(wirres mit exakt falsch herum gedachten tipps zum freundlicherwerden; gerade die unterstellung von dummheit, wo man auch bösartigkeit unterstellen könnte, ist misanthrop, weil gerade sie den menschen nicht ernst nimmt, weil man die dummheit eben nicht mal schnell ändern kann, usw.)
kann dummheit nur erblich oder somatisch bedingt vorkommen wie markus spath hier behauptet?
oder kann dummheit, wie bösartigkeit, zum beispiel auch durch besondere umstände, reaktionen oder missverständnisse ausgelöst werden?
dummheit und bösartigkeit (und fast alle anderen verhaltensweisen) sind meiner meinung nach in den seltensten fällen determiniert, weshalb es logischerweise dumm ein fehlschluss ist, die kultivierung von zweifeln an der eigenen wahrnehmung als misanthrop zu bezeichnen — auch wenn man sich das verhalten anderer mit „irrtümern, kurzsichtigkeit, nachlässigkeit oder dummheit“ erklärt.
abgesehen davon gibt es natürlich variationen von hanlon's razor („Gehe niemals von Böswilligkeit aus, wenn Dummheit ausreichend ist.“), die zeigen, dass es eben gerade nicht um persönlichkeitsmerkmale geht, sondern prozesse:
Versuche nie durch Konspiration zu erklären, was auf Chaos oder Inkompetenz zurückgeführt werden muss.
dummheit ist nicht nur etwas mit dem man den IQ eines menschen beschreibt, sondern etwas mit dem man handeln von menschen, aber auch institutionen bewertet. so kann es gerade in der politik zu grossen dummheiten, zu fehlentscheidungen kommen, ohne dass eine „böse“ intention vorhanden sein muss. nochmal anders ausdrücken lässt sich das problem mit diesem alten spruch: „das gegenteil von gut ist oft gut gemeint.“
The best menus account for the psychological theory known as the “paradox of choice,” which says that the more options we have, the more anxiety we feel. The golden number? Seven options per food category, tops (seven appetizers, seven entrees, etc.). “When we include over seven items, a guest will be overwhelmed and confused, and when they get confused they'll typically default to an item they’ve had before,” says menu engineer Gregg Rapp. No shame in sticking with what you know, but a well-designed menu might entice you to try something a bit different (and a bit more expensive).
gunnar sohn polemisiert gegen die konfuse digitalstrategie der deutschen politik. zu recht. dabei sind ein paar interessante informationsbröckchen:
Amazon taucht in den deutschen Handelsstatistiken gar nicht auf. Der Online-Händler entzieht sich der Branchen-Segmentierung:
„Das hängt damit zusammen, dass es eben ein ganz anderes System ist. Amazon geht nicht über Branchen, sondern es geht über die individuell massenhafte Beziehung zu Kunden“, betont Wippermann.
das 250 jahre alte design einer pendeluhr geht tatsächlich, wie john harrison vor 250 jahren behauptete, auch nach 100 tagen auf die sekunde genau.
ich frage mich ja, ob man das vor 250 jahren überhaupt hätte messen können — und wenn ja, wie?
konrad lischka hat alain de booton im urlaub gelesen und glaubt darin neue ideen für einen besseren anderen journalismus entdeckt zu haben. ich persönlich glaube ja … — ach egal. das würde jetzt zu lang werden.
x-ray delta one ist einer der wenigen flickr-benutzer die ich per RSS abonniert habe. heute bin ich dort über einen stapel 60er-jahre architekturbilder gestolpert, die unter anderem zeigen wie glänzend die zukunft früher ausgesehen hat.
hier gibt's ganz gute sushi-rezepte. vor allem das hier würde ich gerne mal ausprobieren. das hier war so lala (aber ich habe auch bresso statt frischkäse verwendet).
diesen artikel habe ich meinem vater per email geschickt, weil der sich für pyramiden interessiert. ich fand das aber auch faszinierend. es gibt noch so viele geheimnisse in der welt. und quecksilber unter pyramiden.
heather „dooce“ armstrong hört auf professionell zu bloggen. kottke schreibt sie wolle nur noch „zum spass“ schreiben, sie selbst drückt das ne spur differenzierter aus:
I'd like to get back to the reason I started “living online” in the first place: writing for the love of it, writing when the story inside is begging to be told.
beunruhigenderweise deutet auch kottke selbst eine gewisse blog-müdigkeit an:
I thought I would do my site professionally for the rest of my life, or at least a good long while. The way things are going, in another year or two, I'm not sure that's even going to be an option.
ich bin mir relativ sicher, dass ich bis zu meinem lebensende hier ins internet schreiben werde. das ins internet-schreiben war und ist nach wie vor ein teil meiner verdauung — und warum sollte ich aufhören meine verdauung einzustellen? etwas apetitlicher ausgedrückt, wäre bloggen ins-internet-schreiben wie kochen, würde ich als profi-koch wahrscheinlich auch nach ein paar jahren ansätze von müdigkeit spüren. da ich aber vor allem für mich (und meine familie) koche, gehe ich davon aus, das bis an mein lebensende zu tun. von gelegentlichen restaurantbesuchen oder essenseinladungen natürlich abgesehen.
ja. die kategorien gibt’s schon länger, jetzt habe ich auch ein bisschen aufgeräumt, so dass in der „artikel“-kategorie (RSS) auch wirklich nur noch artikel mit mehr als ein paar huntert zeichen sind — keine bilder-posts, keine link-posts. einzellinks mit längeren kommentaren oder anmerkungen von mir, tauchen da aber weiterhin drin auf.
ich habe heute früh für ronnie grob6vor9 gefüllt und darin zwei ungeheuerlichkeiten begangen: ein <blockquote> verwendet und ein generisches maskulinum mit einem generischen femininum ersetzt. hier ein repost, hier das original:
anlässlich des 10-jährigen youtube-jubiläums erinnert ron amadeo daran, dass youtube es beinahe nicht geschafft hat:
Survival for the site was a near-constant battle in the early days. The company not only fought the bandwidth monster, but it faced an army of lawyers from various media companies that all wanted to shut the video service down. But thanks to cash backing from Google, the site was able to fend off the lawyers. And by staying at the forefront of Web and server technology, YouTube managed to serve videos to the entire Internet without being bankrupted by bandwidth bills.
At that point, many didn't expect the company to survive. Early Net entrepreneur Jason Calacanis wrote “YouTube is not a real business” and compared it to Kazaa and Napster. Dot-com billionaire Mark Cuban expected the site would be “sued into oblivion” and said that “only a moron would buy YouTube.”
christoph kappes hat nach längerer zeit mal wieder ein gedrucktes magazin in der hand und stellt fest:
Ich habe also verlernt, Magazine zu lesen. Und noch mehr: das Teilen (sharen) ist mir eine so selbstverständliche Handlung geworden, dass ich gar nicht weiß, warum ich Print lesen soll, kann ich doch diese wichtige Funktion damit gar nicht vornehmen. Warum soll ich lesen, was ich nicht teilen kann? Warum soll ich lesen, was ich nicht kopieren kann, was ich nicht kommentieren kann [...].
georg seeßlen beobachtet eine boulevardisierung der seriösen „bürgerlichen presse“:
Die Nachricht wird an drei emotionale Zentren gebunden. Das Private (die Geschichte eines tragischen Menschen vielleicht, die Vorführung der Opfer und ihrer Angehörigen), das Allgemeine (was machen „wir“ jetzt mit unserer Flugangst?, die Rückkopplung zu anderen Katastrophen im kollektiven Gedächtnis, „unsere“ Sicherheit) und schließlich, besonders perfid, das Nationale. Das furchtbare Unglück der Germanwings „rührt am Selbstverständnis des Konzerns - und der Nation“. So die Zeit. Das Eindringen in die Privatsphären möglichst vieler Menschen und das Aufblähen zum „Selbstverständnis einer Nation“ sind offensichtlich die beiden emotionalen Pole, zwischen denen nahezu alles möglich ist, was aus dem Wörterbuch des unmenschlichen Journalismus denkbar ist.
Dabei werden die Tricks der Nachrichtenerzeugung aus mehr oder weniger nichts immer selbstzerstörerischer. Nur ein Beispiel: Die Boulevard-Zeitung mutmaßt etwas. Das Internet-Portal eines „seriösen“ Nachrichtenmagazins zitiert diese Mutmaßung. In der dritten Runde werden aus der Mutmaßung und deren Zitierung, „Informationen“, die diesen beiden Medien zugeschrieben werden, in der vierten Runde ist daraus schon eine „Erkenntnis“ geworden. So wie der Mensch, der von den Medien befragt wird, nur das widergeben kann, was er aus den Medien weiß, und das, was er nach seiner Erfahrung glaubt, dass die Medien von ihm erwarten, reichen die Medien unter dem Motto („nach Informationen von“, wie ... erfahren haben will, in einem Gespräch mit... sagte“) beständig Nachrichten-Joker im Kreis herum.
rené martens über teilweise unübersichtliche und intransparente kooperation von öffentlich-rechtlichen medien und privaten verlagen:
Beim Thema IS arbeitete das Politmagazin [Report] aus München bisher nicht nur mit der Zeit zusammen, sondern mehrmals mit der FAZ, die gern gegen den NDR/WDR/SZ-Verbund wettert. FAZ und Report waren Anfang 2014 die Ersten, die über Islamisten berichteten, die aus Deutschland in den Krieg nach Syrien zogen. Der IS-Terror scheint zu Kooperationen zu motivieren.
alvar freude meint, dass die spiegel-redakteurin im falle seibert media weniger die firma falsch darstellen wollte, als auf eine informantin (m/w) reingefallen sei, die sauer auf das unternehmen sei.