„die dümms­ten aut­fah­rer“?

felix schwenzel

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die agen­tur hat im­mer recht

felix schwenzel

hier scheint ull­rich wi­ckert ir­gend­ein zoo­mer.de-re­dak­teur wohl ver­ges­sen zu ha­ben „ge­gen­zu­che­cken“, zu­min­dest mal in ei­nem wör­ter­buch, sagt gün­ter im haupt­stadt­blog. ich schi­cke auch ein paar gramm skep­sis in die pots­dam­mer stras­se.


der un­ter­schied zwi­schen sonn­ta­gen und mon­ta­gen

felix schwenzel

ich kom­me mir heu­te leicht feuil­le­to­ni­siert vor:

(zäh­lung feedb­ur­ner, stand 25.02.2008, 14:41h)

wo­bei das ei­gent­lich bes­ser ist, als ges­tern:

„scheis­se“, „wich­sen“, „gei­ler arsch“ (zäh­lung feedb­ur­ner, stand 24.02.2008, 10:25h)

[links: per­len­tau­cher.de, spie­gel.de, sued­deut­sche.de]


„dumm­schwät­zer“, „gut­mensch“, „träu­mer“

felix schwenzel

man kann ba­rack oba­ma ja für ei­nen „sym­pa­thi­schen Dumm­schwät­zer“ oder „Gut­men­schen“, „Fluf­fi­gen Red­ner, aber Träu­mer“ hal­ten, aber so ganz ver­träumt kann ich ihn, nach­dem ich die­ses in­ter­view aus dem jah­re 2002 zu sei­ner po­si­ti­on zum irak-krieg ge­se­hen habe, nicht fin­den.


ix hab kei­ne ah­nung

felix schwenzel

etcpp:

Wenn man eine Ah­nung hat, ein­fach mal die Klap­pe hal­ten.

fol­ge-mag.com, ix und watch­ber­lin

felix schwenzel

am sonn­tag las ich in der fas ei­nen ar­ti­kel über frerk lintz und sein am­bi­tio­nier­tes pro­jekt fol­ge-mag.com. ge­fragt nach an­de­ren web­sei­ten die vi­de­os on­line an­bie­ten, sag­te er un­ter an­de­rem:

„watch ber­lin?“ bes­ser mal ein gu­tes vi­deo ma­chen als fünf schlech­te.

ix fühl­te mich di­rekt an­ge­spro­chen. „ach du scheis­se“ dach­te ich und dass ich un­be­dingt schrei­ben müss­te: „ich dach­te das merkt kei­ner.“ eine ast­rei­ne ver­dei­di­gungs­stra­te­gie, de­fen­siv zu­ge­ben dass nicht al­les was ich selbst und an­de­re auf watch­ber­lin ma­chen su­per ist und gleich­zei­tig zwi­schen der zei­le an­deu­ten, dass ja auch durch­aus gu­tes da­bei ist. im ar­ti­kel der frank­fur­ter all­ge­mei­nen sonn­tags­zei­tung (lei­der nicht on­line, kann sich nur noch um jah­re han­deln bis auch die faz merkt, dass man mit ei­nem of­fe­nen ar­chiv mehr um­sät­ze macht als mit kos­ten­pflich­ti­gen ar­ti­keln) wur­de lintz pro­jekt enorm ge­lobt. das „schöns­te“ und „in­tel­li­gen­tes­te me­di­en­for­mat“ das im mo­ment in deutsch­land zu fin­den sei, „blog­ger“ über­schlü­gen sich vor be­geis­te­rung, „un­er­reicht im in­ter­net“, „erst­klas­sig pro­du­ziert“. ich ent­schied mich beim le­sen des ar­ti­kels, das pro­jekt auch toll zu­fin­den.

ges­tern hab ich mir das fol­ge-mag dann mal an­ge­schaut: in der tat, al­les ist wun­der­schön, die site so wie ich es mag, ein­fach, viel weiss­raum, ein un­prä­ten­tiö­ses lay­out, al­les sehr ge­schmack­voll und ge­die­gen. ich habe mir dann ges­tern abend die fol­gen mit axel prahl und klaus fie­he an­ge­schaut. viel­leicht war mei­ne wahl un­klug, denn ich fand die bei­den fil­me so über­kan­di­delt und dick auf­ge­tra­gen, dass ich kei­nen der bei­den bis zum ende er­trug. viel­leicht wa­ren die bei­den prot­ago­nis­ten auch zu selbt­ver­liebt, der schnitt zu prä­ten­ti­ös und pa­the­tisch und zu ge­wollt schön — ich er­trug es nicht.

mir kam kurz der ge­dan­ke, ob es manch­mal nicht bes­ser sei, die din­ge ein­fach hin­zu­rot­zen, din­ge ein­fach zu ma­chen, auch wenn man weiss, man könn­te es bes­ser, es ein­fach so las­sen wie es kommt. blog­gen, ins in­ter­net schrei­ben ist oft so: ei­nen ge­dan­ken aus­spre­chen, auch wenn er nicht per­fekt aus­for­mu­liert ist oder hun­dert­pro­zen­tig durch­dacht ist. sich auf die idee kon­zen­trie­ren und nicht auf die form. kei­nen, aus­ser den in­ne­ren, zwän­gen nach­ge­ben zu müs­sen. zu feh­lern, zur im­per­fek­ti­on ste­hen kön­nen, sie aus­hal­ten. auf recht­schrei­bung scheis­sen. nicht al­les so lan­ge fei­len, bis alle kan­ten rund sind und al­les eins zu eins in ein buch oder eine fern­seh­sen­dung oder ei­nen zei­tungs­ar­ti­kel über­nom­men wer­de könn­te. die ge­dan­ken die man hat ein­fach raus­hau­en, ob­wohl man ahnt, dass man es ein paar mo­na­te spä­ter be­reu­en wür­de. ich mag ge­nau das am in­ter­net. man kann den men­schen beim wach­sen, beim dumm­hei­ten be­ge­hen, beim zwei­feln zu­schau­en.

und jetzt das: wun­der­schö­ne bil­der, auf den schnitt pas­sen­de mu­sik, auf­wen­digs­te split­screens, durch­in­sze­niert bis ins letz­te de­tail und doch nix drin, zu­min­dest für mich.

heu­te habe ich mir die sei­te noch­mal an­ge­guckt und den film über den ber­li­ner koch otto pfeif­fer ge­se­hen. ich fand den film gut. kur­ze, knap­pe schnit­te, kei­ne über­trie­be­ne in­sze­nie­rung, schö­ne bil­der und nicht zu viel brim­bo­ri­um. das 5-mi­nu­ten-por­trait hat mir rich­tig gut ge­fal­len. ich fürch­te die 15-mi­nu­ten-ver­si­on nicht zu er­tra­gen, des­halb be­las­se ich es bei der 5-mi­nu­ten-ver­si­on.

ich habe jetzt kom­plett aus dem auge ver­lo­ren, was ich ei­gent­lich sa­gen woll­te, wahr­schein­lich woll­te ich recht­fer­ti­gen, dass es auch schlech­tes ge­ben muss, dass es durch­aus reiz­voll sein kann sich in die scheis­se zu set­zen oder ei­nem da­bei zu­zu­se­hen. oder dass im in­ter­net platz für al­les ist, für das in­sze­nier­te und hoch­wer­ti­ge, aber auch für das schlech­te, den müll — und dass eben auch der müll sei­nen reiz ha­ben kann.

kurz, was ich ei­gent­lich sa­gen woll­te, das bes­te an die­sem watch­ber­lin-film, der am mon­tag bei der vor­stel­lung von zoo­mer.de ent­stand, ist die kür­ze. es dau­ert nur knapp 3 mi­nu­ten. ul­rich wi­kert kommt dar­in vor, man sieht, dass ich fra­gen stel­len kann, aber nicht nach­ha­ken, man sieht wie ich mich nicht ent­schei­den kann und wie ich stamm­le. viel­leicht muss man ein­fach fünf schlech­te vi­de­os ma­chen und dann mal wie­der ein gu­tes?

vi­deo bei watch­ber­lin (flv-di­rekt­link).


ba­rak oba­ma

felix schwenzel

ganz her­vor­ra­gen­der text von chris­ti­an haw­key über die rhe­to­rik von ba­rak oba­ma. ei­gent­lich ein lan­ger, tol­ler text über ei­nen ein­zi­gen satz von ba­rak oba­ma: „Wir sind die­je­ni­gen, auf die wir ge­war­tet ha­ben.“

apro­pos ba­rak oba­ma und die kraft der wor­te. ich bin jetzt schon ei­ni­ge mo­na­te be­geis­tert von „bos­ton le­gal“ und nach drei staf­feln däm­mert mir lang­sam, dass das kei­ne an­walts­se­rie ist, son­dern eine fern­seh­sen­dung die ei­nem die kraft der rhe­to­rik vor au­gen führt. klingt pa­the­tisch, is­ses auch, aber die­se sen­dung zeigt ei­nem, dass es recht oder un­recht ei­gent­lich gar nicht gibt, son­dern nur gute oder schlech­te ar­gu­men­te.

fas­zi­nie­rend fin­de ich auch im­mer wie­der den be­zug zu ak­tu­el­len the­men. in staf­fel 3 (fol­ge 20 „gu­i­se’n dolls“) un­ter­hal­ten sich alan shore (AS) und den­ny cra­ne (DC) auf den­ny cra­nes bal­kon über ba­rak ob­ma­ma und hil­la­ry clin­ton:

AS: do you think you’re a ra­cist, den­ny?

DC: not … i don’t know.
DC: do you think it’s ra­cist to say a man sounds black?

AS: i think it’s more of­fen­si­ve to say street or ur­ban when the in­fe­rence is you mean black.

DC: so what do you say?

AS: well, ba­rack oba­ma re­fer­red to the black sound as a black idi­om more like jazz and less like a set score.

DC: they let him get away with that?

AS: evi­dent­ly.

DC: i might vote for him, you know?

AS: oba­ma?

DC: any­bo­dy in ame­ri­ca can grow up to be pre­si­dent. that’s what i say. ex­cept hil­la­ry. she wins, i puke.

AS: [nach­denk­lich] ba­rack oba­ma.

DC: hand­so­me, gre­at pho­to op. i don’t know what he stands for. be a per­fect pre­si­dent. he speaks per­fect white as well as black. you never he­ard me say that.

AS: what about mc­cain?

DC: he speaks bush now. can’t win.

AS: oba­ma is against the war now, you know?

DC: so am i. it’s bor­ing. i’m re­a­dy for a new war. time to blow up iran. they got sad­dam. now they got­ta get imi­na dou­che bag. and that nut­job in north ko­rea. they both got­ta go. and not be­cau­se they’re not white.

AS: okay.
AS: den­ny, does it bo­ther you at all that ame­ri­ca is so ha­ted by teh rest of the world the­se days?

DC: well of cour­se it does, alan. just can’t plea­se ever­y­bo­dy. bet­ter to just --

AS: blow them up.

DC: exact­ly. and not be­cau­se they’re not white.

AS: no.

[mu­sik]

ich lie­ge ja manch­mal rich­tig. ich bin si­cher dies­mal auch: der nächs­te prä­si­dent in den USA heisst ba­rak oba­ma.

[apro­pos wil­liam fuck­ing shat­ner]


„gay­lord fock“

felix schwenzel

so könn­te das was wer­den, mit dem „vi­ra­lenmar­ke­ting.


ix über fe­lix schwen­zel

felix schwenzel

pe­ter turi oder „Val­ley1971“ oder sonst­wer der auf turi2 sa­chen macht, hat heu­te die­ses vi­deo auf das turi2 vor­pro­dukt2 ge­stellt, mit der bit­te an den „lie­ben“ pe­ter s. das vi­deo „am Mitt­woch, 20.2., um 11.00 Uhr“ auf turi2 „hoch­zu­stel­len“. bis es da ist kann man mich und mei­ne ant­wor­ten auf pe­ter tu­ris fra­gen hier se­hen.

[mer­ce­des bunz hat die glei­chen fra­gen be­ant­wor­tet]

turi2 hat das vor­pro­dukt2 ge­löscht. aber nicht ganz. den film kann man hier im­mer noch an­gu­cken oder nach dem klick. wer mer­ce­des bunz se­hen möch­te, soll­te das hier kön­nen.

[nach­trag 19.02.2008]
die­ses vi­deo hat nichts mit mir zu tun, könn­te man mei­nen. hat es wirk­lich nicht. es ist ein igel.

[nach­trag 20.02.2008]
jetzt ist der film auch auf turi2 zu se­hen.


un­er­wünsch­te wer­bung zu­rück zum ab­sen­der

felix schwenzel

man muss we­gen un­er­wünsch­ter wer­bung ja nicht gleich ab­mah­nen. man könn­te den schrott den ei­nem die post un­ge­fragt und un­er­wünscht im­mer sams­tags in den brief­kas­ten stopft ein­fach zu­rück­schi­cken. ein un­ge­heu­er be­frei­en­des ge­fühl, nicht nur für die alt­pa­pier-ton­ne.

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zoo­mer.de

felix schwenzel

heu­te, kurz nach mit­ter­nacht hat der holtz­brinck-ver­lag sein neu­es nach­rich­ten­por­tal zommr.de zooomr.com zoo­mer.com zom­mer.de zoo­mer.de ge­star­tet. ich hab mir das ding dann heu­te früh an­ge­schaut und gleich ge­dacht: „oh toll, eine neu­es nach­rich­ten­por­tal. da hab ich echt drauf ge­war­tet.“ in deutsch­land ist man ja chro­nisch un­ter­ver­sorgt mit nach­rich­ten. nor­ma­ler­wei­se hät­te ich die sei­te links lie­gen las­sen und mich mei­nem rss-rea­der zu­ge­wandt. aber da ich um elf dazu ein­ge­la­den war, in die zoo­mer.de-re­dak­ti­on zu kom­men und mir das por­tal dort von den un­ge­fähr zwan­zig her­aus­ge­bern, ge­schäfts­füh­rern und chef- und on­line­re­dak­teu­ren vor­stel­len zu las­sen, habe ich mir die sei­te ein biss­chen ge­nau­er an­ge­guckt.

als ers­tes fiel mir auf, dass heu­te früh der zoo­mer.de-auf­ma­cher bis auf die über­schrift und die zu­sam­men­fas­sung iden­tisch mit dem auf­ma­cher auf ta­ges­spie­gel.de war (mitt­ler­wei­le scheint der zoo­mer.de-ar­ti­kel über­ar­bei­tet zu sein). auf ta­ges­spie­gel.de gabs noch ei­nen hin­weis, dass der ar­ti­kel von joerg vog­ler mit agen­tur-ma­te­ri­al zu­sam­men­ge­stöp­selt wur­de, auf zoo­mer.de fehl­te der hin­weis. zoo­mer.de-ge­schäfts­füh­rer pe­ter neu­mann und chef­re­dak­teur frank syré er­klär­ten mir spä­ter, dass die re­dak­tio­nen von ta­ges­spie­gel.de und zoo­mer.de iden­tisch sei­en und für bei­de sei­ten pro­du­ziert wer­de. ent­schei­dend sei, wenn ich die ant­wor­ten die auf mich ein­pras­sel­ten rich­tig ver­stan­den habe, dass die ziel­grup­pen für bei­de por­ta­le völ­lig un­ter­schied­lich sei­en und dass par­al­lel­ver­öf­fent­li­chun­gen auch ir­gend­wie nicht die re­gel sei­en und die ar­ti­kel auch nicht to­tal iden­tisch sei­en. mer­ce­des bunz schrieb noch wäh­rend der be­ant­wor­tung mei­ner fra­ge eine mail an joerg vog­ler, der auch gleich den hin­weis auf das agen­tur­ma­te­ri­al nach­trug. ge­lernt habe ich: bei zoo­mer.de kommt agen­tur­kram first. aber im­mer­hin ist der wil­le da, dau­raf spä­ter auch ei­ge­nes fol­gen zu las­sen.

heu­te früh war auch noch die­ses vi­deo auf der start­sei­te zu fin­den, in dem ul­rich wi­ckert, ei­ner der her­aus­ge­ber von zoo­mer.de, das neue por­tal er­klärt. auf­fäl­lig: ne­ben ziem­lich stei­len, sau­ber vor­ge­le­se­nen, the­sen eine to­tal dy­na­mi­sche news-mu­sik und kon­se­quen­tes durch­ge­du­ze:

nach­rich­ten aus po­li­tik, wirt­schaft und wis­sen, sport und un­ter­hal­tung. nach­rich­ten die euch wirk­lich in­ter­es­sie­ren. ihr ent­schei­det was wich­tig ist. […] glaub­wür­dig, ak­tu­ell, ge­gen­ge­checkt. zoo­mer.de ist kei­ne ge­druck­te zei­tung im netz, son­dern das ers­te ech­te in­ter­net-nach­rich­ten­por­tal. […] zoo­mer.de — wir ma­chen nach­rich­ten.

das mit dem „ge­gen­che­cken“ scheint ul­rich wi­ckert be­son­ders am her­zen zu lie­gen. schon in ei­nem ta­ges­spie­gel-in­ter­view vom 21. ja­nu­ar sag­te wi­ckert:

Bei zoo­mer.de wer­den Fak­ten je­doch ge­gen ge­checkt wie in je­der se­riö­sen Zei­tung, das ist wich­tig. Zwi­schen dem Blog­ger und dem Por­tal muss es ei­nen Fil­ter ge­ben.

wit­zi­ger­wei­se wie­der­hol­te er das fast wort­gleich in in ei­nem in­ter­view auf zoo­mer.de, das mit dem 18. fe­bru­ar da­tiert ist. das zur stei­len the­se num­mer zwei „ak­tu­ell“. ak­tu­ell ist, wo das ak­tu­el­le da­tum drauf steht. kann man so ma­chen.

das mit dem „ge­gen­che­cken“ und der „glaub­wür­dig­keit“ muss man dann viel­leicht auch erst mal ab­war­ten, ich mel­de lei­se zwei­fel an, dass man jede agen­tur­mel­dung ge­gen­checkt. auch mei­nen ein­wand ob man denn je­den be­nut­zer­kom­men­tar auf sei­nen wahr­heits­ge­halt ge­gen­che­cken wür­de wur­de nicht so ganz be­frie­di­gend be­ant­wor­tet. zwar wür­den alle kom­men­ta­re vom „com­mu­ni­ty ma­nag­ment“ ge­gen­ge­le­sen und zwei­fel­haf­te kom­men­ta­re ent­fernt, aber ob das reicht um so eine stei­le the­se auf­zu­stel­len?

um das mit der glaub­wür­dig­keit nicht erst durch mo­na­te­lan­ge sau­be­re ar­beit zu er­rei­chen hat man sich ul­rich wi­ckert als glaub­wür­dig­keits­ver­leih­ma­schi­ne ins boot ge­holt. bei holtz­brinck hat man sich ge­dacht, wo auf der ei­nen sei­te wi­ckert drauf­steht und auf der an­de­ren ta­ges­spie­gel oder ir­gend­was mit qua­li­täts­jour­na­lis­mus (die ta­ges­spie­gel chef­re­dak­teu­re ste­phan-an­dre­as cas­dorff und lo­renz ma­roldt sind auch her­aus­ge­ber), dem wird ver­traut. das hat da­mals ja auch mit man­fred krug und der t-ak­tie su­per funk­tio­niert.

das soll jetzt gar nicht so ne­ga­tiv klin­gen, auch wenn der letz­te satz durch­aus iro­nisch ge­meint war: ich kann mir vor­stel­len, dass die 40-köp­fi­ge re­dak­ti­on an­stän­di­ge ar­beit ab­lie­fert und man die in­ves­ti­ti­on in an­geb­lich 25 neue mit­ar­bei­ter in qua­li­tät um­setzt. mit vor­schuss­lor­bee­ren bin ich aus prin­zip vor­sich­tig, vor al­lem wenn man sich vor au­gen hält, dass in den re­dak­ti­ons­räu­men vor­her holtz­brincks un­rühm­li­che „bui­siness-news“ pro­du­ziert wur­de. die an­de­re fra­ge ist, ob holtz­brinck die (fi­nan­zi­el­le) pus­te hat, um das po­ten­ti­al um­zu­set­zen.

bleibt noch die stei­le the­se vom „ers­ten ech­ten in­ter­net-nach­rich­ten­por­tal“. als ich ul­rich wi­ckert frag­te ob das ein witz sei, ant­wor­te­te er ir­gend­was von dem ich mir die ge­naue ar­gu­men­ta­ti­on nicht ge­merkt habe, weil ich mir, wäh­rend er ant­wor­te­te, die nächs­te fra­ge aus­dach­te. aber er blieb da­bei, ich glau­be weil zoo­mer.de ja kei­ne zei­tung im rü­cken habe, son­dern in­ter­net pur sei. ich drü­cke mal die au­gen zu und ver­ges­se die net­zei­tung, 50.000 blogs und die gan­zen zei­tun­gen die zoo­mer.de dank kon­zern­mut­ter so im rü­cken hat. am mitt­woch wer­de ich mir sei­ne ge­naue ant­wort in dem klei­nen watch­ber­lin-film an­se­hen, den ich heu­te vor­mit­tag in der zoo­mer-/ta­ges­spie­gel.de-re­dak­ti­on ge­dreht habe.

ob­wohl mich wi­ckert im oben er­wähn­ten film ge­duzt hat, hat er mich im ge­spräch glück­li­che­rei­se nicht ge­duzt. ich ihn auch nicht. das rum­ge­du­ze will die ziel­grup­pe üb­ri­gens so ha­ben, liess ich mir er­klä­ren. 21 bis 35 jäh­ri­ge sind so. sie wol­len auf nach­rich­ten­por­ta­len ge­duzt wer­den. markt­for­schung, doo! dass die ziel­grup­pe in den nut­zungs­be­din­gun­gen und der da­ten­schutz­er­klä­rung ge­siezt wird, hat man mir da­mit er­klärt, dass recht­an­wäl­te nicht du­zen kön­nen und dür­fen. ver­trä­ge in du-form ha­ben wohl vor ge­richt kei­ne chan­ce, oder so. to­tal lo­bens­wert fand ich, dass zoo­mer.de mir er­laubt, bei der re­gis­trie­rung der aus­wer­tung mei­nes nut­zer- und be­we­gungs­pro­fils für „per­so­na­li­sier­te wer­bung“ zu wi­der­spre­chen. we­ni­ger lo­bens­wert fand ich, dass man die re­gis­trie­rung dann we­gen ob­sku­rer feh­ler­mel­dun­gen nicht ab­schi­cken kann (tors­ten kleinz er­klärt wie es geht). klar, das ist erb­sen­zäh­le­rei, ge­nau­so wie mei­ne fra­ge ob das denn nicht ir­gend­wie un­ge­recht sei, dass der nut­zer alle haf­tungs­ri­si­ken zu tra­gen habe, wenn er bei­trä­ge für zoo­mer.de ver­fasst, gleich­zei­tig, laut nut­zungs­be­din­gun­gen, aber alle nut­zungs­rech­te „räum­lich und zeit­lich un­ein­ge­schränkt“ und kos­ten­los ab­tritt. die ant­wort lässt sich mit „och nö, ja“ zu­sam­men­fas­sen, ir­gend­wie klap­pe das schon. aus­ser­dem wird ja nie­mand ge­zwun­gen et­was bei zoo­mer.de zu ver­öf­fent­li­chen. stimmt. mir fiel auch kein gu­ter grund ein, war­um ich auf zoo­mer.de rech­te an mei­nen tex­ten oder bil­dern ab­ge­ben sol­le. doo­fer­wei­se fiel den an­we­sen­den her­aus­ge­bern, re­dak­teu­ren und dem ge­schäfts­füh­rer auch kein grund ein. kommt viel­leicht noch, wen al­les gut läuft zu­sam­men mit dem ge­schäfts­mo­dell.

zoo­mer.de sei was ganz be­son­de­res, et­was völ­lig neu­es, be­ton­te der ge­schäfts­füh­rer pe­ter neu­mann im­mer wie­der. mir fiel es ein biss­chen schwer das ge­nau nach­zu­voll­zie­hen, also liess ich es mir er­klä­ren: der witz sei, dass die wich­tung der nach­rich­ten auf der ti­tel­sei­te voll­au­to­ma­tisch, mit ei­nem aus­ge­klü­gel­ten al­go­rith­mus durch­ge­führt wer­de. aus den be­nut­zer-stim­men­ab­ga­ben, der zahl der kom­men­ta­re, der ak­tua­li­tät und der zahl der klicks wür­de ein wert be­rech­net, der die ar­ti­kel ord­ne. zum nach­jus­tie­ren blie­be der re­dak­ti­on nur ein pa­ra­me­ter, das der ak­tua­li­tät. die kön­ne die re­dak­ti­on hoch­set­zen, wenn eine in­fo­gra­fik oder zu­sätz­li­che in­for­ma­tio­nen hin­zu­ge­fügt wür­den oder wenn es die re­dak­ti­on für sinn­voll er­ach­tet. al­les an­de­re blie­be der weis­heit der mas­sen über­las­sen. ir­gend­je­mand frag­te sich ob das wirk­lich so klap­pen wür­de, ob auf die­se art nicht vor al­lem bou­le­vard-schrott nach oben ge­spült wer­de. pe­ter neu­mann mein­te, wenn ar­ti­kel nicht an­kä­men, hät­te die re­dak­ti­on das the­ma eben falsch, nicht ziel­grup­pen­ge­recht ver­packt. ei­gent­lich ist das auch eine ziem­lich stei­le the­se, dass man ein the­ma nur gut ge­nug auf­be­rei­ten müs­se, da­mit es an­kommt. ich gebe of­fen zu, ich habe kei­ne ah­nung und schla­ge mir hier­mit selbst vor das mal für ne wei­le zu be­ob­ach­ten. nur will mir im­mer noch nicht ganz ein­leuch­ten wo ge­nau das al­lein­stel­lungs­merk­mal von zoo­mer.de ste­cken soll. bei­trä­ge wer­den auch bei zwei­tau­send digg-klo­nen hoch und run­ter­ge­wer­tet, kom­men­ta­re kann man auch bei hei­se.de be­wer­ten, ei­ge­ne bei­trä­ge oder fo­tos kann man an ge­schätz­te zwei­hun­dert re­dak­tio­nen schi­cken und bei man­chen so­gar hof­fen, dass man 500 euro da­für be­kommt, wenn ge­nug arsch und tit­ten, pro­mis oder blut dar­auf zu se­hen sind. vi­deo­ko­lum­nen von ar­ri­vier­ten jour­na­lis­ten kann man mitt­ler­wei­le auch über­all se­hen und hin­ter­grün­de und in­fo­gra­fi­ken kann man sich meist zu­sam­men­goo­geln oder bei wi­ki­pe­dia fin­den.

das ein­zi­ge al­lein­stel­lungs­merk­mal was auf dau­er funk­tio­nie­ren wird, ist mei­ner mei­nung nach her­vor­ra­gen­de qua­li­tät. und die kann man — so­weit ich weiss — nicht her­bei­be­schwö­ren, ran­be­haup­ten, von sei­nem an­ker­mann her­bei­wi­ckern oder von vo­lon­tä­ren aus agen­tur­mel­dun­gen hinta­ckern las­sen, son­dern sich nur durch har­te, kon­ti­nu­ier­li­che, jour­na­lis­ti­sche ar­beit zu­le­gen.

es spricht ei­gent­lich fast nichts da­ge­gen, dass das klap­pen könn­te, holtz­brincks ta­ges­spie­gel und zeit brin­gen hin und wie­der ech­te high­lights für die ich sie auf­rich­tig lie­be, aber die er­fah­rung zeigt, dass den ver­le­gern das an­kün­di­gen sol­cher zie­le lie­ber ist, als das kon­ti­nu­ier­li­che be­zah­len um sol­che ziel zu er­rei­chen.

ei­gen­tüm­li­cher­wei­se kann ich zoo­mer.de nicht wirk­lich scheis­se fin­den, ich gebe der sei­te eine chan­ce. mir ge­fällt, dass die sei­te (tech­nisch) fun­tio­niert, spie­le­rei­en wie die bil­der­ga­le­rien sind (tech­nisch) or­dent­lich ge­löst, die vi­de­os trei­ben die pro­zes­sor­last nicht auf 100%, bis auf die start­sei­te, ge­fällt mir so­gar das lay­out.

der „cla­im“ der sei­te will mir al­ler­dings um kei­nen preis ge­fal­len. der cla­im „zoo­mer.de — wir ma­chen nach­rich­ten“ ist an blöd­sin­nig­keit kaum zu über­bie­ten. bei zoo­mer.de ist man al­ler­dings ziem­lich stolz dar­auf. ich brauch­te erst zwei schlä­ge mit dem zaun­pfahl, bis ich be­griff, dass der cla­im nicht nur im sin­ne von „wir ma­chen zahn­pas­ta“ oder „wir ma­chen cur­ry­wurst“ zu ver­ste­hen ist, son­dern auch be­deu­ten kann „wir und du ma­chen nach­rich­ten“. das mag sprach­witz­de­pri­vier­te ge­sel­len zu be­geis­te­rungs­stür­men und wil­den lach­an­fäl­len trei­ben, ich fin­de ihn ein­fach nur stumpf, aus­tausch­bar und un­ver­ständ­lich. bei ei­nem fri­seur­la­den in dem man sich selbst die haa­re fö­nen muss hät­te ich „wir ma­chen haa­re“ durch­ge­hen las­sen. hier nicht.

an­de­re über zoo­mer.de:

[nach­trag]
in­ter­view mit dem zoo­mer.de-ge­schäfts­füh­rer pe­ter neu­mann auf me­di­en­hand­buch.de (vom 24. ja­nu­ar 2008):

me­di­en­hand­buch.de: Wie sind sie auf den Na­men zoo­mer.de ge­kom­men? Hat er ei­nen Sinn oder eine Ab­lei­tung?

Pe­ter Neu­mann: Wenn Sie das Por­tal zum ers­ten Mal se­hen, wer­den sie wis­sen, war­um es zoo­mer.de heißt.

ich hab das por­tal ge­se­hen, mir fällt es aber schwer dem na­men vom por­tal ab­zu­lei­ten. echt jetzt. vom se­hen her, wür­de ich eher auf „kli­ckibun­ti“ tip­pen.

pe­ter neu­mann sag­te heu­te, der name hät­te auch eine be­deu­tung: „zoo­men“. zoo­men sei ein deut­sches wort, das je­der ver­stün­de. ich habe mal ge­guckt, wie man to zoom über­setzt: un­ter an­dem heisst das fo­kus­sie­ren. fin­de nur ich das wit­zig?

eine an­de­re er­klä­rung die pe­ter neu­mann heu­te ne­ben­bei be­merk­te: es sei ver­dammt schwer or­dent­li­che na­men zu fin­den, weil so vie­le gute na­men be­reits ge­schützt sei­en. zoo­mer spre­chen üb­ri­gens alle be­tei­lig­ten wie „suma“ aus. und sumo.de, zoo­ma.de und zoo­mo.de wa­ren halt schon weg. an zoomr.de habe man laut frank syré kein in­ter­es­se, weil das ein recht­schreib­feh­ler sei.


kein na­zi­ver­gleich

felix schwenzel

ich fin­de es lohnt sich die­se mel­dung in der net­zei­tung („Bruni em­pört mit Nazi-Ver­gleich“) mal mit die­sem art­kel von ron­nie grob („Car­la Bruni und Ni­co­las Sar­ko­zy: Ge­mein­sam ge­gen die Me­di­en“) zu ver­glei­chen. ich fas­se mich kurz: viel­leicht sollt man es bei der net­zei­tung nicht stän­dig mit än­de­run­gen des lay­outs oder lo­gos pro­bie­ren, son­dern grund­sätz­lich dar­über nach­den­ken wie man mit dem in­ter­net um­zu­ge­hen ge­denkt: ar­ti­kel mit aus­ge­leb­ter link­pho­bie im in­ter­net qua­si ab­zu­dru­cken oder end­lich mal über den tel­ler­rand des agen­tur-ti­ckers schau­en und die schnarch­na­si­gen re­dak­teu­re zu min­des­tens ei­nem hy­per­link pro ar­ti­kel ver­don­nern. min­des­tens.

oder pe­ter ho­gen­kamp die net­zei­tung ma­chen las­sen. viel­leicht wirds dann was.


ei­ne rich­tig­stel­lung ist ei­ne rich­tig­stel­lung ist ei­ne rich­tig­stel­lung

felix schwenzel

kei­ne ah­nung was mit mir los ist, aber mei­ne schreib­dä­mo­nen drän­gen mich heu­te schon wie­der et­was über dwdl.de zu schrei­ben. dwdl ist ein me­di­en­ma­ga­zin das nach ei­ge­nen wor­ten an der „Neu­de­fi­nie­rung des Bran­chen­jour­na­lis­mus für die TV- und Me­di­en­wirt­schaft“ ar­bei­tet. ich tue mir schwer mit der in­ter­pre­tie­rung war­um man ei­nen bo­gen um das hüb­sche, klei­ne wort „neu­de­fi­ni­ti­on“ macht, aber so ist das an der spit­ze. man wird schwer zu deu­ten:

In we­ni­ger als fünf Jah­ren hat sich das Me­di­en­ma­ga­zin DWDL.de er­folg­reich im Markt eta­bliert und an sei­ne Spit­ze ge­setzt.

heu­te hat das spit­zen-me­di­en-ma­ga­zin dwdl et­was rich­tig­ge­stellt, „In ei­ge­ner Sa­che“. und zwar eine „Rich­tig­stel­lung zur Be­richt­erstat­tung Wi­ckert/Aust“. die be­richt­erstat­tung „Wi­ckert/Aust“ fand sich bis vor ein paar ta­gen hier. jetzt ist sie of­fen­bar ge­löscht, auch wenn ei­ni­ge dwdl-ar­ti­kel die „Be­richt­erstat­tung Wi­ckert/Aust“ noch wie folgt an­teasern: „Ma­chen Aust und Wi­ckert »Spie­gel TV« Kon­kur­renz?“ ma­chen sie na­tür­lich nicht, das hat dwld be­reits am 04.02.2008 „wi­der­ru­fen“. herr aust hat das auch gleich­zei­tig mit dem wi­der­ruf ge­gen­dar­ge­stellt.

of­fen­bar reicht die­ser wi­der­ruf nicht, des­halb heu­te die „Rich­tig­stel­lung“.

als ers­tes fiel mir auf, dass die „Rich­tig­stel­lung zur Be­richt­erstat­tung Wi­ckert/Aust“ mit ei­nem bild il­lus­triert ist auf dem man un­ter an­de­rem zwei ted­dy­bä­ren sieht. ob das eine re­tour­kut­sche ist? ein state­ment? eien rich­tig­stel­lung der rich­tig­stel­lung?

nach der über­schrift folgt die­se ein­lei­tung: „Am 4. Fe­bru­ar hat das Me­di­en­ma­ga­zin DWDL.de über Ge­rüch­te ei­ner Zu­sam­men­ar­beit von Ste­fan Aust und Ul­rich Wi­ckert be­rich­tet.“ zu­erst habe ich mich ge­wun­dert war­um der ar­ti­kel vom 04.02.2008 nicht ver­linkt wur­de. aber is ja klar. der ar­ti­kel ist ja ge­löscht.

dann folgt ein klei­ner sprach­li­cher ge­nie­streich. das wort rich­tig­stel­lung wird so oft be­nutzt, bis auch der letz­te depp ver­stan­den hat, dass es sich um eine rich­tig­stel­lung han­delt: „Hier­zu fol­gen­de Rich­tig­stel­lung.“ ab­satz, neue zei­le: „Rich­tig­stel­lung“. yeah. ich habs ka­piert. jetzt kommt die rich­tig­stel­lung:

Auf www.dwdl.de ha­ben wir am 4. Fe­bru­ar an­geb­li­che Ge­rüch­te wie­der­ge­ge­ben, de­nen zu Fol­ge Ste­fan Aust ei­ner der Part­ner von Ex-»Ta­ges­the­men«-Mo­de­ra­tor Ul­rich Wi­ckert sei, der sich mit sei­ner Fir­ma UWP jüngst um Sen­de­li­zen­zen als un­ab­hän­gi­ger Dritt­an­bie­ter bei RTL be­wor­ben hat.

wa­ren die „Ge­rüch­te“ in der ein­lei­tung noch ein­fa­che ge­rüch­te, sind es jetzt plötz­lich „an­geb­li­che Ge­rüch­te“. was sind „an­geb­li­che Ge­rüch­te“? ge­rüch­te von de­nen man nicht weiss ob sie ge­rüch­te sind? könn­te das mal ei­ner von dwdl klar­stel­len? Auch ste­fan aust bleibt ein­fa­cher „Ste­fan Aust“. nur aus ul­rich wi­ckert wird jetzt plötz­lich der „Ex-»Ta­ges­the­men«-Mo­de­ra­tor Ul­rich Wi­ckert“. war­um nennt man aust nicht auch den „Ex-»Spie­gel TV«-Mo­de­ra­tor und Ex-»Spie­gel«-Chef­re­dak­teur Ste­fan Aust“? ich fin­de das ein biss­chen un­ge­recht und hät­te mir aus­ser­dem spä­tes­tens jetzt ei­nen link zur ge­gen­dar­stel­lung von ste­fan aust und dem wi­der­ruf der dwdl-re­dak­ti­on ge­wünscht. egal. jetzt kommt glau­be ich die ei­gent­li­che rich­tig­stel­lung:

Die Be­haup­tung, Ste­fan Aust sei ei­ner der Part­ner von Ul­rich Wi­ckerts Fir­ma UWP, ist, was wir hier­mit rich­tig stel­len, un­wahr.

gut, es ist durch­aus mög­lich, dass es auch nach drei er­wäh­nun­gen des wor­tes „Rich­tig­stel­lung“ noch leu­te gibt, die nicht raf­fen, dass es sich bei die­sem text um eine rich­tig­stel­lung han­delt. des­halb war es gut und rich­tig noch­ein­mal zu er­wäh­nen dass das was man hier macht nicht etwa ein wi­der­ruf, eine re­ak­ti­on auf ju­ris­ti­schen druck oder ei­nen an­ruf von ste­fan aust ist, son­dern et­was das „rich­tig ge­stellt“ wer­den muss. ich fin­de es gut, dass man manch­mal ein­fach ver­sucht et­was rich­tig or­dent­lich, durch und durch, rich­tig­zu­stel­len.


hen­ryk m. bro­der ist in kei­ner ver­bin­dung

felix schwenzel

über hen­ryk m. bro­der kann ich manch­mal la­chen. über sät­ze wie die­sen in die­sem text kann ich mich so­gar be­pis­sen: „Um zu be­wei­sen, dass eine »Is­la­mi­sie­rung West­eu­ro­pas« nicht statt­fin­det, hat [Ste­fan Nig­ge­mei­er] ein paar Sät­ze aus ei­nem Text von mir in sei­ne Ein­zel­tei­le zer­legt und da­bei her­aus­ge­fun­den, dass es sich um ei­nen Text von mir han­delt.“

ste­fan nig­ge­mei­er in dem ar­ti­kel „Schwein­chen Schlau“, „Schmock“ oder „Ses­sel­pup­ser“ zu nen­nen fin­de ich auch schwei­ne­ko­misch und es zeugt von gros­sem mut, auch mal un­be­que­me wahr­hei­ten aus­zu­spre­chen. [ich habe im üb­ri­gen eben in mein sofa ge­pupst.]

das pro­blem ist: ich ver­ste­he hen­ryk m. bro­der nicht im­mer. was meint er wenn er sagt „Ist [Ste­fan Nig­ge­mei­er] ganz be­son­ders gut drauf, ar­ran­giert er eine Ver­bin­dung zwi­schen [„Po­li­ti­cal­ly In­cor­rect“] und mir“?

meint bro­der da­mit ste­fan nig­ge­mei­er lügt? dankt er nig­ge­mei­er, weil er bro­der und „PI“ ir­gend­wie mit­ein­an­der be­kannt ge­macht hat oder meint er, es gebe kei­ne ver­bin­dun­gen zwi­schen „PI“ und ihm? oder will bro­der ste­fan nig­ge­mei­er lo­ben, weil er eine vor­han­de­ne ver­bin­dung auf­ge­zeigt hat? ich ver­mu­te er meint, nig­ge­mei­er spinnt.

und ich glau­be herrn bro­der. es gibt kei­ne ver­bin­dun­gen zwi­schen ihm und „PI“. auf die­sem bild vom sep­tem­ber 2005 zum bei­spiel, geht bro­der nur eine ein­zi­ge ver­bin­dung ein: die sei­ner rech­ten mit sei­ner lin­ken hand. wahr­schein­lich ha­ben sich die­se bei­den hän­de vor­her ge­gen­sei­tig ge­wa­schen und da­nach fest ver­bun­den. auch bro­ders schi­cke ta­sche ist fest mit ihm ver­bun­den, eben­so sein bart, sein po­lo­hemd und die an­de­ren kla­mot­ten. kei­ne spur ei­ner ver­bin­dung mit dem rechts von ihm ste­hen­den ste­fan her­re, der zwar ver­bin­dun­gen zu „PI“ hat (er be­treibt die sei­te), aber wie man sieht, hat er kei­ner­lei ver­bin­dung zu hen­ryk m. bro­der.

nur da­mit das ganz klar ist: hen­ryk m. bro­der steht of­fen­sicht­lich in kei­ner­lei ver­bin­dung mit „Po­li­ti­cal­ly In­cor­rect“ oder ste­fan her­re.

und noch eine an­mer­kung zu die­sem bild, nur der trans­pa­renz we­gen: nach­dem ste­fan nig­ge­mei­er die­sen text über bro­der ver­fasst hat, bro­der mit die­sem ge­ant­wor­tet hat, ste­fan nig­ge­mei­er dar­auf mit die­sem text ge­ant­wor­tet hat, hat je­mand der nor­ma­ler­wei­se sehr auf bild­rech­te und recht am ei­ge­nen bild be­dacht ist, heu­te abend ste­fan nig­ge­mei­er ei­nen link zu die­sem bild ge­schickt. erst­mals ver­öf­fent­licht und ver­linkt wur­den die­ses und ei­ni­ge an­de­re bil­der ei­nes „pro west­li­chen hei­mat­abends“ — so­weit ich das (even­tu­ell falsch) ver­stan­den habe — im sep­tem­ber 2005 auf „PI“. don al­phon­so konn­te ir­gend­wie an die bil­der des pass­wort­ge­schütz­ten „PI“-ar­ti­kel dran kom­men, in­dem er „mit den Zah­len am Ende der URl“ ge­spielt und zwei­stel­lig durch­ge­zählt hat­te. ein kom­men­ta­tor bei fon­si hat die bil­der dann auf flickr ge­si­chert, be­vor sie bei „PI“ ver­schwan­den.

nur um das noch­mal klar zu ma­chen: bro­der hat kei­ne ver­bin­dung zu „PI“ und don al­phon­so hat nichts mit der ver­öf­fent­li­chung der bil­der des „pro west­li­chen hei­mat­abends“ im sep­tem­ber 2005 zu tun — und bro­der ist echt wit­zig.


dwdl-john­ny-haeus­ler-in­ter­view

felix schwenzel

ge­ra­de ge­guckt: ix hab’ eier, bin aber trotz­dem kein blog­ger.

ab­ge­se­hen da­von. wie weit darf man bei der um­schrei­ben von in­ter­views ge­hen? ich ver­wet­te mei­ne eier, dass john­ny das nicht ge­sagt hat: „Mei­ne Frau ver­ant­wor­tet den Blog mit, wir ver­su­chen ins­be­son­de­re, Frau­en als Le­se­rin­nen ein­zu­bin­den.“ ich glau­be john­ny wür­de sich eher in die eier beis­sen, als „der blog“ oder „den blog“ zu sa­gen. le­se­rin­nen „ein­zu­bin­den“ wür­de er viel­leicht so­gar sa­gen. „an­zu­bin­den“ wür­de er aber nicht sa­gen, da­für hät­te er nicht die eier. (den letz­ten satz hab ich nur ge­schrie­ben um das wort „eier“ noch­mal un­ter­zu­brin­gen, nicht um john­ny an die eier zu pin­keln. echt jetzt.)

ich hab kei­ne ah­nung was die­se dwdl-re­dak­ti­on treibt. für mich ist die dwdl.de-sei­te so mit das schreck­lichs­te was es im in­ter­net gibt. schlim­mer noch als die klabus­ter­bee­ren, „fun“-dritt­ver­wer­ter-sei­ten von zweit­ver­wer­te­ten you­tube-film­chen oder pein­li­chen blog­pa­ra­den-ver­an­stal­tern: aus je­der pore trieft der ehr­geiz am­bi­tio­nier­ter, tu­ries­quer jour­na­lis­ten-dar­stel­ler nach ganz oben zu kom­men. nicht die un­ge­len­ke spra­che wirkt pein­lich, es ist die­ser un­bän­di­ge ehr­geiz ernst ge­nom­men zu wer­den. dwdl wäre in der schu­le der typ ge­we­sen der im­mer in der ers­ten rei­he sass, dem leh­rer die ta­sche trug und mit dem lin­ken arm den rech­ten ab­stütz­te, da­mit er 45 mi­nu­ten lang auf­zei­gen konn­te. dazu polo-hemd und ralph lau­ren schu­he. grau­en­haf­tes stre­ber­tum das be­weist, dass das ge­gen­teil von gut, gut ge­meint ist.

und noch eine fra­ge. war­um taucht das bild von john­ny nur drei­mal auf der sei­te auf und nicht vier­mal? nur vier­mal auf der sei­te und nicht hun­dert­mal?

[dan­ke tim für den hin­weis]

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die zu­kunft des fern­se­hens

felix schwenzel

ne­ben dem fern­se­her ste­hen und das was man dort sieht in ei­nen ku­gel­schrei­ber-ähn­li­chen ge­gen­stand spre­chen.
wenn man auf­ge­regt ist, sa­gen man sei auf­ge­regt.
wenn man sich freut, schrei­en.

ganz gran­di­os, die­ses vi­deo.


rein­lich­keit

felix schwenzel

bei cra­ne, poo­le und schmidt putzt wohl kei­ner? oder? dreck­la­den!


ganz un­ten al­so

felix schwenzel

hal fa­ber wür­de doch ei­nen gu­ten klatsch­ko­lum­nis­ten ab­ge­ben. echt jetzt, ich mein das po­si­tiv:

Wenn et­was den ab­ge­wrack­ten Zu­stand der Mu­sik­in­dus­trie ver­deut­licht, dann sind das wohl Pres­se­mel­dun­gen wie die­ses „Fact Sheet Amy Wi­ne­house“, das mit den Wor­ten be­ginnt: „Mit 24 Jah­ren ist Amy Wi­ne­house be­reits dort an­ge­kom­men, wo­von an­de­re ein Le­ben lang träu­men.“ Ganz un­ten also, kom­plett mit Reha und Ent­zug. (quel­le)

wer­bung wirkt

felix schwenzel

heu­te hat mir die fas die stim­mung ge­ret­tet. in mehr­fa­cher hin­sicht. hät­te ich den sonn­tag heu­te aus­schliess­lich da­mit ver­bracht in ir­gend­ei­ner sport­hal­le in igend­ei­nem ham­bur­ger vor­ort 10-15 jäh­ri­gen beim base­ball-tur­nier zu­zu­schau­en, ich glau­be mei­ne stim­mung hät­te ge­lit­ten. so konn­te ich mit­ten un­ter pa­pis und ma­mis die selbst­mit­ge­brach­tes ver­zehr­ten und kaf­fee aus be­chern tran­ken die mit „papa“ und „mut­ti“ be­schrif­tet wa­ren zu­min­dest hin und wie­der die fas le­sen und mir ein­bil­den et­was sinn­vol­les zu tun, bzw. mir ein­bil­den et­was zu tun, was ich sonst nicht ge­schafft hät­te. ne­ben der fas hob es mei­ne stim­mung, dass ich zum ers­ten mal seit jah­ren auf ei­ner ver­an­stal­tung war, auf der ich ei­ner der am we­nigs­ten adi­pö­sen an­we­sen­den war.

in der fas las ich (un­ter an­de­rem) die­sen ar­ti­kel die­se ode von lars jen­sen auf die HBO-se­rie „the wire“.

„Time“ ent­schul­dig­te sich bei sei­nen Le­sern da­für, nicht schon frü­her über „The Wire“ be­rich­tet zu ha­ben: „Wir ha­ben ver­sagt.“ Das In­tel­lek­tu­el­len­ma­ga­zin „At­lan­tic Month­ly“ emp­fiehlt, die DVDs zwi­schen Dos­to­jew­skij, Di­ckens und Tol­stoi ein­zu­sor­tie­ren, und der „New Yor­ker“ be­glei­te­te den Er­fin­der der Se­rie, Da­vid Si­mon, mo­na­te­lang für ei­nen elf­sei­ti­gen Ar­ti­kel, in dem selbst das Weih­nachts­mahl sei­ner El­tern be­schrie­ben wird.
Doch Su­per­la­ti­ve grei­fen zu kurz, um zu be­schrei­ben, wie groß­ar­tig die­se Se­rie ist.

nach dem ar­ti­kel woll­te ich mir die se­rie so­fort auf DVD be­stel­len.

doch auf dem nach­hau­se­weg, auf dem das kind sich entäuscht zeig­te, dass es nach ins­ge­samt un­ge­fähr 16 stun­den base­ball-trai­nings noch nicht den „most va­lueable play­er“-po­kal be­kom­men hat­te und nach 2 stun­den har­ten ver­hand­lun­gen was ich zum abend­essen ma­chen sol­le (kind: „schnit­zel mit erb­sen“, bei­fah­re­rin: „ich mag kei­ne erb­sen. kei­ne kar­tof­feln!“, kind: „kei­ne klös­se!“, bei­fah­re­rin: „ich will chi­co­ree-sa­lat. aber ohne man­da­ri­nen“, kind „ich will kei­nen sa­lat!“), hat­te ich na­tür­lich den vor­satz mir die DVDs bei ama­zon zu kau­fen, völ­lig ver­ges­sen.

aber of­fen­bar kön­nen blogs so et­was wie eine er­in­ne­rungs­funk­ti­on er­fül­len (viel­leicht kann man das auch als meme-fän­ger- oder meme-ver­stär­ker-funk­ti­on be­zeich­nen?): bei mal­or­a­ma las ix am abend:

ich möch­te jetzt auch end­lich the wire se­hen. kann mir nur noch nicht vor­stel­len, wie man die­se se­ri­en­an­schaue­rei zeit­öko­no­misch un­ter­bringt. am bes­ten zei­tun­öko­no­misch, das kann ich so­wie­so am bes­ten.

nach die­ser freund­li­chen er­in­ne­rung stell­te ich zu mei­nem ent­set­zen fest, dass ama­zon deutsch­land die staf­feln eins bis drei von „the wire“ gar nicht kennt. staf­fel vier kann man zwar als UK-im­port vor­be­stel­len, aber die ers­ten staf­feln nur di­rekt in gross bri­ta­ni­en kau­fen. hab ich dann ge­macht: 1, 2 und 3.

die zeit­öko­no­mie bei sol­chen DVDschin­ken ist wirk­lich ein erns­tes pro­blem. oder ge­nau­er, die dis­zi­plin. ich sitz manch­mal in der wo­che vor die­sen se­ri­en, zu­letzt „so­pra­nos“ und „he­ros“, gu­cke 2 oder 3 fol­gen am stück weg, be­mer­ke, dass die uhr be­reits den frü­hen mor­gen an­kün­digt und sage mir ganz jun­kie­es­que: „och, eine fol­ge geht noch.“ die­se eine, letz­te, nach­ge­scho­be­ne fol­ge be­reue ich mor­gens um halb sie­ben meist bit­ter­lich. aber am nächs­ten abend geht das spiel von vor­ne los. wahr­schein­lich hilft ge­gen so eine schwe­re ab­hän­gig­keit nur das ver­kack­te mac­book air. da­mit kann man kei­ne DVDs gu­cken und ich be­kä­me wie­der mehr schlaf.

jetzt erst­mal wei­ter „bos­ton le­gal“ (staf­fel3) gu­cken.


ir­gend­wann wer­de ich ei­nen lan­gen lau­gen­ar­ti­kel schrei­ben

felix schwenzel


ix bin auch an in­nen und aus­sen in­ter­es­siert

felix schwenzel