kraut­re­por­ter und die klicks

felix schwenzel

[nach­trag 06.11.2014]

ver­mut­lich ist der ar­ti­kel nicht von kraut­re­por­ter.de bei der huf­fing­ton post ein­ge­stellt wor­den, son­dern eben von der huf­fing­ton post mit ei­ner miss­ver­sta­änd­li­chen au­toren­an­ga­be ver­se­hen. in ei­nem <div class="aut­hor wire"> steht im quell­text zwar kraut­re­por­ter.de, aber mög­li­cher­wei­se ist das mit der lo­gik ein­fach nicht die stär­ke bei der huf­fing­ton-post. wo­mit sich, wenn das so ist, der fol­gen­de ar­ti­kel auch er­le­digt hat.

und da se­bas­ti­an es­ser von den kraut­re­por­tern sagt, dass die huff­po den ar­ti­kel selbst ver­fasst hat, wür­de ich sa­gen, ich kann den ar­ti­kel un­ten durch­strei­chen und mich ganz kurz fas­sen: die huf­fing­ton post in deutsch­land fin­de ich to­tal doof.

@di­plix @kraut­re­por­ter Den Ar­ti­kel (und die gute Zeit) hät­test du dir tat­säch­lich spa­ren kön­nen. War al­lei­ne Ent­schei­dung der Huff­Po.

— Fre­de­rik Fi­scher (@Fre­de­rik­Fi­scher) 06.11.2014 1:10



die kraut­re­por­ter über sich selbst :

War­um glau­ben wir, dass es Kraut­re­por­ter braucht? Weil vie­len Me­di­en Klicks wich­ti­ger sind als Ge­schich­ten.

[…]

An­ders als bei wer­be­fi­nan­zier­ten Sei­ten ist es für Kraut­re­por­ter nicht so wich­tig, wel­cher Bei­trag wie vie­le Klicks er­hält. Statt­des­sen sind an­de­re In­for­ma­tio­nen sehr auf­schluss­reich.

die „ge­schich­ten“ schei­nen den kraut­re­por­tern durch­aus wich­tig zu sein. ich habe dort schon vie­le schö­ne ge­schich­ten ge­le­sen. aber klicks, auch von to­ta­len drecks­blät­tern be­sin­nungs­los brül­len­den klick­schleu­dern, schei­nen den kraut­re­por­tern nicht un­ge­le­gen zu kom­men. im ge­gen­teil, ein „kraut­re­por­ter.de“-kon­to bei der huf­fing­ton post wirbt dort of­fen­bar in ei­ge­ner sa­che um klicks:

ich ver­steh das ehr­lich­ge­sagt nicht, war­um sich die kraut­re­por­ter nicht auf die kraft und qua­li­tät ih­rer ge­schich­ten ver­las­sen wol­len, sie von le­sern wei­ter­emp­feh­len las­sen, oder von kol­le­gen, die sie für re­le­vant ge­nug hal­ten, sie zu emp­feh­len. statt­des­sen ver­fas­sen die kraut­re­por­ter gast­bei­trä­ge bei der huf­fing­ton post, um le­ser zu lo­cken und klicks zu ge­ne­rie­ren?

oder geht’s den kraut­re­por­tern, wer­bung hin oder her, viel­leicht doch in ers­ter li­nie um klicks, um wachs­tum, um kon­ver­si­on von kli­ckern zu mit­glie­dern? wenn ja, wäre das schon eine er­staun­li­che kon­zep­tio­nel­le wen­de.


[wer­bung] mann / frau

felix schwenzel

vor zwei mo­na­ten hat­te die mini-webse­rie von chris­ti­an ul­men, dem br und puls pro­du­zier­te webse­rie mann / frau sen­de­start. mitt­ler­wei­le sind alle fol­gen ver­öf­fent­licht, hier gibt es eine play­list mit al­len 20 fol­gen (und ein paar ex­tras). hier ist die face­book-sei­te zur se­rie.

ich habe mir, wie ver­spro­chen alle fol­gen an­ge­se­hen (da­für, bzw. für je­nen und die­sen ar­ti­kel habe ich geld be­kom­men), kann mich aber nach wie vor nicht für die pro­duk­ti­on er­wär­men.

das ei­gen­ar­ti­ge ist: vie­le kri­ti­ken at­tes­tie­ren der se­rie „tem­po“, aber mir fehl­te tem­po. mir ka­men die fol­gen beim an­schau­en teil­wei­se un­fass­bar lahm vor. mich hat es er­staunt, wie zäh sich 3 mi­nu­ten-hap­pen an­füh­len kön­nen, vor al­lem wenn man sie hin­ter­ein­an­der schaut. ins­ge­samt sum­mie­ren sich die 20 fol­gen ja auch zu mehr als ei­ner stun­de you­tube auf.

an­satz­wei­se — oder kon­zep­tio­nell — hat mir die fol­ge „un­ge­schrie­be­ne ge­set­ze“ ge­fal­len.

youtube-video laden, info, direktlink

die fol­ge bricht aus dem üb­li­chen mann / frau-sche­ma aus und lässt den mann in all­tags­si­tua­tio­nen un­ge­schrei­be­ne ge­set­ze for­mu­lie­ren. hier trau­en sich die au­toren so et­was wie stel­lung zu be­zie­hen, also dem pu­bli­kum so­was wie eine ge­spiel­te ko­lum­ne vor­zu­set­zen. die ers­ten 17 se­kun­den sind su­per: zack, zack, kur­ze ein­lei­tung, der mann sagt: „es gibt un­ge­schrie­be­ne ge­set­ze, die je­der ken­nen soll­te.“ schnitt, zwei frau­en be­grüs­sen sich, eine sagt zur an­de­ren: „du siehst aber müde aus!“. schnitt, aus dem off taucht der mann in die me­ta­ebe­ne und ins bild ein und be­lehrt uns: „je­man­den mit dem satz ‚du siehst aber müde aus‘ zu be­grüs­sen, das ist echt un­höf­lich!“ die eine frau schnippt den mann in der me­ta­ebe­ne an: „halt du dich mal dar­aus, ey!“

bis da­hin: per­fekt. tem­po, witz, ab­sur­de si­tua­ti­on. dann ver­mas­selt es der mann, bzw. die au­toren die ihm die wor­te in mund le­gen, in­dem er ein­fach wei­ter­spricht: „das fühlt sich doch schlecht an, oder?“ die an­de­re frau in dick auf­ge­tra­ge­nem schau­spiel­schu­len­deutsch: „stimmt, sie ha­ben völ­lig recht. ich fühl’ mich viel schlech­ter als vor­her.“

sie­ben se­kun­den, die den po­si­ti­ven ein­druck der ers­ten 17 se­kun­den zer­stö­ren und an­der­wei­tig sinn­voll ge­nutzt wer­den könn­ten. ei­gent­lich scha­de, aber ge­nau an die­ser stel­le wird sicht­bar was der se­rie (ne­ben witz) fehlt: ein ge­fühl für ti­ming.

das ist auch das trau­ri­ge an der se­rie. vie­le gute an­sät­ze, nicht so gute aus­füh­rung und um­set­zung. un­ter dem clip mit den un­ge­schrie­be­nen ge­set­zen hat ein zu­schau­er (wirk­lich nur ei­ner) kom­men­tiert:

Hey, erst ein­mal gro­ßen Re­spekt für die­se Se­rie, ich war­te in­zwi­schen schon im­mer ge­spannt auf die nächs­ten Fol­gen.

na im­mer­hin. ich bin kein mass­stab. es gibt leu­te de­nen das ge­fällt.

Aber die­se Fol­ge fällt mir ir­gend­wie vom Hand­lungs­strang und der "Er­zähl­art" aus der Rei­he...ich fin­de die un­ge­schrie­be­nen Ge­set­ze gut und auch wit­zig um­ge­setzt, aber nichts steht in Be­zie­hung zu den an­de­ren Fol­gen, FRAU kommt nicht vor, auch nicht der Bar­kee­per, ihr könn­tet mit dem Vi­deo ge­nau­so gut ei­nen x-be­lie­bi­gen Vlog für You­Tube pro­du­ziert ha­ben/dar­stel­len wol­len.

schon klar. her­vor­ra­gend be­ob­ach­tet. trotz­dem wei­ter …

Ich will das Vi­deo nicht schlecht re­den, es steckt si­cher eine Men­ge Ar­beit da­hin­ter und mir ge­fällt es ja auch, nur eben ein biss­chen we­ni­ger gut als der Rest ;) Ich freue mich schon auf den Rest der Se­rie :D

das ist der punkt. wenn in ir­gend­et­was viel ar­beit steckt, muss es des­halb nicht gut sein oder vor kri­tik ge­feit sein. das ist wie beim ale­xa am alex­an­der­platz. scheuss­li­ches ge­bäu­de, aber si­cher­lich mit der gu­ten ab­sicht ge­baut, sehr vie­le ge­schäfts­leu­te glück­lich und zu­frie­den zu ma­chen und vie­le un­nö­ti­ge sa­chen zu ver­kau­fen. da ha­ben hun­der­te men­schen sehr, sehr viel ar­beit rein­ge­steckt, in pla­nung, um­set­zung und in den be­trieb erst recht. der la­den ist so­gar ganz er­folg­reich, aber trotz­dem schreck­lich scheuss­lich.

egal wie doof ich das ale­xa fin­de, es ge­hen im­mer noch sehr vie­le men­schen hin. so­gar ich — ge­le­gent­lich. und das ist auch gut so, ge­nau­so wie of­fen­bar recht vie­le men­schen sich mann / frau an­ge­se­hen ha­ben und zum al­ler­gröss­ten teil po­si­tiv be­wer­tet ha­ben. also guckt’s euch an und bil­det euch eure ei­ge­ne mei­nung wenn ihr ne stun­de zeit habt: zur play­list hier­lang.


links vom 05.11.2014

felix schwenzel

  kraut­re­por­ter.de: „Wir ver­schie­ßen stän­dig Po­ten­zi­al“   #

in­ter­view von the­re­sa bäu­er­lein mit ei­ner ehe­ma­li­gen pro­sti­tu­ier­ten.

Die Dia­gno­se, die Pro­sti­tu­ti­on er­mög­licht, ist nicht: Die Pro­sti­tu­ti­on ist in ei­nem schlech­ten Zu­stand, son­dern, fuck, die­se Welt ist in ei­nem schlech­ten Zu­stand.

su­per text, ger­ne ge­le­sen.

  ndr.de: Schäub­le: „Schnel­lig­keit vor Sorg­falt“   #

wolf­gang schäub­le re­det beim spie­gel zum 20 jäh­ri­gen on­line-ju­bi­lä­um. ich mag schäubles rede, auch wenn er die fal­schen sa­chen (über­wa­chung, NSA) ver­harm­lost und teil­wei­se vor den fal­schen ge­fah­ren (an­ony­mi­tät) warnt.

  face­book.com: Heu­te vor 25 Jah­ren fand die ers­te freie...   #

da­ni­el erk über „die ers­te freie De­mons­tra­ti­on der DDR“ und war­um der red­ner jan jo­sef lie­fers sein held ist.

  face­book.com: Die fried­li­che Re­vo­lu­ti­on in der DDR war nicht nur...   #

pe­ter breu­er über die ers­te freie de­mons­tra­ti­on in der DDR und dar­über „wie lei­se die Töne wa­ren und wie be­son­nen alle Be­tei­lig­ten spra­chen“.


links vom 04.11.2014

felix schwenzel

  kraut­re­por­ter.de: Die Eman­zi­pa­ti­on der You­tuber   #

ob­wohl ich die­se sze­ni­schen, sche­ma-f re­por­ta­ge-er­öff­nun­gen ...

Ein Dach­ge­schoss-Loft in ei­ner ehe­ma­li­gen Fa­brik in Ber­lin-Neu­kölln. Ma­rie Meim­berg steht am Koch­block und macht Käse-Spätz­le, vie­le Käse-Spätz­le. Eine Auf­lauf­form voll steht schon im Back­ofen, in eine zwei­te schich­tet sie ab­wech­selnd fri­sche Nu­deln und Käse. Ker­zen bren­nen, gro­ße Wein­glä­ser ste­hen be­reit, im Hin­ter­grund läuft un­auf­dring­li­che Jazz­mu­sik, quer durch den gro­ßen, of­fe­nen Wohn­be­reich hän­gen noch Gir­lan­den von ei­ner Ge­burts­tags­fei­er in der letz­ten Wo­che, in der Ecke steht ein Fuß­ball-Ki­cker.

... wie den bou­le­vard has­se, ist die­se re­por­ta­ge von ste­fan nig­ge­mei­er toll und le­sens­wert, ein­fühl­sam und in­for­ma­tiv. ge­nau das was ich mir von den kraut­re­por­tern mal er­hofft habe.

  faz.net: Jour­na­lis­mus un­ter Ver­dacht: Vom wach­sen­den po­pu­lä­ren Miss­trau­en ge­gen­über der Pres­se   #

ste­fan nig­ge­mei­er meint, das auch die igno­ranz ge­gen­über for­de­run­gen nach „Trans­pa­renz und Di­stanz, man­geln­de Sorg­falt und Kom­mu­ni­ka­ti­on“ in der be­richt­erstat­tung jetzt ver­schwö­rungs­theo­re­ti­kern treib­stoff die­ne. mei­ne ich auch.

  spie­gel.de: Pe­ter Gla­ser: Es­say zur Ent­wick­lung des On­line­jour­na­lis­mus   #

schö­ner, ge­ne­ri­scher text zum 20jäh­ri­gen spon-ju­bi­lä­um von pe­ter gla­ser:

Vie­le neue Stim­men ma­chen die Welt un­über­sicht­li­cher und brin­gen sie uns zu­gleich auf nie ge­se­he­ne Wei­se nahe. Ein Mensch mit ei­ner Uhr weiß im­mer wie spät es ist. Ein Mensch mit vie­len Uh­ren ist sich nie si­cher. Wenn aber die Uhr des Men­schen mit nur ei­ner Uhr falsch geht, ist er auf­ge­schmis­sen. Der mit den vie­len Uh­ren da­ge­gen hat gute Chan­cen, zu er­ken­nen, dass et­was falsch läuft. On­line­jour­na­lis­mus ist an der Zeit.

  in­diego­go.com: Ers­ter Eu­ro­päi­scher Mau­er­fall   #

crowd­fun­ding kam­pa­gne für die jüngs­te kam­pa­gne vom zentz­rum für po­li­ti­sche schön­heit. hier ein ar­ti­kel von ge­org diez dazu.

  welt.de: Neil Gai­man: „Es gibt kei­ne Er­wach­se­nen, nicht ei­nen ein­zi­gen“   #

ich bin ja gros­ser neil-gai­man-fan. also von sei­nen bü­chern, zu­min­dest de­nen die ich ge­le­sen habe und de­ren ver­fil­mun­gen ich ge­se­hen habe. auch wenn ich in der re­gel kein wort glau­be, was in der welt steht, glau­be ich es an die­ser stel­le ein­fach mal:

Mit ei­nem Co­mic ist er be­rühmt ge­wor­den, sei­ne Fan­ta­sy-Ro­ma­ne sind Suchtstoff. Doch jetzt ist Neil Gai­man et­was ganz Son­der­ba­res un­ter­lau­fen. Ein Meis­ter­werk.

das buch ist jetzt auf mei­nem wunsch­zet­tel.

  neu­es-deutsch­land.de: Das kann weg!   #

leo fi­scher, der ehe­ma­li­ge ti­ta­nic-chef­re­dak­teur, schreibt eine un­wit­zi­ge ko­lum­ne. sie­he auch was mela ecken­fels dazu zu sa­gen hat.

  hu­man­sof­ne­wyork.com: “Be­fo­re I joi­n­ed the Ma­ri­nes, I used to per­form in high school...   #

schö­nes blog. kann man nicht oft ge­nug sa­gen.

  no­te­sof­ber­lin.com: Ein Ver­such wert   #

hihi.


jürg schubi­ger

felix schwenzel

eine sehr kur­ze kurz­ge­schich­te von jürg schubi­ger, die mich vor vie­len jah­ren mal sehr be­geis­ter­te. die ge­schich­te er­in­nert mich dar­an, dass ich mal ein gros­ses fai­ble für das selbst­ver­ständ­lich ab­sur­de hat­te. ir­gend­wie ist das im lau­fe der jah­re ver­lo­re­nen ge­gan­gen. gut, et­was ist von mei­nem al­ten fai­ble viel­leicht noch üb­rig: ich ma­che nach wie vor sehr ger­ne wit­ze ohne poin­te. aber viel­leicht hät­te ich mich in den letz­ten 15 jah­ren doch ab und an mal ins thea­ter quä­len sol­len? oder mich mehr für li­te­ra­tur in­ter­es­sie­ren sol­len? viel­leicht hät­te ich in den letz­ten 15 jah­ren ab und zu mal mit mei­nem freund han­nes re­den sol­len, in des­sen bi­blio­thek ich die­sen text da­mals fand?

ge­tarn­te sol­da­ten
ein haupt­mann stand mit sei­nen sol­da­ten im wald. er sprach: „heu­te tar­nen wir uns. es ist jetzt drei uhr. ich gebe euch zeit bis vier­tel nach drei.“ die sol­da­ten lie­fen da­von. ei­ner steck­te sich fe­dern an und setz­te sich ins laub ei­nes bau­mes. an­de­re klei­de­ten sich in fel­le von füch­sen und re­hen und gin­gen wie die­se tie­re zwi­schen den stäm­men her­um. es gab auch sol­che, die sich bloss in lö­chern ver­steck­ten. der haupt­mann ging durch den wald, als es vier­tel nach drei war. im ge­büsch er­blick­te er den nack­ten fuss ei­nes sol­da­ten. doch er ach­te­te nicht dar­auf, denn der fuss sah aus wie ein schweins­fuss. drei sol­da­ten wa­ren mit laub zu­ge­deckt und zeig­ten nur ihre bäu­che, die aber wie käse aus­sa­hen. als die übung vor­bei war, rief der haupt­mann alle sol­da­ten zu sich. aber kei­ner hör­te die stim­me. auch am fol­gen­den tag rief der haupt­mann: „kommt alle mal her!“ doch um­sonst. nie wur­de ei­ner wie­der­ge­fun­den.

jürg schubi­ger, 111 ein­sei­ti­ge ge­schich­ten von franz hoh­ler (luch­ter­hand li­te­ra­tur­ver­lag, 1981)

nach­dem ich den text ges­tern acht­mal ge­le­sen habe, hat­te ich lust be­kom­men ein paar bü­cher von jürg schubi­ger zu kau­fen. ob­wohl die wi­ki­pe­dia von ei­nem „um­fang­rei­chen li­te­ra­ri­schen Werk“ spricht, fin­det sich bei ama­zon so gut wie nichts von schubi­ger. aus­ge­wähl­te wer­ke wer­den für über 60 euro ver­wu­chert. schubi­ger tex­te gibt’s so gut wie nicht on­line, bei den per­len­tau­chern gibt’s ein paar fak­to­ide über schubi­ger (auch wenn­man dort noch nichts von schubi­gers tod im sep­tem­ber mit­be­kom­men hat). aber mich be­schleicht das ge­fühl: ir­gend­was ist ka­putt mit der li­te­ra­tur, wenn man schubi­gers tex­te nur zwi­schen papp­de­ckeln fin­den kann.

(ich hab mir aber die 111 ein­sei­ti­gen ge­schich­ten ge­kauft.)


Photo by felix schwenzel on November 03, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

brok­ko­li ein­mal mit ta­hin­sos­se und ein­mal mit knob­lauch- und chi­li­öl. na­tür­lich nach #ot­to­lenghi. reis gabs auch.



Photo by felix schwenzel on November 02, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

war­um se­hen će­vapčići im­mer so fä­kál aus?


Photo by felix schwenzel on November 02, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

car­rot cake nach ot­to­lenghi. der per­fek­te ku­chen.


links vom 02.11.2014

felix schwenzel

  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: „Als Tex­te noch ein­ma­lig sein muss­ten, um ge­druckt zu wer­den“   #

ich über­las­se den kom­men­tar zu die­sem link heu­te mal pe­ter ho­gen­kamp:

Ges­tern schon ge­le­sen, muss­te heu­te mor­gen gleich noch­mal. Die Iro­nie, dass je­mand schreibt, Jour­na­lis­ten sei­en so un­sag­bar toll und ein­zig­ar­tig -und dann schreibt er 15 Jah­re lang im­mer den­sel­ben Ar­ti­kel. Der nur aus zwei Ver­satz­stü­cken be­steht, von de­nen dum­mer­wei­se auch noch eins schon lan­ge nicht mehr gilt, denn wer trägt schon heu­te noch Fla­nell­an­zü­ge.

  ma­cle­ans.ca: Amy Poeh­ler's ra­di­cal mes­sa­ge: 'Be nice. Work hard.'   #

le­sens­wer­tes por­trait von amy poeh­ler von anne king­s­ton.

Her ad­vice to young wo­men is smart, if un­or­tho­dox. Tre­at your care­er “like a bad boy­fri­end," she wri­tes: “It li­kes you when you don't de­pend on it," a re­mark that of­fers help with bad boy­fri­ends as well. The work, not the re­sult, mat­ters: “You have to care about how good you are and how good you feel, but not about how good peo­p­le think you are or how good peo­p­le think you look."

  spie­gel.de: Mini One: Klein­wa­gen von BMW mit Drei­zy­lin­der-Mo­tor im Test   #

ich hab den neu­en mini kürz­lich als miet­wa­gen für ein wo­chen­en­de ge­fah­ren. im prin­zip ist das na­tür­lich kein schlech­tes auto, aber ich kann mich al­len kri­tik­punk­ten von jür­gen pan­der an­schlies­sen: die licht­or­gel in der mit­te ist al­bern, die sicht nach oben ist sehr ein­ge­schränkt und die schal­ter­or­gie in der kon­so­len­mit­te er­for­dert wo­chen­lan­ges be­die­nungs­trai­ning. die 100 PS füh­len sich in der stadt tat­säch­lich wie hun­dert an, auf der au­to­bahn fühlt man sich wie am lenk­rad ei­nes über­la­de­nen 75-PS-opel-as­co­na-cou­pe. an­de­rer­seits rei­chen die 100 PS na­tür­lich aus, auch um bei nächt­li­chen au­to­bahn­fahr­ten deut­lich schnel­ler zu sein, als die goog­le-maps fahr­zeit­rech­nung. und spar­sam is­ser auch.

wit­zig fand ich je­den­falls, dass ich nach zwei stun­den fahrt im mini der fel­sen­fes­ten über­zeu­gung war ei­nen die­sel zu fah­ren. der mini lässt sich her­vor­ra­gend un­ter­tou­rig fah­ren, na­gelt da­bei aber aus un­er­find­li­chen grün­den wie ein taxi. aber viel­leicht ge­hört das bei ei­nem drei­zy­lin­der so.

  gaw­ker.com: Ke­vin Spacey­'s Body In­ha­bi­ted by Spoo­ky Ghosts of Still-Li­ving Ce­lebs   #

ja, ke­vin spacey ist gross­ar­tig. aber jim­my fallon auch.

  docs.goog­le.com: Les­sons Lear­ned: Vor­trä­ge   #

vor­trags­tipps ge­sam­melt von kath­rin pas­sig.


Photo by felix schwenzel on November 02, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

früh­stück für cham­pi­ons. oder so.


Photo by felix schwenzel on November 02, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

prak­tisch, die­se schrank­be­leuch­tung. #ikea #pax


lamm­kebabs aus rind­fleisch im zuc­ci­ni­man­tel

felix schwenzel

wir ha­ben uns zwei neue ot­to­lenghi-koch­bü­cher ge­kauft, weil fast al­les was ich nach ot­to­lenghi ko­che bis jetzt toll ge­schmeckt hat. dies­mal auch eins [ama­zon-wer­be­link] mit fleisch­re­zep­ten. heu­te woll­te ich die lamm­kebabs (oder mei­net­we­gen auch fri­ka­del­len) nach­ko­chen. bei bolu gab’s nur halb und halb hack (rind und lamm) und der beim metz­ger gabs heu­te gar kein lamm — und wenn’s wel­ches gibt, müss­te ich ge­hackt gleich ein kilo kau­fen. also rin­der­hack ge­kauft. ist auch le­cker.

am meis­ten spass hat es ge­macht den fri­ka­dell­en­teig her­zu­stel­len, ne­ben ge­rös­te­ten pi­ni­en­ker­nen, weiss­brot, feta und nem ei sind da über­do­siert wir­ken­de ge­würz­men­gen drin: 1 tee­löf­fel zimt, 1½ tee­löf­fel ge­mah­len­der pi­ment und je ein hal­ber tee­löf­fel pfef­fer und salz.

die zu­ta­ten für den teig laut re­zept:

  • 2 EL pi­ni­en­ker­ne
  • 50 g in was­ser ein­ge­weich­tes weiss­brot ohne krus­te
  • 300 g hack­fleisch (ich hab 400 gramm ge­nom­men)
  • 50 g feta
  • 1 tee­löf­fel zimt
  • 1½ tee­löf­fel ge­mah­len­der pi­ment
  • et­was ge­mah­le­ne mus­kat­nuss
  • 1 zer­drück­te knob­lauch­ze­he (ich hab 4 ge­quetsch­te ge­nom­men)
  • 1 ei
  • 15 g fein ge­hack­te, glat­te pe­ter­si­lie

die pi­ni­en­ker­ne müs­sen na­tür­lich erst ge­rös­tet wer­den, in ei­ner pfan­ne ohne fett. spä­ter kom­men sie dann mit all den an­de­ren zu­ta­ten oben in den teig. wenn der teig gut ver­kne­tet ist, soll man laut ot­to­lenghi zwölf 10 x 5 cm gros­se „röll­chen“ for­men. ich hab mich ver­zählt und ein­fach 8 würs­te ge­macht, die ich dann in re­la­tiv viel son­nen­blu­men­öl von je­der sei­te zwei mi­nu­ten fri­tiert habe.

die zuc­ci­ni­man­tel-ge­schich­te sind ein­fach zwei in dün­ne schei­ben ge­schnit­te­ne und weich­ge­bra­te­ne zuc­ci­nis. weil ich noch fett vom fleisch­frit­tie­ren üb­rig hat­te, hab ich die zuc­ci­ni auch gleich mit­frit­tiert. da­nach sol­len die zuc­ci­ni­schei­ben um die fleisch­würs­te ge­wi­ckelt wer­den und die fri­ka­del­len noch­mal 10 mi­nu­ten im ofen nach­ga­ren. hab ich al­les so ge­macht, das kann aber mei­ner mei­nung nach gut ver­ein­facht wer­den, in­dem man die fri­ka­del­len ein biss­chen nach­schmo­ren lässt oder wie üb­lich in ei­ner pfan­ne mit we­nig fett gart.

die sau­ce be­steht aus ei­ner dose (400g) aldi-piz­za­to­ma­ten mit öl, salz, chil­li­flo­cken und knob­lauch, die sich 20 mi­nu­ten auf klei­ner hit­ze um die hälf­te re­du­ziert. lang­wei­lig, passt aber.

das fleisch war sehr, sehr su­per. es hat­te eine un­de­fi­nier­ba­re, aber an­ge­neh­me schär­fe, ich ver­mu­te vor al­lem vom zimt. trotz­dem schmeck­te der zimt nicht un­an­ge­nehm raus, aber das es­sen mach­te schon ein biss­chen lust auf weih­nach­ten.


links vom 01.11.2014

felix schwenzel

  digg.com: How La­ser Tat­too Re­m­oval Works   #

wie ta­too-ent­fer­nung funk­tio­niert, enorm fas­zi­nie­rend und aha-ef­fek­tiv.

youtube-video laden, info, direktlink

  siegs­tyle.de: Con­tent es­sen See­le auf   #

treff­si­che­re be­ob­ach­tung der me­di­en­kri­se von alf from­mer:

Ne­ben den üb­li­chen News tei­len heu­te alle jour­na­lis­ti­schen An­ge­bo­te In­hal­te wie „Ha­bicht greift Droh­ne an“, „Frau läuft 10 Stun­den durch New York und wird über 100mal be­läs­tigt“ oder „Ca­ro­lin Ke­be­kus par­odiert Atem­los von He­le­ne Fi­scher.“ Die­se In­hal­te tei­len dazu noch et­li­che Blogs und na­tür­lich mei­ne Face­book-Freun­de oder die Men­schen de­nen ich bei Twit­ter fol­ge. Ir­gend­wann klickt man vor lau­ter Ver­zweif­lung drauf, weil man denkt: muss ja was dran sein. Doch der Le­ser klickt nur noch auf den In­halt und ver­bin­det ihn kaum noch mit dem An­ge­bot, das ihn ge­pos­tet hat: Habe ich mir bei Spie­gel On­line den Ha­bicht-An­griff an­ge­se­hen? Oder bei bild.de? Oder war's bei den Blog­re­bel­len? Huf­fing­ton Post? Mas­ha­ble? Kraut­re­por­ter? Face­book? Twit­ter? Oder sonst wo? Die Mar­ken ver­schwim­men hin­ter den im­mer glei­chen In­hal­ten, mit de­nen der Jour­na­lis­mus von heu­te ver­sucht, Le­ser auf sei­ne Web­sei­ten zu lo­cken.

in mir ka­men beim le­sen vor al­lem zwei fra­gen auf. war­um nut­zen me­di­en die­se all­ge­gen­wär­ti­gen in­hal­te nicht, um sich ihre fin­ger wund zu re­cher­chie­ren und da­mit ihre kern­kom­pe­ten­zen zu de­mons­trie­ren: re­cher­che, ein­ord­nung, per­spek­tiv­wech­sel. was oder wer steckt hin­ter dem 10-stun­den-new-york-vi­deo, was ma­chen ha­bich­te sonst so, wenn sie kei­ne droh­nen an­grei­fen, wen hat ca­ro­lin ke­be­kus sonst noch so par­odiert oder hat schon­mal je­mand ca­ro­lin ke­be­kus par­odiert? war­um scheint es nicht zu funk­tio­nie­ren vi­ra­le in­hal­te mit hin­ter­grün­den zu ver­se­hen?

und um­ge­kehrt; war­um fehlt bei hin­ter­grün­den oder ab­ge­han­ge­nen ge­schich­ten fast im­mer an ein­ge­bet­te­ten me­di­en­in­hal­ten? zum bei­spiel die­se ge­schich­te über ma­don­nas in­iti­al­zün­dung: „Der Skan­dal macht den Star“. eine ab­satz­lan­ge ab­hand­lung über ma­don­nas auf­tritt bei den MTV vi­deo awards 1984 - aber kein link zum you­tube-vi­deo mit der auf­zeich­nung der sen­dung.

  gaw­ker.com: In­sta­gram Took Down Chel­sea Hand­ler's Top­less Pic Th­ree Times   #

Hand­ler is the la­test in a small group of ce­le­bri­ties fight­ing for nipp­le equa­li­ty.

wenn fe­mi­nis­ten für die gleich­be­hand­lung von män­nern und frau­en sind, sind war­zis­ten dann für die gleich­be­hand­lung von männ­li­chen und weib­li­chen brust­war­zen?

  twit­ter.com/Bo­ing­Bo­ing/sta­tus/527950649624125441   #

Tim Cook proud to be gay. Sam­sung said to be working on a lar­ger, che­a­per Gay bo­ing­bo­ing.net/2014/10/30/tim… pic.twit­ter.com/NXLLh­prT­DI

— Bo­ing Bo­ing (@Bo­ing­Bo­ing) 30.10.2014 23:30

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Sri­racha   #

hihi.


chris­ti­an fah­ren­bach nennt „kür­bis-ge­würz-kaf­fee“ ger­ne „kür­bis-kaf­fee“

felix schwenzel

chris­ti­an fah­ren­bach schreibt im kraut­re­por­ter „war­um Kaf­fee nach Kür­bis schmeckt“. das pro­blem ist: der kaf­fee auf den er sich be­zieht, die star­bucks pump­kin spi­ce lat­te, ent­hält nicht ei­nen hauch kür­bis. son­dern ge­wür­ze mit de­nen man in den USA zum bei­spiel kür­bis­ku­chen würzt. der kaf­fee schmeckt also gar nicht nach kür­bis, son­dern nach ge­wür­zen.

der an­reis­ser des ar­ti­kel star­tet mit

Egal ob Ku­chen, Kaf­fee oder Bier: Pro­duk­te mit Kür­bis­aro­ma sind in den USA ein 300 Mil­lio­nen Dol­lar gro­ßer Markt.

das stimmt eben nur halb. in den ge­würz­ten bie­ren kommt es durch­aus vor, dass sie kür­bis-be­stand­tei­le ent­hal­ten, die star­bucks pump­kin spi­ce lat­te eben nicht. in ei­ner au­toren-an­mer­kung am ran­de des ers­ten ab­sat­zes (die nur kraut­re­por­ter-abo­nenn­ten se­hen kön­nen) dif­fe­ren­ziert chris­ti­an fah­ren­bach das dann heim­lich:

Im Pump­kin Spi­ce selbst ist gar kein Kür­bis ent­hal­ten. Es han­delt sich um eine Ge­würz­mi­schung, un­ter an­de­rem mit Zimt, Mus­kat und Ing­wer.

ich re­agie­re ja auf un­nö­ti­ge un­ge­nau­ig­kei­ten im­mer hef­tig kopf­schüt­telnd. wenn sie im ti­tel oder an­reis­ser ste­hen, kann der au­tor zwar meis­tens nichts da­für, aber chris­ti­an fah­ren­bach macht mun­ter wei­ter mit sei­nen un­ge­nau­ig­kei­ten:

2003 hat Star­bucks den Kür­bis-Lat­te erst­mals auf die Kar­te ge­nom­men …

auch hier wie­der nur dif­fe­ren­zie­rung in den ex­klu­si­ven abo­nenn­ten-an­mer­kun­gen. ist es wirk­lich nö­tig aus ei­ner kür­bis-ge­würz-lat­te eine kür­bis-lat­te zu ma­chen und den link zu ei­ner star­bucks-mit­tei­lung zum 200sten ver­kauf­ten pump­kin spi­ce lat­te in den an­mer­kun­gen zu ver­ste­cken? reicht der platz bei den kraut­re­por­tern nicht aus um die din­ge so zu be­schrei­ben, wie sie sind?

ich fand vie­le tex­te bei den kraut­re­por­tern schon sehr gut, aber bei chris­ti­an fah­ren­bachs „Das Kür­bis-Kom­plott“ ist nicht nur die über­schrift gaga.


es gibt üb­ri­gens eine tür­ki­sche ge­wüz­pas­te, me­sir ma­cun, die ge­nau­so wie der star­bucks pump­kin-spi­ce-si­rup viel zu­cker und ganz ähn­li­che ge­wür­ze ent­hält: zimt, nel­ke, pi­ment, ing­wer, schwar­zen pfef­fer, gal­gant, ko­ri­an­der und ne­ben vie­len an­de­ren ge­wür­zen auch „oran­gen­haut“ (so stehts auf mei­ner pa­ckung). die pas­te wird in der tür­kei an­geb­lich löf­fel­wei­se als me­di­zin ver­ab­reicht, aber man kann da­mit auch her­vor­ra­gend kaf­fee süs­sen und wür­zen. pump­kin spi­ce lat­te für arme spar­sa­me so­zu­sa­gen.

ich mag üb­ri­gens so­wohl die me­sir-pas­te, als auch die star­bucks-kür­bis­ge­würz-lat­te, weil sie mich an die pump­kin pies, die ich als 18jäh­ri­ger in ame­ri­ka mit gros­sem ver­gnü­gen in mich hin­ein­ge­füllt habe, er­in­nern.


[nach­trag 01.11.2014]

chris­ti­an fah­ren­bach hat den text trans­pa­rent nach­ge­bes­sert und hier kom­men­tiert. find ich gut.



ios-sa­fa­ri-tabs in os-x-sa­fa­ri schlies­sen

felix schwenzel

eben im #yo­se­mi­te sa­fa­ri tabs vom #ios sa­fa­ri ge­schlos­sen. toll! pic.twit­ter.com/AKKy30QWUj

— fe­lix schwen­zel (@di­plix) 31.10.2014 09:54


Photo by felix schwenzel in Schloßplatz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

küs­sen­de krä­ne


links vom 31.10.2014

felix schwenzel

  ber­li­non­line.de: Der Künst­ler Ro­bin Thies­mey­er be­rührt mit sei­nen Zeich­nun­gen Stel­len, von de­nen wir gar nicht wuss­ten, dass es sie gibt   #

schö­nes in­ter­view mit ro­bin thies­mey­er:

Da steht auf der ei­nen Sei­te das spre­chen­de Tier. Und das wird in den gro­ßen For­ma­ten wie­der in den Schwarm zu­rück­ge­führt. Bei die­ser Me­tho­de in der Strich­tech­nik ach­te ich ge­nau auf die Po­si­ti­on je­der ein­zel­nen, klei­nen Fi­gur. Leu­te, mit de­nen ich in der Wer­bung zu­sam­men­ge­ar­bei­tet habe, sag­ten: „War­um machst Du das so? Scan’ es doch ein­fach ein, re­pro­du­zie­re den Kä­fer ein paar Mal und ver­zer­re den ein biss­chen, das kommt doch aufs Glei­che raus.“ - aber das tut es eben nicht! Es ist rei­ne Hand­ar­beit. Jede neue Fi­gur muss in ei­ner be­wusst über­leg­ten Be­zie­hung ste­hen zu den be­reits auf dem Blatt be­find­li­chen Fi­gu­ren. Man kann da­bei fa­ta­le Feh­ler ma­chen. Es ist ein un­heim­lich schö­nes Ar­bei­ten, das sehr lan­ge dau­ert: Man baut so ei­nen Or­ga­nis­mus aus vie­len In­di­vi­du­en.

  ole­reiss­mann.de: Fünf tol­le Web­re­por­ta­gen mit Aus­sicht auf den Re­por­ter­preis   #

ole reiß­mann:

Die­se fünf Web­re­por­ta­gen ha­ben Fa­bi­an Mohr, Dirk von Geh­len, Ste­fan Hei­jnk und ich für den dies­jäh­ri­gen Re­por­ter­preis no­mi­niert. Nun sind die Ju­ro­ren an der Rei­he — die wirk­lich kei­ne leich­te Auf­ga­be ha­ben.

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Le­ben und Tod in Te­xas, NZZ tod-in-te­xas.nzz.ch #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/j9ePROz­qXo

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:50

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Ein­sa­me Spit­ze, Zeit Ma­ga­zin zeit.de/zeit-ma­ga­zin/l… #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/cps8wiGs7A

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:49

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Die Nar­be der Stadt, Ber­li­ner Mor­gen­post mau­er­weg.mor­gen­post.de #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/Nr­Tou3X9va

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:57

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Der Pro­zess, Süd­deut­sche Zei­tung gfx.sued­deut­sche.de/pa­ges/nsu-proz… #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/bIa8UNT75y

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:55

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Die Luft­an­grif­fe auf Stutt­gart, StZ ex­tra.stutt­gar­ter-zei­tung.de/luft­an­grif­fe_s… #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/9FLbHvGmaO

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:51

  ueber­schau­ba­re­re­le­vanz.com: Er­staun­lich un­spek­ta­ku­lär   #

mu­ri­el:

Eine Be­läs­ti­gung ist al­les, was ich mit ei­nem Men­schen ma­che, das ihn be­läs­tigt. Ich gebe an­de­ren nicht vor, was sie be­läs­tigt, son­dern ich muss sie fra­gen, und wenn sie es mir sa­gen, neh­me ich es zur Kennt­nis, und dis­ku­tie­re nicht drü­ber, ob sie sich nicht viel­leicht täu­schen und in Wahr­heit völ­lig un­be­läs­tigt sind.

  de-bug.de: Al­phon­so, Fefe und die ra­di­ka­len Fe­mi­na­zi­hass­pre­di­ger   #

sa­scha kösch ar­bei­tet sich an din­gen ab, die man ohne ei­nen lan­gen spa­zier­gang durch ei­nen sehr glit­schi­gen und le­se­inten­si­ven trig­ger­park nicht so ohne wei­te­res ver­steht und auch ge­fahr­los igno­rie­ren könn­te. das ist al­les nicht wit­zig oder amü­sant, aber ich möch­te fest­hal­ten, dass fefe sich mehr dif­fe­ren­zie­rung und fein­füh­li­ge wort­wahl er­bit­tet — zu­min­dest, wenn es um die be­wer­tung sei­ner äus­se­run­gen geht. ob­wohl, doch, das ist wit­zig.

  herms­farm.de: This cra­zy show cal­led Watnn dass   #

will ar­nett bei jim­my kim­mel über wet­ten, dass... ?

  bild­blog.de: Gra­tis-„Ti­ta­nic“ ge­gen Gra­tis-„Bild“   #

hihi.


links vom 30.10.2014

felix schwenzel

  frei­tag.de: Der rei­che Mann und das Meer   #

ges­tern mit gros­sem ver­gnü­gen ge­le­sen, die­se ge­schich­te über skla­ven ste­wards an­ge­stell­te auf su­per­yach­ten. toll, dach­te ich da, im frei­tag gibt’s ja rich­tig tol­le re­por­ta­gen. aber dann sah ich, dass es nur eine über­setz­te re­por­ta­ge von ed cum­ming aus dem bri­ti­schen guar­di­an ist und mir ka­men die trä­nen.

  ex­tra3.blog.ndr.de: Ha­ben Sie sich schon mal ge­fragt...?   #

sehr schön, was der NDR hier mit ei­ner AFD-wahl­wer­bung ge­macht hat. und er­staun­lich wie schlecht die schau­spie­ler schau­pie­lern.

  er­blogg­tes.word­press.com: Se­xu­al­kun­de für Hass­pre­di­ger II   #

er­blogg­tes de­kon­stru­iert eine jan fleisch­hau­er lü­gen­ge­schich­te ko­lum­ne:

Bei Rea­li­tä­ten, die grund­sätz­lich von je­dem über­prüf­bar wä­ren, etwa in­dem man das „zi­tier­te“ Buch zur Hand nimmt, ist das Pro­blem noch hand­hab­bar. Nun be­rich­ten Jour­na­lis­ten aber auch zahl­rei­che Din­ge, die grund­sätz­lich nicht nach­prüf­bar sind, schon gar nicht von je­dem. Die arg­lo­se Zur­ken­nt­nis­nah­me un­über­prüf­ba­rer Dar­stel­lun­gen an­geb­li­cher Rea­li­tä­ten kann zu schwer­wie­gen­dem Rea­li­täts­ver­lust füh­ren.

das be­schreibt die kri­se des jour­na­lis­mus ziem­lich gut. wenn man die stei­len the­sen von jour­na­lis­ten mal nach­prüft, ist es oft er­schre­ckend zu se­hen wie ah­nungs­los oder bös­ar­tig ver­zer­rend man­che jour­na­lis­ten schrei­ben. be­son­ders un­an­ge­nehm wird das na­tür­lich, wenn sich der au­tor, wie jan fleisch­hau­er, für ei­nen bril­li­an­ten po­li­ti­ker hält, der über­gangs­wei­se im schrei­ben­den fach tä­tig ist und sei­ne on­line-auf­trit­te zur mei­nungs­ma­che, statt zur dif­fe­ren­zie­rung und ab­wä­gung nutzt.

  spie­gel.de: Ko­lum­ne von Sa­scha Lobo: Über­wa­chungs­kon­ver­tit Otto Schi­ly   #

sa­scha lobo de­kon­stru­iert otto schi­ly:

Jetzt, im Herbst 2014, ver­tei­digt er die To­tal­über­wa­chung durch die NSA und ver­bit­tet sich selbst Kri­tik dar­an und wenn die­se Ent­wick­lung li­ne­ar wei­ter­geht, darf man ge­spannt sein, ob Otto Schi­ly 2016 als Neo­roya­list An­ge­la Mer­kel als Kai­se­rin vor­schlägt oder für die Wie­der­errich­tung des Hei­li­gen Rö­mi­schen Reichs deut­scher Na­ti­on in den Gren­zen von 1512 plä­diert, um dem Is­la­mis­mus et­was ent­ge­gen­zu­set­zen.

  www.kirk­len­non.com: How Ap­ple Pay Re­al­ly Works and Why You Should Be­gin Using it Im­me­dia­te­ly   #

wie be­zah­len mit kret­id­kar­ten funk­tio­niert.

ich fin­de das be­zah­len in den USA üb­ri­gens, trotz der po­ten­zi­el­len si­cher­heits­lü­cken die kirk len­non hier sehr plas­tisch be­schreibt, er­schre­ckend ein­fach und an­ge­nehm. man kann in ein ki­osk ge­hen, sich ein sni­ckers kau­fen und mit ei­nem swi­pe sei­ner kre­dit­kar­te be­zah­len. kei­ne PIN-pa­nik, kei­ne über­flüs­si­gen war­te­zei­ten.

  vi­ral­no­va.com: In­cre­di­ble 3D Ef­fect by Ad­ding Two White Li­nes to an Image   #

ja, funk­tio­niert. viel­leicht se­hen wir das ja bald im kino: weis­se li­ni­en auf der lein­wand, statt 3d-bril­len. /bo­ing­bo­ing.net

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: The New Yor­ker, Nov. 3, 2014   #

tol­les ti­tel­blatt.