un­ab­sicht­li­che iro­nie?

felix schwenzel

ich muss seit sonn­tag im­mer la­chen, wenn ich auf spie­gel-on­line die wer­bung für den neu­en spie­gel sehe:

mög­li­cher­wei­se ist das aber gar kei­ne un­ab­sicht­li­che iro­nie, wenn man wer­bung für eine „di­gi­ta­le diät“ mit wer­bung für die ei­ge­ne di­gi­ta­len apps, di­gi­ta­len aus­ga­ben und di­gi­ta­len dis­kus­si­ons­fo­ren kom­bi­niert.

viel­leicht wird man mit sol­chen ab­sur­di­tä­ten ein­fach zeu­ge, in was für eine ver­fah­re­ne si­tua­ti­on sich der spie­gel mit sei­ner fun­da­men­ta­len wir-has­sen-di­gi­tal-hal­tung ma­nö­vriert hat. das ist wie ei­nen er­trin­ken­den zu be­ob­ach­ten, der ein t-shirt mit der auf­schrift „FUCK YOU DLRG!“ trägt. dem­nächst dann auf dem spie­gel-ti­tel: „wie sie ihre sor­gen los wer­den, in­dem sie we­ni­ger le­sen“ oder „so kün­di­gen sie ihre zeit­schrif­ten-abos“.


Photo by felix schwenzel on July 02, 2012. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

as­tra-trin­ke­rin


Photo by felix schwenzel on July 02, 2012. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

hoch­zeit


links vom 02.07.2012

felix schwenzel

*

  spie­gel.tv: tim mäl­zer und udo poll­mer über kar­tof­feln   #

schon et­was äl­ter (ok­to­ber 2011) und wahr­schein­lich we­gen ei­ner be­vor­ste­hen­den wie­der­ho­lung auf der spie­gel.de-start­sei­te nach oben ge­spült. in­ter­es­sant des­halb, weil es sich ele­gant an das the­ma „mut­ter na­tur will uns ver­gif­ten“ an­schliesst und ein paar er­schüt­tern­de er­kennt­nis­se von udo poll­mer zu ver­mit­teln ver­sucht:

  • in der kar­tof­fel­scha­le be­fin­den sich kei­ne kei­ne vit­ami­ne.
  • un­ter der kar­tof­fel­scha­le be­fin­den sich da­für, un­ter be­stimm­ten um­stän­den und ver­mehrt bei be­stimm­ten kar­tof­fel­sor­ten, ger­ne gif­te.
  • acryl­amid nicht krebs­er­re­gend.
  • röst­aro­men sind ge­sund.

scha­de, dass poll­mer das was er sagt in so viel un­sach­li­che la­ber­wat­ter ver­packt, statt nüch­tern und auf den punkt zu ar­gu­men­tie­ren. das wäre noch über­zeu­gen­der.

*

  an­ke­groe­ner.de: Zehn Jah­re Na­bel­schau   #

anke grö­ner:

Mir ist auch auf­ge­fal­len, über was ich al­les nicht ge­schrie­ben habe. Das ver­ges­sen vie­le Le­ser_in­nen ja ger­ne mal: dass man weit­aus mehr ist als die­se Pi­xel hier. Das ver­ges­se ich in an­de­ren Blogs oder, noch schlim­mer, bei Twit­ter üb­ri­gens auch ger­ne. Des­we­gen will ich gar kei­ne gro­ße Rück­schau hal­ten oder den ver­geb­li­chen Ver­such star­ten, zehn Jah­re in ei­nen Ein­trag zu quet­schen. Statt­des­sen gibt es nur eine klei­ne, sehr hoff­nungs­vol­le Es­senz aus zehn Jah­ren Web­log­schrei­ben:

Es hat mein Le­ben ver­än­dert. Und es ver­än­dert es täg­lich wei­ter, weil ihr da drau­ßen auch Web­logs schreibt. Dan­ke da­für.

dan­ke auch.

*

  me­di­en­spie­gel.ch: Wie das Fern­se­hen die Jun­gen dis­kri­mi­niert   #

chris­tof mo­ser:

«‹Men­schen bei Maisch­ber­ger› müss­te ei­gent­lich ‹Se­nio­ren bei Maisch­ber­ger› heis­sen – knapp 60 Pro­zent ih­rer Gäs­te sind 60 Jah­re alt oder äl­ter», kom­men­tier­te der «Spie­gel».

für nen mo­ment habe ich eben ge­dacht ich sei auch noch jung und woll­te von mir selbst auf an­de­re schlies­sen, in­dem ich be­haup­te­te, für die ver­kack­ten, ver­greis­ten und selbst­be­züg­li­chen talk­shows in ARD und ZDF in­ter­es­sie­ren doch eh kei­nen men­schen. aber im ernst, wer un­ter 50 guckt sich das ei­gent­lich noch an? /mar­cel weiss.

*

  soup.fh.vc: I DON'T EVEN LIKE NU­TEL­LA   #

nu­tella­spu­ren auf ner kat­ze.

*

  taz.de/rep­ti­li­en­fonds: Ent­spann­ter Pa­trio­tis­mus bis al­les in Scher­ben fällt   #

ja­kob hein:

Wie schön, dass ge­ra­de im Zu­sam­men­hang mit Sport­er­eig­nis­sen die­ser neue, voll­kom­men ent­spann­te Pa­trio­tis­mus in Deutsch­land zu se­hen ist. Die­ser un­ver­krampf­te, neue Na­tio­nal­stolz, der nichts mit Über­heb­lich­keit zu tun hat. Die­se ge­sun­de Eu­pho­rie für die ei­ge­nen Lands­leu­te, die aber an­de­re Na­tio­nen des­we­gen kein biss­chen ge­ring­schätzt. Die­se an­de­ren Na­tio­nen - das soll man mal nicht ver­ges­sen - ha­ben ja auch Na­tio­nal­stolz.

dazu passt auch die­ser car­toon von hauck und bau­er.


Photo by felix schwenzel on July 01, 2012. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mitt­ach


la­ter­nen­man­schet­te

felix schwenzel


links vom 01.07.2012

felix schwenzel

*

  novo-ar­gu­men­te.com: Mut­ter Na­tur will uns ver­gif­ten   #

ja, die na­tur, egal wie bio, na­tür­lich, na­tur­be­las­sen das zeug das wir ihr ent­neh­men ist, die na­tur will uns, pil­ze, in­sek­ten und an­de­re schäd­lin­ge da­von ab­hal­ten al­les weg­zu­fres­sen und hat sich da­für vie­le ef­fek­ti­ve (na­tür­li­che) gif­te aus­ge­dacht. wal­ter krä­mer:

Die in zwei Mus­kat­nüs­sen ent­hal­te­nen Men­gen der Gif­te My­risti­cin - auch in Dill und Pe­ter­si­lie - und El­emicin z. B. rei­chen aus, ein Kind um­zu­brin­gen. Die hoch­gif­ti­ge Blau­säu­re kommt in Bit­ter­man­deln - da al­ler­dings in ab­norm ho­her Kon­zen­tra­ti­on - und in fast al­len an­de­ren pflanz­li­chen Le­bens­mit­teln, be­son­ders kon­zen­triert auch in Lein­sa­men vor - mehr als zwei Koch­löf­fel täg­lich, und man darf den Dok­tor ru­fen. Das in Käse ent­hal­te­ne Ty­ra­min ge­fähr­det Per­so­nen, die so­ge­nann­te MAO-Hem­mer als An­ti­de­pres­si­va oder ge­gen Par­kin­son neh­men, mit den Fol­gen Blut­hoch­druck und Herz­in­farkt. Ho­nig ent­hält den Krank­heits­er­re­ger Clos­tri­di­um bo­tu­li­num, bei Ba­bys kann das zu ei­ner Läh­mung des Dar­mes und ei­ner hart­nä­cki­gen Ver­stop­fung füh­ren. Rohe Grü­ne Boh­nen - schon fünf bis sechs Stück - ru­fen schwers­te hä­mor­rha­gi­sche Gas­toen­teri­tis her­vor, und auch die bes­ten bio­lo­gisch an­ge­bau­ten Ka­rot­ten ent­hal­ten das Ner­ven­gift Ca­ro­ta­to­xin plus eine gan­ze Rei­he wei­te­rer gif­ti­ger Sub­stan­zen so­wie so­ge­nann­te Is­o­fla­vo­ne, die eine ös­tro­ge­ne Wir­kung be­sit­zen, also weib­li­che Se­xu­al­hor­mo­ne imi­tie­ren. Äp­feln, Bir­nen oder Pflau­men ent­hal­ten gif­ti­ge Kaf­fee­säu­re, Apri­ko­sen, Kir­schen, Pfir­si­che und Pflau­men ent­hal­ten Chlo­ro­gen­säu­re, Oran­gen ent­hal­ten d-Li­mo­nen (kön­nen All­er­gien aus­lö­sen), kalt­ge­preß­tes Oli­ven­öl ent­hält Per­chlor­ethy­len.

/via und über­schrift von mar­tin bal­l­aschk, via twit­ter.

*

  faz.net: Zu Be­such bei der Gema: Wir, das gute Mo­no­pol   #

edo re­ents zu be­such bei der und über die GEMA.

*

  in­es­sen­ti­al.com: Brent Sim­mons ima­gi­nes a Twit­ter wi­t­hout Twit­ter   #

das ist von brent sim­mons tat­säch­lich fas­zi­nie­rend ein­fach aus­ge­dacht, eine of­fe­ne twit­ter­al­ter­na­ti­ve auf RSS-ba­sis. /via und über­schrift von uarrr.org

*

  herz­da­men­ge­schich­ten.de: Wir Män­ner in Schwarz   #

ich bin sehr, sehr froh, das ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm sol­che sa­chen auf­schreibt. aus ganz vie­len grün­den. ei­ner­seits we­gen der dejá-vu-mo­men­te, die mich an mich, als kind, er­in­nern. an­de­rer­seits als er­in­ne­rung dar­an was wirk­lich wich­tig ist (schwar­ze klei­dung zum bei­spiel).


Photo by felix schwenzel in Michelwiese. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mor­gen­lat­ten


mei­ne lieb­lings­t­weets im ju­ni

felix schwenzel


#bbpBox_218426227386630144 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#8F8B8B; }#bbpBox_218426227386630144 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Ir­gend­wie ist es so still hier. Ist das Spiel aus­ge­fal­len oder was?

28.06.2012 22:30 via Echo­fon Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@das­nuf Pa­tri­cia Camma­ra­ta


#bbpBox_217913890938421248 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#B40B43; }#bbpBox_217913890938421248 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

"Sie wol­len ihr Kind wirk­lich Adolf nen­nen? Und wenn es ein Mäd­chen wird?" – "Gema."

27.06.2012 12:34 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@bov bov bjerg


#bbpBox_218041352024367105 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#8ACA38; }#bbpBox_218041352024367105 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Woll­te mir ge­ra­de ein Ne­xus 7 kau­fen. Ist aber in mei­nem Land nicht ver­füg­bar. Damn you, GEMA! http://t.co/Vtw6QmeZ

27.06.2012 21:01 via Tweet­bot for iOS Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@343max Max Win­de


#bbpBox_215393656633438208 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#24668A; }#bbpBox_215393656633438208 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

So­lan­ge Spaß­ge­sell­schaft noch ein Schimpf­wort ist, bleibt Spaß ver­der­ben auch eine Tu­gend.

20.06.2012 13:40 via Twit­ter for iPho­ne Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@zeit­wei­se @zeit­wei­se


#bbpBox_215860304838533121 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#615E5E; }#bbpBox_215860304838533121 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Der Brems­spur nach zu ur­tei­len, muss es min­des­tens Ver­letz­te, wenn nicht so­gar Tote ge­ge­ben ha­ben. #toi­let­ten­ge­dan­ken

21.06.2012 20:34 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Mell­colm Me­la­nie Voß


#bbpBox_214441376887218176 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#8F8B8B; }#bbpBox_214441376887218176 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Lie­bes Ta­ge­buch, ich habe so­eben ein Mac-Pro­blem durch ei­gen­stän­di­ges goo­geln be­ho­ben.

17.06.2012 22:36 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@das­nuf Pa­tri­cia Camma­ra­ta


#bbpBox_212290046445895680 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#0084B4; }#bbpBox_212290046445895680 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Stron­gly con­side­ring ho­me­schoo­ling my daugh­ter just to get off the room par­ents email list.

12.06.2012 0:07 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@mik­el­ef­fing­well Mike Lef­fing­well


#bbpBox_213332996529459200 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#0084B4; }#bbpBox_213332996529459200 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

I never know what to do with my hands when I'm dri­ving.

14.06.2012 21:12 via Twit­ter for iPho­ne Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@brett­ry­land Brett Ry­land


#bbpBox_213707937586216961 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#811287; }#bbpBox_213707937586216961 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Lear­ned all my best dance mo­ves from a todd­ler with a full dia­per.

15.06.2012 22:01 via Twit­ter for An­droid Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Bez Bez


#bbpBox_213325584921665537 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#0084B4; }#bbpBox_213325584921665537 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Joke go­ing around the of­fice: Mi­cro­soft buys Yam­mer, ren­a­mes it Share­Point Cloud Ser­ver 2012 Mo­bi­le En­ter­pri­se So­cial Net­wor­king Edi­ti­on

14.06.2012 20:42 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@gs­mith Gene Smith


#bbpBox_211783841378091008 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#2FC2EF; }#bbpBox_211783841378091008 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Bu­shi­do­par­tei: Mehr Ghet­to von Brut­to.

10.06.2012 14:36 via Twit­ter for iPho­ne Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@herr­ur­bach Ste­phan Ur­bach


#bbpBox_211794518884892672 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#FF00CC; }#bbpBox_211794518884892672 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Pre­dic­tion: Word­Press wird zu­sam­men mit den Rat­ten den Atom­krieg über­le­ben.

10.06.2012 15:18 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Car­li­toSto­v­je Car­li­to


#bbpBox_206166038637854720 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#0099CC; }#bbpBox_206166038637854720 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

"Kommst du Es­sen?" - "Gehst du Köln?"

26.05.2012 2:33 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Mit­tel­schicht Pit Pit


#bbpBox_205996965564125184 a { text-de­co­ra­ti­on:none; co­lor:#038543; }#bbpBox_205996965564125184 a:ho­ver { text-de­co­ra­ti­on:un­der­line; }

Mer­ke: Wenn der Chef zu ei­ner Ar­beit "Das ist Käse!" sagt, ist "Dann über­ba­cken Sie sie doch ein­fach!" nicht die bes­te Ant­wort.

25.05.2012 15:21 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@Garps­welt Garp


die fa­vo­ri­ten von enno park sind die­sen mo­nat alle voll­tref­fer. aber so­was von. hab ich alle fa­vo­ri­siert, so dass sie hier in 30 ta­gen auf­tau­chen.


links vom 30.06.2012

felix schwenzel

*

  wired.com: The Cu­rious Case of the Poi­so­ned Cows   #

vor ein paar ta­gen schrob fefe:

Gen­ma­ni­pu­lier­tes Gras pro­du­ziert nach 15 Jah­ren plötz­lich Zya­nid und tö­tet so eine gra­sen­de Rin­der­her­de. Aber ab­ge­se­hen von die­sem tra­gi­schen Ein­zel­fall ist Gen­ma­ni­pu­la­ti­on be­stimmt to­tal si­cher.

ab­ge­se­hen da­von, dass man bei al­lem was fefe so raus­haut erst­mal skep­tisch sein soll­te, war ich hier be­son­ders skep­tisch und schrob in mein pin­board:

ab­ge­se­hen da­von dass ich die ge­schich­te die fefe ver­linkt mit vor­sicht ge­nies­sen wür­de, habe ich auch schon von pflan­zen oder bak­te­ri­en oder vi­ren ge­hört, die durch na­tür­li­che gen­mo­di­fi­ka­ti­on oder mu­ta­ti­on gift pro­du­zie­ren.

de­bo­rah blum er­klärt nun auf wired.com, dass wir ziem­lich vie­le pflan­zen es­sen, die blau­säu­re ent­hal­ten:

He then re­views an as­to­nis­hing va­rie­ty of food plants that con­tain the­se pre­cur­sor poi­sons, in­clu­ding wheat, bar­ley, oats, rye, French be­ans, kid­ney be­ans, lima be­ans, app­les, pea­ches, pl­ums, apri­cots, cher­ries, al­monds, Ma­ca­da­mia nuts, quin­ce, pa­pa­ya, pas­si­on fruit, bam­boo shoots, cas­sa­va root, taro root and more.

As Jo­nes no­tes, in most ca­ses we are ea­ting plants in which the cya­ni­des re­main lo­cked up by the sur­roun­ding su­g­ars. Or they are found in parts of the fruit, say, that we nor­mal­ly don't eat - the seeds of the ap­ple, the pit of the peach. And we usual­ly eat them in a small en­ough amount (dose) and at a gra­du­al en­ough rate that our own me­ta­bo­lic en­zy­mes can break them down into a re­la­tively harm­less sta­te.

die na­tur und die me­di­en hal­ten trotz al­ler zi­vi­li­sa­ti­on und trotz al­len fort­schritts noch al­ler­lei ge­fah­ren für uns be­reit. noch­mal de­bo­rah blum:

But don't let that fool you into thin­king that cya­ni­des are a hu­man in­ven­ti­on. They are­n't. We just ca­pi­ta­li­zed on an in­ven­ti­on of na­tu­re its­elf, a  che­mis­try shared by num­e­rous plant spe­ci­es in­clu­ding some gras­ses.  Why? Most sci­en­tists be­lie­ve that plants de­ve­lo­ped this che­mis­try as a way of fen­ding off pre­da­tors, from in­sects to gra­zers. The plants store cya­ni­des in an in­ac­ti­ve form but they can re­lease them un­der th­re­at or stress.

*

  bo­ing­bo­ing.net: Dia­monds do not come from coal   #

wie dia­man­ten wirk­lich ent­ste­hen.

*

  tech­no­lo­gy­re­view.com: 'C­rowd Qua­kes' Were A Key Fac­tor In Love­Pa­ra­de Dis­as­ter   #

of­fen­bar sind we­der mas­sen­pa­nik, noch ab­sicht­li­ches schub­sen für die to­des­fäl­le auf der letz­ten love-pa­ra­de ver­ant­wort­lich, son­dern phy­si­ka­lisch er­klär­ba­re men­schen­mas­sen-be­ben. /bo­ing­bo­ing.net

*

  neu­netz.com: Goog­le Ne­xus 7 wird so güns­tig sein, weil Goog­le da­mit kei­nen Ge­winn macht   #

mar­cel weiss meint:

In ei­ner Platt­form­welt bist du bes­ser ein Platt­form­pro­vi­der.

ich weiss nicht. ein ver­gnü­gen ist das als platt­form­be­trei­ber auch nicht ge­ra­de. man kann näm­lich auch als platt­form­be­trei­ber ganz böse in ei­ner platt­form­welt schei­tern.


lot­t­erlo­gik

felix schwenzel

ich lese die brand eins ge­nau­so lan­ge wie ich wolf lot­ters heft­the­men-pro­lo­ge nicht lese. seit ein paar aus­ga­ben lese ich lot­ters pro­lo­ge doch. hin und wie­der. und manch­mal fes­seln sie mich dann auch. ein paar klu­ge zi­ta­te am an­fang und sät­ze die in­ter­pre­ta­ti­ons­of­fen und un­spe­zi­fisch ge­nug sind um als pri­ma pro­jek­ti­ons­flä­chen für die ei­ge­nen ge­dan­ken zu die­nen. ix lese lot­ter und glau­be, da sagt ei­ner et­was das nicht dumm ist und gar nicht so weit von mei­nen ei­ge­nen er­fah­run­gen.

in der letz­ten aus­ga­be (schwer­punkt: ri­si­ko) schrob lot­ter na­tür­lich über ri­si­ko: „Wir brau­chen nicht we­ni­ger Ri­si­ko. Son­dern mehr Mut.

gleich am an­fang ein wun­der­ba­res zi­tat, das nichts mit ri­si­ko zu tun hat, son­dern der mu­ni­tio­nie­rung lot­ters ers­ter the­se dient:

Das Ge­heim­nis je­der Macht be­steht dar­in: zu wis­sen, dass an­de­re noch fei­ger sind als wir.

— Lud­wig Bör­ne

ein wirk­lich schö­ner satz und lot­ter be­tont auch ganz rich­tig, dass bör­ne we­der hel­den­mut ver­klärt, noch die feig­heit die in uns al­len steckt ver­ach­tet. und auch lot­ters ab­lei­tung aus die­sem satz stim­me ich zu; näm­lich dass ein be­lieb­tes ge­gen­mit­tel ge­gen un­se­re ver­meint­li­che ri­si­ko­ge­sell­schaft, die aut­ar­kie, auch ohne bun­ker­men­at­li­tät, al­les an­de­re als eine ge­eig­ne­te ant­wort auf kom­ple­xe sys­te­me und ihre ri­si­ken ist. auch wenn er gleich auf sei­te zwei ei­nen god­win-gruss ab­son­dert und be­haup­tet, dass das „zeit­al­ter der aut­ar­kie“ in deutsch­land mit der macht­über­nah­me der na­zis be­gann, liest sich lot­ters text wie ein sym­pa­thi­sches plä­doy­er ge­gen ängst­li­che fort­schritts­ver­stimmt­heit, zu­kunft­ängs­te und über­trie­be­nes si­cher­heits­stre­ben. lot­ter:

Gut wird al­les nur dann, wenn man es schlecht­re­det. Das ist die For­mel — oder bes­ser ge­sagt: die Dok­trin — des Zweck­pes­si­mis­mus, die ein in­ter­es­san­tes Men­schen­bild of­fen­bart. Denn nur wenn man „die Leu­te“ für un­ver­ant­wort­lich und dumm hält, für un­selbst­stän­dig also, muss man Ge­fah­ren über­trei­ben, Zu­kunft düs­ter ma­len. Man meint es ja nur gut. Eine Not­lü­ge, ge­baut auf Über­heb­lich­keit, Bes­ser­wis­se­rei und vor­ge­tra­gen mit eli­tä­rem Ge­ha­be.

toll. lot­ter mal ganz zu­kunfts- und men­schen­freund­lich — und bes­ser­wis­se­rei an­kla­gend. da scheint so­gar ein biss­chen tech­nik­be­geis­te­rung durch. naja, zu­min­dest bei kraft­wer­ken und an­de­ren „sys­te­men“ kommt bei lot­ter tech­nik-be­geis­te­rung auf. die al­ler­meis­ten sys­te­me kol­la­bier­ten näm­lich nicht, son­dern funk­tio­nier­ten er­staun­lich gut — al­ler­dings nur, wenn man den da­hin­ter­ste­hen­den ex­per­ten ver­traue, sagt lot­ter.

auf der sechs­ten sei­te legt lot­ter dann plötz­lich sei­ne hass­kap­pe an. plötz­lich, beim wort „di­gi­tal“ re­det er sich in rage und nazi-ver­gleich­stim­mung — schon zum zwei­ten mal:

Im Be­ruf ist ma­xi­ma­le Ri­si­ko­ver­mei­dung an­ge­sagt, in der Frei­zeit hin­ge­gen be­steht Kick-Pflicht. Al­ler­dings ist das in der sich ent­wi­ckeln­den di­gi­ta­len Ri­si­ko­ge­sell­schaft auch schon wie­der über­holt. Denn man kann sich sei­nen Kick auch auf dem Sofa ho­len. Als Ego-Shoo­ter, der sich durch vir­tu­el­le Wel­ten bal­lert.
Oder als Teil­neh­mer an ei­nem Shit­s­torm, der im Schutz der An­ony­mi­tät an­de­re fe­rig­macht. Die Shit-Stür­mer hal­ten sich da­bei für Hel­den. Und das geht, weil so vie­le im­mer noch fei­ger sind als sie, was ei­gent­lich kaum mög­lich ist, und be­haup­ten, man kön­ne die­sen Netz-Na­zis nichts ent­ge­gen­hal­ten.

„shit-stür­mer“ die im schutz ih­rer re­dak­tio­nen oder jus­ti­zia­re an­de­re fer­tig­ma­chen, me­di­en­kam­pa­gnen die eine oder meh­re­re säue wo­chen­lang durchs dorf trei­ben, an­ony­me au­toren, an­ony­me arsch­lö­cher — all das ist ganz si­cher nichts neu­es. die­se phä­no­me­ne ha­ben auch nichts mit ei­ner sich ent­wi­ckeln­den „di­gi­ta­len ri­si­ko­ge­sell­schaft“ zu tun, wolf lot­ters be­trach­tun­gen ha­ben aber mög­li­cher­wei­se et­was mit ver­gess­lich­keit oder man­geln­dem dif­fe­ren­zie­rungs­ver­mö­gen zu tun.

das be­dau­er­li­che an lot­ters text ist, dass er sich im ers­ten teil dar­über be­klagt, dass die men­schen al­les schlecht­re­den, an­de­re men­schen, „die leu­te“, für dumm und un­selbst­stän­dig hal­ten, die welt düs­ter ma­len, ge­fah­ren über­trei­ben und eli­tä­rem ge­ha­be an­hän­gen. dann, im zwei­ten teil des tex­tes, fängt lot­ter an die di­gi­ta­le zu­kunft schlecht­zu­re­den, die mit­glie­der der „di­gi­ta­len Ri­si­ko­ge­sell­schaft“ für dumm, un­selbst­stän­dig, fei­ge und faul zu er­klä­ren, ge­fah­ren zu über­trei­ben. zwi­schen den zei­len deu­tet er schliess­lich an, dass die kunst an­de­re fer­tig zu ma­chen und me­di­en­kam­pa­gnen zu ent­fa­chen, ge­fäl­ligst den aus­ge­bil­de­ten fach­leu­ten, also jour­na­lis­ten und ko­lum­nis­ten, zu über­las­sen sei. eli­tä­res ge­ha­be, ver­steckt in sei­nem hass auf voll­idio­ten, die ihm of­fen­sicht­lich im netz be­geg­net sind.

da­bei wäre lot­ters puls so ein­fach zu be­ru­hi­gen: dif­fe­ren­zie­ren, igno­rie­ren, ge­las­sen blei­ben.

wie das geht, zeig­te kürz­lich ha­rald mar­ten­stein, in ei­nem noch län­ge­ren text als dem von lot­ter: Der Ter­ror der Tu­gend.

für mich lau­tet der zen­tra­le satz in mar­ten­steins text:

Mo­ra­li­sche Nor­men und Ge­set­ze kön­nen näm­lich kei­ne per­fek­ten Men­schen aus uns ma­chen. Sie ver­hin­dern le­dig­lich durch Sank­tio­nen, zu de­nen auch der Ge­sichts­ver­lust und die Bla­ma­ge ge­hö­ren, dass all­zu vie­le all­zu sehr über die Strän­ge schla­gen. Es wird im­mer Die­be ge­ben, Be­trü­ger, Lüg­ner, fast je­der von uns hat schon ge­lo­gen. Aber wenn wir uns mit der Lüge und dem Dieb­stahl ab­fin­den, dann bre­chen alle Däm­me.

mar­ten­stein dif­fe­ren­ziert, nennt kon­kre­te bei­spie­le und regt sich mit ge­las­sen­heit über die scheis­se miss­stän­de un­se­rer ge­sell­schaft auf, ohne in die mis­an­thro­pie ab­zu­glei­ten. lot­ter schreibt theo­re­tisch, bleibt im all­ge­mei­nen, will all­ge­mein­gül­ti­ge aus­sa­gen häm­mern. die ge­las­sen­heit ver­liert er schon nach zwei, drei sei­ten und sieht sich plötz­lich mit „Netz-Na­zis“ kon­fron­tiert. mar­ten­stein schreibt lau­ter fra­gen auf, wun­dert sich auch über „Hass­kom­men­ta­re“, glaubt aber an we­ni­ges­tens ein biss­chen rest­ver­nunft, auch in dep­pen. lot­ter kann nur rhe­to­risch fra­gen und aus­ru­fe­zei­chen* set­zen. im­mer­hin be­kommt er ei­nen op­ti­mis­ti­schen ab­schluss hin, in­dem er je­mand an­ders zu wort kom­men lässt:

Geht das ein we­nig kon­kre­ter? Si­cher, sagt Ber­ner. "Er­mu­ti­gung heißt, sich selbst und an­de­ren Im­pul­se zu ge­ben, selbst­stän­di­ger zu wer­den und Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men." Ver­zagt­heit führt in die Irre. Mut führt zu ei­nem selbst.
Das tut der Fir­ma gut, der Ge­sell­schaft und letzt­lich na­tür­lich den Ri­si­ko­ge­sell­schaf­tern. Und Bör­nes Er­kennt­nis wäre end­lich von ges­tern, wir bräuch­ten sie nicht mehr. Denn die Macht hät­ten nicht mehr die Angst­ma­cher, son­dern die Er­mu­ti­ger.

bleibt zu hof­fen, dass wolf lot­ter sei­ne ver­zagt­heit bald er­mu­tigt.



*) lot­ter be­nutzt in sei­nem text neun mal aus­ru­fe­zei­chen. mar­ten­stein vier mal, ein­mal da­von al­ler­dings in ei­nem Zi­tat.


Photo by felix schwenzel on June 29, 2012. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

au­to­mat


glaub­wür­dig­keit

felix schwenzel

Als Hort der Glaub­wür­dig­keit sind Print­me­di­en un­er­setz­lich.
— Hu­bert Bur­da

zi­tat­quel­le: „die zeit“, sei­te 35, /via turi2


links vom 29.06.2012

felix schwenzel

*

  spie­gel.de: Stif­tung Wa­ren­test: Lei­tungs­was­ser bes­ser als stil­les Mi­ne­ral­was­ser   #

fla­schen­was­ser ist üb­ri­gens auch so ein bei­spiel, das zeigt, dass man mit kos­ten­los (oder na­he­zu kos­ten­los) sehr gut kon­ku­rie­ren kann. und dass wer­bung funk­tio­niert.

*

  cs­mo­ni­tor.com: Lou­is C.K.: Co­mic dit­ches Ti­cket­mas­ter, sells $4.5M in ti­ckets   #

lou­is c.k. ver­kauft sei­ne tour-ein­tritts­kar­ten aus­schliess­lich über sei­ne web­site -- und hat nach 3 ta­gen alle ti­ckets ver­kauft. (sie­he auch die an­kün­di­gun­gen auf loui­sck.net und wired.com) /via bo­ing­bo­ing.net und bo­ing­bo­ing.net

*

  bo­ing­bo­ing.net: Cau­ses of de­ath: 1900 and 2010   #

lang­fris­ti­ger trend: wir ster­ben im­mer ge­sün­der.

*

  su­per­le­vel.de: A Day in the Life of Max Pay­ne   #

ja, das ist ein biss­chen wit­zig. und kurz be­vor es lang­wei­lig wird, hört das vi­deo auf. gut ge­macht.

*

  crack­a­jack.de: Charles Ei­sen­manns vin­ta­ge Pho­tos of „Freaks“   #

vie­le start­punk­te zum un­end­li­chen wei­ter­brow­sen zum the­ma „freaks“ bei rené wal­ter. die gal­lery na­ru­ya­ma schreibt hier un­ter an­de­rem:

In the 19th cen­tu­ry, phy­si­cal de­for­ma­ti­on was not so much a han­di­cap as a ta­lent. As in mo­dern so­cie­ty whe­re we stri­ve to fix any de­for­mi­ties towards an ide­al per­fec­tion, if the si­tua­ti­on al­lows and is not life th­rea­tening, phy­si­cal de­for­ma­ti­on was used to an ad­van­ta­ge. Many of the per­for­mers in dime mu­se­ums re­cei­ved good wa­ges and mar­ried with hap­py li­ves. Much like Eli Bo­wen, who­se feet grew di­rect­ly out of his pel­vis.

*

  ta­ges­an­zei­ger.ch/dead­line: Wer ernst­haft für sei­ne Zei­tung ar­bei­ten will, ar­bei­tet ge­gen sie   #

con­stan­tin seibt:

In ideo­lo­gisch oder for­mal star­ren Blät­tern gibt es kei­ne Op­po­si­ti­on. Selbst wenn ei­ni­ge an­de­re Stim­men noch mög­lich sind (meis­tens wer­den sie als Ko­lum­nis­ten ein­ge­kauft) spie­len sie kei­ne Rol­le. So wie es nicht dar­auf an­kommt, wo­hin sich die Pas­sa­gie­re be­we­gen, wenn der Zug in eine Rich­tung fährt.

man be­kommt bei­na­he lust jour­na­list zu wer­den, wenn man seibt re­gel­mäs­sig liest.

*

  bo­ing­bo­ing.net: Vi­deo: Egg cra­cked 60 feet un­der­wa­ter   #

er­staun­lich, dass ein ei ohne scha­le in 18 me­ter was­ser­tie­fe im­mer noch ei­för­mig bleibt.


Photo by felix schwenzel in Portugiesenviertel Hamburg. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

na, da bin ix aber mal ge­spannt.


links vom 28.06.2012

felix schwenzel

*

  for­bes.com: Eben Mog­len: Time To Ap­p­ly The First Law Of Ro­bo­tics To Our Smart­phones   #

das pro­blem ist na­tür­lich, dass un­se­re werk­zeu­ge uns die­nen sol­len und men­schen grund­sätz­lich dazu nei­gen, ri­si­ken ein­zu­ge­hen. und das kol­li­diert mit asi­movs ers­tem ro­bo­ter­ge­setz. wenn ein ham­mer sich wei­gert mit sich ei­nen na­gel in die wand zu schla­gen, weil die ge­fahr be­steht das der mensch am ham­mer sich ver­letzt, dann ist der ham­mer nutz­los.

*

  ge­dan­ken­trae­ger.de: wir ha­ben es ge­schafft.   #

*

  ne­wyor­ker.com: Aa­ron Sor­kin’s “The News­room” Re­view   #

sehr um­fang­rei­cher ver­riss im new yor­ker von aa­ron sor­kins HBO-se­rie „the news­room“ (de­ren pi­lo­ten ix toll fand):

The pi­lot of “The News­room" is full of yel­ling and self-righ­teous­ness, but it's got en­er­gy, just like “The West Wing," Sor­kin's “Sports Night," and his hit mo­vie “The So­cial Net­work." The se­cond epi­so­de is more ob­vious­ly stuf­fed with pie­ty and sy­rup, alt­hough the­re's one amusing seg­ment, when McA­voy mocks some right-wing idi­ots. Af­ter that, “The News­room" gets so bad so quick­ly that I found my jaw drop­ping. The third epi­so­de is lou­sy (and de­vol­ves into lec­tures that are chop­ped into mon­ta­ges). The fourth epi­so­de is the worst. The­re are six to go.

*

  car­ta.info: Ant­wort an Ju­lia Fried­richs: Der Jour­na­lis­mus braucht die Re­vo­lu­ti­on von un­ten   #

fal­sche über­schrift. rich­tig wäre ge­we­sen: „Er­gän­zen­de Ge­dan­ken zu Ju­lia Fried­richs Ideen“. trotz­dem le­sens­wert, wenn man sich für die­ses jour­na­lis­mus-dings in­ter­es­siert.


streit­stein

felix schwenzel

am mon­tag im iCE las ich im ta­ges­spie­gel die­sen ar­ti­kel über ein zehn jah­re al­tes, leicht eso­te­ri­sches, aber ganz nied­li­ches pro­jekt von wolf­gang kra­ker von schwar­zen­feld aus fünf stei­nen ir­gend­wo in ei­nem park in ber­lin. in dem ar­ti­kel geht es um in­dia­ner, die den stein zu­rück wol­len, um den künst­ler, der mein­te alle pa­pie­re und ein­ver­ständ­nis­se für die aus­fuhr des steins zu ha­ben und um po­li­tik. schön dif­fe­ren­ziert von kat­ja rei­mann zu­sam­men­ge­schrie­ben. na­tür­lich hab ich den ar­ti­kel im lau­fe der wo­che fast wie­der ver­ges­sen, weil man ta­ges­spie­gel­ar­ti­kel auf pa­pier ja nicht bei pin­board spei­chern kann.

dann fiel mir in mei­nem RSS-fluss die­ser ar­ti­kel auf bo­ing­bo­ing.net auf. er ist vom reu­ters jour­na­lis­ten ste­phen brown, der ihn auf eng­lisch, et­was kür­zer und et­was we­ni­ger dif­fe­ren­ziert als kat­ja rei­mann auf­schrob. be­mer­kens­wert zu­min­dest, dass der brown-ar­ti­kel auf bo­ing­bo­ing eine na­he­zu wort­glei­che über­nah­me aus ste­phen browns blog ist.

ich fin­de das ein kit­ze­klei­nes biss­chen be­mer­kens­wert. ei­ner­seits weil ein kla­rer hin­weis und link auf das cross­post fehlt (im­mer­hin ver­linkt bo­in­bo­ing auf browns blog). an­de­rer­seits frag ich mich, war­um man das nicht ein­fach ver­lin­ken konn­te. ir­gend­we fühlt sich die­ses syn­di­zie­ren von tex­ten (was auch die huf­fing­ton post und car­ta.info ger­ne ma­chen) an wie in den 80er-jah­ren in ame­ri­ka­ni­schen ta­ges­zei­tun­gen ver­tei­len von tex­ten an meh­re­re stel­len voll 80er-jah­re-mäs­sig an.

und jetzt „Ein schö­ner Bro­cken“ von kat­ja rei­mann le­sen.


Photo by felix schwenzel on June 27, 2012. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ver­ti­ka­le struk­tu­ren


mis­an­thro­pie ist scheis­se

felix schwenzel

If I’ve lear­ned any­thing, it’s that we can never let the cha­os and in­ju­s­ti­ce make us so blind with an­ger that we be­co­me part of the pro­blem. Un­der­stan­ding, com­pas­si­on, kind­ness and love are the only true re­vo­lu­tio­na­ry ide­als. When we com­pro­mi­se tho­se we be­co­me what we des­pi­se and we lose our hu­ma­ni­ty.

bo­nes s03 e02

ein biss­chen pa­the­tisch, aber sehr wahr. ich glau­be ame­ri­ka­ni­sches fern­se­hen schult mich sehr in pa­thos-to­le­ranz und -ingno­ranz. schlimm wird der das pa­thos des ame­ri­ka­ni­schen fern­se­hens erst durtch die syn­chro­ni­sie­rung. glaub ich.


links vom 27.06.2012

felix schwenzel

*

  pan­te­lou­ris.de: Pi­ra­ten­be­ob­ach­tung: Ich sehe da In­hal­te. Ich weiß nur nicht, ob die Pi­ra­ten sie auch se­hen   #

mi­ch­a­lis pan­te­lou­ris pro­je­ziert sei­ne po­li­ti­schen wunsch­vor­stel­lun­gen aus der fer­ne auf die pi­ra­ten. hört sich ko­misch an, ist aber sehr schlüs­sig und bei­na­he, auf eine gute, eine aa­ron-sor­kin-art, et­was pa­the­tisch idea­lis­tisch:

Denn Po­li­ti­ker - Ideo­lo­gen - müs­sen per De­fi­ni­ti­on im Vor­aus auf eine Lö­sung für ein be­stimm­tes Pro­blem set­zen. De­mo­kra­ti­sche Po­li­tik ist im Prin­zip ein Wett­streit der Ideen. In der Theo­rie soll­te da­bei der je­weils bes­te Teil je­der Idee sich durch­set­zen, oder zu­min­dest für jede Kli­en­tel der wich­tigs­te Teil. Der Kom­pro­miss ist - im Ge­gen­satz zur manch­mal ver­öf­fent­lich­ten Mei­nung -nicht das Ab­fall­pro­dukt son­dern das no­ble Ziel der de­mo­kra­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung. Theo­re­tisch. In der Pra­xis sind Kom­pro­mis­se in man­chen mo­der­nen De­mo­kra­tien kaum mehr mög­lich (Bei­spiel USA) oder das Sys­tem ist per­ver­tiert da­hin, dass per Ab­spra­che jede an der Macht be­tei­lig­te Split­ter­grup­pie­rung ih­ren Un­sinn durch­brin­gen darf - und letzt­lich muss, wenn sie sich pro­fi­lie­ren will. So en­den wir da­mit, dass die über­gro­ße Mehr­heit des Lan­des so­wohl die Mö­ven­pick-Steu­er­erleich­te­rung für Ho­te­liers ab­lehnt als auch die Herd­prä­mie, wir bei­des aber als Er­geb­nis von Kom­pro­mis­sen als Ge­set­ze vor­ge­setzt be­kom­men. Der Irr­sinn hat sich das Sys­tem un­ter­wor­fen.

Feh­ler zu­zu­ge­ben, also ein­mal ge­trof­fe­ne Ent­schei­dun­gen als Pro­be­lauf zu ver­ste­hen und ge­ge­be­nen­falls zu re­vi­die­ren ge­hört zu den Übun­gen, die Po­li­ti­ker und ihre Wäh­ler am schlech­tes­ten kön­nen. Bis heu­te bringt es die CDU nicht fer­tig ein­fach zu­zu­ge­ben, dass die Grü­nen in Be­zug auf die Atom­kraft schon im­mer recht hat­ten. Das gibt das Sys­tem nicht her, das wir in­stal­liert ha­ben, um un­ser Land zu re­gie­ren. Es dürf­te schwer sein, eine Kin­der­gar­ten zu fin­den, in dem sich al­ber­ne­re Struk­tu­ren ma­ni­fes­tie­ren als rund um die höchs­te Macht in un­se­rer Re­pu­blik.

*

  herz­da­men­ge­schich­ten.de: Cam­ping, Tag 1   #

ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm:

Noch wäh­rend ich an den Strip­pen des Zel­tes zog, In­nen­zel­te ein­hing und Bo­den ver­leg­te, klin­gel­te mein Han­dy. Eine Dame von mei­ner Bank, ich hat­te neu­lich Pro­ble­me mit mei­ner EC-Kar­te. Ich konn­te die Frau kaum ver­ste­hen, weil mir das Zelt um die Oh­ren flat­ter­te, die Kin­der schrien, der Hund knurr­te und Tre­cker über das Feld ne­ben­an fuh­ren. Sie frag­te, ob das kor­rekt sei, mit der Be­stel­lung mei­ner neu­en Kar­te und was mit der al­ten Kar­te denn sei. Ich sag­te „Die Alte geht gar nicht mehr“ und das war zu­fäl­lig ge­nau der Satz, den die Herz­da­me hör­te, als sie mit dem Trös­ten der Kin­der fer­tig war und den Kopf wie­der ins halb­fer­ti­ge Zelt steck­te. Der Rest des Nach­mit­tags war dann eher schwie­rig.

*

  truth­dig.com: Clear Choice   #

spoi­ler: auf rom­neys t-shirt steht: „not oba­ma“, auf oba­ma t-shirt steht: „not rom­ney“. ich fand das wit­zig. (den car­toon, nicht den spoi­ler.)

*

  schock­wel­len­rei­ter.de: HTTP 451: Ach­tung, Zen­sur!   #

schock­wel­len­rei­ter:

Goog­le Mit­ar­bei­ter Tim Bray hat ei­nen neu­en HTTP-Sta­tus-Code für zen­sier­te Web­sei­ten vor­ge­schla­gen: 451 Cen­so­red Con­tent.

*

  crack­a­jack.de: Gas­eous An­oma­lies of Star Trek   #

mehr fur­zen ga­lo­re, dies­mal star-trek-stil.

*

  law­blog.de: Adress­buch-Ab­zo­cke: An­wäl­te dre­hen den Spieß um   #

hihi.

*

  sim­ple­de­sks.net: The Nor­t­hern­most House: A built-in desk in the Bridge Stu­dio over­looks the pond.   #

gross­ar­ti­ger schreib­tisch, gross­ar­ti­ges haus, gross­ar­ti­ge site.

*

  bov.ant­ville.org: "To­mor­row Can Wait" - ich will das Buch nicht le­sen   #

ges­tern ist das pro­jekt von ir­gend­was mit 4000 euro auf auf ir­gend­was knapp vor 6000 euro ge­sprun­gen. da hat of­fen­bar je­mand kräf­tig in­ves­tiert. jetzt sind es noch knapp 400 150 euro und ich will das buch un­be­dingt le­sen, weil moni, wie das bei­spiel­ka­pi­tel zeigt, so schreibt, dass ich sehr an­ge­fixt bin.

moni und scott schro­ben heu­te früh:

Sin­ce the­re are still two news­pa­per ar­tic­les due to ap­pear be­fo­re the pro­ject runs out, we might even ex­ceed our goal and be able to af­ford ad­di­tio­nal pro­fes­sio­nal editing and pro­of-re­a­ding. This is so gre­at.


the news­room

felix schwenzel

eben die ers­te fol­ge von aa­ron sor­kins neu­er HBO-se­rie „the news­room“ ge­se­hen. und ix bin be­geis­tert. sor­kin ist wie­der min­des­tens so gut wie zu the „west-wing“-zei­ten. dia­lo­ge, die bei­des sind, leicht pa­the­tisch und la­ko­nisch. dia­lo­ge vol­ler die am bes­ten funk­tio­nie­ren, wenn die prot­ago­nis­ten wie irre durch die ge­gend lau­fen, schnell, so ge­schlif­fen, dass kein mensch sie sich spon­tan aus­den­ken könn­te, und doch wahr­haf­tig und rea­lis­tisch. sor­kins fern­seh­sen­dun­gen sind voll mit über­durch­schnitt­lich in­tel­li­gen­ten men­schen*, die stän­dig ge­schlif­fe­ne re­den hal­ten und doch wirkt jede si­tua­ti­on, bis ins letz­te au­gen­zwin­kern, rea­lis­tisch.

nach­dem ich die ers­te fol­ge von the news­room ge­se­hen habe, wünsch­te ich mir nichts sehn­li­cher, als die gan­ze ers­te staf­fel the news­room als uk-im­port DVD ne­ben mir lie­gen zu ha­ben und die nacht über 8 fol­gen nach­ein­an­der se­hen zu kön­nen. wie das manch­mal bei „the west wing“ oder „the wire“ pas­sier­te. is aber nicht. auf die DVD müs­sen wir min­des­tens ein jahr war­ten.

ame­ri­ka­ner kön­nen sich auf you­tube mit der ers­ten fol­ge an­fi­xen las­sen. eu­ro­pä­er müs­sen sich ei­nen VPN-zu­gang be­sor­gen (af­fi­lia­te- und ra­batt-code PVUVGHT für black VPN) und gut eng­lish kön­nen um sich an­fi­xen zu las­sen.


dan ra­ther moch­te den news­room:

I'm awa­re that my musings run coun­ter to some of the more pro­mi­nent ear­ly re­views in high-pro­fi­le pu­bli­ca­ti­ons such as The New Yor­ker and the New York Times. But with all due re­spect (and I have a lot of it for tho­se re­view­ers), I just don't think they "get it"; they'­ve so­mehow missed the breadth, depth and "got it right" qua­li­ties –- and im­portance — of News­room. May­be it's be­cau­se they are print peo­p­le. Then, too, may­be they'­re right and I'm wrong. I never rule out the pos­si­bi­li­ty of that. But I've li­ved in the world of te­le­vi­si­on news­rooms for most of my adult life. I know the peo­p­le, the ve­nues and the chal­lenges — the sa­tis­fac­tions of suc­cess and the he­art­break when things go awry. From whe­re I sit and ba­sed on my ex­pe­ri­ence, Sor­kin and crew have got it ama­zin­gly right, even when they over talk it.

But if you lik­ed the mo­vies Ci­ti­zen Kane, Net­work, and Broad­cast News, if you lik­ed the te­le­vi­si­on se­ries West Wing, Mad Men, or The Good Wife, you'­re go­ing to love News­room. At least the first in­stall­ment. And if Sor­kin, his wri­ters and their ex­cel­lent ac­tors can main­tain this le­vel, you'll pro­ba­b­ly like the full run.

It has the po­ten­ti­al to be­co­me a clas­sic.


*) jeff da­ni­els wirkt bei sei­nem auf­tritt bei craig fer­gu­son nicht über­in­tel­li­gent, aber in der sen­dung schon. aber ein klas­se schau­spie­ler, das ist er durch­aus.


[nach­trag 27.06.2012]
sa­rah ni­co­le pri­ckett hat mit aa­ron sor­kin ge­spro­chen und die show ganz gut se­ziert:

Months be­fo­re see­ing the pi­lot, I read its en­ti­re (lea­k­ed) script. […] The gre­at Ame­ri­can dialec­tic – op­ti­mism and rea­lism, faith and re­ason – is thril­lingly ani­ma­ted on­screen, but hard­ly mo­re­so than on the page. I had to watch the show twice just to be­lie­ve (a) how good that script was and (b) how in­cre­di­bly con­vin­ced of its good­ness, in every sen­se of “good,” it was.

How to get un­der Aa­ron Sor­kin’s skin (and also, how to high-five pro­per­ly) [/via ste­fan nig­ge­mei­er]