erstaunlich: es hat auf anhieb geklappt (app öffnen, vorgeschlage adresse stimmte, auch die hausnummer, „bestellen“ klicken, frage ob die bestellung ernstgemeint ist bestätigen, kurz warten, bestätigung erhalten).
praktisch: es wird angezeigt wie der taxifahrer heisst, wo er gerade ist und wie lange es dauert bis er da ist.
besonders praktisch: die angezeigte zeit bis zur ankunft des taxis stimmt. aus dem haus gehen und im gleichen moment das taxi vorfahren sehen ist ziemlich praktisch.
wenn das immer so gut klappt, müssen sich die klassischen taxizentralen warm anziehen.
am ende kann man den taxifahrer bewerten. ich frage mich, ob der taxifahrer am ende den fahrgast auch bewerten kann.
ich glaube christian wulff sollte ein paar schlücke tigerblut trinken und bleiben. alleine schon um dem schmierigen kai diekmann nicht den triumph zu gönnen, künftig behaupten zu können, dass er präsidenten stürzen könne. der leicht hysterischen presse insgesamt gönnte ich einen rücktritt auch nicht. nicht dafür. wulffs fehltritte sind allesamt irre peinlich und offenbaren eine völlige unfähigkeit menschen hinter sich zu bringen und sich positiv darzustellen. aber meiner meinung nach sind sie kein rücktrittsgrund.
politisch begabten menschen bieten solche skandale die möglichkeit sich zu stärken, unterstützer zu gewinnen und sich zu profilieren. wulff kann das nicht. er bewegt sich auf dem politischen parkett wie ein kleinkind. niedlich, aber ungeschickt.
nur wegen dieser ungeschicklichkeit, bzw. wulffs unfassbar schlechten krisenmanagement, erscheinen seine fehltritte so empörend. aus der distanz, zum beispiel in ein, zwei jahren, betrachtet, wird das jedem auffallen: „warum haben wir uns darüber aufgeregt, statt zu lachen?“
nein. die pressefreiheit hat wulff mit seinem anruf bei diekmann nicht mal im ansatz gefährdet. dass es bei wulffs anruf bei diekmann nicht um pressefreiheit geht, stellt max steinbeis schön heraus:
Die Pressefreiheit, die mir wichtig ist, ist nicht die Freiheit von Herrn Diekmann, von Anrufen der Opfer seiner Methoden verschont zu bleiben, auch nicht, wenn diese höchste Staatsämter bekleiden. Solange er ihm nicht die Polizei auf den Hals schickt, soll er von mir aus Herrn Diekmann Tag und Nacht anrufen.
auch die vorteilsnahme oder -gabe im amt hat wulff sicher nicht weitergetrieben als jeder andere ministerpräsident vor ihm in hanover. er ist nur nicht fähig sie so gut zu vertuschen vorteilhaft darzustellen.
dass wulff unfähig und langweilig ist, war bereits vor seiner wahl zum bundespräsidenten jedem klar. dass er in den letzten 3 wochen den beweis dafür geliefert hat, ist kein rücktrittsgrund.
wulff sollte (und wird) jetzt nicht zurücktreten. er sollte aber von nun an schweigen. den rest seiner amtszeit schweigend — so kann ich mir wulff sogar ganz präsidial und würdevoll vorstellen:
wullf schweigt erneut zu den gegen ihn erhobenen vorwürfen. wulff schweigt zur tagespolitik. wulff macht staatsbesuche und spricht kein wort. er gibt interviews und sagt kein wort. er schweigt die neujahransprache. er ernennt und entlässt schweigend minister. und unterschreiben tut er eh nix. das wäre mal was.
aber zurücktreten und den journalistendarstellern im springer-verlag einen triumph gönnen? das nicht zuzulassen, ist wulff der gesellschaft schuldig.
junge, junge. das hätte ich nicht gedacht. gero von randow ist nicht mehr der jüngste, aber was für ein aufreisser! wo wir normalsterblichen schon überfordert sind, in gemütlichen, demokratisch und rauchfrei geführten gaststätten junge frauen kennenzulernen, schafft es gero von randow mitten in den tunesischen revolutionswirren, in tränengasschwaden gar, eine junge („sie war 20 jahre alt“), gutaussehende („sie war hübsch und hatte lange haare“) und tapfere junge frau kennenzulernen. gero von randow:
Safa lernte ich im Januar 2011 in Tunis kennen, da war sie 20 Jahre alt und der Diktator noch an der Macht. Sie stand an eine Mauer gelehnt, zitternd und weinend, inmitten einer Schwade aus Tränengas. Tapfere junge Leute waren das, die im Polizeistaat Ben Alis demonstrierten; etwa 300 von ihnen starben während der Revolution.
[ich kann das wegen meiner pathos-allergie leider nicht weiterlesen. obwohl der text vielleicht auch der pathos-hypersensibilisierung dient?]
One of the main skills of research scientists of any type is knowing how to work comfortably and productively in a state of confusion.
das passt ja super. so gesehen bin ich voll der wissenschaftler. ich komme gut und produktiv zurecht mit meiner ahnungslosigkeit und der verworrenheit der meiner welt. obwohl ich es ein bisschen differenzieren würde:
ich möchte gerne alles wissen, kann aber gut damit leben, nicht alles zu verstehen.
dazu passt im weitesten sinne, was markus spath schreibt: mit ahnungslosigkiet muss man leben lernen, genau so wie mit dem informationsüberfluss.
auch wenn der folgende text wenig fragezeichen beinhaltet, so glaube ich, dass das vor allem fragen und kaum antworten sind die ich anzubieten habe. konkret geht es um ein ziemlich bescheuertes foto, das laut google-bildersuche auf ein paar tausend webseiten veröffentlicht wurde und dessen fotograf das nicht OK fand und ein paar blogger die das bild benutzt haben eine rechnung schrob. ole reissmann hat das für spiegel-online aufgeschrieben. carsten herkenhoff ist einer der betroffenen blogger die das foto benutzt haben, hat seine sicht der dinge hier aufgeschrieben.
"Stimmt schon, es gibt kein Unrechtsbewusstsein. Aber es gibt auch keine Bemühungen, eines zu schaffen." schreibt +Felix Schwenzel . Wir haben "kein moralisches Problem"? Die Kommentare zu einem aktuellen Fall sprechen da leider eine ganz andere Sprache.
Als Beispiel genannt: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,806756,00.html
es gibt ein super beispiel dafür, wie man es schafft ein unrechtsbewusstsein zu schaffen — oder genauer, wie man es schafft den wert digital vertriebener schöpfungen zu visualisieren. louis ck hat gezeigt wie es geht: etwas anbieten was nicht kaputtgeDRMt ist, überall abspielt (wert) und darauf hinzuweisen, dass man an das gute im menschen glaubt (respekt) und die das die menschen freiwillig zahlen (bereitschaft), wenn man sie drum bittet und es ihnen einfach macht (komfort).
genau so erreicht man unrechtsbewusstsein, bzw. respekt vor dem künstler und dem werk: indem man die kunden ebenso respektvoll behandelt, ihnen den wert der eigenen arbeit klarmacht und ihnen so eine motivation und grund zu zahlen gibt.
das was der fotograf bei carsten herkenhoff macht wirkt eher kontraproduktiv auf das unrechtsbewusstsein. ja, klar, der fotograf, sein werk wurde respektlos behandelt, aber er behandelt seine kunden, also leute die seine bilder nutzen wollen auch tendenziell respektlos. der hinweis auf die unrechtmässigkeit der bildnutzung erscheint vor dem hintergrund der tausendfachen urheberrechtsverletzung (laut google bildersuche) ein bisschen weltfremd. defakto ist sein urheberrecht nicht durchsetzbar. es doch zu tun — auf eine art und weise die den eindruck vermittelt ein paar doofe die virtuelle rechnung für tausende zahlen zu lassen — hilft weder bei der schaffung von unrechtsbewusstsein, noch bei der schaffung von respekt gegenüber den werken von fotografen. es ist die gleiche taktik mit der sich die musik- film- und neuerdings auch buchindustrie in die scheisse reiten: nicht mit respekt, verständnis und auf augenhöhe den kunden gegenübertreten, sonderm drohen, klagen, auf seinen rechten bestehen und mondpreise verlangen.
juristisch ist das alles ein nobrainer. der fotograf ist im recht, so wie die unterhaltungsindustrie. langfristig durchsetzen können urheber ihre rechte aber nur, wenn sie ihre kunden überzeugen, dass es gute gründe gibt sie für ihre arbeit zu entlohnen und sie so von einem unrechsbewusstsein überzeugen, statt wie bisher (vergeblich) zu versuchen, sie zu einem unrechtsbewusstsein zu prügeln. werte bieten und nachvollziehbar darstellen, respekt zeigen, zahlungsbereitschaft motivieren und es einfach machen, anders geht es meiner meinung nach nicht.
gesetze schaffen kein unrechtsbewusstsein. dafür braucht es gründe. louis ck hat welche genannt. gesetze die sich nicht durchsetzen lassen, erscheinen lächerlich. gesetze die sich nicht durchsetzen lassen mit unverhältnismässigen massnahmen (filter, überwachung, massenabmahnungen, DRM) durchzusetzen zu versuchen erregt unverständnis und zerstört im schlimmsten falle bürgerrechte. so gehts auf dauer ganz sicher nicht.
dass er das bild nicht auf seinem server liegen hatte, sondern es nur eingebettet hätte. dass sich der fotograf doch über soviel werbung freuen solle. dass der fotograf keine verluste erlitten hätte.
einerseits feixt die halbe blogossphäre, wenn eine bloggerein dem burda verlag eine rechnung schreibt, weil die sich einfach, ohne zu fragen, ein bild von ihr geklaut haben, andererseits soll die ungefragte nutzung von bildern aber irgendwie auch OK sein, wenn sie auf tumblr oder blogs erfolgt?
ich glaube man kann die tatsache, dass andere mit den eigenen werken geld verdienen, durchaus als verlust bezeichnen. das argument des burda-redakteurs, die fotografin solle sich über die abgedruckten bilder freuen, die seien ja werbung für sie und vielleicht, wenn sie nicht klagt, kämen auch folgeaufträge raus, ist genauso bigott und verlogen wie die argumente einiger kommentatoren auf toomuchinformation.de. ich erleide auch keinen verlust, wenn die bildzeitung eines tages ungefragt mit meinem portrait wirbt. trotzdem ist es eine schweinerei. wächst urheberunrechtsbewusstsein nur im zusammenhang mit grossen verlagen?
zuletzt habe ix im august einen blick auf meine flattr-einnahmen geworfen. und was soll ich sagen? danke an all jene die den knopf geklickt haben und weiterhin klicken.
trotzdem ist nicht abzustreiten, dass das interesse an flattr oder die nutztung von flattr stark abnimmt. das kann auch an mir liegen, dass ich es halt nicht geschafft habe eine spendierwillige fan-„community“ aufzubauen, wie zum beispiel tim pritlove, holgi oder stefan niggemeier das geschaftt haben. es kann aber auch daran liegen, dass flattr sich einfach nicht etabliert hat, sei es weil es immer noch zu kompliziert ist oder weil es für den longtail einfach nicht funktioniert.
mein flattr-konto löschen, wie thomas wiegold, mag ich nicht. aber thoams wiegold hat natürlich recht. flattr lohnt sich eignetlich nur für ein paar grossverdiener leute die es schaffen grosse menschenmassen zu mobilisieren. oder anders gesagt: thomas wiegold und ich könnten auch keine 500tausend downloads von einem unserer bühnenauftritte verkaufen, wie louis ck das kann. für manche funktioniert flattr, für andere funktionierts DRM-freie downloads zu verticken, für andere funktioniert beides nicht.
ich finde flattr nach wie vor toll und ich flattre nach wie vor sehr gerne, wenn auch immer seltener (im dezmeber hab ich so wenig geflattrt, dass ein flattr von mir 50 cent wert war). auch weil es so wenige gibt, die den button haben. auch die flattr-chrome-extension funktioniert nicht so recht. es ist einfach alles noch zu kompliziert.
ich habe den flattr-button nicht ganz entfernt, aber zu den anderen webbugs gepackt:
man kan artikel von mir also weiterhin flattrn, entweder per klick auf den link „flattrn“ oben, oder indem man den flattr „slider“ öffnet.
die erfahrung zeigt, dass die meisten social-dings-buttons eh nur sehr selten geklickt werden. hin und wieder gibts ein paar +1-klicks, die aber wohl eher aus der google+-integration in den reader oder eben google+ selbst kommen. es gibt durchaus artikel die wie wild geflattrt werden, dass sind aber meist artikel über die piraten, über flattr oder netzpolitische themen. ein paar meiner artikel werden auch wie wild auf auf facebook geshared, aber nicht wegen der buttons die unter dem artikel sind, sondern weil die leute das witzig finden und die url wohl direkt bei facebook reinpasten oder direkt in facebook weitersharen.
anders gesagt: dieses button-gedöns ist eigentlich überflüssig. wenn die leute etwas sharen wollen, dann sharen sie es, auch ohne buttons. deshalb glaube ich, dass meine versteckten buttons eine gute lösung sind. unsichtbar für die 99% und für das eine prozent der benutzer da, die sie nutzen wollen.
hier eine darstellung meiner flattr-einnahmen der letzten monate und drunter nochmal eine tabellarische auflistung des elends.
gegenüber: sitzparty. fünf oder sechs junge eltern sitzen auch weit nach mitternacht an einem tisch und amüsieren sich offenbar. noch um halb eins umarmen sich diese offenbar sehr mögigen menschen noch und wünschen sich ein gutes neues jahr. so sind menschen nach der balz.
schräg gegenüber: stehparty. bis elf haben die jungs mit vor den mädels rumgetanzt, danach stehen die jungs unten (knallend) und die mädels schauen runter. so sind menschen während der balz.
unten: ein älterer mann steht auf dem bürgersteig, zündet einen knaller an, wartet, wirft ihn nach rechts. zündet einen weiteren knaller an, wartet, wirft ihn nach links. 2 stunden lang. auf balz hat der herr definitiv keine lust mehr.
oben: um zehn zieht langsam nebel auf. nicht rauch von den feuerwerkskörpern (auch), sondern echter dicker, klebriger nebel. gegen mitternacht ist der höhepunkt erreicht, man sieht wirklich fast nichts mehr. raketen fliegen in eine weisse suppe und nur mit glück sieht man die weisse masse ein bisschen aufflackern.
unten rechts: bis zwölf strömen menschenmassen aus der s-bahn. gegen zwölf — soweit man erkennen kann — stillstand. die leute bleiben einfach stehen. ab halb eins strömen die menschenmassen wieder in die sbahn. die polizei-hundertschaften verschwinden im nebel. ix weiss nicht ob sie noch da sind oder ob ich sie einfach nicht mehr sehe.
ganz ehrlich finde ich die fragen in diesem fragebogen der seit vielen jahren rituell von vielen bloggern ausgefüllt wird ziemlich bescheuert. deshalb beantworte ich sie teilweise auch ebenso bescheuert. oder ändere sie.
zugezogen oder aufgezogen?
abends zu, morgens auf.
leitung länger oder kürzer?
kommt immer drauf an. kapiere das mit den steuern immer noch nicht, habe aber endlich verstanden wie man webseiten mit „responsive design“ bauen kann.
kurz- oder longdrinks?
bier.
mehr bewegt oder weniger?
„ich bewege meinen arsch jetzt jede woche ins fitnessstudio.“ (zitat von der beifahrerin. mit „arsch“ meint sie mich)
mehr ausgegeben oder weniger?
wenn ich die frage beantworten könnte, wen interessierte die antwort?
der hirnrissigste plan?
2011 habe ich ausschliesslich vernünftige pläne geschmiedet.
die gefährlichste unternehmung?
2011 habe ich nichts gefährliches unternommen. so hab ich das die letzten 43 jahre gemacht.
der beste sex?
fragen sich bonobos das eigentlich auch?
das beeindruckenste buch?
wenig bücher, auch wenig ebooks gelesen. einige waren gut, beeindruckend fand ich aber eher sämtliche geo-epoche-ausgaben die ix gelesen habe, ganz besonders die china-ausgabe.
der ergreifendste film?
das kino- und DVD-jahr 2011 war ziemlich mittelmässig. vieles gesehen was OK war, nichts was ergreifend war. dafür aber viel fernsehen gesehen das ziemlich super war. die 2011er staffel von boardwalk empire zum besipiel oder the good wife oder breaking bad waren ziemlich super. big bang theory ist mit die beste unterhaltung die ich 2011 eingeatmet habe. ergreifend, im sinne von einem bild das einem noch tage später im hinterkopf klemmt, war eine szene aus dem piloten von „boss“. ich sag aber nicht welche.
die beste CD?
ich glaub ich hab 2011 keine musik gekauft und auch keine musik geklaut. aber zum ersten mal seit langer zeit mal wieder musik gehört. im fitnessstudio. da funktioniert der alte mp3-scheiss. im november hab ich mir spontan nach einer sendung der küchenkonzerte ein album von kreisky gekauft und es im fitnessstudio nicht bereut.
das schönste konzert?
ich habe noch keine schönes konzert erlebt.
die meiste zeit verbracht mit …?
atmen.
die schönste zeit verbracht damit …?
atmen.
vorherrschendes gefühl 2011?
im januar: wie? schon januar? im februar: wie? schon februar? und so weiter …
2011 zum ersten mal getan?
mukibude.
2011 nach langer zeit wieder getan?
kräutertee trinken.
3 dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
kamillentee, pfefferminztee und salbeitee.
die wichtigste sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
dass kräutertee nichts bringt.
das schönste geschenk, das mir jemand gemacht hat?
eine teekanne.
der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
genauso weitermachen.
caschy (carsten knobloch) zeigte heute (bis ca. 22:40h) unter der warnung vor am router aktivierten WPS das bild einer fritz-box (mittlerweile hat er das bild ausgetauscht):
unter dem bild steht stand:
AVMs FritzBoxen sind nicht betroffen, es handelt sich bei der Abbildung oben nur um ein Symbolfoto, welches ich noch hatte.
caschy habe ich übrigens kürzlich in berlin getroffen:
[es handelt sich bei der abbildung oben nicht um caschy, sondern einen anderen laubhaufen nur um ein symbolfoto, welches ich noch hatte. und getroffen hab ich caschy auch noch nie, das war nur eine symbolbehauptung.]
Durch intensiven Netzausbau bieten wir Ihnen eines der modernsten Mobilfunknetze Europas mit hoher Sprachqualität, kurzen Rufaufbauzeiten und schnellem mobilen Surfen.
media markt
Der neue Media Markt Preis ist der klarste Preis
focus
Über die reine Informations- und Wissensvermittlung hinaus versteht sich die Redaktion als Interessenvertreter der Leser.
FOCUS ist das Basismedium der leistungsorientierten Elite in Deutschland, die immer bestens informiert sein will. (quelle)
deutsche bahn
Die Bahn kommt.
Alle reden vom Wetter. Wir nicht. Fahr lieber mit der Bundesbahn. (Deutsche Bahn, 1966)
eben wollte ix etwas darüber schreiben, dass viele menschen offenbar ignorierenswertes nicht ignorieren können. ich wollte das thema auf ne bemüht witzige art angehen, hab mich dann aber entschieden, die unfähigkeit von einigen menschen dinge zu ignorieren, bis auf weiters zu ignorieren.
vor ein paar wochen hat mir stefan niggemeier zwei ausgaben des baumeisters in die hand gedrückt, weil er keine zeit oder lust hatte etwas über den heft-relaunch des baumeisters zu schreiben. die eine ausgabe war vom september 2011, also noch im alten design, die andere ausgabe vom november, die erste im neuen design. wolfgang jean stock war schonmal alles andere als begeistert vom redesign: er hält die neugestaltung des heftes für eine art selbstmord des baumeisters:
Was sich nun darbietet, ist das reine Desaster. Schon beim Titel […] ein Schriftensalat sondergleichen - mal linksbündig, mal auf Mittelachse gesetzt - umrahmt ein rätselhaftes Foto, das für alles und nichts stehen kann. Im Heft selbst, das bislang übersichtlich, sehr leserfreundlich gegliedert war, macht das hanebüchene Layout selbst die wenigen seriösen Beiträge zunichte.
ich habe mir das november-heft vor ein paar wochen auf dem weg von berlin nach hamburg im zug durchgelesen. andertalb stunden reichen dicke um die knapp hundert seiten durchzulesen. tatsächlich ist mir nicht viel vom heft in erinnerung geblieben. begeisterung erregten gerade mal ein, zwei bilder, eins von vom MVRDV balancing barn und ein eins vom „magic mountain“ in duisburg. die texte waren OK, nett fand ich einen text über eine studie zum selbstverständnis und berufsbild des architekten, der mich vor allem in meiner entscheidung bestärkte, nicht architekt geworden zu sein. in dem text fanden sich auch die einzigen zwei stellen die ich mir mit einem stift und eselsohren markiert habe. eine stelle war ein zitat von fritz schumacher vom anfang des letzten jahrhunderts. schumacher war damals baudirekttor in hamburg und deutete an, dass schon vor hundert jahren der architekt als knecht von unternehmern galt. schumacher klagte:
Nicht der „Konsument“ der Wohnungen ist Bauherr, sondern eine neutrale Macht, der Unternehmer …
hat sich nichts geändert. jan kleihues formuliert das heute so:
Leider gibt es fast nur noch Investorengruppen, die mehr Interesse daran haben, dass sich das Projekt schnell dreht, als an Qualität.
ganz anders ging es mir mit der september-ausgabe die ich donnerstag im zug von berlin nach hamburg las. schon nach wenigen seiten fing ich an im heft rumzukrizeln. ich liebe es in rezensionsexemplaren rumzukritzeln und notizen reinzuschmieren, etwas was ich in gekauften heften (der baumeister kostet happige 15 euro) oder büchern nie machen würde. gleich mehrere texte, bildstecken und selbst ein paar anzeigen begeisterten mich und weckten das bedürfnis in mir mich mit den jeweiligen themen näher zu beschäftigen oder selbst etwas drüber zu schreiben oder im web informationen zu suchen, um sie zu teilen. das fing gleich auf seite 6 mit einem unglaublich tollen bild von bernhard ludewig von der moskauer u-bahn an (bild hier, im website-kontext leider nicht verlinkbar, aber hier ist die ganze bildstrecke) und gleich im ersten interview mit vier architekten über die folgen von 9/11 für die architektur, strich ich mehrere absätze an. marc kushner sagte darin unter anderem über new york:
New York gehört auch nicht nur den New Yorkern, sondern letztlich eher der ganzen Welt. Ich unterhielt mich darüber kürzlich mit Neil Denari: Er sagte dass sein Gebäude an der Highline eine Reaktion auf 9/11 ist. Es ist ein Mittelfinger, der Gefahr entgegengereckt.
lauter inspirierendes zeug stand in der septemberausgabe, so viel, dass es mich völlig vom thema abbringt, das neue heft zu beurteilen, weshalb ich das weiter unten fortführe.
fakt ist: die september-ausgabe ist ein ziemlich tolles und inspirierendes heft. der neugestaltete baumeister, zumindest die november-ausgabe ist dagegen ziemlich langweilig. offenbar ist die energie der heftmacher vollkommen in das neue design geflossen und für tolle inhalte war keine kraft mehr da. anzeigen und sonderwerbeformen, oder wie der verlag das ausdrückt, advertorials waren in der september ausgabe auch sehr viel mehr vorhanden, was darauf hindeutet, dass die anzeigenkunden dem relaunch eher kritisch und zurückhaltend gegenüber standen. 29 solche seiten gabs in der september-ausgabe, im november keine einzige. kein gutes zeichen, oder vielleicht doch, denn bei solchen texten läuft es mir kalt den rücken runter:
BAUMEISTER-Portfolio-Advertorials
[…] Die Advertorials werden individuell und passend zum Werbeträger BAUMEISTER gestaltet. Es besteht eine Kennzeichnungspflicht als „ANZEIGE“. Sie liefern uns PR-Texte und Bildmaterial und wir prüfen die Realisierbarkeit. Das Advertorial wird über uns erstellt und direkt mit dem Werbetreibenden abgestimmt. Bitte geben Sie hierfür bei Buchung immer eine entsprechende Kontaktperson an.
Vorteile von Advertorials:
Durch die redaktionelle Anmutung wird ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit [sic] erzielt und der Leser erhält die Informationen innerhalb seines gewohnten redaktionellen Umfeldes präsentiert.
die neue gestaltung würde ich nicht wie wolfgang jean stock „hanebüchen“ nennen, sondern eher „irritierend“. man sieht das alles und fragt sich: warum? das design tut so als sei es minimalistisch und arbeitet weniger mit grafik als mit typographie- und layout-spielchen. die sind aber, betrachtet man sie genau, nicht viel mehr als überflüssiges ornament. wem hilft es, wenn der anfangsbuchstbe eines absatzes aus dem absatz herausgezogen und grotesk vergrössert zentriert über dem absatz abgestellt wird? plötzlich prangt da ein A unnütz über einem absatz und fehlt am satzanfang: „lain de Botton ist ein Tausendsassa.“ (der tausendsassa heisst alain de botton.)
ich frage mich auch, warum der fliesstext unbedingt fett gesetzt sein muss. das hat den vorteil, dass die anzeigen neben den fliesstexten plötzlich leicht und gekonnt gesetzt wirken, aber das kann ja nicht der sinn von heftgesatltung sein. bildunterschriften sind mal nach links, mal nach recht gedreht, so dass man mal den kopf nach links, mal nach rechts neigen muss, um zu lesen, was auf dem bild zu sehen ist.
ich würde sehr gerne wolfgang jean stocks kritik widersprechen, vor allem weil ich immer erstmal alles neue grundsätzlich gut finden möchte. ich schätze experiemntierfreude und sehe lesbarkeit, klassische typographische tugenden oder erwartungserfüllung keinesfalls als die topprioritäten bei gestaltung oder layout an (wie man an diesem blog und meiner art zu schreiben gut erkennt). aber das design des baumeisters ist leider total in die hose gegangen. und das schlimmste: offenbar hat die neugestaltung auch das niveau der beiträge mit in den abgrund gerissen.
am ärgerlichsten fand ich tatsächlich die, bzw. eine der titelgeschichten über den spiegel-neubau in hamburg. ein öder, anbiedernder und liebloser text der mit acht PR-fotos des spiegels illustriert ist. sorry, aber sowas ist echt fürn arsch. nein, es ist eine zumutung, denn die baumeister-redaktion ist sich nicht zu schade über die vom spiegel gestellten, von andreas gehrke prima gemachten bilder drüberzuschreiben:
Wir bringen die ersten Bilder des Henning-Larsen-Neubaus in Hamburg — und kontrastieren diese mit Architektur-Headlines aus dem Nachrichtenmagazin.
alexander gutzmer behauptet im editorial, dass sich die neu-konzeption des heftes an drei kernbegriffen orientierte: „Inspiration, Orientierung, Beratung“. das stimmt insofern, als das sicher besser geklappt hätte wenn man sich hätte beraten lassen, nicht die orientierung verloren hätte und inspiration nicht mit typographischem tand verwechselt hätte.
so ist der baumeister eher zu einem sanitärmagazin geworden, dass einen dicken griff ins klo illustriert.
im september-heft war sogar die werbung inspirierender als die inhalte des november-hefts. eine anzeige des entwässerungsspezialisten aco zeigte diesen grandiosen entwurf eines cruise terminals von koen olthuis.
der text über den vater des plattenbaus, ernst may, anlässlich einer ausstellung im deutschen architekturmuseum in frankfurt war interessanter als die gesamte november-ausgabe (ich übertreibe jetzt ein bisschen) und ganz grandios war die fotostreckte und der text über die „norwegischen Landschaftrouten“, für die 18 landstrassen mit hilfe von meist norwegischen architekten an markanten stellen mit zeitgenössischer architektur und installationen aufgehübscht werden, um „Touristen Norwegen als ein noch attraktiveres Reiseziel zu präsentieren“. im heft waren tolle fotos zu sehen, die zumindest auf den ersten blick auch nicht alle einfach PR-fotos der norwegischen tourismusbehörden zu sein scheinen (aber wahrscheinlich doch sind). sie sind nämlich viel besser und aufregender als die die man auf der offiziellen seite sieht.
toll auch das interview mit der architekturtheoretikerin saskia sassen, die zwar auffällig oft die firma cisco erwähnte, aber unter anderem auf die frage der fragen „Wo sind Architekten heute noch gefragt“ antwortete:
Sie können und sollten die vielfältigen räumlichen Formen sichtbar machen, in denen die neuen technologien opereien — sie also für Passanten verständlich machen. Ich bin der Ansicht, dass alle wesentlichen Infrastrukturen vom Abwasser über Elektrizität zu Telekommunikationsverbindungen durch transparente Wände und Flure sichtbar gemacht werden sollten, zum Beispiel an Busahltestellen und Bahnhöfen, in Schulen und Universitäten; überall dort eben, wo Menschen Zeit verbringen. Während man zum Beispiel auf den Bus wartet, kann man zusehen, wie die Stadt funktioniert. Man beginnt so, sich einbezogen zu fühlen. Wenn unsere Wände schon voll mit Computertechnologie sind, warum soll man das nicht transparent machen? Unsere computerisierten Systeme müssen sichtbarer und transparenter werden.
auch schön, die idee das „kritikerpaar“ elisabeth blum und peter neitzke auf zwei grundverschiedene bauten loszulassen, einmal das organische unstudio in groningen von ben van berkel und einmal den eckigen, mies van der rohe weiterdenkenden gebäudekomplex „romeo und julia“ in frankfurt am main von max dudler. zwei solide, in die tiefe gehende und liebevoll geklöppelte auseinandersetzungen mit zeitgenössischer architektur. was mir besonders gefallen hat ist wie peter neitzke die zitate von ben van berkel mit fussnoten belegt:
1 Hier und passim zitiert nach einem Telefonat mit dem Architekten (2. August 2011)
2 http://bit.ly/mTrVv7
3 Ben van Berkel, zitiert nach: ICON. International Design, Architecture & Culture, Heft 097, Juli 2011
ben van berkel rechnet wunderbar mit dem moderenen parametrischen entwurfsmüll ab:
Digital design labs all over the world spew out an interminable stream of inchoate compositions in the form of hectically curvy spaghetti, impenetrable blobs, and, as a last resort, the dune-like shapes that result from morphing blobs into spaghetti. It makes no difference if the topic of the parametric design study is a museum, a school, a railway station, or a rich person’s house; it makes no difference if it is supposed to be situated on a beach, in a city, or in a post-industrial periphery. Spaghetti is always on the menu.
neitzke hat das sauber übersetzt und verfazitet:
Zeitgemäss entwirft, wer Themen und Parameter projektbezogen auswählt, wer deren Zusammenspiel kunstvoll zu organisieren und sie in einem architektonischen Projekt komplex zusammenzuführen weiss.
so gilt das übrigens auch für gestaltung auch in allen anderen bereichen.
etwas unentschlossen und wirr schroben david selbach und sibylle schikora über die neubauten der unternehmenszentralen von google und apple. vor allem ist der titel etwas irreführend und aufbauschend: „So baut das Internet“. nun denn.
einerseits beklagen sich die beiden, dass die pr-abteilung von apple nichts zum neubau sagen möchte, nutzen dann aber nur eins der fünftausend bilder die die stadt cupertino zur planung veröffentlichte. und sie beklagen sich, dass apple nicht mal den architekten nennen möchte und schreiben: „Insider spekulieren, dass bei Norman Foster Seniorpartner Stefan Behling für die Planung verantwortlich zeichnet“ und beschriften eine visualisierung des baus mit „Rendering des Apple-Rondells von Foster + Partners“. was denn jetzt? geheimes insiderwissen oder nicht? thomas knüwer darf in dem artikel auch ein, zwei sätze zu seinem silicon valley insiderwissen sagen: „[In den USA] wachsen Unternehmen nicht in die Höhe, sondern in die Breite, meist indem sie bestehende Gebäude kaufen.“ das gleiche hat steve jobs auch in diesem video gesagt, von dem david selbach und sibylle schikora aber nur screenshots zeigen.
sauber übersetzt und überarbeitet von einer dame die daniela reinsch heisst (sorry, den gag konnte ich mir nicht verkneifen: diesen satz auf KEINEN FALL LAUT VORLESEN!) wurde dieser grandiose und irre lange text von greg lindsay über die gigantische koreanische retortenstadt „new songdo“ (readbility-link). in beiden versionen, der original- und der baumeister-version, sehr lesenswert.
ich wiederhole nochmal: das alte heft erschien mir vollgepackt mit interessanz und inspiration, das neue heft wie leergesaugt. man kann dem baumeister nur wünschen, dass er wieder seine spur findet. ich schau, wenn es den baumeister dann noch gibt, gerne in einem jahr nochmal rein (wenn ich ein rezensionsexemplar bekomme).
die gründe für den wechsel lesen sich wie meine und der workflow ist dem meinen auch nicht unähnlich:
We just wanted somewhere we could dump our links and then reconstitute them (via calls to the API and a little bit of PHP scripting using curl) into a post, ready bright and early each morning.
[…]
But eventually earlier this week Delicious began adding even more detail to saved pages (an image of the site; quite why that's thought useful we don't know, but it's their site..) while for hours its servers remained inaccessible for our key task - bookmarking pages.
And that's when the relationship had to end. I had set up a Pinboard account some time back, and paid the required amount for it; we'd also kept the account synchronised so that pages bookmarked in Delicious would already be in Pinboard. So we were ready to go.
A few tweaks to the PHP and we were ready; and since Wednesday that's what we've been doing.
ich sollte nochmal erwähnen wie (und warum) ich zufrieden mit pinboard bin:
ich kann beliebiges HTML in das anmerkungsfeld eingeben, ohne dass pinboard das ausfiltert (delicious macht das). pinboard rendert zwar kein HTML, aber das kann man dann ja auch selbst machen.
es gab in den letzten tagen ein paar ausfälle des pinboard-API. damit ging das einfüttern der links per iphone-apps (reeder, instapaper) nicht mehr, aber auch die RSS-feeds funktionierten nicht mehr. die ausfälle waren teilweise ein paar stunden lang („database crashes“), aber meine emails an den support wurden von maciej ceglowski innerhalb von minuten beantwortet und daten gingen auch nicht verloren.
das subscriben von beliebigen nutzern, und damit das einspeisen von deren links in meinen RSS-reader funktioniert ziemlich gut. wirkt gut gegen die die filter-bubble.
wer mir auf pinboard folgen will kann das hier tun, RSS abonieren geht beispielsweise hier. /via
louis ck hat in den ersten 3 tagen wohl über 110.000 mal die aufnahme seines auftritts im beacon theater für fünf dollar verkauft:
The show went on sale at noon on Saturday, December 10th. 12 hours later, we had over 50,000 purchases and had earned $250,000, breaking even on the cost of production and website. As of Today, we've sold over 110,000 copies for a total of over $500,000. Minus some money for PayPal charges etc, I have a profit around $200,000 (after taxes $75.58). This is less than I would have been paid by a large company to simply perform the show and let them sell it to you, but they would have charged you about $20 for the video. They would have given you an encrypted and regionally restricted video of limited value, and they would have owned your private information for their own use. They would have withheld international availability indefinitely. This way, you only paid $5, you can use the video any way you want, and you can watch it in Dublin, whatever the city is in Belgium, or Dubai. I got paid nice, and I still own the video (as do you). You never have to join anything, and you never have to hear from us again.
das heisst obwohl, oder besser weil er seinen film ohne kundenverarschung und technischen nutzungsbehinderungen die man gemeinhin DRM nennt verkauft und es sicherlich ein leichtes wäre sich auch mühlos eine kostenlose kopie zu besorgen, waren über 110tausend leute bereit, fünf dollar zu bezahlen. ich habe das auch gemacht und tatsächlich war der prozess so einfach wie man sich das wünscht: email-adresse eintragen, paypal-button klicken, zahlen, runterladen oder im flash-player auf der site ansehen. ein extra login war nicht nötig (ausser bei paypal), aber wer seinen cookie verliert, kann sich mit einem passwort das er zugemailt bekam neu als zahler einloggen und einen neuen cookie holen.
ich bin ziemlich begeistert über diesen weiteren hinweis auf eine ausgeprägte bezahlkultur im internet. wenn sich die benutzer nicht verarscht vorkommen fair behandelt fühlen, verhalten sie sich ebenso fair. und zur fairness gegenüber den benutzern oder kunden fallen mir spontan diese aspekte ein:
den benutzern weder explizit, noch implizit zu unterstellen dass sie eigentlich diebe sind (und sie nur mit technischen miteln oder warnhinweisen davon abzuhalten seien).
nicht nur an das gute im menschen appelieren, sondern daran glauben.
nicht weinerlich, sondern freundlich und höflich darauf hinweisen, welche arbeit und investitionen in dem zu kaufenden ding stecken.
keinen müll oder übriggebliebenes verkaufen, sondern einen echten wert, qualität, etwas mit eigenem herzblut.
fast poetisch wird louis ck dann auch noch:
I learned that money can be a lot of things. It can be something that is hoarded, fought over, protected, stolen and withheld. Or it can be like an energy, fueled by the desire, will, creative interest, need to laugh, of large groups of people. And it can be shuffled and pushed around and pooled together to fuel a common interest, jokes about garbage, penises and parenthood.
im flipboard fand ich in den „cover stories“ (hab ich schonmal gesagt, dass ich flipboard ziemlich toll finde?) fand ich gestern abend diesen BBC-artikel. in dem artikel steht, dass in seoul ein gebäude gebaut werden soll, dass den brennenden, bzw. zusammenstürzenden twin towers des world trade centers in new york ähnle. insbesondere scheint sich seth abramovitch auf gawker mit der kritik am entwurf hervorgetan zu haben. das ist das bild mit dem gawker den entwurf kommentiert:
ich weiss nicht, wenn ich mir den entwurf von MVRDV und die visualisierungen beispielsweise hier ansehe, finde ich den entwurf wie fast alles von MVRDV, ziemlich grossartig (beispiel gefällig?). natürlich spielt der entwurf mit der idee einer schwabbelden, gasförmigen masse, eben einer wolke. in diesem fall ist die wolke wunderbar pixelförmig aufgelöst, bzw. materialisiert und hält die türme zusammen. und natürlich kann man eine wolke auch als eine rauchwolke ansehen. oder im mond einen mann zu sehen glauben — oder wie ein kommentator unter dem gawker-artikel wunderbar auf den punkt bemerkte, kann man auch ein bild mit koi-karpfen so betrachten, als wirkten die karpfen ein bisschen „nuttenhaft“ (slutty). es liegt im auge des berachters, was er in ein bild oder einen entwurf projeziert.
zumndest scheint auf MVRDV gerade ein herrlicher shitstorm niederzugehen, so dass sie sich mittlerweile sogar auf ihrer facebook-seite für mögliche assoziationsmöglichkeiten entschuldigen:
MVRDV regrets deeply any connotations The Cloud projects evokes regarding 9/11, it was not our intention.
worüber ich mich allerdings wirklich aufregen kann, ist die website von MVRDV. die ist komplett aus flash gebaut und so gut wie unbenutzbar, eine benutzbarkeits-katastrophe.
ich werde heute abend mal wieder fernsehen. laut programm gucke ich um 20:15 uhr „verstehen sie spass?“ bei/mit bei nom24. verstanden habe ich das nicht ganz, aber möglicherweise ist das genau das, was auch den grand prix d’eurovision erträglich macht. das online-geplapper, bzw. -gezwittscher von vielen verschiedenen leuten.
24 Stunden Fernsehen!
Anne und Phil bloggen 24 Stunden Fernsehen live und werden dabei von wechselnden Gästen begleitet. Wenn Marcel Reich-Ranicki das noch erleben könnte!