Photo by felix schwenzel on April 12, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

nach der hoch­zeit erst mal zu konnpp­ke.



über­set­zungs­lü­cken

felix schwenzel

  • ori­gi­nal: „Now, if you’ll ex­cu­se me, I have to go grind a gap in my front tee­th.“
  • über­set­zung von faz-re­dak­teur mi­cha­el han­feld: „Wenn Sie mich nun ent­schul­di­gen, ich muss die Lü­cke zwi­schen mei­nen Vor­der­zäh­nen schlie­ßen.“
  • über­set­zung goog­le trans­la­te: „Nun, wenn Sie mich ent­schul­di­gen, 1 müs­sen an Dann ge­hen die von der Lü­cke in der My vor­de­ren Zäh­ne.“
  • über­set­zung vom bing-über­set­zer: „Jetzt, wenn Sie mich ent­schul­di­gen, ich muss ge­hen, eine Lü­cke in mei­ne Vor­der­zäh­ne zu mah­len.“
  • mei­ne über­set­zung: „wenn Sie mich nun ent­schul­di­gen wür­den, ich muss mir eine lü­cke zwi­schen die vor­der­zäh­ne schlei­fen“
  • über­set­zung der se­ri­en­jun­kies: „Nun ent­schul­digt mich bit­te, ich muss mir eine Zahn­lü­cke in mei­ne Schnei­de­zäh­ne schar­ben.“

(al­ter­na­tiv gin­ge na­tür­lich auch ein deng­li­scher gag: „ich muss mir ei­nen brief­schlitz in die vor­der­zäh­ne schlei­fen“)

ich hab mir kürz­lich üb­ri­gens auch eine zahn­lü­cke ge­schlif­fen, aus grün­den.


wett­be­wer­ber­ver­zer­rung in der faz

felix schwenzel

ro­bert m. mai­er, der grün­der ei­nes shop­ping-por­tals, dass mitt­ler­wei­le zu axel-sprin­ger ge­hört, durf­te im feuil­le­ton der faz ei­nen text ver­öf­fent­li­chen, der of­fen­bar von nie­man­dem ge­gen­ge­le­sen wur­de (wie bei mir üb­ri­gens auch).

man kann goog­le von sehr vie­len sei­ten aus kri­ti­sie­ren, aber aus der ecke ei­nes sich be­nach­tei­lig­ten füh­len­den, di­rek­ten wett­be­wer­bers ver­liert kri­tik sehr schnell an über­zeu­gungs­kraft. erst recht wenn die kri­tik so un­präz­sise, un­struk­tu­riert und arm an ar­gu­men­ten ver­fasst wird, wie in die­sem fall. an­bei ein paar stel­len, die mir beim le­sen be­son­ders ins auge fie­len.

Goog­le baut auf den Such­ergeb­nis­sei­ten im­mer mehr und im­mer pro­mi­nen­ter Wer­bung für eine Pro­duk­te ein (Goog­le Ad­Words, Goog­le Shop­ping).

das mag schon stim­men, aber was sind „eine Pro­duk­te“?

So zahlt Goog­le an die Her­stel­ler­fir­ma des wich­ti­gen Ad-Blo­ckers Eyoe, da­mit die­se be­stimm­te Wer­bun­gen nicht mehr blockt. Das ist si­cher­lich nicht zum Woh­le al­ler Nut­zer.

die fir­ma heisst eyeo, der ad­blo­cker ad­block plus und wenn man sich die mühe macht an ad­block plus rum­zu­kon­fi­gu­rie­ren, kann man „die­se be­stimm­ten Wer­bun­gen“ durch­aus blo­cken. be­ein­dru­ckend fin­de ich je­den­falls, dass ro­bert m. mai­er ad­blo­cker in der faz als weg zum be­nut­zer­wohl be­zeich­net und ihm fir­men, die ge­gen ad­blo­cker vor­ge­hen, angst ma­chen.

am ran­de be­merkt, faz.net macht so­wohl wer­bung für ad­blo­cker („Fa­zit: Ad­block IE ist eine ge­lun­ge­ne Ant­wort auf Dau­er­wer­bung im Netz“), als auch da­ge­gen.

Über die Ein­hal­tung der Goog­le Gui­de­lines scheint hin­ge­gen Goog­le ganz al­lein zu ent­schei­den, wie es aus­sieht, hin­ter ver­schlos­se­nen Tü­ren, ohne an­de­ren Web­site-Be­trei­bern die Chan­ce zu ge­ben, sich zu ver­tei­di­gen. Was für ein Satz: sich vor Goog­le ver­tei­di­gen!

fin­de ich gut, wenn man sich über sei­ne ei­ge­nen for­mu­lie­run­gen freu­en kann. ich fra­ge mich nur, wie sich das mit den jour­na­lis­ti­schen qua­li­täts­stan­dards der faz ver­ein­ba­ren lässt, über die so­weit ich weiss auch hin­ter ver­schlos­se­nen tü­ren ent­schie­den wird. aber viel­leicht gel­ten die stan­dards bei wer­be­bei­trä­gen von un­ter­neh­mern in ei­ge­ner sa­che nicht. auch be­zahl­te wer­bung re­di­giert die faz ja nicht, war­um soll­te sie dann un­be­zahl­te wer­bung re­di­gie­ren?

Und wenn sich je­mand im Goog­le-Ka­len­der ei­nen Ter­min mit mir ein­trägt, kann es wis­sen, wen ich wann wo tref­fe, ohne dass ich den Goog­le-Ka­len­der nut­zen muss. Da­mit wird das Grund­recht auf in­for­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung aus­ge­he­belt.

das ist har­ter to­bak, scharf an den gren­zen mensch­li­cher und ju­ris­ti­scher lo­gik. denn die „in­for­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung“ wür­de nach die­ser lo­gik mög­li­cher­wei­se auch ver­letzt, wenn „je­mand“ ei­nen ter­min mit ro­bert m. mai­er in sein icloud-syn­chro­ni­sier­tes ipho­ne oder out­look oder eine klo­wand ein­trägt. so ge­se­hen sind adress­bü­cher und ka­len­der wohl un­ver­ein­bar mit der in­for­ma­tio­nel­len selbst­be­stim­mung.

er­staun­lich je­den­falls, eine so fun­da­men­ta­lis­ti­sche da­ten­schutz­an­sicht in ei­nem blatt zu le­sen, dass ganz gut vom adress­han­del lebt und da­für kräf­tig mit­lob­by­iert hat.

Die Steu­ern, die Goog­le ge­gen­über sei­nen deut­schen und eu­ro­päi­schen Wett­be­wer­ben spart, nutzt es, um in mehr Mit­ar­bei­ter, mehr For­schung und Ent­wick­lung so­wie mehr Un­ter­neh­mens­zu­käu­fe zu in­ves­tie­ren. Dies schwächt die eu­ro­päi­schen Fir­men, Staa­ten und letz­ten En­des Bür­ger.

mehr mit­ar­bei­ter, mehr for­schung, ent­wick­lung und un­ter­neh­mens­zu­käu­fe schwä­chen eu­ro­pa? ich ver­mu­te der im­pli­zi­te vor­wurf von ro­bert m. mai­er ist hier, dass goog­le le­ga­le steu­er­spar­tricks aus den such­ergeb­nis­sen fil­tert um die wett­be­wer­ber, eu­ro­pa und die bür­ger zu schwä­chen.


nur mal so aus in­ter­es­se und apro­pos ver­schlos­se­ne tü­ren. kennt je­mand die qua­li­täts­stan­dards der frank­fur­ter all­ge­mei­nen zei­tung? sei es beim raus­re­di­gie­ren von feh­lern oder dem strei­chen von sät­zen, die so tun als ent­hiel­ten sie ar­gu­men­te. und kann neu­er­dings tat­säch­lich je­der un­ter­neh­mer ei­nen un­re­di­gier­ten text in der faz un­ter­brin­gen, wenn er grob in die po­li­ti­sche agen­da der her­aus­ge­ber­schaft passt?


nach­trag:

@wir­res­net Mich hat ge­är­gert, dass vor dem (On­line-)Le­ser ver­steckt wur­de, wer denn Herr Mai­er ei­gent­lich ist. https://t.co/ssE0NX­pqIR

— Pu­blic (@pu­blic­tors­ten) April 11, 2014

an­geb­lich ist das eine ant­wort auf ro­bert m. mai­ers ar­ti­kel von eric schmidt („Der Goog­le-Ver­wal­tungs­rats­chef ant­wor­tet auf alle Kri­ti­ker.“): „Die Chan­cen des Wachs­tums


links vom 11.04.2014

felix schwenzel

  zeit.de: Spra­chen ler­nen: Fern­se­hen auf Eng­lisch   #

Spra­chen wer­den vor al­lem in der Schu­le, durch län­ge­re Aus­lands­auf­ent­hal­te - und durch den Kon­sum fremd­spra­chi­ger Me­di­en­pro­duk­te ge­lernt.

wer mal schü­ler aus dem eu­ro­päi­schen aus­land eng­lisch re­den ge­hört hat, soll­te spä­tes­tens da mer­ken, wel­che aus­wir­kun­gen die un­sit­te der syn­chro­ni­sie­rung von fil­men und fern­seh­se­ri­en auf deut­sche schü­ler hat: sehr, sehr schwe­re ak­zen­te. ak­zen­te die man schü­lern aus län­dern die ame­ri­ka­ni­sche fern­seh­se­ri­en im ori­gi­nal ver­sen­den so nicht raus­hört. /@SPIE­GELON­LINE

  wired.com: In­ter­net Re­volt Be­g­ins as Con­di Rice Joins Drop­box Board   #

con­do­leez­za rice im mo­nat zehn nach snow­den als mit­glied des auf­sichts­rat ei­nes gros­sen tech­no­lo­gie­un­ter­neh­mens vor­zu­stel­len ist in etwa so ver­trau­ens­bil­dend, wie die bild­zei­tung, die zur stär­kung der jour­na­lis­ti­schen qua­li­tät kon­rad ku­jau als mit­her­aus­ge­ber ein­stel­len wür­de.

es soll aber auch ei­ni­ge leu­te ge­ben, die die be­ru­fung von con­do­leez­za rice be­grüs­sen.

thanks condi!

(bild­quel­le)

  wired.com: Ame­ri­ca Is­n't Re­a­dy for Col­bert to Re­place Let­ter­man   #

das pro­blem stel­le ich mir auch die gan­ze zeit vor: wer ist ste­phen col­bert ei­gent­lich? ich ken­ne ihn nur in sei­ner rol­le als ir­rer, rech­ter, selbst­ver­lieb­ter ma­niac. wird er aus der rol­le rauschlüp­fen kön­nen? und vor al­lem was kommt dann für ein col­bert aus der rol­le raus? an­de­rer­seits ist col­bert ein be­gna­de­ter ko­mi­ker, dem man ei­gent­lich al­les zu­trau­en kann.

gut zum nach­se­hen was col­bert kann ist sei­ne rede beim white house cor­re­spond­ents din­ner vor acht jah­ren auf you­tube .

  kot­zen­des-ein­horn.de: Bo­dy­count - Wer hat mehr Men­schen auf dem Ge­wis­sen? Gott oder Sa­tan?!   #

hihi. /kiez­neu­ro­ti­ker

  borg­dro­ne.de   #

wit­zi­ge mon­ta­gen.


Photo by felix schwenzel in Gendarmenmarkt. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

sub­ti­le asym­me­trie


links vom 10.04.2014

felix schwenzel

  sci­ence­b­logs.de: “Die Hys­te­rie des Netz­jour­na­lis­mus": Ein Be­such bei den “Deut­schen Wirt­schafts Nach­rich­ten"   #

flo­ri­an frei­stet­ter:

Gibt es ei­gent­lich schon eine Va­ria­ti­on von God­win's Law zum The­ma? “Wer in ei­ner Dis­kus­si­on im In­ter­net mit ei­nem Ar­ti­kel von DWN ar­gu­men­tiert, hat au­to­ma­tisch ver­lo­ren" oder so? Wenn nicht, dann bit­te ich um eine bal­di­ge Ein­füh­rung die­ser Re­ge­lung...

das elek­tri­scher-re­por­ter-por­trait der deut­schen wirt­schafts­nach­rich­ten fin­de ich je­den­falls au­gen­öff­nend. ich wet­te chris­toph her­mann ist por­sche­fah­rer.

  taz.de/rep­ti­li­en­fonds: Räu­mung des Ora­ni­en­plat­zes: Dan­ke, Jun­ge Uni­on!   #

hei­ko wer­ning:

Zwei Her­ren von der Jun­gen Uni­on fan­den es wahr­schein­lich ir­gend­wie wit­zig, sich nach der Räu­mung des Ora­ni­en­plat­zes von läs­ti­gen Flücht­lin­gen mit ei­nem “Dan­ke Frank"-Schild fo­to­gra­fie­ren zu las­sen, um In­nen­se­na­tor Frank Hen­kel für die­se Groß­tat zu dan­ken.

Sie stell­ten ih­ren be­bil­der­ten Kom­men­tar auf Twit­ter ein, um so auch gleich ihre Kom­pe­tenz in Sa­chen neu­er Me­di­en un­ter Be­weis zu stel­len. Wenn das mal nicht schief geht. Denn an­de­ren In­ter­net-Usern scheint an­ge­sichts der Vor­la­ge ganz an­de­res durch den Kopf zu ge­hen.

dan­ke jun­ge uni­on für die gran­dio­se vor­la­ge für das hier: fakkju­ber­lin.tumb­lr.com.

  twit­ter.com: “af­ter­wards the dogs agreed that this was the grea­test day ever" http://t.co/v3N3fbviBS   #

  cam­paign-ar­chi­ve2.com: Der D64-Ti­cker mit VDS und Mer­kels NSA Akte   #

@lino:

Kim Jong-un ein­stim­mig ge­wählt: Der be­rüch­tig­te nord­ko­rea­ni­sche Dik­ta­tor Kim Jong-un ist in sei­nem Be­zirk ohne eine ein­zi­ge Ge­gen­stim­me ge­wählt wor­den. Nicht wei­ter über­ra­schend. Die Fra­ge ist nur: Wo blei­ben die Glück­wün­sche der CDU/CSU Frak­ti­on?

/@ma­thi­as­ri­chel

  bo­ing­bo­ing.net: Why Wer­ner Her­zog ha­tes chi­ckens   #

seit ich wer­ner her­zog in jack re­a­cher als film­bö­se­wicht ge­se­hen habe, be­kom­me ich die bö­se­wich­tig­keit von ihm nicht mehr aus dem kopf, wenn ich ihn sehe.

  me­di­en­fi­sche.de: In­ter­view mit Ole Reiß­mann   #

Fra­ge: Bist du - was den Stand der di­gi­ta­len Mög­lich­kei­ten an­geht - ver­wirrt oder glück­lich?

Ole Reiß­mann: Glück­lich ver­wirrt. Es pas­siert ge­ra­de so viel auf der Welt, mit und durch das Netz. Re­vo­lu­ti­on ist noch gar nicht der rich­ti­ge Aus­druck da­für. Kann schon sein, dass man die Be­deu­tung der Zeit, in der man lebt, ger­ne über­be­wer­tet und sich da­mit selbst über­höht. Trotz­dem scheint mir das ge­ra­de al­les sehr auf­re­gend und vol­ler in­ter­es­san­ter Wi­der­sprü­che zu sein.


links vom 09.04.2014

felix schwenzel

  pan­do.com: The mur­de­rous histo­ry of USAID, the US Go­vern­ment agen­cy be­hind Cu­ba's fake Twit­ter clo­ne   #

lan­ges stück von mark ames, dass ei­nem den tag und die neue staf­fel home­land ver­mie­sen kann.

  no­ta­bugs­plat.com: A gi­ant art in­stal­la­ti­on pro­ject that tar­gets pre­da­tor dro­ne ope­ra­tors sit­ting thou­sands of mi­les away who re­fer to kills as BugS­pla   #

wun­der­ba­re idee, die sich na­tür­lich nicht an droh­nen-pi­lo­ten rich­tet, son­dern an die pres­se und de­ren le­ser -- und da­mit na­tür­lich viel ef­fek­ti­ver funk­tio­niert. droh­nen-pi­lo­ten dürf­ten sich von ei­nem sol­chen bild ähn­lich ef­fek­tiv in ih­rem han­deln be­ein­flus­sen las­sen, wie rau­cher von ekel-bil­dern auf zi­ga­ret­ten­ver­pa­ckun­gen. (habe ich eben be­fehls­emp­fän­ger mit süch­ti­gen ver­gli­chen?)

  truth­dig.com: Jon Ste­wart on CIA Tor­tu­re Re­port: 'We Are a Mo­ral Peo­p­le ... in Hind­sigh­t' - Truth­dig   #

jon ste­wart be­rei­tet das mit der fol­ter un­ter­halt­sa­mer auf als mark ames.

  haz.de: Das Kar­stadt-Fern­se­hen ist tot   #

imre grimm:

Für die gro­ße Sams­tag­abend­show mag die Zeit zu Ende ge­hen. Für die klei­ne Sams­tag­abend­show aber, mit Lie­be ge­macht und Sorg­falt ge­fer­tigt, wird es im­mer ein Pu­bli­kum ge­ben. Mög­lich, dass nie wie­der 20 Mil­lio­nen Men­schen da­bei zu­se­hen. Mög­lich, dass man mon­tags auf dem Schul­hof nie wie­der über den Auf­tritt ei­nes „King of Pop“ im flat­tern­den wei­ßen Hemd spricht. Mit dem Ster­ben der Di­no­sau­ri­er je­doch kam neu­es Le­ben. „Dem Nach­wuchs ge­hört die Zu­kunft im Netz! Ich bin da­bei“, twit­ter­te ei­ner, der es wis­sen muss: Frank Elst­ner.

  hei­se.de/tp: „Krän­kung der par­la­men­ta­ri­schen Idee“   #

ro­ger wil­lem­sen hat ein jahr lang den deut­schen bun­des­tag von der zu­schau­er­tri­bü­ne aus be­ob­ach­tet:

Die Büh­ne, die da­hin­ter be­spielt wird, ist aber eine ganz an­de­re. Hier kann man se­hen, wie die, wel­che sich ge­ra­de eben noch be­harkt ha­ben, sich wie­der in den Ar­men lie­gen, sich wech­sel­sei­tig auf Ar­ti­kel auf­merk­sam ma­chen und so­gar Ge­schen­ke aus­tau­schen. Seit der Ver­öf­fent­li­chung des Bu­ches habe ich im­mer wie­der mit Par­la­men­ta­ri­ern ge­spro­chen, die mir er­zählt ha­ben, wie gut man sich in den Aus­schüs­sen ver­ste­he, um dann gif­tend vor das Mi­kro­phon zu tre­ten, um an­schlie­ßend un­ter­ein­an­der zu be­haup­ten, dass der Auf­tritt ge­ra­de eben nur ein Schau­spiel ge­we­sen wäre und nicht ernst zu neh­men sei. Das wi­der­spricht mei­ner Vor­stel­lung von dem was Hal­tung ist: Der Be­glau­bi­gung ei­nes Stand­punk­tes durch die gan­ze Per­son.

  gaw­ker.com: Top­less Flo­ri­da Wo­man Wrecks Mc­Do­nalds, Pau­ses to Guz­zle Ice Cream   #

das vi­deo muss man sich nicht an­se­hen, da der in­halt be­reits in der gaw­ker-über­schrift steht. was nicht in der über­schrift steht ist eine der mc­do­nalds-an­ge­stell­ten die das über­wa­chungs­ka­me­ra-vi­deo an­sieht und über die frau, die ver­sucht ein mc­do­nalds zu ram­po­nie­ren, sagt, sie sei ihr neu­es rol­len­mo­dell.

  in­ter­net-law.de: De Mai­ziè­re trom­melt für die Vor­rats­da­ten­spei­che­rung   #

tho­mas stad­ler:

Bun­des­in­nen­mi­nis­ter de Mai­ziè­re trom­melt der­weil auch schon wie­der kräf­tig für die Vor­rats­da­ten­spei­che­rung und zwar mit der Aus­sa­ge:

Wir brau­chen die zeit­lich be­grenz­te Spei­che­rung von Ver­bin­dungs­da­ten für die Be­kämp­fung schwers­ter Ver­bre­chen.

Man darf er­staunt dar­über sein, dass es dem In­nen­mi­nis­ter ge­lun­gen ist, in ei­nem der­art kur­zen Satz drei Un­rich­tig­kei­ten un­ter­zu­brin­gen.

  dar­ing­fi­re­ball.net: Rethin­king What We Mean by 'Mo­bi­le Web'   #

john gru­ber er­klärt war­um das web noch lan­ge nicht tot ist und war­um auch apps web sind.

  where­have­all­the­wild­lings­go­ne.com: Game of Thro­nes / by Nigel Evan Den­nis   #

ge­nau­so un­über­sicht­lich wie die fern­seh­se­rie selbst, aber da­für sehr viel gra­phi­scher.

  busi­ness­week.com: Font War: In­si­de the De­sign Worl­d's $20 Mil­li­on Di­vorce   #

ty­po­gra­phie in der busi­ness­week. /sub­trac­tion.com

  welt.de: Best­sel­ler-Re­zept : "Bor­der­line Au­toren-Coa­ching" in fünf Schrit­ten   #

hm. noch auf der ers­ten sei­te tappt alan po­se­ner in die god­win-fal­le. es müss­te doch mög­lich sein tex­te über vollspa­cken und de­ren bü­cher für vollspa­cken auch ohne hit­ler- oder nazi-ver­glei­che zu schrei­ben? die welt (nicht die von sprin­ger, die da draus­sen) und die ge­schich­te bie­tet doch ge­nug mög­lich­kei­ten pas­sen­de ana­lo­gien zu zie­hen.

aber ab­ge­se­hen da­von trifft po­se­ner den na­gel.


kurz­kri­tik the ma­chi­ne (und sm­augs ein­öde)

felix schwenzel

the ma­chi­ne: lei­der ziem­lich gu­ter film. itu­nes fasst ihn so zu­sam­men:

With an im­po­ve­ris­hed world plun­ged into a Cold War with a new en­e­my, Bri­tain’s Mi­nis­try of De­fen­se is on the brink of de­ve­lo­ping a game-chan­ging wea­pon. Lead sci­en­tist Vin­cent Mc­Car­thy (Toby Ste­phens) pro­vi­des the ans­wer with his crea­ti­on, ‘The Ma­chi­ne’- an an­droid with un­ri­val­led phy­si­cal and pro­ces­sing skills. When a pro­gramming glitch cau­ses an ear­ly pro­to­ty­pe to de­s­troy his lab, Mc­Car­thy en­lists ar­ti­fi­ci­al in­tel­li­gence ex­pert Ava (Cai­ty Lotz) to help him harness the full po­ten­ti­al of a tru­ly con­scious fight­ing ma­chi­ne.

die ge­schich­te (im film, nicht in der kurz­be­schrei­bung) ist über­aschend ge­wen­det, zu­min­dest ge­gen­über den nor­ma­len gen­re-fil­men. auch er­hol­sam: aus­nahm­wei­se er­zählt der trai­ler mal nicht die hal­be ge­schich­te, son­dern führt auf fal­sche fähr­ten. was mir be­son­ders gut ge­fiel war, dass die mu­sik ein­deu­tig be­zug auf frü­he 70er und 80er-jah­re fil­me nahm. die­se art syn­the­si­zer-sounds habe ich schon lan­ge nicht mehr in ei­nem film ge­hört. auch die an­spie­lun­gen an west-world, den ich mir vor kur­zem ex­tra noch­mal an­ge­se­hen habe, er­freu­ten mich. ich war von west­world zwar mit­tel­schwer ent­täuscht, was aber an ver­än­der­ten seh­ge­wohn­hei­ten lag, zu­min­dest mei­nen. die ha­ben sich in den letz­ten 41 jah­ren doch sehr ver­än­dert. das 2DF hat also, auf ne art, voll recht.

the ma­chi­ne wur­de mei­nen seh­ge­wohn­hei­ten von 2014 sehr ge­recht. das ende vom ende ist zwar ein biss­chen über­pa­the­ti­siert, aber der film ist al­les an­de­re als doof ge­schrie­ben und ein gros­ses, re­la­tiv kur­zes ver­gnü­gen.

wo ich ge­ra­de da­bei bin, apro­pos doof ge­schrie­ben. der hob­bit teil 2 (sm­augs ein­öde) war ja ganz un­ter­halt­sam und tech­nisch ma­kel­los. aber ei­nen sol­chen be­scheu­er­ten quatsch hab ich mir schon lan­ge nicht mehr von ei­nem film er­zäh­len las­sen. dut­zen­de ge­ne­tisch mo­di­fi­zier­te kampf­ma­schi­nen, ein dra­chen und dut­zen­de an­de­re geg­ner wer­fen sich teil­wei­se schwer be­waff­net auf ei­nen hau­fen zwer­ge und ei­nen hob­bit und de­nen ist am ende des fil­mes nicht ein haar ge­krümmt? un­ver­wund­ba­rer ist in der film­ge­schich­te ei­gent­lich nur ein film­held: ja­mes bond. der ist auch seit fast 50 jah­ren jung und sport­lich wie eh und je.

aber im ernst; der hob­bit wäre viel­leicht et­was über­zeu­gen­der ge­we­sen, wenn die zwer­ge und der hob­bit ihre stär­ke aus es­prit und geis­ti­ger be­weg­lich­keit ge­zo­gen hät­ten und der film sich nicht auf gi­gan­to­ma­ni­sche bond-spie­le­rei­en und un­glaub­wür­di­ge tech­nik­spie­le­rei­en ver­las­sen hät­te, um die haa­re sei­ner hel­den zu scho­nen. die tech­nik­gläu­big­keit im hob­bit nahm so ab­sur­de for­men an, dass ich mehr­fach bei­na­he ge­nervt weg­ge­schal­tet und ge­kotzt hät­te.

kurz: the ma­chi­ne ist kurz­wei­li­ger, in­tel­li­gen­ter quark, sm­augs ein­öde eine zu­mu­tung für den ge­sun­den men­schen­ver­stand.


brand eins ei­fert schle­cky sil­ber­stein nach

felix schwenzel

heu­te auf face­book die­sen ein­trag im brand-eins-face­book-strom ge­se­hen. ein ziem­lich wit­zi­ges vi­deo von ei­nem men­schen der sagt, dass ihn vie­le leu­te fra­gen wür­den, wie es sei ein sex­sym­bol zu sein und dann voll auf die fres­se fällt.

(func­tion(d, s, id) { var js, fjs = d.ge­t­Ele­ments­By­Tag­Na­me(s)[0]; if (d.ge­t­Ele­ment­By­Id(id)) re­turn; js = d.crea­te­Ele­ment(s); js.id = id; js.src = "//con­nect.face­book.net/en_US/all.js#xfbml=1"; fjs.par­ent­Node.in­sert­Be­fo­re(js, fjs); }(do­cu­ment, 'scrip­t', 'face­book-jssdk'));


ich fin­de das von der brand eins ein­ge­bet­te­te vi­deo sehr, sehr wit­zig und mei­ne ers­te re­ak­ti­on war: „das muss ich auch üben!“ in al­ler be­schei­den­heit habe ich kürz­lich auch so et­was in der art ver­sucht. lei­der sehr viel unüber­zeu­gen­der:

die brand eins schreibt auf face­book:

Wir wa­ren uns un­ei­nig, ob das un­ter un­se­rem Ni­veau ist. Wahr­schein­lich schon, aber lus­tig ist es trotz­dem.

selbst auf schle­cky­sil­ber­stein.de be­kommt man als le­ser ei­nen ta­cken mehr in­for­ma­ti­on ge­lie­fert, näm­lich, dass es sich im vi­deo „um Schau­spie­ler und Mo­del Taye Diggs“ han­delt.

was mich aber är­gert wun­dert: nie­mand macht sich die mühe nach dem ori­gi­nal und dem kon­text die­ses vi­de­os zu su­chen, das, wie man auf den ers­ten blick er­kennt, bril­li­ant in­sze­niert ist.

nach 2 mi­nu­ten goog­le-bil­der­su­che und ein biss­chen kli­cki-kli­cki fin­det man das ori­gi­nal vine-vi­deo:

spä­tes­tens wenn man sich ein vi­deo in der vine-zeit­leis­te von taye diggs wei­ter zu­rück be­wegt, wird auch dem letz­ten horst klar, dass der um­fall im vi­deo in­sze­niert war:


die ent­schei­den­de fra­ge ist aber: war­um macht sich nie­mand die mühe die quel­le zu fin­den und zu nen­nen und pos­tet/shared statt­des­sen wie ein kopf­lo­ser teen­ager al­les stumpf ins face­book oder sei­ne word­press-in­stal­la­ti­on rein? dass die hohl­bir­nen von schle­cky sil­ber­stein chris­ti­an bran­des statt 3 mi­nu­ten lang das ori­gi­nal zu su­chen, lie­ber den von ei­nem tritt­brett­fah­rer auf you­tube hoch­ge­la­de­nen ab­zug pos­tet ist klar. aber die brand eins?

nicht der witz, der hu­mor oder die po­ten­zi­ell er­zeug­te (fal­sche) scha­den­freu­de des vi­de­os ist un­ter dem ni­veau der brand eins, son­dern die man­geln­de jour­na­lis­ti­sche neu­gier und der man­geln­de jour­na­lis­ti­sche ehr­geiz. wer ist das auf dem vi­deo? was macht der da? war­um macht er das? fake oder echt? hat der typ noch an­de­re wit­zi­ge sa­chen im peto? statt­des­sen: „ha­r­ha­r­har! guckt mal! ha­r­ha­r­har.“ — das ist ge­nau das was ich von der brand eins nicht le­sen und hö­ren will, ge­nau das ge­gen­teil des­sen, was ich an der brand eins schät­ze.

prat über­setzt leo.org üb­ri­gens mit „trot­tel“.


lieb­lings­tex­te vom 08.04.2014

felix schwenzel

die ers­ten drei links ent­hal­ten tex­te die ich be­son­ders emp­feh­len möch­te. sie ha­ben mei­nen et­was ein­ge­ros­te­ten denk­ap­pa­rat in den letz­ten ta­gen gut in fahrt ge­bracht. vie­les aus die­sen tex­ten wer­de ich wohl auch im mai auf der re­pu­bli­ca ver­wurs­ten. die links ent­hal­ten also qua­si spoi­ler für mei­nen vor­trag.

die über­schrift stimmt na­tür­lich nicht ganz, denn wei­ter un­ten habe ich auch ei­nen text ver­linkt, der mir nicht ge­fiel. ins­ge­heim hof­fe ich ja, dass mir je­mand wi­der­spricht und mir nach­weist, dass ich mich ver­le­sen habe.

  the­eu­ro­pean.de: Da­vid und Go­li­ath: Die Vor­tei­le von Nach­tei­len: „Es ist be­frei­end, kei­ne Op­tio­nen zu ha­ben“   #

nach­dem ix die­ses in­ter­view von lars men­sel mit mal­colm glad­well ge­le­sen habe, habe ich mir gleich glad­wells buch ge­kauft und am wo­chen­en­de durch­ge­le­sen. ich fand das buch su­per, auch wenn die es­senz des bu­ches be­reits im in­ter­view steht.

im buch selbst wer­den al­ler­dings man­che ge­dan­ken oder zi­ta­te so oft wie­der­holt, dass man glaubt der au­tor hält sei­ne le­ser für doof. das kann aber auch ein­fach die art und wei­se sein, wie ame­ri­ka­ni­sche jour­na­lis­ten nun­mal schrei­ben.

mög­li­cher­wei­se hat mir das buch auch des­halb so gut ge­fal­len, weil es alle mei­ne an­sich­ten, die ich zu den an­ge­spro­che­nen the­men habe, be­stärkt und be­stä­tigt. zu­zu­sa­gen ein selbst­be­stä­ti­gungs­buch zum ar­gu­men­te­her­aus­bre­chen.

  the­eu­ro­pean.de: Ar­chi­tek­tur und die Vor­zü­ge von Ge­ne­ra­lis­ten: „Ar­chi­tek­ten glau­ben, dass ein Ge­bäu­de alle Pro­ble­me löst“   #

lars men­sel un­ter­hält sich mit rei­nier de graaf, ei­nem der ei­gen­tü­mer des ar­chi­tek­tur­bü­ros OMA (of­fice of me­tro­po­li­tan ar­chi­tec­tu­re). nach dem ers­ten le­sen dach­te ich, dass das in­ter­view ei­ner der bes­ten tex­te über ar­chi­tek­tur seit lan­gem sei. beim zwei­ten le­sen nicht mehr — aber ich emp­feh­le den text nichts­des­to­trotz.

  vox.com: How po­li­tics makes us stu­pid   #

ezra klein mit ei­nem sehr gros­sen text. sei­ne gar nicht mal so stei­le the­se: wir kön­nen un­se­rem ei­ge­nen ur­teil in po­li­ti­schen fra­gen nicht trau­en. und iden­ti­täts­er­hal­ten­de wahr­neh­mung („Iden­ti­ty-Pro­tec­ti­ve Co­gni­ti­on“) könn­te nach an­thro­po­zen­tris­mus eins mei­ner neu­en lieb­lings­wör­ter wer­den. /dar­ing­fi­re­ball.net

  ta­ges­an­zei­ger.ch/dead­line: Pit­bulls der De­mo­kra­tie   #

ich mag con­stan­tin seibt, aber das ist ein gräss­lich schwa­dro­nie­ren­der, un­prä­szi­ser text, bei dem bei­na­he je­der ab­satz zu dick auf­ge­tra­gen wirkt. mög­li­cher­wei­se stimmt al­les was con­stan­tin seibt sagt, aber wenn man am ende des tex­tes an­ge­langt ist hat man das al­les schon wie­der ver­ges­sen und ist froh dass es vor­bei ist.

ich hat­te mal ei­nen (ar­chi­tek­tur-) pro­fes­sor des­sen rund­gän­ge mit angst und schre­cken er­war­tet wur­den. sei­ne kri­tik war gna­den­los, aber meis­ten ge­recht­fer­tigt. ei­ner sei­ner lieb­lings­sprü­che lau­te­te: „zu­viel to­ble­ro­ne!“. wo­mit er mein­te, der ent­wurf hät­te zu­viel zu­cker­werk, schmuck oder bei­werk, sei also nicht auf den punkt for­mu­liert. meis­tens hat­te er (na­tür­lich) recht und ich glau­be sei­ne kri­tik war meis­tens auch für uns stu­den­ten sehr hilf­reich und un­ter sei­nen mit­un­ter ziem­lich kru­den wor­ten auch kon­struk­tiv. sei­ne ar­bei­ten als ar­chi­tekt fand und fin­de ich im üb­ri­gen scheuss­lich.

  brand­eins.de: Eine of­fe­ne Rech­nung   #

ma­thi­as irle be­schreibt wie er ver­sucht eine rech­nung ein­zu­trei­ben. sehr kaf­kaes­que. und sehr scha­de, dass er nicht die wah­ren na­men nennt.

  overt­hought.org: The Ul­ti­ma­te Gui­de to Sol­ving iOS Bat­tery Drain   #

wer es noch nicht wuss­te: pro­gram­me aus dem mul­ti­tas­king­ma­na­ger wer­fen spart kei­nen strom.

What most peo­p­le tell you is that clo­sing your apps will save your bat­tery life be­cau­se it keeps the apps from run­ning in the back­ground.

Wrong.

Yes, it does shut down the app, but what you don't know is that you are ac­tual­ly ma­king your bat­tery life worse if you do this on a re­gu­lar ba­sis. Let me tell you why.

/mar­co.org


links vom 07.04.2014

felix schwenzel

  ny­ti­mes.com: Per­so­na­li­ty and Ch­an­ge In­fla­med Mo­zil­la Cri­sis   #

er­fri­schend sach­li­che dar­stel­lung der vor­gän­ge um und bei mo­zil­la in den letz­ten paar ta­gen von quen­tin har­dy und nick bil­ton. und beim le­sen ein oha-er­leb­nis:

When Mr. Eich was na­med, the­re were only two peo­p­le on Mo­zil­la's board, Ms. Bak­er and Reid Hoff­man, the foun­der of Lin­ke­dIn. A third, Ka­tha­ri­na Bor­chert, the head of Ger­many's Spie­gel On­line, joi­n­ed last week.

ka­tha­ri­na bor­chert ist seit letz­ter wo­che im auf­sichts­rat von mo­zil­la? re­spekt. /@kis­sa­ne

  ted.com: Gary Slut­kin: Le­t's tre­at vio­lence like a con­ta­gious di­se­a­se   #

ge­walt als eine an­ste­cken­de krank­heit se­hen:

And so we see that vio­lence is, in a way, be­ha­ving like a con­ta­gious di­se­a­se. We'­re awa­re of this any­way even in our com­mon ex­pe­ri­en­ces or our news­pa­per sto­ries of the spread of vio­lence from fights or in gang wars or in ci­vil wars or even in geno­ci­des.

und die lö­sung? der me­di­zi­ni­schen lö­sung nicht ganz un­ähn­lich. /chris­to­pher lau­er



Photo by felix schwenzel on April 05, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

vita­malz


Photo by felix schwenzel on April 05, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

gut ge­si­cher­tes auto


dop­pelt zah­len im al­di

felix schwenzel

es gibt freund­li­che und un­freund­li­che al­dis. ges­tern wa­ren wir mal wie­der im un­freund­li­chen aldi ein­kau­fen. dort fiel ir­gend­wann ei­ner äl­te­ren dame ein glas in­stant-kaf­fee auf den bo­den, das zer­brach und ein biss­chen kaf­fee­duft im aldi ver­teil­te. sie sag­te auch gleich dem per­so­nal be­scheid, dass die res­te be­sei­tig­te und sich für ihre ehr­lich­keit da­mit be­dank­te, ihr an der kas­se zwei glä­ser in­stant­kaf­fee zu be­rech­nen: ein­mal für das ka­put­te glas und ein­mal für das glas, was sie dann tat­säch­lich mit­nahm.

die äl­te­re dame fand dann, dass es eine gute idee sei, das zer­bro­che­ne glas mit­zu­neh­men, um es „zu re­kla­mie­ren“. sie woll­te zwar nicht sa­gen wo sie es re­kla­mie­ren wür­de oder war­um es für die re­kla­ma­ti­on nö­tig sei im be­sitz von scher­ben zu sein, aber die kas­sie­rin­nen woll­ten ihr das zer­bro­che­ne glas so oder so nicht ge­ben.

was mich aber wun­der­te, war die er­klä­rung der kas­sie­re­rin, war­um die kun­din den zer­bro­che­nen kaf­fee wür­de zah­len müs­sen: weil kun­den an­ge­hal­ten sei­en ein­kaufs­wa­gen zu nut­zen, müss­ten kun­den die kei­nen ein­kaufs­wa­gen nut­zen din­ge die ih­nen run­ter­fal­len eben zah­len. rein recht­lich hat­te die kas­sie­re­rin wohl recht. der ju­rist pe­ter der­le­der meint, dass es kei­nen „Rechts­grund­satz“ gäbe, nach dem man wa­ren die ei­nem im su­per­markt ka­putt­ge­hen vor der be­zah­lung auch nicht zah­len müs­se.

trotz­dem scheint es sehr vie­le su­per­märk­te zu ge­ben, auch aldi-fi­lia­len, die das ku­lan­ter hand­ha­ben und mehr wert auf wie­der­keh­ren­de kun­den le­gen, als auf erb­sen­zäh­le­rei und recht­ha­be­rei. manch ein su­per­markt­be­sit­zer er­setzt so­gar ge­le­gent­lich ka­put­te wa­ren aus an­de­ren ge­schäf­ten.


ganz an­de­res the­ma. in­ter­es­sant wie sprin­ger-me­di­en mit­un­ter ar­bei­ten, leis­tungs­schutz­recht hin oder her. das in­ter­view mit dem ju­ris­ten pe­ter der­le­der er­schien am 29.03.2005 auf test.de (und wahr­schein­lich auch in der zeit­schrift der stif­tung wa­ren­test). am 7. april er­schien die­se zu­sam­men­fas­sung des in­ter­views in der bz-ber­lin.de. ab­ge­se­hen da­von, dass die aus­sa­ge von pe­ter der­le­der hier als aus­sa­ge der stif­tung wa­ren­test aus­ge­legt wird, fügt der ar­ti­kel dem ori­gi­nal nicht das ge­rings­te hin­zu. aus der in­ter­view­ant­wort

El­tern müs­sen ihre Kin­der aber auch be­leh­ren. In je­dem Fall ist eine Haft­pflicht­ver­si­che­rung sinn­voll.

macht die bz ei­nen ge­fet­te­ten ab­satz:

Ex­per­ten-Tip: In je­dem Fall ist eine Haft­pflicht­ver­si­che­rung sinn­voll.

aber eins muss man sprin­ger las­sen: kür­zen, fet­ten und such­ma­schi­nen­op­ti­miert schrei­ben kön­nen sie.


links vom 05.04.2014

felix schwenzel


ver­gan­gen­heit als at­ti­tü­de

felix schwenzel

heu­te habe ich die­sen text von tho­mas hoof ge­le­sen, dem grün­der von ma­nu­fac­tum und ver­le­ger von akif pi­rin­çcis „Deutsch­land von Sin­nen“. da­nach gin­gen mir in etwa die­se ge­dan­ken durch den kopf:

das neue ber­li­ner schloss, ma­nu­fac­tum und akif pi­rin­çcis ti­ra­den ba­sie­ren alle auf dem glei­chen sen­ti­men­ta­len fehl­schluss: frü­her sah al­les bes­ser aus.

weil der zu­cker­bä­cker­stil des 15. jahr­hun­derts man­chen so viel bes­ser ge­fällt als zeit­ge­mäs­se ar­chi­tek­tur, wird jetzt mit­ten in ber­lin ein hy­per-mo­der­ner, ef­fi­zi­en­ter bau er­stellt, der am ende mit der fas­sa­de von vor ein paar hun­dert jah­ren be­klebt wird. war ja frü­her al­les bes­ser — bis auf die en­er­gie­ef­fi­zi­enz, die haus- und kli­ma­tech­nik, die si­cher­heits­tech­nik, die fens­ter, die put­ze und wand­far­ben, die mö­bel und die scheiss­häu­ser.

ma­nu­fac­tum ver­zich­tet bei der her­stel­lung und den ver­trieb der „gu­ten al­ten din­ge“ na­tür­lich nicht auf mo­derns­te lo­gis­tik, ver­pa­ckungs­tech­nik und mar­ke­ting, in­klu­si­ve ver­trieb und mar­ke­ting im in­ter­net; die­ses ding, das vie­le, nicht nur ma­nu­fac­tum-mar­ke­ting-op­fer, als gar nicht mal so gut und alt be­fin­den. ein mo­der­nes un­ter­neh­men, das men­schen, die die vor­zü­ge der mo­der­nen welt ge­nies­sen, et­was glo­ri­fi­zier­te-alte-welt-make-up zum ab­de­cken der über­kom­ple­xen rea­li­tät ver­kauft.

und jetzt be­män­gelt tho­mas hoff, der her­aus­ge­ber von akif pi­rin­çci, dass vie­le buch­händ­ler sich so wie in der an­geb­lich so gu­ten al­ten zeit ver­hal­ten; ein biss­chen be­tu­lich, sehr vor­sich­tig und sich auf das bauch­ge­fühl — nicht al­go­rith­men — ver­las­send. sol­len sie doch ster­ben und vom mo­der­nen, fort­schritt­li­chen, al­go­rith­mus-ge­trie­be­nen ama­zon in den ab­grund trei­ben las­sen, sagt er. denn ama­zon ver­kau­fe das werk aus hoffs ver­lag, dass die an­geb­lich gute alte zeit, das „alte Deutsch­land“ wie­der zu­rück­wü­ten will, wie war­me sem­meln. die gu­ten al­ten buch­häd­ler (es gibt sie noch), ver­hal­ten sich an­ge­sichts des blöd­sinns den hoof un­ter die leu­te brin­gen will, et­was zu­rück­hal­ten­der.

die zeit die sich pi­rin­çci und vie­le an­de­re zu­rück­wün­schen ist eine, in der es in deutsch­land noch kei­ne um­welt­pro­ble­me gab (weil noch nie­mand drü­ber sprach), kaum min­der­wer­tig­keits­kom­ple­xe gab (es gab stolz und sta­tus) und vor al­lem kei­ne gleich­be­rech­ti­gungs­pro­ble­me gab (es gab kla­re hier­ar­chien). über­ag­gres­si­ve, tes­tes­te­r­on-ver­sprit­zen­de weich­ei­er wie pi­rin­çci muss­ten da­mals™ ihre al­pha­tier­rol­le we­der mit hengst­bis­sig­keit, noch mit ar­gu­men­ten ver­tei­di­gen, son­dern be­ka­men sie dank ih­res ge­schlechts ein­fach auf le­bens­zeit ver­lie­hen.

das ist die wi­der­sprüch­lich­keit der schloss­bau­er, der hoofs und pi­rin­çcis: sie wol­len alle nicht auf die vor­zü­ge der mo­der­nen welt ver­zich­ten — aber sie wün­schen sich nichts sehn­li­cher als dass die­se mo­der­ne welt so wie frü­her™ aus­sieht und sich auch ein biss­chen so an­fühlt. sie ha­ben alle nichts ge­gen den fort­schritt, man soll ihn nur nicht se­hen, kei­ne kon­se­quen­zen aus ihm zie­hen und vor al­lem nicht dar­über re­den! so wie frü­her eben, als die welt noch über­sicht­lich, still und ge­ord­net zu sein schien.


links vom 04.04.2014

felix schwenzel

  spree­blick.com: Das ver­dient man mit Mu­sik im Netz   #

spoi­ler: nicht viel.

fin­de ich su­per, dass john­ny und tan­ja haeus­ler nicht nur ihre buch-ein­nah­men er­klä­ren und of­fen­le­gen, son­dern auch die ein­nah­men von di­gi­ta­len mu­sik-ver­käu­fen.

ei­gent­lich müss­te man auch noch eine trig­ger-war­nung hin­zu­fü­gen für men­schen die all­er­gisch dar­auf re­agie­ren, wie die mu­sik­in­dus­trie mit krea­ti­ven um­geht.

  ant­je­sch­rupp.com: Drei Grün­de, war­um das In­ter­net für Jour­na­lis­ten mög­li­cher­wei­se kei­ne Ver­bes­se­rung ist, für vie­le an­de­re aber schon   #

ant­je schrupp er­klärt war­um ins in­ter­net schrei­ben für alle toll ist -- aus­ser für jour­na­lis­ten:

Frü­her muss­ten [Jour­na­lis­ten] am Gate­kee­per Re­dak­ti­ons­lei­tung vor­bei, heu­te am Gate­kee­per Al­go­rith­mus. Nor­mal­sterb­li­che muss­ten schon im­mer se­hen, wo sie blie­ben, wenn sie ihre Flug­blät­ter ver­teil­ten, Dis­kus­si­on­ver­an­stal­tun­gen ab­hiel­ten, Pro­jek­te grün­de­ten und so wei­ter.

/6vor9

  digta­tor.de: Welt­ver­klei­ne­rer   #

por­trait von hei­ko he­big von ma­ri­na friedt mit et­was zu vie­len fo­tos.

  blog.gil­ly.ws: Tipp für Mac­Book-Be­sit­zer: Spott­bil­li­ger Er­satz für das Strom­ka­bel   #

ja gu­ter tipp. ich mach das al­ler­dings seit 10 jah­ren so, ich dach­te ehr­lich­geagt, dass das alle so ma­chen.

  news-hound.org: 16 Pho­tos Hi­la­rious­ly Rui­ned By Dogs Po­o­ping in the Back­ground   #

ich lie­be hun­de. we­gen so et­was. (die sei­te hat bei mir auf dem mo­bil­te­le­fon beim an­gu­cken den app-store auf­ge­ru­fen um mich zum in­stal­lie­ren von „bwin sports“ zu be­we­gen. ohne dass ich ir­gend­ei­ne wer­bung an­ge­klickt hät­te. habe ich schon­mal ge­sagt, dass so ein mist das letz­te ver­trau­en in die di­gi­ta­le wer­be­indus­trie ver­geigt?)


la­ter­pay kurz­test

felix schwenzel

ri­chard gut­jahr vor zwei wo­chen:

Dank La­ter­Pay habt Ihr jetzt zu­sätz­lich die Mög­lich­keit, mich für den ei­nen oder an­de­ren In­halt zu be­zah­len. Mit nur 2 Klicks (!) könnt Ihr wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen, Gra­fi­ken oder Vi­de­os ab­ru­fen. Eine Art „In-App-Purcha­se“, wie man das aus der Games-Welt kennt – nur eben über­tra­gen auf den Jour­na­lis­mus.

(her­vor­he­bung von mir)

seit ein paar ta­gen kann man jetzt tat­säch­li­chen ei­nen (!) ar­ti­kel bei ri­chard gut­jahr kau­fen, die „Über­set­zung des In­ter­views mit dem Ex-NSA-Mit­ar­bei­ter Wil­liam Bin­ney“ das es auch kos­ten­los auf eng­lisch gibt.

mein ers­ter ver­such war nur so halb von er­folg ge­krönt, nach dem kauf habe ich erst­mal ei­nen ei­gen­ar­ti­gen dar­stel­lungs­feh­ler be­kom­men, der aber auch mit der ak­tu­el­len chro­me ver­si­on zu­sam­men­hän­gen kann die ich ge­ra­de be­nut­ze.

so sieht paid con­tent aus /cc @gut­jahr #la­ter­pay #la­ter­funzt 29 cent be­zahlt und this is what i got: pic.twit­ter.com/PqLL38oX9h

— fe­lix schwen­zel (@di­plix) April 2, 2014

die be­haup­tung mit den zwei klicks ist al­ler­dings ge­wagt. wenn ich mich erst­mal auf der ar­ti­kel­sei­te be­fin­de, was von der gut­jahr.biz-start­sei­te schon­mal min­des­tens zwei klicks ent­fernt ist, öff­net der ers­te klick erst­mal ein la­ter­pay-fens­ter. der kauf lässt sich erst durch den zwei­ten klick tä­ti­gen, wenn man die AGB zur kennt­nis ge­nom­men hat (le­sen: 1 klick, be­stä­ti­gen: 1 klick). ich zäh­le da 4 klicks. mög­li­cher­wei­se muss ich beim nächs­ten kauf auf mei­nem lap­top nicht mehr die AGB le­sen und die kennt­nis­nah­me be­stä­ti­gen (und kom­me so dann tat­säch­lich auf 2 klicks), aber aus­pro­bie­ren kann ich das nicht, weil es aus­ser diesm ei­nen ar­ti­kel noch nichts per la­ter­pay zu kau­fen gibt. spä­tes­tens wenn ich auf ei­nem an­de­ren ge­rät et­was mit la­ter­pay kau­fen will, wer­de ich aber wohl wie­der auf vier klicks kom­men.

also bin ich mit dem ipho­ne auf den ar­ti­kel na­vi­giert (ge­fühl­te 5 klicks) und habe to­des­mu­tig er­neut für 29 cent den ar­ti­kel kau­fen wol­len. ri­chard gut­jahrs blog ist zwar re­spon­si­ve, also auf die be­trach­tung mit mo­bi­len ge­rä­ten op­ti­miert, aber lei­der das auf­pop­pen­de la­ter­pay-fens­ter nicht.

#la­ter­pay auf dem ipho­ne: kann den be­zah­len-but­ton nicht an­scrol­len, mir aber eine tol­le CSS-ani­ma­ti­on an­se­hen („Über La­ter­Pay“). re­spekt.

— fe­lix schwen­zel (@di­plix) April 2, 2014

un­scroll­ba­res la­ter­pay-fens­ter auf dem ipho­ne

das fens­ter lässt sich we­der scrol­len noch kleinska­lie­ren, was sehr be­dau­er­lich ist, weil es so un­nö­ti­ger­wei­se die nut­zung mit ei­nem ipho­ne 4 un­ter­bin­det. ich habe es eben mit ei­nem kind­le fire aus­pro­biert und tat­säch­lich klapp­te der kauf da­mit (mit 4 klicks). was auch klapp­te war mei­nen ver­meint­li­chen dop­pel­kauf durch an­mel­den im kind­le bei la­ter­pay zu stor­nie­ren, bzw. die käu­fe zu­sam­men­zu­le­gen, so dass ich nur ein­mal 29 cent zah­len wer­de müs­sen. ich glau­be zu­min­dest dass das funk­tio­niert, denn das was mir das sys­tem ge­sagt hat, habe ich nur so halb ver­stan­den.

im prin­zip hält la­ter­pay also was es ver­spricht: ein­fa­che, re­la­tiv un­bü­ro­kra­ti­sche ab­wick­lung von kleinst­käu­fen, auch über ge­rä­te­gren­zen hin­weg (wenn man sich sei­ne zu­gangs­da­ten mer­ken kann). was ein biss­chen ir­ri­tiert ist die et­was lieb­lo­se um­set­zung des über­la­ger­ten fens­ters, das nicht mit dem the­me von gut­jahr.biz zu­sam­men­spielt. die la­ter­pay-api scheint auch noch sehr beta zu sein, eben habe ich mehr­fach fol­gen­de feh­ler­mel­dung zu ge­sicht zu be­kom­men:

la­ter­pay-API-feh­ler auf gut­jahr.biz

an­sons­ten könn­te das aber was wer­den, mit la­ter­pay. wenn das dann mal ir­gend­wann funk­tio­niert und zu­gäng­lich ist.


apro­pos feh­ler:

@di­plix #la­ter­play un­ter An­droid: ein Tipp auf "Team" lässt Chro­me ab­stür­zen. pic.twit­ter.com/iiwsgTQ7ck

— Den­ny (@dis­kos­tu_muc) April 2, 2014


gros­ser bahn­hof am re­gent

felix schwenzel

vorm re­gent war die stras­se ab­ge­sperrt, meh­re­re li­mo­si­nen stan­den ab­fahr­be­reit mit of­fe­nen tü­ren be­reit und di­ver­se fah­rer und po­li­zis­ten war­te­ten.

raus ka­men dann nach ner wei­le ein paar po­panz-pop­per mit ei­ge­nem ka­me­ra­team, bei de­nen ix lei­der nicht zwi­schen en­tou­ra­ge und wich­tig-per­son un­ter­schei­den konn­te.

muss man ei­gent­lich po­li­ti­ker oder di­plo­mat sein, um so eine auf­füh­rung spen­diert zu be­kom­men?