spa­ni­sche tro­ja­ner

felix schwenzel

der spie­gel wid­met an­geb­li­chen chi­ne­si­schen tro­ja­nern eine gan­ze ti­tel­ge­schich­te. oli­ver gehrs meint der ti­tel sei wohl mit dem stahl­helm ge­schrie­ben und ver­misst fak­ten: kein sehr star­kes stück. on­kel knü­wer kommt das al­les spa­nisch vor. auch er ver­misst fak­ten und sinn in der spie­gel-ge­schich­te. et­was deut­li­cher wird der ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker jour­na­list burk­hard schrö­ders: er sieht die ti­tel­ge­schich­te als „Schleich­wer­bung“, bzw. als „eine PR-Of­fen­si­ve der Re­sult-Group“:

Ich glau­be kei­ne Wort. Der Spie­gel ver­letzt zu­dem alle Grund­sät­ze des jour­na­lis­ti­schen Hand­werks, in­dem er kei­ne, in Wor­ten: kei­ne zwei oder drei un­ab­hän­gi­gen Quel­len be­fragt hat, son­dern sich aus­schließ­lich auf die Pro­pa­gan­da der Dau­er­skan­dal­be­hör­de Ver­fas­sungs­schutz ver­lässt. (quel­le)

wenn das so ist, ist auch der CCC auf die PR rein­ge­fal­len.

ich hal­te das was im spie­gel steht auch für ha­ne­bü­chend. mein ers­ter im­puls war zwar: mann sind die alle doof, auf in­fi­zier­te, frem­de .ppt oder .doc-da­tei­en zu kli­cken, aber dass die re­gie­rung oder die mi­nis­te­ri­en kei­ne schutz­soft­ware be­nut­zen und ihre sys­te­me nicht mal ge­gen sol­che pro­fan-an­grif­fe ge­schützt ha­ben, hal­te ich für höchst un­plau­si­bel.

und nun zu et­was ganz an­de­rem: die ant­wor­ten die das jus­tiz­mi­nis­tri­um der spd-frak­ti­on im bun­des­tag zu ei­nem fra­gen­ka­ta­log zum the­ma on­line­durch­h­su­chung ge­ge­ben hat, deu­ten dar­auf hin, dass com­pu­ter dem­nächst als si­cher­heits­ri­si­ken ge­ne­rell ver­bo­ten wer­den. vor al­lem aus ei­nem grund: al­les zu kom­pli­ziert und un­si­cher.


„wenn man ganz mü­de ist und sich von schräg oben sieht“

felix schwenzel

der drit­te tag die drit­te nacht von sams­tag auf sonn­tag des 9to5-dings ge­fiel mir bes­ser. viel­leicht auch weil ich die er­war­tun­gen kom­plett run­ter­ge­schraubt und zwei­ein­halb stun­den mit­tags­schlaf hin­ter mir hat­te. ich war zwar trotz­dem wie­der müde, bis ich ge­gen halb zwölf ei­nen ei­mer mate-tee in mich kipp­te. der wirk­te kurz tat­säch­lich auf­mun­ternd, droh­te mir da­nach al­ler­dings den ma­gen­in­halt zu lee­ren um dann sei­ne wir­kung bis ge­nau 8:30 uhr mor­gens zu­rück­zu­hal­ten, wo mich die­ses mate-vo­doo-zeugs wie ein ham­mer­schlag weck­te und sehr er­folg­reich am ein­schla­fen hin­der­te.

ich sass mehr oder we­ni­ger, die gan­ze zeit draus­sen rum, wie herr ms­pro to­tal ver­söhn­lich, trank, plau­der­te und freu­te mich über ei­nen der ers­ten küh­len tage seit wo­chen an de­nen ich kei­ne salz­rän­der im hemd hat­te. schön kühl al­les (die jun­gen leu­ten sa­gen statt ent­span­nung ja auch frie­ren).

ich schau­te kurz bei fri­d­jof berg­mann rein und war er­staunt wie mo­ti­vie­rend die­ser äl­te­re herr wirk­te und sah zum ers­ten mal, dass man mit vi­sio­nen viel­leicht doch nicht un­be­dingt gleich zum arzt ge­hen muss. ich mei­ne das kom­plett iro­nie­frei. der mann hat mich wirk­lich be­ein­druckt. auch das pecha-ku­cha-dings hat mir ge­fall­len. 20 power­point-fo­li­en je 20 se­kun­den lang, da­bei kann schrott aber auch kom­pri­miert in­ter­es­san­tes raus­kom­men. ich habe ge­lernt, dass mar­kus be­cken­dahl ein ziem­lich gu­ter red­ner ist, ans­gar ober­holz ein glän­zen­der selbst­dart­sel­ler, ralf steeg trotz de­fi­zi­ten im vor­trag mein in­ter­es­se an sei­nem pro­jekt spree2011 ge­weckt hat und dass hei­ko mi­chels of­fen­bar wie alle thea­ter­fuz­zis nen schuss hat, aber trotz­dem im­mer wie­der tol­le pro­jek­te hin­be­kom­men.

den rest des kon­gres­ses habe ich dann ver­sucht selbst zu re­den, vor mich hin, in be­kann­te ge­sich­ter oder in eine ka­me­ra, letz­te­res wie­der mal mit mäs­si­gem er­folg, ob­wohl ich hil­fe hat­te. um halb drei hab ich dann die se­gel ge­stri­chen.

was mich am sonn­tag dann mit der ver­an­stal­tung kom­plett ver­söhn­te war die­se sei­te. alle ver­an­stal­tun­gen als au­dio zum run­ter­la­den. so kön­nen dann auch men­schen mit nor­ma­lem schlaf­be­dürf­nis sa­scha lo­bos und kath­rin pas­sigs vor­trag zum the­ma „Wie ich die Din­ge ge­re­gelt krie­ge - ohne ei­nen Fun­ken Selbst­dis­zi­plin“ hö­ren (um vier uhr mor­gens!). sehr amü­sant, der pod­cast, sa­scha lobo plau­dert teil­wei­se sehr pri­va­tes aus das man auf kei­nen fall blog­gen soll, er re­det wie piet klo­cke enorm ef­fek­tiv in­dem er 60% al­ler sät­ze nicht be­en­det und man trotz­dem ge­nau weiss was er meint.

wie ge­sagt. der kon­gress war eli­tär, eine selbst­ver­mark­tungs-rie­sen­ma­schi­ne (wie kommt hel­mut mer­schmann bloss dar­auf john­ny haeus­ler sei auf der 9to5 „mit von der par­tie“ ge­we­sen? ist das ne re­dak­tio­nel­le vor­ga­be ne­ben schm­uh auch bull­shit in spie­gel-on­line-ar­ti­kel ein­zu­bau­en? [nach­trag: spon hat den satz mit dem spe­ku­la­ti­ven bull­shit im ar­ti­kel von hel­mut mer­schmann ge­löscht]), rück­wärts­ge­wandt bis über­mäs­sig er­klär­bä­rig und prag­ma­tisch, aber eben auch teil­wei­se wirk­lich in­ter­es­sant, lus­tig, in­spi­rie­rend und bes­tens or­ga­ni­siert. und der ort, die lo­ca­ti­on: gran­di­os und schön grös­sen­wahn­sin­nig.

le­sens­wert:

  • joa­chim lott­man de­mons­triert enorm ho­hen text­aus­stoss beim live­blog­gen.
  • die di­gi­ta­le bo­he­me ist nicht nur müde, son­dern denkt zu­neh­mend auch an die ren­te.
  • man soll­te sich nicht von mit­te-hipps­tern und -fres­sen ab­schre­cken las­sen.
  • liz schreibt von hin­ter den ku­lis­sen (via).
  • die fr dia­gnos­ti­ziert auch „mat­tig­keit“.
  • apro­pos ver­pennt.

p.s: die über­schrift ist von sa­scha lobo ge­klaut. hat er hier ge­sagt.

p.p.s: er­staun­lich, was pas­siert wenn man schlecht­ge­launt und über­mü­det ge­gen mit­ter­nacht ins in­ter­net kotzt. da pur­zeln die links, selbst hal fa­ber hat mich wie­der lieb. was ler­ne ix dar­aus? im­mer schön kot­zen, nie zu­viel ho­nig beim schrei­ben ver­schmie­ren.


fahr­rad­fah­rer um halb drei

felix schwenzel


ix beim fünf vor 9to5

felix schwenzel


klei­ne rie­sen­ma­schi­ne

felix schwenzel


die di­gi­ta­le bo­he­me ist mü­de

felix schwenzel

sehr müde. da trifft sich das was man so als di­gi­ta­le bo­he­me be­zeich­net in ber­lin auf ei­ner ver­an­stal­tung die 9to5 „fes­ti­val camp“ heisst und al­les was man sieht sind müde und er­schöpf­te men­schen. die lo­ca­ti­on oder wie der ame­rik­aer von fork unsta­ble me­dia der mit mer­ce­des bunz auf der ter­ras­se sass sag­te, „der ort“, ist gran­di­os. viel raum, 3 eta­gen, vie­le aus­sen­flä­chen, be­deu­tungs­schwan­ger ge­gen­über vom ver.di haupt­ge­bäu­de an der spree ge­le­gen. wun­der­bar, all­les stimmt. aber alle an­we­sen­den (aus­ser dem ame­ri­ka­ner von fork unsta­ble me­dia der mit mer­ce­des bunz auf der ter­ras­se sass) ma­chen ei­nen mü­den ein­druck. die meis­ten weil sie of­fen­bar den gan­zen tag ge­ar­bei­tet ha­ben — oder noch ar­bei­ten, man­che weil sie seit 30 jah­ren re­vo­lu­zer spie­len und jetzt un­ter dem na­men „rai­ner lang­hans“ vorm her­ren­klo ste­hen und ver­mut­lich small­talk über 30 jah­re re­vo­luz­zer spie­len ma­chen, man­che weil sie sich lang­wei­len.

ich habe mir ein paar ver­an­stal­tun­gen an­ge­guckt und wur­de auch müde. von nine to twel­ve thir­ty hab ich durch­ge­hal­ten, dann muss­te ich pas­sen. weil ich so er­schöpft war. zu­erst habe ich in eine ver­an­stal­tung ge­schaut auf der sich vier per­so­nen je­weils über sich selbst un­ter­hiel­ten, dann eine ver­an­stal­tung in der alle sechs be­tei­lig­ten an­ein­an­der vor­bei­re­de­ten und zwei wei­te­re das pu­bli­kum mit pla­ti­tü­den und ober­fläch­lich-eso­te­ri­schem müll be­war­fen und mit grenz­de­bi­len power­point-slides quäl­ten. den be­such der ers­ten ver­an­stal­tung habe ich nach 4 mi­nu­ten abg­ge­bro­chen um mich dem bier un der fri­schen luft zu wid­men, die zwei­te habe ich fast zwei stun­den lang durch­ge­hal­ten be­vor ich mich wie­der dem bier und der fri­schen luft wid­me­te.

ich wür­de jetzt wahn­sin­nig ger­ne was in­tel­li­gen­tes über die ver­an­stal­tun­gen schrei­ben und noch lie­ber et­was hin­ter­fot­zig kri­ti­sches, nur bin ich dazu viel zu er­schöpft. nur eins noch. vor ei­nem jahr emp­fand ich die ana­ly­se des­sen was vie­le mei­ner be­kann­ten und freun­de ta­ten die ich in die­sem buch „wir nen­nen es ar­beit“ las fas­zi­nie­rend und au­gen­öff­nend. mitt­ler­wei­le emp­fin­de ich das ge­re­de und ge­zer­re um die so­ge­nann­te di­gi­ta­le bo­he­me nur noch als scha­les rum­ha­cken auf ei­nem phä­no­men das schon längst aus­ge­lutscht da­liegt. die prot­ago­nis­ten der di­gi­ta­len bo­he­mie ha­ben sich längst wei­ter­be­wegt in si­che­re jobs, ins aus­land, ins es­tab­lish­ment. und ich be­kom­me das ge­fühl, die gan­ze ver­an­stal­tung dient nur noch der ge­schichts­schrei­bung, der he­roi­sie­rung und der auf­klä­rung der zu­spät­ge­kom­me­nen oder vor­gest­ri­gen. die­ser ein­druck ist aber si­cher enorm ein­sei­tig und ei­ner­seits mei­ner mü­dig­keit ge­schul­det und an­de­rer­seits ver­zerrt durch den schlech­tes­ten vor­trag den ich je er­lebt habe und der den ti­tel trug „crea­ti­ve work“.

mor­gen wa­che ich um 11 uhr auf und die welt ist wie­der in ord­nung, wenn ich im sankt ober­holz ei­nen kaf­fee trin­ke wäh­rend mei­ne wä­sche ge­gen­über im wasch­sa­lon schleu­dert.


huch?

felix schwenzel

ei­ner der ers­ten ar­ti­kel in der rea­ders edi­ti­on die ich für re­le­vant hal­te. naja. bes­ser ge­sagt: in­ter­es­sant und nicht aus ir­gend­was zu­sam­men­ge­klaub­tem oder wie­der­ge­käu­tem oder ödem be­steht. oder an­ders ge­sagt, ei­ner der ers­ten ar­ti­kel in der rea­ders edi­ti­on auf den ich nicht ver­lin­ke wei­le er däm­lich oder är­ger­lich ist. trotz­dem: die rea­ders edi­ti­on ist mei­ner mei­nung nach tot, auch wenn pe­ter schink, be­reits län­ger aus­ge­stie­ge­ner pro­jekt­lei­ter und va­ter des pro­jekts noch­mal in­halt zweit­ver­wer­tung bei­steu­ert zur le­bens­er­hal­tung. be­son­ders hübsch der „Re­dak­tio­nel­le Hin­weis“ am ende. pro­bier ich gleich mal aus.


rain­mans vor­bild

felix schwenzel

in der faz:

Kim schließt sein Heft, und steht auf, um sich zu ver­ab­schie­den. Er fasst mich an den Hän­den, zieht mich an sei­nen run­den Bauch und schaut mir lan­ge tief in die Au­gen. Dann legt er sei­ne Stirn an mei­ne und sagt: „Sie sind ein groß­ar­ti­ger Mensch. Ich bin gern in Ih­rer Zeit.“ (quel­le)

kurz kor­ri­giert: das en­de des bild­blog-spots

felix schwenzel

weil man ja über­all liest (dwdl, spon, stern, etc) am ende des bild­blog-wer­be-spots stün­de „Jede Lüge braucht ei­nen Mu­ti­gen, der sie zählt“ fol­gen­der screen­shot. am ende des spots steht: bild­blog.de.

[nach­trag]
hat sich jetzt wohl er­le­digt. jetzt kann je­der der et­was über den spot schfrei­ben will, den spot se­hen.

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mü­geln

felix schwenzel

da win­den sich bür­ger­meis­ter, po­li­zis­ten und mi­nis­ter­prä­si­den­ten um kopf und kra­gen, nur um nicht sa­gen zu müs­sen, dass die jagd ei­ner meu­te auf 8 in­der in ei­ner ost­deut­schen klein­stadt „frem­denf­ein­lich“ ge­we­sen sei.

kann ich auch ver­ste­hen, schliess­lich sind rech­te, na­zis und hirn­lo­se spa­cken ja auch wäh­ler und wäh­ler hö­ren es nicht ger­ne wenn sie in rech­te schub­la­den ge­packt wer­den.

was mich aber wun­dert ist dass die­se wür­den­trä­ger nicht nur nicht sa­gen dass das was in mü­geln ge­schah eine frem­den­feind­li­che tat war, son­dern auch nicht, dass die tat men­schen­feind­lich, fei­ge, hin­ter­häl­tig, wi­der­lich und ver­ach­tens­wert — in je­der hin­sicht — war. war­um ei­gent­lich nicht?

[ich ess jetzt erst­mal obst mit mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund.]


zi­cken­alarm

felix schwenzel

wie war das noch­mal mit dem blog­filz?
freund­schafts­diens­te“ und „fal­sche rück­sicht­nah­men“ sind auch fon­si nicht fremd. es scheint die gröss­ten kri­ti­ker des fil­zes früh­stü­cken sel­ber ger­ne pan­tof­feln.


9to5

felix schwenzel

ix geh da am frei­tag oder sams­tag auch mal hin. aber eher so von neun bis eins.

[nach­trag]
die rie­sen­ma­schi­ne be­wirbt jetzt auch die ver­an­stal­tung und ver­lost ein­tritts­kar­ten. aus­zug:

Aus Ei­tel­keit und Platz­man­gel sei­en hier nur die Ver­an­stal­tun­gen auf­ge­führt, an de­nen Rie­sen­ma­schi­ne-Au­toren be­tei­ligt sind: Am Frei­tag ab 22:00 Su­pa­top­che­cker­bun­ny und Hilfs­che­cker­bun­ny in „Ber­lin Bun­ny Lec­tu­re Eco­no­my“, ab 2:30 Kath­rin Pas­sig mit dem Ar­beits­ver­mei­dungs­work­shop „Put­ting the Pro in Pro­cras­ti­na­ti­on“, ab 4:00 Kath­rin Pas­sig und Sa­scha Lobo mit „Wie ich die Din­ge ge­re­gelt krie­ge – ohne ei­nen Fun­ken Selbst­dis­zi­plin“, am Sams­tag ab 16:00 Holm Frie­be und Phil­ipp Al­bers in „Was wäre ein lin­ker Neo­li­be­ra­lis­mus“ so­wie um Mit­ter­nacht Kath­rin Pas­sig, Bet­ti­na An­drae und Klaus Cä­sar Zeh­rer in der Le­sung „Sub­ven­tio­nen selbst­ge­macht“, bei der je­der Zu­hö­rer 5 Euro Ein­tritt er­hält. Wer da nicht da­bei ist, wird es lan­ge blei­ben. (quel­le)
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ix­blick

felix schwenzel

der blog­blick der net­zei­tung, dies­mal „Für das Web ediert von Fe­lix Schwen­zel“.

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»Wir sind vie­le. Je­der ein­zel­ne von uns.«

felix schwenzel

ich habe zwar das ge­fühl, dass ich aus dem feed­rea­der von ralf ge­flo­gen bin und ob­wohl ich mit to­co­tro­nic nix an­fan­gen kann, hab ich die über­schrift die ralf von to­co­tro­nic aus­ge­lie­hen hat ge­klaut und fin­de das was er sagt to­tal zu­stim­mungs­wür­dig. echt. nicht ver­ges­sen bei ralf alle links an­zu­kli­cken.


kas­trier­tes web­de­sign mit licht im tun­nel

felix schwenzel

ich weiss nicht war­um, aber men­schen die eine web­sei­te ha­ben wol­len lie­ben klei­ne, enge text­blö­cke in de­nen der be­nut­zer mit klicks auf ja­va­script-knöpf­chen manch­mal sehr lan­gen tex­te le­sen sol­len. die text­blö­cke sol­len, wahr­schein­lich aus äs­the­ti­schen grün­den oder scroll­bal­ken-hass, klein bis sehr klein ge­hal­ten wer­den. also baut man zäh­ne­knir­schend, kun­de ist ja kö­nig, ent­we­der in flash oder ja­va­script sol­che text­blö­cke, die dann statt or­dent­li­cher, sys­tem­ei­ge­ner scroll­bal­ken, selbst­de­sign­te, pro­prie­tä­re steu­er­ele­men­te ein.

ich habe als be­nut­zer im­mer über ei­nen sol­chen irr­sinn ge­schimpft. ich kann in sol­chen text­blö­cken we­der mein scroll­rad be­nut­zen, noch all die text­funk­tio­nen die ich sonst ge­wohnt bin. tex­te sol­len frei sein, auch im brow­ser.

aber ich habe licht im tun­nel ge­se­hen. die­se funk­ti­on er­laubt es dem user sich in sol­chen kas­trier­ten text­blö­cken mit dem scroll­rad zu be­we­gen. hier ein an­de­res bei­spiel. ja. ich mag jquery. und die jquery-plug­ins.


spies­ser-idyll

felix schwenzel

am sonn­tag war ich zum ers­ten mal in mei­nem le­ben in ei­nem schre­ber­gar­ten. der schre­ber­gar­ten war vol­ler tand und kitsch (al­ler­dings ohne gar­ten­zwer­ge), die he­cken wa­ren vor­schrifts­mäs­sig auf bauch­na­bel­hö­he ge­schnit­ten und die nach­barn hat­ten, das spür­te man durch und durch, al­les im auge.

im schre­ber­gar­ten ein nach new york aus­ge­wan­der­ter künst­ler mit sei­ner ame­ri­ka­ni­schen frau, ih­rem athiö­pi­schen ad­op­tiv­sohn, die el­tern des aus­wan­de­rers, die bei­fah­rein, ihr sohn und ix. auf dem elek­tro­grill würs­te. sehr vie­le würs­te, schin­ken­wurst und rie­sen­cur­ry­würs­te. auf dem tisch nu­del­sa­lat mit ma­yo­nai­se und stän­dig nach­ge­füll­tes bier. das per­fek­te spies­ser-idyll.

was mich ein biss­chen er­schreckt: mir ge­fiel das.

[wit­zig wie der aus­ge­wan­der­te ham­bur­ger er­zähl­te wie er in new york manch­mal tags­über auf dem spiel­platz sitzt, um­ge­ben von spie­len­den, weis­sen kin­dern und auf­pas­sen­den schwar­zen oder me­xi­ka­ni­schen „nan­nys“ und er der ein­zi­ge weis­se mann mit ei­nem schwar­zen kind. ich glaub ich brauch eine wei­le um die­ses bild wie­der zu ver­ges­sen.]


kern­kraft­werk­be­triebs­füh­rungs­soft­ware

felix schwenzel

in­ter­es­san­tes stel­len­an­ge­bot:

Auf­ga­ben:
Rea­li­sie­rung ei­ner Java-An­wen­dung für die Be­triebs­füh­rung von Kern­kraft­wer­ken
Vor­han­de­ne fach­li­che Kon­zep­te ver­ste­hen und an der Kon­zep­ti­on der tech­ni­schen Lö­sung mit­wir­ken
Kennt­nis­se aus dem Be­reich Kern­kraft und Be­triebs­füh­rung sind wün­schens­wert

in­ter­es­san­te nut­zungs­be­din­gun­gen:

REST­RIC­TIONS. […] You ack­now­ledge that Li­cen­sed Soft­ware is not de­si­gned or in­ten­ded for use in the de­sign, con­s­truc­tion, ope­ra­ti­on or main­ten­an­ce of any nu­clear fa­ci­li­ty. Sun Mi­cro­sys­tems, Inc. dis­claims any ex­press or im­pli­ed war­ran­ty of fit­ness for such uses.

dan­ke cle­mens und frank für den hin­weis.


ken­nen­lern­an­ge­bot schwei­neoh­ren

felix schwenzel

qype bie­tet sein ein paar ta­gen ein neu­es fea­ture. die punk­te die man sich durchs qy­pen sam­melt, kann man in cou­pons ein­lö­sen. cou­pons wer­den von un­ter­neh­men nach ei­ge­ner mass­ga­be an­ge­bo­ten und qype-mit­glie­der kön­nen sie, wenn sie wol­len, mit ih­ren punk­ten kau­fen. das tier­fut­ter-ge­schäft „HEL­DEN­HUN­DE + fri­ends“ zum bei­spiel bie­tet qy­pern „fol­gen­des Ken­nen­lern­an­ge­bot“ an:

1 Paar Schwei­neoh­ren

ich fin­de die idee ziem­lich gut (die gut­schein-idee, nicht die schwei­neoh­ren-idee), da so­wohl die qype-be­nut­zer et­was be­kom­men (kön­nen), näm­lich geld­wer­te vor­tei­le, als auch die un­ter­neh­men, näm­lich neue kun­den. das pro­blem, wie im­mer, ist die kri­ti­sche mas­se. ei­ner­seits in­ter­es­sie­ren mich die cou­pos die bis jetzt für ber­lin an­ge­bo­ten wer­den nicht die boh­ne, an­de­rer­seits weiss ich nicht wie weit sich un­ter­neh­men über­haupt für qype in­ter­es­sie­ren, bzw. da­von zu über­zeu­gen sind, dass es ih­nen was bringt auf qype gut­schei­ne an­zu­bie­ten. hört sich für mich da­nach an als ob noch zielm­lich vie­le klin­ken ge­qypt wer­den müs­sen, be­vor das kon­zept ein­schlägt und eine kri­ti­sche mas­se er­reicht.

im­mer­hin. mein lieb­lings-kaf­fee-la­den der erst von drei leu­ten ge­qypt wur­de, hat mitt­ler­wei­le nen qype auf­kle­ber an der tür kle­ben. mal schaun wann ich ei­nen gut­schein fürs cof­fee-ma­mas kau­fen kann.

[via]

[qype wirbt auf wir­res.net. das heisst nicht, dass ich geld fürs qy­pen oder geld für die­sen ein­trag be­kom­me. im ge­gen­teil.]


der schwarm

felix schwenzel

ich habe im ur­laub von je­man­dem ge­hört, dass amei­sen nicht nur blatt­läu­se mel­ken, son­dern auch auf die blatt­läu­se auf­pas­sen. das geht so weit, dass die amei­sen die läu­se an­geb­lich so­gar bei re­gen in ih­ren amei­sen­hau­fen tra­gen und sie nach dem re­gen wie­der auf ihre blät­ter set­zen. das hat mich so sehr fas­zi­niert, dass ich mir beim nächs­ten be­such im ki­osk die deut­sche na­tio­nal-geo­gra­phics aus­ga­be mit der amei­sen-schwarm­in­tel­li­genz ge­kauft habe (eng­li­scher voll­text hier).

da liest man dann fol­gen­den zen­tra­len satz: „A sin­gle ant or bee isn’t smart, but their co­lo­nies are.“

die ein­zel­ne amei­se han­delt nach re­la­tiv ein­fa­chen, fes­ten re­gel­sät­zen, aber in der sum­me er­gibt sich dar­aus in­tel­li­gen­tes ver­hal­ten. im fal­le von bie­nen sind auf der ba­sis von ein­fachs­ten me­cha­nis­men ent­schei­dungs­pro­zes­se zu be­ob­ach­ten die bei­spiels­wei­se bei der be­stim­mung des künf­ti­gen nist­plat­zes stets zum op­ti­ma­len er­geb­nis füh­ren.

be­son­ders fas­zi­nie­rend und das ei­gent­li­che er­folgs­ge­heim­nis der amei­sen: nie­mand trägt die al­lei­ni­ge ver­ant­wor­tung.

One key to an ant co­lo­ny, for ex­am­p­le, is that no one’s in char­ge. No ge­ne­rals com­mand ant war­ri­ors. No ma­na­gers boss ant workers. The queen plays no role ex­cept to lay eggs. Even with half a mil­li­on ants, a co­lo­ny func­tions just fine with no ma­nage­ment at all—at least none that we would re­co­gni­ze. It re­li­es in­s­tead upon count­less in­ter­ac­tions bet­ween in­di­vi­du­al ants, each of which is fol­lo­wing simp­le ru­les of th­umb. Sci­en­tists de­scri­be such a sys­tem as self-or­ga­ni­zing.

wor­an mich das er­in­nert? rich­tig. an das blog­dings. re­la­tiv ein­fa­che kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel, kei­ne zen­tra­le steue­rung, vie­le aut­ar­ke ein­zel­in­di­vi­du­en die lose mit­ein­an­der ver­bun­den sind und von aus­sen, zu­min­dest bei nai­ven, ah­nungs­lo­sem oder pa­ni­schen blick, wie ein ho­mo­ge­ner hau­fen aus­se­hen. die­se ah­nungs­lo­sen bli­cke ohne jede sach­kennt­nis wer­fen zur zeit ver­mehrt ver­meint­li­che al­les­wis­ser die sich jour­na­lis­ten nen­nen. die mei­nen dann, ein­zel­ne stim­men sprä­chen für das gan­ze, bil­den sich ein, der hau­fen habe ein ziel oder „gros­se vor­bil­der“.

aber die par­al­le­len sind frap­pie­rend. un­ter­neh­men müs­sen ler­nen, dass plötz­lich eine ein­zel­ne amei­se die sie schlecht be­han­deln an­de­ren amei­sen da­von be­rich­tet und sie es plötz­lich nicht mit ei­nem un­zu­frie­de­nen kun­den zu tun ha­ben, son­dern mit ei­nem un­kon­trol­lier­ba­ren, lau­ten, ge­fräs­si­gen schwarm. eine amei­se ein­fach platt­zu­hau­en, ihr zu dro­hen funk­tio­niert nicht mehr so wie frü­her. und das aus ei­nem ganz ein­fa­chen grund: die amei­sen kom­mu­ni­zie­ren mit­ein­an­der.

und:

Es sind nicht (nur) die Blogs, die die Me­di­en ver­än­dern, es ist das Netz. Und das Netz greift viel tie­fer in un­ser Le­ben und Den­ken ein, als sich das so man­cher Jour­na­list of­fen­bar vor­stel­len mag. Ohne das Netz, das wie­der­ho­le ich ger­ne im­mer wie­der, hät­te wir nicht mal den An­satz ei­ner Dis­kus­si­on über die sog. „Si­cher­heits­ge­set­ze“ von Schäub­le + Co. Ohne das Netz wür­den Ideen, wie die des Bür­ger­gel­des nicht so schnell eine brei­te Öf­fent­lich­keit ge­fun­den ha­ben. Blogs sind nur das mo­men­ta­ne Trans­port­mit­tel für sol­che Din­ge. [don dah­l­mann]

es ist das netz, dumm­kopf! das netz ist mehr als sei­ne ein­zel­tei­le. die aus­schliess­li­che, iso­lier­te be­trach­tung von ein­zel­tei­len oder -aspek­ten hilft nicht das gan­ze zu ver­ste­hen. und: ein paar fet­te amei­sen die be­son­ders auf­fäl­lig oder laut sind, spre­chen kei­nes­falls für das gan­ze, son­dern aus­schliess­lich für sich selbst.


4 in 1

felix schwenzel

ich habe 4 mi­nu­ten ge­braucht um die­sen text mit ei­nem auge zu le­sen und da­bei ei­nen fal­schen ha­sen ver­speist. [via]

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soll­te man ei­nen arzt an sei­nen pri­mä­ren ge­schlechts­or­ga­nen rum­schnip­peln las­sen, der es noch nicht­mal schafft den na­men sei­ner fir­ma rich­tig zu schrei­ben?

sie­grid neu­de­cker regt sich zu recht auf, weil die­ser arzt ei­nen ar­ti­kel von ihr, in dem sie vor sol­chen sinn­lo­sen schnip­pe­lei­en warnt, in sei­ner pres­se­mit­tei­lung in aus­zü­gen ver­wen­det in der er für sol­che schnip­pe­lei­en wirbt.

im­mer­hin hat prof. dr. ste­fan gress so nach­ge­wie­se­ner­mas­sen ge­schafft zu­min­dest ei­ner frau die er­re­gungs­stö­rung zu neh­men. ganz ohne chir­ur­gi­schen ein­griff, nur mit ei­ner pres­se­mit­tei­lung. ob­wohl. viel­leicht soll­te ix sau­be­rer zwi­schen er­re­gung und auf­re­gung un­ter­schei­den. das wie­der­um wür­de mei­ne poin­te zer­stö­ren. also un­ter­schei­de ix nicht wei­ter.

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ab­mah­nen und recht­li­che schrit­te an­dro­hen wirkt (sie­he auch hier ). ich hät­te sonst wahr­schein­lich nie was über den la­den er­fah­ren.

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so­was find ix gut:

Der Preis des fol­gen­den Ti­tels hat sich ver­rin­gert:
Ed­ward Ja­mes Ol­mos (Dar­stel­ler), et al „Batt­le­star Ga­lac­ti­ca - Sea­son 3 [UK IM­PORT]“ [DVD]
OLD PRI­CE EUR 77,99
NEW PRI­CE EUR 56,97

mit der lie­fe­rung so lan­ge war­ten, bis der sich um 20 euro ver­rin­gert und den neu­en preis an mich wei­ter­ge­ben. ich mag ama­zon.


„Bin La­dins Cha­os­trup­pe“

felix schwenzel

nils mink­mar in der faz über law­rence wrights buch „Der Tod wird euch fin­den“ („The Loo­ming Tower“):

John O’Neill pfleg­te ein ähn­li­ches Ver­hält­nis zu Frau­en wie sein Ant­ago­nist Bin La­din, bloß ist es im Is­lam statt­haft, vier Frau­en zu ha­ben, wäh­rend O’Neill sei­ne Po­ly­ga­mie ir­gend­wie ge­heim hal­ten muss­te, eben­so sei­ne Schul­den, sei­ne Spiel­lei­den­schaft und sei­ne Ei­gen­art, Ak­ten­kof­fer mit Ge­heim­un­ter­la­gen in Bars ste­hen zu las­sen. Wenn Wright den­noch at­tes­tiert, dass ’Neill, hät­te man ihn in eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Po­si­ti­on be­för­dert, der Mann hät­te sein kön­nen, die An­schlä­ge zu ver­ei­teln, so be­leuch­tet er zu­gleich ein ganz an­de­res und un­er­war­te­tes Pro­blem: John O’Neill fei­er­te gern und lieb­te das gute Le­ben, sein Jah­res­ge­halt von 80.000 Dol­lar hielt nicht lan­ge vor. Er konn­te es sich ein­fach nicht län­ger leis­ten, im öf­fent­li­chen Dienst zu ar­bei­ten. Ge­ra­de als sich At­tas Leu­te schon in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten be­fan­den, wech­sel­te er in die Pri­vat­wirt­schaft, als Si­cher­heits­chef des World Trade Cen­ter, wo er dann auch um­kam.

le­sens­wer­ter ar­ti­kel, [ama­zon-wer­be­link] das buch si­cher auch.