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deutsche datenschutz paradox-paradoxien

felix schwenzel

ri­chard gut­jahr woll­te ein the­ma „ins Licht der Öf­fent­lich­keit rü­cken“, das, wie er sagt, „über die letz­ten Jah­re wäh­rend der gan­zen In­ter­net-Hys­te­rie in den Me­di­en und in der Po­li­tik kom­plett aus­ge­blen­det wur­de.“

nein, nicht das schick­sal der nackt­mulle das seit min­des­tens fünf jah­ren aus den au­gen der (netz)öf­fent­lich­keit ver­schwun­den ist, son­dern die sa­che mit dem adress­han­del. ich fin­de zwar nicht, dass das the­ma „kom­plett aus­ge­blen­det“ wur­de, wenn selbst ich in den letz­ten zwei jah­ren zwei­mal drü­ber schrob, muss das als the­ma ir­gend­wo an­de­res ein­ge­blen­det ge­we­sen sein, da­mit ich über­haupt drauf kom­me.

trotz­dem ist das the­ma na­tür­lich in­ter­es­sant, weil es die bi­got­te­rie — oder bes­ser ze­ris­sen­heit — von uns al­len zeigt, nicht nur die der me­di­en­kon­zer­ne, auf die ri­chard gut­jahr nicht ganz zu un­recht und dras­tisch hin­weist:

Neben käuflicher Liebe und Waffenexporten dürfte das Geschäft mit Kundendaten zu den verschwiegensten Branchen überhaupt gehören. Mindestens einmal im Jahr klärt uns der Spiegel über das Böse im Netz auf. Wann aber haben wir zum letzten mal eine Spiegel-Titelstory zum Thema Adresshandel Deutscher Firmen gelesen? Warum bringen deutsche Medien Artikel zu diesem Thema – wenn überhaupt – unter ferner liefen?

Die Antwort ist so primitiv wie einfach: Weil die deutschen Medienhäuser selbst Teil dieses Systems sind. Das Kundenregister des größten Datenhändlers des Landes liest sich wie das Who-is-Who der deutschen Medienszene: Axel Springer, Frankfurter Allgemeine, Financial Times, Gruner und Jahr, Gong Verlag, Handelsblatt, Manager Magazin, Readers Digest, Ringier Verlag, Süddeutsche Zeitung, sky, Der Spiegel, Weltbild. Als (freier) Mitarbeiter des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks möchte ich hierbei ausdrücklich betonen: Auch die GEZ arbeitet mit gehandelten Adressdateien.

in den kom­men­ta­ren un­ter ri­chard gut­jahrs ar­ti­kel wird schön her­aus­ge­ar­bei­tet wo das ei­gent­lich pro­blem liegt könn­te. näm­lich dass viel­leicht nicht die ge­sam­mel­ten und ge­han­del­ten da­ten das pro­blem dar­stel­len, son­dern un­se­re völ­li­ge un­ent­schlos­sen­heit was jetzt gu­tes da­ten­sam­meln und was schlech­tes da­ten­sam­meln sein könn­te. mal las­sen wir uns aufs da­ten­sam­meln ein, se­hen es als fai­res ge­schäft, wenn un­se­re da­ten ge­nutzt, ge­sam­melt und agg­re­giert wer­den, ver­tei­di­gen die da­ten­samm­ler so­gar, wenn sie von po­li­tik und me­di­en an­ge­grif­fen wer­den, mal em­pö­ren wir uns dar­über.

ei­ner­seits ge­ben wir ir­gend­wel­chen web­ap­pli­ka­tio­nen vol­len zu­griff auf un­ser face­book-kon­to, re­gen uns aber auf, wenn eine web­ap­li­ka­ti­on un­ser adress­buch mit face­book ab­gleicht. oder auch nicht. ich habe mich auch schon am brief­kas­ten „in­for­ma­tio­nel­le selbst­be­stim­mung“ schrei­en ge­hört, wenn mir je­mand, den ich nicht ken­ne ei­nen brief schreibt.

wenn man ri­chard gut­jahrs ar­ti­kels liest regt man sich dann erst­mal über „die adress­händ­ler“, „die po­li­tik“ und „die me­di­en“ auf, weil die händ­ler mit un­se­ren da­ten geld ver­die­nen, die me­di­en schwei­gen und uns aus­sau­gen auch mit un­se­ren da­ten han­deln und die po­li­ti­ker un­ter lob­by­druck lis­ten­pri­vi­le­gi­en nicht ab­schaf­fen mö­gen.

ver­mut­lich spie­geln die po­li­tik und me­di­en aber nur un­se­re ei­ge­ne schi­zo­phre­nie beim the­ma da­ten­schutz wie­der. wir sind ei­ner­seits ein volk von da­ten­schutz-hys­te­ri­kern (sie­he zum bei­spiel goog­le street­view) und gleich­zei­tig als da­ten­schutz-phleg­ma­ti­ker bald mehr­heit­lich bei face­book, twit­ter und pay­back. ra­batt­kar­ten sind su­per, abo­wer­bung aber scheis­se? die face­book-time­line ist schlimm, bei grou­pon gibts aber su­per deals?

ich glau­be wenn man 3 deut­sche zum the­ma da­ten­schutz be­fragt, be­kommt man 12 dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setz­te ant­wor­ten:

  • „man muss die leute doch vor sich selbst schützen!“
  • „wir wollen nicht bemuttert werden.“
  • „[D]ie Gesetze müssen auch dringend geändert werden.“ (richard gutjahr)
  • „keine neuen gesetze, keine lex google, keine regulierung des internets.“

ich glau­be jeff jar­vis nennt das das deut­sche pa­ra­do­xon. ich wür­de da­für den dop­pel­ten pseu­do-plu­ral wäh­len: deut­sche da­ten­schutz pa­ra­dox-pa­ra­do­xien.

ri­chard gut­jahrs ar­ti­kel löst wie die meis­ten sei­ner ar­ti­kel emo­tio­na­le re­ak­tio­nen aus. bei mir schafft das fast im­mer star­ke aver­sio­nen, ich mag das ma­ni­pu­la­ti­ve ele­ment von gut­jahrs schrei­be nicht. die­ses mal hat er mich aber ge­packt, weil ich mich auch im­mer irre über leu­te auf­re­ge, die sich mei­ne adres­se be­sor­gen und sich dann an mich ran­wan­zen*.

was ich aber sa­gen woll­te, man soll­te die­sen ar­ti­kel von ri­chard gut­jahr auf­merk­sam und mit ein biss­chen skep­sis le­sen (nicht die kom­men­ta­re ver­ges­sen) und gut drü­ber nach­den­ken (ohne das dif­fe­ren­zie­ren zu ver­ges­sen). ein paar din­ge sind wirk­lich be­den­kens­wert.


*) ich är­ge­re mich auch über dar­über wenn die FAZ mich für blöd ver­kau­fen will und meint ich wür­de mich von ih­ren ver­kack­ten täu­schungs­ver­su­chen ein­lul­len las­sen, oder der FTD-chef­re­dak­teur stef­fen klus­mann mir ohne rot zu wer­den ei­nen vom pferd er­zählt um mir ein abo zu ver­ti­cken.

ehr­lich­ge­sagt ist adress­han­del aber im­mer noch vor al­lem ko­misch. ein paar busi­ness-kas­per oder chef­re­dak­teu­re la­den schrot­ge­weh­re mit glas­ku­geln, schies­sen da­mit durch die ge­gend und freu­en sich wenn sie nach 2000 schuss drei dep­pen ge­fun­den ha­ben die fra­gen „boah, ham se noch mehr von den glas­per­len?“.


was guckt ihr denn so?

felix schwenzel


noch nie nen un­ra­sier­ten mann der die luft an­hält ge­se­hen?

(hier ge­klaut ge­lie­hen)

[an die feed­le­ser: das ist ein mit­tel­mäs­si­ger witz, der nicht im feed­rea­der funk­tio­niert. auf ipho­nes han­dys und ipads ta­blets üb­ri­gens auch nicht.]


eine mimose, ein gauck und das internet

felix schwenzel

kürz­lich hat sich tho­mas knü­wer „ge­är­gert“. weil je­mand ge­sagt hat, knü­wer hät­te et­was ge­sagt, was er aber so gar nicht ge­sagt habe. sein zi­tat wur­de ge­kürzt und da­mit sinn­ent­stellt — oder wie knü­wer es un­ver­gleich­lich aus­drückt: „Das ist mal ge­schmei­dig die ganz an­de­re Rich­tung. Und des­halb habe ich mich ge­är­gert.“

sinn­ent­stel­lend zi­tie­ren scheint aber auch ein hob­by von tho­mas knü­wer zu sein. aus die­sen sät­zen von joa­chim gauck

Das weltweite Internet bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen. Dies gilt insbesondere für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit in Artikel Fünf – eine wesentliche Grundlage unserer funktionierenden Demokratie – und es gilt letztlich auch für den Kernsatz unserer Verfassung, den Artikel Eins des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Um solche Gefahren für unser aller Freiheit künftig richtig einschätzen und Vertrauen in das Medium fördern zu können, müssen wir dem Internet und seinen Nutzern mehr Sensibilität, mehr Aufmerksamkeit und Forschung widmen. Dazu verhilft uns eine Institution wie das „Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet“ – und deshalb unterstütze ich die Arbeit dieses Instituts.*

die er im vor­wort ir­gend­ei­ner ver­öf­fent­li­chung (PDF-kurz­ver­si­on) von ir­gend­wem ge­fun­den hat, klöp­pel­te er die­se über­schrift:

Das Internet höhlt die Verfassung aus, glaubt Joachim Gauck

hm. trägt das was gauck ge­sagt hat knü­wers über­schrift? so wie ich gauck ver­ste­he, sagt gauck, dass das in­ter­net das po­ten­zi­al in sich trägt un­ser grund­ge­setz aus­zu­hölen — und nicht, dass es das tue. das hört sich an wie haar­spal­te­rei, ist es aber nicht. der un­ter­schied zwi­schen dem be­stehen ei­ner ge­fahr und dem ein­tre­ten ei­ner ge­fahr ist emi­nent.

man kann zum bei­spiel durch­aus be­haup­ten, dass die vor­rats­da­ten­spei­che­rung die vor­aus­set­zun­gen für eine um­fas­sen­de und an­lass­lo­se über­wa­chung al­ler bür­ger schaf­fe (und da­mit eine po­ten­zi­el­le ge­fahr be­schrei­ben). wenn knü­wer dann aber schrö­be

deutschland ist ein überwachungsstaat, glaubt irgendjemand

dann ist das ge­nau­so ver­dreht und un­red­lich wie das was tho­mas knü­wer hier macht.


ich fin­de den oben zi­tier­ten ab­satz von joa­chim gaucks vor­wort un­nö­tig. denn ge­nau be­trach­tet ist das was er schrob ei­ner auf­ge­bla­se­ne selbst­ver­ständ­lich­keit. ja, die welt, die po­li­tik, die wirt­schaft, die men­schen, das in­ter­net sind po­ten­zi­ell ge­fähr­lich, un­be­re­chen­bar, ego­is­tisch, gie­rig oder ge­mein — und des­halb ist es ganz gut, in ei­ner de­mo­kra­tisch le­gi­ti­mier­ten form des rechts­staats zu le­ben, der die­se ge­fah­ren ab­fe­dert, de­nen uns die welt aus­setzt. und die­ser rechts­staat muss sich selbst­ver­städn­lich neu­en ge­fah­ren und be­dro­hun­gen stel­len und ja, es lohnt sich ihn ver­tei­di­gen. das war aber be­reits vor dem in­ter­net ge­nau­so. des­halb gibt es das grund­ge­setz und den rechts­staat — um uns grund­rech­te zu ga­ran­tie­ren und uns vor den ge­fah­ren der welt zu schüt­zen — so gut es geht. und die ge­fahr, dass die­se rech­te aus­ge­höhlt wer­den ist nun wirk­lich nichts neu­es oder spe­zi­ell in­ter­net­ti­ges.

kurz: das in­ter­net ist scheis­se, weil die welt scheis­se ist (nicht etwa um­ge­kehrt). und wenn man die­ser lo­gik fol­gend gaucks zi­tat ein­mal än­dert und die Wor­te „In­ter­net“ und „Welt“ tauscht, er­kennt man ei­ner­seits die harm­lo­sig­keit und an­de­rer­seits auch die pla­ti­tü­den­haf­tig­keit sei­nes vor­wor­tes:

Die weltweite Welt bietet alle Voraussetzungen, um die in den ersten zehn Artikeln unserer Verfassung verankerten Grundrechte aller Bürger in diesem Land auszuhöhlen. Dies gilt insbesondere für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit in Artikel Fünf – eine wesentliche Grundlage unserer funktionierenden Demokratie – und es gilt letztlich auch für den Kernsatz unserer Verfassung, den Artikel Eins des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Um solche Gefahren für unser aller Freiheit künftig richtig einschätzen und Vertrauen in die Welt fördern zu können, müssen wir der Welt und ihren Nutzern mehr Sensibilität, mehr Aufmerksamkeit und Forschung widmen. Dazu verhilft uns eine Institution wie das „Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit in die Welt“ – und deshalb unterstütze ich die Arbeit dieses Instituts.

OK, das wirkt jetzt al­bern.

aber die ge­fah­ren die in die­ser welt und ge­ra­de in deutsch­land zum bei­spiel für die men­schen­wür­de lau­ern, sind nicht zu über­se­hen. wenn bei­spiels­wei­se men­schen die hier auf­ge­wach­sen sind, ein­fach in ihre an­geb­li­chen hei­mat­län­der „ab­ge­scho­ben“ wer­den kön­nen, wenn man mal mit harz IV-emp­fän­gern über ihre er­fah­run­gen mit den ar­beits­agen­tu­ren re­det oder mal den fern­se­her an­macht, dann wäre mein ers­ter im­puls jetzt nicht dar­über nach­zu­den­ken wie man im in­ter­net die men­schen­wür­de schützt, son­dern wie man sie über­all schützt.

dass auch im in­ter­net ge­fah­ren lau­ern, weiss, zu­min­dest im in­ter­net, je­der: apps die per­sön­li­che adress­bü­cher nach hau­se schi­cken, such­ma­schi­nen die nut­zer­da­ten agg­re­giert aus­wer­ten, por­no- und web­sei­ten die nut­zer­da­ten nicht or­dent­lich schüt­zen, mo­no­pol­ge­fah­ren im ebook­sek­tor, bom­big gut aus­ge­bil­de­te ver­fas­sungs­schüt­zer die emails mit­le­sen, kom­mu­ni­ka­ti­ons­platt­for­men und com­pu­ter­her­stel­ler die kei­ne tit­ten­bil­der auf ih­ren platt­for­men se­hen wol­len — die ge­fah­ren — oder bes­ser pro­ble­me — die joa­chim gauck be­schreibt sind doch vor­han­den? wir be­schäf­ti­gen und dis­ku­tie­ren sie täg­lich.

aber wenn ein tech­nisch et­was hilf­los wir­ken­der, al­ter mann auf die­se ge­fah­ren hin­weist, dann fin­det tho­mas knü­wer das „un­fass­bar“ und „zum kot­zen“? tho­mas knü­wer:

Ich halte Gaucks Aussagen für unfassbar, erst recht, weil es nicht irgendwelche frei gesprochenen Aussagen sind – sie sind schriftlich festgehalten. Verzeihen Sie die Formulierung: Ich finde diese Sätze zum kotzen.

weil tho­mas knü­wer ja ganz ger­ne aus­teilt, bei kri­tik an ihm selbst aber leicht in den em­pör­ten mi­mo­sen-mo­dus schal­tet, be­schimp­fe ich tho­mas knü­wer heu­te mal, auch wenn das et­was un­ent­spannt wirkt, in sei­nen ei­ge­nen wor­ten:
Ich hal­te Knü­wers Blog­ar­ti­kel für un­fass­bar, erst recht, weil es nicht ir­gend­wel­che frei ge­spro­che­nen Aus­sa­gen sind – sie sind schrift­lich fest­ge­hal­ten. Ver­zei­hen Sie die For­mu­lie­rung: Ich fin­de die­sen Ar­ti­kel zum kot­zen.

oder um es (dann doch lie­ber) in mei­nen wor­ten zu sa­gen: ich fin­de es scha­de, dass thi­mas knü­wer lie­ber kotzt, als ar­gu­men­tiert oder strei­tet. ich ahne aber wor­an das liegt, knü­wer deu­tet es be­reits selbst an. er fin­det die aus­sa­gen gaucks „un­fass­bar“. mit an­de­ren wor­ten: er ver­steht sie nicht.


auch die­se wor­te von joa­chim gauck wir­ken auf mich wie pla­ti­tü­den, ich schaf­fe es aber auch mit ge­walt nicht, mich drü­ber auf­zu­re­gen, drü­ber zu „kot­zen“ oder be­le­ge da­für zu fin­den, dass gauck fän­de, dass das in­ter­net die vert­fas­sung aus­höh­le.


*) der zwei­te ab­satz steht in gaucks vor­wort, wur­de aber nicht di­rekt von knü­wer zi­tiert. ich fand ihn aber wich­tig um den zu­sam­men­hang zu er­ken­nen.


die kalte platte auf vimeo

felix schwenzel

vor ein paar acht jah­ren hat­te ich schon­mal et­was weit aus­ho­lend über den film „die kal­te plat­te“ ge­schrie­ben. jetzt seit acht mo­na­ten ist der film nicht nur auf DVD zu gu­cken, son­dern auch auf vi­meo.

vimeo-video laden, info, direktlink

manchmal mag ich die content-mafia dann aber doch. sehr.

felix schwenzel


philip king

felix schwenzel

ich hab ge­ra­de nichts zu tun und hab mir die breit­band-sen­dung an­ge­se­hen und an­ge­hört in der sich phil­ip ban­se, john­ny haeus­ler und wolf­gang mi­ch­al über ir­gend­was mit me­di­en un­ter­hal­ten. ziem­lich un­er­träg­lich weil alle 3 mi­nu­ten eine wer­be­spot ein­ge­blen­det wird. frü­her war das im nacht­fern­se­hen an­ders, da lief nachts mit­un­ter eine gan­ze sen­dung frasier im pri­vat­fern­se­hen ohne ei­nen ein­zi­gen wer­be­clip durch.

mir fiel auf je­den­fall auf, dass die hal­tung von phil­ip ban­se mich an je­man­den er­in­ner­te.


ABC über apples produktionsbedingungen

felix schwenzel

ABC night­li­ne spe­cial über die pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen von ap­ple (und vie­len an­de­ren high-tech fir­men) in chi­na. an­geb­lich ist das das ers­te mal, dass jour­na­lis­ten die fa­bri­ken von fox­conn von in­nen be­tre­ten durf­ten und fra­gen durf­ten was und wen sie woll­ten.

lei­der nur mit ei­ner ame­ri­ka­ni­schen IP-adres­se zu se­hen, man braucht also ir­gend­ei­nen ei­nen VPN-zu­gang. /via

[be­son­ders gut hat mir die dis­clo­sure des re­por­ters am an­fang des spe­cials ge­fal­len.]


[nach­trag 23.02.2012]
ups, ver­ges­sen mal auf you­tube zu schau­en. dan­ke „gast“ in den kom­men­ta­ren, hier ist die you­tube-ver­si­on .


amigos

felix schwenzel

fas­zi­nie­rend der bild-zei­tung qua­si live beim fak­ten­dre­hen und (harm­lo­sen) rum­de­nun­zie­ren zu­zu­se­hen. bei ei­ner ver­an­stal­tung da­bei sein (war ix) und da­nach dar­über in der bild-zei­tung zu le­sen (hab ix), lässt durch­aus den schluss auf eine art par­al­lel-uni­ver­sum zu. in die­sem uni­ver­sum herr­schen im­mer­hin kur­ze sät­ze vor. aber es scheint dort auch ziem­lich trü­be zu sein.

beim GAL-chef von ham­burg-mit­te, mi­cha­el os­ter­burg, bin ich mir noch nicht ganz si­cher was ich von ihm hal­ten soll. es ist ja durch­aus le­gi­tim für ein bau­pro­jekt zu sein und fest auf der sei­te ei­nes in­ves­tors zu ste­hen, vor al­lem wenn da­bei ein paar so­zi­al­woh­nun­gen für den be­zirk ab­fal­len. aber des­halb auf ex­trem sach­li­che kri­tik von an­woh­nern pam­pig re­agie­ren, lässt mich dann schon stark an der eig­nung als volks­ver­tre­ter zwei­feln. sind die grü­nen in ham­burg alle so ab­ge­ho­ben?


thierry chervel über geistiges eigentum

felix schwenzel

ron­nie grob:

2. „Diesen Kuss der ganzen Welt“
(perlentaucher.de, Thierry Chervel)
Thierry Chervel zeigt auf, wie die deutschen Verlage den Begriff „geistiges Eigentum“ deuten und nutzen. „Eigentum bezeichnet die Verfügungsgewalt über eine Sache, also eigentlich das Recht, sie zu zerstören. Den Stuhl, den ich besitze, kann ich auch zerhacken und verheizen. Nicht einmal der Urheber eines Werkes aber hat diese Gewaltoption und dieses Recht, zumindest wenn das Werk veröffentlicht ist. Ist ein Werk in der Welt, gehört es ihr auch. Thomas Mann kann nicht in die Nationalbibliothek gehen und auf die Herausgabe des 'Zauberbergs' drängen, weil er den Schluss überarbeiten will.“

fe­lix schwen­zel:

ganz grossartig. unbedingt lesen.


joachim gauck

felix schwenzel

jetzt wo joa­chim gauck bun­des­prä­si­dent wer­den soll, habe ih mei­nem ar­ti­kel vom juni vor­letz­ten jah­res ei­gent­lich nichst hin­zu­zu­fü­gen. hier sind noch ein paar wei­te­re ar­ti­kel die ich 2010 zu joa­chim gauck schrob.


na gut. zwei klei­nig­kei­ten möch­te ich doch noch hin­zu­fü­gen. den witz den joa­chim hauck in der pres­se­kon­fe­renz eben mit mer­kel, rös­ler und ga­bri­el mach­te, dass er ein biss­chen ver­wirrt und noch nicht­mal ge­wa­schen sei war nicht nur wit­zig, son­dern zeigt wel­ches ver­ständ­nis joa­chim gauck von wür­de hat: näm­lich nicht das ge­spreiz­te, et­was stei­fe und in­sze­nier­te von chris­ti­an wulff, son­dern ei­nes das sich aus selbst­be­wusst­sein und ent­spannt­heit zu­sam­men­setzt. und was mir auch auf­fiel: gauck höre ich, auch wenn er ein biss­chen pas­to­ral klingt, ger­ne zu. er be­tont die wor­te so, dass man ihm ger­ne zu­hört und nicht beim zu­hö­ren stol­pert, wie es pas­sie­ren konn­te, wenn chris­ti­an wulff sprach.

ich glau­be joa­chim gauck wird ein gu­ter prä­si­dent, der kei­ne un­schuld­ver­mu­tun­gen für sich in an­spruch neh­men wer­den muss.

[nach­trag 20.02.2012]
da es in den kom­men­ta­ren und an­ders­wo ein the­ma ist, ko­pie­re ich mal ei­nen kom­men­tar von mir wei­ter un­ten hier­ein: ob man aus ein paar aus dem zu­sam­men­hang ge­ris­se­nen zi­ta­ten (aber sie stan­den doch in­ner zei­tung!) auf gaucks cha­rak­ter schlies­sen kann weiss ich nicht. ich habe aber das ge­fühl eher nicht.


filter bubble

felix schwenzel

die idee von eli pa­ri­sers fil­ter­bla­sen-pro­blem habe ich bis­her im­mer in­tui­tiv ab­ge­lehnt, ob­wohl ich bis­her nichts von pa­ri­ser ge­le­sen habe oder ihn selbst über sei­ne idee habe re­den hö­ren (an­de­re schon). heu­te floss mir die­ses book­mark von der tech­nik­ab­tei­lung des guar­di­ans in den RSS-rea­der*. das book­mark ver­link­te auf ei­nen kur­zen vor­trag von eli pa­ri­ser auf ei­ner TED-kon­fe­renz im früh­jahr 2011. hier die you­tube-ver­si­on:

guar­di­an­tech war von dem vor­trag ziem­lich be­geis­tert:

Stunning talk, just nine minutes long, whose key message is embodied by comparing two peoples' searches on one word: Egypt. [The best use you'll make of nine minutes today.]

mich hat das nicht wirk­lich über­zeu­gen kön­nen. ich glau­be es geht wie im­mer um die wahl der werk­zeu­ge und um kom­pe­tenz im um­gang mit die­sen werk­zeu­gen. wenn ich eine zei­tung als werk­zeug um an in­for­ma­tio­nen zu kom­men an­se­he, dann brau­che ich be­stimm­te fä­high­kei­ten um das sinn­voll zu nut­zen: ich muss le­sen kön­nen, ich soll­te un­ge­fähr wis­sen wie die ar­ti­kel ent­ste­hen (re­cher­chiert und re­di­giert von men­schen die ir­ren kön­nen oder auch mal ir­ren wol­len), ich soll­te im­mer eine kri­ti­sche di­stanz wah­ren und din­ge die ich lese in fra­ge stel­len oder mit an­de­ren quel­len ver­glei­chen. das glei­che gilt für mo­der­ne­re werk­zeu­ge wie such­ma­schi­nen, so­zia­le netz­wer­ke oder on­line pu­bli­ka­tio­nen. will ich mir eine au­to­no­me mei­nung bil­den, soll­te ich im­mer ver­su­chen zu ver­ste­hen wie das was ich kon­su­mie­re ent­steht, es hin­ter­fra­gen, ver­glei­chen und prü­fen.

faul­heit oder in­kom­pen­tenz im um­gang mit werk­zeu­gen führt in zu ab­hän­gig­keit und ein­ge­schränk­ter wahr­neh­mung. das war schon im­mer so. wer nur die bild-zei­tung liest, weiss über die welt nur das, was die bild­zei­tung ihm über die welt er­zählt oder er­zäh­len will. das muss nicht zwangs­läu­fig schlecht sein, es könn­te ja sein, dass die ma­cher der bild­zei­tung den an­spruch ver­fol­gen ih­ren le­sern ein aus­ge­wo­ge­nes und fai­res bild von er­eig­nis­sen in der welt zu ver­mit­teln (schon klar, dass das nicht so doll der fall ist). aber der aus­weg aus ei­ner bild­zei­tungs-bla­se (und je­der an­de­ren me­di­en­bla­se) ist ei­gent­lich ganz ein­fach: ne­ben der bild auch an­de­re zei­tun­gen zu le­sen. oder wal­raff le­sen. bü­cher le­sen. rei­sen. stu­die­ren.

es gibt sechs schril­lio­nen aus­we­ge aus fil­ter­bla­sen. aber sie ha­ben alle eine ent­schei­den­de ei­gen­schaft: man muss ak­tiv et­was da­ge­gen tun. da der ers­te schritt um et­was zu un­ter­neh­men na­tür­lich ein ge­wis­ses be­wusst­sein vor­aus­setzt, ist das was eli pa­ri­ser tut eine gute sa­che: er zeigt die po­ten­zi­el­len pro­ble­me die uns in fil­ter­bla­sen füh­ren könn­nen auf.

was pa­ri­ser al­ler­dings nicht deut­lich ge­nug macht: wir selbst müs­sen den arsch hoch­krie­gen.


ich glau­be auch nicht, dass die pro­ble­ma­tischs­ten fil­ter­bla­sen durch me­di­en­kon­sum oder man­geln­de me­di­en­kom­pe­tenz ent­ste­hen. sie ent­ste­hen durch un­se­re le­bens­wei­se. der mensch lebt nun­mal ger­ne in be­stimm­ten so­zia­len ver­bän­den. man kann nicht teil je­der (ge­sell­schaft­li­chen) grup­pe sein. man sucht sich meis­tens eine aus und die­se grup­pen­zu­ge­hö­rig­keit be­stimmt dann auch zu gros­sen tei­len die wahr­neh­mung.

ich habe das als be­son­ders krass emp­fun­den, als ich nach mei­nem ab­itur erst zi­vil­dienst und dann eine aus­bil­dung ge­macht habe. ob­wohl ich in den ers­ten 18 jah­ren mei­nes le­bens nicht we­nig ge­le­sen und ge­se­hen habe, war mein welt­bild doch sehr stark ge­fil­tert. seit dem quer­le­sen von di­ver­sen phi­lo­so­phen wuss­te ich zwar auch, dass ich nichts weiss und auch un­mög­lich die welt so er­ken­nen kann wie sie ist, das hin­der­te mich aber nicht dar­an auch ein über­zeug­ter klug­scheis­ser zu sein (bis heu­te).

wäh­rend mei­nes zi­vil­diens­tes und mei­ner aus­bil­dung emp­fand ich es als aus­ge­spro­chen über­ra­schend zu er­fah­ren wel­che le­bens­wei­sen, an­sich­ten und pro­ble­me aus­ser­halb ei­nes gym­na­si­ums und ei­nes mit­tel­klas­se­haus­halts exis­tie­ren. ich er­kann­te in mei­ner zi­vil­dienst- und aus­bil­dungs­fil­ter­bla­se, dass ich die letz­ten 18 jah­re in ei­ner gym­na­si­ums- und mit­tel­klas­se­fa­mi­li­en­bla­se leb­te.

ich er­kann­te aber auch, dass der be­vor­zug­te le­bens­raum der men­schen bla­sen sind. und der ein­zi­ge weg aus ei­ner bla­se be­steht dar­in, in an­de­re bla­sen zu stei­gen. die werk­zeu­ge, um mög­lichst vie­le bla­sen zu be­tre­ten lie­gen auf der hand: rei­sen, le­sen, neu­gier­de, ex­pe­ri­men­tier­freu­de, ler­nen, kom­mu­ni­zie­ren und le­sen, le­sen und le­sen.

aber das wich­tigs­te werk­zeug ist und bleibt das stän­dig auf­ge­frisch­te be­wusst­sein, dass wir nun­mal in bla­sen le­ben und dass es werk­zeu­ge da­ge­gen gibt, die wir im­mer wie­der ak­tiv nut­zen müs­sen.


*) auf pin­board kann man an­de­ren nut­zern fol­gen, den RSS-feed all der pin­board-ac­counts de­nen ich fol­ge, habe ich abon­niert, was dazu führt, dass ich ziem­lich vie­le book­marks in mei­nen RSS-feed ge­spült be­kom­me.


german inhalte alliance

felix schwenzel

als ich heu­te früh die­se pres­se­mit­tei­lung der „deut­schen con­tent al­li­anz“ (war­um ei­gent­lich nicht „ger­man in­hal­te al­li­ance“?) über­flog, blieb ich an die­sen an­der­t­alb sät­zen hän­gen:

Es seien jetzt eindeutige Signale notwendig, die Reform anpacken und durchsetzen zu wollen, da sonst die Gefahr einer Kluft zwischen der deutschen Kreativwirtschaft und den Gruppen unserer Gesellschaft, die den Schutz des geistigen Eigentums als einen Angriff auf die Freiheit im Internet diskreditierten, bestehe. Diese Freiheit sei ein hohes, unbestrittenes Gut, solange sie nicht als Rechtlosigkeit interpretiert werde.

frei­heit ist eine in­ter­pre­ta­ti­ons­sa­che? oder wer sei­ne rech­te nicht an­spruch nimmt, ver­wan­delt sei­ne frei­heit in ein be­streit­ba­res gut? na­tür­lich meint der 13jäh­ri­ge schü­ler­prak­ti­kant der die­se pres­se­mit­tei­lung ver­fasst hat, dass man sei­ne frei­heit ver­lie­ren kann, wenn man recht und ge­setz nicht re­spek­tiert. oder viel­leicht auch (aber das weiss man halt we­gen der un­ge­len­ken spra­che nicht so ge­nau), dass man sei­ne frei­heit ver­lie­ren soll­te, wenn man ge­gen nut­zungs-li­zen­zen ver­stösst.

das wa­ren nur so an­der­t­alb ge­dan­ken, die mir beim ers­ten über­flie­gen in den sinn ka­men. dann bin ich zu ikea und aldi ge­fah­ren und hab ver­ges­sen mich über die pres­se­mit­tei­lung auf­zu­re­gen. ste­fan nig­ge­mei­er hat sich aber j sei dank so über den text auf­ge­regt, dass er ihn nach al­len re­geln der kunst zer­legt hat.

der text von ste­fan nig­ge­mei­er ist üb­ri­gens ein ex­em­pla­ri­sches bei­spiel da­für, was man ma­chen muss, um in die­sem in­ter­net la­wi­nen­ar­tig ver­linkt zu wer­den:

  • am anfang ein twitterbares kurzzitat zur einleitung:
    In der »Deutschen Content Allianz« haben sich die Dieter Gornys dieses Landes zusammengeschlossen. Sie versuchen, sich vor dem Ertrinken zu bewahren, indem sie sich gegenseitig umklammern und das Wasser beschimpfen.
  • am ende ein absatz, den blogger zitieren können, wenn sie den artikel verlinken:
    Diese Erklärung ist ein aufschlussreiches Dokument. Es macht anschaulich, in welchem Maße ein Verein, der behauptet, für die Existenz hochwertiger Inhalte zu stehen, nicht einmal in der Lage ist, selbst einen Inhalt zu formulieren, der verständlich, sprachlich richtig und inhaltlich korrekt ist. Die Presseerklärung ist mit all ihrem Sprachmüll und ihrer Gedankenlosigkeit ein Dokument der Hilflosigkeit.
  • einen gegner, der sich selbst als „content-irgendwas“ bezeichnet
  • ein zitat von sascha lobo:
    Inhalte nennt man in Deutschland immer dann ›Content‹, wenn jemand damit Geld verdienen will.

„werkstattgespräch“

katia kelm und felix schwenzel

wer sich für den news­let­ter des quar­tiers­ma­na­gers ein­ge­tra­gen hat­te be­kam die ein­la­dung zum work­shop per mail. im vor­feld hiess es zwar, dass wurf­zet­tel ver­teilt wer­den soll­ten, in un­se­rem haus wur­den je­doch kei­ne wurf­zet­tel ver­teilt. auch in an­de­ren häu­sern am kuh­berg und eich­holz nicht.
ein paar tage vor dem work­shop wur­den im­mer­hin zwei auf­stel­ler auf der stras­se an­ge­bracht – dumm nur, dass die aus­stel­lung der ent­wür­fe, die eben­falls auf den auf­stel­lern be­wor­ben wur­de, be­reits am wo­chen­en­de zu­vor statt­ge­fun­den hat­te.

da­für war der work­shop im­mer noch recht gut be­sucht. für ei­nen „work­shop“ fast et­was zu gut, aber es war ja auch kein work­shop mehr: bei der un­ter aus­schluss der öf­fent­lich­keit statt­ge­fun­de­nen son­der­sit­zung des stadt­pla­nungs­aus­schus­ses wur­de er um­be­nannt in „werk­statt­ge­spräch“.

das „werk­statt­ge­spräch“ war dann auch eher eine in­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung, bei der im an­schluss fra­gen ge­stellt wer­den konn­ten. fron­tal zum pu­bli­kum sas­sen die in­itia­to­ren (für die fir­ma eu­ro­land die her­ren horx und ro­choll, so­wie herr din­se von din­se feest zurl), da­hin­ter eine lein­wand für die power­point­prä­sen­ta­ti­on. aus­ser­dem gab es ei­nen mo­de­ra­tor, der die wort­mel­dun­gen mo­de­rier­te.

an der hin­te­ren wand wa­ren auch ein paar stuhl-halb­krei­se um im­pro­vi­sier­te flip-charts auf­ge­baut, da aber das in­ter­es­se des pu­bli­kums gar nicht dar­in lag, sich ir­gend­et­was net­tes für das erd­ge­schoss aus­zu­den­ken oder etwa die fas­sa­den­far­be zu be­stim­men son­dern ein­zig, zu er­rei­chen, dass das ding nicht so un­pro­por­tio­nal und hoch ge­baut wird, er­üb­rig­ten sich die stuhl­krei­se.

es gab kaf­fee und bröt­chen, stell­wän­de mit ent­wür­fen, vi­sua­li­sie­run­gen und ver­schat­tungs­stu­di­en so­wie ein stadt­teil-mo­dell. es liess sich je­doch (ab­ge­se­hen von den bröt­chen) nichts ent­de­cken, was nicht schon be­kannt ge­we­sen wäre.

neubau im alten hafenviertel hamburg (das ding was ein wenig an ein brötchen mit verrutschtem belag erinnert)

3 stun­den wa­ren ein­ge­plant. gut das ers­te drit­tel ging für vor­trä­ge der in­ves­to­ren und des ar­chi­tek­ten drauf, da­nach war zeit für fra­gen aus dem pu­bli­kum bzw. eine dis­kus­si­on. als der mo­de­ra­tor nach der ers­ten hälf­te dar­auf hin­wies, dass nun eine mit­tags­pau­se auf dem pro­gramm stün­de, lehn­ten die an­woh­ner mehr­heit­lich dan­kend ab.

eu­ro­land schien sich das mit der bür­ger­be­tei­li­gung ir­gend­wie an­ders vor­ge­stellt zu ha­ben. ein­fa­cher viel­leicht. zu­min­dest ent­stand un­ter den an­woh­nern wäh­rend der ver­an­stal­tung kei­ne all­zu­gros­se be­geis­te­rung für das pro­jekt. der ar­chi­tekt und die in­ves­to­ren wa­ren nach wie vor ziem­lich be­geis­tert von ih­rem pro­jekt, al­ler­dings we­ni­ger an­ge­tan von der im­mer wie­der ar­ti­ku­lier­ten for­de­rung der an­woh­ner nach ei­ner ge­rin­ge­ren bau­hö­he.

die eu­ro­land-ver­tre­ter be­müh­ten sich nach kräf­ten, ihr pro­jekt ins bes­te mög­li­che licht zu rü­cken. auch der achi­tekt plau­der­te mun­ter drauf­los, wie er ex­tra auf den kicht­turm ge­kra­xelt sei, um die si­tua­ti­on mal von dort oben zu be­trach­ten, und wie er sich dar­um küm­mern wol­le, dass das ge­bäu­de auf der ge­gen­über­lie­gen­den stras­sen­sei­te auch noch ein ge­schoss oben­drauf be­kommt und da­mit gleich hoch sei.

in die­sem zu­sam­men­hang wur­den wie­der die­sel­ben vi­sua­li­sie­run­gen ge­zeigt, die in den ver­gan­ge­nen mo­na­ten schon öf­ter mo­niert wur­den. zu­letzt so­gar von mit­glie­dern der sta­p­la-sit­zung im ok­to­ber. wei­te­re vi­sua­li­sie­run­gen, auch aus an­woh­ner­per­spek­ti­ve, wür­den nach­ge­reicht, hiess es da­mals. neu war nun le­dig­lich eine 3D-ani­ma­ti­on, die aber eben­falls fast aus­schliess­lich an­sich­ten aus „tou­ris­ten­per­spek­ti­ve“ um­fass­te.

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eu­ro­land be­klag­te, dass das pro­jekt in ver­schie­de­nen be­rich­ten falsch dar­ge­stellt wur­de. so sei zum bei­spiel von ei­gen­tums­woh­nun­gen nie die rede ge­we­sen, man sei so­gar be­reit, dies ver­trag­lich zu­zu­si­chern. dar­auf­hin er­klär­te ein an­woh­ner, dass es für die meis­ten bür­ger über­haupt kei­ne rol­le spie­le, ob dort nun ei­gen­tums­woh­nun­gen oder woh­nun­gen zu hoch­preis­mie­ten ent­stün­den.

ein wei­te­rer aspekt, mit dem eu­ro­land zu punk­ten ver­such­te, war der „bio­super­markt“. im lau­fe der ver­an­stal­tung wur­de der „bio­super­markt“ fast zu ei­ner art run­ning gag.
bei der stadt­teil­kon­fe­renz im sep­tem­ber hat­te ein an­woh­ner als spon­ta­ne idee für die erd­ge­schoss­nut­zung des neu­baus ei­nen bio­super­markt vor­ge­schla­gen und dar­aus mach­te eu­ro­land nun ge­wis­ser­mas­sen das haupt­glied ih­rer ar­gu­men­ta­ti­ons­ket­te: sie woll­ten ei­nen bio­super­markt, wir set­zen das für sie um – wie sie se­hen, hö­ren wir auf sie, also was wol­len sie denn jetzt noch?!
es sei­en so­gar be­reits ge­sprä­che mit po­ten­zi­el­len be­trei­bern ge­führt wor­den und sei zu dem schluss ge­kom­men, dass man an die­sem ort so et­was pro­fi­ta­bel be­trei­ben kön­ne.

doch so auf­merk­sam eu­ro­land auf ei­nen ein­zel­nen ein­wurf wie „bio­super­markt“ hör­te, so taub gab man sich auf mehr­fach ge­äus­ser­te aus­sa­gen wie „zu hoch“ oder „zu klot­zig“.

fast jede an­woh­ner-wort­mel­dung for­der­te ei­nen ver­zicht auf ein bis zwei stock­wer­ke. oh­ne­hin schon schma­le stras­sen wür­den ver­engt, ge­gen­über lie­gen­de ge­bäu­de ver­schat­tet, vor­han­de­ne grün­flä­che über­baut und ver­schie­de­ne blick­ach­se zum ha­fen ver­stellt.

aber nicht­mal das nut­zungs­kon­zept schaf­fe für die be­woh­ner des vier­tels ei­nen er­kenn­ba­ren mehr­wert. we­der in­halt­lich noch for­mal neh­me der ge­plan­te neu­bau ei­nen ech­ten be­zug auf das vier­tel und die in­ter­es­sen der an­woh­ner.
wenn eu­ro­land tat­säch­lich, wie es vor­gibt, an ei­nem gu­ten aus­kom­men mit den be­woh­nern des vier­tels ge­le­gen ist, soll­te es den be­woh­nern ein stück weit ent­ge­gen­kom­men und zwei oder min­des­tens ein ge­schoss nied­ri­ger zu bau­en.

auf die fra­ge „ist es denn für sie denk­bar, ein ge­schoss we­ni­ger zu bau­en?“ hiess es, die pla­nung sei schon zu weit fort­ge­schrit­ten, man müs­se dann ja al­les noch­mal über­ar­bei­ten, das sei schlecht mög­lich. ei­nen al­ter­na­tiv-ent­wurf gebe es lei­der auch nicht. aus­ser­dem kön­ne man schliess­lich auch nicht je­den ein­zel­fall be­rück­sich­ti­gen (bloss weil ein­zel­ne ihre schö­ne aus­sicht ver­lie­ren, kön­ne man ja nicht ein der­art kom­plex­tes pro­jekt ein­fach um­wer­fen).

die bit­te ei­ner an­woh­ne­rin, die mehr­heit­li­che kri­tik an der höhe des ge­plan­ten neu­baus doch ernst zu neh­men und nicht als „ein­zel­fäl­le“ klein­zu­re­den, führ­te in der ant­wort von kars­ten horx auf di­rek­tem wege wie­der zu­rück zum bio­super­markt.

ein wei­te­res ar­gu­ment der eu­ro­land-ver­tre­ter ge­gen eine nied­ri­ge­re ku­ba­tur war die fi­nan­zier­bar­keit. dies wur­de be­reits bei der stadt­teil­kon­fe­renz dis­ku­tiert, als sich eu­ro­land um ver­ständ­nis da­für be­müht hat­te, dass eine ge­wis­se grö­ße und höhe un­um­gäng­lich sei. man habe das grund­stück zu ei­nem sehr ho­hen preis er­wor­ben und ir­gend­wie müs­se das geld schliess­lich auch wie­der rein­kom­men.

was bei dem „werk­statt­ge­spräch“ al­ler­dings ans licht kam war die nicht ganz ne­ben­säch­li­che in­for­ma­ti­on, dass eu­ro­land noch gar nicht die ge­sam­te flä­che ge­hört, auf der sie zu bau­en pla­nen. um so bau­en zu kön­nen wie ge­plant, muss eu­ro­land noch grund und bo­den von der stadt hin­zu kau­fen und ist dar­auf an­ge­wie­sen, dass die stadt ihr da­bei preis­lich ent­ge­gen kommt. tut die stadt dies nicht wür­de das pro­jekt mög­li­cher­wei­se schei­tern.

mit 50% ge­för­der­tem wohn­raum und der wohn­raum-für-men­schen-mit-be­hin­de­rung-trumpf­kar­te hofft eu­ro­land nun die stadt in eine lage zu brin­gen, in der sie ih­nen ent­ge­gen kom­men muss.

vor die­sem hin­ter­grund er­schien die dis­kus­si­on um die höhe in kor­re­la­ti­on zur fi­nan­zier­bar­keit na­tür­lich in ei­nem ganz neu­en licht. ein an­woh­ner mel­de­te sich zu wort und frag­te, wie­so es ei­gent­lich die bür­ger aus­ba­den müss­ten, wenn ein in­ves­tor zu­viel geld für ein grund­stück aus­ge­ge­ben habe. es sei doch be­denk­lich, dass selbst wenn die stadt den in­ves­to­ren ent­ge­gen käme, in­dem sie den hin­zu­kauf von bil­li­gem grund er­mög­li­che, eine op­ti­ma­le ge­schoss­flä­chen­nut­zung trotz­dem nur durch eine ma­xi­mal hohe be­bau­ung er­zielt wer­den kann. eine bau­hö­he, die in die­ser höhe im vier­tel bis­her noch gar nicht mög­lich war und nur durch än­de­rung der be­bau­ungs­plä­ne (der­zeit aus­ge­wie­sen als grün­flä­che) mög­lich wür­de.

im lau­fe der dis­kus­si­on wur­de die be­fürch­tung ge­äus­sert, dass sich mög­li­cher­wei­se nie­mand „traue“ ein pro­jekt, das güns­ti­gen wohn­raum für „be­hin­der­te“ schaf­fe, zu kri­ti­sie­ren. so­ge­se­hen sei ein wohn­kon­zept für men­schen mit be­hin­de­rung und äl­te­re mit­bür­ger auch als eine form von er­pres­sung wahr­nehm­bar.

an die an­we­sen­den po­li­ti­ker wur­de der vor­wurf ge­rich­tet, dass die stadt bis­her kaum ernst­haft an der för­de­rung sol­chen wohn­raums für men­schen mit be­hin­de­rung in­ter­es­siert ge­we­sen sei, da die po­ten­zia­le für sol­che pro­jek­te in der na­he­ge­le­ge­nen ha­fen­ci­ty noch nicht mal an­satz­wei­se aus­ge­schöpft wur­den. auch in der „neu­en mit­te“ von al­to­na sei bis­her von sol­chem ge­för­der­ten wohn­raum nichts zu er­ken­nen.

nichts spre­che ge­gen die ver­ga­be von 50% der §5-schein-woh­nun­gen an ei­nen be­hin­der­ten­ver­band, aber der be­darf des ha­fen­vier­tels könn­te die­sen ge­för­der­ten an­teil des neu­baus eben­falls pro­blem­los fül­len. schliess­lich be­nö­ti­gen nicht nur die al­ler­ärms­ten in un­se­rer ge­sell­schaft hil­fe, son­dern auch die "ein-biss­chen-ar­men" oder kin­der­rei­che fa­mi­li­en.


nicht ganz so klug wie die dis­kus­si­ons­bei­trä­ge aus dem pu­bli­kum wa­ren die des GAL-frak­ti­ons­vor­sit­zen­den mi­cha­el os­ter­burg. die­ser schien auch aus­ge­spro­chen ver­ständ­nis­los für die mehr­heit­li­che ab­leh­nung der 7 ge­schos­se und mach­te aus sei­ner be­geis­te­rung für das pro­jekt und die fir­ma eu­ro­land kei­nen hehl.

ein­zel­nen ge­spächs­bei­trä­gen aus dem pu­bli­kum zu fol­gen ist si­cher auch nicht so ein­fach, wenn man wäh­rend der ge­sam­ten dis­kus­si­on an sei­nem i-pho­ne und i-pad rum­dad­delt oder kaf­fee ho­len ist, dass der GAL-mann sich aber nicht­mal die mühe mach­te, auf­zu­schau­en, als ein teil­neh­mer der ver­an­stal­tung die an­we­sen­den po­li­ti­ker di­rekt an­sprach, war schon et­was ir­ri­tie­rend.

die her­ab­las­sung mit der er das an­we­sen­de pu­bli­kum zu­recht wies: „sie wol­len kei­nen bio­super­markt, kei­ne land­kar­ten, kei­ne gas­tro­no­mie – lang­sam müs­sen sie sich aber schon mal über­le­gen, was sie ei­gent­lich wol­len!“ war eben­falls er­staun­lich.

im­mer­hin sorg­te er auch für ei­nen gu­ten la­cher als er das pu­bli­kum be­lehr­te, dass man sich doch freu­en kön­ne, wenn auf die­se wei­se auch mal men­schen mit be­hin­de­rung ei­nen elb­blick be­kä­men.
was herr os­ter­burg hier­bei über­sah war, dass sich der ge­för­der­te wohn­raum nur über die un­te­ren stock­wer­ke er­stre­cken soll, wäh­rend der elb­blick nur men­schen mit ent­spre­chen­dem ein­kom­men vor­be­hal­ten sein wird. an­de­rer­seits gibt es na­tür­lich auch men­schen mit be­hin­de­rung und ver­mö­gen, viel­leicht mein­te er ja die.

os­ter­burg schien die in­ter­es­sen der an­woh­ner vor al­lem lä­cher­lich, ego­is­tisch und all­ge­mein igno­rie­rens­wert zu hal­ten. man frag­te sich, ob os­ter­burg hin­ter ir­gend­ei­ner un­sicht­ba­ren ka­rot­te her­rennt, die ihm eu­ro­land vor die nase hält, ob er eu­ro­land ein­fach so knor­ke fin­det oder ob ihm bür­ger­be­tei­li­gung ein­fach grund­sätz­lich zu­wi­der ist.


eu­ro­land da­ge­gen meint es tat­säch­lich ernst mit der bür­ger­be­tei­li­gung. man will auf je­den fall den ein­druck ver­mei­den, dass man an den in­ter­es­sen der bür­ger vor­bei agie­re. al­ler­dings ist die vor­stel­lung von bür­ger­be­tei­li­gung bei eu­ro­land eine et­was an­de­re als bei den be­trof­fe­nen: eu­ro­land möch­te die bür­ger von ih­ren plä­nen über­zeu­gen, die bür­ger möch­ten die plä­ne än­dern und die ne­ga­ti­ven aus­wir­kun­gen auf das vier­tel mög­lichst ge­ring hal­ten.

der an­schein von bür­ger­be­tei­li­gung und ak­zep­tanz ist na­tür­lich auch enorm wich­tig für die wei­te­ren ver­hand­lun­gen von eu­ro­land mit der stadt und der ver­wal­tung. er ist ne­ben den 50% ge­för­der­ten wohn­raum und der (an­geb­li­chen) ver­bes­se­rung der s-bahn-ein­gangs­si­tua­ti­on das pfund mit dem eu­ro­land in den ver­hand­lun­gen zu wu­chern ge­denkt.

es bleibt zu hof­fen, dass zu­min­dest ein paar der an­we­sen­den ver­tre­ter der ver­wal­tung und der po­li­tik an­ders ge­strickt sind als mi­cha­el os­ter­burg und das, was die an­woh­ner er­staun­lich sach­lich vor­ge­tra­gen ha­ben, ernst­neh­men und mit in die wei­te­ren ver­hand­lun­gen mit eu­ro­land ein­brin­gen. schenkt man den wor­ten des SPD-ver­tre­ters arik will­ner und des lei­ters des zu­stän­di­gen stadt­pla­nungs­amts mi­cha­el ma­the glau­ben, könn­ten die ver­hand­lun­gen für eu­ro­land kom­pli­zier­ter als er­war­tet ver­lau­fen.


cross­post von ka­tia­kelm.de. dort bit­te auch kom­men­tie­ren, falls nö­tig.


„telegraphen lunch“

felix schwenzel

letz­te wo­che diens­tag fand das zwei­te von mir be­such­te und von der te­le­kom organ­sier­te „te­le­gra­phen lunch“ statt. das an­ge­kün­dig­te the­ma lau­te­te: „Scheu­klap­pen im Netz – Über­neh­men Al­go­rith­men die Kon­trol­le über un­ser Wis­sen?“

das tat­säch­lich dis­ku­tier­te the­ma war dann such­ma­schi­nen-re­gu­lie­rung, ja oder nein. die bei­den dis­ku­tan­ten, oder „im­puls­ge­ber“, wie die te­le­kom das nennt, wa­ren der goog­le-lob­by­ist max sen­ges, der auf sei­nem blog schwie­rig­kei­ten zeigt, zwi­schen den wor­ten „dis­clai­mer“ und „dis­clo­sure“ zu un­ter­schei­den und als im­puls eine von ihm er­stell­te mind­map be­sprach, und der die-welt-jour­na­list ul­rich clauß.

bei sei­nem vor­trag er­wähn­te sen­ges eine men­ge wohl-for­mu­lier­te selbst­ver­ständ­lich­kei­ten und din­ge die man eben von je­man­dem der für goog­le ar­bei­tet er­war­tet. fil­ter und gate­kee­per habe es schon im­mer ge­ge­ben, mo­no­po­li­sie­rung sei kein pro­blem, da die nächs­te such­ma­schi­ne oder der bes­se­re such­al­go­rit­mus im­mer nur ei­nen klick weit ent­fernt sei und die von eli pa­ri­ser be­fürch­te­te „fil­ter-bubble“ sei nicht zu be­fürch­ten, weil die such­al­go­rit­men irre kom­plex und selbst­ler­nend sei­en.

max sen­ges schien mir, ob­wohl ich dazu neig­te ihm in fast je­dem ein­zel­nen punkt zu­zu­stim­men, eine spur zu de­fen­siv und ar­gu­men­ta­tiv flach. ar­gu­men­ta­tiv hol­te ul­rich clauß ganz weit aus, lei­der so weit, dass ihm kaum noch je­mand fol­gen konn­te, wie spä­te­re nach­fra­gen aus dem pu­bli­kum zeig­ten. er ver­brach­te gros­se tei­le sei­nes im­puls­vor­trags da­mit, die fil­ter-bubble-theo­rie von pa­ri­ser noch wei­ter zu in­tel­lek­tua­li­si­ern, was bei mir zeit­wei­se zu schlaf-im­pul­sen führ­te.

trotz­dem hat­te er ein paar ar­gu­men­te im ge­päck, die nicht ganz von der hand zu wei­sen sind. ei­nes lau­te­te, dass neue, freie und un­re­gu­lier­te märk­te fast im­mer zu mo­no­po­len führ­ten — was im fall von goog­le, face­book und dem sprin­ger-ver­lag nicht ganz von der hand zu wei­sen ist. des­halb, so for­der­te er, sol­le der such­ma­schi­nen­markt, ge­nau wie je­der an­de­re me­di­en­markt re­gu­liert wer­den, um kon­zen­tra­ti­on zu ver­hin­dern und kon­ku­renz zu­zu­las­sen. nein, man müs­se die al­go­rit­men die bei goog­le oder an­de­ren such­ma­schi­nen, me­di­en oder gate­kee­pern ar­bei­te­ten nicht ver­ste­hen oder gar of­fen­le­gen — aber man müs­se den wett­be­werb die­ser al­go­rit­men er­mög­li­chen. ich fand das ein­leuch­tend, be­kom­me aber ganz schnell kal­te füs­se, wenn ich mir auch nur an­satz­wei­se vor­stel­le, wie eine sol­che re­gu­lie­rung aus­se­hen soll — und wer die­se re­gu­la­ri­en for­mu­lie­ren soll. un­ser po­li­ti­sches sys­tem scheint mir da­für ex­trem un­ge­eig­net.

im lau­fe der dis­kus­si­on und auf ant­wort auf ei­nen län­ge­ren als fra­ge ge­tarn­ten re­de­bei­trag vom stell­ver­tre­ten­den vor­sit­zen­den der in­ter­net en­quete-kom­mis­si­on ge­rold rei­chen­bach, sag­te ul­rich clauß (sinn­ge­mäss), dass zu je­der form von krea­ti­vi­tät und in­no­va­ti­on auch da­zu­ge­hö­re, kei­ne ah­nung von dem was man ma­che zu ha­ben. was, je län­ger ich drü­ber nach­den­ke, auch nicht un­be­dingt für re­gu­lie­rung und bü­ro­kra­ti­sie­rung von such­ma­schi­nen oder web­diens­ten spricht.

ich glau­be künf­tig soll­ten die ver­an­stal­ter sich ent­schei­den, ob sie „im­pul­se“, sprich kurz­vor­trä­ge oder dis­kus­sio­nen ha­ben wol­len. bei­des zu­sam­men in die­sem zeit­lich et­was en­gen rah­men geht mei­ner mei­nung nach nicht. es wür­de auch nichts scha­den die the­men et­was schär­fer oder kon­tro­ver­ser zu for­mu­lie­ren, so dass sich die dis­ku­tan­ten or­dent­lich strei­ten kön­nen, statt rum­zu­par­lie­ren. mehr kon­tro­ver­se de­bat­te als the­sen­ab­la­dung mit pe­ri­phä­rer mo­de­ra­to­ren-an­bin­dung.

ge­ret­tet hat die ver­an­stal­tung (na­tür­lich) das es­sen und die ge­le­gen­heit 10 mi­nu­ten mit kath­rin pas­sig zu plau­dern.

hier ist ein blog­ein­trag zur ver­an­stal­tung auf dem te­le­kom-blog, der auch mit dem fol­gen­den film­chen ver­ziert wur­de:

youtube-video laden, info, direktlink

everything is a remix, teil 4

felix schwenzel

teil 4 der gran­dio­sen se­rie ever­t­hing is a re­mix:

kir­by fer­gu­son:

Our system of law doesn't acknowledge the derivative nature of creativity. Instead, ideas are regarded as property, as unique and original lots with distinct boundaries. But ideas aren't so tidy. They're layered, they’re interwoven, they're tangled. And when the system conflicts with the reality... the system starts to fail.

das trans­script des vier­ten teils hier. /via


links und ausfall vom 15. und 16.02.2012

felix schwenzel

die (fast) täg­li­chen links hab ich heu­te beim bild­blog, bzw. bei 6vor9 ge­pos­tet. das mach ich mor­gen auch noch­mal.


von ges­tern mit­tag bis heu­te mit­tag lief wir­res.net gar nicht bis holp­rig. mein ser­ver-ver­mie­ter (kein ei­gen­tum, kein haus, nur ne klei­ne woh­nung in ei­nem mehr­fa­mi­li­en­haus) hat den ser­ver auf dem ich mich seit fast 10 jah­ren ein­ge­mie­tet habe auf neue hard­ware um­ge­zo­gen. das hat­te auch zur fol­ge, dass die lan­ge an­ge­droh­te um­stel­lung auf php5 und apa­che2 er­folg­te. das hat lei­der al­les nicht so toll ge­klappt, ei­ner­seits weil der apa­che auf ei­ni­ge alte ein­trä­ge in der .ht­ac­cess-da­tei zi­ckig re­agier­te und an­de­rer­seits weil ein paar ein­stel­lun­gen nicht vom al­ten zum neu­en ser­ver mit­ge­zo­gen wur­den. jetzt soll­te al­les wie­der funk­tio­nie­ren.

theo­re­tisch soll­te jetzt auch al­les et­was schnel­ler funk­tio­nie­ren. ob der ser­ver al­ler­dings so sta­bil ist, dass er eine er­wäh­nung in ei­nem tweet von @tim­pritl­ove oder @six­tus ver­kraf­tet, glaub ich noch nicht so ganz. mal schau­en. viel­elicht schreib ich ja mal was aus­rei­chend in­ter­es­san­tes um das zu tes­ten.


„viel gelobtes design“

felix schwenzel

alex­an­der von streit:

Markus Rindermann hat das viel gelobte Layout der deutschen WIRED entwickelt. Er wird die Optik des Magazins auch weiterhin als Art Director verantworten.

echt? „viel ge­lob­te Lay­out“? ich hat­te das ge­fühl, die re­zen­sio­nen der ers­ten deut­schen wired aus­ga­be ei­ni­ger­mas­sen ver­folgt zu ha­ben. im ge­däch­nis blieb zu­min­dest mir we­nig lob für das de­sign. was mir im ge­däch­nis blieb war mas­si­ve kri­tik am de­sign, durch das der re­dak­tio­nel­le und der wer­be­teil mit­un­ter nicht von­ein­an­der un­ter­schei­den zu wa­ren. ich hab also noch­mal nach­ge­se­hen. eine such­an­fra­ge nach „deut­sche wired de­sign“ er­gab nicht all­zu­vie­le tref­fer.

an den ers­ten tref­fer­stel­len fand ich eine re­zen­si­on der sz. die schrob:

Optik und Design sind gelungen. Der Rest übt noch.

OK. das ist lob. aber nicht viel. ob­wohl es kommt noch et­was nach:

Das Layout hat nicht nur was, es ist nicht bloß neu, es ist richtig schön.

chris­toph kap­pes schrob für die wuv:

Das Design stört allerorten meinen Lesefluss und beschießt mit penetrantem Aktionismus den Sinn der Texte, als hätte man Dutzenden von Freelancern gesagt: Los, macht es schön. Und schön ist es dann auch geworden. Menschen mit Sinn fürs Detail sollten einmal jeden Pfeil verfolgen und versuchen, seine Bedeutung einem Gegenüber in einer Kommunikationsform auszudrücken, die vor Internet, Buchdruck und Schrift prägend war.

viel mehr hab ich auf den ers­ten paar tref­fer­sei­ten von duck­duck­go oder goog­le nicht fin­den kön­nen. also hab ich mal auf die ers­ten „me­di­en­re­ak­tio­nen“ ge­schaut, die tho­mas knü­wer da­mals im wired.de-blog ge­sam­melt hat: nichts zum de­sign bei et­was lob off the re­cord:

Denn spätestens ab der Mitte des Heftes gewinnen Layout und Illustrationen eine gewisse Leichtigkeit, Verspieltheit und auch Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit.
Da setzt das Heft wirklich optische Akzente. Dazwischen wunderbare Bildideen, Fotostrecken und kleine, feine inhaltliche Sprengsel […].

ein biss­chen, et­was zu­rück­hal­ten­des lob bei dra­dio wis­sen von tho­mas knü­wer him­selbst, nichts über de­sign oder ge­stal­tung in ei­ner wei­te­ren blatt­kri­tik bei der wuv.

ste­fan win­ter­bau­er me­ckert (zu recht) im in­ter­view mit mo­ritz von laf­fert auf mee­dia, dass die ge­stal­tung „die Gren­zen zwi­schen Re­dak­ti­on und Wer­bung“ ver­wi­sche. die blatt­kri­tik von ste­fan win­ter­bau­er auf mee­dia sagt auch nichts zur ge­stal­tung oder dem de­sign aus­ser:

Man hat aber offensichtlich die Strecken so gestaltet, dass sie exakt so aussehen, wie der redaktionelle Teil.

nichts zur ge­stal­tung bei turi2.

also noch­mal nach­ge­se­hen was ix selbst schrob:

gestalterisch trägt das heft für meinen geschmack ein bisschen zuviel ornament. möglicherweise wurde aus dem guten vorsatz opulenz im eifer des gefechts schnörkel.

die verschnörkelte heftgestaltung ist gleichzeitig irre trend-fixiert. das führt bedauerlicherweise dazu, dass zum beispiel die aktuelle lenovo-kampagne die gleiche visuelle sprache spricht, wie viele redaktionelle seiten. durch das ganze heft hinweg sind werbung und inhalt kaum voneinander zu unterscheiden.

hört sich auch nicht nach lob an. un­ter mei­ner blatt­kri­tik hab ich ein paar an­de­re blatt­kri­ti­ken ver­linkt. mal se­hen ob da das vie­le lob zu fin­den ist. chris­ti­an stö­cker:

"Wired" ist auf mattes, handschmeichelndes Papier gedruckt. Man fasst das Heft gerne an.

und

Das Layout ist verspielt bis chaotisch, und wenn es auf Papier schon nicht blinken und flackern kann, dann kann man doch wenigstens an jeder zweiten Ecke noch ein kleines grafisches Element plazieren, typografische Spielereien à la M.C. Escher einbauen. Das Heft quillt über vor Fotos und teils zauberhaften Illustrationen, die Aufmachung wechselt häufig von einer Seite zur nächsten.

ist das lob?

nix bei ole reiß­mann, da­für aber lei­ses lob bei do­mi­nik schott­ner:

Das Layout hingegen ist, welch Glück, nur leicht ans Original angelehnt, nicht so zerfasert-fusselig, sondern aufgeräumt im besten Sinne, mit wohldosiertem Weißraum und einleuchtender Leserführung.

ah, gaa­anz viel lob bei mi­ch­a­lis pan­te­lou­ris:

Beim ersten Blättern fallen mir – neben der guten Gestaltung – zwei Dinge negativ auf: Das Heft hat wenig Rhythmus, zu viele kleine Geschichten und letztlich keine große Geschichte, die bei mir hängenbleibt.

auch der me­di­en­be­ra­ter dirk en­gel ist ex­trem be­geis­tert vom de­sign:

Der erste Teil bestehe hauptsächlich aus kleineren Elementen und Gadgets. Im zweiten Teil wirkten die deutschen Artikel eher wie in einer klassischen Zeitschrift, etwas länger als sonst bei "Wired" üblich und das Design der Seiten ist "etwas konventioneller". Wobei Engel dies begrüßt: "Denn zu viel Design macht das Magazin unübersichtlich."

mög­li­cher­wei­se bin ich nicht so klug, auf­merk­sam und be­le­sen wie alex­an­der von streit. aber viel mehr von dem vie­len lob für das de­sign der deut­schen wired konn­te ich nicht fin­den. viel­leicht kann mir ja je­mand hel­fen?

[nach­trag, 22:32h]
ich habe dem text noch lob hin­zu­ge­fügt, das ich beim ers­ten durch­scan­nen in ei­ni­gen der ver­link­ten ar­ti­kel über­se­hen hat­te. aber viel oder gar viel un­ein­ge­schränk­tes lob konn­te ich nicht fin­den. oder bin ix zu ne­ga­tiv?


benjamin stuckrad barre teilt aus

felix schwenzel

ben­ja­min stuck­rad bar­re hat mög­li­cher­wei­se pro­ble­me von sei­nen ho­no­ra­ren zu le­ben. die­sen ein­druck kann man be­kom­men, wenn man be­ob­ach­tet wie er mit sa­ti­re und wit­zen die sich ge­gen ihn rich­ten um­geht: in­dem er die hand auf­hält.

im jahr 2000 klag­te er (laut wi­ki­pe­dia und sz) vom in­ter­net­por­tal the­ma1 die ei­nen witz über ihn ge­macht hat­ten ein „schmer­zens­geld“ von 30000 DM ein. 2001 klag­te er ge­gen die ti­ta­nic, die ge­fak­te an­zei­gen für die le­se­rei­se stuck­rad bar­res mit bil­dern von den mör­dern ste­fan jahn und ti­mo­thy mc­v­eigh il­lus­triert hat­te (we­gen der „frap­pie­ren­den Fri­su­ren­ähn­lich­keit“).

jetzt droht er mit ei­ner kla­ge ge­gen den ber­li­ner ku­rier.

ich habe ben­ja­min von stuck­rad bar­re üb­ri­gens nie „arsch­loch“ ge­nannt. aber ich ver­steh das was ich ma­che und nicht ma­che auch nicht im­mer.

was ich aber auch nicht ver­ste­he: bvsb lebt da­von sich über an­de­re leu­te lus­tig zu ma­chen. zu­letzt über jür­gen flie­ge. war­um hält er das selbst nicht aus?


„mobil viel höher“

felix schwenzel

ab­ge­se­hen von der blöd­sin­ni­gen fra­ge und der fra­ge war­um sich fern­seh­sen­der und fern­seh­kö­che un­be­dingt als los­ver­käu­fer be­tä­ti­gen müs­sen (jaja, schon klar, we­gen des gel­des), fra­ge ich mich ob die­se preis­an­ga­be für an­ru­fe aus dem mo­bil­funk­netz wit­zig oder arschig ist.


und sonst so?

felix schwenzel

ich pos­te zwar fast nie vi­de­os, aber wenn ich mal wel­che pos­te ma­che ich das jetzt mit ei­nem HTML5-vi­deo­play­er. dem pro­jekk­tor. das klappt in al­ten ar­ti­keln mit ver­link­ten mp4-da­tei­en, oder per CMS ein­ge­bet­te­ten you­tube-vi­de­os. you­tube-vi­de­os bei de­nen ich den html-ein­bett­code be­nutzt habe blei­ben na­tür­lich wie sie sind, was auch nicht schlimm ist, da sie ei­ner­seits dank ei­nes klei­nen hacks auch re­ak­ti­ons­fä­hig (re­spon­si­ve) sind, also im­mer ma­xi­mal so breit wie die sei­te. aber die HTML5-vi­de­os sind na­tür­lich auch re­spon­si­ve und per CSS-ge­stalt­bar. das er­gibt ne wun­der­schö­ne feh­ler­mel­dung, falls das ein­ge­bet­te­te vi­deo nicht mehr da ist, zum bei­spiel weil watch­ber­lin zu ge­macht hat.

flv-wird auch ab­ge­spielt.

und zum tes­ten, wie das bei­spiels­wei­se im RSS-rea­der aus­sieht, hier ein ak­tu­el­ler sen­dung mit der maus .mp4-clip im pro­jekk­tor:

und mein lieb­lings you­tube-vi­deo:

[nach­trag 05.02.2012, 23:20]
beim ein­ge­bet­te­ten maus-.mp4 hat­te ich wohl nen feh­ler ge­macht: das pos­ter, also das bild das vor dem play an­ge­zeigt wird war falsch (ohne do­main) re­fe­ren­ziert. so gehts jetzt ohne auto-play. beim ein­bet­ten von you­tube vi­de­os geh ix glaub ich zu­rück zum you­tube-if­rame-ein­bett-code. der spielt auch auf iOS-ge­döns und im feed, glaub ich. oder ich bet­te es ohne con­trol­ler-op­ti­on ein, dann wird nur das pos­ter an­ge­zeigt und drun­ter ist der you­tube-link. ach, was weiss ich, viel­leicht pos­te ich ein­fach kei­ne vi­de­os mehr — und wenn doch hin­ter dem sprung, dann wirds nicht im feed an­ge­zeigt.

[nach­trag 18.02.2012]
ich habe noch­mal was ge­än­dert: so­wohl you­tube-vi­de­os, als auch die von vi­meo und die die ich per pro­jekk­tor ab­spie­le zei­gen jetzt stan­dard­mäs­sig nur das „pos­ter“-bild an. als ein­fa­ches bild. in brow­sern die ja­va­script ak­ti­viert ha­ben, lade ich per jquery den ein­bett­code nach und das vi­deo speilt per au­to­play ab. brow­ser ohne ja­va­script wer­den ein­fach zur vi­deo-quel­le wei­ter­ge­lei­tet. das hat zwi vor­tei­le: im RSS feed oder al­ter­tüm­li­chen brow­sern wird ein bild an­ge­zeigt (das kön­nen alle brow­ser und feed­rea­der), alle an­de­ren se­hen das ein­ge­bet­te­te vi­deo. der an­de­re vor­teil ist, dass die ein­bett­codes oder der flash-play­er erst se­pa­rat ak­ti­viert wer­den, also nicht beim pa­gel­oad la­den. da­mit te­le­fo­niert der brow­ser des be­su­chers nicht un­auf­ge­for­dert zu you­tube, vi­meo oder sonst­wem.

auch das pos­ter bild wird nicht di­rekt bei you­tube oder vi­meo ab­ge­holt, son­dern bei mir zwi­schen­ge­spei­chert und mit ei­nem play-but­ton ver­se­hen. ich fin­de die lö­sung jetzt bei­na­he op­ti­mal.


wir ha­ben jetzt ei­nen dörr­au­to­ma­ten. dar­in kann man ei­nen sack in ge­schäl­te und in schei­ben ge­schnit­te­ne äp­fel le­gen, 8 stun­den lau­fen las­sen und da­nach eine tup­per­schüs­sel ge­trock­ne­te ap­fel­schi­ben raus­ho­len. lässt man sie 12 stun­den drin, hat man ap­fel­chips. 24 stun­den bei 500 watt kos­ten ca. ei­nen euro strom, das kommt am ende bil­li­ger als tro­cken­obst im la­den zu kau­fen. und dör­ren kann man wirk­lich al­les: to­ma­ten, frucht­mus (er­gibt frucht­gum­mi), ana­nas — und al­les ist le­cker. die an­schaf­fung des jah­res.


ich weiss nicht, bin ich zu doof zum ipho­ne-twit­tern oder ist das ein be­die­nungs­freund­lich­keits­pro­blem? wahr­s­ce­hin­lich bei­des. wie­der ei­nen tweet ins fal­sche ac­count ab­ge­setzt und aus­ser­dem ver­tippt. also den witz noch­mal hier, kor­rekt ver­dingst:

win­ter ist die zeit im jahr, wo man das bier in den kühl­schrank tut, ums warm zu hal­ten.


kürz­lich lief das kind an der bul­le­rei, dem re­stau­rant von tim mäl­zer vor­bei. tim mäl­zer stand draus­sen. das kind rief ihm zu, dass sein stief­va­ter hin und wie­der nach sei­nen rezp­ten ko­che und das das sehr le­cker sei. das kind mein­te, dass mäl­zer eher ge­nervt re­agiert hat: „er hat nur ir­gend­was un­freund­li­ches ge­grum­melt. jaja, oder so. viel­leicht hat er ge­merkt, dass ich ein biss­chen be­trun­ken war.“

aber recht hat das kind. fats al­les was ix von mäl­zer nach­ko­che schmeckt. aus­ser wenn kein fleisch, zu­viel ge­mü­se oder tofu im es­sen sind. wenn ich mal was ko­che was nicht schmeckt, sagt die bei­fah­re­rin jetzt im­mer: „nicht von mäl­zer, oder?“


brevia

felix schwenzel

ich habe bei type­kit mal ein ac­count an­ge­legt und dort die bre­via von han­nes von döh­ren aus­ge­wählt/abon­niert. die schrift ist schon et­was kom­pak­ter als die hel­ve­ti­ca neue die ich zu­erst als brot­schrift aus­ge­wählt hat­te, ich hab sie aber noch ei­nen ti­cken klei­ner ge­macht. auch die über­schrif­ten sind jetzt statt fu­tu­ra in bre­via se­mi­bold ge­setzt.

zu­erst war ich kurz da­vor die gan­ze site mit der fu­tu­ra zu set­zen. ich mag die fu­tu­ra ja sehr ger­ne, aber ich glau­be dann hät­te ich mir ei­ni­ges von we­gen les­abrkeit und so an­hö­ren kön­nen:

ein auge hat­te ich auch auf die ca­min­go­dos von jan fromm ge­wor­fen. sie ist der bre­via gar nicht mal so un­ähn­lich, hat aber we­ni­ger auf­fäl­lig­kei­ten. die bei­fah­re­rin fand sie auf den ers­ten blick „zu glatt“. die bre­via hat ein ab­ge­fah­re­nes, ir­ri­tie­ren­des klei­nes k, das g mag ich auch, auch wenn es un­ter­stri­chen nicht so su­per aus­sieht. auch die bre­via-zah­len mag ich lie­ber. in der en­ge­ren aus­wahl war auch die ges­ta von rui ab­reu. der setzt sie auch auf sei­ner web­site als brot­schrift ein und ich mag vor al­lem die buch­sta­ben die un­ten raus­ra­gen (j, y, p und g).

jetzt bin ich mal ge­spannt, ob die bre­via mich ir­gend­wann an­fängt zu ner­ven und vor al­lem wie das mit type­kit funk­tio­niert. type­kit lie­fert die fonts von de­ren ser­ver, an­geb­lich für alle be­trieb­sys­te­me und brow­ser. zu­min­dest auf iOS funk­tio­niert das ganz gut.

[die schrift und die grös­se für die kom­men­ta­re wird von echo fest­ge­legt. ich habe eben mal pro­biert sie mit der bre­via aus­zu­tau­schen, das sah aber nicht so toll aus. des­halb las­se ich die kom­men­tar-schrift auf der stan­dard-ein­stel­lung, auch wenn das im ge­gen­teil zu den an­de­ren schrif­ten et­was mi­k­rig aus­sieht.]