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links vom 20.05.2015

felix schwenzel

  tomhillenbrand.de: Schreiben: Zehn Tipps.   #

sehr grossartig was tom hillenbrand hier über das bücherschreiben sagt. das gilt vor allem alles nicht nur fürs bücherschreiben, sondern auch für das bloggen, vorträge oder aufsätze schreiben.

  connected.tante.cc: Eine neue Netzerzählung   #

jürgen geuter meint, dass wir das grosse bild dessen, wie wir unserere gesellschaft gestalten wollen, aus den augen verloren haben. ich finde seine analyse nachvollziehbar und richtig:

Ich glaube an das Netz als potentiell gesellschaftsverbesserndes Moment. Nicht der Technologie wegen, sondern weil es durch seine Fähigkeit, Menschen zu verbinden, die lange ignorierten Probleme unserer Gesellschaft sichtbar macht und aufs Tableau bringt. Das Urheberrecht war schon vor dem Internet kaputt. Geheimdienste waren auch schon vor dem Internet einer Demokratie unwürdig. Der Zugang zu Teilhabe war auch schon ein Problem als es nicht darum ging, dass die finanzierbare Bandbreite für HD-Streams nicht reicht.

Es ist keine ernsthafte Lösung der Fragen einer vernetzten Gesellschaft nun Geoblocking wegzulobbyieren anstatt Zugang zum Menschenrecht zu machen. Es ist keine Lösung wochen- und monatelang Showprozesse über unangemesse Formulierungen in den Facebook AGBs zu führen aber die Hartz IV Datenerhebung zu ignorieren.

  jensscholz.com: Warum wir Überwachung nicht verhindern werden, wenn wir nicht etwas anderes grundlegend ändern...   #

das geht in eine ganz ähnliche richtung wie das, was jürgen geuter hier schrob. wenn wir uns keine ernsthaften gedanken über unser zusammenleben und den umgang mit anderen machen, wenn wir das nicht diskutieren, ändert auch technologie nichts zum guten, sondern verfestigt nur den alten scheiss.

  facebook.com: Wenn das stimmt was heise.de/krone.at …   #

richard gutjahr:

Wenn das stimmt was heise.de/krone.at hier schreibt über die Deutsche Telekom und den BND begreife ich, warum René Obermann letzte Woche so sauer auf mich war (Youtubelink, ab Min 26:13).

mich macht das sehr traurig, dass die telekom laut dem heise-bericht sorgen hatte um ihr unternehmenswohl und dass unternehmensinformationen in die falschen hände geraten könnten, aber keinerlei bedenken vertraglich festhalten liess wenn es um die daten ihrer kunden ging.

die telekom ist ein unternehmen dem ich noch nie vertraut habe und auch nie vertrauen werde — nicht weil ich denke dass dort schlechte menschen arbeiten oder weil man dort glaubt, dass das unternehmenswohl höher zu priorisieren ist als das gemeinwohl, sondern weil das unternehmen von strukturen durchzogen zu sein scheint, die gunter dueck wohl neuerdings als schwarmdummheit bezeichnet. (ich fand den verlinkten vortrag von dueck auf der #rp15 nicht besonders gut und habe auch meine schwierigkeiten mit dem wort schwarmdummheit, aber ich glaube die strukturellen probleme die dueck beschreibt treffen hier ganz gut zu.)

  macdrifter.com: You Have Pain   #

gabe weatherhead:

Pain is good. Well, let me qualify that. The reason we've evolved to have so many pain receptors is that they serve a valuable purpose. They tell us when there's a problem with one or more of our biological systems. It's been well documented that the absence of pain does not result in a happy individual. We live and die by the tiny notifications that our body sends our brain. We prioritize our actions based on pain.

schöne einleitung, bzw. analogie zu einem artikel über benachrichtigungen.

  munchies.vice.com: Unprätentiöse Imbisse: Mustafas Gemüse Kebap für Fortgeschrittene   #

unprätentiös ist immer gut.


suicide marketing. tod des freitag

felix schwenzel

  freitag.de: Marketing des Lebens. Tod des Marketings   #

der freitag möchte nicht gelesen werden. wenn man diesen artikel mit nem iphone aufruft wird man zwangsläufig 2mal weitergeleitet und landet bei irgendeiner schrottapp im app-store. so sieht der alltag publishing-business offenbar aus: geschrieben und veröffentlicht wird für werbekunden, leser sollen sich gefälligst verpissen. was für honks.

(den verlinkten artikel habe ich übrigens, anders als sonst, vor dem verlinken nicht gelesen.)

[nachtrag 20.05.2015]

wenn ich den link hier aufrufe, kann ich jetzt auch im iphone die artikel-seite lesen, ohne auf ne leere browser-seite und einen aufpoppenden app-store weitergeleitet zu werden. aus der facebook-app heraus bleibts dabei: ich bekomme eine leere seite nach zwei erzwungenen weiterleitungen serviert. die app für die so aggressiv geworben wird ist übrigens von PKW.de.

aufruf des artikels in der facebook app
das ist was ein freitag-artikel in der browser-history hinterlässt: null content

links vom 19.05.2015

felix schwenzel

  sz-magazin.sueddeutsche.de: sz-magazin.de: NPD-Politiker im EU-Parlament: Udo Voigt im Porträt   #

tobias haberl über den ehemaligen npd-vorsitzenden udo voigt, den er ein jahr lang begleitet hat. /via

  abovethelaw.com: Should You Blog Everyday?   #

seth godin:

Blogging every day clarifies my thoughts — it helps me notice things. It’s one of the most important practices of my profession.

auch ein schönes zitat:

As (Saturday Night Live Producer) Lorne Michaels has said, “Saturday Night Live doesn’t go on because it’s ready. It goes on because it’s 11:30.”

  spreeblick.com: Über Vielfalt bei der re:publica   #

johnny haeusler resümiert die republica dieses jahr und schlussfolgert am ende:

So stelle ich mir das auch für das Thema der Vielfalt vor. Ich möchte barrierefreie Events mit Gästen unterschiedlichster Herkunft und einem repräsentativen Anteil von Frauen nicht mehr „integrativ“ oder „inklusiv“ nennen. Sondern alle anderen „ignorant“.

  techniktagebuch.tumblr.com: Die Welt ist blau. Mit Vorbehalt (2015-05-17)   #

andré spiegel über die fenster der boeing 787.

  gizmodo.com: Stop Drinking Bottled Water   #

alissa walker:

Clean, safe drinking water that flows freely out of our faucets is a feat of engineering that humans have been been perfecting for two millennia. It is a cornerstone of civilization. It is what our cities are built upon. And over the years the scientists and hydrologists and technicians who help get water to our houses have also become our environmental stewards, our infrastructural watchdogs, our urban visionaries. Drinking the water these people supply to our homes is the best possible way to protect future access to water worldwide.

wieso menschen kiloweise überteuerte flaschen mit wasser in ihre wohnungen schleppen, obwohl sie wasser in bester qualität in mehreren räumen ihrer wohnungen aus der wand zapfen können, ist meiner meinung nach eines der grössten rätsel der menschheit. oder einer der grössten triumphe der werbeindustrie.

  om.co: On mobile, slow speeds kill   #

om malik:

But as I pointed out on Twitter, “If you need Facebook to solve the page load problem, then as media entity you need to be darwined.” My Darwin reference was prompted by all the talk about media companies ceding control of their brands and audience to Facebook. In a way it is shocking that publishing companies have not spent more energy and time shoring up their technology stacks — something web pioneer Dave Winer has been recommending for years.


links vom 18.05.2015

felix schwenzel

  krautreporter.de: Medienmenü von Frank Elstner   #

ich frage mich ja manchmal ob man nicht in dem moment journalist wird, in dem man anfängt mehr als eine oder zwei zeitungen pro tag zu lesen. vielleicht sollte nicht der output, sondern der input für diese berufsbezeichnung definierend sein?

  tinyletter.com: Are you fucking kidding me?   #

martin giesler über instant articles:

Journalisten können (endlich) nicht mehr am Interesse der Menschen vorbei arbeiten.

Wir werden Ressourcen umlagern müssen. Weg von Bereichen, deren Aufwand hoch und Ertrag gering ist, hin zu Bereichen, in denen die Reichweite klar gegeben ist. Wir kommen einfach keinen Meter voran, wenn wir romantisch den alten Zeiten hinterhertrauern.

ich habe am wochenende auch zwei stücke (eins, zwei) zu den instant articles von facebook geschrieben. /via

  willsagen.de: Macbook Air von Magsafe 1 auf Magsafe1+2 umfräsen   #

es lebe der „aldi-dremel“ (wenn das jony ive wüsste).

  distractify.com: What 11 'Game Of Thrones' Characters Would Look Like If They Woke Up In A Disney Movie      #

ich spendier ein ausrufezeichen dafür!


links vom 17.05.2015

felix schwenzel

  motherjones.com: What the “Mad Men” Theme Music Has Been Trying to Tell Us All Along   #

jeremy samuel faust über das zweitbeste fersehsendungseröffnungslied der welt (nach dem der muppets show): das von mad men. /via

  nytimes.com: Matthew Weiner, the Creator of ‘Mad Men’ Prepares for Another Fade to Black   #

matthew weiner über das ende von mad men (und das ende von den sopranos, bzw. das ende von fernsehserien allgemein).


  dasnuf.de: 12 von 12 im Mai   #

schockierend: dasnuf fand fil nicht total witzig.


  katiakelm.de/blog: cowboys und netzwerke   #

die beifahrererin über den zweiten teil eines textes von holm friebe, über dessen ersten teil ich mich gestern bereits gewundert habe. holm friebe hat den text auf facebook übrigens so angeteasert:

über Alternativlosigkeit, Reagan, Thatcher, Merkel, Schäuble und Yanis Varoufakis Greek, über Ulf Poschardt, Stephen Greenblatt und die Renaissance, eigentlich aber über das Gallery Weekend Berlin mit einer „Strong buy“-Empfehlung für die Opposition (artistweekend.com). Vermutlich der beste und richtungsweisendste Text, den ich jemals geschrieben habe, auch wenn Thomas Venker das naturgemäß anders sieht. („Sorry, aber ich kann das kaum lesen. Du versucht mich doch zu verarschen oder?“)

ich finde holm friebe sehr, sehr witzig.


links vom 12.05.2015

felix schwenzel

  krautreporter.de: Der Herr Bürgermeister und ich   #

friedemann karig über den langjärigen bürgermeister seiner heimatstadt. lang und toll.

  vox.com: The Problems With Seymour Hersh’s Osama bin Laden Story   #

max fisher dekonstruiert seymour hershs „verschwörungstheorie“ über osama bin ladens tod.

  operation-harakiri.de: Das fliehende Klassenzimmer   #

ralf heimann über die republica.

  friedemannkarig.de: re:publica 15   #

friedemann karig über die republica, die erwartungen an die republica und vorträge halten:

Ich glaube ja fest daran, dass man, wenn man eine Bühne betritt, vor der Leute ein paar Minuten ihrer Zeit verbringen, verdammt noch mal unterhalten muss. Also: Unterhalten MUSS!
Das geht durch Inhalt, durch mehr oder weniger gelungene Gags oder durch Haltung, an der man sich reiben kann. Wenn ich alles drei ein bisschen verbinde und dabei nicht zu peinlich auf der Bühne rumgeister, bin ich’s zufrieden.

  youtube.com: Frank Rieger: Warum wir aufhören müssen, zu versuchen, Technologien als solche zu reguieren   #

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frank rieger mit dem längsten vortragstitel der republica und einem ziemlich guten blick auf den technologiewandel. unter anderem verrät er, warum uns lieferunternehmen oft sagen, dass der paketbote uns nicht angetroffen habe, obwohl wir den ganzen tag zu hause waren.

aber die entscheidende these von frank rieger ist, dass wir uns fragen sollten wie wir eigentlich leben wollen und nicht wie wir technologie regulieren könnten.

  youtube.com: James Bridle: Living in the Electromagnetic Spectrum   #

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james bridle macht dinge sichtbar, die bereits sichtbar sind, sich aber in „plain sight“ verstecken. kunst als wahrnehmungsschulung und hilfestellung beim verstehen der abläufe und funktionen der welt. hab ich mir sehr gerne angesehen.

  stefan-niggemeier.de: Die „Huffington Post” zieht’s nach Kassel, Germany   #

hab ich sehr drüber lachen müssen, über diesen artikel von boris rosenkranz.

  time.com: Apple Pay Is Creaming Walmart in the Mobile Payment Wars   #

sieht nicht gut aus für den apple-pay-killer von walmart und freunden.

  io9.com: Why Is There A Hole In Airplane Windows?   #


vorbereitung

felix schwenzel

  wired.de: Was Johnny Haeusler auf der re:publica gelernt hat   #

johnny haeusler über die rp15 und was er dort gelernt hat (in praktischer listenform):

#3 Eine gute 30-Minuten-Show braucht 120 Stunden Vorbereitung

allerdings. bei mir war es ein bisschen weniger, von einem weiss ich, dass es mehr aufwand war. der hat aber auch fast ne stunde geredet. wenn man andererseits die vorbereitungszeit mitrechnet, die man gemeinhin erfahrung oder bildung nennt, dann dürfte sich die summe der aufwände die in die vorbereitung eines vortrags oder einer bühnen-präsentation fliessen nochmal massiv erhöhen.

die essenz eines guten vortrags ist eigentlich die gleiche wie die eines guten textes: komprimierte zeit hat constantin seibt das mal genannt (quelle):

Das Konzept von komprimierter Zeit ist auch das der Grund, warum Leute gern lesen: Sie machen ein blendendes Geschäft. In einer Minute haben sie eine Stunde fremde Denkarbeit oder mehr gewonnen.

beim schreiben, vor allem hier auf wirres.net, rotze ich meine texte ja auch gerne mal einfach so hin. das ist auch grösstenteils OK. wenn ich für texte bezahlt werde, geb ich mir meist mehr mühe und überarbeite das hingerotzte. bei vorträgen funktioniert das hinrotzen meiner erfahrung nach nicht. man muss schon sehr brilliante rhetorische fähigkeiten haben, um spontan so dicht und auf den punkt zu reden, dass man die zuhörer nicht langweilt oder nervt. oder man muss sehr, sehr schnell und präzise im kopf sein. bin ich beides nicht, im gegenteil, ich neige auf bühnen zum geistigen blackout, zu geistiger leere, wenn ich nichts habe, an dem ich mich festhalten kann oder was ich vorbereitet habe.

von kathrin passig hab ich aufgeschnappt (ich hoffe ich gebe es akkurat wieder), dass die qualität eines vortrags äquivalent zur vorbereitungszeit ist. und ich muss sagen: stimmt leider. /via


links vom 10.05.2015

felix schwenzel

  heise.de: re:publica 15: Pandas in Europa   #

detlef borchers mit einem ziemlich guten überblick der relevanten themen und vorträge der #rp15.

  carta.info: Reclaiming Art   #

knallharte, grandiose verarschung von intellektuellen und „trendforschern“ aus holm friebes feder apple-schreibmaschine. holm friebe überspitzt die sehnsucht von schreibenden profilneurotikern, fremdwörter, promi- und intellektuellennamen in ihre texte zu stopfen bis sie bersten, so gekonnt, dass man einen absatz lang glauben könnte, der text sei ernst gemeint. gekonnt ist eben gekonnt.

auch gut möglich, dass holm friebe ein paar ausgaben des kunstforums und ausgedruckte matthias-horx-kolumnen gefrühstückt zerstückelt und neu zusammengesetzt hat, um seine fotos und kurzen anmerkungen vom NGORONGORO artist weekend in berlin mit text zu füllen illustrieren.

  youtube.com: #butterbeidiefische   #

johnny und tanja haeusler machen was neues, eine tincon, eine internetkonferenz für teenager. finde ich super und ich bin wie immer beeindruckt vom pragmatismus und unternehmungsgeist der beiden.

  zeit.de: Netflix: Da! Schau! Her!   #

alina fichter über netflix und reed hastings. schon was älter (november 2014) und redundant, wenn man die hastings-show auf der republica gesehen hat (auf der fichter hastings auf der bühne interviewte), trotzdem hab ichs gern gelesen.

  hackr.de: 596681851009380353 Revisited   #

markus spath erklärt einen tweet in dem er erfolglos versucht mir épistémologie zu erklären.


  flickr.com/sebaso: Menschen aus dem Internet   #

sebastian sooth’s bilder von menschen auf der republica. sehr schön. mich hat er auch fotografiert, einmal alleine und (ausserhalb der serie) mit meiner mutter und der beifahrerin.


sehenswerte republica vortragskonserven

felix schwenzel

die liste ist noch unvollständig und wird sicherlich noch mit ein paar weiteren listen von mir ergänzt. das sind aber ein paar der republica-vorträge, die ich gesehen habe und die mir gefallen haben.


  youtube.com: Eric Jarosinski: Losing Hope. Finding Europe   #

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die beste twitterlesung ever.
eric „ nein “ jarosinski war einer der wenigen sprecher auf der #rp15, der das thema der #rp15 erst genommen — und darüber intensiv nachgedacht und gewitzelt hat.

ich habe mich sehr amüsiert, sehr gute witzdichte, abgerundet mit viel hintergründigkeit und abwechslung. sehr sympathisch auch, wie eric jarosinski immer wieder über seine eigenen witze lacht.

zuschauerfragen anhören ist ja eigentlich immer ein bisschen wie kommentare lesen. in diesem fall aber nicht, die sehr guten fragen aus dem publikum (zum besipiel: „was wollten sie eigentlich sagen?“) haben eric jarosinski zu noch besseren antworten inspiriert.

  youtube.com: Justin Hall: Self Exploitation on Today's Internet   #

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justin hall erzählt wie er seit über 20 jahren ins internet schreibt und dort lebt. habe ich gerne gesehen, nicht nur weil ich ihn schon vor über 20 jahren gelesen (oder besser: verfolgt) habe, sondern weil er auch ein wunderbares fazit aus seinen erfahrungen zieht:

let's use the internet to learn in public.

  youtube.com: wie alex matzkeit ganz alleine die deutsche film-blogosphäre erschuf   #

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alex matzkeit ( ab ungefähr minute 10 ) über die film-blogosphäre, die stärke schwacher verbindungen und das zusammenfügen von blasen. sehr schöne, sympathische und kurze aufhellungsrede, die man auch gut von der film-blogosphäre weggeneralisieren kann.

  youtube.com: Journelle: Fremd gehen immer nur die anderen   #

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sehr tolle präsentation über’s fremdgehen der anderen, sich vor stereotypen zu hüten und die grossartigkeit des internets.

  youtube.com: Talk with Netflix CEO Reed Hastings   #

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reed hastings erzählt seine und die geschichte von netflix. ich bin von seiner erzählung so geblendet, dass ich jede vorsicht und skepsis fahren lasse und ihm bei seiner version des amerikanischen traums jedes wort abnehme — obwohl seine geschichte fast alle stereotypen enthält, die so eine geschichte enthalten kann.

ich bin auch leider voreingenommen, weil ich von netflix so begeistert bin. alina fichter interviewt reed hastings nach seiner rede und stellt trotz offensichtlicher nervosität und merklicher bewunderung für netflix und hastings genau die richtigen fragen und hakt an genau den richtigen stellen nach.

obwohl hastings seinen auftritt als verkaufs- und werbeshow nutzt, ist das an keiner stelle unangenehm, wie er antwortet, erklärt und begründet zeigt an jeder stelle, dass er den wandel, sein geschäft und die fernsehkultur verstanden hat. sehr schön fand ich wie er auf alina fichter anmerkung antwortet, dass sie better call saul langweilig gefunden habe (ich finde das gegenteil trifft zu):

we should celebrate variety.
the internet is about diversity and taste.

ich fand das sehr sehenswert und nicht nur die fragen von alina fichter waren gut, auch die aus dem publikum.


#rp15 links vom 07.05.2015

felix schwenzel

  flickr.com/re-publica: Alexander Gerst   #

statt einer rede an die nation, wurde auf der republica dieses jahr eine rede an die welt gehalten. alexander gerst hat die grossartigste rede gehalten, die jemals auf der republica gehalten wurde. auch wenn alexander gerst’s präsentation alles andere als pathetisch war, war ich am ende den tränen nahe.

sobald die videoaufzeichnung online ist, verlinke ich sie hier.

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  frauruth.tumblr.com: #rp15, das ende von dem tag   #

sehr witzig, frau ruth über den ersten tag #rp15.

  frauruth.tumblr.com: re-publica, tag 2   #

frau ruth über den zweiten tag #rp15.

Nächster Vortrag: Internetrezensionen.

Hier die schönsten Formulierungen der sich verbal hervorragend ausdrückenden Referentinnen Carolin Meyer und Josephine Matthey:

“Die Internetrezension als Bühne, die auch als solche genutzt wird.”

“Auftritte erfolgen mit der Absicht, in die Sphäre der Sichtbarkeit einzutreten, so werden Wirklichkeiten konstruiert.”

“Generisches Femininum”

“In einer Rezension wird nicht zwangsläufig immer nur das Produkt beschrieben, sondern auch die persönliche Freude am gelungenen Bestellen.”

Wie man hier vielleicht merken kann, hat man etwas verpasst, wenn man den Vortrag nicht gesehen hat.

  re-publica.de: Kognitive Dissonanz   #

kommt ihr alle zu meinem vortrag heute abend um 17:30 uhr auf der bühne 2? ich rede zwar gar nicht wirklich über kognitive dissonanz, habe aber 99 sehr geschmackvolle folien vorbereitet, unter anderem über verdauung, die ich in ungefähr 30 minuten abspulen werde.


relativ sensationeller c64-bild-generator

felix schwenzel

auf c64.superdefault.com hat karsten wiese einen c64-bildgenerator gebaut. also ein dings, dass beliebige bilder auf die 160 x 120 pixel grossen bilder mit 16 farben runterrechnet, die damals ein 6c4 anzeigen konnte. so kann das dann aussehen:

originalbild hier, via boingboing.net.


  pando.com: Internet Explorer’s parting gift: A slightly safer browsing experience   #

schöne illustration von brad jonas (@bradtjonas). (der artikel ist eher uninteressant.)


leistungsschutz reality distortion field

felix schwenzel

  spiegel.de: Lauer kritisiert Verlagskooperation mit Google   #

christopher lauer:

Wenn [Google] den Verlagen helfen wolle, dann „könnte Google doch einfach das Leistungsschutzrecht akzeptieren.

Mit dem Geld könnten die Verlage dann auch in digitale Innovationen investieren“. Google hatte vergangene Woche angekündigt, mit einer 150 Millionen Euro schweren „Digital News Initiative“ Innovationen im digitalen Journalismus fördern zu wollen. An der Kooperation, die mit acht Gründungsverlagen gestartet ist, sind inzwischen diverse Medienhäuser in Europa beteiligt, unter anderem DER SPIEGEL.

als die verlage in geld schwammen, weil sie dienstleistungen und werbeflächen nahezu konkurrenzlos anbieten konnten, hatten verlage kaum interesse an innovation oder veränderung des anzeigenmarktes. dass axel springer seinen konzern jetzt angesichts der krise und absehbar einbrechender auflagen und erlöse im klassischen geschäft auf digital und innovativ trimmt, hat also weniger mit geld zu tun, als mit konkurenz. mein eindruck ist ja, dass man mit dem leistungsschutzrecht die hoffnung verknüpft, diese konkurenz wieder auszuschalten um endlich mit diesem anstrengenden wandel schluss zu machen. ausser natürlich, man definiert bei springer innovation als die schaffung von rechtsunsicherheit, bürokratie, zwangsabgaben und verwertungsgesellschaften.

immerhin ist christopher lauer offenbar das geld wert, dass man ihm bei axel springer zahlt; die realitätsverzerrung fürs leistungsschutzrecht bekommt er schon ganz gut hin, auch wenn sich das bis jetzt noch ein bisschen papageienhaft anhört.

(björn czieslik hat die ganzen spiegel-meldung gelesen)


[nachtrag]

markus beckedahl erinnert an das jahr 2012:


links vom 02.05.2015

felix schwenzel

  boingboing.net: Jon Stewart grills Iraq war booster Judith Miller   #

die sendung ist geogeblockt, kann man also nur mit einem VPN oder anderen technischen massnahmen sehen, aber wer es tut, sieht einen sorgfältig argumentierenden jon stewart der solange gegen eine mauer des leugnens anrennt, bis er „unendlich traurig“ zurückzuckt und judith miller verabschiedet und die hand reicht.

  thisisnthappiness.com: Evolution   #

Evolution of the mobile phone

h/t @itredux pic.twitter.com/CemrXwuyoC

Marques Brownlee (@MKBHD01.05.2015 15:40

  kottke.org: Every David Beckham hairstyle   #

  digg.com: Las Vegas Isn't Las Vegas   #

  boingboing.net: If you write “hahaha” you are “probably old”   #

hihihi.


linken und einbetten

felix schwenzel

nautil.us: The Man Who Beat HIV at Its Own Game for 30 Years

langer, nicht ganz unkomplizierter text über das evolutionäre wettrüsten zwischen krankheitserregern und dem imunsystem und die hoffnungem, rückschläge und dilemmata, die durch behandlung und forschung dieser erreger (hier das HIV-virus) entstehen.

über 15tausend zeichen, aber ich fand den text von daniel a. gross (@readwriteradio) lesenswert, weil er nicht nur den stand der forschung gut wiedergibt, sondern auch die geschichten und die menschen hinter der forschung sichtbar macht. ohne pathos und ohne überflüssige schicksalssosse.


den link oben habe ich, wie immer, ganz regulär als link gesetzt:

hinter dem link steckt ein kurzer javascript-befehl, der javascriptcode von embedly.com nachlädt. embedly macht dann aus dem einfachen link eine illustrierte, bunte einbettung. das sieht man allerdings nur bei aktiviertem javascript (also zum beispiel nicht in RSS-readern) und das sähe dann so aus:

wunderbar, bis auf die tatsache, dass dieses embed, wie übrigens fast alle einbettungsmechanismen, tonnenweise (javascript) code von dritten laden. damit werden dann bilder, weitere scripte, tracker, zählcodes, cookies nachgeladen, also all das, was aufrechten datenschützer schlaflose nächte bereitet (so sähe es übrigens ohne javascript aus). das ist bei embeds von youtube- oder vimeo-videos so, bei eingebetteten tweets, facebook like- oder share-buttons und so weiter und so fort.

ich versuche hier eigentlich solche tracker zu vermeiden und solche datennachlader hinter einem klick zu verbergen. youtube-videos bette ich so ein (beispiel), meine flattr, share-, like- oder tweet-buttons sind alle unter slidern versteckt und laden ihren schadcode erst nach aufforderung durch einen klick. bei tweets bin ich eher inkonsequent, denen hänge ich auch den twitter-javascript-schnipsel an. blocken kann man das natürlich alles browserseits, zum beispiel mit ghostery (details und hintergründe dazu habe ich mal vor einem jahr aufgeschrieben und besprochen).

was ich eigentlich sagen wollte: hübsch dieses embedly, damit kann man sehr ansprechend beliebige links aufhübschen, aber einbetten nervt auch ein bisschen. ich versuche mir deshalb meine einbettungscodes soweit möglich selbst zu bauen. mein selbst zusammengedengelter code für twitter sieht übrigens ohne javascript nachladung von twitter.com so aus (und so mit):

Moin!

taz (@tazgezwitscher01.05.2015 8:22

funktioniert auch ohne nachträgliche javascript-aufhübschung. nennt man das dann als html-kenner graceful degredation oder progressive enhancement of graceful stuff?

theoretisch kann ich mir sogar vorstellen für meine artikel hier einbettcode anzubieten. das könnte dann so aussehen. ich weiss zwar nicht warum jemand einen ganzen artikel von mir einbetten wollte, aber es beruhigt mich zu wissen, dass es geht.


links vom 30.04.2015

felix schwenzel

  anmutunddemut.de: Autoradio   #

ich bin sehr froh, keine regelmässigen, langen autofahrten machen zu müssen. und wenn doch lade ich mir stundenweise podcasts aufs telefon und gehe sicher, dass das auto die auch abspielen kann. autoradio ist die hölle.

  medium.com: The 2048 guys stole my iPhone game   #

matt akins beschuldigt einen spiele-verlag, sein spiel geklaut zu haben. seine belege scheinen schlüssig, seine sprache ist etwas derb, aber weil er in seinem (langen) text einen weiten bogen spannt, ist er ganz lesenswert.

  imore.com: How Tattoos Mess With The Apple Watch   #

es erscheint so, als ob es probleme mit einigen sensoren der apple watch gibt, wenn sie auf tätowierungen aufliegen. sicher ist jedoch, dass tätowierungen probleme bei der magnet-resonanz-tomographie verursachen können. so können sich tätowierungen mit metallhaltigen farben abwandeln oder unangenehm erhitzen.

  blog.lehofer.at: Geoblocking ist das Roamingentgelt des Urheberrechts - eine kurze Anmerkung zu Günter Oettinger   #

sehr schöner hinweis darauf, dass von günter oettinger alles andere als stringent argumentiert.

Beim Roaming: nationale Grenzen weg! Bei Content: nationale Grenzen hoch!

Während Oettinger im Telekombereich das „Aufbrechen der nationalen Silostrukturen“ jedenfalls beim Roaming zumindest verbal auch zu seinem Thema gemacht hat, klingt er beim Urheberrecht ganz anders: hier will er die nationalen Silos sogar stützen und traut sich zu, „mit Geoblocking zum Erfolg“ zu kommen (so im gestern veröffentlichten Interview im Kurier/futurezone)

  theguardian.com: There will be spud: Yotam Ottolenghi’s potato recipes   #

hab ich noch nicht ausprobiert, aber witzig finde ich das schon: das zweite rezept ist ein rezept für geröstete karteoffelschalen (an salat). kartoffelschalen!

  digg.com: What You Get When You Pour Molten Aluminum Into A Watermleon   #

das was rauskommt, wenn man flüssiges aluminium in eine wassermelone kippt, sieht fast so schön aus, wie wenn man flüssiges aluminium in einen ameisenhaufen kippt.


  vanityfair.com: Oliver Sacks, Before the Neurologist’s Cancer and New York Times Op-Ed   #

lawrence weschler über oliver sacks. anlässlich der in kürze veröffentlichten autobiografie von oliver sacks, veröffentlicht lawrence weschler auch ein paar notizen seiner frühen gespräche mit ihm:

He respects facts, he tells me, and he has a scientist’s passion for precision. But facts, he insists, must be embedded in stories. Stories—people’s stories—are what really have him hooked.

Sacks has no romantic love of the irrational, nor does he worship the rational. He speaks of their inter-penetration, as of a garden—delirium, bounded and tamed back just enough to allow for humane living. The irrational needs to be mastered into personality. But at the same time, those who have been visited by these irrational firestorms, and surmounted them, are somehow deeper human beings, more profound persons, for the experience.

“Part of this time I spent in California, doing my residency at U.C.L.A. I lived on Venice Beach, disguised to myself as a muscle builder at the open-air jungle gym. I was quite suicidal: I took every drug, my only principle being 'Every dose an overdose.’ I used to race motorcycles in the Santa Monica Mountains. Apparently I created something of a ruckus at the U.C.L.A. hospital: I would take some of the patients, the M.S. victims and the paraplegics who hadn’t moved in years—they’d ask me and I’d take them out, strapped to my back, motorcycling in the mountains.

Olga, who has Parkinson’s, gets wheeled in. Oliver asks her to stand up, and she has a terrible time, struggling to rise up from her wheelchair—but then Oliver has her sit down, and he holds out two hands, a single extended finger protruding from each, and she clutches the fingers and gets up effortlessly. “See: you share your action with them,” he comments to me.

als ich sacks bücher zum ersten mal las, waren sie eine offenbarung. eine offenbarung wie man menschen betrachten und verstehen kann und was man alles über menschen verstehen kann, wenn man empathie, verständnis und zuneigung zu ihnen hat.

dieser artikel von lawrence weschler ist wie alles von und über oliver sacks sehr lesenswert.


  faz.net: BND-Affäre: Spionage unter Freunden, kein Grund zur Aufregung   #

ich teile die einschätzungen die sandro gaycken in diesem artikel formuliert nicht, finde es aber unendlich wichtig, genau solche meinungsbeiträge zu lesen und zu erkennen, dass es eben auch andere mehr oder weniger sinnvoll begründete sichtweisen zur spionage gibt. und natürlich soll man solche beiträge nicht nur lesen und zur kenntnis nehmen, sondern sich ernsthaft und unpolemisch mit ihnen auseinandersetzen.

was ich wirklich sehr in deutschland vermisse ist die amerikanische denksportart der formalen debatte. in solchen debatten argumentieren die teilnehmer nicht unbedingt für ihre überzeugungen, sondern für eine position, die eben nicht ihren überzeugungen entsprechen muss. insofern ist sandro gayckens beitrag bei der faz sehr wichtig, bzw. mindestens anregend. und so sollte man auch drauf reagieren, nicht empört sondern angeregt dagegen (oder dafür) argumentierend (was ich mir heute jedoch erspare).

sandro gaycken hat übrigens 2011 eine stunde auf der republica gesprochen.