hervorragende zusammenfassung zum stand der pornografie im netz und in der, haha, fleischwelt:
In America the number of porn studios is now down from over 200 to 20, says Alec Helmy, the founder of XBiz, a trade publication. Performers who used to make $1,500 an hour now get $500—even as increased competition means they are asked to produce more extreme content. Revenues are well below their peak; how far below is hard to say, as most porn producers are private. Just before the tubes took off, plausible estimates put worldwide industry revenues at $40 billion-50 billion. Mr Thylmann thinks they have fallen by at least three-quarters since then.
der artikel zeichnet auch sehr nachvollziehbar paralellen zum mediengeschäft:
All this will sound painfully familiar to other media firms. Echoing the aggregation deals struck by the tubes with commercial porn producers, social-media sites are starting not just to link to content, but to host it. Snapchat, a messaging app that lets users send each other photos and videos that vanish after a few seconds, allows news outlets to publish articles on its service in return for a share of advertising revenue. Facebook is doing something similar with its Instant Articles service. Indeed, Facebook, Twitter and their like have essentially evolved into traffic-brokers. Many of the clicks they pass on come from links posted by users. But the number of ads, promoted posts and suchlike is growing.
facebook und twitter als durchlauferhitzer nach dem vorbild der porn-tubes, bzw. den frühen pornolinklisten. demnach ist massen-erregung und -mobilisierung ist ist der motor der porno- und medienbranche. was sollte da schief gehen?
es gibt auch noch einen zweiten artikel in der economist-themenreihe pornografie, den ich noch nicht gelesen habe und deshalb auch nichts dazu sagen kann: Pornography: A user’s manual
(miriam meckel sagt dazu auf blendle [€]: „A great overview on the economic and cultural impact of pornography as a driver for digital development and business.“)
zuerst denkst du, achja, wieder so’n verkacktes listicle, dann empfiehlt dir stefan niggemeier den text und du merkst spätestens bei punkt 2, haha, voll ironisch, dann liest du weiter, der text zieht sich, du wartest auf das ironische finale dass allen lebensweisheitsviralisierungsversuchern für ein und alle mal das maul stopft und dann merkst du, dass der text total pathetisch endet und du überlegst, wie verlinkst du den jetzt?
aha, das war relativ offensichtlich, dass die leute die den medium editor gebaut haben, auch etwas mit den überarbeiteten facebook-notes zu tun hatten.
toller spezialartikel auf wired.com zur zukunft der städte. der einseitige artikel hat bei mir ungefähr 100 MB geladen, fühlt sich aber nicht übermässig schwer beim lesen an. im gegenteil, zu jeder stadt, los angeles, shangha, medellín, eindhoven, mekka, nairobi, san francisco und dubai gibt’s kleine, gut lesbare häppchen, mache zu ziemlich überraschenden projekten, zum beispiel den seilbahnen und öffentlichen bibliotheken mit parks in medellín, die vor allem den ärmeren bevölkerungsschichten zu gute kommen. sehr schön und sehr lesenswert.
im august, während unseres schottland-urlaubs haben wir auch einen kurzen abstecher zum schiffshebewerk in fallkirk gemacht. die gegend um fallkirk, das nordwestlich von edinburgh liegt, ist von kanälen durchzogen. die kanäle werden schon länger nicht mehr kommerziell genutzt, wurden aber vor wenigen jahren als touristische attraktion revitalisiert. die kanäle werden also nicht mehr als warentransportwege genutzt, sondern zur bespassung von touristen.
so dient auch das fallkirk wheel vor allem dem hoch- und runterheben von touristenbooten. das ändert natürlich nichts daran, dass diese kanäle durch wunderschöne landschaften führen und das schiffshebewerk selbst eine besichtigung lohnt.
blick auf die zufahrt zum schiffshebewerk, man sieht hinten einen touristendampfer, der sich gleich runterheben lässt.
die konstruktion des schiffshebewerks ist ingeniös. die beiden gondeln, im prinzip gigantische badewannen mit komplizierten schliessmechanismen, wiegen dank des archimedischen prinzips stets gleichviel, so dass zum drehen des rads nur geringer kraftaufwand nötig ist. in der praxis ist das dann doch nicht ganz so einfach, wer mehr darüber erfahren will sollte es einfach, wie ich, in der wikipedia nachlesen.
die drehung des rads ist ziemlich lautlos und dank der futuristischen bauweise ziemlich sehenswert, auch wenn das ganze areal, ganz schottland untypisch, eine ziemliche touristenfalle mit cafeteria, souvenirshop, kinderspielplätzen und kirmesathmosphäre ist. im prinzip kann man beim falkirk wheel auch von einem touristenhebewerk sprechen.
die beifahrerin hat das souvenirladenangebot trotzdem von vorne bis hinten geprüft, aber das einzige was wir suchten — kaffeebecher mit schlicht aufgedruckter schottlandfahne — hatte auch der laden nicht im angebot.
wenn man nach einer telefonnummer ein semikolon und eine zahlenkombination eingibt, bietet einem das iphone nach der einwahl an, die nummer mit dem mehrfrequenzwahlverfahren abzusenden (tüt-tühüt-tüt). das ist praktisch bei der einwahl in virtuelle telekonferenzräume oder zur anrufbeantworterabfrage (falls jemand sowas noch braucht).
heute früh hatte ich ne telefonkonferenz mit nem kunden um 10 uhr. dachte ich. sie war aber um 9:30 uhr. kunde ruft mich zur erinnerung an, als ich noch unter tage bin. um 9:42 wähle ich mich in den konferenzraum ein.
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am gendarmenmarkt roch es nach schweinebraten, möglicherweise eine vorbereitung für den berlin-marathon?
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kurz vorm neuen titanic-hotel gabs offenbar kernbohrungen.
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vor dem john-f.-hotel jongliert jemand mit seiner sonnenbrille. nach dem dritten wurf fällt sie auf den boden. er versucht seine beiständer damit zu amüsieren, dass er so tut als wolle er auf seine brille treten. tut er natürlich nicht, er ist ja nicht blöd, bückt sich um die brille aufzuheben — und seine hose reisst über 30 zentimeter länge auf der rechten pobacke auf.
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im büro festgestellt, dass meine hose im schritt einen 20 zentimeter langen riss hat.
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später, auf dem heimweg, haben sich grosse betonbrocken zu den kernbohrungen gesellt,
henning sußebach über den „smarten Flachdenker“ markus söder:
Fast jede seiner Aussagen leitet Söder ein mit einer Moderation wie „Es kann nicht angehen“, „Sagen wir doch, wie es ist“, „Jetzt mal ehrlich“. Mit der Attitüde eines Minderheitenführers vertritt er die Mehrheitsmeinung im Zelt. Söder arbeitet mit der Rhetorik des aufrichtigen Egoisten. Von seinen Zuhörern fordert er nichts, weder mehr Steuern noch Lust auf Veränderung oder gar Toleranz Schwächeren gegenüber. Seine Rede, über weite Strecken frei gehalten, ist stets mit so viel Witz gewürzt, dass er auch skeptische Zuhörer mitnimmt, und sei es nur wegen der Folklore.
wenn er meiner meinung ist, lese ich christian jakubetz sehr gerne. das hier habe ich gerne gelesen. und für die überschrift gebe ich auch nen punkt. (bei der zahl 5000 habe ich geweint.)
Seit Jahren sammle ich solche zufallsshirttauglichen Satzstrukturen […]. In einer Rezension von Peter Handkes Buch Ein Jahr aus der Nacht gesprochen las ich den von Handke geträumten Satz „Eingesperrt in einen Teufel aus Glas war ich“. Ich habe ihn mit Variablen versehen und der Zufallsmaschine beigebracht, die daraus T-Shirt-Aufschriften wie „Eingesperrt in einen Storch aus Schinken bin ich“ erzeugt. Andere Satzstrukturen stammen aus Gesprächen, Zitatsammlungen, Teppich- und Sanitärkatalogen, von Werbeplakaten, aus den Inhaltsverzeichnissen der Zeitschriften, die die Zeugen Jehovas verteilen oder aus meinen eigenen Träumen. Es kommt mir wie Verschwendung vor, eine gute Satzstruktur nur mit einem einzigen Inhalt zu füllen. Einerseits bin ich überzeugt, dass die ganze Welt auf die eine oder andere Art mit Fundsachen arbeitet. Andererseits werde ich vielleicht doch irgendwann von Handkes Traumbewusstsein verklagt und in ein Einhorn aus Paniermehl eingesperrt.
man kann gut erkennen, was jeff bezos mit der washington post macht: jede vertrieblerische chance an den hörnern packen und die washington post allgegenwärtig machen. sie ist auf blendle, sie wird (im volltext) auf facebook sein, sie ist im rahmen von amazon prime kostenlos auf kindles lesbar. wolfgang blau meint:
this will make the Washington Post the most-read digital quality newspaper in the United States. Bold move.
indeed. die deutschen verleger sollten sich daran ein beispiel nehmen.
doc searls argumentiert, dass nicht adblock-benutzer den vertrag zwischen werbefinanzierten medien und benutzer brechen, sondern die werbeindustrie, die die ausforschung der benutzer, das verfolgen, browserfingerprinting, magische, unlöschbare cookies zu einem millionengeschäft machte und benutzer verhöhnte als sie vorsichtig versuchten ihre wünsche mit „do not track“ respektiert zu wissen.
[L]angfristig hat der deutschsprachige Journalismus nicht die gleiche Qualität wie ein Essay oder eine Kurzgeschichte, für die ich, im Gegensatz zu Informationen, offensichtlich immer noch sehr viel Geld ausgeben würde.
der artikel ist so ungefähr das bekloppteste was ich seit langem über journalismus gelesen habe — und zudem, leider, auch total redundant argumentiert. zumal tobias schwarz, der redaktionsleiter der netzpiloten.de ist, das alles auch in einem tweet hätte sagen können:
ich bin arbeite als informationsvermittler und mein job langweilt mich zu tode. nichts von dem was ich mache ist sein geld wert.
ich sehe andrew keens buch „das digitale Debakel“ einen ticken kritischer als ingrid brodnig, aber bis auf die überschrift ist ihr text und ihr gespräch mit andrew keen dann doch ausreichend skeptisch.
natürlich ist das kein dramatisches meisterwerk, aber wirklich meisterhaft ist jimmy fallons grandiose imitation von terrence howard. die serie empire habe ich noch nicht gesehen, aber ich habe terrence howard ein paar folgen lang in wayward pines gesehen. und jimmy fallon schafft es irgendwie den tonfall und die intonation von terrence howard so brilliant zu imitieren, dass es einen umhaut.
ich habe mir jetzt ein paar folgen von der late show mit stephen colbert angesehen und bin hin und her gerissen zwischen langeweile, genervtheit und bewunderung. colbert kann fraglos einer der am besten vorbereiteten und klügsten interviewer der welt bei CBS sein und ist einer der wenigen, die dampfplaudernden politikern ihren bullshit zurück an den kopf werfen können. das ist immer wieder beeindruckend. aber leider schlüpft er in seiner show immer wieder in verschiedene rollen, mit denen er sein schauspielerisches talent unter beweis stellen will, aber leider einfach nur albern wirkt. die gags die er in verschiedenen rollen raushaut, stehen in eigentümlichem niveau-kontrast zu den äusserungen, die er in den seltenen momenten raushaut, in denen er gerade keine rolle spielt.
ich vermute mir ist der late-show-colbert einfach zu albern. oder eher, mir ist die albernheit von colbert einfach zu flach. vielleicht sind jimmy fallon und seine tonight-show-autoren aber auch einfach zu brilliant und lassen colbert deshalb in meinen augen alt aussehen. jimmy fallon trennt seine rollenspiele auch sauberer von dem typen, der hinter dem schreibtisch sitzt.
ich kann mich über sowas scheckig lachen. und weil happy birthday in den USA mittlerweile gemeinfrei ist, in europa aber bis ende 2016 nicht, bette ich das video lieber nicht ein.
der artikel selbst ist schon ziemlich alt. der link geht aber auf einen aktuellen kommentar des „zeit digital teams“ , der darauf hinweist, dass die bezugs- und leseoptionen der digitalen zeit in den letzten monaten stark verbessert wurden. sehr gut.