mal wieder ein artikel von gunter dueck, den ich sehr gerne gelesen habe. es geht diesmal auch nicht ums netz, sondern um arm und reich und stacheldraht.
Je mehr ich mit den amerikanischen Gruppen arbeite, umso mehr nehme ich wahr, wie fast all ihre Kritik darauf hinausläuft, dass sie Standardisierungen der ein oder anderen Form vermissen. Ohne Standardisierung erleben sie sofort Kontrollverlust und Unsicherheit. Die Unebenheit des Kopfsteinpflasters ist auch und vielleicht vor allem ihr philosophischer Feind.
Occupy wird mir immer fremder. Was mal ihr Anliegen war, konnte ich in allen Punkten unterstützen und hin und wieder flammt auch noch der Funke eines Diskurses auf, der Hoffnung macht. Aber insgesamt regredieren sie auf ein Niveau, das nur uns Menschen vorbehalten ist, nur uns Stadtmenschen. Jetzt rufen sie dazu auf, Lärm zu machen. Einfach nur Lärm. Ja, sie werden auch Parolen in die Welt schreien und auf Transparenten mit sich tragen.
ich hab die kurzversion gelesen und fand, dass das was jens best schrob ganz einleuchtend. andererseits -- wo ist der unterschied zu den voice over IP- (VOIP) oder video-on-demand-angeboten der telekom? die werden auch ähnlich wie das spotify-gedöns rabbatiert. und wenn jens best recht hat: wie erklär ichs meinem kind? nee, zahl mal 10 euro extra, dass ist besser für die netzneutralität.
ja, über sowas kann ich lachen: johnny haeusler:
Am Mittwoch, den 29. August 2012 bin ich zu Gast bei „ZDF log in“ und diskutiere mit Jimmy Schulz (FDP) und meinem Lieblingshirnforscher Manfred Spitzer über dessen Bestseller „Digitale Demenz“. Wenn ich den Termin nicht vergesse.
wenn’s möglich ist, stream ich mir das heute abend an.
Connie Foster and Jodie Foster on the set of Taxi Driver.
Since Jodie was only 12 during filming, her 20-year-old sister, Connie, doubled
her in scenes with adult dialogue or sexually suggestive scenes.
Dass es auch anders geht, beweisen die beiden wichtigsten, an- und aufregendsten Blätter der Republik: die „Süddeutsche“ und die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS). Sie präsentieren die exklusiven News, die im „Spiegel“ schon lange nicht mehr stehen, und überraschen die Leser mit Themen, die kein anderer hat. [...]
Lesen muss auch Spaß machen, neue Einsichten bringen, muss die Gedanken anregen, den Leser länger beschäftigen als nur die Zeit der Lektüre. Diesen Anspruch erfüllen beide Blätter. Vom „Stern“ und „Spiegel“ rückt der Abschied näher. Unsere Wege werden sich trennen. Leider.
Ich nehme mich wichtig genug, um mich nicht unwichtig nehmen zu lassen.
wenn man sich durch robert basics rhabarbersprache durchkämpft leuchtet ein richtiger und wichtiger punkt auf: das ihr-da- oder ihr-da-oben- oder ihr-da-an-der-seite-denken von vielen menschen, sei es durch (gefühlte) privilegierung oder unterprivilegierung motiviert ist fast immer quark. oder anders gesagt: kritik die nicht spezifisch auf den punkt ist, sondern pauschal und menschengruppen über einen kamm scherend ist fast immer unsinn.
Halten wir fest: Dass jeder nicht nur ein Recht auf freie Meinungsäußerung hat, sondern dies auch wahrnehmen kann, das ist einer der elementaren Entwicklungen, die das Netz und die offenen Foren (schon seit seligen Usenet- und Fidonet-Zeiten) befördert haben und für die man sie nicht genug loben kann. Aber es gibt anscheinend immer noch Leute, die sich für was Besseres halten und der Ansicht sind, Meinungsfreiheit und das Recht, seine Meinung auch zu äußern, sollte man Leuten nicht gewähren, die sich auf vermeintlich niedrigerem Niveau bewegen. Als würden Grundrechte auf Bewährung verliehen, als gäbe es Menschenrechte erst nach Eignungsprüfung.
gleiches thema (im prinzip) wie bei robert basic, nämlich dass redefreiheit nicht immer bequem ist, aber sie in frage zu stellen schon.
Wir spüren noch heute, wie wir es immer spüren werden: Eine völlig von allem Dunklen und Bösen „gereinigte" Gesellschaft wird es nie geben - nach all unseren Erfahrungen widerspricht sie der Natur des Menschen. Mit Aggression, Hass, Wut, Groll, Zorn reagieren Menschen auf tatsächliche oder angenommene Kränkung, auf Verletzung, Unterdrückung und Unrecht. Dunkles und Böses lassen sich allerdings durch Vernunft, Empathie und Solidarität eindämmen, notfalls auch durch das Gesetz. Denn Hass, der nicht zurückgedrängt wird, wirkt seinerseits verletzend, unterdrückend, ja zerstörerisch.
Eine völlig gereinigte Gesellschaft werden wir also nicht erreichen können, eine solidarische Gesellschaft aber sehr wohl.
Gestern Nacht auf der Oranienburger Straße von einer Prostituierten angesprochen worden mit: “Haste mal 'n Euro?" So ändern sich die Zeiten. P.S.: Die Eier sind übrigens alle alle.
peer schader über werbung für regionale lebensmittel, was dahinter steckt (bzw. nicht dahinter steckt) und über die relativität von regional angebauten lebensmitteln.
Julian Voss formuliert es etwas deutlicher: "Die regionale Herkunft von Lebensmitteln ist als Kaufkriterium so wichtig, weil sich die Verbraucher zunächst einmal viel darunter vorstellen können." Und sich vieles erzählen lassen.
Voss ist Professor für Food- und Agribusiness an der PFH Privaten Hochschule Göttingen und Mitgründer der Beratungsgesellschaft Agrifood Consulting. "Ich will gar nicht davon abraten, regional einzukaufen", sagt er. "Aber es geht darum, das Thema Regionalität auch kritisch zu betrachten, weil sich die Verbraucher vom Marketing, das eine ländliche Idylle suggeriert, oft zu stark beeinflussen lassen."
Das zweite Problem ist, dass regionale Produkte nicht automatisch besser sein müssen als solche aus dem Ausland. "Lebensmittel sind immer dann gut, wenn ihre Prozessqualität gut ist. Und die beruht darauf, wie der Hersteller die Wertschöpfungskette im Griff hat", sagt Voss. "Der Landwirt um die Ecke kann auch nachlässig arbeiten. Aber die Lebensmittelhändler spielen natürlich mit dem positiven Eindruck der Verbraucher."
Woher kommt der überhaupt? Ganz einfach: Weil wir eine Landwirtschaft unterstützen wollen, die es so fast gar nicht mehr gibt. Voss erklärt: "Da wird eine bäuerliche Landwirtschaft suggeriert, die häufig nicht dahinter steckt. Auch regionale Produkte kommen von hocheffizienten landwirtschaftlichen Betrieben."
ich kauf gerne auf dem markt. auch wenn dort einiges vom grossmarkt kommt, kommt dort auch einiges vom bauern. bei krummen, verwachsen gurken, sehr putzbedürftigen salaten mit wurzeln oder nicht pikobello gewaschenen karotten bilde ich mir zumindest immer sehr erfolgreich einen besseren geschmack ein.
auch die schauspielerin betsy brandt, die die marie schrader in breaking bad spielt, ist eher anstrengend. fünf mal in einem interview „i love“ zu sagen ist mir vier mal zu viel. /boingboing.net
Die nationale Anti-Doping-Agentur der USA (Usada) schreibt Sportgeschichte. An diesem Freitagmorgen kündigte sie es an, am Abend machte sie es wahr: Sie hat den Radsportler Lance Armstrong mit einer lebenslangen Sperre belegt. Seine sieben Siege bei der Tour de France werden nun vom Radsport-Weltverband UCI wohl aberkannt. Das ist eine wunderbare Nachricht für alle, die an sauberem Sport interessiert sind.
Damit hat die Usada mit ihrem seit 2007 amtierenden Chef Travis Tygart, den Armstrong der Hexenjagd bezichtigt, in vorbildlicher Weise gezeigt, was möglich ist, wenn sich eine Agentur dem Druck von Sport, Politik und Sponsoren nicht beugt. Sondern wenn sie selbständig ermittelt, ihrer Kernaufgabe nachkommt und sich der Wahrheit annähern will.
das nuf erklärt was sie an instagram gut findet:
Und andererseits sehe ich Dinge, die ich nicht kenne, Getränke, die ich noch nie getrunken habe, Restaurants in denen ich nie war ... aber weil die UrhereberInnen dieser Fotos “normale Menschen" sind, weiß ich, ich könnte da potentiell hingehen, ich kann deren Gerichte nachkochen, an diese Orte gehen. Es ist für mich erreichbar.
faszinierend: bonobos können ähnlich wie die urmenschen werkzeuge hertstellen.
Findings like these drive home the importance of protecting chimpanzees and bonobos, which in the wild are going extinct, said Roffman. We're literally preserving a living piece of our own heritage. “We have looked to the stars searching for contact with intelligent beings," he said. “However, they have been with us all along, and are called Pan."
der witz ist ja, dass ich die kolumne von sascha lobo am dienstag in mein instapaper geworfen habe um sie später zu lesen. als ich dann meinen readitlater-stapel abarbeitete, fand ich das was ich vorfand witzig. auch wenn ich es nicht verstehe.
Nach ein paar unbeschwerten Tagen an der Nordsee musste ich heute nach Hause fahren. Ab morgen kämpfe ich wieder gegen die Ungerechtigkeit.
dann hab ich mal auf diesen evidero-link geklickt. dort standen sachen über muskeltraining, die sich gar nicht mal so doof anhörten. kurz dachte ich schon, das naturesoterik-portal evidero wird doch nicht etwa ausversehen fundiertes zeug veröffentlicht haben? am ende kam dann die auflösung: der artikel ist werbung von clifford opoku-afari für sein kraftstudio die die-krafttrainer.de.
winfried degen macht einen ausflug in das recht immaterieller güter:
Interpretiert man Abschnitte der unendlich langen Reihe von Nachkommastellen von ? zum Beispiel als 7 bit ASCII-Code, dann ist es nicht verwunderlich, dass in diesen Abschnitten immer wieder lesbarer Text auftaucht. Wenn ? normal ist, wird in dieser unendlich langen Ziffernfolge sogar jeder (endlich lange) Text auftauchen, der je geschrieben wurde - und auch jeder Text der zukünftig noch geschrieben wird. Man kann also mit Recht sagen: Es gibt keine neuen Texte, alle stehen schon im ewigen Buch ? geschrieben.
Sommerfest der Jungen Union Hamburg. Bernd, der irgendwas mit Politik macht, schleppt mich in die gediegene Villa mit Garten am Fleet. Die Anwesenden sind bereits in jungen Jahren vollständig verspießt, man trägt Einstecktücher. Zwanzigjährige verpickelte Pfeifenraucher fürchten unter SPD-Steinbrück die Wiedereinführung des Sozialismus, während die Damen hübsche Kleider tragen und glücklicherweise wenig sprechen.
am einen tag bei „wir sind urheber“ unterschreiben, am nächsten tag gags „im Internet an verschiedenen Stellen“ finden und verwenden. was das ärgerliche an der reaktion der ttt-redaktion ist und dieter moors haltung die da durchscheint: von geistigem eigentum schwafeln, aber die kreativen leistungen die man im internet aufsaugt nicht mal als ansatzweise ebensolche leistungen anzuerkennen.
für leute wie dieter moor scheinen urheber nur respektable leute aus dem fernsehen, dem kino oder auf edlem papier zu sein. die internetfuzzis können froh sein, wenn deren schrott von echten urhebern aufgegriffen und veredelt wird. /via turi2.de, thomas knüwer hat die ttt-facebook-reaktion vom bildschirm abfotografiert.
[nachtrag 21.08.2012]
ttt hat noch eine entschuldigung (auf facebook) nachgeschoben.
Befürworter eines “echten" Blasmephemieverbotes führen an, dass nicht alles mit Füßen getreten werden dürfe, was anderen heilig wäre. Das Problem dabei: Was ist wem heilig?
Wie schon das bestehende Gesetz werden “heilige Dinge" gegenüber “profanen Dingen" (zu denen offensichtlich auch Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit, persönliche Ehre oder das Recht, sich gegen Sexismus zu wehren) durch ein “Blasphemieverbot" bevorzugt.
Es stimmt, dass “Blasphemieverbote" die Gefühle der Gläubigen schützen.
Aber wer schützt die “Unglaubigen" und deren Gefühle?
Wer schützt die Gefühle von z. B. Evolutionsbiologen vor den Beleidigungen durch religiöse Fundamentalisten, die die Erkenntnisse der Naturwissenschaft mit Füßen treten?
Wer schützt Schwule und Lesben vor religiös begründeter Homophobie?
Wer schützt Frauen vor Diskriminierung durch offen sexistische Religionsgemeinschaften (z. B. die römisch-katholische Kirche)?
Der wahre Zweck von “Blasphemieverboten" ist, wie man jetzt wieder einmal in Russland sieht, nicht der Schutz der Religion, sondern der Schutz vor Protest und “bürgerlichem Ungehorsam".
Straining to shove emotion aside, I am left with another key word for this surreal process: unprofessional. The entire case was a triumph of amateurism on every conceivable level, as one participant after another forewent logic, law, and common sense in favour of personal grievances, knee-jerk responses and anger.
The Russian authorities took a marginal act of arty protest and, through sheer cruelty, made it into an international cause. (In covering the trial live, CNN and the BBC have broadcast what essentially amount to long infomercials against investing in, visiting and generally dealing with Russia).
Das WebTwoOh ist nicht nur vorbei, es ist grandios gescheitert. Wir müssen feststellen, dass dwir uns etwas vormachen, wenn wir glauben StartUps, also Firmen, also auf Gewinnerzielung ausgerichtete Unternehmungen würden das freie Internet erhalten und gegen die Eingriffsversuche von Staaten verteidigen. Das ist Tineff! Pseudoliberales Gefasel. Das Gegenteil ist der Fall.
So being stunned by the brilliance of The Dark Knight Rises a few weeks ago I decided to make a piece of work to show my gratitude to Christopher Nolan. I chose to address the theme of anonymity the film carries (just as any other superhero film does), by drawing the only visible parts of Bruce Wayne as the Bat and leaving the negative space to fill in the rest.
hat das einer mitbekommen, dass es ehrensenf schon seit ein paar jahren einem jahr nicht mehr gibt? als ich gucken wollte, was die produktionsfirma sonst so macht, stolperte ix über diesen ziemlich guten gag.
Anfragen mit ungefähren Preisvorstellungen (Grimme-Preis, Deutscher Comedy-Preis, Deutscher Fernsehpreis oder International Emmy Nominee) bitte über unsere Kontaktseite.
When my data died, it was the cloud that killed it. The triggers hackers used to break into my accounts and delete my files were all cloud-based services — iCloud, Google, and Amazon. Some pundits have latched onto this detail to indict our era of cloud computing. Yet just as the cloud enabled my disaster, so too was it my salvation.
Yes, you can die by the cloud. But you can live by it too. Here’s how I regained my digital life after it was taken away from me.
GigaOm's Matthew Ingram had a good piece yesterday that highlighted TechDirt's “velvet rope” approach to premium services. TechDirt now offers readers the chance to buy lunch with the founder ($250), gives premium subscribers the chance to see stories before they are published, and even lets them pay to shut the site down for the day ($1 million).
matthias kolb, der bei der netzpolitischen USA-reise von konstantin von notz, ulf buermeyer, jeannette hofmann und markus beckedahl neben christian stöcker „embedded“ war:
Immer wieder ist in Washington zu hören: Kein Republikaner wird es wagen, für eine Regulierung dieser Boom-Branche zu stimmen und so etwaiges Wachstum zu gefährden - und auch nur wenige Demokraten stellen die Internetfreiheit über das Geschäft. Sascha Meinrath von der New America Foundation vergleicht die Situation mit der inneramerikanischen Debatte zum Klimaschutz: "Es gibt genug Faktenwissen, aber zu wenig Führung in der Politik. Kaum ein Abgeordneter ist bereit, sich in dieses Themenfeld einzuarbeiten und Position zu beziehen."
so ist das wohl in der politik, einerseits ist der kommerz im netz eine gefahr, andererseits sorgt er derzeit für einen gewissen schutz der freiheit des internets. morgen kann das freilich schon wieder ganz anders aussehen, aber eins bleibt wahr: es ist kompliziert.
Eine kleine Einordnung Merkels falscher Behauptungen wäre dann vielleicht auch so etwas wie ein Hinweis darauf, warum man eigentlich heute noch Journalisten braucht.
Ein Computerspielhersteller fährt eine Werbekampagne für ein Spiel, die ohne wesentliche Umwege zugleich Werbung ist für den Kauf von einsatzfähigen (und das heisst natürlich: potentiell vollumfänglich tödlichen) Armeewaffen.
Die Domestizierung des Wolfes bedeutet vor allem, dass in der Zuchtauswahl jene Tiere bevorzugt werden, die auch im Erwachsenen-Alter noch Merkmale ihrer Kindheit beibehalten. Für Wölfe und Hunde wäre das: Bellen, Neugier, geringe Scheu, der Wille zu gefallen, die Fähigkeit Dinge zu lernen und sich dabei von jemandem anleiten zu lassen. "Neotenie" heißt das unter Biologen wohl.
Mindestens 50.000 Applikationen dürften sich in Googles und alternativen Stores tummeln, schätzt androidpit.de, während Besitzer von iPhones und Windows-Smartphones in die Röhre gucken. Aber auch die Namen zahlreicher Android-Phones scheinen von der Erotikbranche inspiriert zu sein. Samsung nennt seine Handys “Intensity", “Fascinate" sowie “Vitality" und HTC wirbt mit “Desire", “Wildfire" sowie “Vivid".
Das ganze ist so halb automatisiert. Sobald ich einen Tweet als Favorit markiere (Sternchen dran), wird diese IFTTT Action getriggert. Die fügt den Tweet im Blackbird Pie Format zu einer Textdatei in meiner Dropbox hinzu. Mitte des Monates sehe ich mir das ganze dann noch mal an (und stelle fest, das einiges gar nicht mehr so spannend ist), kopiere den Text nach WordPress rüber - et voilà.
alle sechs staffeln lost erklärt. erklärt den möglichen roten faden hinter der show ganz gut. nur das bescheuerte ende nicht. das is ne eigene geschichte. /sevensonsan
lisa ist eine klassenkameradin vom kind und schreibt auf over-the-rim-of-my-tea-cup.blogspot.de über ihr austauschjahr in thailand. ich lese das sehr gerne, weil sie sehr direkt, unverfälscht, lebendig und nachvollziehbar über das was sie erlebt schreibt. und auch witzig. das blog gehört in jeden anständigen feedreader.
Ich werde wahrhaftig dick hier. Ich habe schon ca. 5 kg zugenommen - in nur 5 Wochen!!!
[Die] Angestellte [der Haspa,] Frau E. B. teilte heute, hinter meinem Rücken, meiner Assistentin mit, dass sie es sehr begrüßen würde, wenn ich Ihre Filiale in Zukunft nur noch mit Begleitung aufsuchen würde. Grund dafür ist, dass das Haspa-Personal Hemmungen mir gegenüber besitzt und, so wörtlich, „großen Ekel“ bezüglich meiner Behinderung hat, und, dass es für meine Assistentin wahrscheinlich nicht „so schlimm“ sei, weil diese sich, „so einen Beruf“ ausgesucht hätte.
Es tut Journalisten gut, sich gelegentlich darüber zu verständigen, was man so tut und zu fragen, ob das immer richtig ist. Weinreich hat das getan, ohne den Deutschlandfunk explizit zu erwähnen, bekam daraufhin ein Ultimatum von der Sportchefin Astrid Rawohl: Entweder Du schweigst, oder Du arbeitest nicht mehr für den Deutschlandfunk. Mir fällt nicht viel ein, wie man klarer zeigen kann, dass man den Beruf nicht verstanden hat und was es heißt, öffentlich zu arbeiten.
Günter Klum hat sich gemeldet und unwillentlich klargemacht, dass er selbst einfachen, syntaktisch überschaubaren Sätzen nicht gewachsen ist.
Was für eine Ironie: Die Presseverleger behaupten, ohne sie werde es keine zuverlässige Unterrichtung der Öffentlichkeit geben. Doch sie nutzen die Auseinandersetzung um das Gesetz, das nach ihrer Darstellung notwendig ist, um das Überleben dieser freien (Verlags-)Presse sicherzustellen, nicht dafür, ihre behauptete Qualität unter Beweis zu stellen, indem sie korrekt, fair und ausgewogen darüber berichten. Sondern sie demonstrieren, wie wenig Skrupel sie haben, ihre Macht zu nutzen, um die Verlagslobbyisten durch Propaganda zu unterstützen.
michael frenzel schaute sich an, wer denn diese ominösen „gewerbliche Kopisten im Internet“ sind, die die verleger bestehlen und findet nichts. danach fragt er sich:
Es bleibt die Frage, warum unser Staat ausgerechnet den so dreist lügenden Verlegern die Zukunft des Qualitätsjournalismus anvertraut?
sieben jahre beetlebum. zur feier des tages eine analogie und eine klemptnerritze. (hab ichs schonmal gesagt? ich finde den realistischer gezeichneten johannes kretzschmar viel toller.)
And that has been the Pussy Riot credo all along in court: the true verdict will be a verdict on the regime, not them. The women of Pussy Riot, like Sinyavsky and Brodsky before them, have spoken with the confidence of free people who know that their words--not least their closing statements--will outlive their persecutors, both in the courtroom and the Kremlin.
Wallraffs Anwalt Winfried Seibert sagte, es sei "üblich, mit Blankounterschriften zu arbeiten", wobei die Texte mit den Zeugen abgestimmt würden; so sei es auch in diesem Fall gewesen. Von der gefälschten Unterschrift habe Wallraff "erst im Nachhinein erfahren". Diese Version sei aber nicht bei Gericht eingereicht worden.
echt, das ist üblich? ein journalist verfasst zeugenaussagen, stimmt diese mit den zeugen ab und klebt dann die zeugenunterschrift unter die eidesstattlichen versicherungen? journalismus ist offenbar der wurstherstellung recht ähnlich.
google brät youtube ein paar extrawürste während man den suchalgoritmus nach den wünschen der grossen entertainmentfirmen verbiegt. wenn das google auf der anderen seite mal nicht kartellrechtlich um die ohren fliegt.
das schrieb der tagesspiegel bereits letzten montag:
Nicht alle Einfälle des passionierten Erfinders Konrad Adenauer haben sich durchgesetzt. So spricht heute niemand mehr von seinem beleuchteten Stopfei oder dem elektrischen Insektentöter. Doch mit ein wenig Wohlwollen kann man den ersten Bundeskanzler als Erfinder der Autobahn bezeichnen. Vor 80 Jahren, am 6. August 1932, eröffnete er als Kölner Oberbürgermeister die erste deutsche Autobahn, die heutige A 555. „So werden die Straßen der Zukunft aussehen“, prophezeite er - und behielt recht.
hitler stufte adenauers autobahn übrigens zur landstrasse herab, damit er sich als erfinder der autobahn profilieren konnte.
über die avus steht in dem artikel, dass sie zwar älter (1921) als die köln-bonner autobahn sei, aber eben nur autobahnähnlich sei:
Doch die privat finanzierte und gebührenpflichtige Avus diente zunächst vor allem als Renn- und Teststrecke. Die neue Kölner Fernstraße war dagegen von Anfang an eine öffentliche Straße.
das hielt andreas conrad im september 2011 aber natürlich nicht davon ab, das gegenteil zu behaupten: Die erste Autobahn der Welt - die Avus - wird 90 Jahre.
wahrscheinlich werden wir demnächst erfahren, dass vor 32 tausend jahren ein neandertaler namens hans schulze-mett die erste autobahn auf deutschem boden zwischen düsseldorf und mettmann baute.
stefan niggemeier hat sich eine aufzeichnung von „Das Supertalent“ angetan:
Die Produktion schleppt sich dahin. An keiner Stelle hat man das Gefühl, es mit Profis zu tun zu haben. Nicht auf der Bühne, nicht davor, nicht dahinter.
I have been arguing that news organizations should reimagine and rebuild themselves as platforms for their communities, enabling people to share what they know and adding journalistic value to that. As such, they should study technology companies.
But technology companies also need to learn lessons from news organizations about the perils of violating trust and the need to establish principles to work by.
guter denkansatz: plattformen, seien es journalistische oder (kommerzielle) kommunikations-plattformen müssen sich klare und nachvollziehbare regeln geben, damit sie berechenbar bleiben und das vertrauen der benutzer gewinnen und halten können. denn:
Users come first. A platform without users is nothing.
und:
A platform is defined by its users. In other words: Hand over control to your users. Give them power. Design in flexibility.
vom nutzer her zu denken hat google gross gemacht. wettbewerbsdenken eroiert das vertrauen der nutzer in google gerade merklich. gegen die benutzer gehts nicht.
tim o'brien beschreibt wie er hermann hesse für den spiegel malte:
Last week I received a call from my good friend Stefan Kiefer, AD of Der Spiegel.
He wanted me to paint a portrait of Hermann Hesse for their cover honoring him, 50 years after his death. Hesse is BIG in Germany and Stefan was eager to have me do a classic illustrated cover of him.
falls es jemanden interessiert: ich finde das gemalte hesse portrait zu glatt. das original-photo ist viel brüchiger, rauer, kantiger. die gemalte version sieht nach einer überdosis weichspüler aus. da hilft auch der finger nicht.
Jetzt bin ich auf einen Beitrag gestoßen, in dem es heißt, Marilyn Manson schreibe gezielt Schimpfwörter auf sein Gesicht, bevor er öffentliche Plätze wie Flughäfen betritt, um so die Fotos der wartenden Paparazzi gezielt zu entwerten.
(vigilien über vermeintliche meta-ebenen bei game of thrones. ich halte vor allem die eingestreuten zuschauercharakter-analyse-krümel für überzogen.)
Over at Discovery News, Emily Sohn asks the question I've been wondering for the last two weeks. Why are Olympians today better at their sports than Olympians of the past? Why do speed records keep getting broken? Why can gymnasts do more elaborate routines?
das nuf fragt sich wann und wie man sich erwachsen fühlt:
Nur frage ich mich, ob irgendwann der Tag kommt, an dem ich mich auch innerlich erwachsen fühle? [...] Aber wie fühlt sich dieses Erwachsen sein an? Werde ich dann immer den Müll runter bringen, nur weil er voll ist? Werde ich eine Einbauküche zum Preis eines Jahresgehalts kaufen und mich darüber freuen? Werde ich mich über unerwünschte Werbung in meinem Briefkasten aufregen? Nach 22 Uhr keinen Hunger mehr haben weil Schlafenszeit ist?
ich habe mir vor zwei jahren eine einbauküche zu weihnachten gekauft und über die feiertage hinweg aufgebaut. hat aber nur ein halbes monatsgehalt gekostet und erwachsen fühl ich mich damit immer noch nicht.
Parteipolitik, Lobbyismus und kommerzieller Journalismus sind das Dreigespann, das heute wirkliche Politik - im Sinne von: gemeinsam Regeln für das gute Zusammenleben aller zu finden - aktiv verhindert und unmöglich macht.
In der zehnseitigen „Spiegel“-Titelgeschichte über Aldi war am 30. April unter anderem behauptet worden, dass in der Dieburger Filiale Kameras auf Frauen in kurzen Röcken oder mit ausgeschnittenen Tops zoomten, daraus Filmchen auf CD gebrannt und unter Aldi-Männern ausgetauscht wurden.
Kurz darauf stellte „Spiegel“-Redakteur Janko Tietz in einem Rundfunkinterview aber klar, dass dies in Dieburg geschehen sei, bevor der jetzige Filialleiter seinen Posten übernahm. Das hätte also vor dem Jahr 2003 sein müssen. Im „Spiegel“-Text findet sich dieser klärende Hinweis nicht. Zudem: Kameras gibt es bei Aldi in Dieburg erst seit dem Jahr 2008.
Auf diesen Widerspruch vom ECHO hingewiesen, revidiert der „Spiegel“-Rechercheur nun erneut die Angaben. Ein anderer Aldi-Mitarbeiter, der von Christian Glaser über gut zwei Jahre in Dieburg zum Filialleiter ausgebildet wurde, habe die Aufnahmen gemacht.
es gibt wysiwyg-editoren (what you see is what you get) und es gibt wyadwyg-interviews (who you ask determines what you get). (aber ich mag die antworten von thierry chervel.)
was für ein schrecklich geschwätziger unsinn. jeden absatz könnte man mit ein, zwei sätzen widerlegen, bzw. als falschannahmen kennzeichnen. nur das wäre dann noch langweiliger als der text selbst.
thilo planz über das neue autoflattr-mashup-gedöns, mit dem man instagram-herzchen und google-reader- oder twitter-sternchen automatisch flattrn lassen kann. mindestens so wichtig wie diese flattr-API automatismen find ich die maschinenlesbaren meta-angaben in feeds und webseiten die beispeilsweise mit dieser chrome-extension erkannt werden können.
die übersetzerin gabriele zöttl begleitet den prozess gegen pussy riot auf twitter:
Ich freue mich über diese Aufmerksamkeit für ein Verfahren, das sich im Verlauf der letzten Tage zunehmend zum Schauprozeß, der alle rechtsstaatlichen Hüllen fallen läßt, entwickelt hat.
nachdem mat honan in seinem blog bereits ausführlich berichtete, wie er böse gehackt wurde, hat er das alles jett nochmal in wired.com reingeschrieben.
In the space of one hour, my entire digital life was destroyed. First my Google account was taken over, then deleted. Next my Twitter account was compromised, and used as a platform to broadcast racist and homophobic messages. And worst of all, my AppleID account was broken into, and my hackers used it to remotely erase all of the data on my iPhone, iPad, and MacBook.
horst schlämmer, karla kolumna, borat, kent brockman, tim, miranda priestly, mikael blomkvist, clark kent und lois lane, j. jonah jameson und charles foster kane. /von und via ronnie grob
kleines portrait von homer simpsons deutschem synchronsprecher norbert gastell:
In den USA läuft es ganz anders: Dort spielen die Sprecher die Dialoge zuerst, dann wird passgenau gezeichnet. Dafür soll der Original-Homer Dan Castellaneta auch 500.000 Dollar je Folge bekommen, sagt zumindest Gastell - "bei mir sind es nur 10.000 Euro pro Staffel", erklärt der nicht weniger austauschbare deutsche Sprecher. Jedenfalls sei das Synchronsprechen, vom großen Fritz Kortner als "Dunkelkammergewerbe" verhöhnt, eine unterschätzte Kunst, sagt er, "man sollte es eher Synchronspielen nennen. Aber es ist auch harte Arbeit wie am Fließband".
den nachtrag hatte ich noch nicht gesehen. stefan niggemeier verlinkt die reaktion von christoph keese auf seinen artikel und zitiert einen kommentar unter keeses antwort:
Meine Aussage »Es gibt keine Meeressäuger« ist nicht falsch. Es ist daher nicht richtig mir vorzuwerfen, dass ich entweder lüge oder keine Ahnung von Meeresbiologie habe. Wohl war meine Aussage möglicherweise nicht ausführlich genug, denn was ich meinte war »Es gibt keine Meeressäuger außer Pottwale, Seekühe, [es folgen mehrere Folianten mit allen möglichen Erläuterungen zur Meeresbiologie, nur nichts speziell dazu, wie denn die früher aus der nicht-ausführlichen Version gezogenen Schlüsse nun genau aufrecht erhalten werden sollen]«
Es bleibt aber [...] dabei, dass E-Mail das offenste Kommunikationsprotokoll ist, das mir gerade beim zweiten Spätabendbier einfällt. Facebook gehört Facebook, Skype gehört Microsoft, das Telefon gehört den Telefongesellschaften, die Post gehört... you get the picture. Mail darf dagegen jeder, der sich an ein paar Standards hält - oder auch nicht; die meisten Mailclients nehmen auch proprietär verkorkste Mail mit.