trend. mei­ner.

felix schwenzel

ins in­ter­net zu schrei­ben macht mir auch nach über 10 jah­ren spass. hat nie auf­ge­hört. am liebs­ten schrei­be ich nach wie vor hier ins in­ter­net. twit­ter fol­ge ich fast gar nicht per twit­ter.com oder app, son­dern in­di­rekt per flip­board oder riv­va.de. auf goog­le+ kann man manch­mal ganz nett dis­ku­tie­ren, meis­tens aber eher spa­ckig. face­book läuft bei mir auch per flip­board rein, an­sons­ten be­nut­ze ich es vor al­lem zum gra­tu­lie­ren, ver­an­stal­tun­gen zu de­nen ich ein­ge­la­den wer­de ab­zu­leh­nen oder um fa­mi­li­en- oder freun­des­bil­der an­zu­gu­cken.

sa­chen die ich hier ins in­ter­net schrei­be pack ich gle­gent­lich auch auf goog­le+ oder face­book, aber nicht sys­te­ma­tisch und strin­gent.

seit­dem ich re­gel­mäs­sig links hier­ein­lau­fen las­se wun­de­re ich mich und ler­ne ich stän­dig neu. sa­chen die ich als ar­ti­kel hier­ein­schrei­be be­kom­men re­gel­mäs­sig viel mehr feed­back, wenn aber mal die links mor­gens aus­blei­ben, pingt mich re­gel­mäs­sig je­mand an und fragt wo denn die links blei­ben. die links wer­den also ge­le­sen und ge­klickt, aber eben we­ni­ger ge­feed­backt. trotz­dem machts spass (und ar­beit), vor al­lem des­halb weil das lin­ken und kom­men­tie­ren per pin­board so in­for­mell, un­kom­pli­ziert und zur not auch per han­dy geht.

das blog hier ist und bleibt mein zu­hau­se.


nicht nur lob

felix schwenzel

jens wit­te schrieb vor ei­ner wei­le un­ter ei­nen nichts­sa­gen­den ar­ti­kel über demi moo­re fol­gen­den viel­sa­gen­den schluss­satz:

1991 ließ sie sich hoch­schwan­ger und nackt für das Ma­ga­zin "Va­ni­ty Fair" ab­lich­ten, was ihr nicht nur Lob ein­brach­te.

ich hof­fe, die­ser schluss­satz hat ihm nicht nur lob ein­ge­bracht.


links vom 12.01.2012

felix schwenzel

  neu­netz.com: Goog­le+-In­te­gra­ti­on in Su­che ist der Auf­bau von Ver­hand­lungs­mas­se ge­gen­über Face­book, Twit­ter   #

in­ter­es­san­te the­se. doof ist na­tür­lich nur, wenn das an­sam­meln von ver­hand­lungs­mas­se bei den ver­hand­lungs­part­nern als kampf­an­sa­ge an­kommt. und die­se un­ter­the­se wür­de ich so nicht un­ter­schrei­ben:

Goog­le da­ge­gen ist es 're­la­ti­v' egal, wel­ches So­cial Net­work sich eta­bliert. Haupt­sa­che, es hat Zu­griff auf die Da­ten und kann die­se aus­wer­ten und durch­such­bar ma­chen.

goog­le lässt bei goog­le+ ein kla­res do­mi­namz­be­stre­ben er­ken­nen. klar will goog­le auch die da­ten der an­de­ren netz­wer­ke be­nut­zen dür­fen, aber ganz si­cher nicht ein zweit- oder dritt­klas­si­ges so­zia­les-netz­werk auf­bau­en. da­für steht (aus goo­gles sicht) zu­viel auf dem spiel und sich in ab­hän­gig­kei­ten zu sei­nen haupt-kon­kur­ren­ten zu be­ge­ben (die ja eben­falls ver­hand­lungs­mas­sen auf­bau­en kön­nen, oder ein­fach so ihre tore schlies­sen könn­ten), ist so gar nicht goo­gles art.

  hal­tungs­tur­nen.de: Es lebe das In­ter­netz.   #

wolf­gang lü­ne­bür­ger-rei­den­bach:

Mein Freund Nico Lum­ma hat schon im Früh­som­mer 2010 auf der next Con­fe­rence ge­sagt, So­cial Me­dia sei tot - und da­mit ge­nau die­ses ge­meint: Dass wir lie­ber vom "In­ter­net" re­den soll­ten. Er hat­te da­mals schon Recht, war nur mal wie­der recht zei­tig dran (das ist die PR-For­mu­lie­rung für "zu früh"). Denn aus Mar­ke­ting­grün­den brauch­ten wir den Be­griff da­mals noch. Jetzt nicht mehr. Denn jede, mit der ich be­ruf­lich zu tun habe, weiß, dass wir was mit die­sem In­ter­netz ma­chen müs­sen, wenn wir Kom­mu­ni­ka­ti­on ma­chen wol­len. Fein. Das ma­chen wir dann mal.

er hat recht. und trotz­dem auch un­recht. wir sa­gen ja auch ganz ge­ne­risch „au­tos“, spre­chen aber trotz­dem auch von SUVs, ca­bri­os, ge­län­de­wa­gen oder li­mo­si­nen. die ein­zel­nen tei­le die das in­ter­net aus­ma­chen, die ein­zel­nen ka­nä­le, brau­chen nach wie vor na­men. ob der name „so­cial me­dia“ in den meis­ten fäl­len über­haupt passt, ist tat­säch­lich in fra­ge zu stel­len, hilft aber nach wie vor, ge­nau den teil des in­ter­nets der dia­log­ori­en­tiert ist, ver­ständ­lich zu be­zeich­nen. /via @das­nuf

  tau­send­klei­ne­din­ge.blog­spot.com: Un­wich­ti­ge Un­ter­schie­de zwi­schen Deutsch­land und den USA   #

kai blum:

Der dä­ni­sche Koch in der deutsch­spra­chi­gen Ver­si­on der Mup­pets-Show ist im ame­ri­ka­ni­schen Ori­gi­nal ein schwe­di­scher Koch.

  neu­netz.com: Face­book­nut­zer sind no­to­ri­sche Ur­he­ber­rechts­ver­let­zer   #

klar, man kann ge­set­ze ma­chen, die bei­spiels­wei­se den kon­sum und han­del von al­ko­hol oder dro­gen ver­bie­ten, aber ob man da­mit die nut­zung von al­ko­hol und dro­gen un­ter­bin­den kann ist frag­lich. wenn das ur­he­ber­recht de-fak­to die nut­zung von face­book oder an­de­ren mo­der­nen ku­ra­tie­rungs­diens­ten il­le­gal macht, ist das vor al­lem ein pro­blem für den ge­setz­ge­ber. denn er ver­spielt da­mit sei­ne glaub­wür­dig­keit und le­gi­ti­ma­ti­on. oder an­ders ge­sagt, soll­te das ur­he­ber­recht in die­sen fra­gen ir­gend­wann mit al­ler ge­walt durch­ge­setzt wer­den, wird die durch­set­zung schei­tern und das ge­setz (und der ge­setz­ge­ber) noch blö­der da­ste­hen als bis­her.

im prin­zip ist die nut­zung von face­book und co. prak­ti­zier­ter zi­vi­ler un­ge­hor­sam. hat nur noch kei­ner ge­merkt.

  sued­deut­sche.de: Nie­der­gang der Im­biss­bu­den - Be­droh­te Wurst­ar­ten   #

mög­li­cher­wei­se ver­ste­he ich das falsch, aber ich glau­be ro­bert lü­cke hat in der SZ ein plä­doy­er da­für ge­schrie­ben, mehr ran­zi­gen scheiss­frass in tra­di­tio­nel­len im­bis­sen zu fres­sen, statt dö­ner-, asia- oder sys­tem­gas­tro­no­mie-ge­döns.

be­droh­te wurst­ar­ten als über­schrift ist aber auf je­den fall ne ziem­lich stei­le über­schrift.

  dar­ing­fi­re­ball.net: U.S. Car­ri­ers Don't Want Stock An­droid Pho­nes   #

john gru­ber:

An­droid hand­set ma­kers: Here are our pho­nes. How would you like us to ch­an­ge them so that you will sell them?

Mi­cro­soft: Here’s $200 mil­li­on. Plea­se sell our pho­nes.

Ap­ple: Here is our new pho­ne. It co­mes in black or white. We will let you sell it.

tref­fend. ob­wohl ich na­tür­lich eine leich­te kor­rek­tur an­brin­gen muss, das ipho­ne gibts nicht nur in schwarz oder weiss, son­dern in weiss mit 16, 32 oder 64 GB spei­cher, in schwarz mit 16, 32 oder 64 GB oder als 3GS (also in alt) mit 8 GB spei­cher.

  twit­pic.com: @der­bu­lo: Ins Ge­fäng­nis, weil ich an­de­re ver­ar­sche?! Wie muss ich mir das vor­stel­len? Soooooo? ...   #

da musst ich tat­säch­lich drü­ber la­chen.

  ahoi­pol­loi.blog­ger.de: cham­pa­gner boar­ding (1140)   #

nicht wit­zig, muss­te aber trotz­dem sehr la­chen.

  arte.tv: Durch die Nacht mit Lena und Dings   #

also ich hab mich köst­lich amü­siert bei durch die nacht mit dings und lena. von der zi­ckig­keit von lena die in man­chen me­di­en vor­ab ver­mel­det wur­det hab ich nicht viel be­merkt. auch dass cas­per ir­gend­wie ir­ri­tiert oder über­for­dert von lena ge­we­sen sein soll­te kann ich nicht nach­voll­zie­hen. er war ge­for­dert, aber bei ha­ben die ge­woll­ten in­sze­nie­run­gen der fern­seh­fuz­zis gut ge­meis­tert und blie­ben im rah­men des mög­li­chen bei sich und voll nor­mal.

die si­tua­ti­on in der cas­per lena sagt, dass sie nicht im­mer „gleich wie­der ka­ckig“ wer­den brau­che und dass von lena nicht mal an­satz­wei­se als pro­vo­ka­ti­on auf­ge­nom­men wird, als die es na­tür­lich auch nicht ge­meint war, spricht bän­de. näm­lich dass die bei­den sich wun­der­bar ver­stan­den ha­ben.

mir war die sen­dung mit lena und dings auf je­den fall 1000mal lie­ber als die mit selbst­dar­stel­lern und pro­fil­neu­ro­ti­kern die sich ei­nen ast ab­bre­chen, um in der sen­dung be­son­ders cool oder wit­zig zu wir­ken. oder an­ders ge­sagt, das tref­fen zwi­schen den bei­den wäre ohne ka­me­ras (aber mit dem ar­ran­gier­ten pseu­do-events) wahr­schein­lich ähn­lich ab­ge­lau­fen, wie mit ka­me­ras.

  chef­koch.de: Big Mac Sa­lat (Re­zept mit Bild)   #

hihi. /via


links vom 11.01.2012

felix schwenzel

  no­tes.pin­board.in: in ei­ge­ner sa­che   #

mor­gen, am mitt­woch steht ein hard­ware­up­date php-up­date bei mei­nem hos­ter an. das heisst im schlimms­ten fall, dass wir­res.net von 8 bis 19 Uhr off­line ist ir­gend­wann zwi­schen 8 und 19 uhr kann es zu ei­nem aus­fall kom­men.

an­sons­ten habe ich ein paar klei­ne än­de­run­gen in die site ein­ge­baut:
bis­her habe ich die an­zahl der re­ak­tio­nen auf ei­nen ar­ti­kel bei ei­nem mou­seo­ver mit den jquery tools tool­tips dar­ge­stellt. das war hübsch, aber ein biss­chen un­fle­xi­bel. seit vor­ges­tern be­nut­ze ich da­für nick sta­cken­burgs tip­ped, das fle­xi­bler und tol­ler ist. es zeigt auf zu­ruf das tar­get-at­tri­but ei­nes HTML-ele­ments in ei­ner schwar­zen sprech­bla­se an. ich habe das jetzt mas­siv aus­gwei­tet, so dass auch die na­vi­ga­ti­on und die so­cial links die­se sprech­bla­se an­zei­gen. über der an­zahl der tweets un­ter ei­nem ar­ti­kel wed­ren bei ei­nem mou­seo­ver zu­dem, per ajax zu­ge­la­den und per to­psy.com-API ge­ne­riert, die pro­fil­bil­der der twit­te­rer die den je­wei­li­gen ar­ti­kel ge­ret­weetet ha­ben an­ge­zeigt.

für be­nut­zer von smart­phones habe ich das gröss­ten­teils ab­ge­schal­tet, da der tool­tip auf smart­phones nach dem ers­ten klick an­ge­zeigt wird und erst nach dem zwei­ten klick dem ge­klick­ten link ge­folgt wird.

aus­ser­dem sind einz­le­ne links jetzt per­ma­link­bar. ein­fach den hash („#“) ne­ben dem link an­kli­cken um an den per­ma­link zu kom­men. per­ma­links wer­den farb­lich leicht mar­kiert, das geht dank der CSS3 pseu­do­klas­se :tar­get ganz ein­fach.

  sued­deut­sche.de: Kath­rin Pas­sig über die Kri­tik an Al­go­rith­men   #

mi­ri­am me­ckel ist si­cher­lich ziem­lich nett. aber mei­ner mei­nung nach völ­lig über­be­wer­tet. ich fand ih­ren vor­trag auf der re­pu­bli­ca 2010 nett, an­gen­hem vor­ge­tra­gen, aber völ­lig ab­we­gig und ein biss­chen lang­wei­lig. kath­rin pas­sig ist auch nett, aber völ­lig un­ter­be­wer­tet. ich glau­be sie ist eine der in­ter­es­san­tes­ten aus- und be­den­ke­rin­nen die wir ha­ben. wer mir das nicht glaubt, muss (glau­be ich) nur ihre fa­mo­se kri­tik an den al­go­rith­mus­kri­ti­kern in der SZ le­sen. es hät­te frank schirr­ma­cher gut ge­stan­den die­sen ar­ti­kel in der FAZ zu ver­öf­fent­li­chen.

Die­se schlech­te Pres­se [der Al­go­rith­men] be­deu­tet aber auch: Die Al­go­rith­men sind bes­ser ge­wor­den, so viel bes­ser, dass auch Geis­tes­wis­sen­schaft­ler sie ernst neh­men. Das Ar­gu­ment "Men­schen tref­fen bes­se­re Ent­schei­dun­gen als Ma­schi­nen, und so wird es im­mer blei­ben" reicht nicht mehr, man muss jetzt fun­dier­te­re Kri­tik üben. Und das ist gar nicht so ein­fach.

  maen­nig.de: Stamm­da­ten   #

jens arne män­ning über die stamm­da­ten­pfle­ge der „Neue Deut­sche Kon­gress GmbH“:

Wer’s kann, der macht’s, wer’s nicht kann, der lehrt’s, weiß der Volks­mund schon seit al­ten Zei­ten läs­ter­lich zu kom­men­tie­ren. Aber ob es nicht ge­ra­de im Hoch­preis­seg­ment doch an­ge­bracht wäre, et­was mehr Fach­kom­pe­tenz zu Mark­te zu tra­gen - ge­ra­de in den Fel­dern, die man lehrt?

  iw­drm.tumb­lr.com: “Some peo­p­le are bull­figh­ters, some peo­p­le are po­li­ti­ci­ans. I'm a pho­to­grapher."   #

ich hab mir die GIF-schlei­fe ge­ra­de ge­schla­ge­ne 10 mi­nu­ten an­ge­se­hen.

  crack­a­jack.de: Board­walk Em­pire Sea­son 2 VFX-Reel   #

das tol­le an den spe­cial ef­fects für board­walk em­pire ist ja, dass man nicht ei­nen ein­ziegn wäh­rend der sen­dung als spe­cial er­kennt.


psy­cho­lo­gi­sche be­fes­ti­gung

felix schwenzel

ich muss der kol­le­gin für das wun­der­ba­re wort „psy­cho­lo­gi­sche be­fes­ti­gung“ dan­ken. das fast so gut wie der „sie­mens luft­ha­ken“.


links vom 10.01.2012

felix schwenzel

  sa­scha­lobo.com: Kol­li­si­on der Tech­no­lo­gie­e­po­chen   #

sa­scha lobo:

Wir ler­nen dar­aus: wenn sie an­fan­gen, Ge­rä­te ohne Aus­schal­ter her­zu­stel­len, müs­sen wir re­bel­lie­ren.

  taz.de: Die Wo­che: Wie geht es uns, Herr Küp­pers­busch?   #

fried­rich küp­pers­busch hebt die dis­kus­si­on um pres­se­frei­heit und po­li­ti­ker-an­ru­fe bei ver­le­gern dan­kens­wer­ter­wei­se mal eine eta­ge hö­her:

Wenn es nicht le­gi­tim wäre, dass ein Po­li­ti­ker er­bost ei­nen Chef­re­dak­teur an­ruft, dann wä­ren die Rund­funk­rä­te der öf­fent­lich-recht­li­chen Sen­der or­ga­ni­sier­te Kri­mi­na­li­tät. Da ru­fen Po­li­ti­ker die Chef­re­dak­teu­re nicht an, son­dern heu­ern oder feu­ern sie.

  prae­gnanz.de: Mein Kind­le 4 im Test­be­richt   #

ger­rit van aa­ken tes­tet den €99-kind­le.

  spreng­satz.de: Am Tropf von BILD   #

mi­cha­el spreng:

Und da „Spie­gel“, „Süd­deut­sche“ und FAS von die­sem ver­lo­ge­nen Spiel pro­fi­tiert ha­ben, gibt es bis heu­te auch kei­ne kri­ti­sche Auf­ar­bei­tung der Rol­le von BILD. Der Fall Wulff ist auch ein Ver­sa­gen des kri­ti­schen Me­di­en­jour­na­lis­mus.

  de­sign­ta­ge­buch.de: Bun­des­re­gie­rung mo­di­fi­ziert Cor­po­ra­te De­sign und re­launcht Web­auf­tritt   #

achim schaff­rin­na:

Der durch­weg po­si­ti­ve Ein­druck in Be­zug auf In­ter­face und Nut­zer­füh­rung wird nur von tech­ni­scher Sei­te ge­trübt. Auf­grund ei­ner feh­len­den Link-Ma­trix ver­lau­fen die bis­her in Goog­le & Co. in­di­zier­ten Sei­ten al­le­samt ins Lee­re. Aus SEO-Sicht der Su­per-Gau schlecht­hin. Dass bis­her ge­nutz­te URLs wie etwa bun­des­re­gie­rung.de/bil­dungs­re­pu­blik 404-Feh­ler pro­du­zie­ren, darf ei­gent­lich nicht sein.

  hau­ckund­bau­er.blog­spot.com: Tep­pich­kauf (FAS, 08. Ja­nu­ar 2012)   #

„frei­lau­fen­de kin­der“! (ups. poin­te ver­ra­ten.)

  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Vom Glück, „Bild“ zu sein   #

ste­fan nig­ge­mei­er:

Das ist eine wich­ti­ge Er­kennt­nis, denn das wäre eine ver­hee­ren­de Leh­re, die Pro­mi­nen­te und Po­li­ti­ker aus der gan­zen Ge­schich­te zie­hen könn­ten: Dass es so töd­lich ist, wie man im­mer schon an­ge­nom­men hat, sich mit „Bild“ an­zu­le­gen. Nein, töd­lich ist es, zu glau­ben, ei­nen Pakt mit der „Bild“-Zei­tung schlie­ßen zu kön­nen und da­von am Ende pro­fi­tie­ren zu kön­nen. Im Zwei­fel wird nur ei­ner von bei­den von ei­nem sol­chen Pakt pro­fi­tie­ren, und das ist der­je­ni­ge, der es sich er­lau­ben kann zu trick­sen und zu lü­gen, heu­te mit Schlamm zu wer­fen und mor­gen se­ri­ös zu tun, der kei­ne Re­chen­schaft ab­le­gen muss und sich kei­ne Se­kun­de um sein Ge­schwätz von ges­tern küm­mern zu müs­sen.


links vom 09.01.2012

felix schwenzel

  taz.de: die wahr­heit: So sexy ist nur GMX   #

ger­hard hen­schel über die ar­beit der GMX-re­dak­ti­on:

Oder neh­men wir die Head­line "Ky­lie gar nicht mehr gei­li" - an die­ser For­mu­lie­rung ha­ben 36 Ex­per­ten 48 Stun­den lang ge­feilt. Am An­fang wa­ren noch re­la­tiv un­in­spi­rier­te Vor­schlä­ge in der Dis­kus­si­on: "Ky­lie kaut Kau­gum­mi", "Ky­lie re­det im Un­ter­richt" und "Ky­lie muss zum Di­rek­tor" ... Erst an­dert­halb Tage und 600 Stan­gen Roth-Händ­le spä­ter tauch­ten et­was pa­cken­de­re Va­ri­an­ten aus dem Brain­storm auf ("Ky­lie kei­ne Hei­li­ge", "Ky­lie doof", "Ky­lie hat Lan­ge­wei­li"), und dann dau­er­te es noch ein­mal zehn zähe Stun­den, bis der er­lö­sen­de Geis­tes­blitz in die Tex­terver­samm­lung fuhr.

  bbc.co.uk: De­fy­ing the odds of me­di­ci­ne   #

ste­phen haw­king ist 70 jah­re alt.

But then a com­pu­ter ex­pert in Ca­li­for­nia, cal­led Walt Wol­tosz, he­ard of Prof Haw­kin­g's plight and sent him a com­pu­ter pro­gram he had writ­ten, cal­led Equa­li­zer.

This al­lo­wed Pro­fes­sor Haw­king to sel­ect words from a se­ries of me­nus on the screen, con­trol­led by a switch in his hand.

This was cou­pled to the speech syn­the­sis­er that has be­co­me Pro­fes­sor Haw­kin­g's trade­mark voice.

Prof Haw­king says: "[...] This syn­the­sis­er is by far the best I have he­ard, be­cau­se it va­ries the in­to­na­ti­on, and does­n't speak like a Da­lek.

"The only trou­ble is that it gi­ves me an Ame­ri­can ac­cent."

  twit­pic.com: @Der­Bu­lo: Wulff vs. Diek­mann - Wer hat den Längs­ten?   #

Wulff vs. Diekmann

  the­re­start­pa­ge.com: The Re­start Page - Free un­li­mi­t­ed re­boot­ing ex­pe­ri­ence from vin­ta­ge ope­ra­ting sys­tems   #

re­starts von al­ten com­pu­tern si­mu­lie­ren. im full­screen­mo­de sehr über­zeu­gend.

  so­zi­al­theo­ris­ten.de: Glaub­wür­dig­keit - wo­her und wozu?   #

ich glau­be was ste­fan schulz sa­gen will ist in etwa: glaub­wür­dig­keit ist kein zu­cker­schle­cken.

Wie ver­hält es sich im Ge­sell­schafts­zir­kus mit der Glaub­wür­dig­keit, wenn die Me­di­en ihre ge­gen die der Po­li­tik(er) aus­spie­len und das Wei­ter­füh­ren des “Krie­ges" die Be­tei­lig­ten nur wei­ter in ei­ner Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­strickt, die im Grun­de nichts an­de­res ist als pa­ra­dox: Man kann sei­ne ei­ge­ne Glaub­wür­dig­keit nicht be­haup­ten, weil Glaub­wür­dig­keit ja Be­din­gung und nicht Fol­ge ei­ner (Glaub­wür­dig­keits-)Be­haup­tung ist. Kön­nen Po­li­ti­ker durch di­rek­ten me­dia­len Zu­griff auf das Pu­bli­kum Glaub­wür­dig­keit im­pli­zit mit­füh­ren, um so end­lich nur in­halt­lich, sach­zen­triert po­li­tisch kom­mu­ni­zie­ren zu kön­nen? Es ist ein Wunsch der Zeit, neue Me­di­en­tech­no­lo­gien in der Hin­sicht aus­zu­beu­ten, sich auf Sach­fra­gen kon­zen­trie­ren zu kön­nen. Doch es wird wohl nie ge­lin­gen, die Kom­ple­xi­tät von po­li­ti­schen Ent­schei­dun­gen al­lein auf der Sach­ebe­ne re­du­zie­ren zu kön­nen.

  faz.net/blogs/deus: In Fä­kal­ge­wit­tern   #

fon­si er­klärt stahl­ge­wit­ter fä­kal­ge­wit­ter:

Da­ge­gen kann man sehr gut er­klä­ren, was Wulff und Gut­ten­berg - letz­te­rem gleich zwei­mal - aus dem Netz ins Ge­sicht ex­plo­diert ist: Der enor­me Un­ter­schied zwi­schen laut­hals ver­kün­de­ten Idea­len und ge­leb­ter Bi­got­te­rie. Das al­lein reizt schon, das ist das Ma­te­ri­al, der sich nach­her wie­der über die Per­so­nen er­giesst. Der ei­gent­li­che Aus­lö­ser aber ist dann noch die Un­fä­hig­keit, das ei­ge­ne Ver­sa­gen ein­zu­se­hen, das Ne­gie­ren, das Ver­schlep­pen, das Aus­sit­zen, das Lü­gen, das Tak­tie­ren.

  woos­ter­coll­ec­ti­ve.com: An Abby Road Spoof Fea­turing... The Pea­nuts   #

An Abby Road Spoof Featuring... The Peanuts

  surf­guard.word­press.com: Mein my­Ta­xi   #

der surf­guard klagt über pro­ble­me mit my­ta­xi. das hört sich al­les vor al­lem nach pro­ble­men mit der an­droid-app an. bei mir mit dem ipho­ne hat al­les auf an­hieb ge­klappt, mei­nen na­men und han­dy­num­mer muss­te ich, wenn ich mich recht er­in­ne­re, di­rekt nach der in­stal­la­ti­on an­ge­ben. ab­hol­adres­se än­dern ist bei mir un­pro­ble­ma­tisch.
mal se­hen wie es bei den nächs­ten ma­len klappt. der surf­guard te­le­fo­niert künf­tig wie­der mit der ta­xi­zen­tra­le.

  fail­b­log.org: Da­ting Fails: Does­n't Work Both Ways   #

Doesn't Work Both Ways

links vom 08.01.2012

felix schwenzel

  an­ti­schok­ke.de: An der Ta­fel der De­mo­kra­tie
ni­co­le eb­ber war mal vom bun­des­prä­si­den­ten ein­ge­la­den. lief nicht so gut:

Aha. Ich wur­de in ei­nen Po­li­zei­wa­gen ge­führt. „Also, Frau Eb­ber. Heu­te abend sind wir ja zu Eh­ren des neu­en Bun­des­prä­si­den­ten, Herrn Wulff, hier. Wir ge­hen da­von aus, dass Sie sich hier zu be­neh­men wis­sen.“ wur­de mir mit er­ho­be­nem Zei­ge­fin­ger und erns­ter Mie­ne ein­ge­bläut. Haha! „Und was soll das jetzt hei­ßen? Dass ich hier nicht rülp­sen darf oder was?“ „Doch, rülp­sen dür­fen Sie schon. Wo­bei - naja, das soll­ten Sie ei­gent­lich auch nicht.“ Wit­zig.

/ via

  da­shes.com: Fours­qua­re: To­day's best-exe­cu­ting start­up
anil dash er­klärt, war­um fours­qua­re er­folg­reich ist und blei­ben wird:

Core Plat­form Re­lia­ble Ite­ra­ti­on Tech­ni­cal Com­pe­tence De­sign In­no­va­ti­on Thoughtful Busi­ness Mo­del Meaningful APIs

kann ich al­les un­ter­schrei­ben (wor­aus sich na­tür­lich die fra­ge er­gibt, war­um soll­te ich das un­ter­schrei­ben?).

  do­mans­ke.de: Blog Blog But Dif­fe­rent.
ste­fan do­mans­ke über das blog­gen:

Ob nun mit oder ohne Kom­men­tar­funk­ti­on: per­sön­li­che State­ments, Ge­dan­ken, Er­fah­run­gen und ei­ge­ne Fo­tos ma­chen eure Web­sei­ten für mich im­mer noch und im­mer wie­der le­sens­wert. Und weil ihr und eure Sei­ten al­le­samt ein­zig­ar­tig seid, las­sen sie sich in In­halt, Dik­ti­on und Per­sön­lich­keit nie­mals durch So­cial­me­dia-Ac­counts er­set­zen.

  spie­gel.de: Af­fä­ren-Prä­si­dent: Wulff soll auch Sprin­ger-Chef Döpf­ner ge­droht ha­ben
be­mer­kens­wert:

Der Wort­laut von Wulffs Nach­richt auf Diek­manns Mail­box exis­tiert als Ab­schrift, die un­mit­tel­bar nach dem Ge­spräch ge­fer­tigt wur­de und dem SPIE­GEL vor­liegt.

die ab­schrift hat diek­mann wohl aus­ver­se­hen an den spie­gel ge­faxt, als er sie an den bun­des­prä­si­den­ten emai­len woll­te.

  in­es­sen­ti­al.com: Comm­ents on blogs
brent sim­mons (ei­gent­lich zum the­ma kom­men­ta­re in blogs):

I see my blog that way: it's one place on the web, the place whe­re I wri­te. It's one leaf on a tree. It does­n't have to con­tain ever­y­thing. The­se days the­re are so many ways and places to com­ment -- so many other tools -- that in­clu­ding comm­ents here would be Emacs-like.

schö­ne ana­lo­gie (die man erst er­kennt wenn man den ar­ti­kel von brent sim­mons liest und nicht den teaser oben).

ich sehe es trotz­dem an­ders. ich fin­de man kann ein je­weils zu ei­nem blog­ar­ti­kel gar nicht ge­nug meta-in­for­ma­tio­nen, mei­nung, re­ak­tio­nen an­bie­ten. man kann das ge­döns hin­ter ei­nen lay­er/vor­hang oder ei­nen link pa­cken, aber die stel­le wo al­les zu­sam­men­lau­fen soll­te, bzw. wo man, wenn man will, die fä­den auf­neh­men kann um ex­ter­nen dis­kus­sio­nen auf g+ oder face­book oder an­de­ren blogs fol­gen zu kön­nen, ist das blog selbst.

  tech­crunch.com: Not Bad, LG Mar­ke­ting, Not Bad

benjamin nickel klaut einen fernseher

You can tell it's fake though (asi­de from the fact that it's ob­vious­ly fake) be­cau­se se­cu­ri­ty ca­me­ras don't ge­ne­ral­ly re­cord in 720p. It's the litt­le things, vi­ral mar­ket­ers!

sieht aus, als ob ben­ja­min ni­ckel ei­nen fern­se­her klau­en wür­de.

  gi­gaom.com: Ever­y­thing I need to know about start­ups, I lear­ned from a crime boss
do­nals de­s­an­tis:

Don't shit whe­re you eat


my­ta­xi

felix schwenzel

eben zum ers­ten mal my­ta­xi aus­pro­biert.

er­staun­lich: es hat auf an­hieb ge­klappt (app öff­nen, vor­ge­schla­ge adres­se stimm­te, auch die haus­num­mer, „be­stel­len“ kli­cken, fra­ge ob die be­stel­lung ernst­ge­meint ist be­stä­ti­gen, kurz war­ten, be­stä­ti­gung er­hal­ten).

prak­tisch: es wird an­ge­zeigt wie der ta­xi­fah­rer heisst, wo er ge­ra­de ist und wie lan­ge es dau­ert bis er da ist.

be­son­ders prak­tisch: die an­ge­zeig­te zeit bis zur an­kunft des ta­xis stimmt. aus dem haus ge­hen und im glei­chen mo­ment das taxi vor­fah­ren se­hen ist ziem­lich prak­tisch.

wenn das im­mer so gut klappt, müs­sen sich die klas­si­schen ta­xi­zen­tra­len warm an­zie­hen.

am ende kann man den ta­xi­fah­rer be­wer­ten. ich fra­ge mich, ob der ta­xi­fah­rer am ende den fahr­gast auch be­wer­ten kann.


der ver­metz­te hei­li­ge

felix schwenzel


Photo by felix schwenzel in St Petri Kirche. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

der ver­metz­te hei­li­ge


wür­de durch schwei­gen

felix schwenzel

ich glau­be chris­ti­an wulff soll­te ein paar schlü­cke ti­ger­blut trin­ken und blei­ben. al­lei­ne schon um dem schmie­ri­gen kai diek­mann nicht den tri­umph zu gön­nen, künf­tig be­haup­ten zu kön­nen, dass er prä­si­den­ten stür­zen kön­ne. der leicht hys­te­ri­schen pres­se ins­ge­samt gönn­te ich ei­nen rück­tritt auch nicht. nicht da­für. wulffs fehl­trit­te sind al­le­samt irre pein­lich und of­fen­ba­ren eine völ­li­ge un­fä­hig­keit men­schen hin­ter sich zu brin­gen und sich po­si­tiv dar­zu­stel­len. aber mei­ner mei­nung nach sind sie kein rück­tritts­grund.

po­li­tisch be­gab­ten men­schen bie­ten sol­che skan­da­le die mög­lich­keit sich zu stär­ken, un­ter­stüt­zer zu ge­win­nen und sich zu pro­fi­lie­ren. wulff kann das nicht. er be­wegt sich auf dem po­li­ti­schen par­kett wie ein klein­kind. nied­lich, aber un­ge­schickt.

nur we­gen die­ser un­ge­schick­lich­keit, bzw. wulffs un­fass­bar schlech­ten kri­sen­ma­nage­ment, er­schei­nen sei­ne fehl­trit­te so em­pö­rend. aus der di­stanz, zum bei­spiel in ein, zwei jah­ren, be­trach­tet, wird das je­dem auf­fal­len: „war­um ha­ben wir uns dar­über auf­ge­regt, statt zu la­chen?“

nein. die pres­se­frei­heit hat wulff mit sei­nem an­ruf bei diek­mann nicht mal im an­satz ge­fähr­det. dass es bei wulffs an­ruf bei diek­mann nicht um pres­se­frei­heit geht, stellt max stein­beis schön her­aus:

Die Pres­se­frei­heit, die mir wich­tig ist, ist nicht die Frei­heit von Herrn Diek­mann, von An­ru­fen der Op­fer sei­ner Me­tho­den ver­schont zu blei­ben, auch nicht, wenn die­se höchs­te Staats­äm­ter be­klei­den. So­lan­ge er ihm nicht die Po­li­zei auf den Hals schickt, soll er von mir aus Herrn Diek­mann Tag und Nacht an­ru­fen.

auch die vor­teils­nah­me oder -gabe im amt hat wulff si­cher nicht wei­ter­ge­trie­ben als je­der an­de­re mi­nis­ter­prä­si­dent vor ihm in ha­no­ver. er ist nur nicht fä­hig sie so gut zu ver­tu­schen vor­teil­haft dar­zu­stel­len.

dass wulff un­fä­hig und lang­wei­lig ist, war be­reits vor sei­ner wahl zum bun­des­prä­si­den­ten je­dem klar. dass er in den letz­ten 3 wo­chen den be­weis da­für ge­lie­fert hat, ist kein rück­tritts­grund.

wulff soll­te (und wird) jetzt nicht zu­rück­tre­ten. er soll­te aber von nun an schwei­gen. den rest sei­ner amts­zeit schwei­gend — so kann ich mir wulff so­gar ganz prä­si­di­al und wür­de­voll vor­stel­len:

wullf schweigt er­neut zu den ge­gen ihn er­ho­be­nen vor­wür­fen. wulff schweigt zur ta­ges­po­li­tik. wulff macht staats­be­su­che und spricht kein wort. er gibt in­ter­views und sagt kein wort. er schweigt die neu­jahr­an­spra­che. er er­nennt und ent­lässt schwei­gend mi­nis­ter. und un­ter­schrei­ben tut er eh nix. das wäre mal was.

aber zu­rück­tre­ten und den jour­na­lis­ten­dar­stel­lern im sprin­ger-ver­lag ei­nen tri­umph gön­nen? das nicht zu­zu­las­sen, ist wulff der ge­sell­schaft schul­dig.


ge­ro, der al­te auf­reis­ser

felix schwenzel

jun­ge, jun­ge. das hät­te ich nicht ge­dacht. gero von ran­dow ist nicht mehr der jüngs­te, aber was für ein auf­reis­ser! wo wir nor­mal­sterb­li­chen schon über­for­dert sind, in ge­müt­li­chen, de­mo­kra­tisch und rauch­frei ge­führ­ten gast­stät­ten jun­ge frau­en ken­nen­zu­ler­nen, schafft es gero von ran­dow mit­ten in den tu­ne­si­schen re­vo­lu­ti­ons­wir­ren, in trä­nen­gas­schwa­den gar, eine jun­ge („sie war 20 jah­re alt“), gut­aus­se­hen­de („sie war hübsch und hat­te lan­ge haa­re“) und tap­fe­re jun­ge frau ken­nen­zu­ler­nen. gero von ran­dow:

Safa lern­te ich im Ja­nu­ar 2011 in Tu­nis ken­nen, da war sie 20 Jah­re alt und der Dik­ta­tor noch an der Macht. Sie stand an eine Mau­er ge­lehnt, zit­ternd und wei­nend, in­mit­ten ei­ner Schwa­de aus Trä­nen­gas. Tap­fe­re jun­ge Leu­te wa­ren das, die im Po­li­zei­staat Ben Alis de­mons­trier­ten; etwa 300 von ih­nen star­ben wäh­rend der Re­vo­lu­ti­on.

wer nichts ge­gen trie­fen­den pa­thos und über­mäs­si­gen ge­brauch von aus­ru­fe­zei­chen hat, kann hier wei­ter­le­sen: „Fast ein Jahr spä­ter woll­te ich Safa wie­der­se­hen. […] Ob ich sie wie­der­erken­nen wür­de?

[ich kann das we­gen mei­ner pa­thos-all­er­gie lei­der nicht wei­ter­le­sen. ob­wohl der text viel­leicht auch der pa­thos-hy­per­sen­si­bi­li­sie­rung dient?]


ham­burg abend

felix schwenzel


sta­te of con­fu­si­on

felix schwenzel

teil ei­ner ant­wort auf die fra­ge, wie es sei, wenn man hö­he­re ma­the­ma­tik ver­stün­de („what is it like to have an un­der­stan­ding of very ad­van­ced ma­the­ma­tics?“, /via).

One of the main skills of re­se­arch sci­en­tists of any type is kno­wing how to work com­for­ta­b­ly and pro­duc­tively in a sta­te of con­fu­si­on.

das passt ja su­per. so ge­se­hen bin ich voll der wis­sen­schaft­ler. ich kom­me gut und pro­duk­tiv zu­recht mit mei­ner ah­nungs­lo­sig­keit und der ver­wor­ren­heit der mei­ner welt. ob­wohl ich es ein biss­chen dif­fe­ren­zie­ren wür­de:

ich möch­te ger­ne al­les wis­sen, kann aber gut da­mit le­ben, nicht al­les zu ver­ste­hen.

dazu passt im wei­tes­ten sin­ne, was mar­kus spath schreibt: mit ah­nungs­lo­sig­kiet muss man le­ben ler­nen, ge­nau so wie mit dem in­for­ma­ti­ons­über­fluss.


links vom 06.01.2012

felix schwenzel

  zeit.de: Si­che­rungs­ver­wah­rung: Un­ter Men­schen

Fast drei­ßig Jah­re hat der Si­che­rungs­ver­wahr­te Hans-Pe­ter Mül­ler im Ge­fäng­nis ge­ses­sen. Dann brach­te der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te ihm und sieb­zig an­de­ren Ver­wahr­ten die Frei­heit. In Ham­burg ver­sucht Mül­ler seit­her, in die Ge­sell­schaft zu­rück­zu­keh­ren. Aber die will ihn nicht.

  faz.net: Ja­pa­ni­sche Ar­chi­tek­tur als Vor­bild: Der Fluch des Ei­gen­heims
ni­klas maak:

Die Le­bens­pla­nun­gen än­dern sich, die so­zia­len Ri­tua­le, die öko­no­mi­schen Be­din­gun­gen än­dern sich - nur die ar­chi­tek­to­ni­sche Hül­le bleibt. Nicht nur Wulff ist Op­fer die­ser Dis­kre­panz ge­wor­den. Dass kei­ne Al­ter­na­ti­ven in Sicht schei­nen, hat sei­ne Grün­de auch in den kom­mer­zi­el­len In­ter­es­sen ei­ner Bau­in­dus­trie, die gut an den Ein­fa­mi­li­en­haus­wür­feln auf der Wie­se und den de­pri­mie­ren­den Apart­m­ent­rie­geln in der Stadt ver­dient und nichts mehr fürch­tet als die Fra­ge: Wie könn­ten wir noch woh­nen?

sehr gute ge­dan­ken zur spies­sig­keit un­se­rer ar­chi­tek­tur (vi­sua­li­siert am sym­bol für spies­sig- und ver­klemmt­heit schlecht­hin: chris­ti­an wulff) und dass es nö­tig ist das ver­hält­nis von öf­fent­lich­keit, öf­fent­li­chem raum, pri­vat­heit und in­ti­mi­tät nicht nur im vir­tu­el­len, son­dern auch im stadt­raum neu zu den­ken.

  t3n.de: Mega-Trends 2012: Das sa­gen Ex­per­ten vor­aus
kos­mar sagt die zu­kunft vor­aus:

Der Trend zu Re­spon­si­ve De­sign und Pro­gres­si­ve Enhance­ment wird über­tra­gen von der rein tech­ni­schen Lauf­zeit­um­ge­bung auf die Nut­zungs­sitau­ti­on des Men­schen. Sen­so­ren, dy­na­mi­sche und sta­ti­sche Pa­ra­me­ter und Er­kennt­nis­se aus Tar­get­ting-Da­ten wer­den auf In­halt und Funk­ti­on von An­ge­bo­ten, Apps, Diens­ten Ein­fluß neh­men. War­um ei­nem Nut­zer Vi­de­os an­bie­ten, der ge­ra­de im (z.B.) O2-Netz in der Groß­stadt ist, wenn man doch aus den Sen­so­ren­da­ten und Er­fah­rung weiß, dass sie das Vi­deo nicht se­hen will oder kann. Das pas­siert na­tür­lich schon heu­te, wenn ein Shop ei­ner Rent­ne­rin abends ein an­de­res An­ge­bot macht, als ei­nem Teen­ager am Vor­mit­tag. Doch es wird eine neue Di­men­si­on er­rei­chen und durch nun zu­neh­mend in­di­vi­dua­li­sier­te SERPs wird sich SEO gründ­lich neu er­fin­den müs­sen.

eine wunsch­vor­stel­lung. eine wun­der­schö­ne. „re­spon­si­ve de­sign“ ist die bes­te er­fin­dung seit CSS. „pro­gres­si­ve enhance­ment“ habe ich noch nie vor­her ge­hört, wenn es aber das ist, was ich glau­be (wozu re­cher­chie­ren wenn man sich al­les zu­sam­men­rei­men kann), ist es das bes­te seit „de­gra­da­ti­on in grace“.

an­de­rer­seits: seit mich die ap­ple-kino-trai­ler-sei­te ges­tern frag­te, ob sie mei­nen stand­ort er­fah­ren dür­fe, um mir ki­nos mit dem film in der nähe an­zu­zei­gen, habe ich kurz ge­glaubt, dass das mit dem pas­sen­den tar­ge­ting viel­leicht doch kein wunsch­traum bleibt. als die ki­no­an­zei­ge dann aber ei­nen feh­ler mel­de­te merk­te ich: das dau­ert noch.

auch wun­der­schön for­mu­liert sind kos­mars fol­lo­wups:

Ap­ple er­fin­det Goog­le TV neu und mischt TV und Hol­ly­wood kom­plett auf.


Photo by felix schwenzel in Große Bergstraße - Altona. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ge­mü­se


links vom 05.01.2012

felix schwenzel

  don­dah­l­mann.de: Best of Twit­ter - 2011

  stutt­mann-ka­ri­ka­tu­ren.de: Glatt­eis

  stutt­mann-ka­ri­ka­tu­ren.de: Wullf ruft an

wulff ruft an

  hackr.de: Pinn­wand.me
mar­kus spath trifft den na­gel auf dem avos-zeh:

was avos tun hät­te sol­len: de­li­cious als drop­box für book­marks zu ree­ta­blie­ren; ein rock­so­li­des ba­ckend und eine hoch­per­for­man­te API, mehr hät­te es nicht ge­braucht; auf der web­sei­te hät­ten sie sich aus­to­ben kön­nen, für die tra­di­tio­na­lis­ten hät­ten sie ja das alte in­ter­face als op­ti­on be­hal­ten kön­nen, für die ge­eks hät­ten sie scripts zum diy von in­ter­faces be­reit­stel­len kön­nen; und mit ein we­nig zu­cker für ent­wick­ler und ge­duld hät­ten sie vl. den de­li­cious but­ton über­all dort­hin ge­bracht, wo jetzt send to twit­ter oder in­sta­pa­per lau­ert, und zwar als uni­ver­sel­ler schalt­kreis im strom, wo­für es sich auf­grund der of­fe­nen struk­tur ja seit jah­ren auf­drängt, das hat ja nur ya­hoo ver­sem­melt

API, schnitt­stel­len, ent­wick­ler­freund­lich­keit hin­ten, kli­cki-bun­ti vor­ne. das wärs ge­we­sen. jetzt is­ses pin­board. fehlt ei­gent­lich kaum noch ei­ner von den üb­li­chen ver­däch­ti­gen.

  blog-cj.de: Wie ich mal beim Kar­rie­rehel­fer bei­na­he kei­nen Job fand
chris­ti­an ja­ku­betz such­te per so­cial me­dia eine neue be­ruf­li­che her­aus­for­de­rung:

Falls Sie sich in den ver­gan­ge­nen Ta­gen et­was über mei­ne pe­ne­tran­ten Pos­tings in di­ver­sen so­zia­len Netz­wer­ken ge­wun­dert ha­ben, wür­de ich Sie jetzt erst­mal ger­ne be­ru­hi­gen: Nein, ich su­che kei­nen Job, ich will mich be­ruf­lich nicht ver­än­dern. Lieb von Ih­nen, wenn Sie an mich ge­dacht ha­ben -- und sor­ry, wenn ich Ih­nen ggf. et­was Mühe be­rei­tet ha­ben soll­te, aber das war ein Fake. Ein Selbst­ver­such. Über die Wun­der­wir­kun­gen von So­cial Me­dia, Net­wor­king und die Ver­spre­chun­gen, man müs­se bei­na­he nichts mehr tun, weil durch so­zia­le Net­ze al­les von al­lei­ne zu uns kommt.

mit dem feed­back war er nicht zu­frie­den:

Aus­beu­te an halb­wegs ernst­haf­ten Jobs: null.

ich habe mei­ne frau, mei­nen job und vor­ges­tern ein wirk­lich in­ter­es­san­tes woh­nungs­an­ge­bot über so­cial me­dia das in­ter­net ge­fun­den. und ein paar sehr gute freun­de auch. oder sie mich. und ich ken­ne vie­le, de­nen es ähn­lich er­gan­gen ist oder er­geht. das in­ter­net ist eine so­zia­le wun­der­tü­te.

mir fiel zu chris­ti­an ja­ku­bet­z' ar­ti­kel spon­tan ein al­ter witz ein:

er­zählt ein mer­ce­des-fah­rer ei­nem man­ta-fah­rer in ner knei­pe, dass er sich für das ama­tu­ren­brett ne kris­tall­ku­gel ge­kauft hat. die sei su­per, im­mer wenn er ne an­hal­te­rin mit­näh­me, wür­de die ir­gend­wann fra­gen, was das denn für eine ku­gel sei, man käme ins ge­spräch und meis­tens lan­de man dann spä­ter zu­sam­men im bett.

der man­ta-fah­rer in be­geis­tert und kauft sich die glei­che kris­tall­ku­gel, mon­tiert sie aufs ama­tu­ren­brett und war­tet auf die nächs­te ge­le­gen­heit. ir­gend­wann nimmt er tat­säch­lich eine an­hal­te­rin mit. be­tre­te­nes schwei­gen. mi­nu­ten­lang. ir­gend­wann, nach 10, 20 mi­nu­ten räus­pert sich die an­hal­te­rin und fragt: „was ist denn das für ne ku­gel?“. der man­ta-fah­rer ent­geg­net: „wills­te fi­cken?“

ja, man kann abends aus­ge­hen und man­che fin­den je­des­mal je­man­den zum one-night-stan­den. ist mir nie pas­siert, ob­wohl ichs manch­mal pro­biert habe. trotz­dem wür­de ich knei­pen und al­ko­hol nicht ihre po­ten­zi­el­le one-night-stand-för­dern­de wir­kung ab­spre­chen. im ge­gen­teil.

oder an­ders ge­sagt: wer es nicht schafft mit nem ham­mer ei­nen na­gel in die wand zu klop­pen, soll­te we­der dem ham­mer, noch der wand die schuld dar­an ge­ben.


links vom 04.01.2012

felix schwenzel

  blog.riv­va.de: Ein neu­es Jahr
j sei dank! ein wei­te­res jahr riv­va!

  hei­se.de/tr: Wie Eu­ro­pa bei­na­he das In­ter­net er­fand
be­hör­den und staat­li­che re­gu­lie­rung sind gift für in­no­va­ti­on. no­tiz an mich selbst: gute ar­gu­men­te für staat­li­che re­gu­la­ti­on des in­ter­nets su­chen.
(der tech­no­lo­gy-re­view-ar­ti­kel ist aber sehr le­sens­wert.)

  blog.koehn­topp.de: Da­ten­schutz­thea­ter: Die in­for­mier­te Zu­stim­mung
kris­ti­an köhn­topp, wie im­mer sehr le­sens­wert über sein lieb­lings­the­ma „da­ten­schutz­thea­ter“:

Wie man sieht geht es also beim Da­ten­schutz nicht wirk­lich um den Schutz ir­gend­wel­cher Da­ten, son­dern um Ver­wal­tung der­sel­ben.

  then­ext­web.com: Wen­di Mur­doch's ve­ri­fied Twit­ter ac­count was a fake
me­di­en­kom­pe­tenz ist ein wunsch­traum.


ur­he­ber­un­rechts­be­wusst­sein

felix schwenzel

auch wenn der fol­gen­de text we­nig fra­ge­zei­chen be­inhal­tet, so glau­be ich, dass das vor al­lem fra­gen und kaum ant­wor­ten sind die ich an­zu­bie­ten habe. kon­kret geht es um ein ziem­lich be­scheu­er­tes foto, das laut goog­le-bil­der­su­che auf ein paar tau­send web­sei­ten ver­öf­fent­licht wur­de und des­sen fo­to­graf das nicht OK fand und ein paar blog­ger die das bild be­nutzt ha­ben eine rech­nung schrob. ole reiss­mann hat das für spie­gel-on­line auf­ge­schrie­ben. cars­ten her­ken­hoff ist ei­ner der be­trof­fe­nen blog­ger die das foto be­nutzt ha­ben, hat sei­ne sicht der din­ge hier auf­ge­schrie­ben.

hei­ke rost wie­der­um brach­te un­ter ei­nem goo­gle­plus-ar­ti­kel von enno park ein zi­tat von mir aus der brand­eins 12/2011 in den zu­sam­men­hang:

"Stimmt schon, es gibt kein Un­rechts­be­wusst­sein. Aber es gibt auch kei­ne Be­mü­hun­gen, ei­nes zu schaf­fen." schreibt +Fe­lix Schwen­zel . Wir ha­ben "kein mo­ra­li­sches Pro­blem"? Die Kom­men­ta­re zu ei­nem ak­tu­el­len Fall spre­chen da lei­der eine ganz an­de­re Spra­che.
Als Bei­spiel ge­nannt: http://www.spie­gel.de/netz­welt/web/0,1518,806756,00.html

dar­auf­hin habe ich das hier drun­ter ge­schrie­ben:

es gibt ein su­per bei­spiel da­für, wie man es schafft ein un­rechts­be­wusst­sein zu schaf­fen — oder ge­nau­er, wie man es schafft den wert di­gi­tal ver­trie­be­ner schöp­fun­gen zu vi­sua­li­sie­ren. lou­is ck hat ge­zeigt wie es geht: et­was an­bie­ten was nicht ka­putt­ge­DRMt ist, über­all ab­spielt (wert) und dar­auf hin­zu­wei­sen, dass man an das gute im men­schen glaubt (re­spekt) und die das die men­schen frei­wil­lig zah­len (be­reit­schaft), wenn man sie drum bit­tet und es ih­nen ein­fach macht (kom­fort).

ge­nau so er­reicht man un­rechts­be­wusst­sein, bzw. re­spekt vor dem künst­ler und dem werk: in­dem man die kun­den eben­so re­spekt­voll be­han­delt, ih­nen den wert der ei­ge­nen ar­beit klar­macht und ih­nen so eine mo­ti­va­ti­on und grund zu zah­len gibt.

das was der fo­to­graf bei cars­ten her­ken­hoff macht wirkt eher kon­tra­pro­duk­tiv auf das un­rechts­be­wusst­sein. ja, klar, der fo­to­graf, sein werk wur­de re­spekt­los be­han­delt, aber er be­han­delt sei­ne kun­den, also leu­te die sei­ne bil­der nut­zen wol­len auch ten­den­zi­ell re­spekt­los. der hin­weis auf die un­recht­mäs­sig­keit der bild­nut­zung er­scheint vor dem hin­ter­grund der tau­send­fa­chen ur­he­ber­rechts­ver­let­zung (laut goog­le bil­der­su­che) ein biss­chen welt­fremd. de­fak­to ist sein ur­he­ber­recht nicht durch­setz­bar. es doch zu tun — auf eine art und wei­se die den ein­druck ver­mit­telt ein paar doo­fe die vir­tu­el­le rech­nung für tau­sen­de zah­len zu las­sen — hilft we­der bei der schaf­fung von un­rechts­be­wusst­sein, noch bei der schaf­fung von re­spekt ge­gen­über den wer­ken von fo­to­gra­fen. es ist die glei­che tak­tik mit der sich die mu­sik- film- und neu­er­dings auch buch­in­dus­trie in die scheis­se rei­ten: nicht mit re­spekt, ver­ständ­nis und auf au­gen­hö­he den kun­den ge­gen­über­tre­ten, son­derm dro­hen, kla­gen, auf sei­nen rech­ten be­stehen und mond­prei­se ver­lan­gen.

ju­ris­tisch ist das al­les ein no­brai­ner. der fo­to­graf ist im recht, so wie die un­ter­hal­tungs­in­dus­trie. lang­fris­tig durch­set­zen kön­nen ur­he­ber ihre rech­te aber nur, wenn sie ihre kun­den über­zeu­gen, dass es gute grün­de gibt sie für ihre ar­beit zu ent­loh­nen und sie so von ei­nem unrechs­be­wusst­sein über­zeu­gen, statt wie bis­her (ver­geb­lich) zu ver­su­chen, sie zu ei­nem un­rechts­be­wusst­sein zu prü­geln. wer­te bie­ten und nach­voll­zieh­bar dar­stel­len, re­spekt zei­gen, zah­lungs­be­reit­schaft mo­ti­vie­ren und es ein­fach ma­chen, an­ders geht es mei­ner mei­nung nach nicht.

ge­set­ze schaf­fen kein un­rechts­be­wusst­sein. da­für braucht es grün­de. lou­is ck hat wel­che ge­nannt. ge­set­ze die sich nicht durch­set­zen las­sen, er­schei­nen lä­cher­lich. ge­set­ze die sich nicht durch­set­zen las­sen mit un­ver­hält­nis­mäs­si­gen mass­nah­men (fil­ter, über­wa­chung, mas­sen­ab­mah­nun­gen, DRM) durch­zu­set­zen zu ver­su­chen er­regt un­ver­ständ­nis und zer­stört im schlimms­ten fal­le bür­ger­rech­te. so gehts auf dau­er ganz si­cher nicht.

ei­ner­seits.

an­der­seits ist die ar­gu­men­ta­ti­on von cars­ten her­ken­hoff und ei­ni­ger kom­men­ta­to­ren dort teil­wei­se auch wirk­lich haar­sträu­bend.

dass er das bild nicht auf sei­nem ser­ver lie­gen hat­te, son­dern es nur ein­ge­bet­tet hät­te. dass sich der fo­to­graf doch über so­viel wer­bung freu­en sol­le. dass der fo­to­graf kei­ne ver­lus­te er­lit­ten hät­te.

ei­ner­seits feixt die hal­be blogos­sphä­re, wenn eine blog­ge­r­ein dem bur­da ver­lag eine rech­nung schreibt, weil die sich ein­fach, ohne zu fra­gen, ein bild von ihr ge­klaut ha­ben, an­de­rer­seits soll die un­ge­frag­te nut­zung von bil­dern aber ir­gend­wie auch OK sein, wenn sie auf tumb­lr oder blogs er­folgt?

ich glau­be man kann die tat­sa­che, dass an­de­re mit den ei­ge­nen wer­ken geld ver­die­nen, durch­aus als ver­lust be­zeich­nen. das ar­gu­ment des bur­da-re­dak­teurs, die fo­to­gra­fin sol­le sich über die ab­ge­druck­ten bil­der freu­en, die sei­en ja wer­bung für sie und viel­leicht, wenn sie nicht klagt, kä­men auch fol­ge­auf­trä­ge raus, ist ge­nau­so bi­gott und ver­lo­gen wie die ar­gu­men­te ei­ni­ger kom­men­ta­to­ren auf toomuch­in­for­ma­ti­on.de. ich er­lei­de auch kei­nen ver­lust, wenn die bild­zei­tung ei­nes ta­ges un­ge­fragt mit mei­nem por­trait wirbt. trotz­dem ist es eine schwei­ne­rei. wächst ur­he­ber­un­rechts­be­wusst­sein nur im zu­sam­men­hang mit gros­sen ver­la­gen?


sie­he auch was mar­cel weiss schrob , oder was ich zum brand­eins ar­ti­kel da­mals schrob .


links vom 03.01.2012

felix schwenzel

  spie­gel.de: Wulff und die "Bild"-Zei­tung: Das Band ist zer­schnit­ten
ste­fan nig­ge­mei­er:

Mit be­mer­kens­wer­ter Plump­heit mach­te "Bild" Re­kla­me für Wulff und frag­te: "Re­gie­rungs­chef, Va­ter, Ge­lieb­ter und Noch-Ehe­mann - wie kriegt Chris­ti­an Wulff das bloß so pri­ma hin?" Wulff dank­te es dem Blatt mit Ex­klu­siv-In­for­ma­tio­nen und Ho­me­sto­rys. Im Som­mer 2006 öff­ne­te er den Re­por­tern sei­ne "schnee­wei­ße Ju­gend­stil-Vil­la": "Lie­bes-Glück un­term Dach: CDU-Wulff und sei­ne schö­ne Bet­ti­na". Ende 2007 konn­te "Bild" ju­beln: "Baby! Und jetzt wird ge­hei­ra­tet. In BILD lüf­ten Mi­nis­ter­prä­si­dent Chris­ti­an Wulff (CDU) und sei­ne Freun­din Bet­ti­na ihr schöns­tes Ge­heim­nis." (Zu die­sem Zeit­punkt war Wulff im­mer noch mit sei­ner ers­ten Ehe­frau ver­hei­ra­tet.)

ich weiss nicht wie man nach die­sem ar­ti­kel nicht zu ei­nem ste­fan nig­ge­mei­er fan­boy wer­den kann.

  be­hin­der­ten­park­platz.de: Was ich mir für 2012 von den Me­di­en wün­sche

  blog.nes­to­ria.co.uk: Why (and how) we'­ve swit­ched away from Goog­le Maps
/ via

  faz.net: Wulffs Dro­hung: Der An­ruf des Bun­des­prä­si­den­ten
nils mink­mar:

Für alle, die kei­ne Fans der „Bild“ sind, ist es schon schwer er­träg­lich zu ler­nen, dass der Bun­des­prä­si­dent das Blatt als eine Art Ver­fas­sungs­or­gan be­han­delt. Be­son­ders de­pri­mie­rend aber ist der Um­stand, dass er auch in die­ser ein­sei­ti­gen und ins­ge­samt über­sicht­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on zu kei­nem kla­ren Wort fä­hig ist.

Das De­pri­mie­ren­de an der gan­zen Kre­dit-von-Edith-Ge­schich­te ist der völ­li­ge Man­gel an po­li­ti­schem In­stinkt und sym­bo­li­schem Ge­spür. Dar­in gleicht Wulff dem frü­he­ren Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter zu Gut­ten­berg. Bei­de ver­such­ten, sich trotz un­zu­rei­chen­der Mit­tel ei­nen bür­ger­li­chen Auf­stiegs­traum zu ver­wirk­li­chen. Gut­ten­berg fehl­te die Zeit für eine Dis­ser­ta­ti­on, Wulff fehl­te das Geld für sein Haus.

nils mink­mar bringt das gan­ze elend des bun­des­prä­si­den­ten-dar­stel­lers wulff auf den punkt. das haupt­pro­blem ist mei­ner mei­nung nach aber gar nicht der „Man­gel an po­li­ti­schem In­stinkt und sym­bo­li­schem Ge­spür“ bei wulff, son­dern sei­ne klein­geis­tig­keit. es sind gar nicht die un­zu­rei­chen­den fi­nan­zi­el­len mit­tel, es ist wulffs un­fä­hig­keit selbst­be­wusst­sein ohne macht­in­si­gni­en zu spü­ren. es ist nicht die macht (sei­ner) wor­te oder oder sei­ner ta­ten oder sei­nes kön­nens die ihm selbst­be­wusst­sein ver­lei­hen, son­dern sei­ne äm­ter, sein haus, sei­ne frau, sei­ne ver­meint­li­che stel­lung. da­hin­ter ver­schanzt er sich und ver­klagt oder be­droht kri­ti­ker.

er merkt nicht, dass das amt ihm kei­ne wür­de ver­leiht, son­dern die art in der er es aus­füllt. und da er das amt nicht aus­füllt, ist da auch kein wür­de.

  kott­ke.org: Why is Ser­gey Brin so good at An­gry Birds?
gute fra­ge.

  taz.de: Pa­tent 0745254 und das Ehe­paar Bednar­ski: Die teu­re Li­zenz des Phil­ips-Kon­zerns
war­um der be­griff des geis­ti­gen ei­gen­tums ein kampf­be­griff ist, teil 932842. oder ge­nau­er: war­um der an­geb­li­che schutz von an­geb­li­chem geis­ti­gem ei­gen­tum oft in den to­ta­len irr­sinn führt. / via don­dah­l­manns face­book-dings

  ta­ges­spie­gel.de: "Das Par­la­ment ist doch nicht der Ort, um schö­ne Blu­men zu zei­gen"
in­ter­es­san­te ein­sich­ten in das kunst- und ge­schichts­ver­ständ­nis un­se­rer par­la­men­ta­ri­er. be­son­ders be­mer­kens­wert, mit dem künst­ler re­det nie­mand, von der be­schä­di­gung der ar­beit (und der re­pa­ra­tur) hat er vom ta­ges­spie­gel er­fah­ren.