sa­scha lo­bo

felix schwenzel

ich habe of­fen­bar eine be­son­de­re be­ga­bung: ich kann wil­lent­lich sa­scha lobo zu­fäl­lig tref­fen. das hat jetzt schon zwei­mal ge­klappt, auf mei­nem nach­hau­se­weg von der ar­beit. das funk­tio­niert üb­ri­gens ganz ohne in­ter­net, nur mit ana­lo­gen mit­teln. zu­min­dest hat das heu­te so funk­tio­niert und vor ein paar wo­chen auch schon­mal.

aus­ser­dem ist mir auf­ge­fal­len, dass mir sa­scha lo­bos ko­lum­nen auf spie­gel on­line dann be­son­ders gut ge­fal­len, wenn er sie hin­rotzt, auf sub­jek­ti­ve er­fah­run­gen stützt und jede tie­fe­re, ge­zielt in­tel­lek­tu­el­le ana­ly­se weg­lässt. so hat er das heu­te in ei­ner sehr okay­en ko­lum­ne ge­macht: Lob der Okay­heit.

wie je­der weiss, ha­ben er und kath­rin pas­sig ges­tern ihr buch ab­ge­ge­ben, also kann er nicht son­der­lich viel zeit für das schrei­ben der heu­ti­gen ko­lum­ne ge­habt ha­ben (auf vor­rat kann sacha sei­ne ko­lum­ne nicht pro­du­zie­ren).

der ko­lum­ne liegt ein ein­fa­cher ge­dan­ke zu­grun­de: was pas­siert, wenn wir zu­gang zu gros­sen tei­len des pri­vat­le­bens und den pri­vat­an­sich­ten von im­mens vie­len men­schen ha­ben?

Die so­zia­len Me­di­en brin­gen in die Öf­fent­lich­keit, was zu­vor als höchst pri­vat galt, sie er­lau­ben da­her dem Ein­zel­nen, völ­lig un­be­kann­ten Men­schen sehr nah zu kom­men. Zwei, drei, vier Klicks auf Face­book oder Twit­ter, und man lauscht pri­va­ten Ge­sprä­chen, die man ohne das Netz nie­mals hät­te wahr­neh­men kön­nen. Ge­führt, als gäbe es kein Pu­bli­kum. Ein di­gi­ta­ler Blick in die Köp­fe, wo die eben noch ge­fähr­li­che Be­den­ken­lo­sig­keit jetzt schon eine un­er­hör­te, un­ge­fil­ter­te Nähe er­laubt. Je­der, der so­zia­le Netz­wer­ke be­nutzt und ein biss­chen um­her­stromert, aus wel­chen Mo­ti­ven auch im­mer, be­treibt di­gi­ta­le Echt­zei­t­eth­no­gra­fie. […]

Was pas­siert lang­fris­tig, wenn es mit so­zia­len Me­di­en nun mög­lich ist, in die Köp­fe und Ge­sprä­che hin­ein­zu­se­hen? Wird es völ­lig egal sein, weil kaum je­mand die Mög­lich­keit nutzt? Oder setzt sich mit die­ser di­gi­ta­len Nähe die To­le­ranz der An­ders­ar­tig­keit flä­chen­de­ckend durch? Sind die so­zia­len Me­di­en durch ihre Ver­net­zung der Ver­schie­den­hei­ten so­gar eine Art Kon­fron­ta­ti­ons­the­ra­pie für In­to­le­ran­te?

Wenn man an­nimmt, dass bei­de Ex­tre­me nicht zu­tref­fen wer­den, son­dern ir­gend­et­was in der Mit­te her­aus­kommt, dann ent­steht ein neu­es Ge­sell­schafts­bild, das hier den Na­men Okay­heit be­kom­men soll: "An­ders­ar­tig­keit ist okay". Okay­heit ver­bin­det eine Rei­he von sehr un­ter­schied­li­chen Hal­tun­gen wie Re­si­gna­ti­on, To­le­ranz, Des­in­ter­es­se, Em­pa­thie und Gleich­gül­tig­keit zu ei­nem leicht wi­der­sprüch­li­chen Amal­gam, das aber am Ende in al­len Va­ri­an­ten die glei­che Wir­kung hat: es ein­fach okay sein zu las­sen.

ein­fach eine sub­jek­ti­ve be­ob­ach­tung zu ei­ner klei­nen, stei­len the­se an­spit­zen und in die welt set­zen. dann an­de­re drü­ber nach­den­ken las­sen, ohne zu ver­su­chen es selbst zu­en­de zu den­ken. ein­fach mit ei­nem „lob der okay­heit“ die ko­lum­ne be­en­den, ohne über die wei­te­ren ge­sell­schaf­li­chen kon­se­quen­zen nach­zu­den­ken, ohne die ko­lum­ne ar­gu­men­ta­tiv ge­gen po­ten­zi­ell an­de­res­den­ken­de zu wapp­nen, die ko­lum­ne ver­öf­fent­li­chen und dann in ur­laub fah­ren.

mög­li­cher­wei­se mag ich die­se art zu pu­bli­zie­ren des­halb so ger­ne, weil ich auch dazu nei­ge das so zu ma­chen. man soll­te aber da­bei be­den­ken, dass nur weil eine ko­lum­ne, ein blog­ein­trag oder ein vor­trag nicht al­les zu­en­de denkt und durch­ge­kocht ser­viert, der au­tor nicht be­reits wei­ter­ge­dacht hat oder di­rekt nach dem ver­öf­fent­li­chen wei­ter­denkt. aber die­se un­be­stän­dig­keit, die­se tem­po­rä­re qua­li­tät, ist mei­ner mei­nung nach ei­ner der ganz gros­sen rei­ze des net­zes; man setzt ein paar klei­ne, un­fer­ti­ge, nicht zu­en­de ge­dach­te ideen in die welt und an­de­re zie­hen sie gross oder mo­di­fi­zie­ren sie — oder auch nicht.

tl;dr: die­se ko­lum­ne von sa­scha lobo be­weist: er ist, ent­ge­gen al­ler un­ken­ru­fe, ein ech­ter blog­ger.


mal­te spitz bei TED: „Your pho­ne com­pa­ny is wat­ching“

felix schwenzel

mal­te spitz hat auf der TED-kon­fe­renz sein vor­rats­da­ten­speich­rungs­pro­jekt vor­ge­stellt, für das er sei­ne vor­rats­da­ten bei t-mo­bi­le her­aus­klag­te und mit hil­fe von Open­Dat­a­Ci­ty und der zeit vi­sua­li­sier­te.

(via, sie­he auch)

ich habe vor knapp 5 jah­ren auch mal was zur vor­rats­da­ten­spei­che­rung bei watch ber­lin er­zählt. nicht so ein­dring­lich und plas­tisch wie mal­te spitz, ist aber auch schon 5 jah­re her.


links vom 24.07.2012

felix schwenzel

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  you­tube.com: Bus­ter Kea­ton: The Ge­ne­ral   #

wi­ki­pe­dia:

Or­son Wel­les sta­ted that Kea­ton's The Ge­ne­ral is "the grea­test co­me­dy ever made, the grea­test Ci­vil War film ever made, and per­haps the grea­test film ever made."

kann man auf you­tube in vol­ler län­ge an­se­hen. ohne ton.

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  ka­li­ban.de: You would­n't ste­al mu­sic, would you?   #

al­lein we­gen ei­nes wie­der­se­hens der it-crowd-par­odie des „you would­n't“-an­ti­pi­ra­te­rie spots soll­te man den klick zu ka­li­ban ma­chen.

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  zdf.de/hy­per­land: Kim Schmitz - Rück­kehr des Groß­mauls   #

tors­ten kleinz über kim schmitz:

Kern­stück der Kam­pa­gne ist aber ein Mu­sik­vi­deo, in dem sich der Me­gau­pload-Grün­der sin­gend selbst mit der Bür­ger­rechts­iko­ne Mar­tin Lu­ther King ver­gleicht, an Prä­si­dent Oba­ma ap­pel­liert und den “Krieg um das In­ter­net” aus­ruft. Da­bei setzt der 38-Jäh­ri­ge we­ni­ger auf mu­si­ka­li­sche Qua­li­tät, denn auf den Fremd­schäm-Fak­tor. Mit dem brei­ten deut­schen Ak­zent und ei­ner scham­lo­sen In­sze­nie­rung sei­ner selbst als Wi­der­stands­kämp­fer ge­gen ACTA, sorgt Schmitz für Ge­läch­ter. Der You­Tube-Zäh­ler steht schon auf über 400.000 Klicks, vie­le Me­di­en ver­brei­ten das Vi­deo wei­ter. Doch So­li­da­ri­täts­be­kun­dun­gen sind be­deu­tend spär­li­cher: Ein paar Tau­send Li­kes auf Face­book kann er bis­her vor­wei­sen - an­ge­sichts des Me­di­en­wir­bels ist das be­mer­kens­wert we­nig. Dass gar je­mand für Schmitz auf die Stra­ße ge­hen wür­de, ist der­zeit nicht ab­zu­se­hen.

auch schön, die of­fen­le­gung am ende:

An­mer­kung: Kim Schmitz und Me­gau­pload Ltd sind 2011 mit drei einst­wei­li­gen Ver­fü­gun­gen vor drei ver­schie­de­nen Land­ge­rich­ten ge­gen den Au­toren die­ses Ar­ti­kels vor­ge­gan­gen. Alle drei Einst­wei­li­gen Ver­fü­gun­gen wur­den je­doch auf­ge­ho­ben.

tors­ten kleinz ver­folgt das trei­ben von kim schmitz be­reits seit ei­ni­gen jah­ren und hat(te) eine um­fang­rei­che kim­ble-doku on­line, die jetzt aber lei­der 404 ist.

[nach­trag]

tors­ten kleinz er­zählt war­um der kim­ble-re­port off­line ist. und war­um kim schmitz ein auf­schnei­der ist:

Ende letz­ten Jah­res habe ich noch­mal für hei­se und die taz Be­rich­te über Kim Schmitz und Me­gau­pload ver­fasst. We­nig spä­ter be­kam ich ein Schrei­ben von ei­ner An­walts­kanz­lei, in dem mir so ziem­lich al­les ver­bo­ten wer­den soll­te. […]

In der Fol­ge er­hielt ich per­sön­lich und die be­tei­lig­ten Ver­la­ge drei einst­wei­li­ge Ver­fü­gun­gen von drei ver­schie­de­nen Land­ge­rich­ten, die mir auf Ver­lan­gen von Kim Schmitz (nicht:Dot­com) und Me­gau­pload je­weils eine ein­zel­ne Äu­ße­rung ver­bo­ten. War­um da­für drei ver­schie­de­ne Ge­rich­te be­müht wur­den? Die ein­zi­ge Er­klä­rung, die mir plau­si­bel er­scheint: Ich soll­te mit mög­lichst vie­len Kos­ten und Pro­zess­ri­si­ken kon­fron­tiert wer­den. Sol­che Recht­strei­tig­kei­ten kön­nen schnell fünf­stel­li­ge Be­trä­ge ver­schlin­gen. Selbst im Sie­ges­fall wa­ren die Aus­sich­ten, mei­ne An­walts­kos­ten er­stat­tet zu be­kom­men, ge­ring.

Dan­kens­wer­ter­wei­se hiel­ten die Ver­la­ge von hei­se on­line und taz zu mir und hiel­ten mich von dem fi­nan­zi­el­len Ri­si­ko der Strei­tig­kei­ten frei. Dank der her­vor­ra­gen­den und en­ga­gier­ten Ar­beit mei­ner An­wäl­te wur­den die einst­wei­li­gen Ver­fü­gun­gen eine nach dem an­de­ren erst au­ßer Kraft ge­setzt und schließ­lich ge­richt­lich ab­ge­wie­sen. Das dau­er­te meh­re­re Mo­na­te und kos­te­te ei­ni­ge Ner­ven. Wäre Kim Schmitz nicht im Ja­nu­ar fest­ge­nom­men wor­den — viel­leicht hät­te ich mitt­ler­wei­le mit ei­nem Dut­zend Einst­wei­li­ge Ver­fü­gun­gen zu tun. Er hat­te schein­bar un­be­grenz­te Mit­tel, die er mit sei­nem (ge­leas­ten) Mil­lio­nen-Vil­la, sei­nem Fuhr­park, sei­nen Spen­den für Feu­er­wer­ke me­di­en­wirk­sam do­ku­men­tier­te. Ich hin­ge­gen habe mein Ein­kom­men als frei­er Jour­na­list. Wenn Schmitz oder Dot­com sich nun als Vor­kämp­fer für freie Rede im In­ter­net in­sze­niert, ist die Ab­sur­di­tät kaum in Wor­te zu fas­sen.


links vom 23.07.2012

felix schwenzel

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  spie­gel.de: Die Ge­schich­te von kino.to: Wer mit den Raub­ko­pien ver­dien­te   #

ole reiß­mann zeich­net die ge­schich­te von kino.to nach.

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  bo­ing­bo­ing.net: Jack Da­niel's has a very nice trade­mark la­wy­er   #

huch. ein net­ter ab­mahn-an­walt? via john gru­ber:

Tha­t's how you send a cea­se-and-de­sist re­quest.

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  guar­di­an.co.uk: The 'ch­em­pu­ter' that could print out any drug   #

tim adams:

When Lee Cro­nin lear­ned about the con­cept of 3D prin­ters, he had a bril­li­ant idea: why not turn such a de­vice into a uni­ver­sal che­mis­try set that could make its own drugs?

/de­li­cious.com/re­gi­ne

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  sued­deut­sche.de: Oba­ma-Her­aus­for­de­rer Mitt Rom­ney - Sym­pa­thisch wie ein Cy­borg   #

jörg häntzschel über die „weird­ness“ von mitt rom­ney:

Noch dra­ma­ti­scher miss­glü­cken sei­ne Ver­su­che, die Men­schen di­rekt an­zu­spre­chen. Re­gel­mä­ßig ver­sucht er, das Eis mit ab­we­gi­gen Fra­gen nach Al­ter oder Na­tio­na­li­tät sei­nes Ge­gen­übers zu bre­chen: "Las­sen Sie mich ra­ten: Sie sind Fran­co-Ka­na­di­er!" Oder er ver­sucht es mit Gra­tu­la­tio­nen - doch für was? "Das ist ja eine gro­ße Lava-Lam­pe! Gra­tu­lie­re!", mein­te er zu ei­nem Goog­le-Mit­ar­bei­ter. Lei­der ver­wan­deln sich sei­ne Übun­gen in Jo­via­li­tät aber oft in Be­lei­di­gun­gen, schon be­vor sie sei­nen Mund ver­las­sen ha­ben.

hier sieht man wie mitt rom­ney sagt „Tha­t's a big lava lamp, con­gra­tu­la­ti­ons.“. ich kann mich da wirk­lich drü­ber ka­putt­la­chen. /de­li­cious.com/el­fen­gleich

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  cult­of­mac.com: Whe­re Mi­cro­soft Has 'Mo­re Tas­te' Than Ap­ple   #

mike el­gan er­klärt war­um app­les skeu­omor­phis­mus scheuss­lich ist:

Here we have one of the most in­cre­di­ble tech­no­lo­gies ever made available to con­su­mers -- one that com­mu­ni­ca­tes with mul­ti­ple Earth-or­bi­ting sa­tel­li­tes, and it's de­co­ra­ted to look like a wal­let made at sum­mer camp.

das hat üb­ri­gens nicht erst mit iOS oder dem le­der-ical an­ge­fan­gen. an­ge­fan­gen hat das elend (glau­be ich) mit dem po­lier­ten itu­nes aus edel­stahl.

auch wi­der­sprüch­lich: ei­ner­seits eine brei­te ab­leh­nung von skeu­omor­pher app-ge­stal­tung, aber wenn sich auf dem ipho­ne die licht­re­flek­tio­nen von schie­ber­egglern mit­hil­fe des gy­ro­skops ver­än­dern, gibts to­sen­den ap­plaus — ob­wohl das auch skeu­omorph ist.


links vom 22.07.2012

felix schwenzel

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  bbc.com: How big is our own so­lar sys­tem?   #

sehr schö­ne, 21,24 mil­li­ar­den ki­lo­me­ter lan­ge in­fo­gra­fik. /doo­ce.com

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  ci­ty­vi­si­on-com­pe­ti­ti­on.com: NYCV SE­COND PRI­ZE /// E. Pier­ac­cio­li - C. Gra­na­to   #

NYCV SECOND PRIZE

eine vi­si­on für nyc. /thi­sisnt­hap­pi­ness.com

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  wiwo.de: Kaf­fee­ket­te: Star­bucks führt Be­zah­len per Han­dy ein   #

schaun mer mal, ob das was wird.

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  ikea­ha­ckers.net: The 2013 IKEA ca­ta­log is ali­ve!   #

schaun mer mal, ob das was wird.

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  soup.fh.vc: sqir­my jel­ly worms   #

hmm.

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  ele­zea.com: The real re­ason we'­re up­set about Spar­ro­w's ac­qui­si­ti­on   #

wenn man et­was toll fin­det und be­nutzt ohne zu be­zah­len, kann es den bach run­ter ge­hen. wenn man et­was toll fin­det und für die be­nut­zung be­zahlt kann es den bach run­ter­ge­hen oder ka­putt-ge­head­hun­tet wer­den. und jetzt? nur of­fe­ne, freie soft­ware be­nut­zen? mög­lichst un­ab­hän­gig blei­ben? doch auf die gros­sen play­er set­zen? sel­ber pro­gram­mie­ren ler­nen?

nil­ay pa­tel hat zwei an­de­re ideen (/mar­co.org).

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  de-bug.de: In­ter­view: Chris­to­pher Lau­er von den Pi­ra­ten   #

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  sprech­bla­se.word­press.com: Ab­schal­ten. Um­schal­ten.   #

cem bas­man:

Mich ir­ri­tiert im­mer noch et­was, dass in Deutsch­land Sab­ba­ti­cal mit Ur­laub ver­wech­selt wird. In Deutsch­land gibt es of­fen­bar noch kei­ne Tra­di­ti­on und kein Ver­ständ­nis für den we­sent­li­chen Un­ter­schied. Ur­laub ist “Ab­schal­ten”, ein Sab­ba­ti­cal ist ein “Um­schal­ten”, wie es Scott Han­son in ei­nem Kom­men­tar zu mei­nem Pos­ting in Face­book tref­fend und kurz aus­ge­drückt hat.


sor­k­in­i­sms — a su­per­cut

felix schwenzel

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re­flek­tier­te und un­re­flek­tier­te wol­ken

felix schwenzel


links vom 21.07.2012

felix schwenzel

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  vi­meo.com: Meet the Su­per­hu­mans   #

Meet the Su­per­hu­mans, the stars of the Lon­don 2012 Pa­ra­lym­pic Games.

ei­gent­lich wür­de ich ger­ne wei­ter­hin pa­thos und olym­pia scheis­se fin­den. manch­mal fin­de ich pa­thos auch ganz OK. /whu­dat.de

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  rich­kid­so­f­in­sta­gram.tumb­lr.com: Rich Kids Of In­sta­gram   #

ah. fon­si in jung.

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Im­mer­hin: Das Auto müss­te sie ste­hen las­sen   #

hihi. ste­fan nig­ge­mei­er rech­net ein auf­la­gen­stei­ge­rung­ei­gen­lob nach:

Um 0,10 Pro­zent ist die Auf­la­ge der »Zeit« im zwei­ten Quar­tal ge­gen­über dem Vor­jahr ge­stie­gen.

das sind un­ge­fähr 500 mehr ver­kauf­te ex­em­pla­re, die für eine ju­bel­mel­dung bei der zeit aus­rei­chen.

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  vul­tu­re.com: The News­room Is In­cre­di­bly Ho­sti­le Toward Wo­men   #

nach fol­ge vier muss ich, we­gen ei­ner über­do­sis von ziem­lich schwach­sin­ni­gem pa­thos und man­gel an hu­mor, auf­hö­ren the news­room zu gu­cken und aus­ser­dem mar­ga­ret ly­ons zu­stim­men.

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  neu­netz.com: Wie die Ma­jor­la­bels Start­ups be­droht und In­no­va­ti­on ge­tö­tet ha­ben   #

mar­cel weiss be­schreibt wie die mu­sik­in­dus­trie in den letz­ten jahr­zehn­ten „in­no­va­tio­nen“ mas­siv ge­hemmt hat. wo­bei das mit den in­no­va­tio­nen na­tür­lich auch ein zwei­schnei­di­ges schwert ist; eins von kim schmitzs „haupt­ar­gu­men­ten“ in sei­nem mega-pein­li­chen vi­deo ist glau­be ich, dass „in­no­va­ti­on“ (also was er so treibt) kri­mi­na­li­siert wer­de. wo­bei wir hier von je­man­dem re­den, der nicht nur mit kal­ten hän­den ge­mol­ken hat, son­dern da­bei auch noch laut und schief ge­sun­gen hat.

auf­fäl­lig zu­min­dest ist: ohne kri­mi­na­li­sie­rung, gibts auch kei­ne ro­bin-hood-at­ti­tü­de.

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  ken­le­vi­ne.blog­spot.com: My re­ac­tion to to­days Emmy no­mi­na­ti­ons   #

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  jungle-world.com: Aus dem Hips­ter-Pa­ra­dies Port­land, Ore­gon   #

an­dre­as geb­hard schreibt über port­land:

Die Ge­gend um die Mis­sis­sip­pi Street, in der sich schi­cke Ca­fés, Bars und Re­stau­rants auf engs­tem Raum be­fin­den, ist der­zeit die an­ge­sag­tes­te in der Stadt. »Small Busi­nesses« und »Crea­ti­ves« sind hier zu Hau­se, also Men­schen, die nicht nur Geld ver­die­nen wol­len, son­dern für die auch eine ge­wis­se Selbst­dar­stel­lung von exis­ten­ti­el­ler Be­deu­tung ist. Man könn­te die­sen Stadt­teil als ame­ri­ka­ni­sche Ver­si­on von Kreuz­kölln oder als Tor­stra­ße 2.0 be­zeich­nen.

„kreuz­kölln“ — kann­te ich noch nicht das wort. sehr schön. auch der rest.

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  the­eu­ro­pean.de: Jour­na­lis­mus und die „Fil­ter Bubble“   #

mar­tin ei­er­mann:

Doch wer die Fil­ter­bla­se le­dig­lich als Phä­no­men der Di­gi­ta­li­sie­rung an­sieht, irrt ge­wal­tig. Jahr­zehn­te­lang wur­de Jour­na­lis­mus vor al­lem von al­ten, wei­ßen Män­nern be­stimmt, die pflicht­be­wusst die Welt­sicht al­ter, wei­ßer Män­ner in den Äther hin­aus­po­saunt ha­ben. Gan­ze Ge­ne­ra­tio­nen durf­ten sich zur bes­ten Sen­de­zeit in den Abend­nach­rich­ten ver­ge­wis­sern, dass Po­li­tik und Wis­sen­schaft Män­ner­sa­chen sei­en und die ar­men Ne­ger ohne Start­hil­fe aus dem Wes­ten wahr­schein­lich im­mer noch ziel­los durch die Sa­van­ne ren­nen wür­den.

Die Fil­ter­bla­se ist also mehr als ein tech­no­lo­gi­sches Pro­blem, das sich durch in­tel­li­gen­te­re Al­go­rith­men oder mensch­li­che Ku­ra­to­ren im me­dia­len Web re­la­tiv ein­fach lö­sen lie­ße. Sie ist ein kul­tu­rel­les und struk­tu­rel­les Pro­blem.

sag ich doch.
(ob­wohl mir nicht ganz klar ist, was ei­er­mann mit sei­nem text ei­gent­lich ge­nau sa­gen will. ich glau­be es geht in die rich­tung: frü­her war scheis­se, heu­te aber auch.)

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  cheez­bur­ger.com: WIN!: Dog Toy WIN   #

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  faz.net: Di­gi­ta­le Bo­he­me: Le­bens­la­ge, Le­bens­stil   #

frank lüb­ber­ding:

Nun gab es schon im­mer eine Be­rufs­grup­pe, de­ren Le­bens­la­ge pre­kär war. Wir re­den vom Künst­ler, Mu­si­ker, Ma­ler oder Au­tor. Er galt bis in die sieb­zi­ger Jah­re als die letz­te qua­si noch un­er­schlos­se­ne Be­rufs­grup­pe des deut­schen So­zi­al­staats. Ein Künst­ler war von sei­nem Ein­falls­reich­tum und den Lau­nen sei­ner Auf­trags­ge­ber ab­hän­gig. Er­folg und Schei­tern la­gen nahe bei­ein­an­der. Häu­fig war es Zu­fall, ob man sein Aus­kom­men fand. Trotz­dem brauch­te er eine so­zia­le Ab­si­che­rung. Die Künst­ler­so­zi­al­kas­se wur­de erst 1983 ge­grün­det, als der Rück­bau des So­zi­al­staats schon ein­ge­setzt hat­te.

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  re­bel­art.net: “Der Ent­hül­lungs­künst­ler": In­ter­view mit Tre­vor Paglen   #

Der US-Künst­ler und Geo­graf Tre­vor Paglen deck­te Flug­zeug­ent­füh­run­gen von Ter­ror­ver­däch­ti­gen und eine kom­plet­te CIA-In­fra­struk­tur vol­ler Tarn­fir­men, ge­hei­men Ope­ra­tio­nen und ge­fälsch­ten Iden­ti­tä­ten auf, er fo­to­gra­fier­te Spio­na­ge­sa­tel­li­ten und “Black Sites”, ge­hei­me Mi­li­tär­ge­fäng­nis­se, die an­geb­lich gar nicht exis­tie­ren, und sam­mel­te kryp­ti­sche Auf­nä­her mi­li­tä­ri­scher Son­der­ein­hei­ten. 1974 in Ma­ry­land ge­bo­ren, stu­dier­te Paglen zu­nächst Re­li­gi­ons­wis­sen­schaft und Kom­po­si­ti­on in Ber­ke­ley, da­nach Kunst und Tech­no­lo­gie in Chi­ca­go und pro­mo­vier­te 2008 in Geo­gra­fie. Seit­dem spürt er, von wis­sen­schaft­li­chem Ehr­geiz ge­trie­ben, die letz­ten wei­ßen Fle­cken auf Land­kar­ten auf, hin­ter­fragt den do­ku­men­ta­ri­schen Wert der Fo­to­gra­fie – und be­kämpft da­bei im­mer auch noch ein paar My­then.


schloss­bau­stel­le

felix schwenzel


links vom 19.07.2012

felix schwenzel

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  faz.net: Di­gi­ta­le Bo­hè­me in Ber­lin: Die­se ver­flix­ten tau­send Euro   #

fon­si spricht auf faz.de ein paar le­ser­brief­schrei­bern aus der see­le,
pe­ter gla­ser nennt das „bo­hä­misch“. ix fra­ge mich, wie man lobo, see­mann und die sam­wers al­ler­dings in ei­nen topf ste­cken kann, ist mir ein rät­sel. das ist ein biss­chen wie äp­fel, bir­nen und els­tern in ei­nen topf zu wer­fen. was dirk von geh­len dazu schreibt ge­fällt mir aber sehr gut:

War­um fehlt all dem der Hu­mor?

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  docs.goog­le.com: In­ter­view mit Ge­si­ne von Prit­t­witz   #

kath­rin pas­sig re­det mit ge­si­ne von prit­t­witz von der buch-PR-agen­tur prit­t­wit­zund­part­ner.de:

Wie ist das mit den ge­kauf­ten Po­si­tio­nen? Bei ei­nem mei­ner Bü­cher hat Ro­wohlt mal eine Buch­vor­schau im “DB mo­bil"-Ma­ga­zin ge­kauft, und ich er­in­ne­re mich vage, dass das Zig­tau­sen­de kos­tet.

Kos­tet auch Zehn­tau­sen­de. Ich kann dir das jetzt nicht ge­nau sa­gen, aber es ist wirk­lich so, dass du sehr vie­le Ar­ti­kel kaufst. Das wird ja auch im­mer dis­ku­tiert, die Ver­mi­schung von PR und An­zei­gen. Bei den Li­te­ra­tur­bei­la­gen, zum Bei­spiel zur Frank­fur­ter oder zur Leip­zi­ger Buch­mes­se, da kannst du gu­cken, un­ten ist die­ses Ban­ner mit den gan­zen An­zei­gen, und obendrü­ber sind dann die Re­zen­sio­nen.

Di­rekt zu den Bü­chern, für die auch die An­zei­gen sind?

Zum Teil ja, sonst ist es halt der­sel­be Ver­lag. Bü­cher, de­ren Ver­lag kei­ne An­zei­ge schal­tet, ha­ben ein­fach null Chan­cen, re­zen­siert zu wer­den.

das ist al­les wirk­lich sehr in­ter­es­sant. /le­an­der­wat­tig.de

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  kott­ke.org: The Lego Wire   #

et­was gu­tes das von ya­hoo kommt!

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  zeit.de/open-data: Un­schul­di­ge müs­sen zah­len, um ih­ren Ruf zu ret­ten   #

pa­trick beuth über web­sites die sich öf­fent­lich zu­gäng­li­che mugshots von ver­däch­ti­gen ab­zie­hen und bei de­nen es un­schul­di­ge gar nicht so leicht ha­ben, die­se wie­der zu ent­fer­nen.

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  irights.info: Mu­sik­ana­ly­se: Wie bas­te­le ich ei­nen Die­ter-Boh­len-Hit?   #

Man­che Mu­si­ker schaf­fen Neu­es, an­de­re kup­fern trick­reich ab. Der Kom­po­nist und Mu­sik­leh­rer Klaus Kau­ker zeigt in You­tube-Vi­de­os, wie Pop­mu­sik funk­tio­niert. Im In­ter­view ver­rät Kau­ker, wie sich ein Die­ter-Boh­len-DSDS-Hit lan­den lässt.

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  in­ter­net-law.de: Brau­chen wir ein Te­le­me­di­en­ge­heim­nis?   #

tho­mas stad­ler über sa­scha lo­bos ko­lum­ne von diens­tag. er schliesst mit zwei sät­zen, die nix mit sa­scha lo­bos ko­lum­ne zu tun ha­ben und auch nichts wirk­lich neu­es sind. aber man soll­te sich die bei­den sät­ze re­gel­mäs­sig vor au­gen füh­ren und drü­ber nach­den­ken.

An­bie­ter wie Face­book oder Gooog­le ver­sto­ßen häu­fi­ger ge­gen deut­sches und eu­ro­päi­sches Recht, u.a. auch beim Da­ten­schutz. Der deut­sche Staat, wie auch die EU, sind in vie­len Fäl­len nur nicht mehr dazu in der Lage, ihr Recht ge­gen­über die­sen An­bie­tern durch­zu­set­zen.

in den kom­men­ta­ren mel­det sich auch sa­scha lobo.


dumm­heit und thi­lo baum

felix schwenzel

ich weiss nicht ob das wort dumm­heit zu thi­lo baums lieb­lings­wor­ten ge­hört, er be­nutzt es auf je­den fall recht häu­fig. goog­le fin­det auf sei­ner web­site un­ge­fähr 168 fund­stel­len (da sei­en be­reits ei­ni­ge dopp­lun­gen aus­ge­fil­tert, sagt goog­le). die an­geb­li­che dumm­heit an­de­rer men­schen be­schäf­tigt thi­lo baum je­den­falls sehr, sehr stark (es ist im­mer die dumm­heit der an­de­ren, nie sei­ne ei­ge­ne). selbst mein lieb­lings­wort arsch­loch habe ich in 10 jah­ren nur 68 mal auf wir­res.net ge­braucht (thi­lo baum auf thi­lo-baum.de nur ein­mal).

mir fiel thi­lo baums ob­ses­si­on mit der dumm­heit der an­de­ren kürz­lich mal wie­der auf, als er die­se kri­tik von tina groll an sei­nem jüngs­ten buch als „das dümms­te“, was er je­mals über sein buch „Denk mit!“ ge­le­sen habe. lei­der hat er die­se kri­tik an der kri­tik sei­nes bu­ches wie­der von sei­ner web­sei­te ge­löscht. so fing das da­mals an:


vor ein paar ta­gen wo­chen schrob thi­lo baum über die dumm­heit des men­schen. ganz ge­ne­rell, des men­schen. die gan­ze mensch­heit also, aus­ser thi­lo baum na­tür­lich wahr­schein­lich.

in die­sem ar­ti­kel (ein­sor­tiert in „all­tags­phi­lo­so­phie“) ste­hen auch sehr schö­ne sät­ze, de­nen ich un­ein­ge­schränkt zu­stim­men mag:

Ich er­ken­ne an und re­spek­tie­re fol­ge­rich­tig, dass auch mir ge­ne­tisch oder auch im Ver­hal­ten eher fer­ne Tie­re ein We­sen ha­ben, spü­ren, le­ben, eine Wür­de ha­ben. Vor­aus­set­zung da­für ist das biss­chen De­mut an­zu­er­ken­nen, dass wir nicht der Na­bel der Welt sind und dass es um uns nicht geht. Und das ist ei­gent­lich ganz leicht.

leicht ist es ganz of­fen­sicht­lich nicht, denn zwei ab­sät­ze spä­ter be­weist er, dass er den (dum­men) men­schen, doch als den na­bel der welt an­sieht:

Das Ge­gen­teil von Ego­zen­trik ist die Fä­hig­keit, die Per­spek­ti­ve ei­nes an­de­ren ein­zu­neh­men. Aus Sicht an­de­rer Tie­re über­le­ben wir Men­schen ei­nen Win­ter nicht ohne Hilfs­mit­tel, brau­chen so­gar zum Hin­set­zen ein Werk­zeug und sind da­bei, den Pla­ne­ten zu zer­stö­ren. War­um soll­ten wir mehr Wür­de ha­ben als Tie­re, die den Pla­ne­ten nicht zer­stö­ren?

(her­vor­he­bung von mir)

wir zer­stö­ren den pla­ne­ten? fal­scher, an­thro­po­zen­tri­scher kann man das fast nicht aus­drü­cken. das was wir um­welt­zer­stö­rung nen­nen, ist ei­gent­lich die zer­stö­rung un­se­rer na­tür­li­chen le­bens­grund­la­gen. wir zer­stö­ren uns selbst, ge­fähr­den un­ser über­le­ben. die na­tur über­lebt uns men­schen alle, für die na­tur sind wir nicht schlim­mer als ein paar na­tur­ka­ta­stro­phen. ganz ohne den men­schen ha­ben na­tur­ka­ta­stro­phen es in der erd­ge­schich­te ge­schafft, 99 pro­zent al­ler je­mals exis­tie­ren­den ar­ten von le­ben aus­ster­ben zu las­sen. trotz­dem ha­ben na­tur­ka­ta­stro­phen es in den letz­ten 3,5 mil­li­ar­den jah­ren nicht ge­schaft die na­tur, oder ge­nau­er das le­ben auf die­sem pla­ne­ten zu zer­stö­ren. im ge­gen­teil, vie­le ka­ta­stro­phen er­mög­lich­ten vie­len le­bens­for­men erst das en­ste­hen. ge­nau­so wird es der mensch nicht schaf­fen „den pla­ne­ten zu zer­stö­ren“ oder das le­ben auf die­sem pla­ne­ten aus­zu­lö­schen.

den pla­ne­ten zer­stö­ren wird die son­ne, in ca. 5 mil­li­ar­den jah­ren, ganz si­cher nicht der mensch. für den pla­ne­ten ist der mensch eine art juck­reiz, nicht viel mehr. die na­tur braucht uns nicht und der mensch stört die na­tur auch nicht über­mäs­sig. der bio­lo­ge jo­nas salk soll das ein­mal so aus­ge­drückt ha­ben:

If all the in­sects were to di­s­ap­pear from the earth, wi­thin 50 ye­ars all life on earth would end. If all hu­man beings di­s­ap­peared from the earth, wi­thin 50 ye­ars all forms of life would flou­rish.

(quel­le)

trotz­dem, bis auf die­se bei­den denk­feh­ler, dass er selbst nicht auch dumm sein könn­te und dass der mensch den pla­ne­ten zer­stö­ren könn­te, hat thi­lo baum na­tür­lich in al­lem was er sagt, und noch nicht ge­löscht hat, recht. ego­zen­trik, oder ge­nau­er an­thro­po­zen­trik ist ein klas­si­sches mensch­heits­pro­blem.


ken ro­bin­son ist üb­ri­gens gar nicht dumm, aber da­für von be­rufs we­gen an­thro­po­zen­trisch. aus die­ser gran­dio­sen TED-prä­sen­ta­ti­on habe ich auch das zi­tat von jo­nas salk. der vor­trag von ken ro­bin­son ist üb­ri­gens ex­trem phil­an­throp und kommt trotz al­ler kri­tik an uns men­schen ohne das wort dumm­heit aus.


links vom 18.07.2012

felix schwenzel

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  ka­tia­kelm.de/blog: er­leb­nis­be­richt ei­nes aus­flu­ges zur gol­den gate brig­de   #

wie die bei­fah­re­rin das ho­ri­zon field fand. sehr link­reich und hin­ter­sin­nig.

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  the­dai­ly­show.com: Lou­is C.K. - The Dai­ly Show with Jon Ste­wart - 07/16/12   #

lou­is ck bei jon ste­wart und wie er zum an­geb­li­chen „rape apo­lo­gist“ wur­de, über blog­ger und ko­mi­ker und frau­en und män­ner. bru­ta­ler hu­mor, aber ich muss­te la­chen.

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  bo­ing­bo­ing.net: The phy­sics of time tra­vel   #

gross­ar­tig. ro­nald mal­lett er­klärt, dass die spe­zi­el­le re­la­ti­vi­täts­theo­rie zeit­rei­sen in die zu­kunft er­laubt, und die all­ge­mei­ne re­la­ti­vi­täts­theo­rie zeit­rei­sen in die ver­gan­gen­heit er­laubt.

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  jens­wein­reich.de: Wenn Sepp mit Jour­na­lis­ten­dar­stel­lern plau­dert   #

ob­wohl mir fuss­ball un­glaub­lich egal ist, liest sich die be­schrei­bun­gen des fifa-kor­rup­ti­ons­net­zes von jens wein­reich ziem­lich span­nend.

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  gno­gon­go.de: Bit­te klin­geln !!!   #

da hab ich ge­lacht.

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  the­eu­ro­pean.de: Die Lu­xus­angst vor der Gen­tech­nik   #

beda m. stad­ler:

An­de­rer­seits ist der Wunsch, ge­sund ster­ben zu wol­len, ein ei­gent­li­cher Witz. Das Wit­zigs­te dar­an ist, nie­mand lacht dar­über. Es ist näm­lich gar nicht mög­lich, ge­sund zu ster­ben. Noch ist nie ein ge­sun­der Mensch ge­stor­ben. Selbst wer vom Blitz ge­trof­fen wird, ist wäh­rend der Zeit des Ein- und Aus­tritts des Blit­zes für ei­nen kur­zen Mo­ment krank. Die Wahn­vor­stel­lung, ge­sund ster­ben zu wol­len, ist aber bloß eine lo­gi­sche Fol­ge un­se­res all­ge­mei­nen Ge­sund­heits­wahns.

ich glau­be un­se­re vor­stel­lung von na­tur und „na­tür­lich­keit“ ist ins­ge­samt ge­hö­rig aus dem gleich­ge­wicht ge­ra­ten. die na­tur, die bio­lo­gie ist dem men­schen nicht wohl­ge­son­nen, wir ha­ben uns le­dig­lich ein paar re­sis­ten­zen zu­ge­legt, da­mit wir mit ei­ni­gen na­tür­li­chen gif­ten ei­ni­ger­mas­sen um­ge­hen kön­nen. die na­tur, wie sie uns der­zeit ge­gen­über­steht, und wir, sind das pro­dukt ei­ner lan­gen ent­wick­lung. aber die­se ent­wick­lung ist kei­nes­falls be­en­det. das was die gen­tech­nik tut, macht die na­tur nach wie vor: erb­gut ver­än­dern, mu­tie­ren, re­kom­bi­nie­ren. in bak­te­ri­en, vi­ren pas­siert das was wir evo­lu­ti­on oder gen­tech­nik nen­nen wei­ter­hin in ra­sen­der ge­schwin­dig­keit. aber das geht in vie­le köp­fe nicht rein. dass sich das HIV-vi­rus na­tür­lich ent­wi­ckeln könn­te, wol­len vie­le men­schen nicht wahr­ha­ben. so et­was grau­sa­mes kann doch nicht aus der „mut­ter na­tur“ ent­stam­men, da müs­sen doch ir­gend­wel­che durch­ge­knall­ten wis­sen­schaft­ler ihre fin­ger im spiel ge­habt ha­ben. ka­men seu­chen frü­her durch he­xen, zau­be­rer oder teu­fe­li­sches wir­ken zu­sam­men, stam­men sie heu­te aus la­bo­ra­to­ri­en oder ge­hei­men re­gie­rungs­pro­gram­men. dass die na­tur ein­fach (nach wie vor) gröss­ten­teils töd­lich für die meis­ten le­bens­for­men ist, dar­auf kommt fast nie­mand.

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  hy­per­org.com: Lou­is C.K. and the De­cent Net, or How Lou­is won the In­ter­net   #

da­vid wein­ber­ger:

The­re are lots of re­asons to be he­ar­ten­ed by Louis' ac­tions and by his suc­cess: He is va­li­da­ting new busi­ness mo­dels that could spread. He is de­mons­t­ra­ting his trust in his au­di­ence. He is pro­tec­ting his au­di­ence while ma­king the re­la­ti­onship more di­rect. He is not be­ing gree­dy. But it seems to me that Lou­is is de­mons­t­ra­ting one more point that is espe­ci­al­ly im­portant. Lou­is C.K. won the In­ter­net by re­min­ding us that the In­ter­net of­fers us a chan­ce for a mo­ral do-over.

was wir von lou­is ck ler­nen kön­nen: leu­te re­spekt­voll be­han­deln, führt zu re­spekt­vol­len re­ak­tio­nen. nicht aus­schliess­lich, aber gröss­ten­teils. und das ist doch was.

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  mon­day­note.com: Why Mur­doch's The Dai­ly Does­n't Fly   #

fre­de­ric fill­oux:

So­me­thin­g's wrong with The Dai­ly's con­cept.

I sub­scri­bed. Twice, ac­tual­ly. At 99 cents a week ($39.99 a year), it was sup­po­sed to be a pain­less ad­di­ti­on to my vast set of di­gi­tal sub­scrip­ti­ons. Stran­ge­ly, it never suc­cee­ded in be­co­ming part of my re­a­ding ha­bits.

das pro­blem mit the dai­ly: es ist zu ge­wöhn­lich. es ist we­der noch. we­der be­son­ders ak­tu­ell, noch vi­su­ell span­nend, noch be­son­ders in die tie­fe ge­hend. ich glau­be ein ma­ga­zin das vi­su­ell knallt, aus­ser­or­den­lich un­ter­halt­sam oder er­hel­lend (oder bei­des) ist und 99 cent pro wo­che kos­te­te, könn­te funk­tio­nie­ren. aber 08/15 und pay­wall funk­tio­niert nicht.

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  fu­ckyea­hal­bu­quer­que.tumb­lr.com: How to draw a head   #

/mal­or­ambl.tumb­lr.com

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  schmal­hans.net: Im Re­gen ste­hen   #

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  taz.de/pop­b­log: Schmäh­kri­tik (499): Die Ant­wo­ord   #


queens in ham­burg

felix schwenzel

am sonn­tag wa­ren die queen mary 2 und die queen eli­sa­beth ge­mein­sam in ham­burg, wahr­schein­lich güns­tig tan­ken oder so. ich be­kom­me das manch­mal mit, weil un­ser schlaf­zim­mer ei­nen blick auf den ha­fen er­laubt und ich manch­mal von mei­nem lap­top auf­ste­he wenn ich län­ger als 5 mi­nu­ten ne­bel­horn­ge­tu­te höre. ne­bel­hör­ner kön­nen be­deu­ten, dass ein schiffs­füh­rer kei­ne aus­rei­chen­de sicht hat, dass eine schiffs­kol­li­si­on be­vor­steht oder dass ein eit­les, fet­tes kreuz­fahrt­schiff in den ha­fen ein- oder aus­fährt. al­les drei sehe ich mir ger­ne aus dem fens­ter an, ob­wohl es bis­her je­des­mal ein kreuz­fahrt­schiff war. ne­bel hab ich bis­her auch nur ein­mal in ham­burg er­lebt.


ei­gent­lich woll­ten wir am sonn­tag kir­schen pflü­cken ge­hen. da mein te­le­fon aber von ho­her re­gen­wahr­schein­lich­keit aus­ging (die aber nicht wirk­lich ein­traf), sind wir dann in die deich­tor­hal­len ge­gan­gen. dort gab es frei­en ein­tritt zum ho­ri­zon field von ant­o­ny gorm­ley und schlaich ber­ger­mann und part­ner. das ho­ri­zon field ist eine fuss­ball­feld gros­se platt­form die sie­ben­ein­halb me­ter hoch in ei­ner der deich­tor­hal­len an acht sei­len auf­ge­hängt ist.

wenn man be­reit ist, sich die schu­he aus­zu­zie­hen, kann man das feld be­tre­ten. ich fand das ziem­lich un­an­ge­nehm, weil nicht nur die platt­form selbst schwang, son­dern auch der bo­den ex­trem fe­der­te und sich an­fühl­te wie eine leich­te lat­ten­kon­struk­ti­on. ich habe zwar gros­ses ver­trau­en in bau­in­ge­nieu­re, aber leicht­bau ist mei­ne sa­che nicht. ich mags mas­siv, zu­min­dest wenn ich drauf rum­lau­fen soll.

auf der platt­form ver­liess mich dann doch das ver­trau­en in die bau­in­ge­nieu­re, als ich die hal­ter sah, mit de­nen die sei­le an der dach­kon­struk­ti­on an­ge­flanscht wa­ren. ob­jek­tiv si­cher zu un­recht, sub­jek­tiv aber, wie ich fin­de, to­tal nach­voll­zieh­bar.


nach dem ho­ri­zon field sind wir dann durch die spei­cher­stadt nach hau­se ge­lau­fen. dort lag am ende ei­ner fuss­gän­ger­zo­ne, die mich ein biss­chen an main street in dis­ney­land er­in­ner­te, die queen mary 2.

die spei­cher­stadt war höl­lisch voll, am baum­wall stau­ten sich au­tos und men­schen­mas­sen beim ver­such die spei­cher­stadt wie­der zu ver­las­sen. die bei­fah­re­rin be­merk­te mehr­fach sehr ge­nervt, dass es kei­ne gute idee war, durch die spei­cher­stadt nach hau­se zu ge­hen. glück­li­cher­wei­se war es dies­mal ihre ei­ge­ne idee.


am sonn­tag abend war ich dann re­la­tiv früh er­schöpft und schlief aus­nahms­wei­se mal so ge­gen halb elf ein. ich muss mon­tags ja früh raus um den sechs-uhr-zug nach ber­lin zu neh­men. aus mei­ner ers­ten tief­schlaf­pha­se riss mich dann aber das kind, so ge­gen halb zwölf: das kind hat­te sei­nen schlüs­sel ver­ges­sen und rief an, um sich die türe öff­nen zu las­sen.

ich schlief re­la­tiv flott wie­der ein — bis mich so ge­gen ein uhr ein schreck­li­cher ope­ret­ten-alp­traum aus dem schlaf scheuch­te. nur die ope­ret­ten-mu­sik hör­te nicht auf als ich die au­gen auf­schlug. es hör­te sich an, als hiel­te an­drew llyod web­ber ei­nen voll auf­ge­dreh­ten mu­si­cal-blas­ter vor un­ser (ge­öff­ne­tes) schlaf­zim­mer­fens­ter. tat­säch­lich hat­te man wohl so eine art ab­schieds­fei­er an den lan­dungs­brü­cken für die queen mary 2 vor­be­rei­tet und dach­te, das schiff wür­de sich freu­en, wenn es zur aus­fahrt aus ham­burg mit et­was ge­spreiz­ter, kit­schi­ger ope­ret­ten- oder mu­si­cal­mu­sik be­schallt wür­de. um ein uhr nachts! sonn­tags! mit­ten in der stadt! voll auf­ge­dreht!

im­mer­hin hielt sich das schiff selbst zu­rück und trö­te­te nur eine mi­nu­te statt der üb­li­chen fünf auf sei­nen ne­blhör­nern rum. als die mu­sik und das ge­trö­te vor­bei war, konn­te man deut­lich hö­ren, wie un­ge­fähr vier leu­te hef­tig ap­plau­dier­ten und „bra­vo“ rie­fen. ich ver­mu­te das wa­ren olaf scholz und der lei­ter des ham­bur­ger ord­nungs­amts mit ih­ren frau­en.

als ich ein­schlief, dach­te ich noch kurz, hof­fent­lich schi­cken die heu­te nacht nicht noch ne kunst­flie­ger­staf­fel über den ha­fen. war dann aber ru­hig.


links vom 16.07.2012

felix schwenzel

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  blog.beet­le­bum.de: De­duk­ti­vis­mus ftw!   #

also ich fin­de jo­han­nes kretz­schmar in rea­lis­tisch noch wit­zi­ger als vor­her in knuf­fig.

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  straw­ber­ry­fee­lings.tumb­lr.com: The mo­dels used in the “Ame­ri­can Go­thic" pain­ting   #

/neil gai­man

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  wahr­heit­ueber­wahr­heit.blog­spot.com: Die Wahr­heit über die Wahr­heit: Die Frei­heit, die ich mei­ne   #

tho­mas stein­schnei­der:

[Die] Kom­men­ta­to­ren [der Welt] fin­den auch ein­fach nicht zu ei­ner Li­nie. So kom­men­tier­te Die Welt vor zwei Mo­na­ten noch:

Re­li­gi­ons­de­bat­te: Mus­li­me müs­sen Frei­heit zur Pro­vo­ka­ti­on hin­neh­men - Pro­vo­ka­tio­nen ge­gen­über Au­to­ri­tä­ten sind un­ver­zicht­bar für eine le­ben­di­ge Ge­sell­schaft und Kul­tur. Ohne Pro­vo­ka­ti­on gibt es kein neu­es Den­ken. Des­halb darf es auch kei­ne Aus­nah­me für Mus­li­me ge­ben.

Wen­n's aber an den Papst geht, dann ist das schon ir­gend­wie was ganz an­de­res:

Wer sich über die Re­ak­ti­on des Va­ti­kans auf das Ti­tel­bild der "Ti­ta­nic" mo­kiert, ver­kennt die re­li­giö­sen Ge­füh­le von Mil­lio­nen Gläu­bi­gen. Sie müs­sen sich nicht im Na­men der To­le­ranz ver­höh­nen las­sen.

Stimmt, ver­höh­nen las­sen müs­sen sich nur die Mil­lio­nen Gläu­bi­ge, die an den fal­schen Gott glau­ben. Die sind es ja schließ­lich, die ein neu­es Den­ken brau­chen.

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  an­ders-an­zie­hen.blog­spot.co.uk: Ohne die­ses Nie­der­knien   #

"Wis­sen Sie, ich bin eine gläu­bi­ge Chris­tin. Das gibt mir Halt." ant­wor­tet Frau K. auf mei­ne Fra­ge, wie sie im Al­ter ihr Le­ben lebt. Frau K. ist 81 Jah­re alt und war 45 Jah­re lang be­rufs­tä­tig: "Als kauf­män­ni­sche An­ge­stell­te." Sie fühlt sich fit, auch wenn sie kein Fahr­rad mehr fah­ren kann: "Ich bin mein Le­ben lang Fahr­rad ge­fah­ren, heu­te geht das nicht mehr. Ich fah­re aber noch Auto." sagt sie und schlägt vor, dass ich sie ne­ben ih­rem Auto fo­to­gra­fie­re.

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Par­ty-Ran­da­le ver­hin­dert   #

tors­ten kleinz:

Ins Rol­len kam die Ge­schich­te als Gwen­da Pa­schul­ke, Leh­re­rin an der Pe­ter-Lus­tig-Grund­schu­le den ver­häng­nis­vol­len Auf­ruf am Schwar­zen Brett be­merk­te. “Der klei­ne Paul hat ein­fach je­den zu sei­ner Ge­burts­tags­par­ty ein­ge­la­den", er­klärt die Päd­ago­gin ge­gen­über dem Ham­bur­ger Gu­te­nacht­blatt. “Doch statt je­dem sei­ner engs­ten Freun­de eine hand­ge­schrie­be­ne per­sön­li­che Ein­la­dung zu über­ge­ben -- so wie wir es im Me­di­en­kun­de-Un­ter­richt auch ge­übt ha­ben -- hat er die Ein­la­dung ein­fach ans Schwar­ze Brett ge­hängt", sagt Frau Pa­schul­ke sicht­lich be­trof­fen.

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  vowe.net: Noi­sy Ty­per   #

Noi­sy Ty­per is a free pie­ce of soft­ware which plays ty­pe­wri­ter sounds as you type. It runs in the back­ground and works with all ap­pli­ca­ti­ons ( email, web, word etc ). Key sounds in­clude: let­ter keys, space­bar, backspace, car­ria­ge re­turn and scroll up and down.

down­load hier.
ich bin ei­gent­lich froh dar­über, dass es fast kei­ne ge­rä­te mehr gibt, die bei der be­nut­zung ge­räu­sche von sich ge­ben müs­sen. selbst mu­sik bla­sen sich die meis­ten leu­te heut­zu­ta­ge di­rekt ins ohr, statt in die öf­fent­lich­keit. theo­re­tisch könn­te die welt so ru­hig sein.

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  hei­se.de: te­le­po­lis.de: Def Lepp­ard "fälscht" ei­ge­ne Stü­cke   #

pe­ter mühl­bau­er:

Hin­ter­grund [...] ist ein Streit mit dem Uni­ver­sal-Kon­zern, von dem man sich recht­lich und fi­nan­zi­ell über­vor­teilt fühlt. Die­ser Streit führ­te dazu, dass es ei­nen be­trächt­li­chen Teil des Def-Lepp­ard-Schaf­fens nicht auf iTu­nes und an­de­ren Be­zahl­por­ta­len zu kau­fen gibt. Schließ­lich sah die Band nur mehr ei­nen ein­zi­gen Weg, den Down­load­markt nicht kom­plett Fi­le­hos­tern zu über­las­sen (von de­nen sie kein Geld be­kommt): Sie muss die Leis­tungs­schutz­rech­te von Uni­ver­sal um­ge­hen, in­dem sie alte Stü­cke neu ein­spielt.


Photo by felix schwenzel in Spiegel Verlag. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

der spie­gel fas­sa­de


links vom 15.07.2012

felix schwenzel

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  crack­a­jack.de: Flug­ha­fen Köln-Bonn (1983)   #

eine post­kar­te mit ei­nem space shut­tle am flug­ha­fen köln-bonn.

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  vice.com: Herz­lich will­kom­men Tä­ter­volk!   #

fe­lix nick­las hat sich beim 10. „Rock für Deutsch­land“, dem gröss­ten nazi-fes­ti­val in deutsch­land um­ge­se­hen. /jk

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  bo­ing­bo­ing.net: Brea­king Ba­d's first 4 sea­sons, in 10 mi­nu­tes (spoi­lers ga­lo­re, duh)   #

wenn man 4 staf­feln brea­king bad in 10 mi­nu­ten sieht, könn­te man den­ken, dass das al­les ziem­lich be­scheu­ert und ab­strus ist. ist es aber nicht. ob­wohl, an­de­rer­seits dann wie­der doch.

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  fail­b­log.org: Mu­sic FAILS: Ban­gin' Tracks   #

das vi­deo ist ziem­lich wit­zig, aber nur mit pro­xy und al­ters­ve­ri­fi­ka­ti­ons-kack zu se­hen. in­ter­es­sant, dass man sol­che gema-ge­sperr­ten vi­de­os per GIF auch be­frei­en kann — von den you­tou­be/GEMA/ju­gend­schutz-re­strik­tio­nen, aber eben auch von der mu­sik.

[nach­trag 15.07.2012]
das vi­deo gibts auch bei vi­meo ( dan­ke ).


thes­dorf

felix schwenzel


Photo by felix schwenzel in S-Bahnhof Thesdorf. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

der him­mel über thes­dorf


Photo by felix schwenzel on July 14, 2012. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

PRI­VAT


links vom 14.07.2012

felix schwenzel

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  fut­ter­blog.we­ber­phil­ipp.de: Müll hat ei­nen Na­men: Nes­pres­so   #

phil­ipp we­ber:

Schon, aber laut ei­ge­nen An­ga­ben von Nes­pres­so wer­den der­zeit 12300 Nes­pres­so-Es­pres­si pro Mi­nu­te ge­trun­ken. Bei ver­ar­bei­te­ten 1,1 Gramm Alu­mi­ni­um pro Kap­sel, kommt man da­mit auf 13,5 Kilo in der Mi­nu­te, 811 Kilo in der Stun­de und 19 Ton­nen am Tag. Man schätzt jähr­lich ent­ste­hen durch Nes­pres­so ca. 6000 Ton­nen Me­tall­ab­fall. Das ent­spricht ei­nem Schrott­hau­fen, der ent­steht, wenn man den Ei­fel­turm zer­sägt!

un­ge­fähr drei mil­lio­nen au­tos wur­den 2011 in deutsch­land neu zu­ge­las­sen. in ei­nem auto sind im schnitt 140 ki­lo­gramm alu­mi­ni­um ver­baut. das wä­ren 420.000 ton­nen alu­mi­ni­um die jahr für jahr in au­tos ver­baut wer­den.

ich habe kein auto, aber wenn ich die in ei­nem auto ver­bau­te alu-men­ge in nes­pres­so ver­brau­chen woll­te, müss­te ich über 10 jah­re lang je­den tag 35 kap­seln nes­pres­so trin­ken. das wür­de dann 140 ki­lo­gramm alu-müll er­zeu­gen.

die nes­pres­so-ge­schich­te und die re­chen­bei­spie­le ge­gen nes­pres­so die phil­ipp we­ber hier auf­schrob kann man üb­ri­gens ge­nau­so schlüs­sig mit in fla­schen ab­ge­füll­tem was­ser ma­chen. phil­ipp we­ber:

Ich fra­ge den Ver­käu­fer, was so eine Stan­ge mit Kap­seln kos­tet. „10 Kap­seln un­ge­fähr 3,50 Euro!“ Ich über­schla­ge im Kopf: Das heißt also 35 Cent pro Stück. Bei cir­ca 6 Gramm Kaf­fee pro Kap­sel. Das sind... Ich rufe be­geis­tert aus: „Krass, das sind ja nur 60 Euro pro Kilo Kaf­fee!“ Er strahlt mich an. Iro­nie ver­steht er auch nicht.

ein kas­ten apol­li­na­ris si­lence kos­tet un­ge­fähr 14 euro. das macht pro li­ter 1,55 €. ein li­ter lei­tungs­was­ser kos­tet in ham­burg 0,00376 €. für 100 li­ter apol­li­na­ris si­lence zahlt man also 155 euro, für 100 li­ter lei­tungs­was­ser 38 cent. selbst bei aldi zahlt man für 100 li­ter fla­schen­was­ser noch zwi­schen 13 und 42 euro, also min­des­tens 12,62 euro mehr als aus der lei­tung. ich mein ja nur.

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  ei­nes­ta­ges.spie­gel.de: Ost-Ber­lin-Fo­tos: Sei­i­chi Fu­ru­ya und die DDR   #

tol­le fo­tos aus dem 80er-jah­re ost-ber­lin von sei­i­chi fu­ru­ya, der in den acht­zi­ger jah­ren aus ja­pan in die DDR zog. den text dazu habe ich bei die­sem satz auf­ge­hört zu le­sen:

Aus dem Reich der auf­ge­hen­den Son­ne ins Land des un­ter­ge­hen­den So­zia­lis­mus: In den acht­zi­ger Jah­ren zog Sei­i­chi Fu­ru­ya in die DDR.

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  the­eu­ro­pean.de: Ti­tel-Ver­bot: Papst ver­sus Ti­ta­nic   #

ti­ta­nic-chef­re­dak­teur leo fi­scher im eu­ro­pean-in­ter­view:

[Aus den Vor­hal­tun­gen, wir wür­den uns kei­ne Mo­ham­med-Kri­tik trau­en] spricht der Wunsch, dass Sa­ti­ri­kern Ge­walt an­ge­tan wird und gute Sa­ti­re nur dann ent­steht, wenn es zu Ge­walt­ta­ten kommt. Mei­ne Kol­le­ge Oli­ver Na­gel hat be­reits fest­ge­stellt, dass es im­mer dar­um geht, das Frem­de zu schmä­hen und ver­ächt­lich zu ma­chen. Am bes­ten Aus­län­der. Am bes­ten Mus­li­me: Ir­gend­et­was, was weit weg ist. Da eta­bliert sich der deut­sche Hu­mor­kon­sens - und dar­auf wol­len wir uns bei „Ti­ta­nic“ grund­sätz­lich nicht ein­las­sen. Wir ana­ly­sie­ren deut­sche Ver­hält­nis­se.

/bov bjerg@face­book

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  stutt­mann-ka­ri­ka­tu­ren.de: wir sind be­lei­digt   #

na­he­lie­gend.

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  brit­coms.de: Ti­ta­nic und der Papst: Ana­to­mie ei­nes Skan­dals   #

oli­ver na­gel fasst die ti­ta­nic-ka­cka-pipi-papst-ge­schich­te noch­mal zu­sam­men:

Seit Re­li­gi­on in Deutsch­land we­ni­ger Selbst­zweck als viel­mehr Rüst­zeug ge­gen den bös­bö­sen Is­lam ge­wor­den ist, kommt auch re­gel­mä­ßig der An­wurf: Das müss­te mal ei­ner mit Mo­ham­med ma­chen! Das traut ihr euch nicht, ihr Feig­lin­ge! So im ak­tu­el­len Fall etwa von Bild-Wag­ner, SpOn-Fleisch­hau­er und Kai “Pe­nis­ver­län­ge­rung” Diek­mann. Ob das stimmt, kann man ganz leicht hier, hier, hier, hier, hier und hier über­prü­fen. — Nein, ich schreibs lie­ber ex­pli­zit hin: Es stimmt nicht. Ti­ta­nic macht Wit­ze über al­les, was der Re­dak­ti­on re­le­vant scheint.

/ste­fan nig­ge­mei­er@face­book

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  va­gue.ant­ville.org: 67. Das grie­chi­sche Ex­pe­ri­ment.   #

10. Bil­dungs­of­fen­si­ve.
¶ Je­der zehn­te Ob­dach­lo­se hat ei­nen Hoch­schul­ab­schluss, Ten­denz stei­gend, schließ­lich kön­nen längst Tau­sen­de Aka­de­mi­ker ihre Mie­te nicht mehr be­zah­len.[18.2.2012, SZ]

via @mi­ch­pant, der das eine „gross­ar­ti­ge Ar­beit von Pe­ter Praschl zur Kri­se in Grie­chen­land“ nann­te. auf je­den fall viel ar­beit. und viel uff.

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  ti­ta­nic-ma­ga­zin.de: Map­pus_02.jpg   #

fast ver­ges­sen, ti­ta­nic kann auch ohne ka­cka-pipi wit­zig sein. /hei­ko wer­ning@face­book

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  jun­ge­welt.de: Der Papst in Pipi-Ka­cka-Land   #

wiglaf dros­te über den papst in pipi-ka­cka-land. ich würd ja eher sa­gen ka­cka-pipi-land, weil sich das eher nach tak­ka-tuk­ka-land an­hört.

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  ne­wyor­ker.com: The Un­can­ni­ly Ac­cu­ra­te De­pic­tion of the Meth Trade in “Brea­king Bad"   #

pa­trick rad­den kee­fe, der auch die gross­ar­ti­ge re­por­ta­ge „How a Me­xi­can Drug Car­tel Makes Its Bil­li­ons“ in der ny­ti­mes schrob (links vom 19.06.2012), schreibt über die er­staun­li­che ähn­lich­keit der se­rie brea­king bad mit den tat­säch­li­chen ver­hält­nis­sen im dro­gen­ge­schäft:

This may be the sca­riest aspect of “Brea­king Bad," and of the drug trade its­elf: the more ghoulish and ex­tre­me the show be­co­mes, the more it seems to traf­fic not in rea­lism but in hor­ror, and the more ac­cu­ra­te­ly it cap­tures the rea­li­ty of the car­tels and their busi­ness.

/ste­fan nig­ge­mei­er@face­book

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  bo­ing­bo­ing.net: Ralph Lau­ren char­ges $2K/pop for Made in Chi­na Olym­pic out­fits   #

cory doc­to­row:

At $2,000 a pop, the cos­tu­mes sup­pli­ed by Ralph Lau­ren to Ame­ri­ca's Olym­pic ath­le­tes are not cheap. But ap­par­ent­ly, Mr Lau­ren and co still could­n't af­ford to pay Ame­ri­can workers to sew them -- they were made in Chi­na.


koch­zau­ber

felix schwenzel

ges­tern ha­ben wir, die bei­fah­re­rin, das kind und ich, eine kos­ten­lo­se pro­be­box von koch­zau­ber.de mit drei mahl­zei­ten für 4 per­so­nen be­kom­men. die kis­te wur­de um neun uhr abends ge­lie­fert und ne­ben den zu­ta­ten für die drei mahl­zei­ten war ein acht­sei­ti­ges heft­chen mit drei re­zep­ten für die drei­er­box und zwei wei­te­ren für die fün­fer­box da­bei. nor­ma­ler­wei­se kos­tet die­se box 64 euro.

ab­ge­se­hen von den re­zep­ten selbst, ist das re­zept­heft­chen prall mit ad­jek­tiv­schwan­ge­rem sprach­müll ge­füllt:

Jetzt ist Bee­ren-Sai­son: Ob süß oder sau­er — hier ist für je­den Ge­schmack et­was da­bei.

Be­son­ders in den Mo­na­ten Juli und Au­gust ver­füh­ren uns Bee­ren ver­schie­dens­ter Ar­ten in den Ge­nuss­him­mel.

Da­mit Sie we­der beim Ein­kauf, noch bei der Re­zept­e­pla­nung ins Schwit­zen kom­men, ha­ben wir auch die­se Wo­che raf­fi­nier­te Le­cke­rei­en für Sie zu­sam­men­ge­stellt.

das mit dem sprach­müll im re­zept­buch ist ei­gent­lich egal, da die re­zep­te gut, knapp und nach­voll­zieh­bar ge­schrie­ben sind. das ers­te, dass ich heu­te mit­tag aus­pro­bier­te, blitz­pfann­ku­chen (aus dem back­ofen) mit zuc­ci­ni-to­ma­ten-sau­ce, hat OK ge­schmeckt und war in we­ni­ger als den an­ge­ge­be­nen 30 mi­nu­ten zu­be­rei­tet. die vier por­tio­nen ha­ben wir mit leich­tig­keit zu dritt weg­ge­putzt und nie­mand klag­te nach dem es­sen über durch­fall.

wo der sprach­müll aber wirk­lich nervt, ist auf der koch­zau­ber-sei­te selbst:

Un­se­re Koch­pro­fis, Er­näh­rungs­wis­sen­schaft­ler und -psy­cho­lo­gen ent­wi­ckeln stän­dig neue Re­zep­te, die Sie ein­fach und schnell zu Hau­se nach­ko­chen kön­nen. Ko­chen Sie mit Ih­rem Part­ner, Ih­ren Kin­dern oder der ge­sam­ten Fa­mi­lie. Un­se­re Re­zep­te eig­nen sich ide­al für Haus­hal­te mit zwei oder vier Per­so­nen. Nie war ge­sun­de Er­näh­rung so ein­fach und hat zu­gleich die wert­vol­le Fa­mi­li­en­zeit wie­der in den Mit­tel­punkt ge­rückt.

die ha­ben er­näh­rungs­psy­cho­lo­gen bei koch­zau­ber, die re­zep­te ent­wi­ckeln? oder rü­cken die psy­cho­lo­gen un­se­re wert­vol­le „Fa­mi­li­en­zeit“ wie­der in den mit­tel­punkt? war­um stellt man bei koch­zau­ber ei­gent­lich kei­ne sprach­pro­fis ein?

an an­de­rer stel­le wer­den die „Koch­pro­fis, Er­näh­rungs­wis­sen­schaft­ler und -psy­cho­lo­gen“, die die re­zep­te ent­wi­ckeln, „Re­zept­wich­tel“ ge­nannt:

Die Re­zept­wich­tel: Un­se­re Er­näh­rungs­be­ra­ter und Pro­fi-Kö­che sind da­für zu­stän­dig, in­no­va­ti­ve, le­cke­re Re­zep­te zu ent­wi­ckeln, die beim Nach­ko­chen Freu­de be­rei­ten und gleich­zei­tig ein ge­sun­der Gau­men­schmaus sind.

ein flos­kel­pa­ra­dies. nur die fra­gen die mich wirk­lich in­ter­es­sie­ren, sind auf der koch­zau­ber.de-sei­te nicht her­aus­zu­fin­den:

  • wo­her kom­men die pro­duk­te ge­nau?
  • tra­gen die pro­duk­te bio-sie­gel?
  • wer sind die lie­fe­ran­ten? wer lie­fert ge­mü­se, wer das fleisch?
  • wie wird die kühl­ket­te wäh­rend des trans­ports bei­spiels­wei­se von hack­fleisch ein­ge­hal­ten? gut wulks­fel­de, von de­nen wir uns vor ei­ni­ger zeit re­gel­mäs­sig ha­ben be­lie­fern las­sen, ver­zich­te­te bei­spiels­wei­se auf die aus­lie­fe­rung von hack­fleisch im som­mer. koch­zau­ber nicht. hat koch­zau­ber kühl­wa­gen? lie­fert es be­son­ders schnell aus dem kühl­haus? (wenn der trans­port wie auf der sei­te an­ge­ge­ben im­mer mitt­wochs ab 17 uhr statt­fin­det, ist un­ser hack­fleisch im­mer­hin 4 stun­den un­ter­wegs ge­we­sen.)
  • wo­her kom­men die re­zep­te? jetzt mal ehr­lich?
  • war­um gibts kei­ne fo­tos vom team, wie sieht ein „er­näh­rungs­psy­cho­lo­ge“ aus?
  • was pas­siert mit dem lie­fer­kar­ton? nimmt der fah­rer den bei der nächs­ten lie­fe­rung wie­der mit, soll er in den müll? auf der koch­zau­ber­sei­te steht dazu nichts.

statt­des­sen phra­sen:

Die Ein­käu­fer: Un­ser Ein­kaufs-Team setzt sich mit vol­lem En­ga­ge­ment da­für ein, dass un­se­rer Zu­ta­ten höchs­ten An­sprü­chen ge­recht wer­den. Bio­lo­gi­sche Er­zeu­gung, re­gio­na­le Her­kunft und sai­so­na­le Trends ga­ran­tie­ren höchs­te Qua­li­tät und ex­qui­si­ten Ge­schmack.

auch an den wa­ren selbst sind kei­ne hin­wei­se auf die her­kunft oder die er­zeu­ger zu fin­den (aus­nah­me: die mar­ken­pro­duk­te. auf den fleisch­ver­pa­ckun­gen ste­hen die gross­händ­ler­na­men).
dass das auch an­ders geht, zeigt, wie­der mal, gut wulks­fel­de: zu je­dem le­bens­mit­tel (mehr oder we­ni­ger) ge­naue an­ga­ben wo­her es kommt.

an­de­rer­seits gab es an den le­bens­mit­teln von koch­zau­ber.de nichts aus­zu­set­zen. selbst der knob­lauch war OK, auch wenn es wit­zi­ger­wei­se nur zwei ein­zel­ne fuck­ing ze­hen gab.


ich hat­te schon so eine ah­nung als ich das an­ge­bot be­kam, eine kos­ten­lo­se kis­te zu tes­ten: der spass ist teu­er. mal­te prien von deut­sche start­ups hat sich mal die mühe ge­macht die kos­ten von di­ver­sen lie­fer­diens­ten wie koch­zau­ber durch­zu­rech­nen. er kommt auf ma­te­ri­al­kos­ten von un­ge­fähr 40% des kis­ten­prei­ses. nach mei­ner rech­nung sind le­bens­mit­tel im wert von ca. 27 euro in der 64-euro-kis­te drin, also auch um die 40% (rewe-prei­se). mit bio-avo­ca­dos und -zuc­chi­nis, knapp 30 euro. al­ler­dings sind die le­bens­mit­tel von koch­zau­ber mit si­cher­heit nicht „bio“ oder aus „kon­trol­liert öko­lo­gi­schem an­bau“. für uns ist das, für ein biss­chen kom­fort und ein paar re­zep­te, ei­nen ti­cken zu teu­er. 37 euro pro wo­che für die por­tio­nie­rung, lie­fe­rung und re­zep­tur von le­bens­mit­teln ist ein­fach zu­viel. zu­mal ich das ein­kau­fen von le­bens­mit­teln, nicht erst seit ich re­gel­mäs­sig zum wo­chen­markt gehe, sehr ger­ne ma­che. durch das in­ter­net, die­se un­glaub­li­che re­zept­ma­schi­ne, in die man ein paar zu­ta­ten ein­ge­ben kann und manch­mal tol­le re­zep­te aus­ge­wor­fen be­kommt, brin­gen mir star­re re­zept­vor­schlä­ge nicht so irre viel kom­fort­zu­wachs. we­gen des wo­chen­markts ha­ben wir schon vor ein paar jah­ren un­se­re wulks­fel­der ge­mü­se­kis­te auf­ge­ge­ben. der wo­chen­markt ist un­term strich ein­fach güns­ti­ger, di­rek­ter, fle­xi­bler und er­leb­nis­rei­cher.


die blitz­pfann­ku­chen (aus dem back­ofen) mit zuc­ci­ni-to­ma­ten-sau­ce wa­ren sa­hen so aus:

der ge­bra­te­ne blu­men­kohl mit au­ber­gi­nen­pü­ree müss­te ei­gent­lich ge­ba­cke­ner blu­men­kohl mit ei­nem klecks au­ber­gi­nen­pü­ree heis­sen, war aber auch her­vor­ra­gend zu­be­rei­tet. nur die por­tio­nie­rung ist den er­näh­rungs­be­ra­tern und pro­fi-kö­chen nicht so 100% ge­lun­gen. aufs back­blech habe ich nur 1,5 blu­men­köh­le be­kom­men, mit dem au­ber­gi­nen­pü­ree hab ich ge­ra­de mal 3 tel­ler­chen mit klei­nen häuf­chen fül­len kön­nen. das pü­ree war mit der an­ge­ge­be­nen men­ge li­met­ten­saft auch ei­nen gan­zen tick zu sau­er. mit grös­se­ren oder ei­ner au­ber­gi­ne mehr hät­te das si­cher bes­ser ge­passt. da­für stimm­te die zu­be­rei­tungs­zeit auf die mi­nu­te.

beim drit­ten re­zept, der „Hähn­chen­brust an fruch­ti­ger Me­lo­nen-Sal­sa“, ist für mei­nen ge­schmack ein ad­jek­tiv zu viel ent­hal­ten, das re­zept hört sich da­für sehr le­cker an. ich er­zäh­le es mal nach, ohne es bis jetzt ge­kocht zu ha­ben:

zwei me­lo­nen wür­feln, hähn­chen­brüs­te, die vor­her in ge­mah­le­nen ha­sel­nüs­sen ge­wälzt wur­den, an­bra­ten und im ofen aus­ga­ren. zu den me­lo­nen­wür­feln eine fein­ge­schnit­te­ne scha­lot­te, zwei klein ge­wür­fel­te avo­ca­dos, li­met­ten­saft, es­sig, ho­nig, oli­ven­öl, salz und pfef­fer hin­zu­ge­ben.

mich dünkt es al­ler­dings, dass die „Re­zept­ent­wick­ler“ vom koch­zau­ber le­dig­lich re­zept­samm­ler und -va­rie­rer sind. zu­min­dest gibt es ein paar ähn­lich le­cker klin­gen­de re­zep­te im netz (1, 2, 3). das soll jetzt nicht haar­spal­te­risch er­schei­nen, ich wür­de ein­fach ger­ne ge­nau­er er­fah­ren, was bei koch­zau­ber pas­siert. wie „ent­wi­ckelt“ koch­zau­ber die re­zep­te, ko­chen die wirk­lich al­les ein­mal nach oder nur ein food­sty­list, für die re­zept­fo­tos? wel­che koch­bü­cher, koch­blogs, web­sei­ten, fern­seh­kö­che sor­gen für in­spi­ra­ti­on? koch­zau­ber hat doch ein blog. war­um nicht statt mar­ke­ting- und flos­kel­b­lah ein­fach mal die pro­zes­se zei­gen, be­schrei­ben was die „Koch­pro­fis“ so ma­chen? so, dass es sich an­hört als sei es von men­schen ge­schrie­ben.


ich fin­de die idee von koch­zau­ber, die ge­nau be­trach­tet na­tür­lich auch nicht be­son­ders ori­gi­nell ist, nicht schlecht. uns ist das aber viel zu teu­er und un­fle­xi­bel. dazu kommt, dass mir die mar­ke­ting­flos­keln auf den geist ge­hen. der bau­er auf dem wo­chen­markt spricht bei­na­he ohne ad­jek­ti­ve, nimmt wor­te wie „Ge­nuss­him­mel“ nicht in den mund und for­dert mich nicht auf, ihn auf face­book zu be­su­chen, wenn ich mich ge­ra­de mit ihm un­ter­hal­te. wer wert auf öko­lo­gi­sche er­zeu­gung, fir­le­fanz­lo­se an­spra­che und trans­pa­renz legt, ist mit diens­ten wie dem von wulks­fel­de bes­ser auf­ge­ho­ben. re­zept­vor­schlä­ge lie­gen bei den ge­mü­se­kis­ten, die ich ken­ne, auch im­mer bei, man kann sa­chen die man nicht mag aus­schlies­sen und die lie­fe­rung klapp­te zum bei­spiel bei wulks­fel­de auch, wenn nie­mand zu­hau­se war. im­mer­hin, das kern­stück der zau­ber­kis­te, die le­bens­mit­tel und die re­zep­te, wa­ren sehr in ord­nung. nur das drum­rum, das tra­la­la und der preis sind ein pro­blem. für uns.


[nach­trag 14.07.2012]
ges­tern mit­tag habe ich das letz­te re­zept aus der box zu­be­rei­tet: die hähn­chen­brust mit me­lo­nen-sal­sa. die bei­den me­lo­nen wa­ren ex­trem gut (ge­nau der rich­ti­ge rei­fe­grad, süss, von in­nen duf­tig, von aus­sen ein biss­chen stin­kig). die avo­ca­dos wa­ren auch auf den punkt ge­reift. an den me­lo­nen und avo­ca­dos gabs also nichst aus­zu­set­zen, aber das hüh­ner­fleisch roch lei­der sehr, sehr stark nach fau­len ei­ern, auch nach aus­gie­bi­ger spü­lung un­ter kla­rem was­ser. der ge­ruch ver­lor sich auch nach dem bra­ten nicht ganz, im­mer­hin war der ge­schmack OK. das min­dest­halt­bar­keits­da­tum wäre erst am nächs­ten tag ab­ge­lau­fen.