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links vom 22.09.2015

felix schwenzel

  zel­dman.com: Ad Blo­cking and the Fu­ture of the Web   #

das ist so­weit der bes­te ar­ti­kel zum the­ma on­line-wer­bung und on­line-wer­bungs-blo­ckie­rung, den ich in den letz­ten 2 wo­chen ge­le­sen oder ge­schrie­ben habe. der ar­ti­kel hat mich je­den­falls dazu ge­bracht mei­nen ent­wurf für ei­nen wei­te­ren ar­ti­kel zum the­ma ad­blo­cking weg­zu­wer­fen.

  the­ver­ge.com: Why Slack could be the fu­ture of con­fe­ren­ces   #

no­tiz an mich selbst: zwei mo­na­te vor der re­pu­bli­ca 2016 noch­mal le­sen.

  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: Da­ni­el Rich­ter im In­ter­view   #

vor ein paar ta­gen schon­mal als blend­le-link ver­öf­fent­licht, ist hier die wer­be­fi­nan­zier­te ver­si­on des gran­dio­sen in­ter­views mit da­ni­el rich­ter.

  truth­dig.com: What You Need to Know About Da­vid Ca­me­ron’s #Pig­gate, the Con­tro­ver­sy Swee­ping the U.K.   #

mit tweets.

  qz.com: Choice ques­ti­ons from Do­nald Trump’s dis­as­trous Twit­ter in­ter­view   #

ich fand die fra­gen zum teil sehr wit­zig. zum bei­spiel:

Wha­t's your fa­vou­ri­te type of dis­cri­mi­na­ti­on? #Ask­Trump

Lily Bai­ley (@Li­ly­Bai­ley­UK21.09.2015 19:31

#Ask­Trump how do you keep your hu­man skin over your rep­ti­le skin

yova (@yo­va­bun­dra21.09.2015 19:13

  tech­dirt.com: Com­pa­ny Ac­qui­res Rights To Drug Used By AIDS/Can­cer Pa­ti­ents; Im­me­dia­te­ly Rai­ses Per Pill Pri­ce From Un­der $14 To $750   #

das müss­te man doch ei­gent­lich arsch­loch­ka­pi­ta­lis­mus nen­nen, wenn eine fir­ma die rech­te für ein me­di­ka­ment kauft und den pil­len-preis von $14 auf $750 er­höht?

  grindtv.com: Rob­bie Maddi­son surfs Ta­hi­ti on a dirt bike   #

rob­bie maddi­son beim wel­len­rei­ten — auf ei­nem mo­to­rad. der stunt hat ihn wohl bei­na­he das le­ben ge­kos­tet, ist to­tal be­scheu­ert und ist im rah­men von wer­bung für ir­gend­wel­che schu­he ent­stan­den, aber ich ver­lin­ke ihn trotz­dem.


  wired.de: John­ny Haeus­ler kann eure schlau­en Face­book-Sprü­che nicht mehr se­hen!

john­ny haeus­ler mal ex­trem wit­zig. zwei sei­ten lang zer­pflückt er le­bens­weis­hei­ten, die auf bil­der mon­tiert wer­den und in so­zia­len netz­wer­ken ver­teilt wer­den.

„Man ist im­mer so alt, wie man sich fühlt.“ Kom­plet­ter Bull­shit. Man ist so alt, wie man alt ist. An­dern­falls wäre ich ges­tern 72, vor­ges­tern 13 und vor­vor­ges­tern 35 ge­we­sen, wie soll man denn da Ge­burts­tag fei­ern?

ralf heimann hat dann aber noch ei­nen drauf ge­setzt mit die­ser mon­ta­ge:


  the­guar­di­an.com: Are plants in­tel­li­gent? New book says yes

fas­zi­nie­ren­der ar­ti­kel von je­re­my han­ce über das buch „Bril­li­ant Green: the Sur­pri­sing Histo­ry and Sci­ence of Plant In­tel­li­gence“ vom pflan­zen-neu­ro­bio­lo­gen (!) ste­fa­no man­cu­so und der jour­na­lis­tin ales­san­dra vio­la über die in­tel­li­genz von pflan­zen:

“In­tel­li­gence is the abili­ty to sol­ve pro­blems and plants are ama­zin­gly good in sol­ving their pro­blems,” Man­cu­so no­ted.

Hu­mans have five ba­sic sen­ses. But sci­en­tists have dis­co­ver­ed that plants have at least 20 dif­fe­rent sen­ses used to mo­ni­tor com­plex con­di­ti­ons in their en­vi­ron­ment.

“Plants are won­derful com­mu­ni­ca­tors: they share a lot of in­for­ma­ti­on with neigh­bou­ring plants or with other or­ga­nisms such as in­sects or other ani­mals. The scent of a rose, or so­me­thing less fa­sci­na­ting as the stench of rot­ting meat pro­du­ced by some flowers, is a mes­sa­ge for pol­li­na­tors.”

Man­cu­so and col­le­agues re­cor­ded the same si­gnals gi­ven off from this part of the plant as tho­se from neu­rons in the ani­mal brain. One root apex may not be able to do much. But in­s­tead of ha­ving just one root, most plants have mil­li­ons of in­di­vi­du­al roots, each with a sin­gle ra­dic­le.

So, in­s­tead of a sin­gle powerful brain, Man­cu­so ar­gues that plants have a mil­li­on tiny com­pu­ting struc­tures that work tog­e­ther in a com­plex net­work, which he com­pa­res to the In­ter­net. The strength of this evo­lu­tio­na­ry choice is that it al­lows a plant to sur­vi­ve even af­ter lo­sing 90% or more of its bio­mass.

bei ho­imar von dit­furt habe ich vor vie­len jah­ren zu­erst von der the­se ge­hört, dass or­ga­ni­sche sys­te­me (also or­ga­nis­men) bei aus­rei­chen­der kom­ple­xi­tät mehr oder we­ni­ger zwangs­läu­fig in­tel­li­genz nut­zen (kön­nen). so als wäre in­tel­li­genz ein­fach da. pe­ter möl­ler fasst es auf phi­lolex.de so zu­sam­men:

Dit­furth kommt auf Ba­sis sei­ner na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Über­le­gun­gen zu der Auf­fas­sung, es gebe in der Na­tur Spu­ren der Wirk­sam­keit von Ver­stand, lan­ge be­vor Ge­hir­ne exis­tier­ten. Es gebe In­tel­li­genz in der Na­tur, ohne dass da­für ein Ge­hirn nö­tig sei, das sie be­her­bergt. Geist, Phan­ta­sie und Ziel­stre­big­keit habe es in der Na­tur von An­fang an ge­ge­ben. Nur des­halb konn­te Le­ben, konn­ten Ge­hir­ne und letzt­lich das Be­wusst­sein ent­ste­hen. Es gebe lern-ana­lo­ges oder in­tel­li­genz-ana­lo­ges Ver­hal­ten bei sehr ein­fa­chen Or­ga­nis­men.


zu­rück zum guar­di­an-ar­ti­kel:

“This is why plants have no brain: not be­cau­se they are not in­tel­li­gent, but be­cau­se they would be vul­nerable,” Man­cu­so said.

aber pflan­zen brau­chen eben auch kein ge­hirn, weil sie sich (im sin­ne von be­wuss­ten orts­wech­seln) nicht be­we­gen. see­schei­den zum bei­spiel ha­ben im lar­ven­sta­di­um ein ge­ring ent­wi­ckel­tes ge­hirn. so­bald sie aber ei­nen ort ge­fun­den ha­ben, an dem sie sich nie­der­las­sen wol­len, ver­dau­en sie ihr pri­mi­ti­ves auge und ge­hirn.

ste­ve good­he­art:

So, yes, in com­mon par­lan­ce, the sea squirt “eats its own brain,” such as it is. But sin­ce the sea squirt no lon­ger needs its brain to help it swim around or to see, this isn’t a gre­at loss to the crea­tu­re. It needs this use this now su­per­fluous body ma­te­ri­al to help de­ve­lop its di­ges­ti­ve, re­pro­duc­ti­ve, and cir­cu­la­to­ry or­gans.

der ent­schei­den­de punkt: ge­hir­ne (und au­gen) brau­chen or­ga­nisms­men of­fen­bar vor al­lem zur be­we­gung. schnel­le be­we­gung, lau­fen, flüch­ten wa­ren mög­li­cher­wei­se die haupt­ur­sa­chen für die ge­hirn­ent­wick­lung. wer nicht be­son­ders schnell re­agie­ren muss oder weg­lau­fen muss, braucht keins. (sie­he auch bbc.com: Why would an ani­mal lose its brain?)

noch­mal je­re­my han­ce:

Plants also lar­ge­ly live on a dif­fe­rent times­ca­le than ani­mals, mo­ving and ac­ting so slow­ly that we hard­ly no­ti­ce they are, in­de­ed, re­ac­ting to out­side sti­mu­li.

das führt mich zur blö­dest­mög­li­chen schluss­fol­ge­rung die man aus die­sem mög­li­cher­wei­se gross­ar­ti­gen buch ab­lei­ten kann: wir es­sen pflan­zen ohne schlech­tes ge­wis­sen, weil wir die viel­falt ih­res le­bens und füh­lens nicht er­ken­nen kön­nen. so ge­se­hen ba­siert ve­ge­ta­ris­mus, oder nah­rungs­aus­wahl nach ethi­schen mass­stä­ben, ei­gent­lich auf ei­nem wahr­neh­mungs­pro­blem.


links vom 20.09.2015

felix schwenzel

  hei­se.de/ct: Da­ting-Platt­form Lo­voo im Fake-Ver­dacht   #

hol­ger bleich, ro­nald ei­ken­berg, hei­ko fren­zel, tors­ten kleinz:

Nach Ab­schluss der Re­cher­che kon­fron­tier­ten wir die Un­ter­neh­mens­füh­rung schließ­lich mit kon­kre­ten Fra­gen zu un­se­ren Be­ob­ach­tun­gen und Do­ku­men­ten. Wir ba­ten um Ant­wort in ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist. Trotz Ver­län­ge­rung die­ser Frist ant­wor­te­te Lo­voo nicht kon­kret. Statt­des­sen teil­te uns ein vom Un­ter­neh­men be­auf­trag­ter Rechts­an­walt pau­schal mit, dass Lo­voo den In­halt die­ses Ar­ti­kels er­ah­ne und dass er falsch sein müs­se so­wie je­der Grund­la­ge ent­beh­re.
Den­noch konn­ten wir be­ob­ach­ten, dass Lo­voo kurz nach un­se­rer An­fra­ge be­gann, Pro­fi­le von der Platt­form zu ent­fer­nen. Die meis­ten der Pro­fi­le, die für un­se­re Test­per­so­nen ge­vo­tet hat­ten, tauch­ten plötz­lich nur noch als „Ge­lösch­ter Nut­zer“ auf.

ich er­ah­ne, dass in dem zi­tat ein kom­ma feh­len könn­te, bin aber an­sons­ten so­wohl fas­zi­niert, dass da je­mand mut­mass­lich die ge­schäfts­idee von ash­ley madi­son bis ins letz­te be­trü­ge­ri­sche de­tail ko­piert hat, als auch to­tal ge­lang­weilt.

  mar­co.org: Just doesn’t feel good   #

mar­co ar­ment hat sei­nen ad­blo­cker peace (sie­he links vom 17.09) aus dem app-store ge­löscht:

Achie­ving this much suc­cess with Peace just doesn’t feel good, which I didn’t an­ti­ci­pa­te, but pro­ba­b­ly should have. Ad blo­ckers come with an im­portant as­te­risk: while they do be­ne­fit a ton of peo­p­le in ma­jor ways, they also hurt some, in­clu­ding many who don’t de­ser­ve the hit.

Peace re­qui­red that all ads be trea­ted the same — all-or-not­hing en­force­ment for de­cis­i­ons that aren’t black and white. This ap­proach is too blunt, and Ghos­tery and I have both de­ci­ded that it doesn’t ser­ve our goals or be­liefs well en­ough. If we’re go­ing to ef­fect po­si­ti­ve ch­an­ge over­all, a more nu­an­ced, com­plex ap­proach is re­qui­red than what I can bring in a simp­le iOS app.

ich las­se peace auf dem te­le­fon erst­mal in­stal­liert. auf mei­nen lap­top-brow­sern hab ich ges­tern mal test­wei­se ghos­tery de­ak­ti­vert. ich wür­de ein­fach mal ger­ne eine wo­che lang se­hen, was sich auf dem „bling-bling“-markt so ge­tan hat.


Ex­tends ad­blo­cker to also re­mo­ve think­pie­ces on ad­blo­cking.

Jür­gen Ge­u­ter (@tan­te19.09.2015 16:04

  spie­gel.de: Elek­tro­au­tos: Die Bet­te­lei um Sub­ven­tio­nen ist dreist   #

alex­an­der neu­ba­cher fast ein biss­chen zu po­le­misch über deut­sche au­to­her­stel­ler, die ihre elek­tro­au­tos ger­ne sub­ven­tio­niert hät­ten. an­de­rer­seits, wenn deut­sche au­to­bos­se so auf­tre­ten wie in die­sem vi­deo der vor­stands­vor­sit­zen­de von audi, ru­pert stad­ler, kann man ei­gent­lich nur noch po­le­misch re­agie­ren.

  gaw­ker.com: Kid Lea­ves Ste­alth Poop on Su­per­mar­ket Flo­or, Non­cha­lant­ly Walks Away   #

in den kom­men­ta­ren dort steht, dass das vi­deo ein fake sein müs­se, weil man vi­de­os mit zwei poin­ten grund­sätz­lich nicht trau­en soll­te. po­si­tiv for­mu­liert: wenn man den link klickt, sieht man ein vi­deo in dem ein kind bei­läu­fig in ei­nem su­per­markt auf den bo­den kackt und da­nach je­mand, ge­nau­so bei­läu­fig, rein­tritt.

  face­book.com: Da­ni­el Erk ad­ded 9 new pho­tos.   #

da­ni­el erk:

Vor ge­nau zehn Jah­ren, lan­ge be­vor die­se ganz un­fass­ba­re Schei­ße be­gann, war ich das ers­te Mal in Da­mas­kus. Mit dem Bus von Bei­rut aus, dau­er­te kei­ne drei Stun­den. Ein­mal die Ge­birgs­ket­te rauf, durch das Tal der Hez­bol­lah, ein­mal die Ge­birgs­ket­te run­ter, über die Gren­ze, über die Hoch­ebe­ne und in die Stadt. (wei­ter­le­sen auf face­book)

  frau­ruth.tumb­lr.com: Ulla   #

frau ruth:

Wir wa­ren in der glei­chen Klas­se am Gym­na­si­um. So lern­ten wir uns ken­nen. Ulla hat­te kur­ze rote Haa­re, trug meis­tens ei­nen Ohr­ring in nur ei­nem Ohr, eine Fe­der oder et­was In­di­sches. Sie hat­te ei­nen brei­ten Mund und blaue Au­gen und ei­nen bei­na­he vier­ecki­gen Kopf. Ihre Au­gen­brau­en wa­ren gro­ße run­de Halb­krei­se. (wei­ter­le­sen)

  you­tube.com: Do­nald Trump Says “Chi­na”   #

das ist bei­des; wit­zig und to­tal un­wit­zig ( via ).

youtube-video laden, info, direktlink

links vom 18.09.2015

felix schwenzel

  faz.net: Au­to­mes­se IAA zeigt da­ten­sam­meln­de fah­ren­de Com­pu­ter   #

ni­klas maak ist je­mand, der bin­sen­weis­hei­ten in­tel­lek­tu­ell ver­pa­cken kann:

Der Preis des au­to­no­men Fah­rens ist die Au­to­no­mie des Fah­rers.

wer hät­te das ge­dacht? ar­ti­kel über feh­len­de au­to­no­mie beim bus- und taxi-fah­ren hat ni­klas maak si­cher­lich schon in vor­be­rei­tung. mög­li­cher­wei­se wird er auch bald dar­über re­flek­tie­ren, ob wir es nicht viel­leicht auch an der zeit ist, un­se­re au­to­no­mie zu stär­ken, in­dem wir alle flug­li­zen­zen er­wer­ben. we­gen des gross­the­mas au­to­no­mie, wer­den wir von maak si­cher­lich auch bald mehr zum the­ma land­wirt­schaft le­sen. die ist ja qua­si die ba­sis je­der au­to­no­mie.

der ar­ti­kel ist we­ni­ger schlecht als ich oben an­deu­te, aber ni­klas maak ver­wech­selt in sei­ner IAA-trend­ana­ly­se kri­ti­sche di­stanz mit em­pö­rung. er macht sich, wäh­rend sich sei­ne em­pö­rung im lau­fe des ar­ti­kel im­mer mehr zur hys­te­rie auf­schau­kelt, auch ir­gend­wann lä­cher­lich:

Auch für Ter­ro­ris­ten ist das voll­ver­netz­te Auto ein In­stru­ment, um po­ten­ti­ell je­den über­all zu tref­fen.

für ter­ro­ris­ten sind auch schnell­koch­töp­fe, klas­si­che au­tos oder flug­zeu­ge ein in­stru­ment, um po­ten­zi­ell „je­den über­all zu tref­fen“. auch die ge­fahr von streich­höl­zern, wird im­mer noch un­ter­schätzt.
(bei blend­le ge­fun­den [blend­le be­zahl­link, nicht kli­cken!])

  zeit.de: Kuba: Plötz­lich Bio­bau­er   #

fas­zi­nie­ren­der ar­ti­kel über al­ter­na­ti­ve, aus der not ge­bo­re­ne an­bau­me­tho­den in kuba.


  blend­le.com: Me, Mys­elf and Vice [Die Zeit] [blend­le be­zahl­link]

vice-deutsch­land-chef ben­ja­min ruth:

Der Tag, an dem wir dar­über nach­den­ken, wie wir wei­ter wach­sen kön­nen, wird der Tag sein, an dem Vice nicht mehr funk­tio­niert.

vice-grün­der shane smith:

Wir wer­den nicht das nächs­te CNN sein oder das nächs­te MTV, wir wer­den zehn­mal grö­ßer, dar­an ar­bei­ten wir.


links vom 17.09.2015

felix schwenzel

  mar­co.org: In­tro­du­cing Peace, my pri­va­cy-fo­cu­sed iOS 9 ad blo­cker   #

ich be­nutz­te ghos­tery seit vie­len jah­ren auf al­len mei­nen (lap­top) brow­sern. war­um, habe ich vor ein paar jah­ren mal aus­führ­lich er­klärt. jetzt hat mar­co ar­ment ghos­tery qua­si als ios-sa­fa­ri-plug­in ver­öf­fent­licht, mit dem man tra­cker und auf­dring­li­che scrip­te auch im mo­bi­len brow­ser­sa­fa­ri blo­ckie­ren kann. kos­tet 3 euro. mar­co ar­ment schreibt dazu un­ter an­de­rem:

Ad and tra­cker ab­u­se is much worse on mo­bi­le: ads are much lar­ger and har­der to dis­miss, tra­ckers are har­der to de­tect, their Ja­va­script slows down page-loads and burns bat­tery power, and their bloat was­tes tons of cel­lu­lar data. And ads are in­cre­asing­ly used as vec­tors for mal­wa­re, ex­ploits, and fraud.

Pu­blishers won’t sol­ve this pro­blem: they can­not con­sis­t­ent­ly en­force stan­dards of de­cen­cy and se­cu­ri­ty on the ad net­works that they em­bed in their sites. Just as brow­sers ad­ded pop-up blo­ckers to pro­tect us from that ab­u­si­ve an­noyan­ce, new brow­ser-le­vel coun­ter­me­a­su­res are nee­ded to pro­tect us from to­day’s web ab­u­ses.

noch­mal auf deutsch: die ver­le­ger schaf­fen es nicht sich ge­gen die ver­mark­ter und agen­tu­ren und wer­be­kun­den durch­zu­set­zen und wer­bung so an­zu­zei­gen, dass sie auch nur an­satz­wei­se zu­mut­bar ist. ob­wohl sich zum bei­spiel spie­gel on­line da­mit brüs­tet die wer­bung auf sei­nen sei­ten selbst zu ver­mark­ten und da­mit im­pli­ziert, die an­zei­gen auf spie­gel.de un­ter kon­trol­le zu ha­ben, zählt ghos­tery auf ei­ner spie­gel ar­ti­kel­sei­te 20 bis 30 tra­cker. also klei­ne pro­gram­me, die nicht von spie­gel on­line aus­ge­spielt wer­den, son­dern von 20 bis 30 ex­ter­nen fir­men. wenn ich den ge­druck­ten spie­gel lese er­fährt nie­mand, wel­che sei­te ich ge­ra­de lese. lese ich bei spie­gel on­line, schau­en mir da­bei 20 bis 30 fir­men zu, von de­nen ich zum teil noch nie in mei­nem le­ben ge­hört habe und zu de­nen mir spie­gel-on­line auch in sei­nen da­ten­schutz­hin­wei­sen nichts wei­ter sa­gen kann oder will. ich bin si­cher, all die­se fir­men sind eh­ren­haf­te un­ter­neh­men, die al­les tun um mei­ne da­ten zu schüt­zen und sie vor der spei­che­rung oder wei­ter­ga­be an vier­te oder fünf­te par­tei­en, sau­ber ano- oder pseud­ony­mi­sie­ren. ich bin mir auch si­cher, dass sie wirk­lich all die pro­gram­me und scrip­te die sie mir auf mei­nen rech­ner spie­len, sorg­fäl­tig ge­prüft ha­ben.

die über­tra­gung mei­ner da­ten an die 20 bis 30 part­ner dau­ert, bei ei­nem ein­zi­gen sei­ten­auf­ruf, un­ge­fähr 20 se­kun­den. oder ge­nau­er, bis alle scrip­te und wer­be­me­di­en (von wo­her auch im­mer) ge­la­den sind, ver­ge­hen 23 se­kun­den, wenn ich die sei­te mit ge­block­ten tra­ckern lade, dau­ert das we­ni­ger als 2 se­kun­den. ohne tra­cker und wer­be­me­di­en wiegt eine ein­zel­sei­te 600 kb, mit wer­be­tra­ckern 2,4 MB, also un­ge­fähr 40 4 mal so viel (tnx).

war­um das so sein muss, ist of­fen­sicht­lich auch für in­ves­ti­ga­ti­ve jour­na­lis­ten schwer her­aus­zu­fin­den.

noch ein dif­fe­ren­zie­rungs­hin­weis: ich be­nut­ze kei­ne wer­be­blo­cker im ei­gent­li­chen sin­ne, auch wenn ghos­tery den gross­teil der wer­bung aus­fil­tert. wer­bung die lo­kal, also von der be­such­ten web­site selbst aus­ge­spielt wird oder nicht mit da­ten-tra­ckern und -sau­gern ver­se­hen ist, be­kom­me ich in der re­gel ganz nor­mal zu se­hen. ich hal­te das für ei­nen klei­nen, aber wich­ti­gen un­ter­schied. ich habe auch ei­ni­ge tra­cker auf eine weis­se lis­te ge­setzt, zum bei­spiel in­fon­line oder vgwort.

  six­co­lors.com : Mar­co Ar­ment re­leases Peace, an iOS 9 con­tent blo­cker   #

ja­son snell:

My fee­lings about the ethics of blo­cking ads on sites that rely on ad re­ve­nue are com­pli­ca­ted. If you run one of the­se blo­ckers, the Deck ad on this very site—which is neither obnoxious nor a tra­cker—will also va­nish, and that will hurt my bot­tom line. And I know a lot of ta­len­ted peo­p­le who work for me­dia com­pa­nies that are lar­ge­ly fun­ded by ad­ver­ti­sing. Some of them pay me to wri­te free­lan­ce ar­tic­les for them.

Yet all the pri­va­cy-in­va­ding tra­ckers and an­noy­ing ads that pre­vent us from get­ting to the con­tent we want to read make it hard to ar­gue that pu­blishers ha­ven’t been ab­using their re­la­ti­onship with rea­ders. The­re’s no de­ny­ing that using a pro­duct like Peace or Crys­tal will make your web ex­pe­ri­ence bet­ter; the­re’s also no de­ny­ing that it’s got the po­ten­ti­al to cau­se some se­rious da­ma­ge to web pu­blishers’ busi­nesses.

die ver­le­ger stra­pa­zie­ren das ver­hält­nis zu ih­ren le­sern mög­li­cher­wei­se in der tat et­was über. das pro­blem ist, dass es recht schwer sein dürf­te das ver­trau­ens­ver­häl­nis wie­der her­zu­stel­len.

[die­sen link habe ich um 14:27 uhr nach­träg­lich hin­zu­ge­fügt]

  kraut­re­por­ter.de: Die Kon­to­sau­ri­er wer­den im­mer trau­ri­ger   #

ich habe die­sen ar­ti­kel von peer scha­der noch nicht zu­en­de ge­le­sen, aber ich glau­be er ist, wie al­les von peer scha­der, sehr le­sens- und emp­feh­lens­wert. bis mit­te ob­to­ber kann man den ar­ti­kel noch le­sen. dann fällt die kraut­mau­er auch vor die­sen text.


links vom 16.09.2015

felix schwenzel

  zeit.de: Rein­hold Würth: „Es ist eine Lüge, zu be­haup­ten, Aus­län­der lä­gen uns auf der Ta­sche“   #

le­sens­wer­tes in­ter­view mit rein­hold würth:

Fra­ge: Was hat sie dem Un­ter­neh­men ge­bracht, das mit Schrau­ben und Be­fes­ti­gungs­tech­nik groß ge­wor­den ist?

Würth: Die Be­schäf­ti­gung mit der Kunst hat Würth zu ei­nem kos­mo­po­li­ti­schen Un­ter­neh­men ge­macht, dem man eine ge­wis­se Elo­quenz und Leich­tig­keit zu­schreibt. Wir sind nicht fa­na­tisch nur auf Um­satz und Ge­winn fi­xiert. Ich bin na­tür­lich auch Kauf­mann und weiß, dass mei­ne Samm­lung an Wert ge­won­nen hat. Aber ich ver­kau­fe nichts. In der Bi­lanz ste­hen auch nur die An­schaf­fungs­kos­ten, nicht der Wert­zu­wachs. Be­son­ders freut mich, wenn un­se­re Mit­ar­bei­ter et­was von der Kunst ha­ben. Auch die, die vor­her nichts da­mit am Hut hat­ten. Das ist eine emo­tio­na­le Ren­di­te für mich.

Fra­ge: Was bringt das den Mit­ar­bei­tern?

Würth: Die Kunst schafft Leich­tig­keit, sie för­dert die Krea­ti­vi­tät, schafft Iden­ti­tät. Wer mag, kann sich zum Bei­spiel aus un­se­rer Ar­to­thek Kunst­wer­ke aus­lei­hen und mit nach Hau­se neh­men. Vie­le sind auch stolz auf ih­ren Job, wenn sie se­hen, wie vie­le Be­su­cher von drau­ßen kom­men, um sich die Aus­stel­lun­gen in un­se­rem fir­men­in­ter­nen Kunst­mu­se­um in Kün­zels­au an­zu­se­hen. Ich sage manch­mal scherz­haft: Wir füh­ren das Un­ter­neh­men eher wie ei­nen Ke­gel­ver­ein. Bei Würth herrscht eine fröh­li­che At­mo­sphä­re.

ich mag rein­hold würth und lese ger­ne in­ter­views mit ihm. mit 80 wür­de ich auch ger­ne noch so klar im kopf sein. aber sei­nen kunst­sinn soll­te man mit ei­ner pri­se salz ge­nies­sen; rein­hold würth sam­melt auch ma­le­rin­nen wie ni­co­le lei­den­frost, die mit ih­rem blau­en pferd, vor ein paar mo­na­ten, zu be­rühmt­heit ge­lang.

  wuv.de: Die hohe Kunst der Pro­mi-Wer­bung   #

pe­ter breu­er:

Nicht um­sonst kommt des­halb wahr­schein­lich mein All­zeit-Fa­vo­rit der Wer­bung mit Pro­mis ganz ohne Text aus. Es ist der 21 Jah­re alte Spot für das Peu­geot 306 Ca­brio, den Euro RSCG auf ei­nem Salz­see dre­hen ließ. Dort war nicht nur das Licht gut, es war auch ge­nug Platz, um Ray Charles das Auto len­ken zu las­sen. Zu Ho­agy Car­mi­cha­els „Geor­gia on My Mind“, na­tür­lich in der be­kann­ten Ver­si­on des wun­der­ba­ren blin­den Fah­rers.

  blend­le.com: »Wenn es nach mir gin­ge, wür­den sich die Bil­der sel­ber ma­len« - Süd­deut­sche Zei­tung Ma­ga­zin [blend­le be­zahl­link]   #

gran­dio­ses in­ter­view mit da­ni­el rich­ter, mit ei­ner gut aus­ge­wo­ge­nen mi­schung aus wahn­sinn, irr­sinn und re­gl­mäs­sig durch­schei­nen­der weis­heit. die 79 cent, die das in­ter­view bei blend­le kos­tet loh­nen sich, weil der text irre lang, aber auch irre un­ter­halt­sam ist.

Ihr schöns­ter Satz über Ih­ren Na­mens­vet­ter lau­tet: »Ger­hard Rich­ter ist das Son­der­phä­no­men ei­nes Ma­lers, den alle mö­gen, die Ma­le­rei nicht mö­gen.«

Bei Rich­ter kriegt man Kitsch und In­tel­li­genz. Was Schö­ne­res kann es gar nicht ge­ben. Für Lai­en sind sei­ne Bil­der wun­der­bar per­fekt ge­mal­ter Kitsch, für die In­tel­li­gen­ten sind sie eine Re­fle­xi­on über den Kitsch. Das macht ihn so wahn­sin­nig er­folg­reich. Er ist ein gu­ter Ma­ler, aber der Ma­le­rei hat er nichts ge­bracht. Ma­le­rei, die mich be­rührt, han­delt vom Feh­ler­ma­chen.

Sie le­sen kei­ne In­ter­views mit Ma­lern, Be­grün­dung: »Sie ver­der­ben mir die Kunst eher, als dass sie sie mir er­hel­len.«

Ich lese in Zei­tun­gen den Po­li­tik und Wirt­schafts­teil. Das Feuil­le­ton über­blät­te­re ich, weil sich mein Le­ben dem Ende zu­neigt. Es gibt ei­nen wahn­sin­ni­gen Ab­rieb an Din­gen, die für nichts si­gni­fi­kant sind.

  spie­gel.de: The Ho­no­ura­ble Wo­man: Se­hen Sie hier die ers­te Fol­ge kos­ten­los   #

tol­le se­rie, wirk­lich gut er­zählt und ge­filmt. aber bei spie­gel on­line kann man die ers­te fol­ge nur auf Deutsch syn­chro­ni­siert se­hen, was der se­rie wirk­lich ge­walt an­tut. ich fra­ge mich wo das fuck­ing pro­blem ist, die se­rie auch op­tio­nal im ori­gi­nal­ton mit un­ter­ti­teln an­zu­bie­ten. selbst ama­zon hat nach ei­ni­gen an­lauf­schwie­rig­kei­ten ge­merkt, das man das tech­nisch, und of­fen­bar auch recht­lich, ein­rich­ten kann.


  ste­fan-nig­ge­mei­er.de Die gro­ße Chan­ce und der klei­ne Ha­ken von Blend­le

ste­fan nig­ge­mei­er er­klärt, war­um man blend­le toll fin­den kann:

Wer ei­nen ir­gend­wie spek­ta­ku­lä­ren Ar­ti­kel aus der Print-Aus­ga­be ei­ner Zei­tung oder ei­nes Ma­ga­zins le­sen woll­te, muss­te die gan­ze Zei­tung kau­fen — oder war­ten, bis er viel­leicht spä­ter doch noch kos­ten­los ver­öf­fent­licht wur­de. (Man­che In­hal­te, wie etwa die re­nom­mier­ten Sei­te-3-Ge­schich­ten der „Süd­deut­schen“, er­schie­nen aber grund­sätz­lich nicht on­line, aus der Lo­gik, dass sie kost­bar blei­ben soll­ten.)

Blend­le än­dert das jetzt end­lich. Wenn ich ei­nen ge­lun­ge­nen Ar­ti­kel aus ei­ner ge­druck­ten Zei­tung emp­feh­len will, muss ich ihn nicht als Foto bei Twit­ter oder Face­book ver­öf­fent­li­chen (wie das ab­sur­der­wei­se oft ge­nug pas­siert). Und ich muss die Le­ser nicht zum Ki­osk schi­cken oder zum Kauf ir­gend­wel­cher Ta­ges­päs­se oder E-Pa­per-Aus­ga­ben ani­mie­ren. Ich kann ihn di­rekt ver­lin­ken, und man kann ihn für we­ni­ge Cent kau­fen, und wenn man bei Blend­le re­gis­triert ist, so­gar mit ei­nem Klick.

der „klei­ne Ha­ken“ sind ei­gent­lich vie­le klei­ne ha­ken: die preis­ge­stal­tung, die im­port-qua­li­tät von print-ar­ti­keln (in der launch pha­se der letz­ten wo­chen ist das auf blend­le eher schlim­mer, als bes­ser ge­wor­ten) und ar­ti­kel die auf blend­le kos­ten, aber even­tu­ell frei im netz ver­füg­bar sind.


links vom 14.09.2015

felix schwenzel

  turi2.de: Mei­nung: Ste­fan Nig­ge­mei­er über die Vor- und Nach­tei­le von Blend­le.   #

auf blend­le kann man den ar­ti­kel selbst­ver­ständ­lich kos­ten­pflich­tig le­sen — oder eben bei der faz di­rekt. und weil blend­le seit heu­te für alle of­fen ist, gleich noch ein blend­le-link.

  blend­le.com: Süd­deut­sche Zei­tung: KUL­TUR [blend­le be­zahl­link]   #

hil­mar klu­te spricht mit hel­ge schnei­der über grass, mar­cel reich-ra­ni­cki und kunst und kul­tur und sein ding ma­chen. ich fand das sehr le­sens­wert und — wie­der mal — sehr prak­tisch auf blend­le zu le­sen. das kann man na­tür­lich auch auf pa­pier le­sen, wenn man ein biss­chen im pa­pier­korb wühlt oder (kos­ten­pflich­tig) auf sued­deut­sche.de, aber wenn man blend­le-mit­glied ist, eben auch ein­fach per klick.

  theawl.com: Some Mild Sug­ges­ti­ons for Do­nald Trump's Hair   #

the awl hat ei­ni­ge fri­seu­re ge­fragt, was sie do­nald trump fri­sur­mäs­sig emp­feh­len wür­den. das ist lei­der sehr, sehr wit­zig.

  digg.com: Do­nald Trump In­ter­views Hims­elf On The To­night Show   #

das ist lei­der gar nicht wit­zig.

  digg.com: Kim­mel Dis­co­ver­ed That Ap­ple Has­n't Nee­ded To Make A New iPho­ne Sin­ce 2007   #

das ist lei­der sehr, sehr wit­zig.

  hu­man­sof­ne­wyork.com: “I’m twen­ty-four, but I look like I’m...   #

“I’m twen­ty-four, but I look like I’m twel­ve. So I’m ho­ping I’ll age like Cloo­ney.”

  tech­dirt.com: Ear­ly You­Tube Mu­si­ci­an Ex­plains How Sig­ning Ma­jor La­bel Deal 'Ne­ar­ly De­s­troy­ed My Care­er'   #

das kann man na­tür­lich nicht ver­all­ge­mei­nern, aber es ist nicht im­mer eine gute idee, auf busi­ness-kas­per zu hö­ren. im ge­gen­teil.

  wired.com: A Real Plan to Re­place Lon­don’s Tube With Mo­ving Walk­ways   #

su­per idee, die wahr­schein­lich nie um­ge­setzt wird: statt ubahn, per­so­nen­be­för­de­rungs­bän­der im un­ter­grund in­stal­lie­ren. was spricht ei­gent­lich da­ge­gen, fliess­bän­der für spa­zier­gän­ger über tage zu in­stal­lie­ren?

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: “The trou­ble with fic­tion is that it makes too much sen­se,...   #

al­dous hux­ley:

The trou­ble with fic­tion is that it makes too much sen­se, whe­re­as rea­li­ty never makes sen­se.

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Mi­cha­el Sowa   #

war­um muss ich bei mi­cha­el-sowa-bil­dern im­mer an max goldt den­ken?

  the­ver­ge.com: Whis­key aged in space tas­tes like throat lo­zen­ges and rub­be­ry smo­ke   #

der witz ist ja, dass of­fen­bar nie­mand ge­nau weiss, was bei der whis­ky-rei­fung in fäs­sern so pas­siert. in der schwe­re­lo­sig­kiet ge­reif­ter whis­ky schmeckt je­den­falls ganz an­ders. und ko­misch. schreibt the ver­ge.

  wir­res.net: oft ge­le­sen   #

um die ka­te­go­rie „bes­tes wir­res“ mal wie­der zu ak­tua­li­sie­ren, habe ich mal die ar­ti­kel, die laut pi­wik am öf­tes­ten ge­le­sen wer­den, für die­ses jahr und die zwei ver­gan­ge­nen jah­re raus­ge­sucht.


  kraut­re­por­ter.de: Lie­be Kraut­re­por­ter-Mit­glie­der,

Nur Kraut­re­por­ter-Mit­glie­der kön­nen in Zu­kunft un­se­re Bei­trä­ge le­sen. […] War­um die­se Än­de­rung? Ers­tens ist es fai­rer. Vie­le Mit­glie­der ha­ben uns im Lauf des ver­gan­ge­nen Jah­res ge­fragt, war­um sie für et­was zah­len sol­len, was an­de­re kos­ten­los er­hal­ten. Die­ses Tritt­brett­fah­rer­pro­blem lö­sen wir.

er­staun­lich, mit wel­cher läs­sig­keit die kraut­re­por­ter von ei­ner fehl­ent­schei­dung zur nächs­ten stol­pern. im­mer­hin er­ken­nen se­bas­ti­an es­ser und phil­ipp schwör­bel, dass das her­un­ter­las­sen der ja­lou­sien im schau­fens­ter auch eine doo­fe idee sein könn­te und re­la­ti­vie­ren die idee, bzw. ma­chen ihre un­ent­schlos­sen­heit öf­fent­lich:

Wie im­mer: Es ist ein Ver­such. Wir wol­len aus­pro­bie­ren, ob Kraut­re­por­ter da­durch ge­winnt.

na­tür­lich könn­te man auch aus­pro­bie­ren, ob kraut­re­por­ter da­durch ge­winnt, wenn man es von 16 jäh­ri­gen voll­schrei­ben lässt oder die co­mic sans schrift be­nutzt. man könn­te auch mit ar­ti­keln über das paa­rungs­ver­hal­ten von bin­den­wa­ra­nen oder die ge­sell­schafts­for­men der fal­schen ku­ckucks­wes­pe ex­pe­ri­men­tie­ren.

da­bei ist ist die ant­wort auf die fra­ge, war­um man als kraut­re­por­termit­glied für et­was be­zah­len soll, was an­de­re kos­ten­los er­hal­ten ganz ein­fach: um die kraut­re­por­ter über­haupt zu er­mög­li­chen. um et­was, von des­sen sinn man über­zeugt ist, zu un­ter­stüt­zen.

mög­li­cher­wei­se be­kommt die gala-re­dak­ti­on des öf­te­ren an­ru­fe von em­pör­ten käu­fern, die ge­se­hen ha­ben, dass die gala in arzt­pra­xen, fri­seur­sa­lons oder flug­zeu­gen kos­ten­los aus­liegt. wä­ren se­bas­ti­an es­ser und phil­ipp schwör­bel ge­schäfts­füh­rer der gala, wür­den sie wahr­schein­lich als re­ak­ti­on auf die 2 bis 3 jähr­li­chen be­schwer­den die be­lie­fe­rung von le­se­zir­keln ein­stel­len und gala-käu­fer ver­pflich­ten, das heft nur an freun­de und be­kann­te (für ma­xi­mal 48 stun­den) leih­wei­se ab­zu­ge­ben.

aber im ernst: wie kann man so kni­epig und ego­zen­trisch (oder mö­wig) sein und ernst­haft den­ken, dass din­ge für die man be­zahlt hat, nicht von an­de­ren mit­ge­nutzt wer­den soll­ten? zu­mal die an­de­ren ei­nem nichts weg­neh­men, ab­nut­zen oder ver­sper­ren. das ist so, als wenn man er­war­ten wür­de, sich mit spen­den ans rote kreuz eine ex­klu­si­ve selbst-ver­sor­gung zu er­kau­fen, oder mit an­de­ren wor­ten: aso­zi­al. ehr­lich­ge­sagt, möch­te ich mit sol­chen leu­ten nicht in ei­nem club sein.

aber viel­leicht irre ich mich ja auch und das ein­mau­ern von tex­ten, in eine schlecht pro­gram­mier­te und ru­cke­li­ge web­sei­te, stellt sich als ge­nia­ler schach­zug her­aus. viel­leicht schaf­fen es die kraut­re­por­ter ja mit der ra­di­ka­len re­du­zie­rung ih­rer le­ser­zah­len an mehr le­ser zu kom­men.

(p.s.: ich bin auch im zwei­ten jahr kraut­re­por­ter-mit­glied.)


es geht auch kür­zer:

@di­plix @kraut­re­por­ter den Ge­dan­ken zu Ende ge­dacht: Fin­det ei­nen Mil­lio­när der das fi­nan­ziert und als ein­zi­ger Le­ser fun­giert. Für aufm Klo

re­al­di­ckens (@re­al­di­ckens12.09.2015 9:52


links vom 11.09.2015

felix schwenzel

  kraut­re­por­ter.de: Sie mah­nen ab. Sie kas­sie­ren. Wer sind Wal­dorf From­mer?   #

the­re­sa bäu­er­lein hat die kanz­lei wal­dorf from­mer be­sucht und sich von björn from­mer be­ein­dru­cken las­sen. ich habe björn from­mer mal (vor drei jah­ren) auf ei­ner ver­an­stal­tung zu­schau­en dür­fen und muss sa­gen, das mit der lei­den­schaft emo­tio­na­li­tät von björn from­mer stimmt. je­den­falls hält björn from­mer „die ju­gend“ für ver­saut: „die ver­sau­te ju­gend und das ur­he­ber­recht

  buzzfeed.com: The Sum­mer TV He­art­throb No One Saw Co­ming   #

schö­nes por­trait vom gran­dio­sen rami ma­lek, der in mr. ro­bot el­li­ot al­der­son spielt. ent­hält spoi­ler. via

  spie­gel.de: Flücht­lin­ge in Deutsch­land: Auf die Eu­pho­rie folgt die Angst   #

sehr schö­ne wort­spie­le­rei von ja­kob aug­stein oder dem zu­stän­di­gen re­dak­teur:

Kom­men mit den Flücht­lin­gen die Ter­ro­ris­ten? Droht die Is­la­mi­sie­rung des Abend­lan­des? Ru­hig, Brau­ner!

  longreads.com: The Man Who Be­ca­me Ker­mit   #

por­trait von ste­ve whit­mo­re, dem mann der die rol­le des ker­mit von jim han­son über­nahm.

Spea­king to John Fle­ming of the Tam­pa Bay Times in 2013, Ba­sil Jo­nes, [co-foun­der of Hand­spring Pup­pet Com­pa­ny said,] “As hu­man beings we hate the idea that things die fo­re­ver, and we love the idea that things can be re­sur­rec­ted. I think pup­pe­try is an act of re­sur­rec­tion.”


links vom 10.09.2015

felix schwenzel

  ma­ga­zin-aus­we­ge.de: Po­li­ti­ker for­dern eine „Will­kom­mens­kul­tur“ für Men­schen, die sie mas­sen­haft ab­schie­ben wol­len. Wie das?   #

freerk huis­ken:

Das ist auf den ers­ten Blick schon merk­wür­dig. Die­sel­ben Po­li­ti­ker, die jetzt von ih­ren Bür­gern die „Will­kom­mens­kul­tur“ ein­for­dern, tun an den Gren­zen Eu­ro­pas und beim Ab­leh­nen von Asyl­an­trä­gen al­les da­für, Flücht­lin­ge dar­an zu hin­dern, sich hier ir­gend­wie nie­der­zu­las­sen. War­um for­dern sie dann kei­ne „Ab­schieds­kul­tur“ mit Lunch­pa­ket, Blas­ka­pel­le („Muss i denn, muss i denn zum Länd­le hin­aus …“) und Win­ke-Win­ke vor dem Ab­schie­be­flie­ger? Auf je­den Fall wür­de das bes­ser zu ei­ner Flücht­lings­po­li­tik pas­sen, die nichts un­ver­sucht lässt, den „Mas­sen­an­sturm“ von Flücht­lin­gen be­reits vor Eu­ro­pas Gren­zen auf­zu­hal­ten und die il­le­ga­len Ein­dring­lin­ge schleu­nigst wie­der los zu wer­den.

Auch jene gu­ten Deut­schen, die ei­gent­lich „nichts ge­gen Aus­län­der ha­ben“, die glatt der Auf­fas­sung sind, dass „Aus­län­der auch Men­schen“ sind - so­ge­nann­te Auch­men­schen -, be­stehen dar­auf, dass es auf kei­nen Fall zu vie­le wer­den dür­fen. We­ni­ger mit De­mos vor Hei­men als viel mehr mit ge­pfleg­ten Mei­nungs­äu­ße­run­gen in Le­ser­brie­fen, Blogs und und per Twit­ter oder Face­book nach Talk-Shows war­nen sie vor ei­ner „Über­frem­dung“. War­um es „zu vie­le“ sind, wann es „zu vie­le“ sind, ge­mes­sen an wel­chen Maß­stä­ben es „zu vie­le“ sind, darf man sie al­ler­dings nicht fra­gen.

die „ge­gen­re­de“ von freerk huis­ken ist pro­vo­kant und hart, aber wie ich fin­de le­sens­wert. ich fin­de die sa­che mit dem pa­trio­tis­mus auch nicht so ein­sei­tig wie huis­ken. bei der fra­ge nach un­se­rer iden­ti­tät kom­men wir um die aus­ein­an­der­set­zung mit der fra­ge „was ist deutsch?“ eben nicht her­um. was freerk huis­ken aber wun­der­bar zeigt ist, dass un­se­re spra­che, un­se­re flos­keln (und die un­se­rer po­li­ti­ker) mehr über un­se­re ego- oder na­tio­zen­tri­sche denk­wei­se ver­ra­ten, als uns lieb ist. wir müs­sen de­fi­ni­tiv un­se­re vor­stel­lung der welt an­pas­sen, in ei­ner zeit in der die welt so viel grös­ser ge­wor­den ist.

(der ei­gent­li­che text von freerk huis­ken ist eine pdf-da­tei, war­um auch im­mer, ge­fun­den habe ich den hin­weis bei sa­scha pomm­ren­ke.)

  netz­pi­lo­ten.de: Nur Deut­sche dür­fen über Deutsch­land re­den   #

gun­nar sohn, apro­pos iden­ti­tät:

Wer In­di­vi­du­en auf die Zu­ge­hö­rig­keit zu ei­ner Grup­pe re­du­ziert, wer Men­schen nur über die Ein­tei­lung in Ka­te­go­rien be­ur­teilt und über Na­men se­lek­tiert, speist eine Ideo­lo­gie der Ab­gren­zung und Aus­gren­zung. […] Dar­um geht es, wenn von der Na­ti­on, von Va­ter­land, Pa­trio­tis­mus oder der so­ge­nann­ten na­tio­na­len Iden­ti­tät ge­spro­chen wird. Es sind Feind­bil­der, die in ei­ner be­que­men Kom­fort­zo­ne kul­ti­viert wer­den. Der fran­zö­si­sche Phi­lo­soph Mi­chel Ser­res hat das sehr gut auf den Punkt ge­bracht. Es geht um die Ver­wechs­lung von Iden­ti­tät und Zu­ge­hö­rig­keit. […] Her­kunft und Va­ter­land sind Chi­mä­ren, die nichts, aber auch gar nichts über den ein­zel­nen Men­schen aus­sa­gen.

  dar­ing­fi­re­ball.net: Brief Thoughts and Ob­ser­va­tions Re­gar­ding To­day’s ‘Hey Siri’ Ap­ple Event   #

mir kön­nen alle tech­blogs, web­sei­ten die über ap­ple-events be­rich­ten ge­stoh­len blei­ben. ei­gent­lich kön­nen mir so­gar die ap­ple-key­notes selbst ge­stoh­len blei­ben. mir wür­de es rei­chen, wenn john gru­ber sich die al­lei­ne an­guckt und da­nach sei­ne ge­dan­ken ein biss­chen aus­for­mu­liert und in sein blog schreibt.

aus­ser na­tür­lich twit­ter. für twit­ter mach ich ne aus­nah­me.

Ap­ple never stops in­no­vat­ing. To­day they an­noun­ced a Mi­cro­soft Sur­face, Frog­ger, and now, the Wii.

Matt Haug­hey (@matho­wie09.09.2015 19:16

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 10.09.2015 18:49)

Ap­ple pro­ducts, in or­der from best to worst:

iPho­ne­Mac­book Airi­Maci­Pa­di­Pump­kin Spi­cei­Ta­xes­Ap­p­le Wat­chi­Co­lo­no­sco­py­iDe­athi­Tu­nes

mitch gold­stein (@mgold­st06.09.2015 18:37

(ur­sprüng­lich ver­öf­fent­licht am 10.09.2015 19:04)


links vom 09.09.2015

felix schwenzel

  no­ti­cing.co: Why Ele­phants Don't Ex­plo­de: How Na­tu­re Sol­ves Bi­g­ness   #

das mit dem me­ta­bo­lis­mus ist span­nen­der als man denkt.

An ele­phant is built from coo­ler stuff than a mou­se. Even though an ele­phant has many, many more litt­le hea­ters pa­cked in­si­de its body, each hea­ter runs at a much lower set­ting. Says John Bon­ner,

A lar­ger ani­mal could not even exist un­less its cells had a re­du­ced rate of me­ta­bo­lism. It would eit­her star­ve or burst into fla­mes, or both.
— John Bon­ner

  pxlnv.com: iMes­sa­ge En­cryp­ti­on Faces Its First Known Le­gal Test   #

imes­sa­ge-nach­rich­ten, sind so­weit wir wis­sen, si­cher ver­schlüs­selt. trotz­dem kön­nen die nach­rich­ten un­ter um­stän­den un­ver­schlüs­selt auf ap­ple-ser­vern lie­gen, näm­lich wenn man sein iOS-ge­rät in die ap­ple-cloud si­chert. die icloud-back­ups sind näm­lich — aus un­er­find­li­chen grün­den — nicht ver­schlüs­selt. also si­chert die ge­rä­te auf nem ei­ge­nen rech­ner — ver­schlüs­selt.

  buzzfeed.com: Wie ich dar­an schei­ter­te, bei „Hart Aber Fair“ Fo­tos zu ma­chen   #

phil­ipp jah­ner war bei der auf­zeich­nung von ir­gend­ei­ner be­scheu­er­ten fern­seh­sen­dung da­bei. liest sich gut. lei­der bleibt die fra­ge un­be­ant­wor­tet, ob frank plas­berg ei­gent­lich der opa aus pix­ars oben ist.

  bo­ing­bo­ing.net: White House re­lease vi­deo ma­king fun of Dick Che­ney­'s lies   #

re­gie­rungs-pro­pa­gan­da die sich kon­su­mie­ren lässt wie ein dai­ly-show-clip. bril­li­an­te ar­beit, aber im­mer noch re­gie­rungs­pro­pa­gan­da. bin mal ge­spannt, wann un­se­re re­gie­rung die kraft des hu­mors und der iro­ni­schen über­spit­zung ent­deckt.

  giz­mo­do.com: How Ash­ley Madi­son Hid Its Fem­bot Con From Users And In­ves­ti­ga­tors   #

giz­mo­do, bzw. an­na­lee ne­witz, setzt die be­richt­erstat­tung über das not­gei­le män­ner-ver­ar­schungs-netz­werk ash­ley madi­son fort. die kri­mi­nel­le en­er­gie die bei ash­ley madi­son of­fen­bar wal­te­te, ist in je­der hin­sicht er­staun­lich.

  wir­res.net: fa­vo­ri­ten   #

wer sich fragt, war­um ich, seit ei­ni­gen mo­na­ten schon, kei­ne twit­ter fa­vo­ri­ten in ar­ti­kel­form ver­öf­fent­li­che, für den oder die habe ich hier eine ant­wort: weil ich sie lie­ber fort­lau­fend samm­le und ei­gent­lich nicht nur tweets sam­meln möch­te, son­dern auch lieb­lings-in­sta­gra­me, fil­me oder ar­ti­kel. hier ist die fort­lau­fen­de samm­lung.


  om­ni­po­lis.com: Dank Tes­la habe ich end­lich ver­stan­den, war­um Ap­ple Au­tos bau­en will.

sehr gute schluss­fol­ge­run­gen von mar­tin oet­ting die er aus dem be­trach­ten des tes­la-chas­sis fol­gert:

Guckt Euch das Grund­ge­rüst des Fahr­zeugs an, so, wie man es im Tes­la-La­den in Mün­chen be­stau­nen kann. Da ist nichts mehr drin! Hier sieht man Mo­tor, Bat­te­rien, al­les, was am Auto teu­er ist.

Ein gu­tes Fahr­werk kann man heu­te bei Zu­lie­fe­rern ein­kau­fen. Frank sag­te, dass das Fahr­werk im Mo­del S qua­si mit dem des BMW 5er iden­tisch sei, bei den­sel­ben Zu­lie­fern ein­ge­kauft. […] Das ein­zi­ge, was die klas­si­schen Auto-Her­stel­ler wirk­lich kön­nen, was ih­ren gro­ßen Vor­sprung heu­te noch aus­macht, ist es, dass sie sou­ve­rän die wirk­lich kom­ple­xe Auf­ga­be meis­tern, die an­fäl­li­gen, lau­ten, schwe­ren Ver­bren­nungs­mo­to­ren heu­te — nach hun­dert Jah­ren — zur ab­so­lu­ten Per­fek­ti­on zu be­herr­schen. Das — und das al­lein! — ist es, was den Vor­sprung gra­de der deut­schen Au­to­bau­er aus­macht.

[D]ie Zu­kunft des Au­tos er­for­dert nicht die Kom­pe­tenz, die es al­lein bei den klas­si­schen Au­to­her­stel­lern gibt. Son­dern sie er­for­dert die Kom­pe­tenz, mit der sich das Si­li­con Val­ley ei­nen Na­men ge­macht hat — Bat­te­rien, Soft- und Hard­ware.

ein an­de­rer wich­ti­ger punkt, der ger­ne über­se­hen wird, ist das Tes­la Su­per­char­ger-Netz­werk, ein re­la­tiv flä­chen­de­cken­des schnell­la­de­sta­tio­nen-netz, das tes­la kun­den kos­ten­los nut­zen kön­nen.

dass tes­la das po­ten­zi­al hat, un­se­re vor­stel­lung vom au­to­mo­bil über den hau­fen zu wer­fen und die alt­ein­ge­ses­se­nen in­dus­trien ge­fähr­det, ist na­tür­lich nicht ganz neu. lars thom­sen hat da vor ein paar jah­ren be­reits sehr poin­tiert drauf hin­ge­wie­sen und auch er­klärt, war­um er fürch­tet, dass die eta­blier­ten die ge­fahr kon­ku­renz un­ter­schät­zen:

und wer viel zeit mit­bringt, kann die mehr­tei­li­ge se­rie von tim ur­ban über elon musk und tes­la le­sen.


links vom 08.09.2015

felix schwenzel

  ste­fan­stuck­mann.de: Wie man kei­ne gute Se­rie macht   #

der au­tor (lus­tig) ste­fan stuck­mann er­klärt ein­leuch­tend, wie man bes­se­res fern­se­hen ma­chen könn­te. sei­ne 6 punk­te sind über­zeu­gend und sehr gut ge­ne­ra­li­sier­bar. al­les was er sagt gilt eben nicht aus­schliess­lich für das deut­sche fern­se­hen oder das fern­se­hen al­lein, son­dern ganz all­ge­mein für kul­tur und un­ter­hal­tung:

Was Sen­der […] ger­ne ver­an­stal­ten, sind Ideen­wett­be­wer­be. „Schick uns dei­ne Se­ri­en- oder Sho­w­idee“, ha­ben al­lein in den letz­ten zwei Jah­ren RTL, Pro­Sie­ben, ZDF und ZDF­neo ge­ru­fen. Dass die Sen­der mit sol­chen Ak­tio­nen so­gar noch po­si­ti­ve Auf­merk­sam­keit von an­dern Me­di­en be­kom­men, ist umso ab­sur­der, weil sol­che Wett­be­wer­be kein Zei­chen von En­ga­ge­ment sind, son­dern von Markt­ver­sa­gen.

Bas­ti­an Schwein­stei­ger ist auch nicht bei Bay­ern Mün­chen ge­lan­det, weil er sich mit sei­nen fünf bes­ten Lauf­we­gen auf Vi­deo­kas­set­te be­wor­ben hat. Ein deut­scher Fuß­ball­ver­ein, der ei­nen Cas­ting­auf­ruf für neue Mit­glie­der sei­ner Pro­fi­mann­schaft ver­öf­fent­li­chen wür­de, wür­de sich lä­cher­lich ma­chen – weil es nicht funk­tio­nie­ren wür­de. Weil der Be­darf an Ta­len­ten so groß ist, dass alle gu­ten Leu­ten längst be­ob­ach­tet wer­den. In dem Fall von der Kon­kur­renz.

(via)

  ge­fluech­tet.de: Zwi­schen Mel­ting Pot und Sa­lad Bowl: Die USA als „Na­ti­on of Im­mi­grants“   #

gu­ter, et­was er­nüch­tern­der ar­ti­kel über die ge­schich­te der ame­ri­ka­ni­schen ein­wan­de­rung. im text fin­det sich auch ein wun­der­ba­rer tipp­feh­ler, der nie­man­dem kopf­schmer­zen be­rei­ten soll­te:

Al­ler­dings wa­ren nicht alle Mi­grant_in­nen gleich will­kom­men: Jede Grup­pe hat­te un­ter Vor­ur­tei­len zu lei­den und und wur­de nicht sel­ten stig­ma­ti­siert. Be­son­ders be­kannt ist jene der Iren, die we­gen der Hun­gers­not in gro­ßen Wel­len in die USA ka­men. Dort wur­de ih­nen nach­ge­sagt, sie sei­en Trun­ken­bol­de, auf dem Ar­beits­markt wur­den sie da­her häu­fig of­fen dis­kri­mi­niert. Wie vie­le an­de­re Mi­grä­ne_in­nen, wur­den sie oft als öko­no­mi­sche Kon­kur­renz ge­se­hen.

was ich nicht ganz ver­ste­he: was un­ter­schei­det im­mi­gran­ten von mi­gran­ten und flücht­lin­gen?

den text habe ich in ma­xi­mi­li­an bud­den­bohms link­samm­lung #3 zum the­ma flucht ge­fun­den: Wo­an­ders — die drit­te Son­der­aus­ga­be Flucht und Frem­den­feind­lich­keit

  kott­ke.org: Do­nald Trump on Ci­ti­zen Kane   #

ja­son kott­ke be­ob­ach­tet sehr fein, dass do­nald trump ganz si­cher nicht dumm ist und durch­aus klu­ge und ein­fühl­sa­me din­ge sa­gen kann, aber am ende, bei­na­he zwang­haft, jede sym­pa­thie die er auf­ge­baut hat, mit min­des­tens ei­ner un­end­lich blö­den und plat­ten äus­se­rung wie­der nie­der­tram­peln muss.

  spie­gel.de: Het­ze auf Face­book: War­um der Hass nicht ge­löscht wird   #

dif­fe­ren­zier­ter ver­such zu er­klä­ren, war­um face­book het­ze­ri­sche sta­tus-mel­dun­gen oft nicht löscht. wit­zi­ger­wei­se ma­chen mich ge­ra­de die­se eher zu­rück­hal­ten­den und sach­li­chen er­klä­run­gen wü­tend auf face­book, des­sen ab­stru­se de­fi­ni­ti­on von „Ge­mein­schafts­richt­li­ni­en“ ich, mit al­ler zu­rück­hal­tung, am ehes­ten als to­tal be­kloppt be­zeich­nen wür­de.

was ich ins­be­son­de­re nicht ver­ste­he ist der hin­weis auf die glo­ba­li­tät von face­book. wenn ein nazi-arsch­loch in ge­bro­che­nem deutsch sei­ne lynch- und mord­phan­ta­sien aus­lebt, dürf­te das ei­nen ame­ri­ka­ner kaum in­ter­es­sie­ren, vor al­lem we­gen der sprach­bar­rie­ren. war­um man dann bei face­book aber die ame­ri­ka­ni­schen oder glo­ba­len „Ge­mein­schafts­richt­li­ni­en“ an­wen­den will, statt spe­zi­fisch eu­ro­päi­scher oder deut­scher ist mir un­ver­ständ­lich. oder an­ders ge­fragt, war­um sperrt sich face­book so sehr da­ge­gen sei­ne richt­li­ni­en re­gi­nal an­zu­pas­sen? und über­haupt, was ist das für ein be­griff von ge­mein­schaft, bei dem die re­geln nicht von der ge­mein­schaft be­ein­flusst wer­den kön­nen, son­dern von ir­gend­wel­chen nerd­ko­mi­tees bei piz­za und cola fest­ge­legt und der ge­mein­schaft über­ge­stülpt wer­den?

„Ge­mein­schafts­richt­li­ni­en“ un­be­dingt glo­bal wirk­sam sein, ohne lo­kal­ko­lo­rit?

  spie­gel.de: Aus­lands­stu­di­um in Nord­ko­rea: „Ich war ein­sam, aber nie al­lein“   #

ales­san­dro ford hat ein paar mo­na­te in nord­ko­rea stu­diert, fa­bi­en­ne kin­zel­mann hat sei­ne er­zäh­lun­gen dazu „auf­ge­zeich­net“.

  spie­gel.de: Start-ups: Deutsch­land fehlt ein Elon Musk   #

sehr schön zu­sam­men­ge­fasst, war­um die deut­sche di­gi­tal­wirt­schaft nicht so recht zün­den will: es gibt ein­fach zu vie­le kon­for­mis­tis­he, lei­den­schafts­lo­se, an­ge­pass­te arsch­lö­cher.



links vom 05.09.2015

felix schwenzel

  spie­gel.de: Smart­phones: Deutsch­land ver­schläft die Re­vo­lu­ti­on   #

sa­scha lobo meint, „am Smart­phone ent­lang ent­schei­det sich die Zu­kunft“ deutsch­lands. mit die­ser zen­tra­len the­se hat er zwar in ge­wis­ser wei­se recht …

Wenn also heu­te Leu­te be­haup­ten, Smart­phones sei­en Lu­xus, ist das zwar falsch, aber his­to­risch durch­aus nach­voll­zieh­bar. Und zu­gleich sagt es we­nig Gu­tes über die di­gi­ta­le Aus­gangs­la­ge ei­nes Lan­des, des­sen Reich­tum weit­ge­hend von Hoch­tech­no­lo­gien ab­hängt, die von der mo­bi­len Re­vo­lu­ti­on so ra­di­kal ver­än­dert wer­den wie die Mu­sik­in­dus­trie durch das In­ter­net.

… aber eben auch nicht ganz. denn na­tür­lich gibt es auch in deutsch­land in­ter­net-apo­lo­ge­ten, -viel­nut­zer, -ver­ste­her oder -pro­fis — und un­ter­neh­men, die re­spek­ta­ble hoch­tech­no­lo­gie pro­du­zie­ren. und na­tür­lich gibt es in deutsch­land vie­le men­schen die tech­no­lo­gie kri­tisch ge­gen­über ste­hen oder sie ab­leh­nen. aber das war bis­her mit al­len neu­en tech­no­lo­gien der fall: es gab bast­ler und spin­ner die ihre ideen um­setz­ten und wei­ter­ent­wi­ckel­ten und leu­te die sie da­für be­lä­chel­ten. als carl benz sei­nen mo­tor­wa­gen 1886 zum pa­tent an­mel­de­te, liess die ge­sell­schaft­li­che an­er­ken­nung der au­to­mo­bil­in­dus­trie noch ei­ni­ge jahr­zehn­te auf sich war­ten. im ge­gen­teil, die öf­fent­lich­keit hink­te der ent­wick­lung deutsch­lands zur au­to­mo­bil­na­ti­on mas­siv hin­ter­her:

In der Öf­fent­lich­keit ern­te­te Carl Benz für sei­ne Ar­beit viel Spott. Sein Wa­gen wur­de als ein „Wa­gen ohne Pfer­de“ be­lä­chelt.

und dann wur­de die mas­sen­fer­ti­gung von die­sen au­to­mo­bi­len auch noch in den USA er­fun­den.

was ich sa­gen will: na­tür­lich hat sa­scha lobo recht, deutsch­land hinkt der tech­ni­schen ent­wick­lung in vie­len mo­der­nen und zu­kunft­wich­ti­gen be­rei­chen hin­ter­her. aber zu spät ist es nicht, die ent­wick­lung steht ja erst am an­fang, auch wenn es dem ei­nen oder an­de­ren so er­schei­nen mag, als sei das in­ter­net und das smart­fo­ne schon im­mer da ge­we­sen.

  jetzt.sued­deut­sche.de: Der Mann, der das Fest in Hei­den­au mög­lich mach­te   #

ist schon fast ne wo­che alt, aber hier steht, wie man er­folg­reich ne ver­fas­sungs­kla­ge ein­rei­chen kann. also am bes­ten: aus­dru­cken!

Mi­cha­el ist 25, Juso und Ju­ra­stu­dent. Und hat am Wo­chen­en­de das Ver­samm­lungs­ver­bot in Hei­den­au ge­kippt. Wie er das ge­schafft hat und war­um ihn Sams­tag Sig­mar Ga­bri­el aus dem Bett ge­klin­gelt hat, er­zählt er im In­ter­view.

  de.ejo-on­line.eu: Ver­schmäh­te Lie­be   #

ju­gend­li­che le­sen zei­tun­gen, egal ob on­line oder off­line, nicht, weil nichts drin­steht, was sie in­ter­es­siert? ori­gi­nel­le er­klä­rung von mi­cha­el hal­ler. im bild­blog ge­fun­den.

  sla­te.com: The Li­mits of Lan­guage   #

über witt­gen­stein und die gren­zen der spra­che zu le­sen und nach­zu­den­ken scha­det ganz si­cher nicht. ich bin beim le­sen die­ses ar­ti­kels al­ler­dings an die gren­zen mei­ner auf­merk­sam­keit ge­kom­men und habe nach 6 ab­sät­zen auf­ge­hört zu le­sen. weil der ar­ti­kel aber viel­leicht an­de­re in­ter­es­sie­ren könn­te, ver­link ich ihn mal.

  bo­ing­bo­ing.net: Watch this bir­die do a pret­ty much per­fect R2D2 im­per­so­na­ti­on   #

ein wel­len­sit­tich, der sin­gen kann, wie R2-D2 re­det.

youtube-video laden, info, direktlink

  bo­ing­bo­ing.net: Pos­si­bly drunk or high bear tri­es to scratch back on tree, mis­ses re­pea­ted­ly, is hi­la­rious   #

ein vi­deo von ei­nem be­sof­fe­nen bä­ren.





  qz.com: Why the­se co­lo­red wa­ter dro­p­lets seem to be ali­ve
die­se trop­fen, die ak­s­hat ra­thi hier zeigt, sind fast so schön zu be­ob­ach­ten, wie ein la­ger­feu­er. oder an­ders ge­sagt: wir men­schen be­ob­ach­ten ger­ne oxi­da­tio­nen und druck­aus­gleichs­vor­gän­ge.


  giz­mo­do.com: Al­most None of the Wo­men in the Ash­ley Madi­son Da­ta­ba­se Ever Used the Site
ash­ley-madi­son-be­nut­zer sind jetzt qua­si dop­pelt & drei­fach ge­de­mü­tigt: ein­mal durch die mut­mass­lich be­trü­ge­ri­schen und tech­nisch ex­trem nach­läs­si­gen be­trei­ber, durch das lea­k­en ih­rer na­men und da­ten und jetzt zeigt sich, dass die meis­ten män­ner dort af­fä­ren mit so­cken­pup­pen ge­habt ha­ben. oder kurz:

ash­ley madi­son: män­ner die auf so­cken­pup­pen star­ren.


  per­len­tau­cher.de: 9punkt - Die De­bat­ten­rund­schau - 26.08.2015
per­len­tau­cher:

Die ra­di­ka­le Tier­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on PETA ver­gleicht Tie­re mit geis­tig be­hin­der­ten Men­schen, hat Wheel­co­me, das „Blog ei­ner jun­gen Pa­ri­se­rin im Roll­stuhl“, her­aus­ge­fun­den. Laut Li­bé­ra­ti­on hat sich die Or­ga­ni­sa­ti­on in­zwi­schen ent­schul­digt - ohne das Zi­tat bis­her zu ver­än­dern. Das Zi­tat fin­det sich auch auf der deut­schen Sei­te von PETA und zwar in der Ant­wort auf die ers­te der FAQ:

Men­schen, die die Rech­te der Tie­re un­ter­stüt­zen, sind der An­sicht, dass wir als Men­schen kein Recht ha­ben, Tie­re für Nah­rung, Klei­dung, Un­ter­hal­tung, Ver­su­che oder an­de­re Zwe­cke zu be­nut­zen, und dass Tie­re eine Be­rück­sich­ti­gung ih­rer ur­ei­gens­ten In­ter­es­sen ver­die­nen, egal, ob sie nied­lich oder für den Men­schen nütz­lich sind, eine ge­fähr­de­te Art dar­stel­len oder ir­gend­ei­nem Men­schen über­haupt et­was an ih­nen liegt (so wie ein geis­tig be­hin­der­ter Mensch Rech­te hat, selbst dann, wenn er oder sie nicht nied­lich oder nütz­lich ist und kei­ner ihn oder sie mag.)

man­geln­de lo­gik ist eine sa­che, aber wenn ei­nem vor lau­ter ideo­lo­gi­schem fu­ror das ge­fühl für mensch­lich­keit und je­des mass ver­lo­ren geht, dann ist das eine an­de­re sa­che.