­hen. die se­rie ist wie die meis­ten star-trek-se­ri­en ein biss­chen holz­schnitt- und kam­mer­spiel­ar­tig, voll­ge­stopft mit bil­lig pro­du­zier­ten ku­lis­sen, durch­zo­gen von schlech­ten spe­zi­al­ef­fek­ten und ste­reo­ty­pen rol­len­mus­tern.

sieht man die se­rie ohne gros­sen er­war­tun­gen, kann sie un­ter­halt­sam wir­ken. in den ers­ten bei­den staf­feln ste­hen die ein­zel­nen epi­so­den meist für sich, in mehr oder we­ni­ger ab­ge­schlos­se­nen hand­lun­gen, mit ei­nem fei­nen, fast un­sicht­ba­ren ro­ten fa­den. die drit­te staf­fel hat dann ei­nen gut sicht­ba­ren, et­was über­dra­ma­ti­sier­ten ro­ten fa­den, der mich zum mil­den rausch­se­hen brach­te. wie ge­sagt, tech­nisch und von der pro­duk­ti­ons­qua­li­tät ist das al­les eher schlecht bis mit­tel­gut, aber der kern der er­zäh­lun­gen, die me­ta­ebe­ne, die in­ten­ti­on der se­rie fin­de ich sym­pa­thisch, wie fast al­les aus dem star trek uni­ver­sum.

das kern­pro­blem der se­rie könn­te die be­set­zung der ka­pi­täns­rol­le ge­we­sen sein. scott ba­ku­las als jo­na­than ar­cher funkt nicht be­son­ders. ar­cher ist we­der be­son­ders sym­pa­thisch, noch dop­pel­bö­dig. er ist ein­fach da und er­füllt sei­ne pflicht, man kann ihn gut er­tra­gen, aber iden­ti­fi­zie­ren mit ihm woll­te ich mich ir­gend­wie nicht. wäre ar­cher ein auto, wäre er frü­her ein pas­sat ge­we­sen, heu­te ein pri­us; ein ver­nünf­ti­ges, ef­fi­zi­en­tes, fleis­si­ges ar­beits­tier, ohne charme und reiz. ganz schlimm auch die vul­ka­nie­rin t’pol, ge­spielt vom ehe­ma­li­gen mo­del jo­lene bla­lock, de­ren aus­se­hen in der se­rie wohl nicht nur vom kos­tüm- und mas­ken­bild­ner, son­dern auch von plas­ti­schen chir­ur­gen ge­stal­tet wur­de.

trotz­dem. ich habe start­rek en­ter­pri­se ger­ne ge­se­hen, auch wenns we­der (wirk­lich) gut, noch eine sit­com war.


ganz ab­ge­se­hen da­von; ges­tern habe ich zu­fäl­lig die­sen aus­schnitt aus ei­nem clou­seau (mit pe­ter sel­lers) ge­se­hen:

ei­gent­lich dach­te ich, kenn ich die fil­me aus der clou­seau-rei­he alle aus­wen­dig, aber an die­se sze­ne konn­te ich mich nicht mehr er­in­nern. aber sie er­in­ner­te mich dar­an, dass ich die ei­gent­lich alle noch ein paar mal wie­der se­hen müss­te.


Photo by felix schwenzel in Saray Restaurant. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ac­tio et re­ac­tio