wäre ich ein paar jahrzehnte jünger, würde ich nach dem ansehen dieses videos möglicherweise sofort stadtplanung studieren wollen.
zufälligerweise habe ich vor ein paar jahrzehnten tatsächlich (architektur und) stadtplanung studiert und mich währenddessen auch mehr oder weniger mit einigen der fragen, die in diesem video angesprochen werden, beschäftigt. das video ist stellenweise etwas flapsig und arg schnell, aber das ist eigentlich auch der reiz des videos. denn das video schafft das grosse ganze zu zeigen, quasi in vogelperspektive. das video zeigt wie wichtig es ist, dass wir uns alle gedanken machen, wie die zukunft von städten aussehen könnte und dass wir mehr oder weniger alle gezwungen sind, uns irgendwann mit dieser frage auseinanderzusetzen.
mir gefällt ganz besonders die analogie stadt/internet, die im film immer wieder angedeutet wird — darüber müsste man (ich spreche mit mir selbst) viel mehr nachdenken.
bei kottke gefunden, der auch eins der ziatte aus dem film abgeschrieben hat:
And a relevant quote from Jane Jacobs’ The Death and Life of Great American Cities: “Lowly, unpurposeful, and random as they may appear, sidewalk contacts are the small change from which a city’s wealth of public life may grow.”
der duft war interessant, es roch wieder wie eine whiskyfasslagerhalle, mit leichter obstnote. ich roch entfernt zwar wieder spüli, aber sehr weit weg. ich fand den rauch-geruch subtil, die beifahrerin sagte: „das zeug ist richtig rauchig! als würden 10 männer in einem kleinen raum quarzen!“ jedenfalls hatte der geruch eine tiefe, die mich neugierig machte, ich war gespannt, wie sehr der rauch rausschmecken würde.
und es war der hammer! wie bei der #11 schmeckte ich kiefernrauch, eigentlich alle möglichen sorten rauch. an der zungenspitze kribbelte es ein bisschen, danach füllte sich der mundraum mit rauch, aber ohne dass es brannte. lagerfeuer ohne brand. der abgang war langanhaltend, oder genauer, der angenehme rauchgeschmack blieb lange im mund. ich war wirklich neugierig was das sein könnte, sowas, in dieser intensität und so viel freude auslösend, hatte ich bisher noch nicht gehabt.
auf dem beipackzettel von whisky and cigars stand: „as we get it islay, ian macleod’s, 61,3% vol.“ von den 61 umdrehungen war nichts zu spüren, wie gesagt, kein brand, eher ein mildes gefühl. die beifahrerin, die sonst eher empfindlich auf den alkoholbrand reagiert, fand das zeug auch mild und angenehm — und es schmeckte ihr auch richtig gut.
ich war so hin und weg, dass ich gleich eine flasche kaufen wollte, am liebsten wäre ich am montag zu whisky and cigars gelaufen um genau dieses zeug zu kaufen. denn ich hatte im internet gelesen:
In der As We Get It! Serie füllt Ian MacLeod die Fässer ab wie sie sind. Ungefärbt, nicht kühlgefiltert und in Fassstärke. So gleicht kein Batch dem anderen.
kein batch gleicht dem anderen? shit, wie sollte ich jetzt an genau dieses batch, was ich gerade probiert hatte rankommen? noch schlimmer, auf der whisky and cirgarswebseite fand ich den as we get it aus islay nicht. dort gibt es lediglich einen (ausverkauften) artikel ohne den islay-zusatz. ok, amazon und whisky.de verkaufen den, aber schmeckt der dann auch so? ich war wieder kurz davor mir sofort eine flasche zu bestellen, besann mich dann aber, weil knapp 50 euro an einem samstag abend wollte ich dann nicht so ohne weiteres für schnaps ausgeben. aber eigentlich will ich das zeug jetzt jeden abend trinken. es ist der hammer und der erste whisky in fassstärke, der mir ohne einen tropfen zusätzliches wasser schmeckt.
#13: mein erster gedanke beim riechen: glenfiddich. ich roch keinen rauch, milde eiche, die beifahrerin konnte spuren von torf-rauch riechen.
der geschmack war aber um ein vielfaches bitterer und kräftiger als glenfiddich. insgesamt fand ich den geschmack gar nicht mal so gut, sehr, sehr trocken, kräuselnd, kräftig, aber dann auch doch irgendwie lecker.
beim dritten schluck empfand ich kein brennen mehr und der vanillegeschmack von dem in auf dem zettel und im netz las, kommt durch. bowmore small batch merk ich mir mal, aber wahrscheinlich vergesse ich ihn dann doch schnell.
#14: heftiger, rauchiger portweingeruch weht mir beim einschenken entgegen. beim nase reinstecken in das glas, purer, fruchtiger portweingeruch. lecker. wie kann das sein? ein wunder der natur oder aroma?
der geschmack ist sowohl schwer und aromatisch, aber auch leicht wässrig. oder wässrig-mild. am gaumen bleibt leichte bitterkeit und ein ganz leichter brand. sehr eigenartiges zeug.
auf dem beipackzettel steht: auchentoshan 12y, mit nur 40% vol. nie gehört, kommt aus den lowlands.
#15: spüli, eindeutiger, kräftiger spüli-geruch, also wie frisches, heisses spülwasser mit zitronig aromatisiertem spülmittel. die beifahrerin meint, ich solle mal was positiver rangehen an meine verkostungen, riecht aber auch spüli. (nein, das glas habe ich nur mit klarem wasser ausgespült.) sie riecht auch hefe („krasser hefegeruch"). worauf wir uns einigen können: riecht ein bisschen wie die maischefässer in den schottischen destillerien die wir besucht haben.
der geschmack: eigenartig weich, fast wässirig. hier brennt wirklich nichts, der alkohol dominiert nicht. sogar die beifahrerin findet das zeug mild. der geschmack ist ziemlich einmalig, irritierend. wie kann ein brand so mild wirken? wir reissen die verpackung auf und sehen, wir haben gerade einen blend getrunken aus balvenie, glenfiddich und kinivie: monkey shoulder. auf der herstellerwebsite ist die rede davon, dass der monkey shoulder mellow sei, also sanft und weich. das isser wirklich.
blood & sand: mein erster drink heute im immertreu. auf der karte stand „peated single malt whisky, sweet vermouth, cherry brandy, fresh orange“. auf nachfrage welcher single malt denn da drin sei: talisker 10 jahre. musste ich dann wohl oder übel nehmen, single malts im cocktail hin oder her. ich fand das zeug sehr lecker, weil der charakter des talisker alles dominierte, zumindest den geruch und den geschmack. ich schmeckte bittere noten, teer, spiritus, lack. alles das was den taisker für mich interessant macht und was ich, schmecke ich es bei anderen whiskys raus, eigentlich gar nicht mag. die portion war recht klein und knallte auch nicht besonders, aber ich habe das sehr genossen.
suffering bastard: mein zweiter drink im immertreu. bourbon mit gin, limettensaft, angoustura und ingwer-bier. ich liebe ingwer-bier und die kombination war klasse. hat auch nicht geknallt, whisky und gin dominierten nicht, sondern der frische limonadengeschmack des ingwer-biers. davon kann man am abend sicher fünf bis zehn stück wegmümmeln, das einzige problem im immertreu ist allerdings, dass die pro stück so um die 10 euro kosten.
weil die beiden immertreu-drinks nicht geknallt haben (die der beifahrerin schon, die war gut abgefüllt mit ihren zwei drinks), zuhause gleich noch die sechzehnte adventskalendertür aufgemacht.
#16: riecht offen, leicht herb, leicht spüli-zitronig, vielleicht auch ledrig. ein mildes feuer im mund. schmeckt würzig, aber nicht scharf, aber vor allem nicht langweilig und gar nicht spülig. nur das leder kommt leicht durch. eindeutig schotte, sage ich mal, in der annahme, dass es bestmmt was ganz anderes ist und ich voll daneben liege.
speyburn bradan orach OA, aha, glück gehabt. die flaschen hab ich heute im immertreu gesehen. im beipackzettel ist die rede von frischer zitrone, mir war der geruch zu wenig frisch. auf die reife ananas, von der der beipackzettel spricht, können wir uns einigen.
beim dritten, kleinen schluck, nehme ich auch ein bisschen hefe- und malz-aroma wahr. im rachen belibt ein leichtes sodbrennen, wenn man nicht sauber schluckt. alles in allem sehr OK und mit mildem feuer wohl am besten umschrieben.
hausautomatisierung kann auch befriedigend sein: in den momenten, wenn mal, für ein paar stunden, alles zu funktionieren scheint.
(aber, am rande, natürlich ist der weg das ziel und die eigentliche befriedigung.)
im gegenteil zu gestern ein sehr dunkler whisky. wie meistens, nahm ich dem whisky die farbe nicht ab, sondern dachte an zuckerkulör. rauch oder torf habe ich nicht gerochen, die beifahrerin bestand aber darauf: „da issn bisschen rauch!“ der geruch war sehr, sehr mild, sehr rund und sehr angenehm. beim schlucken empfand ich eine mischung aus milde und schärfe. vorne an der zunge brannte erstmal nichts, es machte sich eher ein süssliches aroma breit, hinten an der zunge brannte die flüssigkeit dann höllisch. auch das habe ich mehrfach versucht zu reproduzieren: die flüssigkeit kurz an der zungenspitze halten und erst dann weiter nach hinten leiten, jedes mal das gleiche.
zum ersten mal fiel mir bei der verkostung die temperatur des whiskys auf: angenehm kühl. seit tagen steht der kalender-karton in unserer kammer, die derzeit so 18 bis 19° kühl ist, aber bei diesem fläschchen fiel mir die temperatur erstmals auf.
die #12 war ein fettercairn fior highland-whisky, der sowohl von whisky + cirgars, als auch whisky.de als nach kaffee-noten und schokolade schmeckend beschrieben wird. in ansätzen konnte ich das mit der zungenspitze wahrnehmen, wenn er sich im mundraum ausbreitete, blieb davon, neben dem brennen, fast nichts übrig. der fior hat keine altersangabe, dürfte also aus verschiedenen batches zusammengemischt sein, um seinen angeblich wahrhaften geschmack zu entwickeln. ich empfand den whisky eher irritierend, als wahrhaft. nicht schlecht, aber auch nicht überragend.
nach der pleite gestern, war ich heute natürlich etwas nervös beim blindverkosten der nummer 11 aus meinem whisky-adventskalender. unverkennbar nahm ich ein kräftiges torfaroma wahr. nur halb im spass sagte ich zur beifahrerin: na toll, heute erkenne ich wahrscheinlich den laphroaig nicht. für den laphroaig roch die #11 aber ein bisschen zu mild und hatte nicht diesen herrlichen, leicht brackigen geruch vom laphroaig. ausserdem war die #11 auffallend hell, sowohl von der farbe, als auch vom geruch.
erstaunlich unmild dann der geschmack: heftiges brennen, dass einen angenehmen kokelgeschmack im mund hinterliess. ich habs mehrfach geprüft: bei jedem schluck blieb danach rauchgeschmack im mund, aber nicht torfrauch, sondern eindeutig der rauch von verbrannter kiefer. den geruch kenne ich ganz gut aus meiner zeit als schreiner, vom sägen und zu heiss schleifen von kiefernholz.
j sei dank war in der #11 dann kein laphroaig, sondern ein acht jahre alter lagavulin. vom geruch her hab ich den islay-charakter erkannt, der kiefernholzrauch-geschmack ist mysteriös, aber toll. kommt irgendwann auch auf meine einkaufsliste.
ich kann jetzt im prinzip aufhören diese altklugen geschmacksbeschreibungen aus meinen whisky-adventskalender-blindverkostungen aufzuschreiben. ich bin nämlich völlig unfähig und geschmacklos und lasse mich von den markennamen und den esoterischen, mystisch aufgeladenen geschichten die die whiskyhersteller und -händler erzählen übermässig beeinflussen. das hier habe ich nach dem einschenken von fläschchen #10 notiert:
heller, leicht stechender, alkoholischer geruch, aber angenehm, mit ganz subtiler rauchnote. ich kann mich irren oder falsch erinnern, aber mich erinnert der geruch ein bisschen an cognac.
der geschmack hat wieder was trockenes, spiritusartiges, sticht ein bisschen, scheint hochprozentig zu sein. nicht rund, aber interessant. brennendes leder, oder harzige eiche. kann mich nicht entscheiden.
nicht mein ding, aber gerne probiert.
das peinliche an diesen worten ist: das war ein zehnjähriger talisker, den ich gestern bereits, zufällig, aus sentimentalen gründen, gekauft und verkostet habe. da hörten sich meine eindrücke noch ganz anders an:
klare torfnote, aber deutlich anders als die torfnoten der islay whiskys die ich so kenne. der geruch ist ein bisschen weihnachtsfruchtig, rund und zum ersten mal habe ich neben dem teergeruch auch deutlich salzgeruch wahrgenommen. auch der talsiker hat spuren von lederhosen, aber ganz subtil.
der geschmack, wenn das erste, deutliche brennen abgeklungen ist, hat auch spitzen, aber runde spitzen. es entwickelt sich im mund eine angeneheme alkoholische wärme, die lang anhält.
gestern wars noch einer meiner lieblingswhiskys, jetzt interessant, nicht mein ding. mir zeigt das jedenfalls, wie sehr whisky-geschmack von der eigenen tagesform oder verfassung abhängt. was man gerade gegessen hat — oder nicht. und was sich man sich von den etiketten oder den beipackzetteln einreden lässt.
mochte ich überhaupt nicht. der geruch hatte die typischen spiritus-noten die ich an manchen whiskys nicht mag, obwohl er nicht wirklich unangenhem roch. ich hatte die vermutung, dass es sich vielleicht gar nicht um einen schottischen whisky handelte, wars dann aber doch, ein speyside-whisky. beim probieren kam alles zusammen was ich am whisky manchmal nicht mag. spitze schärfe, scharfer alkoholgeschmack der ungedämpft durchkommt, frische eiche.
der 6 jährige dailuaine hatte, fällt mir nachträglich ein, alles unangenehme am eichengeschmack in sich, das andere whiskys offenbar, sei es durchs altern und reifen oder die nutzung von gebrauchten, ausgebrannten fässern irgendwie überkommen. der vergleich ist überzogen, aber ich muss jetzt dran denken, wie ich als kind einmal probieren wollte wie eicheln schmecken. ein bisschen so wie dieser whisky, nur ohne alkohol. dazu kommt, dass der sechsjährige dailuaine in fassstärke abgefüllt war und so über 54 volumenprozente hatte. whisky + cigars empfahl ihn „unbedingt mit ein paar tropfen wasser aufzuschliessen.“ hab ich gemacht, das half aber auch nichts.
ausserhalb der konkurrenz, bei freunden getrunken und auch nicht blind verkostet, sondern aus dem schnapsschrank ausgesucht, der zehn jahre alte ardbeg. die ardbeg-destillerie liegt, wie laphroaig, auf islay und produziert ähnlich torfige whiskys wie laphroaig. ich fand den geruch und den geschmack herrlich mild, als die beifahrerin einen schluck probierte, lachte sie über meine charakterisierung „mild“. sie fand den gar nicht mild. der ardbeg ist im geschmack, vor allem im nachgeschmack, auch ein bisschen dunkelschokoladig. die ähnlichkeit zum laphroiag ist offensichtlich, unterscheidet sich aber deutlich durch diese dunkle kakao-note, die übrigens über eine stunde lang als angenehmer nachgeschmack im mund bleibt. sehr toller stoff, von dem ich mir irgendwann auch mal ne ganze flasche kaufen werde.
der geruch hat mich irritiert. ich roch eine leichte rasierwassernote, nicht unangenehm, leicht ledrige, fast nach moschus riechende noten — oder kurz gesagt: ich roch lederhose. auch wenn sich lederhose nicht wie ein kompliment anhört, ich hätte den geruch angenehm gefunden, wären nicht wieder diese störenden, metallischen, spiritusartigen spitzen drin gewesen.
die beifahrerin konnte fruchtige noten rausriechen die mir verborgen blieben und fand den geruch weich und ein bisschen vanillig.
der geschmack war auch nicht mein ding, bei mir kräuselte sich der hintere gaumen ein bisschen, wie das bei mir zu viel tanin im rotwein auch macht. beim geschmack war ich mir nicht sicher, was ich exakt nicht mochte. das aroma ist interessant, der geschmack nicht mein ding, der zweite bourbon, der mich nicht begeistern konnte. was ich dem basil hayden aber positiv ankreide: es bleibt stundenlang ein angenehmes moschus-artiges aroma im mundraum.
auch ausserhalb der konkurrenz: der zehn jahre alte talisker. den hatte ich vor einem jahr bei unserer schottlandreise auf skye getrunken. der talisker war überhaupt der erste single malt den ich seit vielen jahren getrunken habe, im prinzip fing damit die ganze whisky-probiererei an. aus sentimentalen gründen wollte ich schon lange wieder mal einen schluck davon trinken, meistens bekommt man aber nur die talisker blends storm und skye, die OK sind, aber denen meiner meinung nach der stürmische charakter ein bisschen fehlt.
und weil uns gestern (oder heute?) ein zehn euro werbegutschein für amazon now ins haus flog (mindestbestellwert 30 euro), hat zuerst die beifahrerin mit ihrem amazon-konto gemüse und rasierwasser für 30 euro bestellt (und 20 bezahlt) und dann, 10 minuten später, ich eine flasche 10 jahre alten talisker für 35 euro (und 25 euro bezahlt). kurz nach der bestellung hat dann zuerst ein „michael“ den einkauf der beifahrerin vorbeigebracht und kurz darauf „oleg“ meine flasche. funktioniert also, dieses amazon now.
weils dann schon nach 21 uhr war, hab ich mir nach den 20 millilitern basil hayden, gleich auch noch 20 milliliter des talisker eingeschenkt. das aroma hat mich wieder umgehauen: klare torfnote, aber deutlich anders als die torfnoten der islay whiskys die ich so kenne. der geruch ist ein bisschen weihnachtsfruchtig, rund und zum ersten mal habe ich neben dem teergeruch auch deutlich salzgeruch wahrgenommen. auch der talsiker hat spuren von lederhosen, aber ganz subtil.
der geschmack, wenn das erste, deutliche brennen abgeklungen ist, hat auch spitzen, aber runde spitzen. es entwickelt sich im mund eine angeneheme alkoholische wärme, die lang anhält. weil mein verhältnis zum talisker ein bisschen mit pathos aufgeladen ist, würde ich hier sogar das wort kaminfeuer aufschreiben ohne rot zu werden.
der talisker ist ein bisschen wie verflüssigter rauch und absurderweise ist er gleichzeitig scharf und mild. ich glaube den kann (und will) ich nicht all zu oft trinken, weil er mich pathetisch macht. obwohl ein bisschen einschränken muss ich meine begeisterung doch, denn der talisker hat deutliche nebengeschmäcke, die ich bei bourbons oder anderen whiskys deutlich kritisieren würde. aber beim talisker sind diese störungen, die spitzen, die bitterstoffe, teer und spiritusnoten so ausgewogen, dass sie ihn gerade interessant machen. so wie bier eben ein bisschen bitter sein muss, aber eben nicht zu viel. oder andersrum: gewöhnt man sich an ausserordentlich bittere biere, trinkt man sie irgendwann ganz besonders gerne.
das habe ich mir nach einschenken notiert, bevor ich auf etikett geschaut habe:
riecht nicht die spur torfig, aber sehr eichig. nach weinkeller oder genauer nach einer whisky-lagerhalle die mit angel’s share gefüllt ist. sehr runder, milder geruch.
beim schlucken ein paar kräftige spitzen, das zeug brennt ein bisschen, aber der geschmack ist ausgewogen. es entfaltet sich ein angenhemer duft im mundraum, der fast dunkel-schokoladig ist.
ich habe den belvenie gegoogelt und bin, wie immer, bei whisky.de gelandet. die sind nicht nur extrem gut google optimiert, sondern haben auch immer sehr angenehm zu guckende videos von der verkostung jedes einzelnen whiskys. dieses mal wars besonders reizvoll, weil ich ja kurz vorher das gleiche gemacht habe. und auch schön, dass horst lüning den whisky ganz ähnlich beschreibt wie ich. interessant auch, dass belvenie zu glenfiddich gehört, bzw. seit generationen den gleichen besitzern gehört. beim ersten riechen, bei der völligen abwesenheit von torfnoten, musste ich nämlich auch an glenfiddich denken. bei glenfiddich trocknet man den malz nämlich nicht über torffeuer, sondern über steinkohle (wenn ich mich recht erinnere).
mit um die 60 euro ist mir der 14 jahre alte belvenie eigentlich einen tacken zu teuer, aber ich fand den, im gegeteil zu horst lüning, sehr lecker.
die kaltmamsel hat einen von fraglos vielen positiven aspekten der vernetzung herausgearbeitet:
(Sie sehen: Ich halte mich trotz aller Internetschlechtigkeit am warmen Kerzenschein des „Everybody has a voice“ fest. Das Internet hat mir erstmals direkten und einfachen Zugang zu den Stimmen von Behinderten ermöglicht, von Rollstuhlfahrerinnen, Gehörlosen, Sehbehinderten, Kleinwüchsigen, Menschen aus dem Autismus-Spektrum. Dank ihrer sehe ich den Alltag und die Welt mit anderen Augen, nämlich ein bisschen auch mit ihren.)
ich will das nicht relativieren oder der kaltmamsel worte in den mund legen, aber mir kam dieser gedanke in den sinn, den ich, trotz seiner trivialität, kurz ausformulieren möchte: das was toll an der vernetzung durch das netz und soziale medien ist, ist auch immer gleichzeitig ein fluch. durch die vernetzung haben wir nicht nur direkten und einfachen zugang zu den stimmen von interessanten menschen, sondern auch zu den stimmen von arschlöchern, menschenhassern, radikalen und mario-barth-fans. das ist freilich kein neues problem, sondern eigentlich allen dingen innewohnend: man kann jedes werkzeug zum guten und zum weniger guten nutzen.
was wir im fall des internets noch nicht besonders gut gelernt haben, ist der umgang mit dieser sichtbarkeit. sowohl die filterung dieser neuen sinneseindrücke, als auch ihre bewertung fällt uns noch enorm schwer. und was wir noch überhaupt nicht drauf haben: die wecheselwirkungen, die aufschaukelungsbewegungen und schwingungen des systems richtig einzuschätzen. ich habe lange dafür argumentiert, dass es vor allem um das erlernen neuer filter- und sichtbarkeitsmethoden geht, sozusagen um die geschickte konstruktion von filtern, die nicht alles durchlassen, aber uns auch nicht die sicht verstellen.
was ich stark unterschätzt habe, sind die schwingungen, die aufschaukelungen die durch die sichtbarkeit entstehen können. ein paar dieser mechanismen habe ich in den letzten jahren vermeintlich in meinem umfeld erkannt; ich weiss ungefähr, wie blogs und journalismus themen auf die agenda heben können (säue durchs dorf treiben), ich kenne ein paar der themen, die in bestimmten zielgruppen empörung und aktivismus auslösen können, aber ich habe unterschätzt wie sehr sich wellen abseits meines tellerrands aufschaukeln können und sogar einen deppen ins weisse haus spülen können. obwohl ich mir dieses video regelmässig alle paar jahre ansehe, es zeigt sich, ganz verstanden habe ich (und viele andere) das alles noch nicht.
ich stelle seit anfang des jahres meine seiten auch im AMP-format zur verfügung. die seiten wurden früh von google indexiert, im april flogen meine AMP-seiten dann komplett aus dem index raus. ich konnte mir nicht erklären warum und versuchte fehler in meiner implementierung zu finden. jetzt, fast 8 monate später, hab ich den fehler gefunden. eine blödheit von mir. sämtliche AMP-seiten hatten eine robots-meta-anweisung im header, die google das indexieren verbot. eigentlich sollte diese sperre nur für seiten gelten, die älter als drei jahre sind gelten, aber ein kleiner fehler in der AMP-seiten-vorlage sperrte alle seiten.
seitdem ich die robots-anweisung in ordnung gebracht habe, tauchen meine seiten auch als AMP-seiten in (mobilen) google suchergebnissen auf.
irgendwo in meinem feedreader (immer noch reeder auf macos und ios) las ich von miniflux. ein minimalistischer feedreader der auf dem eigenen server läuft und (unter anderem) den reeder-reader befüllen kann, über die fever-API. fever hat mich nun ein paar jahre begleitet und mir tausende von artikeln serviert. aber fever wird seit ein paar jahren nicht mehr weiterentwickelt.
fever funktionierte aber weiterhin sehr, sehr gut, aber ich spiele gerne mit neuem rum, also installierte ich mir flux miniflux, exportierte und importierte meine feeds von fever zu miniflux und fertig.
naja, nicht ganz fertig. in meinem fever waren offenbar sehr viele inaktive feeds. fever schaute grosszügig üerr die hinweg und klagte nicht. miniflux schon. so wurden aus 1200 feeds nach ein paar stunden aufräumen, ca. 600 feeds. da ist immer noch viel schrott oder inaktives drin, aber zumindest nichts (technisch) fehlerhaftes mehr. miniflux zieht auch ein paar feeds, die ich in fever nie sah, aber ich habe auch ein unbestimmtes gefühl, dass ein bisschen was fehlen könnte, also dass fever zuverlässiger feeds abrief.
miniflux hat ein paar features die den umstieg lohneswert machten. es gibt einen mechanismus, mit dem man einzelne feeds die nur gekürzt vorliegen, komplett laden kann. auch die zusammenarbeit mit dem reeder ist besser als die von fever. so kann ich statt einen artikel mit drei klicks zu pinboard zu speichern, einfach auf den bookmark-stern klicken und miniflux spült den artikel dann über die pinboard-API zu pinboard rüber. sehr praktisch auch, dass die gebookmarkten artikel dann auch für späteres lesen im reeder verbleiben.
tl;dr: miniflux ist kostenlos, bescheiden, funktioniert und ich mag es.
@diplix Danke für den Test. Du könntest noch kurz drauf hinweisen, dass es eine testbare hosted Version gibt. Senkt Einstiegshürde.
weil mich jemand (per mail) gefragt hat, was ich so lese, anbei meine (leicht modifizierte und mit links angereicherte) antwort, die quasi ein update zu meinem medienmenü von vor ein paar jahren ist.
seit ein paar jahren habe ich auch meine letzten printabos gekündigt, weil ich es nicht mehr einsehe, altpapier zu horten. nach wie vor ist meine hauptlesequelle mein rss reader mit derzeit ca. 600 quellen, davon einige kuratiert, so dass die zahl der quellen um einiges höher ist, die mir der rss-reader vors auge spült.
sehr toll fand ich lange zeit auch blendle, einerseits weil dort (so gut) wie alles zu finden ist und andererseits, weil es dort ganz gute empfehlungsmechaniken gibt. aber das stöbern dort, oder gar durchblättern ganzer zeitungen/magazine kostet zeit, die ich manchmal für längere zeit nicht aufbringen mag. die kuratierten blendle-newsletter hingegen sind totaler schrott und landen immer gleich im mülleimer.
was ich immer noch regelmässig kaufe, allerdings nicht jede ausgabe: geo epoche. finde ich super, lese ich wahnsinnig gerne und meist in einem oder zwei rütschen durch. bei der brandeins dachte ich, nachdem ich das abo gekündigt habe, dass ich sie öfter online lese würde, ist ja alles online, mehr oder weniger, mach ich aber kaum.
in letzter zeit auch sehr gerne und als einzigen von fünf die mir täglich ins postfach quellen: der tagesspiegel checkpoint newsletter. flott geschriebener überblick über die lage in berlin und der welt, mit vielen möglichkeiten das gelesene zu vertiefen (aka links).
auf der arbeit liegt noch die papier-c’t rum, davon lese ich fast jede ausgabe, allerdings dauert das nie länger als 20 minuten. dann bin ich durch, entweder weil ich die artikel schon (aus dem netz) kenne oder weil mich 60% der inhalte nicht interessieren.
facebook und twitter spülen mir manchmal, wenn mein feedreader leer ist, auch links, artikel oder videos vors auge, aber facebook ist für mich ein bisschen wie c’t lesen: vieles hab ich schon anderswo gelesen, das meiste interessiert mich nicht.
weil ich für die gedruckte t3n schreibe, bekomme ich auch immer ein belegexemplar. ich blättere jede ausgabe durch, bleibe aber an den wenigsten artikeln hängen. die aktuelle ausgabe dagegen finde ich ziemlich toll: interessant erscheinende artikel, das layout gefällt mir und das völlig abwegige thema gefällt mir auch.
manchmal wünsche ich mir die gute alte zeit zurück, in der ich sonntags eine FAS gekauft habe und an einem nachmittag in einem café durchgearbeitet habe oder die montage an denen ich früh morgens von hamburg nach berlin gependelt bin und mir einen tagesspiegel gekauft und im zug gelesen habe. ich glaube aber, das ist ähnlich wie das spielen im sandkasten: eine wunderschöne erinnerung, aber vorbei.
letzte woche ist mir eine ausgabe des tagesspiegel berliners in die hände gefallen. sieht toll aus, fühlt sich an wie ein gedrucktes querfeldeinblog. genau wie die t3n hab ich es am wochenende aber nicht geschafft dadrin zu lesen. was ich hingegen geschafft habe: ein paar hundert rss-artikel zu lesen (wovon ich 10-15 stück gebookmarkt habe, für späteres teilen oder verlinken), 4 blendle artikel, darunter einem von stefan niggemeier über den youtuber/fernsehfuzzi billy eichner, dessen videos ich mir danach gleich für andertalb stunden alle ansah.
das ist übrigens auch einer der vielen vorteile vom online-lesen. wenn ich über einen youtuber, film, eine fernsehserie oder interessante menschen lese, kann ich das gelesene gleich vertiefen, nebenan, einen browsertab weiter, als youtube-clip, trailer oder mini-google-recherche.
guilty pleasure, nach wie vor, ungefähr einmal täglich spiegel online. über laterpay hab ich auch schon bezahlt, an mir solls nicht liegen, falls das scheitert.
@o2de clowns:
19:20 DSL drosselung.
20:10 o2.de: zusätzl. datenvolumen nur über hotline buchbar
20:20 hotline: wir sind am montag für sie da
hat eigentlich schon jemand, nachdem „arrogante“ linke, „versiffte“ grüne, „abgehobene“ intellektuelle, verstädnislose femministinnen oder „nutzlose“ gender-studies durchgeprügelt sind, satire-parteien wie die partei, oder sonneborn persönlich, für trump verantwortlich gemacht?
it’s not a bug, it’s a feahler.
if you are to stupid to read this text and need a translated version, go ahead and apply to translate #33c3
für meine t3n-printkolumne muss ich meine texte am ende, nach dem aufschreiben, immer ziemlich stark kürzen. diesmal hab ich die online-variante nicht (bzw. kaum) gekürzt und — oh wunder — kurz ist definitiv besser, straffer. wer trotzdem die (etwas) längere variante lesen möchte:
die gestraffte variante bleibt dann dem gedruckten heft vorbehalten.
ich bin ja, bevor ich für t3n schrieb, nie der allergrösste fan gewesen, aber diese ausgabe und das kürzlich überarbeitete layout haben mich bei diesem heft beinahe ein bisschen euphorisiert; sehr schönes heft.
als meine obsession mit der wohnungsautomatisierung anfing, war der grundgedanke eigentlich ganz simpel: ein paar steckdosen per wlan ein und ausschalten und diese schalter in der home-app meines telefons abbilden. kurz nachdem ich das einigermassen zuverlässig zum laufen gebracht hatte, brodelten neue begehrlichkeiten in mir. ich wollte stecker und (vorhandene) lichter gerne (ein bisschen) automatisieren, optimalerweise mit einem bewegungsmelder. ein problem dabei: die home-app weigerte sich, mir bei diesem vorhaben zur seite zu stehen.
für automatisierung, meint apple, sollte ich mir ein neues apple tv kaufen — oder ein ipad, das aber dann optimalerweise immer zuhause liegen solle. die option, sowas mit der von apple seit vielen jahren stiefmüttlerlich behandleten os-x-server-software, die auch auf unserem mac-mini läuft, ist offenbar nicht vorgesehen.
mittlerweile verstehe ich in ansätzen warum das so ist. automatisierung ist kompliziert — und zwar auf mehreren ebenen. der wichtigste punkt: um einigermassen wirksam zu sein, müssen automatisierungen flexibel und komplex sein. das habe ich beim an sich einfachen vorhaben eines automatischen lichts im flur bemerkt. eigentlich einfach: meldet ein bewegungsmelder bewegung, schalte das licht ein. optimalerweise nur wenn es dunkel ist oder keine anderen lichter brennen. ausserdem sollte das licht nicht ausgehen, solange bewegung im flur detektiert wird. damit ist man aber schon bei potenziell 2-3 parametern: dem status vorhandener lichter, helligkeit (tageszeit oder sonnenstand) und zeit (aktivierungszeitraum, der bei bewegung verlängert wird). man kann die komplexität aber beliebig in die höhe schrauben: was ist wenn niemand zuhause ist und der bewegungsmelder ausschlägt? sollte das licht nachts weniger hell leuchten und zwischen mitternacht und 6 uhr morgens vielleicht auch gleich das badlicht mit einschalten? sollte es für das putzen eine sonderschaltung geben, die heller leuchtet und das licht nicht ständig automatisch ausschaltet? sollte das flurlicht nicht schon angehen, wenn ich nachhause komme und vor der tür stehe?
noch komplizierter wurde es im wohnzimmer, in dem ich einen selbstgebauten bewegungsmelder installierte, vor allem um das nachtlichtproblem zu lösen: wenn ich nachts aufs klo gehen muss, hätte ich gerne ein (bisschen) licht für den weg durchs wohnzimmer. nicht zu viel, nur ein bisschen gedimmtes licht. eigentlich einfach: wenn das wohnzimmer dunkel ist und die sonne untergegangen ist (und nur dann) schalte die stehlampe mit der hue-birne nach detektierter bewegung für 5 minuten auf 20% helligkeit. mit dem homeassistant sind das stolze 24 zeilen code und zwei miteinander verschachtelte scripte:
das ergebnis war für mich (eigentlich) sehr befriedigend: nachts, wenn ich die tür zum wohnzimmer aufmache, geht ein gedimmter lichtkorridor vom wohnzimmer ins bad an und nach ein paar minuten wieder aus. jetzt hatte aber die beifahrerin das problem, dass ihre stehlampe morgens, wenn sie sich ins wohnzimmer setzte, nur gedimmt anging, wenn sie ihre hue-lampen einschaltete. ausserdem ging die stehlampe morgens und abends gelegentlich nach 5 minuten einfach aus. also habe ich eine zusätzliche automation geschrieben, die morgens, kurz nach sonnenaufgang, einmal beide wohnzimmerlichter auf 100% helligkeit schaltet und dann wieder ausmacht. diese helligkeit merken sich die hue-lampen und die beifahrerin hat es morgens ausreichend hell. das ausschalten lag daran, dass ich ein szenario übersehen habe: dass jemand das dunkle wohnzimmer nach sonnenuntergang betritt und nicht auf dem weg zum klo ist, sondern im wohnzimmer bleiben will. meine einfache automatisierungsregel oben hat das nicht bedacht, sondern schaltet nach bewegung, nach sonnenuntergang die stehlampe konsequent wieder aus, auch wenn zwischenzeitlich andere lichter eingeschaltet wurden. auch das liess sich mit 8 zeilen zusätzlichem code beheben (bis ein weiteres szenario auftaucht, dass ich auch übersehen habe. was ist zum beispiel, wenn wir gäste haben, die im wohnzimmer schlafen?):
die heimautomatisierung ist voll mit solchen beispielen, deren lösung man sich nur langsam anähren kann, durch ausprobieren, nachdenken, beobachten und lernen. entscheidend ist allerdings, dass man das gelernte nach wie vor komplett manuell automatisieren muss. entweder mit einer vom schweineteuren apple-tv-unterstützen apple lösung oder einer open source lösung wie home-assistant oder fhem, openhab, domotics oder sonstigen. nur ist das ergebnis dann eben kein smart home, sondern ein angelerntes heim. je komplexer man die automatiserung konzipiert, desto flexibler wird die steuerung und desto mehr wird der eindruck erweckt, hier sei smartness oder intelligenz am werk. ist es aber nicht. alles was smart homes heute leisten ist aktion, reaktion, kommunikation und fernbedienung.
ich störe mich ganz offensichtlich am begriff smart home. denn der ist wirklich irreführend, ausser man interpretiert ihn so, dass man releativ smart sein muss, um automatisierungen einigermassen befriedigend zum laufen zu bekommen.
ausserdem bin ich mir auch noch nicht ganz sicher, ob ich ein wirklich smartes, also selbstlernendes zuhause überhaupt haben möchte. einerseits weil ansatzweise lernende systeme derzeit, wenn überhaupt, nur über eine cloudanbindung angeboten werden und andererseits weil ich aus eigener erfahrung weiss, wie fehleranfällig das alles sein kann und zu welchen unvorhergesehenen ereignissen und störungen bestimmte regeln potenziell führen. selbst hochpreisige lösungen von philips (und nicht etwa nur billige chinesische importware) haben fehler oder schwachstellen ins system eingebacken, die verherrende folgen haben könnten. von vier fabrikneuen tado-geräten, die ich zum testen erhielt, muss ich mittlerweile genau die hälfte wegen leichter oder schwerwiegender defekte zurückschicken (neben dem defekten heizkörperthermostat, scheint auch die internetbridge defekt zu sein und sporadisch jede lust auf kommunikation zu verlieren). den home-assistent und seinen eigentlich grundsoliden python-code zerfasert es bei jedem zweiten versions-update. manchmal schlagen die bewegungsmelder auch bei luftbewegung aus. manchmal geht unser flurlich an statt aus und nicht an, wenn einer von uns den flur betritt.
trotzdem, auch wenn das alles überhaupt nicht smart ist und ständig nachgesteuert, neugestartet oder nachgebessert werden muss: das macht alles immer noch grossen spass. das nächste projekt auf das ich mich nach weihnachten freue: ein per wlan steuerbarer, per button auslösbarer oder automatisierbarer gong-schlag-mechanismus mit einem schrittmotor (grob nach diesem vorbild). im rahmen dessen werde ich wohl nicht nur ein bisschen elektronik zusammenflanschen müssen, sondern auch entweder ein paar teile 3D-drucken oder CNC-fräsen müssen. dafür habe ich gestern testweise mal das happylab in berlin angeschnüffelt und das sieht alles sehr vielversprechend aus.
nochmal zurück zu apple, deren automatisierungslösung ich wegen mangel an einem neuen apple-tv oder ipad nicht ausprobieren kann. ich vermute, dass auch die apple lösung automatisierungsprobleme nur in ansätzen befriedigend löst und komplexität einfach aussperrt und deren lösung entweder an die angeschlossenen geräte auslagert — oder auf später verschiebt. aber wer diese nuss, biedienungsfreundliche und trotzdem nicht unterkomplexe oder unsichere heimautomatisierung, lösen kann, der wird sehr, sehr viel geld verdienen. bis dahin bastele ich fröhlich weiter.