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schlagzeug

felix schwenzel

was für ein tol­les wort das wort schlag­zeug ist, fiel mir vor ein paar ta­gen auf, als ich die­sen an­schlag sah:

schlag­zeug könn­te ja auch schlagdings heis­sen. oder schlag­ge­döns. war­um heis­sen au­to­mo­bi­le nicht au­to­zeug? oder mi­xer rühr­zeug? schlag­zeug ist tol­les wort. und schlag­zeug spie­len find ich auch gut.


rea, ree, reader, reeder

felix schwenzel

nach all dem rum­ge­mer­ker über den goog­le rea­der und dass goog­le dem rea­der eine sei­ner tolls­ten funk­tio­nen ge­nom­men hat, die mög­lich­keit an­de­rer leu­te shares im rea­der zu fol­gen, jetzt auch mal was po­si­ti­ves. in der psy­cho­lo­gie, in der traum­deu­tung, sagt man glau­be ich, dass der tod auch im­mer et­was neu­es sym­bo­li­siert. ver­lus­te ha­ben auch et­was po­si­ti­ves: man än­dert et­was.


den fol­gen­den text habe ich 1987 auf ei­nem com­pu­ter der steil­a­coom high­school ge­schrie­ben und mit ei­nem ma­trix-dru­cker aus­ge­druckt. es war ein test in der schu­le den alle se­ni­ors neh­men muss­ten, die auf­ga­be lau­te­te: „Wri­te about so­me­thing that you want to ch­an­ge in your life“.

Change is very important to me. Change, I believe, is the essence of life. Woithout change, life would be dull and boring. Life would not be worth living if it was the same everyday. Like Leo Buscaglia said, if you don’t change, you’re dead. I would say, may be a little bit less harsh than him, you are OLD if you stop changing. The experience of change is both exciting and satisfying to me. In addition, change means learning to me. If you face a changed, a different situation, you have to learn in order to deal with it.

One other reason why I came to America as an exchange student for one year, was that I sought change. I was becoming bored in Germany, there were few challenges, few opportunities to change and to learn. So, I came to the U.S., I changed, I learned -- and now I’m bored again, I want to go home …

As long as you change and learn, you are young and human. Changing and learning will, thus, keep you young. Therefore this is what I NEVER eber want to change in my entire life: My ability and will to change and learn.

da­mals war ich 18 und neig­te noch ein we­nig zum pa­thos. aber die ten­denz auf­ga­ben­stel­lun­gen um­zu­keh­ren (und statt über et­was zu schrei­ben was ich än­dern woll­te, über et­was zu schrei­ben was ich nicht än­dern woll­te) und leich­te an­flü­ge von wit­zel­sucht, wa­ren be­reits er­kenn­bar.

weil das kind im som­mer nächs­ten jah­res auch für ein jahr als aus­tausch­schü­ler nach ame­ri­ka fährt, habe ich in den al­ten brie­fen die ich da­mals schrieb rum­ge­stö­bert und den text oben und wei­te­re er­schüt­tern­de do­ku­men­te mei­ner da­ma­li­gen leicht über­höh­ten selbst­wahr­neh­mung ge­fun­den. aus­ser­dem lese ich ge­ra­de das ziem­lich amü­san­te und vom kind be­reits durch­ge­le­se­ne „Alle To­ten flie­gen hoch“ von joa­chim mey­er­hoff, der da­drin die er­fah­run­gen sei­nes aus­tausch­jah­res in wyo­ming auf­schrob.

das al­les hat ei­gent­lich mit dem was ei­gent­lich auf­schrei­ben woll­te nicht viel zu tun, aber mir fiel auf, als ich mei­nen al­ten text las, wie alt ich ge­wor­den bin. wie be­quem und zu­frie­den ich mit mei­nem le­ben bin und fes­te ta­ges­ab­läu­fe zu schät­zen ge­lernt habe.

wenn ich heu­te an mei­nem le­ben et­was än­de­re, dann ist das die scroll­rich­tung mei­nes track­pads nach dem OS X lion-up­date. oder ich fan­ge an eine neu­es blog oder buch zu le­sen oder in­stal­lie­re eine neue app. oder ich über­le­ge den RSS-rea­der zu wech­seln und su­che nach er­satz für das ab­ge­schaff­te goog­le-rea­der sha­ring. da hab ich üb­ri­gens was ge­fun­den.


mei­ne ab­so­lu­te lieb­lings-app auf dem ipho­ne ist ree­der. ei­gent­lich ist sie ein rea­der für den goog­le rea­der. mit ihr kann ich mei­ne RSS-feeds schnell, ef­fek­tiv und off­line le­sen und syn­chro­ni­sie­ren. wie das le­sen mit dem ree­der wuppt ist al­lein schon ein grund die app zu lie­ben. die ein­ge­bau­ten sha­ring-funk­tio­nen sind eher eine stan­dard-funk­tio­na­li­tät mehr oder we­ni­ger al­ler ipho­ne/ipad-apps. ei­nen ar­ti­kel im ree­der kann ich per knopf­druck twit­tern, zu in­sta­pa­per oder pin­board (oder de­li­cious) schie­ben, ver­mai­len, in sa­fa­ri öff­nen oder neu­er­dings wie­der auf die re­a­da­bili­ty le­se­lis­te schi­cken. die le­se­lis­te wird mit ei­nem re­a­da­bili­ty-ac­count auch gleich ne­ben den RSS-feeds an­ge­zeigt. was sehr an­ge­nehm in­te­griert ist — al­les an ei­nem platz.

aber, und das hat­te ich wo­chen­lang nicht ge­wusst über­se­hen, über der ein­zel­ar­ti­kel­an­sicht wird wenn man sein re­a­da­bili­ty-ac­count an­ge­ge­ben hat auch im­mer der klei­ne re­ad­bi­li­ty-ses­sel an­ge­zeigt.

das heisst, wenn ich ei­nen ar­ti­kel aus ei­nem feed mit ge­kürz­tem RSS-feed sehe, kli­cke ich ein­fach auf den ses­sel und der gan­ze ar­ti­kel er­scheint wie von geis­ter­hand. na­tür­lich könn­te ich im ree­der auch auf die ar­ti­kel­über­schrift kli­cken und mir die web­an­sicht an­se­hen, aber das dau­ert je nach site im­mer ein paar se­kun­den. re­a­da­bili­ty ist so­fort da.

so­was ähn­li­ches gibts auch als chro­me-ex­ten­si­on, aber die er­geb­nis­se von „Su­per Full Feeds for Goog­le Rea­der“ fand ich im brow­ser eher un­be­frie­di­gend. im ree­der ist re­a­da­bili­ty ist sehr be­frie­di­gend.

das kil­ler­fea­ture aber ist, dass ich jetzt book­mark-RSS-feeds, egal ob aus de­li­cious, pin­board oder was auch im­mer für ein dienst, abon­nie­ren kann und statt nur den link zu se­hen, per knopf­druck den gan­zen ver­link­ten ar­ti­kel se­hen kann.

da­mit ist, bei­spiels­wei­se, ein abo von mar­cel weiss’ pin­board-feed, eben­so prak­ti­ka­bel wie es frü­her war, mar­cel weiss im goog­le-rea­der zu fol­gen. be­son­ders prak­tisch bei pin­board ist na­tür­lich, dass ich ver­schie­de­nen be­nut­zern fol­gen kann und dann den feed die­ses „net­works“ abon­nie­ren kann — und so­mit alle book­marks all de­ren de­nen ich fol­ge im goog­le rea­der, bzw. ree­der fin­de (mein „net­work“ auf pin­board sieht man nur als pin­board-be­nut­zer).


ei­gent­lich müss­te man sol­che book­mark-feeds sam­meln. das schö­ne ist ja, dass dank RSS die platt­form auf der je­mand book­marks sam­melt schnurz ist. schwie­rig ist es nur, die loh­nens­wer­ten ku­ra­to­ren zu fin­den.

ich fol­ge der­zeit auf pin­board:

auf de­li­cious:

das ist na­tür­lich viel zu we­nig, des­halb wür­de ich mich über emp­feh­lun­gen freu­en.

mein pin­board-book­mark­stream ist hier ( RSS ).


ix und die brandeins

felix schwenzel

mit­te juni war ich zu be­such in der brand­eins-re­dak­ti­on. nach­dem ich tho­mas ram­ge in ei­nem ar­ti­kel über ei­nen sei­ner ar­ti­kel re­la­tiv hef­tig an­ge­grif­fen hat­te und spä­ter dazu mit ga­brie­le fi­scher ein paar mails ge­wech­selt hat­te, lud sie mich zu ei­nem „streit­ge­spräch“ mit ram­ge in die re­dak­ti­on ein.

die re­dak­ti­on am speers­ort 1 ist ein biss­chen wie das heft selbst, ge­schmack­voll ge­stal­tet, viel (weiss)raum, schö­ne il­lus­tra­tio­nen und in­ter­es­san­te in­hal­te. ex­trem durch­ge­stylt und trotz­dem nicht prot­zig. wie auch beim art­di­rek­tor scheint die re­dak­ti­on auch beim ar­chi­tek­ten ein ziem­lich gu­tes händ­chen ge­habt zu ha­ben.

ga­brie­le fi­scher ist auch toll, freund­li­che, wa­che, neu­gie­ri­ge au­gen, gleich­zei­tig klei­ner aber auch grös­ser als ich sie mir vor­ge­stellt habe und ir­gend­wie — hört sich doof an, passt aber — fröh­lich.

nach­dem wir uns in ga­brie­le fi­schers büro ge­setzt hat­ten, be­merk­te ich, dass das streit­ge­spräch nicht nur als streit­ge­spräch ge­dacht war, son­dern dass ga­brie­le fi­scher „ir­gend­was“ dar­aus ma­chen woll­te, dass sie es als eine art in­ter­view ge­dacht hat­te und es auf­zeich­nen woll­te. hät­te ich das ge­ahnt, hät­te ich mich viel­leicht so­gar vor­be­rei­tet, statt ein­fach nur in der mit­tags­pau­se vom ho­me­of­fice mal eben in die brand­eins­re­dak­ti­on zu hüp­fen.

da tho­mas ram­ge et­was spät war, plau­der­ten wir erst noch ein biss­chen über ar­chi­tek­tur, die usm-hal­ler mö­bel die über­all in der re­dak­ti­on rum­stan­den und die noch aus den al­ten spie­gel-zei­ten stamm­ten, die hap­tik von epa­per auf dem ipad, das schrei­ben all­ge­mein, das blog­gen, le­ser­brie­fe und die brand­eins. mir kam beim beim plau­dern der ge­dan­ke, dass schrei­ben für mich eine art nach­zu­den­ken ist, ein werk­zeug, das ge­dan­ken die in mir ste­cken her­vor­zu­lo­cken und zu schär­fen ver­mag, aber im pro­zess des schrei­bens auch völ­lig neue ge­dan­ken und ideen her­vor­zu­brin­gen ver­mag. so un­speck­ta­ku­lär sich die­se er­kennt­nis jetzt in die­sem ar­ti­kel an­hört, hat sie sich wahr­schein­lich auch in ga­brie­le fi­schers büro an­ge­hört, als sie mei­nen kopf ver­liess, aber die ei­gent­li­che er­kennt­nis die dar­aus er­wuchs war eh eine ganz an­de­re. näm­lich wie gross­ar­tig und in­spi­rie­rend es ist, sich mit leu­ten zu un­ter­hal­ten die a) klü­ger als man selbst sind, b) neu­gie­rig sind und c) aus an­de­ren le­bens­be­rei­chen kom­men als die, in de­nen man selbst fest­steckt.

die­se, viel­leicht ein biss­chen pro­fa­ne er­kennt­nis ver­tief­te sich noch ein stück­chen, als dann tho­mas ram­ge kam und wir tat­säch­lich strit­ten. da merk­te ich, wie gross­ar­tig streit ist, wie in­spi­rie­rend mei­nungs­ver­schie­den­heit sein kann und wie wich­tig gute mo­de­ra­ti­on ist.

im lau­fe des ge­sprächs ka­men wir auf den ei­nen oder an­de­ren mir ganz neu­en ge­dan­ken und ent­wi­ckel­ten die eine oder an­de­re idee, die jetzt — in al­ler be­schei­den­heit — auch in die ak­tu­el­le brand­eins-aus­ga­be („Die Sehn­sucht nach dem Ech­ten“) ge­flos­sen sein dürf­te.

ein ge­dan­ke war bei­spiels­wei­se, die fra­ge, war­um es kaum un­rechts­be­wusst­sein bei leu­ten gibt, die il­le­gal fil­me, mu­sik­stü­cke oder an­de­re di­gi­ta­le schöp­fun­gen run­ter­la­den, tau­schen oder wei­ter­ver­tei­len. ein grund da­für ist mög­li­cher­wei­se der hohe abs­trak­ti­ons­grad die­ser di­gi­ta­len gü­ter. eine DVD ist nicht abs­trakt, son­dern ganz kon­kret, ding­lich, manch­mal so­gar wer­tig. eine .avi-da­tei ist viel we­ni­ger kon­kret, ich kann sie nicht in die hand neh­men, be­rüh­ren oder ins re­gal stel­len, mit der da­tei ver­bin­de ich kei­ne emo­ti­on, kein er­leb­nis. wenn ich ins kino gehe bin ich auch mit ei­nem abs­trak­ten, un­greif­ba­ren ding auf der lein­wand kon­fron­tiert, er­le­be aber mit dem gang ins kino, dem bei­na­he fei­er­li­chen ein­lass in pa­last­ar­ti­ge räu­me et­was be­son­de­res, neh­me an qua­si ri­tu­el­len hand­lun­gen teil (pop­corn kau­fen, wer­bung und eis­ver­käu­fer er­tra­gen). das er­leb­nis for­dert und be­schäf­tigt mei­nen gan­zen kör­per, ich rie­che pop­corn­duft, höre und sehe und rie­che vie­le men­schen. kurz, das kino ver­leiht dem film ei­nen wert der über den in­halt des films hin­aus­geht. ein ki­no­be­such lädt den sub­jek­tiv em­fun­de­nen wert des films auf. selbst ein be­such in der DVD­thek ist er­leb­nis­rei­cher und hap­ti­scher als ein dow­load. fil­me im kino oder aus der DVD­thek ge­win­nen ei­nen zu­sätz­li­chen, ge­fühl­ten wert. rein di­gi­ta­len pro­duk­ten fehlt so­et­was zum gros­sen teil.

das, dach­te ich so vor mich hin wäh­rend wir strit­ten, ist auch eins der gros­sen ver­säum­nis­se der un­ter­hal­tungs­in­dus­trie und der ver­le­ger, näm­lich dass sie es bis­her nicht ge­schafft ha­ben di­gi­ta­len gü­tern ei­nen hin­rei­chen­den, ge­fühl­ten wert zu ver­lei­hen. im ge­gen­teil. wenn ich ei­nen film le­gal her­un­ter­la­de, kann ich ihn nicht wie­der ver­kau­fen, weil ich kein pro­dukt er­wor­ben habe, son­dern eine li­zenz. schlim­mer noch, DRM und ähn­li­cher quatsch zer­stö­ren den letz­ten fühl­ba­ren wert den eine da­tei ha­ben kann — ich kann da­mit nicht ma­chen was ich will, sie nicht auf an­de­re ge­rä­te schie­ben oder se­hen, muss mich un­ter um­stän­den mit man­gel­haf­ter soft­ware rum­pla­gen die nach 5 jah­ren er­fah­rungs­ge­mäss nicht mehr funk­tio­niert.

all die vor­tei­le die din­ge ha­ben, ha­ben die meis­ten di­gi­ta­len wer­ke die ich le­gal er­wer­ben kann nicht, im ge­gen­teil — und trotz­dem er­war­tet die in­dus­trie, dass ich fast ge­nau­so­viel geld da­für be­zah­le, wie für ein ding.

bei ei­nem solch ho­hem abs­trak­ti­ons- und re­du­zie­rungs­grad, fällt es selbst gut­mei­nen­den und rechts­treu­en men­schen schwer ein un­rechts­be­wusst­sein ge­gen­über il­le­ga­len (aber prak­ti­ka­ble­ren) di­gi­ta­len ko­pien auf­zu­bau­en. oder an­ders­rum aus­ge­drückt, wie soll man sol­che di­gi­ta­len wer­ke mit wer­tig­keit as­so­zie­ren?

ich weiss nicht wie lan­ge wir ge­re­de­tet, ge­strit­ten und ar­gu­men­tiert ha­ben, aber aus dem mä­an­dern­den ge­spräch hat ga­brie­le fi­scher eine or­dent­li­che hal­be sei­te text ge­kne­tet, die in ein ziem­lich in­ter­es­san­tes in­ter­view mit dem jura-pro­fes­sor karl-ni­ko­laus pfei­fer ein­ge­bet­tet ist:

„De facto ist es Recht“
Der Blogger Felix Schwenzel (wirres.net) über seine Sicht der Urheberrechtsdebatte.

„Urheberrecht ist etwas anderes als die Verwertung von Urheberrechten.

Wenn kino.to mit den Produkten anderer Urheber Geld verdient, ist auch für mich der Punkt erreicht, wo man gegen so was vorgehen muss. Da ist nicht nur die Rechtslage, sondern auch das Rechtsempfinden klar. Aber der Typ, der sich umsonst einen Film ansieht — wearum muss man den verfolgen?

Das ist das alte Spiel der Unterhaltungsindustrie: Es wird immer so getan, als wäre jeder Download auch gleichzeitig ein verlorener Kauf. Aber wenn die Leute nur kostenlos runterladen und es sowieso nicht gekauft hätten — was wäre dann der Verlust?

Bei Software, Musik, bei allen digitalen Gütern geht es eigentlich nicht mehr um eine Ware, sondern um Lizenzen oder Nutzungsrechte — und da ist man schnell in Sphären, die kaum noch jemand versteht. Wer liest sich bei iTunes tatsächlich die User-Agreements bis zum Ende durch? Das ist so abstrakt, dass der Missbrauch nach abstrakter wird.

Natürlich ist klar und für jeden Juristen glasklar, dass da Recht gebrochen wird. Aber trotzdem müssen wir uns fragen, wie wir in die alten Rechtsgrundsätze in die digitale Welt übertragen.

Es geht nicht um das Geschäftsmodell an sich, sondern um die Frage, ob bei der Durchsetzung dieser Gesetze ein Kollateralschaden entsteht.

Ich habe keine Ahnung von Jura, ich habe nur Fragen. Zum Beispiel: Ich kaufe bei Amazon eine DVD für 15 Euro — ich könnte sie aber auch in der Bibliothek für eine geringe Monatsgebühr ausleihen. Alle Menschen, besonders Intellektuelle, sagen, Bibliotheken sind toll, weil es da Gutes für ganz wenig Geld gibt. Was ist dann so schlimm daran, es umsonst herunterzuladen?

Wenn ich für einen Download geld haben will, muss ich mich fragen, wie ich das Produkt für meinen Kunden attraktiv machen kann. Stattdessen wird einem jeder Kauf verleidet, weil man nur eine Lizenz kauft, die man nicht verkaufen oder verleihen darf. Es wird also noch mehr abstrahiert, statt das Produkt zu konkretisieren.

Stimmt schon, es gibt kein Unrechtsbewusstsein. Aber es gibt auch kein Bemühen eins zu schaffen.

Auf der juristischen Ebene, keine Frage, gibt es einen Unterschied. Auf der Ebene des gesunden Menschenverstandes nicht.

Die technische Entwicklung hat dafür gesorgt, dass der kostenlose Download de facto von vielen als legal angesehen wird. Sich dagegen zu sträuben ist schon fast Realitätsverweigerung — besser ist es, über Alternativen nachzudenken. Denn nicht nur iTunes zeigt: Man kann mit kostenlos konkurrieren.“


was wo (und warum) sharen?

felix schwenzel

vor ein paar jah­ren hat mich mal je­mand ge­fragt, wie ich ent­schei­de wo ich et­was pos­te. wann ich et­was blog­ge (wenn ja, in wel­chem blog), wann ich et­was twit­te­re (wenn ja, in wel­chem ac­count)? wann pos­te ich et­was in face­book, wann kli­cke ich den face­book-like-, wann den face­book-share-but­ton, wann den flattr-, wann den +1-but­ton?

die ein­fa­che ant­wort dar­auf lau­tet: kei­ne ah­nung. nach ge­fühl halt. wenn ich mich dann so im in­ternt selbst be­ob­ach­te, sah ich frü­her, dass ich die meis­ten an­kom­men­den in­for­ma­tio­nen über den goog­le-rea­der mehr oder we­ni­ger an mir vor­bei­rau­schen liess (tas­ta­tur-klick: j j j j j j j j j …), wenn et­was mei­ne auf­merk­sam­keit er­reg­te, las ich es, wenn es mir ge­fiel mach­te ich ei­nen stern dran (tas­ta­tur-klick: s) da­mit ich ent­we­der spä­ter ein book­mark oder ei­nen ar­ti­kel für wir­res.net draus ma­chen könn­te. wenn es mir sehr gut ge­fiel, teil­te ich es (tas­ta­tur-klick: shift-s).

twit­ter nut­ze ich nur via @wir­res­net als link­schleu­der, in @di­plix schrei­be ich eher din­ge die ich für wit­zig oder be­son­ders zu­stim­mens­wert, toll oder hübsch hal­te. die links­schleu­der von @wir­res­net wur­de frü­her aus dem RSS-feed von de­li­cious, jetzt vom RSS-feed von pin­board (via twit­ter­feed.com) und dem wir­res.net-RSS-feed ge­füt­tert. die links selbst, fan­den wie­der­um frü­her via feedb­ur­ner-link­spli­cing in den wir­res.net-RSS-feed, seit ei­ni­gen mo­na­ten tau­chen sie hier auf der site selbst auf, mor­gens um 5 (meis­tens).

da­mit gab und gibt es teil­wei­se noch in etwa fol­gen­de hier­ar­chie:

  • das was ich an links für wichtig und (mit)teileswert halte, taucht auf wirres.net und im wirres.net-RSS-feed auf. meisten kurz kommentiert oder angezitatet oder in artikelform.
  • das rohmaterial für das was auf wirres.net auftaucht läuft durch pinboard (früher delicious).
  • dieses rohmaterial, aber alles andere was mir zumindest ansatzweise interessant oder lesenswert vorkam, das aber eine wilkürlich von mir nach tageslaune definierte schwelle nicht übertraf, habe ich mit einem tastendruck im google-reader geshared. meistens kommentarlos.

in face­book, auf mein pri­vat­kon­to, habe ich meis­tens we­der links noch wir­res.net-ar­ti­kel ge­drückt. die wir­res.net-page auf face­book wur­de al­ler­dings au­to­ma­tisch per RSS mit wir­rem voll­ge­pumpt. auf goog­le+ habe ich für eine wei­le alle mei­ne wir­res.net-ar­ti­kel ge­teilt und stau­nend be­ob­ach­tet wie sie sich dort oft sehr gut wei­ter­ver­brei­te­te­ten.

an­sons­ten wer­fe ich hin und wie­der ge­dan­ken die mir so in den sinn kom­men in face­book, twit­ter oder goog­le+ — aus de­nen sich dann manch­mal auch blog­ar­ti­kel ent­wi­ckeln. oder eben nicht. vor al­lem aber er­ra­tisch, nach ge­fühl, mal hier mal dort.


seit­dem goog­le den goog­le rea­der ka­putt ge­macht hat, fehlt mir ein ka­nal um gute, aber eher acht­los hin­ge­wor­fe­ne links los zu wer­den. ich pro­bie­re das der­zeit noch bei goog­le+ mit den im rea­der ein­ge­bau­ten sha­ring funk­tio­nen, meis­tens in­dem ich die­se emp­feh­lun­gen mit die­sen hash­tags mar­kie­re: #schwen­zels­ha­re #rea­der #shared.

al­ler­dings fühlt sich das al­les nicht rich­tig gut an. ich mül­le mei­ne zeit­leis­te zu, goog­le stellt die ge­teil­ten links be­scheu­ert dar und rich­tig fil­tern oder un­ter­schei­den zwi­schen schnell ge­teil­ten links, to­tal tol­len emp­feh­lun­gen oder lie­be­voll und müh­sam for­mu­lier­ten ein­zel­ein­trä­gen lässt sich auf goog­le+ nichts.

aus­ser­dem kann ich aus mei­nem mo­bi­len goog­le rea­der (ree­der) nicht in goog­le+ sha­ren, so wie das über die mo­bi­le goog­le-rea­der site zwar geht, sich aber auch nicht gut an­fühlt. aber auch im desk­top-brow­ser-goog­le-rea­der fühlt sich das tei­len mit den da­für vor­ge­se­hen but­tons nicht (mehr) gut an. zu vie­le klicks, ver­wir­ren­der fo­kus in po­pup­bla­sen in die man kli­cken oder schrei­ben soll, kei­ne aus­schliess­li­che be­die­nung über tat­staur­kurz­be­feh­le (wie frü­her).

jetzt habe ich mir fol­gen­den link-dump-fluss aus­ge­dacht und ich glau­be er könn­te funk­tio­nie­ren:

  • was mir im reader lesens-, merkens- oder teilenswert vorkommt schmeisse ich erstmal in einen pinboard-„ordner“ namens „s“ (wie sharen). der „ordner“ ist hier (und eigentlich ein tag): http://pinboard.in/u:diplix/t:s/ (RSS)
  • links die ich entweder gleich oder später kommentiere und in die morgenlinks auf wirres.net fliessen lassen möchte, tagge ich zusätzlich mit „w“ (wie wirres) (ein buchstabe ist auf dem handy einfacher einzugeben als sechs): http://pinboard.in/u:diplix/t:w/ (RSS).
  • @wirresnet bläst auch alle links aus dem ordner „s“ raus.
  • den „s“-RSS-feed, könnte man, wenn man wollte, durch fulltextrssfeed.com (RSS) jagen und abonnieren. finde ich irgendwie noch suboptimal, geht aber zur not (/tnx @hackr).

kom­pli­ziert? viel­leicht, aber man muss ja nichts von dem nut­zen, was ix hier so an­bie­te. echt nicht. ich hin­ge­gen mag zum bei­spiel den book­mark-feeds ei­ni­ger leu­te sehr ger­ne fol­gen, el­fen­gleich zum bei­spiel (RSS) oder tho­mas pleil (RSS).


was mir an der pin­board-lö­sung ge­fällt ist der klei­ne schritt weg von goog­le. und die nut­zung von RSS, die al­les schön trans­por­ta­bel und fle­xi­bel macht. und die un­ter­stüt­zung von fast je­der ipho­ne (und an­droid) app für pin­board. die ree­der-app, die in­sta­pa­per-app, die re­a­dit­la­ter-app, sa­fa­ri, mög­li­cher­wei­se so­gar die feed­ly-app — sie alle schi­cken links per knopf­druck (zwei, ma­xi­mal drei klicks) zu pin­board, wenn ich will mit kom­men­tar — oder eben ohne (die in­sta­pa­per-app schickt links so­gar (qua­si) off­line zu pin­board). bei pin­board kann ich die links spä­ter in ruhe nach­be­ar­bei­ten, kom­men­tie­ren, tag­gen und zum bei­spiel den mor­gen­links zu­wei­sen. al­les viel schmerz­frei­er als bei goog­le+, mit mehr kon­trol­le, mehr frei­heits­gra­den und ohne die goog­le-stüm­pe­rei und -be­vor­mun­dung.

und per RSS kann es sich je­der den es aus­rei­chend in­ter­es­siert ab­grei­fen und da­mit ma­chen was er will.

[mei­ne goog­le rants hö­ren bald auf, kei­ne sor­ge. ich glau­be ich habe mich jetzt durch­ge­hend auf­ge­regt und rege mich lang­sam wie­der ab.]


google readermecker teil 20

felix schwenzel

wie schlecht goog­le sei­ne „so­cial me­dia stra­te­gie“ (in ei­nem satz: goog­le+ ist die zu­kunft für al­les) durch­dacht hat und die ver­schie­de­nen goog­le-ei­ge­nen diens­te in­te­griert, zeigt sich an der goog­le-rea­der und goog­le+-in­te­gra­ti­on be­son­ders krass.

dort passt wirk­lich nichts zu­sam­men. ne­ben den din­gen, die ich be­reits vor ein paar ta­gen er­wähnt habe, fiel mir in den letz­ten ta­gen fol­gen­des auf:

wenn ich ei­nen bei­trag im rea­der mit dem dort be­find­li­chen share-but­ton tei­le und kei­nen kom­men­tar hin­zu­fü­ge, pas­siert in goog­le+ fol­gen­des:

der blog­ein­trag von mal­te wel­ding sieht in mei­nem goog­le+-fluss aus als hät­te ich ihn ge­schrie­ben. beim re­gu­lä­ren sha­ring von links setzt goog­le+ we­nigs­tens noch ein fa­vicon vor den link (hier: „Wenn Ter­ror kei­nen Schre­cken ver­brei­tet“), so dass man et­was bes­ser er­kennt, dass es sich um ei­nen link von ei­ner an­de­ren sei­te han­delt.

so sieht das also aus, wenn ich den bei­trag über den +1-but­ton im rea­der tei­le:

war­um wer­den bei­trä­ge mal so und mal so dar­ge­stellt? wtf?

aber es wird noch schlim­mer. wenn ich ei­nen bei­trag in mei­nem rea­der einsplus­se und kom­men­tie­re der zu­fäl­lig über goo­gles feedb­ur­ner-dienst aus­ge­lie­fert wird, pas­siert fol­gen­des:

ob­wohl der bei­trag ei­gent­lich auf der do­main fail­b­log.org liegt, wird er auf goog­le+ der do­main feed­pro­xy.goog­le.com zu­ge­ord­net. ein klick dar­auf lei­tet den kli­cker zwar um­ge­hend wei­ter auf die do­main fail­b­log.org, aber im prin­zip ist die­ses si­tua­ti­on to­tal ka­putt: ers­tens wird der von mir ver­ge­be­ne +1 nicht fail­b­log.org zu­ge­ord­net, son­dern feed­pro­xy.goog­le.com. zwei­tens stimmt das fa­vicon nicht. drit­tens sieht man in mei­nem dem goog­le+-bei­trag nicht, dass es sich um ein ani­mier­tes gif han­delt.

letz­te­res ist ver­zeih­lich, aber ich fin­de die­ses ama­teur­haf­te zu­sam­men­stöp­seln von goog­le-rea­der, goog­le+, goog­le-feedb­ur­ner er­schüt­ternd. goog­le schafft es nicht mal an­satz­wei­se sei­ne ei­ge­nen diens­te zu in­te­grie­ren und zur fried­li­chen zu­sam­men­ar­beit zu brin­gen. die über­tra­gung vom rea­der zu goog­le+ ist ka­putt, feedb­ur­ner-adres­sen wer­den nicht auf­ge­löst, die (vi­su­el­le) dar­stel­lung von goog­le+-ein­trä­gen ist man­gel­haft.

das ist des­halb so er­schüt­ternd, weil ich goog­le nicht als un­ter­neh­men ken­ne, das sol­chen stüm­per­haf­ten mist auf die mensch­heit los­lässt und dann die­sen müll auch noch als die zu­kunft des un­ter­neh­mens be­zeich­net.

merkt bei goog­le nie­mand (aus­ser dem „Se­ni­or Vice Pre­si­dent for Bad De­cis­i­ons“), wie man sich so sein image ka­putt­stüm­pert?

tl;dr: goog­le baut auf goog­le+ un­fass­ba­re scheis­se.


[nach­trag 16.11.2011, 19:52h]
mar­tin wei­gert ist auch ir­gend­wie ge­nervt von goog­le+.


„The who gives a fuck daily is out!“

felix schwenzel


#bbpBox_129283273930194944 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#595959; }#bbpBox_129283273930194944 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

The who gi­ves a fuck dai­ly is out! Top sto­ries by th­ree peo­p­le about to block me. [Link to a page no one ever looks at.]

26.10.2011 22:48 via Twit­ter for iPho­ne Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@5tu Stu Ma­schwitz

aus dem scheiss pa­per.li-men­ti­on-kack kann man üb­ri­gens aus­op­ten.

/via kalt­mam­sell de­ren nerd-lieb­lings­t­weets man üb­ri­gens un­be­dingt alle le­sen soll­te. die al­ler­bes­ten liest man dann wie­der hier, am 1.12.2011.


aufgeschnappt

felix schwenzel

es gibt sie noch, die ser­vice­ori­en­tier­ten men­schen: schnor­rer schnorrt vor dem bal­zac in­ner schön­hau­ser al­lee bei nem dre­her ne zi­ga­ret­te und lässt die zi­ga­ret­te vom dre­her dre­hen, des­sen ei­ge­ne zi­ga­ret­te der­weil im aschen­be­cher weg­brennt. schnor­rer bie­tet geld, dre­her lehnt ab.


ein zei­tungs­ver­käu­fer kommt mit sei­nem hund in die ubahn. der zei­tungs­ver­käu­fer lei­ert sei­nen spruch in ubahn­zei­tungs­ver­käu­fer­sing­sang run­ter, wäh­ren der hund lang­sam mit der zei­tung im maul durch den zug läuft und die fahr­gäs­te sehr mit­lei­dig an­guckt. füh­le mich nach­dem ich dem zei­tungs­ver­käu­fer geld ge­ge­ben habe schmut­zig, weil ich auf die olle hun­de­mit­leids­ma­sche rein­ge­fal­len bin. hat­te mir ei­gent­lich ge­schwo­ren das un­ter al­len um­stän­den zu ver­mei­den.


ein kampf­hund­ar­ti­ger hund mit ro­tem gum­mi­ball im maul sieht ir­gend­wie kin­disch aus.


im kai­sers hat­te ich die zu­sam­men­ge­roll­te „clap“ in der lin­ken ja­cket­ta­sche, die ich vor­her in der ubahn ge­le­sen hat­te (im te­le­fon konnt ich nicht le­sen, das war leer, ich hat­te kein la­de­ka­bel mit im büro und nach zwei­ein­halb stun­den le­sen im ree­der (an­der­t­alb mor­gens im bett, 20 mi­nu­ten in und vor der bahn und noch wo­an­ders), 6 check­ins, an­der­t­alb stun­den blue­tooth-te­the­ring, 16 fo­tos, 20 mi­nu­ten te­le­fo­nie­ren schal­tet sich das te­le­fon pünkt­lich um 17 uhr ab. 17 stun­den nach­dem es die letz­te steck­do­se ge­se­hen hat­te) und mich beim le­sen ge­fragt hat­te, was wohl schreck­li­cher war, das was chris­tia­ne zu salm sag­te, die art und wei­se wie das auf­ge­schrie­ben war oder dass man über­haupt auf die ab­sur­de idee kommt et­was über chris­tia­ne zu salm zu ma­chen und zu ver­öf­fent­li­chen. zu­min­dest frag­te die kas­sie­rin als sie die zu­sam­men­ge­roll­te „clap“ in mei­ner ja­cket­ta­sche sah, ob ich die „zei­tung“ mit­ge­bracht hät­te. statt „die kann man nicht klau­en, die kost nix“ sag­te ich „die kann man nicht kau­fen“. ich hät­te sie aber, je län­ger ich drü­ber nach­den­ke, wort­los aufs fliess­band le­gen sol­len.


zwei nicht ganz schlan­ke män­ner sit­zen im prenz­lau­er berg vor ei­nem büro, auf klei­nen cam­ping-ho­ckern. ein kind läuft vor­bei, bleibt ste­hen, stellt sich vor den ei­nen der bei­den und sagt ihm „man kann ihre po-rit­ze se­hen!“ dreht sich um und geht wei­ter.


wenn „grill­wal­ker“ wirk­lich lau­fen, klap­pern sie wie ro­bo­ter aus den fünf­zi­ger jah­ren. der grill­wal­ker den ich heu­te sah, jam­mer­te auch noch wie mar­vin.


mediatheksehen

felix schwenzel

ich habe die sen­dung vom sonn­tag von pe­ter hah­ne in der 2DF-me­dia­thek ge­se­hen, weil sa­scha lobo sie mir emp­foh­len hat. the­ma bei pe­ter hah­ne war dies­mal die deut­sche spra­che und das es er­schre­ckend sei, „was aus dem Deutsch von Goe­the und Schil­ler ge­wor­den“ sei. pe­ter hah­ne be­klag­te sich im er­öff­nungs­mo­no­log bit­ter­lich dar­über, das die deut­sche spra­che von fie­sen gross­kon­zer­nen wie der bahn, die ihr info-schal­ter „ser­vice point“ nen­nen, ver­hunzt wür­de. dass der gross­kon­zern 2DF sei­ne sen­dung in eine me­dia­thek statt ein sen­dungs­ar­chiv ste­cken wür­de, ahn­te er da na­tür­lich noch nicht, weil er nicht so weit vor­aus­den­ken kann.

gäs­te wa­ren bas­ti­an sick und sa­scha lobo, die bei­de für ihre neu­en bü­cher war­ben und über die deut­sche spra­che spra­chen. sa­scha lobo er­öff­ne­te wie im­mer sei­nen wort­bei­trag mit ei­nem witz über sich selbst, bzw. sei­ne fri­sur, wäh­rend bas­ti­an sick in der gan­zen sen­dung kei­nen schim­mer von selbst­iro­nie oder knud­de­lig­keit pro­du­zie­ren konn­te.

trotz­dem, so schlimm wie ich es mir vor­ge­stellt hat­te, war sick dann doch nicht. ein un­er­träg­li­cher klug­scheis­ser, klar, aber ei­ner der mit der fä­hig­keit ge­seg­net ist, auch mal zu sa­scha lo­bos gar nicht mal sooo stei­len the­sen „ja stimmt“ zu sa­gen.

un­er­träg­lich alt­ba­cken und ver­stockt na­tür­lich pe­ter hah­ne, wo­bei sei­ne un­er­träg­lich­keit wie ein ka­ta­ly­sa­tor für das ge­spräch wirk­te. wit­zi­ger­wei­se stell­te pe­ter hah­ne bas­ti­an sick und sa­scha lobo, ob­wohl sie bei­de eine spie­gel-on­line ko­lum­ne fül­len, nicht als spon-kol­le­gen vor.

auch weils so schön kurz ist, sehr se­hens­wert.


ob­wohl ich mir nach der ers­ten sen­dung von gün­ther jauch ge­schwo­ren hat­te, nie mehr die­sen müll an­zu­se­hen, sah ich mich ge­zwun­gen mir die sen­dung vom sonn­tag an­zu­se­hen, weil ich er­fah­ren hat­te, das mi­ch­a­lis pan­te­lou­ris als gast da­bei ge­we­sen sei und „ein paar klu­ge sa­chen“ ge­sagt hät­te. das stimmt, recht­fer­tigt al­ler­dings kaum eine gan­ze stun­de die­ses quatsch-for­ma­tes an­zu­se­hen.

aber ir­gend­wie, so un­sym­pa­thisch mir alle an­we­sen­den gäs­te (aus­ser mi­ch­a­lis) wa­ren (ur­su­la von der ley­en, gre­gor gysi, anja kohl und max otte, der eine an­de­re mei­nung als alle an­de­ren ver­trat), ge­fiel mir die sen­dung. nach ei­ner hal­ben stun­de leg­te gün­ther jauch so­gar sei­ne stich­wort-kar­ten zur sei­te und wach­te auf. er hat die kar­ten lei­der nicht wie craig fer­guss­on ze­ris­sen und hin­ter sich ge­wor­fen, warf sich aber tat­säch­lich in so was wie ein ech­tes ge­spräch. kurz­zei­tig, bis er sich wie­der sei­ne kar­ten griff.

das ei­gen­ar­ti­ge an der sen­dung war, dass es nicht mal den an­satz ei­nes kon­sens oder ei­nes ge­mein­sa­men nen­ners gab und dass die sen­dung trotz­dem — oder ge­ra­de des­halb — so be­frie­di­gend war. mehr noch, die ar­gu­men­te wur­den von al­len an­we­sen­den irre über­zeu­gend, dif­fe­ren­ziert und nach­voll­zieh­bar vor­ge­tra­gen, ich konn­te je­dem ein­zel­nen in sei­ner ar­gu­men­ta­ti­on fol­gen und zu­stim­men — ob­wohl sie alle ziem­lich un­ter­schied­li­cher mei­nung wa­ren.

die ers­ten paar male als gre­gor gysi sprach, no­tier­te ich mir: „gysi ist ei­ner der letz­ten gros­ser rhe­to­ri­ker“. als ur­su­la von der ley­en sprach, oh schreck, fand ich ihre dif­fe­ren­ziert­heit und leicht über­trie­be­ne und pa­the­ti­sche emo­tio­na­le ar­gu­men­ta­ti­on auch über­zeu­gend. pa­telou­ris so­wie­so. und selbst das was die zeit­wei­se et­was bies­tig und alt­klug wir­ken­de anja kohl sag­te ani­mier­te mich hin und wie­der zum ni­cken. so­gar das, was der brä­sig grinsn­de max otte, der da­für war grie­chen­land aus der EU dem euro-raum aus­zu­schlies­sen, sag­te, war nach­voll­zieh­bar und nick­bar.

ich glau­be der trick mit den talk­shows ist der glei­che wie bei hol­ly­wood-fil­men. ein hap­py end oder ein kon­sens soll­te nicht das ziel sein, so­was macht uns faul und be­quem. wenn der film oder die talk­show nur ein paar gute zi­ta­te, dia­lo­ge und ar­gu­men­te bringt, reicht das. der weg ist das ziel. nicht das ende. eine stun­de lang, aber se­hens­wert.


iphone

felix schwenzel

seit drei wo­chen habe ich ein ipho­ne. zum palm pre, mit dem ich die letz­ten zwei jah­re ei­gent­lich ziem­lich zu­fi­re­den war, kann ich kei­ne ab­stri­che fest­stel­len. mit mei­nen han­dys te­le­fo­nie­re ich eh nicht all­zu­viel, schi­cke hin und wie­der eine SMS, be­nut­ze sie aber vor­wie­gend um mei­nen goog­le-rea­der leer­zu­le­sen und mir zu­hau­se in ber­lin in­ter­net auf den lap­top zu hie­ven.

das hat der pre zwei jah­re lang ziem­lich sto­isch und zu­ver­läs­sig er­le­digt. das tol­le am pre wa­ren die mul­ti­tas­king-fä­hig­kei­ten. man konn­te theo­re­tisch be­lie­big vie­le pro­gram­me öff­nen, ohne, dank der wun­der­ba­ren kar­ten-me­tha­per der be­nut­zer­ober­flä­che, den über­blick zu ver­lie­ren. prak­tisch kam der pre nach drei bis vier ge­öff­ne­ten brow­ser- oder pro­gramm­fens­tern aber so ins schwit­zen, dass er sich in­tro­ver­tier­te und die in­ter­ak­ti­on mit mir, dem be­nut­zer, ein­stell­te. hoch­tak­ten half ein biss­chen, aber RAM hat­te mein pre (er war ei­ner der ers­ten ge­ne­ra­ti­on) de­fi­ni­tiv zu we­nig.

kurz: der pre war eine lah­me krü­cke.

für fours­qua­re check-ins brauch­te ich mit dem pre 2-3 mi­nu­ten, wenn mich die po­si­ti­ons­be­stim­mung nach flo­ri­da ver­leg­te, was nicht sel­ten pas­sier­te, noch et­was län­ger. re­boots dau­er­ten so­lan­ge wie ich du­sche (un­ge­fähr fünf mi­nu­ten). goog­le maps auf­zu­ru­fen war ein glücks­spiel, das manch­mal 3 bis 4 mi­nu­ten dau­er­te, bis es ei­nen GPS-fix fand oder eben manch­mal ein­fach auf­gab und mir phan­ta­sie­vol­le feh­ler­mel­dun­gen prä­sen­tier­te.

beim ipho­ne ist das al­les an­ders. das ding weiss im­mer wo ich bin, fours­qua­re check­ins ab­sol­vie­re ich in we­ni­ger als 10 se­kun­den, ver­zö­ge­run­gen bei der ein­ga­be habe ich nur an ei­ner ein­zi­gen stel­le be­ob­ach­tet (wenn ich eine URL in sa­fa­ri ein­ge­be). das ipho­ne boo­tet in we­ni­ger als 5 se­kun­den und da­von dass das ipho­ne nicht be­son­ders viel RAM hat, mer­ke ich nichts. der zu­stand der apps, ist meis­tens auch nach ei­nem re­boot der glei­che wie vor dem re­boot, der adress­buch- und ka­len­der­ab­gleich funk­tio­niert mit icloud mit le­dig­lich ein bis zwei se­kun­den ver­zö­ge­rung.

die hard­ware-tas­ta­tur des pre ver­mis­se ich ganz klein we­nig, wenn ich mit dem pre et­was su­chen woll­te, konn­te ich es ein­fach tip­pen und der pre bot mir such­ergeb­nis­se aus dem adress­buch, dem ka­len­der, den in­stal­lier­ten apps an oder bot mir, wenn ich woll­te, web­such­ma­schi­nen zur aus­wahl an. beim ipho­ne muss ich wi­schen oder zwei bis drei­mal auf die home-tas­te drü­cken, um die ipho­ne-su­che, die wie die pre-su­che funk­tio­niert, auf­zu­ru­fen.

aber das ipho­ne hat auch ei­nen short­cut, der ähn­lich ab­kür­zend wie die hard­ware­tat­s­ta­tur des pre funk­tio­niert: siri.

wenn ich et­was über „schwarz­wäl­der schin­ken“ wis­sen möch­te sage ich siri ein­fach: „wi­ki­pe­dia schwarz­wäl­der schin­ken“. ein tas­ten­druck, drei ge­spro­che­ne wor­te und die sei­te öff­net sich in sa­fa­ri. mit dem pre wä­ren das 33 tas­ta­tur­an­schlä­ge ge­we­sen. ei­nen ti­mer stel­le ich mit den wor­ten „Ti­mer 45 Mi­nu­ten“. auf dem pre war das auch nicht so schwer, er­for­der­te aber das ent­rie­geln (te­le­fon auf­schie­ben), auf­ru­fen der uhr­zeit-app, 3-5 se­kun­den war­ten, aus­wahl des we­ckers (2. klick), aus­wahl ei­nes vor­han­de­nen oder neu­en alarms (3. klick) aus­rech­nen und ein­stel­len der weck­zeit (4. bis 5. klick). ob­jek­ti­ve zeit­er­spar­nis: 10-20 se­kun­den. sub­jek­ti­ve zeit­er­spar­nis: stun­den.

war sprach­steue­rung noch bis vor kur­zem ein spiel­zeug für tech­nik­af­fi­ne spiel­kin­der, ver­ein­facht sprach­steue­rung mit dem ipho­ne 4S erst­mals wirk­lich die be­die­nung.

wirk­lich be­ein­dru­ckend ist hier vor al­lem die tie­fe in­te­gra­ti­on von siri in das be­trieb­sys­tem des ipho­nes: wenn mich das te­le­fon dazu auf­for­dert text ein­zu­ge­ben, kann ich, statt auf der vir­tu­el­len tas­ta­tur des ipho­nes zu tip­pen, das te­le­fon ein­fach ans ohr hal­ten. das ipho­ne er­kennt mei­nen wunsch zu spre­chen und lässt sich text dik­tie­ren.

die dik­tier­funk­ti­on funk­tio­niert irre gut, ist al­ler­dings gar nicht von ap­ple, son­dern von nu­an­ce, die auch dra­gon dic­ta­te ver­trei­ben. ich glau­be das gibts so­gar im app-store zu kau­fen. nur, ob sich das auch so tief ins be­trieb­sys­tem ein­gräbt wage ich zu be­zwei­feln. tes­ten will ich das auch nicht, ich habs ja schon.

ein­zi­ger wer­muts­trop­fen: siri und die sprach­er­ken­nung funk­tio­nie­ren nur über das in­ter­net — und al­les, die sprach­er­ken­nung, si­ris ana­ly­se von dem was ich ge­sagt habe, fin­det al­les auf app­les ser­vern statt.

das, und war­um ich glau­be, dass siri das nächs­te gros­se ding wer­den kann irre viel po­ten­zi­al hat und dass die­ses po­ten­zi­al nichts mit sprach­er­ken­nung zu tun hat, son­dern mit ver­ein­fa­chung, habe ich auf zeit on­line ge­schrie­ben: „Siri könn­te die mo­bi­le Welt ver­än­dern


vizepräsident für schlechte entscheidungen

felix schwenzel


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My theo­ry is that the Se­ni­or Vice Pre­si­dent for Bad De­cis­i­ons got lu­red away from Ya­hoo to Goog­le

1.11.2011 0:42 via Yo­ru­Fu­ku­r­ou Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Pin­board Pin­board

schon ein biss­chen frus­trie­rend, wenn je­mand mit 97 zei­chen ge­nau­so viel aus­sagt wie ix in ei­nen gan­zen ar­ti­kel.

/via mar­cel weiss: „Was ist mit Goo­gles Ur­teils­kraft pas­siert?


google macht einen auf yahoo

felix schwenzel

heu­te nacht hat goog­le den neu­en, an­geb­lich ver­bes­ser­ten goog­le rea­der on­line ge­stellt. die re­ak­tio­nen dar­auf wa­ren hef­tig. hier gute zu­sam­men­fas­sung von herrn schmitz, war­um der ver­lust der rea­der-sha­ring funk­ti­on ein wah­rer ver­lust ist: „Der Goog­le Rea­der war das All­heil­mit­tel ge­gen die Angst et­was zu ver­pas­sen und gleich­zei­tig kom­pa­ra­ti­ver Vor­teil ge­gen­über all de­nen, die nichts da­von wuss­ten.“ bri­an shih, ehe­ma­li­ger pro­jekt­ma­na­ger im goog­le rea­der-team, schreibt war­um das re­de­sign des rea­ders auch un­ter de­si­gnaspek­ten eine ka­ta­stro­phe ist. mar­tin wei­gert war be­reits um 7:40 uhr ent­täuscht vom neu­en rea­der. hackr be­tont den aspekt, dass goog­le vor lau­ter ehr­geiz sei­nem „hoff­nungs­trä­ger g+ ein ge­wis­ses mo­men­tum zu ver­lei­hen“ sei­ne ur­teils­kraft zu ver­lie­ren scheint und sich wie ein depp (mo­ron) ver­wan­delt.

ich hat­te an­fangs, nach der an­kün­di­gung, dass der goog­le rea­der nun an­ge­passt wür­de, grps­se hoff­nun­gen, dass goog­le das rich­ti­ge tun wür­de. näm­lich eine ele­gan­te in­te­gra­ti­on des rea­ders in goog­le+. denn die funk­tio­nen des rea­ders wa­ren al­les an­de­re als strin­gent und lo­gisch.

so wur­den ar­ti­kel die man im rea­der geshared hat­te, auch ir­gend­wie in den ei­ge­nen buzz-feed ein­ge­speist, aber aus dem rea­der selbst hat­te man kei­nen zu­gang zu den au­to­ma­tisch ge­ne­rier­ten ein­trä­gen. zwar wur­den kom­men­ta­re (share with com­ment) un­ter den je­wei­li­gen buzz-ein­trag ge­hängt, aber dis­kus­sio­nen ent­wi­ckel­ten sich dort nie, weil nie­mand die buzz-ein­trä­ge fand. buzz war ja ab­stru­ser­wei­se nur über gmail zu­gäng­lich. noch ab­sur­der wur­de es, als goog­le be­gann, die buzz-ein­rä­ge zu goog­le-plus zu trans­fe­rie­ren. die buzz-ein­trä­ge wur­den zu ei­ner plus.goog­le.com-do­main wei­ter­ge­lei­tet, sa­hen aus wie goog­le+ ein­trä­ge, wa­ren aber in goog­le-plus selbst nicht sicht­bar.

ge­nau das hat­te ich mir als ver­bes­se­rung oder „in­te­gra­ti­on“ in goog­le+ vor­ge­stellt: das geshar­te ein­trä­ge aus dem rea­der, mit sau­be­ren meta-da­ten wie „quel­le: goog­le rea­der“, op­tio­na­ler über­nah­me der tags die man im rea­der vegben kann als hash­tags, er­kenn­ba­re ver­lin­kung aus dem rea­der zur ent­spre­chen­den, dau­er­haf­ten goog­le+-URL, in den goog­le+-stream über­nom­men wür­den. und dass sie dort op­tio­nal von den fol­lo­wern ein und aus­ge­blen­det wer­den könn­ten, etwa in­dem sol­che au­to­ma­tisch ge­ne­rier­ten ein­trä­ge aus dem rea­der als op­tio­na­le sparks an­ge­bo­ten wür­den.

[huch, da fällt mir ge­ra­de auf, die sparks sind in ir­gend­wel­che goog­le+ hin­ter­zim­mer ver­scho­ben wor­den und kaum noch zu fin­den.]

goog­le hat sich an­ders ent­schie­den. die buzz-ver­wir­rung ist zwar weg, die ein-klick share- und like-funk­tio­nen sind weg und die emp­feh­lun­gen von frem­den de­nen ich im rea­der folg­te wer­den mir nicht mehr in mei­nen rea­der-strom ein­ge­speist. statt­des­sen gibt es jetzt ei­nen +1-but­ton un­ter je­dem abo­nie­reten ein­trag und ei­nen share but­ton oben im schwar­zen, om­ni­prä­sen­ten goog­le-bal­ken.

auch hier ist es es ver­wir­rend. der +1 but­ton und die share-funk­ti­on schei­nen auf den ers­ten blick ähn­lich zu funk­tio­nie­ren — tun sie aber nicht und tra­gen so zu wei­te­rer ver­wir­rung bei:

  • der +1 button funktioniert wie ein +1-button unter einem blogeintrag. ein klick auf den +1-button fügt der quell-URL ein + hinzu, wie zum beispiel auch der +1-button neben google-suchergebnissen. das ist eigentlich gut, denn viele pluseinsen unter einem eintrag machen ihn potenziell interessant, der suchmaschinenoptimierung hilfts wahrscheinlich auch und man könnte sich als blogbetreiber mit der +1-API eine liste der beliebtesten blogeinträge basteln.
  • der klick des +1-buttons lässt den eintrag aber noch nicht im eigenen google-plus-strom auftauchen. dafür muss man dem +1 noch einen einen kommentar hinzufügen. absurderweise zieht sich der +1-button die kurzbeschreibung, bzw. -zusammenfassung der geplussten seite von der quellseite, obwohl google ja den eintrag selbst in RSS vorliegen hat und entsprechend auch im reader anzeigt. das führt dazu, dass die automatisch generierte seitenbeschreibung, bzw. der teaser oft müll enthält — wenn man ihn mit dem +1-button generiert.
  • der share-button (oben rechts) hingegen nimmt für die seitenbeschreiung die ungefähr ersten 100 zeichen aus dem RSS-eintrag. so wie es sein müsste und klug ist. dafür generiert der share-button kein +1.

ver­wirrt? mög­li­cher­wei­se ist das die in­ten­ti­on von goog­le. loya­len be­nut­zern und evan­ge­lis­ten ans bein pin­keln und ih­nen den ge­müt­li­chen ge­mein­schaft­s­tep­pich un­ter den är­schen weg­zie­hen, um sie dann zu ver­wir­ren und zu ver­är­gern, in­dem man ih­nen un­aus­ge­go­re­ne, schlecht pro­gram­mier­te neue werk­zeu­ge in die hand drückt.

goog­le sen­det mit dem re­de­sign des rea­ders ein kla­res si­gnal an die loya­len be­nut­zer (aka nerds):

1. ihr seid uns scheiss­egal. auf euch kön­nen wir kei­ne rück­sicht neh­men, wir müs­sen nun an das gros­se gan­ze den­ken. und das gros­se gan­ze ist un­ser tol­les goog­le+. das funk­tio­niert zwar noch nicht so su­per, ist noch im­mer leicht be­hin­dert (kein RSS, kei­ne sau­be­re, ein­fa­che mög­lich­keit in­hal­te auf frem­de oder goog­le-ei­ge­ne platt­for­men zu trans­fe­rie­ren (API), kaum fil­ter­mög­lich­kei­ten aus­ser „cir­cles“), aber na und? fresst oder geht ster­ben (ex­por­tiert eu­ren scheiss doch ein­fach).
2. wir sind über­for­dert. wir ha­ben die kom­ple­xi­tät un­se­rer ei­ge­nen platt­for­men un­ter­schätzt und uns die in­te­gra­ti­on zu ein­fach vor­ge­stellt. des­halb müs­sen wir uns lei­der wie­der auf un­se­re­re kern­kom­pe­tenz kon­zen­tre­ren: markt­vor­herr­schaft er­rei­chen um sie spä­ter zu mo­ne­ta­ri­sie­ren. die en­er­gie, so zu tun, als ob der be­nut­zer im zen­trum un­se­res in­ter­es­ses stün­de, ha­ben wir der­zeit lei­der nicht.

goog­le scheint sich ei­ni­ges bei ya­hoo ab­ge­schaut zu ha­ben.

zum bei­spiel eine ma­nag­ment-me­tho­de: auf der obe­ren füh­rungs­ebe­ne gros­se, oder bes­ser grös­sen­wahn­sin­ni­ge stra­te­gien ent­wi­ckeln, und sie mit al­ler ge­walt, ohne rück­sicht auf vor­han­de­ne struk­tu­ren, de­tails oder gar be­nut­zer­nut­zen, durch alle ma­nage­ment­ebe­nen durch­zie­hen, zur not mit gros­sem druck.

goog­le ar­bei­tet jetzt mit auf al­len ebe­nen mit druck. frü­her war das an­ders. da hat goog­le mit sog ge­ar­bei­tet.


instagr.am

felix schwenzel

die gröss­ten kri­ti­ker der el­che wer­den ja be­kann­ter­mas­sen oft selb­ser wel­che. zum bei­spiel, wenn sie ein ipho­ne ha­ben. kürz­lich hab ich mich noch über in­sta­gr.am-be­nut­zer lus­tig ge­macht. ir­gend­wer hat mal auf twit­ter ge­sagt, dass in­sta­gr.am dazu da ist, dass fo­to­grap­fie-dep­pen sich selbst das ge­fühl ge­ben kön­nen, fo­to­gra­fie­ren zu kön­nen.

und ich muss sa­gen es stimmt. aus fo­tos die ganz OK sind, wer­den mit ein biss­chen fil­tern und qua­dra­ti­sie­ren fo­tos die noch ein biss­chen OKay­er sind. zum bei­spiel sieht der haupt­bahn­hof in ber­lin dann plötz­lich wie ein flug­ha­fen aus:

(ori­gi­nal­bild hier)

fas­zi­nie­rend fin­de ich, dass in­sta­gram wie irre boomt, ob­wohl es kei­ne or­dent­li­che web­app bie­tet. auf in­sta­gr.am kann man nie­man­dem fol­gen, noch nicht mal eine ga­le­rie sei­ner ei­ge­nen fo­tos an­se­hen. das geht al­les über die iOS-app — oder dritt-diens­te, die die in­sta­gram-API be­nut­zen. in­sta­gram.he­ro­ku.com macht das zum bei­spiel und bie­tet auch gleich ei­nen RSS-feed an, so dass ich auf der rück­sei­te von wir­res auch mei­ne in­sta­gram-zeit­leis­te ab­bil­den kann.


kurzkritik elektrischer reporter #018

felix schwenzel

ich guck den elek­tri­schen re­por­ter ja im­mer wie­der mal. po­si­tiv be­merkt habe ich, dass ma­rio six­tus sei­ne al­ber­ne pi­xel-kra­wat­te nicht mehr trägt und das stei­fe 50er-jah­re-re­por­ter-ge­ba­ren ab­ge­legt hat — und das lei­der mit ei­nem ges­ten­rei­chen er­klär­bä­ren-hand­ge­fuch­tel er­setzt hat. trotz­dem. frü­her war al­les bes­ser, auch der elek­tri­sche re­por­ter, als ma­rio six­tus sich noch als one-man show von kon­fe­renz zu kon­fe­renz und netz-pro­mi zu netz-pro­mi ge­han­gelt hat.

aber das ist vor­bei. der elek­tri­sche re­por­ter ist er­wach­sen ge­wor­den und riecht jetzt halt ein biss­chen un­ter den ar­men. ich kann mit dem for­mat le­ben. eine re­por­ta­ge, ein tweet, ein blick in die zu­kunft. ob­wohl mich der blick in die zu­kunft meist zum vor­zei­ti­gen ab­bruch des streams in­spi­riert. nicht so mei­ne sa­che. aber …

die ak­tu­el­le aus­ga­be be­schäf­tigt sich mit mi­kro­kre­dit-ge­döns und der ge­schich­te von ei­nem tweet von @ein­au­gen­schmaus. als ich den teil mit @ein­au­gen­schmaus sah, der, wie sie es stets for­dert, or­dent­lich un­ter­ti­telt war, frag­te ich mich, hät­te man an­ge­sichts des auf­tritts von ju­lia probst nicht ein­mal die gan­ze sen­dung un­ter­ti­teln kön­nen? ein­mal? und ich frag­te mich, war­um wur­de ju­lia pr­obsts stim­me, das was sie er­zähl­te, mit zu lau­ter, ziem­lich un­er­träg­li­cher und un­pas­sen­der mu­sik fast un­hör­bar ge­macht? ja, auch bei ma­rio six­tus’ an­sa­gen dad­delt ein hin­ter­grund­ge­räusch, aber nicht zu laut und nicht so laut, dass man ihn nur hört, wenn man die (nicht vor­han­de­nen) un­ter­ti­tel mit­liest? mein­ten die ma­cher der 140 se­kun­den, dass es bes­ser sei, man hör­te ju­lia probst nicht? war es ein feh­ler? in der you­tube-ver­si­on wird das was ju­lia probst sagt von ei­ner off-stim­me nach­ge­spro­chen. in der elek­tri­scher-re­por­ter.de-ver­si­on nicht. ge­nervt hat die über­dreh­te mu­cke lei­der ohne ende.

aber vor al­lem fra­ge ich mich, wie man in ei­ner sen­dung eine ge­hör­lo­se die for­de­rung nach glei­chem zu­gang zur ge­sell­schaft aus­spre­chen lässt, und dann, wenn sie fer­tig ge­re­det hat, die ge­hör­lo­sen wie­der aus­schliesst, in­dem man die un­ter­ti­tel für den rest der sen­dung weg­lässt.


[nach­trag 27.10.2011]
ich habe heu­te vor­mit­tag und ge­ra­de eben ein paar klei­ne text­kor­rek­tu­ren und feh­ler aus­ge­merzt. falls sich je­mand wun­dert.


[nach­trag 27.10.2011, 20:55h]


#bbpBox_129565161177624577 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#823600; }#bbpBox_129565161177624577 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Lie­ber @six­tus, da hat @di­plix recht - war­um wur­de nur der Bei­trag mit @Ein­Au­gen­schmaus un­ter­ti­telt?http://t.co/r9iqA9PA

about 4 hours ago via bit­ly Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@en­no­ma­ne Enno


#bbpBox_129565762951192576 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#038543; }#bbpBox_129565762951192576 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

@en­no­ma­ne @six­tus @di­plix Ich kri­ti­sie­re auch dass man die gute @Ein­Au­gen­schmaus kaum ver­steht we­gen lau­ter Mu­sik, ob­wohl sie doch spricht!

about 4 hours ago via Tweet­Deck Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Mu­si­cal­o­ris Jammin' Bär­chen


#bbpBox_129575097672531968 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#828282; }#bbpBox_129575097672531968 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

@en­no­ma­ne @di­plix @Mu­si­cal­o­ris Das hat Grün­de, die ich hier schlecht öf­fent­lich er­läu­tern kann.

about 3 hours ago via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@six­tus Ma­rio Six­tus


[nach­trag 01.11.2011]
ju­lia probst hat auf goog­le+ was zur aus­ga­be 18 des elek­tri­schen re­por­ters ge­sagt .


immer wieder die gleichen fehler

felix schwenzel

vor ein paar jah­ren ha­ben ir­gend­wel­che scherz­kek­se be­merkt, dass man der do­main schle­cker.de die sub­do­main ar. vor­stel­len kann und so ei­nen wun­der­ba­ren fä­kal­witz pro­du­zie­ren kann: http://ar.schle­cker.de

nach­dem der witz 2004 ein paar mo­na­te durchs in­ter­net ge­trie­ben wur­de, schal­te­te schle­cker alle sub­do­mains der do­mains schle­cker.de und schle­cker.com im name­ser­ver ab. kein ar.schle­cker.de mehr.

heu­te las ich erst­mals, dass schle­cker ein blog hat. un­ter die­ser url:

http://ar.schle­cker-blog.com/2011/10/was-sagt-das-bil­dungs­ni­veau-ei­nes-men­schen-uber-die­sen-men­schen-aus-ganz-ein­fach-sein-bil­dungs­ni­veau/

gni­hihi.


[nach­trag 02.11.2011]
die do­main ar.schle­cker-blog.com hat schle­cker jetzt nach nur ei­ner wo­che re­ak­ti­ons­zeit de­ak­ti­viert. scha­de.

da­für geht aber bei­spiels­wei­se noch fett­ar.schle­cker-blog.com.


internet vs. datenschutz

felix schwenzel

hen­ning till­mann hat ein bild ge­baut, das zeigt, dass die un­frei­wil­li­ge und un­wis­sent­li­che wei­ter­ga­be von da­ten und das sam­meln von da­ten nicht nur ein pro­blem sind, son­dern im we­sen des in­ter­nets und der ver­net­zung lie­gen.

je­der der ei­nen brow­ser be­nutzt hin­ter­lässt da­mit da­ten — und zwar nicht nur eine IP-adres­se. das ist ei­ner­seits die schlech­te nach­richt, aber eben auch die rea­li­tät. die rea­li­tät auf mehr oder we­ni­ger al­len web­sei­ten der ww­welt. auch auf web­sei­ten, die sich über die da­ten­sam­mel­wut von face­book echauf­fie­ren, auf da­ten­schüt­zer­sei­ten und auf die­ser web­site.

be­su­cher von wir­res.net über­mit­teln bei je­dem be­such da­ten an js-kit.com (kom­men­ta­re), flattr (die ser­vie­ren den flattr but­ton in ei­nen if­rame), goog­le (von dort hole ich mir die jquery-ja­va­script-bi­bio­thek), mo­ko­no (an­zei­gen), vgwort.de und die fir­ma can­host (dort ist mei­ne site ge­hos­tet). die über­tra­gung der jquery-bi­blio­thek könn­te ich mir spa­ren (in­dem ich die bi­blio­thek selbst hos­te), aber auf kom­men­ta­re, an­zei­gen und den flattr but­ton möch­te ich nicht ver­zich­ten. die über­tra­gung von da­ten zu face­book, goo­gle­plus, re­a­da­bili­ty, twit­ter habe ich de­ak­ti­viert oder ge­nau­er mit ei­nem klick-ein­ver­ständ­nis ge­kop­pelt. das heisst, wer den face­book-like-but­ton be­nut­zen will — und da­mit ein­ver­stan­den ist sei­ne da­ten zu face­book zu über­tra­gen — muss ein­mal auf das hand-icon un­ter je­dem ar­ti­kel kli­cken, wer den 1+-but­ton se­hen will muss auf den 1+-link un­ter je­dem ar­ti­kel kli­cken. erst dann wer­den je­weils da­ten zu den je­wei­li­gen diens­ten über­tra­gen.

bei spie­gel.de sieht es nach ei­nem kur­zen, un­voll­stän­di­gen blick in die http-an­fra­gen der ti­tel­sei­te so aus, dass da­ten über­tra­gen wer­den zu quai­li­ty-chan­nel.de, me­dia­plex.com, face­book.com, new­ten­ti­on.net, ml­sat03.de, eat­s­mar­ter.de, fbcdn.net, in­stanttraf­fic.de.

bei lum­ma.de wer­den beim auf­ruf der start­sei­te da­ten http-an­fra­gen zu fol­gen­den adres­sen ge­tä­tigt: hel­lo­bar.com, goo­g­lead­ser­vice.com, stumb­leu­pon.com, goog­le.com, twit­ter.com, goo­g­le­syn­di­ca­ti­on.com, face­book.net, ama­zon.de, word­press.com, goog­le-ana­ly­tics.com, til­li.me, vgwort.de, ly­t­ro.com, gsta­tic.com, fbcdn.net, cloud­front.net, as­soc-ama­zon.de, ama­zo­naws.com, dou­ble­click.net, ytimg.com, so­cial­sta­tis­tics.com, tumb­lr.com, pro­fi­sel­ler.de, crea­tive­com­mons.org, tweet­me­me.com, ques­ti­on­mar­ket.com, sen­sic.net, ne­w­re­lic.com, 2mdn.net, twimg.com, quant­ser­ve.com, goo­g­leu­ser­con­tent.com, dlqm.net und ama­zon.de. stol­ze 201 http-an­fra­gen auf der start­sei­te (ins­ge­samt 49 bei spie­gel.de).

bei wir­res.net: js-kit.com, goo­g­le­a­pis.com, mo­ko­n­ocdn.de, afy11.net, ivw­box.de, rlog.de (da läuft mein pi­wik). ins­ge­samt 71 http-an­fra­gen.

was das bild von hen­ning till­mann zeigt, ist wel­che da­ten po­ten­zi­ell mit ei­ner sol­chen http-an­fra­ge über­tra­gen wer­den. und es zeigt, wo der ein­zi­ge an­satz­punkt für da­ten­schutz ist: im brow­ser.

wenn ich nicht möch­te, dass face­book da­ten auf drit­ten web­sei­ten die ich ansur­fe an­ge­fragt und po­ten­zi­ell aus­ge­wer­tet wer­den, kann ich mei­nem brow­ser sa­gen, die­se ver­bin­dung zu blo­ckie­ren. wenn ich nicht möch­te, dass un­durch­schau­ba­rer ja­va­script­code ir­gend­wel­che da­ten von ir­gend­wel­chen frem­den ser­vern lädt, kann ich ja­va­script de­ak­ti­vie­ren. man­che merk­ma­le der site die ich dann ge­ra­de be­su­che wür­den dann nicht mehr funk­tio­nie­ren, zum bei­spiel nico lum­mas be­ein­dru­cken­de wer­be- und wid­get-samm­lung die je­den lap­top, aber we­nig nut­zer heiss macht. bei mir funk­tio­nie­ren ohne ja­va­script die an­zei­gen, die kom­men­ta­re und ein paar an­de­re klei­nig­kei­ten nicht mehr.

was ich sa­gen woll­te: das netz lebt und funk­tio­niert nicht nur durch hy­per­links, son­dern durch die ver­net­zung, mas­hups, wid­gets, wer­be­ban­ner und an­de­ren ein­ge­bet­te­te­ten scheiss. ja es fi­nan­ziert sich so­gar da­durch. oder an­ders ge­sagt, die über­schrei­tung der stren­gen deut­schen da­ten­schutz­richt­li­ni­en ist das we­sens­merk­mal des net­zes und wur­de nicht durch face­book oder goog­le oder wie mar­cel weiss phil­ip het­jens sagt, von der „wirk­li­chen da­ten­kra­ke“ ama­zon er­fun­den.

mar­cel weiss phil­ip het­jens schreibt:

Ich behaupte nicht, dass Google, Facebook und Apple aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht in Schach gehalten werden müssen. Aber Amazon hat bisher relativ unbehelligt Daten angesammelt, die für Verbraucher schon jetzt gefährlich werden können. Sie geben Auskunft über unsere finanziellen Möglichkeiten und unsere emotionalen Vorlieben auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Kein anderes Internetunternehmen verfügt über solche exakten und umfangreichen Bonitätsdaten. Während Datenschützer sich auf Facebook eingeschossen haben, scheint die wirkliche Datenkrake von ihnen sehr wenig Beachtung zu finden.

wo die ge­fah­ren, nicht­ge­fah­ren oder gar chan­cen des net­zes und un­se­rem frei­zü­gi­gen um­gang mit da­ten lie­gen, ha­ben da­ten­schüt­zer, po­li­ti­ker, aber auch wir, nicht mal an­satz­wei­se er­kannt. und das fin­de ich dann auch wie­der ir­gend­wie be­ru­hi­gend. denn: ich weiss dass ich nichts weiss und was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.


[nach­trag 26.10.2011]
hm. ver­ges­sen zu hen­ning till­mann zu lin­ken. also im sin­ne von ge­wollt, aber nicht dran ge­dacht. ich woll­te es, schliess­lich war sein ar­ti­kel der aus­gangs­punkt mei­ner über­le­gun­gen. be­son­ders ab­surd: ich habs ge­merkt, weil ich nicht bei riv­va auf­ge­taucht bin.

aus­ser­dem muss ich na­tür­lich auf die­sen ar­ti­kel von had­mut da­nisch hin­wei­sen, der mir den ge­dan­ken, dass da­ten­schutz nur im brow­ser mög­lich ist, in den kopf ge­setzt hat. dan­ke für die er­in­ne­rung .


frauen, meerjungfrauen, hape kerkeling

felix schwenzel

mei­ne mut­ter er­zähl­te, dass das ipho­ne ei­nes be­kann­ten ka­putt ge­gan­gen sei. mit aus­ru­fe­zei­chen. da­bei sei es nur vier jah­re alt ge­we­sen.

ich so: wow, so lan­ge hat das ge­hal­ten!
sie so: wie? [be­sorgt] meinst du mein ipho­ne hält auch nur vier jah­re?

da fiel es mir wie schat­ten schup­pen von den au­gen: frau­en sind auf der welt um die män­ner mit der rea­li­tät ab­zu­glei­chen.

wenn ich zu­rück­den­ke an mein vor­letz­tes han­dy, das (den?) o2 xda or­bit, kommt er mir vor wie ein stein­zeit-te­le­fon — da­bei ist der ge­ra­de mal 3¼ jah­re alt. den pre habe ich mir vor zwei jah­ren ge­kauft. bei­de kom­men mir mitt­ler­wei­le (nach ei­ner wo­che ipho­ne 4S) so ver­al­tet und schwer­fäl­lig wie ein opel se­na­tor vor.

[der ipod ist auch ge­ra­de mal 10 jah­re alt.]


fas­zi­nie­rend! auf dem star­bucks-logo sieht man eine nack­te meer­j­un­frau. man kann ihre brust­war­zen und ihre fort­pflan­zungs­or­ga­ne se­hen — wenn man sie auf den be­cher malt.

(witz von craig fer­gu­son ge­klaut, sen­dung vom 29. sep­tem­ber 2011)


heu­te habe ich hape ker­ke­ling un­ge­fähr fünf­mal ge­se­hen. zwei oder drei­mal ver­klei­det auf pla­kat­wän­den, für die­se 2DF-sen­dung, ein­mal ver­klei­det und mit ge­biss auf ei­nem krü­ger-kaf­fee auf­stel­ler im net­to und bei ner lit­fass-säu­le fiel mir dann auf, dass man die hape-wer­bung ei­gent­lich fo­to­gra­fie­ren müss­te und sam­meln. ein bild hab ich schon, also hab ich ein tumb­lr-dings auf­ge­macht: wer­be­ha­pe.tumb­lr.com. wei­te­re bil­der fol­gen.


der tagesspiegel im iphone-kiosk

felix schwenzel

mon­tags kauf ich mir vor mei­ner fahrt von ham­burg nach ber­lin im­mer den ta­ges­spie­gel. in ber­lin kauf ich mir den ta­ges­spie­gel nie, da bin ich mit dem leer-le­sen des in­ter­nets voll­auf be­schäf­tigt. im zug gibts kein (zu­ver­läs­si­ges) in­ter­net, des­halb hab ich im­mer alt­pa­pier da­bei. bis jetzt.

mit dem neu­en ipho­ne-OS und dem ipho­ne-ki­osk („news­stand“) in dem auch der ta­ges­spie­gel zu be­kom­men ist, hab ich mir am mo­natg den weg zum ki­osk ge­spart und habe mir die mon­tags­aus­ga­be in der ta­ges­spie­gel-app als pdf aufs ipho­ne ge­la­den.

nor­ma­ler­wei­se, wenn ich ei­nen in­ter­es­san­ten ar­ti­kel im ta­ges­spie­gel fin­de, das pas­siert manch­mal (bei­spiel), fo­to­gra­fie­re ich den ab oder no­tie­re mir die über­schrift um ihn spä­ter zu ve­sen­den oder zu ver­lin­ken oder drü­ber zu blog­gen. in der ta­ges­spie­gel-app las­sen sich ar­ti­kel glau­be ich auch zu face­book sha­ren, aber eben auch ab­fo­to­gra­fie­ren und per email ver­sen­den.

heu­te früh (diens­tag) hab ich den ta­ges­spie­gel tat­säch­lich auch ge­le­sen, al­ler­dings nicht als pdf, son­dern als kom­pak­te­re text-ver­si­on. das ging auch gut. und schnell. und an­ge­nehm.

bis zum 13.11.2011 ist das ta­ges­spie­gel-abo kos­ten­los. das wer­de ich be­stimmt noch das eine oder an­de­re mal nut­zen.

Nach Abschluss der 30-tägigen Testphase können Sie ePaper-Ausgaben im Einzelkauf für 0,79 € oder im Rahmen verschiedener Paketangebote erwerben.

und das wer­de ich si­cher auch nut­zen. statt der alt­pa­pier­ver­si­on für, wie ich glau­be, mitt­ler­wei­le ei­nen euro vier­zig (aus­ser­halb von ber­lin), sind 79 cent doch echt OK. lässt sich off­line le­sen, ab­fo­to­gra­fie­ren, tei­len und auf an­de­re ge­rä­te trans­fe­rie­ren. gute sa­che.

was ich auch mag, sind wie im­mer die de­tails: das app-icon auf dem ipho­ne zeigt stets, ganz klein, aber er­kenn­bar, das ak­tu­el­le, bzw. zu­letzt her­un­ter­ge­la­de­ne ti­tel­blatt.


stuhlprobe

felix schwenzel

idee gre­gor scholz, ren­de­ring ans­gar halb­fas (2001)


der vorkoster

felix schwenzel

den hin­weis woll­te ich ei­gent­lich in die links pa­cken, habe mir aber heu­te abend aber schon zwei sen­dun­gen von der „vor­kos­ter“ an­ge­se­hen und bin be­geis­tert. fol­gen­des hät­te in den links ge­stan­den:


  faz.net/blogs/su­per­markt: Ein Ster­ne­koch kauft ein: Björn Frei­tags Er­fah­run­gen als „Vor­kos­ter“

peer scha­der über björn frei­tag der für den WDR den „vor­kos­ter“ macht und sich an­guckt wo das es­sen im su­per­markt her­kommt und was drin ist.


ich habe mir die sen­dun­gen „ Wie ge­sund ist Sa­lat wirk­lich? “ und „ Wel­che Milch ist wirk­lich gut für uns? “ an­ge­se­hen und bin ziem­lich an­ge­tan. björn frei­tag stellt ge­nau die rich­tu­gen fra­gen und ver­folgt wel­che wege die le­bens­mit­tel vom pro­du­zen­ten zu uns in den su­per­markt neh­men. das ist teil­wei­se ziem­lich span­nend und über­ra­schend. so le­gen die la­bor­er­geb­nis­se der milch­ana­ly­sen nahe, dass auch bio-kühe und die kühe die „fai­re milch“ pro­du­zie­ren, in ih­rem le­ben kein gras ins maul be­kom­men ha­ben.

zum the­ma miclh­kü­he lohnt es sich viel­leicht auch die re­por­ta­ge von ha­rald mar­ten­stein zu le­sen, die er 2007 in den ta­ges­spie­gel schrob.

„der vor­kos­ter“ ist sehr se­hens­wert, hier kann man sich die äl­te­ren sen­dun­gen an­se­hen.


humorkritik

felix schwenzel

ich hab nach drei vier ab­sät­zen auf­ge­hört die­sen text von anja mai­er zu le­sen. ich fand den text in etwa so ver­gnüg­lich wie ei­nen quer­sit­zen­den furz oder eine zehn mi­nu­ten doku-soap im pri­var­fern­se­hen gu­cken. lang­wei­lig und auch ein biss­chen schmerz­haft. schmerz­haft, weil mir fremd­schä­men hals­schmer­zen ver­ur­sacht (von den klös­sen) und mir man­che ar­ten hu­mor darm­pro­ble­me be­rei­ten (eine art brech­reiz).

ei­gen­ar­ti­ger­wei­se schreibt anja mai­er teil­wei­se ganz wit­zig, wenn sie über ihre ei­ge­nen un­zu­läng­lich­kei­ten und ihre kin­der und fa­mi­li­en­ge­döns schreibt. teil­wei­se setzt sie un­ter ihre tex­te aber auch eine war­nung: „Lie­be Le­ser­brief­schrei­ber! Ich ge­ruh­te zu scher­zen.“

anja mai­er ahn­te also be­stimmt, was pas­sie­ren wür­de, wenn sie ei­nen text in der taz ver­öf­fent­licht über „rin­der“ die im café ihre „eu­ter“ raus­ho­len um ihre kin­der stil­len und ir­gend­wie to­tal stö­ren und doch wie­der da­hin ge­hen soll­ten „wo sie her­kom­men“: vie­le le­ser­brie­fe und viel em­pö­rung. und ein paar leu­te die herz­haft la­chen.

we­gen der em­pö­rung (face­book­link, mög­li­cher­wei­se nicht für je­den sicht­bar) bei vie­len de­nen ix fol­ge, hab ich mir den text dann doch noch­mal ganz durch­ge­le­sen. das pro­blem mit dem text ist mei­ner mei­nung nach, dass er wie po­lier­tes mes­sing-imi­tat wirkt. an­geb­lich ran­tet in dem text eine café-be­sit­ze­rin über die ner­vi­gen prenz­l­berg­müt­ter („rin­der“). das gan­ze ist aber so über­zo­gen und the­ma­tisch ei­gen­ar­tig weit auf­ge­spannt, als hät­te anja mai­er das vor­her ge­glie­dert und dann an den gag-schrei­ber von oli­ver po­cher über­ge­ben, da­mit der das mit po­cher-poin­ten spickt.

(kur­ze er­in­ne­rung aus wel­chen bau­tei­len po­cher-hu­mor be­steht: fot­ze, fi­cken, rin­der, eu­ter, tit­ten, arsch­fi­cken)

au­then­tisch wirkt der text nicht­mal an­satz­wei­se, was dann die oh­ne­hin nicht vor­han­de­nen di­stanz von anja mai­er zum ge­sag­ten noch wei­ter schmä­lert. man er­kennt nicht mehr, hasst anja mai­er die müt­ter oder die café-be­sit­ze­rin oder bei­de — oder kei­ne von bei­den, weil das ein­fach mal raus muss­te und ja auch so „er­schre­ckend wahr, […] tra­gisch und vor al­lem ur­ko­misch“ ist?

die hass­ti­ra­den wer­den be­dau­er­li­cher­wei­se auch nicht ge­bro­chen. hass­ti­ra­den sind manch­mal mit selbst­be­schimp­fung und ex­pli­zi­tem selbst­hass ganz gut zu er­tra­gen. bosch kann so­was su­per. sich selbst, die welt — al­les has­sen — und ich muss trotz­dem fast im­mer ki­chern, wenn ich bosch lese. auch das kann ein gran­dio­ses miss­ver­ständ­nis sein, ge­nau­so, wie ich viel­leicht den bruch, die iro­nie, die re­la­ti­vie­run­gen oder brü­che bei anja mai­ers eu­ter-text nicht zu er­ken­nen ver­mag und sie und ih­ren eu­ter-hu­mor des­halb nicht ver­ste­he.

jetzt könn­te der ein­wand kom­men: aber es sind doch nicht anja mai­ers wor­te in dem ar­ti­kel! naja, wört­li­che zi­ta­te sind das aber si­cher auch nicht. ich glau­be, dass da ne men­ge li­te­ra­li­siert wur­de. oder im bes­ten fal­le sug­ge­riert.


bei pe­ter praschls tex­ten hab ich auch nicht im­mer das ge­fühl, dass sie von ei­nem gros­sen mensch­freund ge­schrie­ben wur­den. aber er kann din­ge wun­der­bar auf den punkt brin­gen. wie jetzt. in die­sem text hat er die res­sen­ti­ments aus anja mai­ers text ge­zo­gen und gibt den als „eu­ter-rin­der“ be­schimpf­ten prenz­l­berg­müt­tern ein ge­sicht. das ge­sicht sei­ner frau: „Mei­ne Frau. Das Arsch­loch.“

Die Frau, die ich liebe, mit der ich lebe und mit der ich ein Baby habe, ist so eine Prenzelbergmutter. Ein Arschloch. Sie hat es sich nicht ausgesucht. Die Adresse und das Kind, aber nicht, den Arschlochhassern Anstoß zu sein, aus dem einzigen Grund, dass sie sichtbar ist. Die Arschlochhasser können sie sehen. Wenn sie mit dem Kinderwagen unterwegs ist, mit dem Kind im Kaffeehaus sitzt, mit dem Kinderwagen einkaufen geht.

wit­zig ist das was pe­ter praschl schreibt auch nicht. aber man kann es schmerz­frei le­sen. naja, ein biss­chen tuts weh, weil praschl recht hat.

[via ma­thi­as ri­chel]


ich mach mich ja auch ger­ne lus­tig über funk­ti­ons­klei­dungs­trä­ger im prenz­lau­er berg (und an­ders­wo) und mir fällt auch hin und wie­der auf, dass müt­ter, so ganz all­ge­mein, auch viel äl­ter sind als frü­her, wenn sie kin­der krie­gen. manch­mal, wenn ich ir­gend­wo sit­ze, egal ob in ham­burg, ber­lin, im prenz­lau­er berg oder in der spei­cher­stadt, rege ich mich auch mal über kin­der­ge­schrei auf. öf­ter aber noch über das ge­schrei von leu­ten die nicht in nor­ma­ler laut­stär­ke re­den kön­nen oder mei­nen im zug in ihr te­le­fon schrei­en zu müss­sen, ob­wohl die mi­kro­fo­ne in mo­der­nen te­le­fo­nen wirk­lich sehr, sehr emp­find­lich sind. man glaubt es kaum, aber es gibt je­man­den der mon­tags im ICE von ham­burg nach ber­lin pünkt­lich um 6:25 furzt. da­ge­gegn ist kin­der­ge­schrei eine won­ne.

ge­ra­de ges­tern mal wie­der, sass im bal­zac eine nicht mehr be­son­ders jun­ge mut­ter mit ih­rer drei­jäh­ri­gen toch­ter ne­ben mir und re­de­te auf ihr kind ein. dass es das crois­sant jetzt lang­sam mal auf­es­sen sol­le, sich ein biss­chen be­ei­len sol­le, nicht so viel mit dem es­sen rum­spie­len sol­le und ganz all­ge­mein, dass sie es­sen nicht weg­wer­fen möch­te und jetzt lang­sam mal los müs­se. das nerv­te ir­gend­wie gar nicht, was nerv­te, war der kläf­fer den eine frau ohne kind und ohne kin­der­wa­gen mit ins bal­zac ge­bracht hat­te und der dann die ge­le­gen­heit er­griff und kläff­te.

ich kann mich oft ein­fach nicht ent­schei­den, was mehr nervt. kläf­fer, laut-te­le­fo­nie­rer im zug, hun­de­ka­cke auf dem geh­weg, fick­ge­schrei im hin­ter­hof, leu­te die im ICE fur­zen, kin­der die laut sind oder el­tern die ihre kin­der an­schrei­en, sie soll­ten jetzt mal lei­se sein. oder die­se un­ab­läs­sig „pss­s­sst“-zi­schen­den el­tern.

das ist ir­gend­wie al­les wie beim blog-ge­schlecht. ich weiss nicht was mehr nervt, leu­te die sich über leu­te auf­re­gen die „der blog“ sa­gen — oder leu­te die tat­säch­lich „der blog“ sa­gen. viel­leicht soll­te man sich doch we­ni­ger auf­re­gen?


über­haupt. was gibts ei­gent­lich ge­gen lat­te mac­cia­to zu sa­gen? oder all­ge­mei­ner, ge­gen gu­ten kaf­fee?

und: ab wann ist man ei­gent­lich ein yup­pi? wenn man kaf­fee für ei­nen euro kauft, zwei oder drei? oder wenn man eine kaf­fee­ma­schi­ne für 100, 200 oder mehr als 300 euro kauft? wenn man to­ma­ten auf dem markt kauft? oder wenn man gar zu aldi geht? aus schwa­ben kommt? (ich bin nach dem stu­di­um aus stutt­gart nach ber­lin ge­zo­gen.)

ist man ein yup­pi wenn man be­stimm­te zei­tun­gen bei kaf­fee­trin­ken liest oder wenn man zei­tung oder face­book oder sonst­was auf ei­nem bild­schirm liest?

tra­gen yup­pis wirk­lich alle funk­ti­ons­klei­dung? und sind die prenz­l­berg­mut­tis wirk­lich an der gen­tri­fi­zie­rung und dem schlech­ten hu­mor der schlech­ten lau­ne von ex-os­sis, die sich in „ihre alte Hei­mat be­ge­ben“ schuld?


nutze deine stimme

felix schwenzel

wäh­rend ich so im in­ter­net über #oc­cu­py­wall­street und #0zapf­tis lese kam mir mal wie­der der ge­dan­ke in den sinn, war­um ich ins in­ter­net schrei­be: weil ich mich ger­ne auf­re­ge und ich auf­re­gen für eine der trieb­fe­dern des blog­gens hal­te. und die­ses auf­re­gen, sich über et­was kon­kre­tes oder we­ni­ger kon­kre­tes auf­zu­re­gen, ist nicht nur eine trieb­fe­der des blog­gens, son­dern auch ein weg et­was zu än­dern. wenn sich nur ge­nug leu­te auf­re­gen und das hör­bar ar­ti­ku­lie­ren, än­dert sich als ers­tes die wahr­neh­mung. die wahr­neh­mung, dass man ein­fach so wei­ter­ma­chen kön­ne. die wahr­neh­mung, dass die mehr­heit schon ru­hig blei­ben wird. die wahr­neh­mung, dass sich aus­ser ei­nem selbst nie­mand auf­regt.

ob man sei­ne em­pö­rung nun ins in­ter­net schreibt oder ir­gend­wann so­gar auf die stras­se geht ist nicht ent­schei­dend. ent­schei­dend ist sich hör­bar oder sicht­bar auf­zu­re­gen. über un­ge­rech­tig­keit, gier, dumm­heit, un­ver­fro­ren­heit, lü­gen.

wich­tig ist auch, sich nicht ein­re­den zu las­sen, dass man eine ver­sal­ze­ne sup­pe nur kri­ti­sie­ren dür­fe, wenn man ko­chen kön­ne. sich über eine ver­sal­ze­ne sup­pe zu em­pö­ren steht je­dem frei. wich­tig ist nur, dass man es tut, auch wenn es in an­de­ren tei­len der welt sal­zi­ge­re oder gar bit­te­re sup­pen gibt.

selbst chris­to­pher lau­er von den pi­ra­ten regt sich jetzt end­lich auf (und zer­schiesst da­bei aus­ver­se­hen ein paar fak­ten, aber das ist OK). sich still auf­re­gen soll­te nur die vor­stu­fe zum sich laut auf­re­gen sein. wenn alle un­zu­frie­de­nen laut ru­fen, kann es zwar sein, dass man kei­ne agen­da oder ein­zel­for­de­run­gen mehr her­aus­hört, aber das ist erst­mal egal. wich­tig ist zu ver­ste­hen, dass man eine stim­me hat — und das die­se stim­me hör­bar ist.

em­pört euch. geht an die bör­se. schrei(b)t.