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ix, selbstzufrieden
morgenspaziergang 7.4.2025
morgenspaziergang 6.4.2025
chez bellevue
alles automatisieren

das beste daran einen hund zu haben, ist die struktur und die routine die man zusammen mit dem hund entwickelt. hunde haben ein grosses interesse an geregelten und berechenbaren abläufen, auch wenn sie im alltag durchaus flexibel sind.
wir sind bisher, fast fünf jahre lang, mit frida immer drei bis viermal draussen gewesen. eine grosse runde jeweils morgens und nachmittags, manchmal mittags kurz pinkeln und abends einmal um den block. vor ein paar wochen hat sich frida den rücken verrenkt und hatte vom arzt bettruhe verordnet bekommen. keine spaziergänge, zwei wochen lang nur raus zum pinkeln und kacken.
weil sie auch cortison bekam, musste sie sehr, sehr oft raus zum pinkeln, aber das eigentlich erstaunliche war, dass es ihr eigentlich nichts ausmachte keine grossen runden zu drehen. entgegen der ärztlichen anordnung bin ich auch einmal täglich mit ihr um den häuserblock gelaufen, was auch nötig war, weil fridas stuhlgang immer erst nach ein paar schritten weg vom haus in gang kommt. aber dass wir nicht in den park gingen hat sie nicht gestört (was natürlich auch daran liegen kann, dass sie sich krank/nicht fit fühlte)
seitdem das cortison abgesetzt ist, reicht es frida plötzlich zwei mal täglich rauszugehen. die abendliche inspektionsrunde um den block, an der seestrasse entlang, ist ihr egal. viel wichtiger ist ihr neuerdings, dass sie abends möglichst früh ihre abendportion futter bekommt. ihre erste portion futter bekommt sie morgens nach dem spaziergang, dann eine nach dem nachmittags-spaziergang und dann abends gegen 7 uhr noch eine.
bei den essenszeiten gibt es wenig verhandlungsspielraum für uns. wenn sie uns manchmal „zu früh“ nach essen fragt, kann man sie zwar durchaus bitten sich nochmal hinzulegen und zu warten, aber spätestens nach 30 minuten fragt sie erneut, ob’s denn nun endlich essen gäbe.
auch unumstösslich: morgens sieht es frida als ihre aufgabe an, alle im rudel zu wecken, in der regel so gegen 6 uhr. wenn ich dann aufstehe und die beifahrerin liegen bleibt, ist frida zufrieden und legt sich auch wieder hin — während ich ein, zwei kaffee trinke und im internet lese. wenn ich mich mal im internt festlese und ihr das dann zu lange dauert, schaut sie in der küche vorbei und fragt mich stumm wann es denn losgehe. wenn ich aufstehe und mir dann meinen zweiten kaffee mache, versteht sie dass es noch einen kaffee dauern wird … und legt sich wieder hin.
routine = automatisierung
routine gilt ja auch bei uns menschen als denk-entlastung. über alles was wir routinieren können, müssen wir nicht mehr oder nur noch wenig nachdenken. gerade im alter, wenn man entweder nicht mehr so grosse lust hat viel zu denken oder sich ausgelastet mit anderen denkaufgaben fühlt, ist routine deshalb ein segen. sie vereinfacht den alltag.
wenn man hunde beim lernen beobachtet, sieht man wie anstrengend nachdenken für sie sein kann. hunde verlassen sich lieber auf ihre instinkte, auf eingeübte muster (routinen) um schnell, automatisch und angemessen reagieren zu können. nachdenken wollen hunde nur, wenn’s unbedingt sein muss.
routinen und struktur sind nicht nur energiesparhilfen, sondern eben auch automatisierungen. der witz ist, dass die beifahrerin vor fünf jahren darauf bestand, dass wir uns einen hund anschaffen, damit ich nicht nur die wohnung automatisiere (wovon sie genervt war), sondern endlich etwas sinnvolles mit meiner freizeit mache — eben einen hund zu „automatisieren“.
diese vorhaben ist gelungen. durch unentwegtes training (alles ist training), bildung von strukturen und routinen ist der hund weitgehend automatisiert — aber wir auch.
und ich liebe es. die strukturen die wir wegen frida ausgebildet haben helfen mir besser mit mir selbst zurecht zu kommen, mehr zu schlafen und mich wieder auf die wichtigen und spassigen dinge zu konzentrieren. wie zum beispiel: ins internet zu schreiben — oder dinge zu automatisieren.
sonntag am schäfersee
biber haben gute zähne und sind gute baumeister. sagt man ja so. aber wenn man das sieht, liegt es nahe zu sagen, dass biber nicht die hellsten leuchten am fluss sind. oder aber einfach ambitionierte konzeptkünstler. auch verwunderlich, das biber sich mitten in der stadt, im wohngebiet mit hoher hundegassi frequenz und schiffsverkehr blicken lassen.
ansonsten etwas längerer spaziergang heute, weil ich das streikgeschehen übersehen hatte und wir deshalb zu fuß statt per bahn zurück nach hause mussten.
schmettern am schloss bellevue — gestern um kurz vor acht wurde im lockeren trab am gleichschritt vorbeigelaufen.