wald­men­schen, ki­wis, ir­gend­was mit zen­sur, por­no und oh­ne mu­sik

felix schwenzel

  spie­gel.de: Song from the Fo­rest: Film über Lou­is Sar­no bei Pyg­mä­en   #

oli­ver kae­ver über den film „Song from the Fo­rest“:

„Song from the Fo­rest“ äh­nelt dem Ori­gi­nal­ti­tel von Sar­nos Buch, aber Oberts Film hat da­mit we­nig ge­mein. Er be­dient kei­ne dif­fu­se Afri­ka-Sehn­sucht, er wi­der­steht der Ver­su­chung, das Le­ben im Ur­wald mit dem in New York zu kon­tras­tie­ren. Hier fin­den sich kei­ne ras­sis­ti­schen Kli­schees vom Wil­den in der Groß­stadt, aus de­nen dümm­li­che Ko­mö­di­en wie „Aus dem Dschun­gel in den Dschun­gel“ ihre Ka­lau­er be­zo­gen. Im Ge­gen­teil: Aus dem schein­ba­ren Ge­gen­satz­paar Kul­tur-Na­tur kre­iert Obert eine über­ra­schen­de, be­we­gen­de Syn­the­se.

ziem­lich be­geis­ter­te kri­tik. so be­geis­tert, dass ich den film ger­ne se­hen wür­de. das geht laut of­fi­zi­el­ler web­site aber nur in ein paar ki­nos. we­der bei itu­nes, noch bei ama­zon ist der film ge­lis­tet. was wirk­lich scha­de ist.

  theawl.com: We Are All Ea­ting Ki­wis Wrong   #

dan no­so­witz meint, man sol­le ki­wis mit der scha­le es­sen.

  in­ter­net-law.de: Die Lis­te der von der Bun­des­prüf­stel­le in­di­zier­ten Web­sites ist in er­heb­li­chem Um­fang un­rich­tig   #

we­nig über­ra­schend.

  buzzfeed.com: Can You Tell The Dif­fe­rence Bet­ween Stock Images And Porn Films   #

ich lag fast über­all da­ne­ben.

  bo­ing­bo­ing.net: Star Wars sans mu­sic   #

hihi. ähn­lich wit­zig wie mu­sik-vi­de­os ohne mu­sik.

  hu­man­sof­ne­wyork.com: He told me that he could look at an­yo­ne's face, and tell...   #


ser­vice­oa­se deutsch­land

felix schwenzel

2009 habe ich im haupt­bahn­hof ber­lin mei­ne da­ma­li­ge bahn­card 100 am DB-rent schal­ter für das DB-car­sha­ring frei­schal­ten las­sen. schal­ter ist na­tür­lich nicht ganz rich­tig, in der rei­he der au­to­ver­mie­ter im ers­ten un­ter­ge­schoss des haupt­bahn­hofs war ne­ben eu­rop­car, sixt und herz eben auch ein DB-rent-la­den.

mei­ne letz­te bahn­card 100 (von 2012), be­nut­ze ich bis heu­te zum auf­schlies­sen von flinks­tern (so heisst DB-rent seit ner wei­le). aus­ser wenn es wär­mer als 25 grad ist (oder die son­ne di­rekt auf ei­nen flinks­ter scheint), dann kön­nen die le­se­ge­rä­te mei­ne kar­te nicht er­ken­nen. die flinks­ter-hot­line, die mitt­ler­wei­le lo­bens­wer­ter­wei­se auch über eine kos­ten­lo­se ruf­num­mer er­reich­bar ist, schlug vor, dass ich mir eine neue kar­te ho­len soll­te. das gehe an al­len grös­se­ren bahn­hö­fen, ganz ein­fach.

heu­te früh mal kurz zum haupt­bahn­hof, da gibt’s doch be­stimmt noch die­sen DB-rent-la­den dach­te ich so. pus­te­ku­chen.

da wo frü­her ein DB-rent-la­den war, blick­te ich jetzt in eine dunk­le glas­front. also hoch ins kun­den­zen­trum. dort gibt’s mitt­ler­wei­le nen num­mern-war­te­sys­tem und ei­nen con­cier­ge. auch sehr lo­bens­wert. der con­cier­ge sag­te mir, flinks­ter ma­che der ser­vice­point. also run­ter zum ser­vice­point. die 10 per­so­nen-schlan­ge ar­bei­te­te sich sehr flott ab, die meis­ten vor mir hat­ten of­fen­bar nur kur­ze, bzw. schnell be­ant­wort­ba­re fra­gen. als ich dran war sag­te ich, dass ich ger­ne ne neue zu­gangs­kar­te für flinks­ter hät­te, mei­ne alte wür­de nicht mehr funk­tio­nie­ren. „hm, ne zu­satz­kar­te?“ — „nee, zu­gangs­kar­te“ — „ach so, ne kun­den­kar­te.“ — „ge­nau, die bahn­card funk­tio­niert nicht zu­ver­läs­sig.“

bei der kor­rek­ten be­zeich­nung hör­te das flinks­ter know-how der ser­vice­point-mit­ar­bei­te­rin aber auch schon auf. da sie nicht wuss­te wie man eine neue kar­te aus­stellt, griff sie zum te­le­fon und rief bei flinks­ter an. da ging aber auch nach 15 mi­nu­ten nie­mand ran. ob sich die kar­ten per post ver­schi­cken las­sen wür­den wuss­te sie auch nicht, ihr täte das al­les sehr leid, ob ich noch­mal ein an­de­res­mal vor­bei­kom­men kön­ne. klar sag­te ich und rief selbst bei der flinks­ter-hot­line an.

nach un­ge­fähr 2 mi­nu­ten war­te­zeit hat­te ich ei­nen mit­ar­bei­ter an der hand, den ich frag­te, was ich denn ma­chen müs­se um an eine neue kun­den­kar­te zu kom­men. das gin­ge an al­len bahn­hö­fen, in je­dem kun­den­zen­trum. nee, der mit­ar­bei­ter im kun­den­zen­trum habe mich zum ser­ve­point ge­schickt und die wuss­ten nicht wie das geht: „nee, echt?“ wun­der­te sich der hot­li­ner. das wäre ganz ein­fach, „die müs­sen sie ein­fach nur ein­mal ein­log­gen und dann die neue kar­te aus­ge­ben“. ob er das auch mal der kol­le­gin er­klä­ren kön­ne. klar kön­ne er das. das ging dann in der tat ganz schnell, aber ich habe mich dann den rest des ta­ges ge­wun­dert:

die bahn ist ja ein ziem­lich gros­ses un­ter­neh­men dass zu ei­nem sehr gros­sen teil dienst­leis­tun­gen an­bie­tet. dort nennt man das glau­be ich mo­bi­li­täts-dienst­leis­tun­gen. die­se dienst­leis­tun­gen sind meis­ten recht kom­plex und ser­vice­in­ten­siv und be­nö­ti­gen dem­entspre­chend viel und gut ge­schul­tes per­so­nal. ich fra­ge mich, ob die bahn wirk­lich glaubt die­se dienst­leis­tun­gen kön­ne man kom­plett vir­tua­li­sie­ren, in apps, web­sei­ten, au­to­ma­ten oder in te­le­fon­zen­tra­len. flinks­ter leis­tet sich ein ein­zi­ges „stadt­bü­ro“ in ber­lin (in der schön­hau­ser al­lee), in das man ge­hen kann, um kun­de zu wer­den oder bei pro­ble­men ge­hol­fen zu be­kom­men — der rest der fir­men­re­prä­sen­tanz fin­det an bahn­hofs­in­for­ma­ti­ons­schal­tern statt, die we­der ein flinks­ter- noch ein DB-rent-logo tra­gen? und dann ver­gisst man die kol­le­gen an die­sen in­for­ma­ti­ons­schal­tern or­dent­lich zu schu­len?

das macht auf mich al­les ei­nen sehr stief­müt­ter­li­chen ein­druck. statt die mo­bi­li­täts­dienst­leis­tun­gen der bahn (die ich wirk­lich ger­ne nut­ze) of­fen­siv zu ver­mark­ten, lässt man den la­den so da­hin­plät­schern und war­tet bis sich je­mand für ei­nen in­ter­es­siert und fragt. ich glau­be da soll­te mal je­mand das top-ma­nage­ment auf­we­cken. die­ses car­sha­ring soll doch ein zu­kunfts­markt sein.


vor ner wei­le habe ich aus ir­gend­ei­nem grund zu­ge­stimmt, dass o₂ mir ei­nen news­let­ter schickt. weil in die­sen news­let­tern wirk­lich nur quatsch steht, habe ich letz­te wo­che den ab­be­stel­len-link un­ter dem news­let­ter ge­klickt. am nächs­ten mor­gen be­stä­tig­te mir o₂, dass man mei­nen „Wunsch, kei­ne E-Mails mit An­ge­bo­ten von uns […] zu er­hal­ten“ ab so­fort re­spek­tie­ren wür­de. sechs­mal schick­te o₂ mir die­se re­spekts­be­kun­dung. ok. kann ich mit le­ben. nach drei ta­gen mel­de­te sich o₂ er­neut bei mir, dies­mal mit 12 se­pa­ra­ten emails:

Sehr ge­ehr­ter Herr Schwen­zel,

Ih­ren Wunsch, kei­ne E-Mails mit An­ge­bo­ten von uns mehr zu er­hal­ten, wer­den wir ab so­fort re­spek­tie­ren.

Ger­ne möch­ten wir Sie je­doch noch dar­auf hin­wei­sen, dass Sie auf­grund Ih­rer Ent­schei­dung nicht mehr an un­se­rem Vor­teils­pro­gramm o2 More teil­neh­men kön­nen.

Al­ler­dings: Ih­ren Zu­gang zu o2 More kön­nen Sie je­der­zeit mit we­ni­gen Klicks er­neut ak­ti­vie­ren.

Mit freund­li­chen Grü­ßen

Ihr o2 More Team

ich habe das dann mal auf twit­ter er­wähnt und er­fah­ren, dass ich wohl nicht der ein­zi­ge bin, den o₂ mit sei­nen mul­ti­plen re­spekts­be­kun­dun­gen seg­net. auch @o2de mel­de­te sich kurz zu wort:

@di­plix Oh man. Sor­ry. :( Magst du mir per DM die Email­adres­se schi­cken, an die das ging? Ich lei­te es dann wei­ter. ^DR

— o2 Hil­fe (@o2de) Sep­tem­ber 8, 2014

mei­ne email­adres­se hat das twit­ter-team von o₂ jetzt, aber be­nutzt hat sie dort noch nie­mand. aber im­mer­hin, ei­nen tag spä­ter hör­te ich er­neut von o₂ — eine mail mit dem be­treff „Ex­klu­si­ver 15 € Cou­pon für Mo­de­lieb­ha­ber“.

auch in die­ser email be­fand sich ein funk­tio­nie­ren­der ab­mel­de­link, des­sen be­tä­ti­gung zwei tage spä­ter zu zwei wei­te­ren emails mit dem be­kann­ten in­halt führ­te:

Sehr ge­ehr­ter Herr Schwen­zel,

Ih­ren Wunsch, kei­ne E-Mails mit An­ge­bo­ten von uns mehr zu er­hal­ten, wer­den wir ab so­fort re­spek­tie­ren.

per sms wur­de mir das kli­cken der ab­mel­de­links üb­ri­gens auch mehr­fach von o₂ quit­tiert:

Lie­ber o2 Kun­de, die Kon­takt­da­ten für Ih­ren Ver­trag wur­den so­eben ge­än­dert. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen und Kon­to­ein­stel­lun­gen fin­den Sie auf der o2 Home­page und in der Mein o2 App. Ihr o2 Team

grund­sätz­lich fin­de ich es ja sehr schön, dass o₂ so kom­mu­ni­ka­ti­ons­freu­dig ist. ich wür­de mir nur wün­schen, dass man bei der än­de­rung mei­nes o₂-DSL-ver­trags auch so red­se­lig wäre. ob­wohl (kei­ne iro­nie) ich kann mich nicht be­kla­gen; ich bin tat­säch­lich auf eine email hin, die ich an den kun­den­ser­vice schick­te um mich zu er­kun­di­gen wie die DSL um­schal­tung vor­an­geht, von o₂ an­ge­ru­fen wor­den! von ei­ner ech­ten mit­ar­bei­te­rin, die mich er­fri­schend of­fen wis­sen liess, dass die ver­zö­ge­run­gen bei der um­schal­tung nicht an mir oder der te­le­kom lä­gen, son­dern dass sich bei ih­nen, bei o₂ „ein klei­ner stau“ ge­bil­det hät­te.

ich bin ge­spannt auf wei­te­re ge­le­gen­hei­ten mich von o2-an­ge­bo­ten ab­mel­den zu kön­nen.


was gün­ter hack, la­toya fer­gu­son, ben­ja­min cly­mer und sa­scha lo­bo sa­gen

felix schwenzel

  zeit.de: In­ter­net­kul­tur: Der Auf­stieg des Da­ten­pro­le­ta­ri­ats   #

gün­ter hack theo­re­ti­siert die pro­ble­me der di­gi­ta­len welt sehr ein­drück­lich und schluss­fol­gert:

Wich­tig ist, sich nicht auf Goog­le, Face­book, Ama­zon oder an­de­re Groß­ak­teu­re zu kon­zen­trie­ren, son­dern das In­ter­net und sei­ne Mög­lich­kei­ten hin­ter die­sen al­les ver­stel­len­den Fas­sa­den wie­der neu zu ent­de­cken.

  mor­ning­af­ter.gaw­ker.com: Why Sons of An­ar­chy Is No Lon­ger One of the Best Shows on TV   #

lei­der al­les wahr la­toya fer­gu­son hier über sons of an­ar­chy schreibt ist (lei­der) wahr. die show könn­te statt ganz gut auch sehr, sehr gut sein. ist sie aber eben nicht .

  hod­in­kee.com: A Watch Guy's Thoughts On The Ap­ple Watch Af­ter See­ing It In The Me­tal (Tons Of Live Pho­tos)   #

ben­ja­min cly­mer über uh­ren all­ge­mein und spe­zi­ell die ap­ple-uhr. /dar­ing­fi­re­ball.net

  spie­gel.de: Ap­ple Watch - Sa­scha Lobo über die Smart­watch und Big Data   #

sa­scha lobo nennt ba­rack oba­ma „big data prä­si­dent“ und an­ge­la mer­kel „small data kanz­le­rin“. wenn man das bei sa­scha liest, hört es sich al­ler­dings schlüs­sig an.


ein kal­li­graph, ray ri­ce, das „biest“, er­folg, der un­ter­gang des uni­ver­sums und ir­gend­was mit ap­ple

felix schwenzel

  neil-gai­man.tumb­lr.com: “Peo­p­le al­ways look for ex­cu­ses. My fa­vo­ri­te one is, ‘Well tha­t's easy for you be­cau­se you have a …”   #

neil gai­man zi­tiert aus ei­nem ar­ti­kel von seth go­din:

Peo­p­le al­ways look for ex­cu­ses. My fa­vo­ri­te one is, “Well tha­t's easy for you be­cau­se you have a re­al­ly po­pu­lar blog.” As if my re­al­ly po­pu­lar blog was so­me­thing I won in the lot­tery. I had a re­al­ly un­po­pu­lar blog for th­ree ye­ars in a row whe­re 10 or 20 peo­p­le were re­a­ding it. When I got star­ted in the book busi­ness, I re­cei­ved 900 re­jec­tion let­ters. So you don't look at the end re­sult — at the Ri­chard Bran­sons and Ma­ria Po­po­vas — and say, “Well they have that thing that I don't.” They got that thing by show­ing up. I am re­al­ly fo­cu­sed on hel­ping peo­p­le un­der­stand that not show­ing up is a fail­ure of will more than it is a fail­ure of birth.

  sub­trac­tion.com: Ol­ber­mann on Rice Scan­dal   #

ray rice, ein ame­ri­ka­ni­scher foot­ball-spie­ler, hat an­fang des jah­res sei­ne da­ma­li­ge ver­lob­te be­wusst­los ge­schla­gen. da­für wur­de er von sei­nem club für 2 spie­le ge­sperrt und mit der staats­an­walt­schaft han­del­te er of­fen­bar ei­nen deal aus, der ihn straf­frei liess. nach­dem tmz vor ein paar ta­gen ein vi­deo ver­öf­fent­lich­te, auf dem zu se­hen war wie ray rice sei­ne ver­lob­te nie­der­schlug, ih­ren be­wusst­lo­sen kör­per aus ei­nem auf­zug schliff und sie be­wusst­los auf dem bo­den lie­gen liess, wur­de er ge­feu­ert und zu­nächst auf un­be­stimm­te zeit ge­sperrt.

keith ol­ber­mann ord­net die re­ak­ti­on der club-ma­na­ger, der nfl-ver­ant­wort­li­chen und der staats­an­walt­schaft in die­sem vi­deo ein. dazu soll­te man auch die­sen text von amy da­vid­son im new yor­ker le­sen.

  emma.de: Game of Thro­nes: What a Be­ast!   #

ka­ren duve über game of thro­nes:

Ei­gent­lich sind Fan­ta­sy-Ro­ma­ne ja eher da­für be­kannt, dass sie von Män­nern für Män­ner ge­schrie­ben wer­den und Frau­en dar­in - wie etwa bei „Der Herr der Rin­ge“ - nur kli­schee­haft und am Ran­de er­wähnt wer­den oder gar nicht erst auf­tau­chen. Auf die Fra­ge ei­nes ver­blüff­ten In­ter­view­ers, wie es denn kom­me, dass es in sei­nen Bü­chern so tref­fend be­schrie­be­ne und völ­lig un­ter­schied­li­che Frau­en­fi­gu­ren gäbe, ant­wor­te­te Ge­or­ge R.R. Mar­tin: „Ach wis­sen Sie, ich habe Frau­en schon im­mer als Men­schen be­trach­tet.“

  gla­se­rei.blog.nzz.ch: Der Kal­li­graph   #

pe­ter gla­ser über sei­nen freund an­dre­as wald.

  sci­ence­b­logs.de: Schlech­te Schlag­zei­len (4): „War­nung vor dem ‚Got­tes­teil­chen‘: Ste­phen Haw­king be­fürch­tet Kol­laps des Uni­ver­sums“   #

schlech­te schlag­zei­len? man­che nen­nen das jour­na­lis­mus. /bild­blog

  twit­ter.com/gru­ber: Left-hand­ers: You can just turn Ap­ple Watch up­si­de down (and swap straps around) and it'll just work.   #

hab ich mir ehr­lich­ge­sagt ge­dacht, dass man als links­hän­der die ap­ple-uhr ein­fach um­dre­hen kann.

  cult­of­mac.com: App­le's pain­ful­ly unsta­ble live stream was cau­sed by bad Ja­va­Script   #

das pro­blem mit dem neu­en ap­ple könn­te auch sein, dass sie al­les auf ein­mal ma­chen wol­len. da ver­rennt man sich schnell. auf der live­stream­sei­te fo­tos und ei­ge­ne live­ti­cker-be­richt­erstat­tung? war­um kön­nen sie das nicht de­nen über­las­sen, die es bes­ser kön­nen?

und dann wars ge­nau die schlam­pi­ge imp­le­n­tie­rung des live­ti­ckers der mil­lio­nen men­schen die un­ter­hal­tung ver­saut hat — und ap­ple die chan­ce ge­nom­men das was sie gut kön­nen, gut zu prä­sen­tie­ren.

[nach­trag]
john gru­ber ruft dazu auf, das was dan rayb­urn ana­ly­siert hat mit ei­nem „körn­chen salz“ zu ge­nies­sen und ver­weist auf die ana­ly­se von si­mon freds­ted.


links vom 10.09.2014

felix schwenzel

  deutsch­land­ra­dio­kul­tur.de: Aus den Feuil­le­tons - An­ge­wi­dert und ge­quält   #

si­byl­le le­witschar­off gibt in der süd­deut­schen zei­tung er­staun­li­che wor­te zu pro­to­koll. sie sei an­ge­wi­dert vom an­blick al­ter und „un­schö­ner“ men­schen.

Aber vie­le Frau­en sind alt oder fett­lei­big oder sonst wie un­schön ge­formt, und da wird der An­blick üp­pig oder selt­sam wu­chern­den Flei­sches für den Be­trach­ter zur Qual.

die qua­len die die büch­ner-preis­trö­te of­fen­bar täg­lich vor dem spie­gel er­lei­den muss, tun mir sehr leid. /ma­thi­as ri­chel

  www.hei­se.de/tp: Evo­lu­ti­on in der Ur­sup­pe   #

eine gute ge­le­gen­heit mal wie­der ho­imar von dit­furts buch im an­fang war der was­ser­stoff (da steht das näm­lich seit 1972 so drin) zu emp­feh­len, wie ich es kürz­lich auf fünf bü­cher ge­tan habe:

die­ses buch hat mich durch die schu­le ge­tra­gen. es hat mir, auch wenn sich das grös­sen­wahn­sin­nig an­hört, die welt er­klärt. im prin­zip ord­net dit­furth in die­sem buch den da­ma­li­gen (1972) stand der wis­sen­schaft zu ei­ner ge­schich­te der ent­ste­hung der welt. die auf­ar­bei­tung der er­kennt­nis­se ist na­tür­lich wei­test­ge­hend po­pu­lär­wis­sen­schaft­lich, aber mir hat das buch ein so­li­des na­tur­wis­sen­schaft­li­ches fun­da­ment ins hirn ge­pflanzt. so­zu­sa­gen das gros­se, an vie­len stel­len un­schar­fe na­tur­wis­sen­schaft­li­che bild der welt, dass ich im lau­fe mei­ner schul­lauf­bahn und stu­di­ums an vie­len stel­len ver­fei­nern und schär­fen konn­te. vor ein paar jah­ren habe ich es noch­ein­mal ge­le­sen und war er­staunt wie ak­tu­ell und span­nend das buch auch heu­te noch zu le­sen ist.

  tech­crunch.com: App­le's Live­stream Is A Non-Loa­ding, Need­less­ly-Trans­la­ted Clust­er­fudge   #

josh con­sti­ne regt sich wie ich über die qua­li­tät des live­streams der ap­ple key­note ges­tern abend auf. chi­ne­si­sche stim­men, be­scheu­er­te test­bil­der und stän­di­ge stream-ab­brü­che und ser­ver­ab­stür­ze:

This does not in­spi­re con­fi­dence that Ap­ple will fix iCloud, or be able to re­lia­bly hand­le our he­alth data or mo­bi­le pay­ments.

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com : Last Exit to Brook­lyn, Chris Scho­o­no­ver   #

  www.se­ri­en­jun­kies.de: The Lef­to­vers: The Ab­an­do­ned Ruin of a Dead Ci­vi­liza­ti­on   #

gute, spoi­ler­rei­che zu­sam­men­fas­sung war­um die ers­te staf­fel the lef­to­vers so gran­di­os war.


2 von 66 seen

felix schwenzel

die bei­fah­re­rin hat sich in den kopf ge­setzt, dass wir ein­mal um ber­lin wan­dern, auf dem 66-seen-wan­der­weg. da­für hat sie sich so­gar die­ses buch ge­kauft und hat uns am sonn­tag zwei klei­ne etap­pen in und um straus­berg raus­ge­sucht.

für die an­rei­se habe ich mir, wie von mir emp­foh­len, die geo epo­che „wil­der wes­ten“ ge­kauft, denn die an­rei­se per u- und s-bahn dau­ert knapp 1½ stun­den. gute ge­le­gen­heit zum le­sen. in straus­berg ha­ben wir dann ei­nen bock ge­se­hen, sind ent­lang der al­ten stadt­mau­er in die alt­stadt ge­gan­gen und ha­ben dort ei­nen klei­nen um­weg zur ma­ri­en­kir­che ge­macht.

in straus­berg sieht man, dass die stadt sehr alt ist. man sieht mit­tel­al­ter­li­che spu­ren und man sieht was pas­siert, wenn man häu­ser ein­fach ein paar de­ka­den rum­ste­hen lässt.

vor dem wan­dern muss man sich na­tür­lich erst­mal stär­ken. wir ha­ben das im re­stau­rant zur fäh­re ge­macht, wo man sehr nett draus­sen im vor­gar­ten sit­zen kann.

die be­die­nun­gen wa­ren enorm freund­lich, aber sehr sel­ten. es hat un­ge­fähr 45 mi­nu­ten ge­dau­ert, bis wir un­se­re be­stel­lun­gen vor uns ste­hen hat­ten, ich hat­te mich für schwei­ne­le­ber ent­schie­den.

so­wohl der rot­kohl als auch das kar­tof­fel­pü­ree wa­ren haus­ge­macht und sehr le­cker. die le­ber auch. die bei­fah­re­rin war mit ih­rem sa­lat glau­be ich nur so mit­tel­zu­frie­den.

dann sind wir am ufer des straus­sees ent­lang rich­tung sü­den ge­lau­fen, bis wir am süd­ende des sees auf den of­fi­zi­el­len, mit blau­en punk­ten ge­kenn­zeich­ne­ten 66-seen-wan­der­weg ge­lang­ten.

der wan­der­weg führt durch wohn­ge­bie­te, klei­ne und gros­se wäld­chen, über s-bahn­schie­nen und stras­sen. ein­sam­keit und stil­le muss man nicht fürch­ten, der stras­sen- und zi­vi­li­sa­ti­ons­lärm ver­liess uns — zu­min­dest auf die­ser etap­pe — nie.

am süd­li­chen ende des her­ren­see gibt es ei­nen „ru­he­forst“. hier kön­nen sich wald­men­schen be­stat­ten las­sen, mar­kiert oder un­mar­kiert. die in­fo­ta­fel er­klärt:

Der Ru­he­Forst Straus­berg am Her­ren­see bie­tet Men­schen die letz­te Ru­he­stät­te in ei­nem herr­li­chen, leicht zu er­rei­chen­den Misch­wald.

Im Ru­he­Forst be­fin­den sich zahl­rei­che Ru­he­Bio­to­pe, de­ren Mit­tel­punkt je­weils ein Baum bil­det. Um ei­nen Ru­he­Bio­top be­fin­den sich bis zu 12 Ur­nen­plät­ze. Hier kön­nen ein­zel­ne Per­so­nen, Fa­mi­li­en oder sich im Le­ben na­he­ste­hen­de Men­schen zu­sam­men bei­gesetzt wer­den.

der bei­fah­re­rin ge­gen­über äus­ser­te ich den wunsch, dass mei­ne urne auf dem ka­min­sims ste­hen sol­le, das sei, falls sie fra­gen soll­te, mein letz­ter wil­le.
- „aber wir ha­ben doch gar kei­nen ka­min!“
- „dann musst du ei­nen bau­en, wenn ich ster­be …“

ir­gend­wann fan­den wir ein stück ge­rahm­ten wald. das aus­stel­lung­s­tück wald wür­de, so er­klär­te es eine in­fo­ta­fel, na­tur­ver­jüngt, das heisst der wald­be­stand wird auf „na­tür­li­chem“ weg er­neu­ert, durch „sa­men­be­fall“, „stock­aus­schlag“ und „wur­zel­brut“. ob der rah­men wan­de­rer zur sa­men­spen­de oder nur zur be­wun­de­rung ani­mie­ren soll, weiss ich nicht.


links vom 09.09.2014

felix schwenzel

  me­di­um.com: This is your brain on mo­bi­le   #

je­re­my van­de­hey schreibt ir­gend­was über ne te­le­fon-diät. ich kann sol­che spe­ku­la­ti­ven ich-sach-mal- und ich-find-ja-ar­ti­kel nicht gut le­sen. sehr wit­zig ist aber die­ser ver­gleich der zeit die wir mit dem ka­cken ver­brin­gen -- mit und ohne te­le­fon:

time spend for pooping with phone and withoput phone

auch wit­zig, die bild­un­ter­schrift:

This is exag­ge­ra­ted. If you are ac­tual­ly po­o­ping for 10 hours per day, plea­se see a doc­tor.

(ir­gend­wo bei nico lum­ma ge­fun­den)

  con­nec­ted.tan­te.cc: Recht auf di­gi­ta­le Un­ver­sehrt­heit   #

jür­gen ge­u­ter, mal wie­der, mit der bes­ten ana­ly­se und den in­ter­es­san­tes­ten schluss­fol­ge­run­gen zu #ce­le­bleaks:

Das Ver­bre­chen der Ac­count­cra­cker mit Ur­he­ber­recht oder an­de­ren da­ten­ver­wand­ten recht­li­chen Kon­struk­ten zu be­wer­ten igno­riert völ­lig den Scha­den an der Per­son, der hier ganz be­wußt wenn nicht in­ten­diert, dann doch bös­wil­lig in Kauf ge­nom­men wur­de. Die Da­ten la­gen hin­ter di­ver­sen Si­cher­heits­schran­ken und wa­ren of­fen­sicht­lich nicht für die Öf­fent­lich­keit oder ei­nen Teil die­ser vor­ge­se­hen. Alle die­se Schran­ken, alle die­se ex­pli­zi­ten “Neins" wur­den igno­riert. Das Ver­bre­chen, mit dem man die­se “Hacks" ver­glei­chen kann ist die Kör­per­ver­let­zung und - in die­sem Fal­le in dem es um Nackt­bil­der ging - der se­xu­el­le Über­griff.

  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: Som­mer 1989   #

ste­phan bar­thol­mei über den som­mer von 1989

  in­sta­gram.com: Vi­deo by fuck­jer­ry   #

er­staun­lich was pas­sie­ren kann, wenn man sach­te auf den bild­schirm bläst.


links vom 08.09.2014

felix schwenzel

  netz­wer­tig.com: Di­gi­tal-Jour­na­lis­mus: Der Irr­weg „Mul­ti­me­dia-Re­por­ta­ge“   #

jan tiss­ler:

Aber das ist aus mei­ner Sicht ein Irr­weg, denn die Le­ser be­zah­len eben nicht für eine mög­lichst kun­ter­bun­te Auf­ma­chung. Sie müs­sen viel­mehr das Ge­fühl ha­ben, dass die In­hal­te re­le­vant sind und gut re­cher­chiert. Die Um­set­zung soll­te sich da­bei im­mer dem In­halt un­ter­ord­nen. Die Ge­stal­tung un­ter­stützt, was man sa­gen will. Sie lenkt nicht ab oder ist gar Selbst­zweck, um Geld ver­lan­gen zu kön­nen.

sehe ich ge­nau­so. wenn der in­halt nicht die form recht­fer­tigt und der in­halt kei­ne aus­rei­chen­de qua­li­tät bie­tet, wer­den sol­che for­ma­te schnell zu nutz­lo­sen zü­cker­chen. was mich aber ganz be­son­ders nervt ist die häu­fi­ge über­nah­me ei­nes un­see­li­gen kon­zepts aus der mul­ti­me­dia-zeit des macro­me­dia-di­rec­tors oder der früh­zeit von flash: wenn mul­ti­me­dia­au­to­ren dem kon­su­men­ten neue blät­ter-, scroll- oder in­ter­ak­ti­ons­funk­tio­nen zu­mu­ten. vie­le der „mul­ti­me­dia-re­por­ta­gen“ die ich in den letz­ten jah­ren ge­se­hen habe ka­pern die scroll­funk­ti­on zum ab­spie­len von ani­ma­tio­nen, ko­mi­schen scroll­ef­fek­ten oder was auch im­mer tech­nisch ge­ra­de geht. aus­ser dem in­itia­len wow- oder wtf-ef­fekt bleibt von die­ser ef­fekt­ha­sche­rei aber nichts viel mehr üb­rig als ein ge­fühl des ge­nervt-seins. bei nico bruen­jes ge­fun­den.

  twit­ter.com/Things­Work: .@Mc­Do­nalds­Corp You just re­spon­ded with the vi­deo from which the GIF was made.   #

das ist wirk­lich sehr, sehr wit­zig. ei­nen tweet-er­klär-text dazu gibts hier.

  mcel­hearn.com: How To: Turn off Auto-Play Vi­de­os on Face­book iOS App   #

da­mit ei­nen das face­book au­to­play-ge­döns nicht in die dros­sel treibt, kann man die au­to­play-vi­de­os auch auf wlan-si­tua­tio­nen be­schrän­ken.

  test­spiel.de: Mu­sik­strea­ming: Ge­win­ner, Ver­lie­rer und Sven Auf-Re­ge­ner   #

sven re­ge­ner regt sich mal wie­der über ir­gend­was auf. auch bei nico bruen­jes ge­fun­den.

  hau­ckund­bau­er.blog­spot.de: Ge­or­ge Stei­ner hat kürz­lich ge­sagt (Frank­fur­ter All­ge­mei­ne Sonn­tags­zei­tung, 7. Sep­tem­ber 2014)   #

kei­ne ah­nung was der car­toon mit mir zu tun hat, aber wit­zig is­ser.

  no­te­sof­ber­lin.com: 3 Gang Me­nue   #

hihi.


links sam­meln, ver­öf­fen­li­chen und ver­dau­en

felix schwenzel

weil frie­de­mann ka­rig fragt, was man mit tex­ten (bzw. links) die „le­sens­wert“ sei­en ma­chen kön­ne:

Hmhm. Was tun mit Tex­ten, die le­sens­wert sind, sei es weil gut oder schlecht, und zu de­nen man Kom­men­ta­re hat? Öde Link­lis­te? Al­ter­na­ti­ve?

— Frie­de­mann Ka­rig (@f_ka­rig) 7. Sep­tem­ber 2014

die ant­wort lau­tet na­tür­lich, ganz all­gei­mein: ins in­ter­net schrei­ben. am bes­ten na­tür­lich in so­was wie ein blog, weil dann kann man sie abon­nie­ren, wenn man möch­te. ich fin­de es scha­det auch nicht, le­se­emp­feh­lun­gen zu vert­wit­tern oder auf face­book zu pos­ten, wo­bei ich fin­de das dort links oft zu schnell im rau­schen un­ter­ge­hen oder, un­ter um­stän­den, die nur face­book kennt, weg­ge­rech­net wer­den. ste­hen die le­se­emp­feh­lun­gen in ei­nem blog, sind die chan­cen, dass ich sie fin­de und lese um ei­ni­ges grös­ser. an­de­rer­seits sen­det man durchs twit­tern oder face­boo­ken ein ma­schi­nen­les­ba­res, bzw. per API aus­les­abres si­gnal, das wie­der­um ag­gre­ga­to­ren wie riv­va nut­zen kön­nen. aber das funk­tio­niert mit ei­nem ver­weis in ei­nem blog ja auch.

be­son­ders schön ist na­tür­lich, wenn man links nicht nur sam­melt und aus­siebt, son­dern auch eine klei­ne oder gros­se an­mer­kung dazu schreibt. john gru­ber macht das seit vie­len jah­ren. er kom­men­tiert links manch­mal nur mit ei­nem satz, oft mit ei­nem zi­tat, manch­mal auch mit län­ge­ren an­mer­kun­gen. ei­gent­lich macht ja­son kott­ke das auch, bo­ing­bo­ing eben­so — wenn man es ge­nau be­trach­tet ma­chen es die meis­ten blog­ger so. und ob je­der link ei­nen ei­ge­nen „ar­ti­kel“ be­kommt oder meh­re­re in ei­nem zu­sam­men­ge­fasst wer­den ist ja auch eher ne for­ma­lie. nico brün­jes macht das seit ei­ni­ger zeit re­la­tiv re­gel­mäs­sig in sam­mel­form, ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm macht das sehr re­gel­mäs­sig, anke grö­ner zu sel­ten (wo­bei sie sehr re­gel­mäs­sig kom­men­tier­te link­lis­ten zu bü­chern ver­öf­fent­licht).

blogs sind mei­ner mei­nung nach das op­ti­ma­le for­mat für die emp­feh­lung von le­sens­wer­ten tex­ten. wel­ches for­mat man da­für wählt, wie­viel mühe man sich da­mit gibt, wie re­gel­mäs­sig man das macht — mei­ner mei­nung ist das egal. haupt­sa­che man macht es. und haupt­sa­che man schreibt et­was dazu, ei­nen kom­men­tar (140 zei­chen oder län­ger, zur not funk­tio­niert auch oft ein „hihi“), ein zi­tat, eine kurz­zu­sam­men­fas­sung oder eine rei­he stan­dard­vor­la­gen („su­per text, aus­dru­cken“, „will ha­ben“, „wow“, „nicht ge­le­sen, aber tol­le über­schrift“).


ich ma­che das mit dem link­sam­meln und ver­öf­fent­li­chen üb­ri­gens aus ge­nau zwei bis drei grün­den. da ich eh stän­dig im netz lese, was re­la­tiv zeit­auf­wän­dig ist, kann ich ei­nen text der mir ge­fiel auch mit re­la­tiv ge­rin­gen zeit­auf­wand als le­sens­wert kenn­zeich­nen. ich ma­che das in­dem ich mit ei­nem book­mar­klet ein­fach ein book­mark bei pin­board an­le­ge und mit dem buch­sta­ben „s“ (wie sha­ren) ver­schlag­wor­te. das führt auch dazu, dass der link bei @wir­res­net lan­det.

der zwei­te grund ist, dass ich nach dem le­sen ei­nes tex­tes nicht sel­ten das be­dürf­nis habe et­was an­zu­mer­ken. das kann ein ein­fa­ches „hihi“ sein, ein aus­druck der be­wun­de­rung oder der ab­nei­gung oder manch­mal auch nur ein be­son­ders tol­les zi­tat aus dem text sein. mit die­sem prin­zip war quo­te.fm mal ne wei­le sehr er­folg­reich. vie­le kom­men­ta­re oder zi­ta­te schrei­be ich schon beim an­le­gen des book­marks in pin­board dazu. wenn ich auf dem te­le­fon lese, schrei­be ich sie al­ler­dings meist nicht dazu, son­dern mer­ke sie mir ein­fach. das klappt trotz mei­nes schlech­ten ge­däch­nis­ses ganz gut.

der drit­te und wich­tigs­te grund links zu sam­meln, kurz zu kom­men­tie­ren (oder ein zi­tat raus­zu­zie­hen) ist ei­gent­lich gar kein grund, son­dern ein zu­stand: weil ich ger­ne ver­öf­fent­li­che. oder tei­le. oder mit­tei­le. oder ger­ne sehe wie und ob leu­te auf das was ich ver­öf­fent­li­che re­agie­ren.

so wie sich man­che die­se fra­ge stel­len:

Wenn in ei­nem Wald ein Baum um­fällt und nie­mand ist da der es hört, hat es dann ein Ge­räusch da­bei ge­ge­ben?

fra­ge ich mich oft:

habe ich die­se an­mer­kung zu die­sem text über­haupt ge­dacht, wenn ich sie nicht ver­öf­fent­li­che?

der vier­te grund links zu sam­meln und aus­zu­sie­ben ist üb­ri­gens, dass es mir bei der ver­dau­ung von the­men­ge­bie­ten hilft. oder ge­nau­er, beim sam­meln und den­ken. mei­ne blog ist eben auch mein no­tiz­zet­tel. pin­board ist eher eine art klad­de in die ich fast al­les wer­fe, aber was im blog lan­det, habe ich be­reits aus­ge­siebt und da­mit als wich­tig mar­kiert.


auf den ers­ten blick wirkt es viel­leicht, als wür­de das sam­meln, sie­ben und ver­öf­fent­li­chen viel ar­beit ma­chen. der zwei­te blick zeigt, das stimmt. aber das macht nichts, denn wie mit al­lem was man mit ei­ner ge­wis­sen re­gel­mäs­sig­keit macht, schleicht sich auch beim link­sam­meln und ver­öf­fent­li­chen nach ei­ner wei­le eine ge­wis­se rou­ti­ne ein — dank der man den auf­wand dann gar nicht mehr wahr­nimmt. was ich sa­gen will: man muss es ein­fach ma­chen und wenn man es dann ne wei­le macht, merkt man, auf wel­che art es ei­nem am leich­tes­ten fällt — und man merkt ir­gend­wann auch, dass es ei­nem selbst beim den­ken und zu­sam­men­hal­ten von zi­ta­ten und be­mer­kens­wer­ten tex­ten hilft.

tech­nisch gibt es ei­gent­lich kaum hür­den: wer ein word­press am lau­fen hat kann ent­we­der das word­press „Press This“-Book­mar­klet nut­zen oder (je nach ver­wen­de­tem the­me) kann man mit ein paar klicks ei­nen bei­trag mit der bei­trags­vor­la­ge „link“ er­stel­len, mit posta­li­cious oder feed­word­press kann man die er­stel­lung von link­lis­ten oder link­ar­ti­keln ganz oder halb au­to­ma­ti­sie­ren. oder man bas­telt sich eine ar­ti­kel­vor­la­ge selbst, mit der man ein­mal pro wo­che (oder öf­ter) ei­nen ar­ti­kel aus den ge­sam­mel­ten links zu­sam­men­stöp­selt. auch hier gilt, wei bei fast al­lem im le­ben: man muss ein­fach an­fan­gen, ein biss­chen rum­pro­bie­ren und dann kommt der ap­pe­tit von ganz al­lei­ne.


[nach­trag 08.09.2014]
frie­de­mann ka­rig hat eine sehr schö­ne kom­men­tier­te link­lis­te ver­öf­fent­licht. ger­ne wie­der. /@f_ka­rig


Photo by felix schwenzel on September 07, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wald


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see


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ge­rahm­ter wald


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strom­schnei­se


Photo by felix schwenzel on September 07, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

knis­tert, wenn man da drun­ter steht.




don­ners­tag auf der fried­rich­stras­se

felix schwenzel


tratsch­tü­ten

felix schwenzel

zwei be­mer­kens­wert blö­de ar­ti­kel zum the­ma doo­fe-tex­te-dank-in­ter­net-im­mer-bes­ser-zu­gäng­lich habe ich wei­ter un­ten se­pa­rat von den heu­ti­gen links kom­men­tiert. zum ver­ständ­nis mei­ner an­mer­kun­gen wäre es na­tür­lich hilf­reich, die bei­den tex­te selbst zu le­sen. die sind aber so ab­surd, doof und kon­fus, dass ich das ei­gent­lich nie­man­dem zu­mu­ten möch­te. des­halb emp­feh­le ich al­len mei­nen le­sern hier auf­zu­hö­ren zu le­sen und sich viel­leicht was in­ter­es­san­tes zu le­sen zu be­sor­gen. viel­leicht mal wie­der ein buch? oder zum ki­osk lau­fen und die geo-epo­che kau­fen? die mit dem wil­den wes­ten soll sehr gut sein.


  the­eu­ro­pean.de: Skan­dal um Nackt­auf­nah­men Pro­mi­nen­ter: „Wir wol­len die Möp­se se­hen ...!“   #

kei­ne ah­nung war­um cle­mens lu­kitsch die dis­kus­si­on und den skan­dal um die ge­stoh­le­nen bil­der von ver­schie­de­nen pro­mi­ni­nen­ten frau­en mit „prü­de­rie“ in zu­sam­men­hang bringt:

Wie­der ein­mal ent­lädt sich die in der ame­ri­ka­ni­schen Ge­sell­schaft weit ver­brei­te­te, größ­ten­teils re­li­gi­ös mo­ti­vier­te Prü­de­rie an sol­chen „Skan­da­len“.

auf je­den fall hat er nach dem stel­len ei­ni­ger zu­sam­men­hangs­lo­ser rhe­to­ri­schen fra­gen, noch ein paar tol­le tipps für die be­trof­fe­nen frau­en pa­rat:

An­griff wäre in die­sem Fall die bes­te Ver­tei­di­gung: Law­rence und Co. soll­ten mit ei­ner of­fen­si­ven Öf­fent­lich­keits­ar­beit das The­ma auf­grei­fen und die Ge­le­gen­heit nut­zen, für eine un­ver­krampf­te Dis­kus­si­on und ei­nen ehr­li­chen Um­gang zu wer­ben.

cle­mens lu­kitsch for­dert ei­nen un­ver­krampf­ten und ehr­li­chen um­gang mit dem ein­drin­gen in die ei­ge­ne in­tim- und pri­vat­s­hä­re?

oder meint er, dass die op­fer ei­nes ver­bre­chens, de­ren nackt­bil­der ge­gen ih­ren wil­len in die öf­fent­lich­keit ge­tra­gen wur­den, das auf­flam­men von prü­de­rie zur ge­le­gen­heit neh­men soll­ten, ge­gen prü­de­rie zu kämp­fen und für ei­nen ehr­li­chen um­gang mit nackt­heit zu wer­ben?

die et­was weit her­ge­hol­ten ge­dan­ken mit der prü­de­rie und der ver­krampft­heit hat sich lu­kitsch mög­li­cher­wei­se bei flo­ri­an sie­beck in der faz an­ge­le­sen.

  faz.net: Nackt­bil­der im Netz: Die Hei­lig­keit der Schein­hei­lig­keit   #

flo­ri­an sie­beck sug­ge­riert, dass „schein­hei­lig­keit“ im spiel sei, wenn pro­mi­nen­te frau­en sich auf in­sta­gram ex­po­nier­ten und scho­ckiert sei­en, „wenn Nackt­bil­der an die Öf­fent­lich­keit ge­lan­gen“.

an­läss­lich der selbst­ge­stell­ten fra­ge, war­um sich „alle so dar­über“ auf­re­gen, phan­ta­siert flo­ri­an sie­beck ab­sur­der­wei­se ei­nen sitt­li­chen ver­fall der ge­sell­schaft her­bei. denn sei­ner be­ob­ach­tung nach sei es „nicht un­ge­wöhn­lich“, „Bil­der von Ge­ni­ta­li­en per Whats­app zu ver­schi­cken“. was die­se ver­meint­li­che be­ob­ach­tung von sie­beck mit der ver­let­zung der pri­vat­s­hä­re von pro­mi­nen­ten frau­en zu tun hat, bleibt mir wahr­schein­lich ewig ein rät­sel.

kann mir je­mand er­klä­ren, was der fol­gen­de tief­schür­fen­de ge­dan­ke zum the­ma „sex­ting“ von flo­ri­an sie­beck mit kate up­t­on, jen­ni­fer law­rence oder ir­gend­was, was in den letz­ten ta­gen pas­siert ist, zu tun hat?

Be­denk­lich wird es, wenn die Scham­gren­ze so weit ge­sun­ken ist, dass ein Mensch voll­kom­men wahl­los und un­auf­ge­for­dert Nackt­bil­der an an­de­re schickt.

kann na­tür­lich sein, dass ihm das ein­fach so ein­ge­fal­len ist, ge­nau­so wie man in ei­nem kom­men­tar zu ei­nem bank­über­fall auch mal über die fra­ge sin­nie­ren könn­te, ob man spar­gel­was­ser eher mit salz und zu­cker ver­setzt oder nur mit salz. hängt ja al­les ir­gend­wie zu­sam­men.

apro­pos schein­hei­lig­keit. sie­beck sagt am ende sei­nes kom­men­tars:

Es gilt der Grund­satz: Was wer da­heim an­stellt, ist Pri­vat­sa­che.

das hält ihn al­ler­dings nicht da­von ab, die pri­vat­sa­chen von jen­ni­fer law­rence (und „hun­dert Pro­mi­nen­ten“) ge­nau­es­tens zu un­ter­su­chen und sei­ne mei­nung dazu öf­fent­lich raus­zu­trat­schen:

Das ist auch das Pro­blem mit den Nackt­bil­dern, die nun von hun­dert Pro­mi­nen­ten im Netz auf­ge­taucht sind: Sie sind ein­fach nicht schön. Jen­ni­fer Law­rence: ein Graus. Voll­kom­me­ne Des­il­lu­sio­nie­rung. Sie ist tat­säch­lich auch nur ein Mensch.

flo­ri­an sie­beck ist tat­säch­lich an bi­got­te­rie und schein­hei­lig­keit kaum zu über­bie­ten und mög­li­cher­wei­se nur eine tratsch­tü­te, die ver­sucht ei­nen jour­na­lis­ten dar­zu­stel­len.


[nach­trag 07.09.2014]
das man statt se­xua­li­sier­tem blöd­sinn auch sinn­voll über den icloud-hack schrei­ben kann, zeigt wired:

  • is­sie lapow­sky spe­ku­liert, dass eine kla­ge der pro­mi­nen­ten op­fer des icloud-hacks fir­men die cloud-diens­te an­bie­ten un­ter druck set­zen könn­te, mehr für die si­cher­heit ih­rer be­nut­zer zu tun — und so gut für uns alle sein könn­te.
  • andy green­berg spe­ku­liert über die nut­zung von werk­zeu­gen für straf­ver­fol­gungs­be­hör­den beim icloud-hack in der letz­ten wo­che.

links vom 06.09.2014

felix schwenzel

  mas­ha­ble.com: How I Ha­cked My Own iCloud Ac­count, for Just $200   #

hm. dass die ipho­ne-back­ups un­ver­schlüs­selt bei ap­ple rum­lie­gen fin­de ich schon et­was ir­ri­tie­rend. da­mit ist doch dann auch die viel­ge­lob­te imes­sa­ge ende-zu-ende-ver­schlüs­se­lung — bei der ap­ple an­geb­lich nicht mit­le­sen kann — hin­fäl­lig. dann kön­nen ha­cker und si­cher­heits­e­so­te­ri­ker statt di­rekt mit­zu­le­sen eben in­di­rekt mit­le­sen.

  chris­tophkap­pes.de: Ve­xier­bild   #

wie tech­no­lo­gie un­se­re (oder eher man­che) schreib­ti­sche auf­ge­räumt hat. hier auch mit mu­sik.

  kott­ke.org: Com­mon mis­con­cep­ti­ons   #

kott­ke linkt eine lan­ge lis­te von häu­fi­gen miss­ver­ständ­nis­sen in der eng­li­schen aus­ga­be der wi­ki­pe­dia. un­ter an­de­rem war na­po­le­on grös­ser als der da­ma­li­ge durch­schnitt, coca cola hat nicht den weih­nachts­mann er­fun­den und je­sus wur­de nicht am 25. de­zem­ber ge­bo­ren.

  brand­eins.de: CTS Even­tim: Blick in die Bi­lanz   #

über CTS even­tim kann man so be­rich­ten wie die brand­eins, in­dem man ei­nen blick in die bi­lanz wirft, oder so wie hier auf tic­cats oder beim kiez­neu­ro­ti­ker, aus der sicht der kun­den.


links vom 04.09.2014

felix schwenzel

  das­nuf.de: Nicht ODER! NICHT ODER! UND! UND!   #

das nuf regt sich (zu recht) auf:

Was ich ei­gent­lich möch­te sind uni­far­be­ne Klei­dungs­stü­cke in gelb, oran­ge, rot, grün, tür­kis, blau ABER SO­WAS GIBT ES NICHT. Selbst wenn der sel­te­ne Fall von ein­far­big ohne doo­fen Auf­nä­her auf­tritt, dann sind da Puff­är­mel­chen, Rü­schen, Schleif­chen oder sonst ir­gend­ein Kack dran ge­näht.

  gaw­ker.com: Twen­ty Days of Ha­rass­ment and Ra­cism as an Ame­ri­can Ap­pa­rel Em­ployee   #

eine an­ony­ma über ihre ar­beit in ei­nem ame­ri­can ap­pa­rel la­den:

In re­tro­s­pect, I shoul­d'­ve been more wary of a com­pa­ny with a histo­ry of ou­tra­ge­ous un­pro­fes­sio­na­lism. What I ho­ped would be a low-stress, part-time job tur­ned out to be a ma­jor source of an­xie­ty and a cess­pool of ha­rass­ment. The in­com­pe­tent, ap­pal­lingly ra­cist ma­nage­ment and be­litt­ling of em­ployees were com­mon­place, and crea­ted a ho­sti­le work en­vi­ron­ment.

  bo­ing­bo­ing.net: Den­ti­stry in the dark days be­fo­re no­vo­cai­ne   #

ge­le­sen be­vor ich ges­tern zur zahn­ärz­tin ge­gan­gen bin. ab­ge­se­hen da­von bin ich ja ziem­lich be­geis­tert, wel­chen fort­schritt die tech­nik seit mei­nen letz­ten amal­gam­fül­lun­gen vor 30 jah­ren ge­macht hat. aber vor al­lem bin ich (me­di­zin-tech­nisch) na­tür­lich be­geis­tert, nicht vor hun­der­ten jah­ren ge­lebt zu ha­ben.

  spie­gel.de: Ro­nald Mieh­ling in Tanz­thea­ter "Be­weg­tes Le­ben"   #

die über­schrift muss man sich auf der zun­ge zer­ge­hen las­sen und den stump­fen ge­schmack für ei­nen mo­ment ge­nies­sen. der ar­ti­kel, bzw. das in­ter­view ist aber ok.

  kott­ke.org: Slow-mo skate­board tricks   #

kott­ke:

It's a sym­pho­ny of foot­work!

  bo­ing­bo­ing.net: Pho­to­gra­phy: Sum­mer (on toast), Al­va­ro Dom­in­guez   #

höhö.


[wer­bung] mann | frau

felix schwenzel

ende mai hat mich ein net­ter pr-mensch an­ge­schrie­ben und ge­fragt ob ich ein bier mit chris­ti­an ul­men trin­ken möch­te. wer will das nicht? des­halb bin ich dann am 6. juni nach fei­er­abend zur bar vi­si­te ma ten­te (be­such mein zelt, oder rhei­nisch: fisi­ma­ten­ten) ge­gan­gen. la ten­te war aber lei­der ver­ram­melt, weil drin­nen noch „ge­dreht“ wur­de, also hab ich mir das ers­te bier selbst am ki­osk ne­ben­an ge­holt und ohne chris­ti­an ul­men ge­trun­ken. aber da­für mit ste­fan nig­ge­mei­er, der auch ein­ge­la­den war, und dem net­ten pr-men­schen.

spä­ter kam dann doch chris­ti­an ul­men und bier aus dem zelt, ich habe nen sel­fie mit chris­ti­an ul­men auf­ge­nom­men und chris­ti­an ul­men, col­li­en ul­men-fer­nan­des, mir­ko lang und zwei an­de­re beim sel­fie-faken fo­to­gra­fiert (beim br ist das er­geb­nis zu se­hen).

aber der grund war­um mich der net­te pr-mann zum vi­si­te ma ten­te ein­ge­la­den hat (und war­um ich die­sen text schrei­be) ist na­tür­lich ein an­de­rer: pr für eine von chris­ti­an ul­men, dem br und puls pro­du­zier­te webse­rie. am 6. juni konn­ten ein paar jour­na­lis­ten und ich ei­nen blick auf ei­nen ers­ten roh­schnitt ei­ner fol­ge die­ser webse­rie wer­fen. die se­rie geht um mann und frau, jede fol­ge ist um die 3 mi­nu­ten lang und wird im nacht­pro­gramm des baye­ri­schen rund­funks ver­sen­det und auf you­tube und mann­frau.de ge­stellt.

al­les su­per, dach­te ich da: net­te pr-men­schen, bier, you­tube, ul­men, be­schrän­kung auf ein ex­trem kur­zes for­mat — was soll bei so ei­nem kon­zept noch schief ge­hen?

was schief ge­hen kann, sieht man, wenn man sich die bei­den ers­ten fol­gen an­sieht. dach­te ich beim ers­ten roh­schnitt noch: „och ja, ok, das hat po­ten­zi­al“, dach­te ich beim be­trach­ten der bei­den ers­ten fol­gen: „scha­de.“ und scha­de schrei­be ich jetzt nicht, weil ich für das schrei­ben die­ses ar­ti­kels ein ho­no­rar von dem net­ten pr-men­schen be­kom­me, son­dern weil ich wirk­lich glau­be, dass die pro­du­zen­ten beim rah­men al­les rich­tig ge­macht ha­ben: ein kur­zes for­mat, pro­fes­sio­nell ge­dreht, auf un­ter­hal­tung aus­ge­rich­tet, al­les ins in­ter­net stel­len und mit or­dent­li­cher, freund­li­cher pr be­kannt ma­chen. nur lei­der ist dann beim in­halt was schief ge­lau­fen.

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die ers­te re­ak­ti­on der bei­fah­re­rin (die ich na­tür­lich zwang auch bei­de fol­gen an­zu­se­hen) war:

das ist wohl das be­knack­tes­te was ich seit lan­gem ge­se­hen hab.

mich er­in­nert der hu­mor von mann | frau an sams­tag-abend-show-sket­che aus den 80ern, eine zeit in der man kei­ne pro­ble­me da­mit hat­te ste­reo­ty­pe kli­schees zu be­die­nen. aber 2014 wir­ken ste­reo­ty­pen und kli­schees — vor al­lem ge­häuft, glatt­po­liert und re­la­tiv un­ge­bro­chen — dann doch eher ir­ri­tie­rend. das le­ben des manns dreht sich um al­ko­hol, sex und fuss­ball, die frau sorgt sich ums (sexy) aus­se­hen und dar­um, ei­nen mann zur fa­mi­li­en­grün­dung zu fin­den?

na­tür­lich kann man sol­che kli­schees bre­chen und die ers­te bei­den fol­gen ver­su­chen das ja auch nach kräf­ten. nur lei­der zün­det der hu­mor nicht. ich weiss nicht ge­nau ob der hu­mor zu schwach ist oder ob es die dar­stel­le­ri­sche leis­tung ist. ich weiss nur, bei mir kommt nichts wit­zi­ges an. was scha­de ist, weil ich das for­mat ger­ne gut ge­fun­den hät­te.

ich habe auch das kind (19) ge­zwun­gen eine fol­ge zu se­hen, wäh­rend der er tat­säch­lich zwei­mal an­satz­wei­se ge­lacht hat. kurz flamm­te mei­ne hoff­nung auf, dass bei man­chen men­schen viel­leicht doch der hu­mor an­kom­men könn­te. als die drei mi­nu­ten rum wa­ren frag­te er mich dann aber kopf­schüt­teld: „was soll das?“ die ant­wort auf die­se be­rech­tig­te fra­ge lau­tet wahr­schein­lich „un­ter­hal­ten“. die fra­ge ist nur: wen? ich ver­mu­te bei den mitt­vier­zi­gern sind die bei­fah­re­rin und ich nicht die ein­zi­gen, die mit mann | frau nichts an­zu­fan­gen wis­sen. das kind ist mög­li­cher­wei­se auch nicht der ein­zi­ge teen­ager, der sich kopf­schüt­teld ab­wen­det.


ich bin ja ein gros­ser fan von chris­ti­an ul­men als schau­spie­ler und als ver­klei­de­ter im­pro­vi­sa­ti­ons­künst­ler. und in der ers­ten fol­ge sorgt er auch auch gleich mit we­ni­gen sät­zen für ein dar­stel­le­ri­sches high­light. er schafft es sei­ne nicht ge­ra­de bril­li­ant ge­schrie­be­nen sät­ze un­prä­ten­ti­ös und mit leich­tig­keit da­hin­zu­sa­gen, wie man es bei deut­schen schau­spie­lern eher sel­ten sieht. ich muss­te beim be­trach­ten und zu­hö­ren bei­na­he ein biss­chen ki­chern, ob­wohl nichts an dem was er sagt wit­zig ist. mir­ko lang hin­ge­gen kann man beim dar­stel­len ei­nes schau­spie­lers be­ob­ach­ten, dem in der schau­spiel­schu­le eine un­na­tür­lich deut­li­che aus­spra­che ein­ge­häm­mert wor­den ist.


da ich ja qua­si für das an­se­hen der webse­rie be­zahlt wer­de, schau ich mir si­cher­lich noch die wei­te­ren fol­gen von mann | frau an — und ich will auch nicht die hoff­nung auf­ge­ben, dass den au­toren noch was wit­zi­ges ein­fällt, dass mir­ko lang das schau-spie­len sein lässt, dass chris­ti­an ul­men öf­ter zu se­hen sein wird und dass mir nicht nur der rah­men, son­dern auch der in­halt (ein biss­chen) ge­fal­len wird. mal schau­en, heu­te wer­den die ers­ten 4 fol­gen aus­ge­strahlt (im ka­nal von puls, hier die play­list) und ab jetzt wer­den je­den mitt­woch 2 wei­te­re fol­gen kom­men. sie­he auch mann­frau.de.