
einmal die fünf.
nach diesem und diesem rezpet gekocht. ich glaube das marinieren des schweinefleischs, wie hier beschrieben, hat sich gelohnt. in der gemüsesosse war eindeutig zu viel stärke, aber geschmeckt hat sie trotzdem, vor allem weil alles noch schön knackig war. und eine ganze lende, ist ganz schön viel, wenn man sie in kleine stücke schneidet und mit teig ausbackt.

café-versuch im real: offenbar gescheitert (bei berlİn seyİdoĞlu baklavalari)
lieblingsspam der woche

[nachtrag 12.03.2016]
hier stand zuerst in der überschrift: „inklusive deppenapostroph“ — das apostroph ist aber richtig, weil es alzheimer’s disease heisst. ich bin also in diesem fall der depp.

eine etage der modernen fassade am schloss ist angeklebt. #humboldforum #w

eine etage der modernen fassade am schloss ist angeklebt. #humboldforum
berlin, 10. märz 2016
an tagen wie heute, schaue ich in den himmel und sehe nur graue, undurchsichtige suppe. wenn man genau hinschaut, kann man zwar auch bei so einem hamburger-wetter noch schatten auf dem boden und an wänden sehen, also die sonne quasi indirekt erahnen, aber eigentlich ist so eine suppe am himmel deprimierend. sie wirkt unbeweglich, dick und als würde sie nie mehr weggehen.
als ich heute die wolken im zeitraffer aufgenommen habe, hellte sich mein gemüt wieder auf. die suppe bewegt sich und die bewegung gibt hoffnung, dass sie bald wieder verschwindet. mit handykameras kann man also nicht nur infrarot-LEDs von fernbedienungen sehen, sondern auch bewegungen in grauer suppe.
marvel’s agents of S.H.I.E.L.D s03e11 (bouncing back)

marvel’s agents of S.H.I.E.L.D haben ein paar monate staffel-pause gemacht und machen nach ein paar minuten „previously on marvel’s agents of S.H.I.E.L.D“ da weiter wo der cliffhanger aufgehört hat. ich fasse jetzt nicht zusammen, um was es in der folge ging, dieses „recappen“ hat alexander matzkeit für 10 folgen der zweiten staffel gemacht und am ende geschrieben:
Die SHIELD-Recaps waren als Test für mich gedacht und ich habe das Gefühl, dass der Test vorbei ist. Ich habe mir bewiesen, dass ich immer noch lieber in großen Bögen als in kleinen Folgen denke, aber einen Zugang auch zu einzelnen Folgen finden kann. Mein Blog soll mir Spaß machen und das Recappen fühlte sich fast von Anfang an immer eher wie eine lästige Pflicht an. Wenn sie dafür wenigstens viele Leser hätten, wäre das auch noch ein Anreiz, aber da die Serie nicht im deutschen Fernsehen läuft, sind die Klickzahlen erschreckend vernachlässigbar.
ich habe alex’ zusammenfassungen immer gerne gelesen, aber auf das recappen, hätte er auch gerne verzichten können. was mich interessiert ist die bewertung, die einschätzung oder hintergründe. die benötigen natürlich manchmal einen inhaltlichen bezug, aber auch nicht immer.
ich werde jetzt hier meine subjektiven eindrücke hinkotzen, schliesslich soll mir das ja spass machen und mir ein bisschen beim reflektieren helfen.
mir hat diese folge spass gemacht und ich mag die serie aus unerfindlichen gründen. zum grossen teil sind die geschichten furtchtbar (und aufwädnig) konstruiert, die dialoge oft wichtigtuerisch, die wissenschaftlichen erklärungen hanebüchen und die kulissen eintöning und billig. aber trotzdem schafft es die serie das alles nicht allzu auffällig werden zu lassen. einer der tricks ist eine unglaublich schnelle erzählgeschwindigkeit. alles wird so dicht erzählt, dass nicht viel zeit zum nachdenken bleibt und man den quatsch, der einem vorgespielt wird, gar nicht kritisch hinterfragen kann — und in der folge auch gar nicht hinterfragen möchte. die geschichten sind ausserdem so komplex konstruiert, mit so vielen referenzen auf vergangenes, bezüge zum marvel-universum und so vielen ebenen an geheimnistuerei und konspiration, dass ich gar keine lust habe das alles zu verstehen und nachzuvollziehen und mich dann einfach zurücklehne und mich unterhalten lasse.
ein bisschen liegt mein gutfinden von marvel’s agents of S.H.I.E.L.D vielleicht auch am eingespielten und gut aufeinander abgestimmten ensemble. teilweise ist die besetzung auch sehr hochkarätig. regelmässig taucht kyle maclachlan in einer nebenrolle auf, ab und zu (bisher zweimal) taucht samuel l. jackson auf und in dieser staffel wird der oberbösewicht von powers boothe dargestellt. dazu kommt eine grosse diversität im ensemble, die ich auch in diesem fall sehr angenehm finde.
in dieser folge versuchten sich die protagonisten wieder an der klärung einiger offenen fragen der hanebüchenen serien-hintergrundstory, die man ohne allzu viele spoiler so zusammenfassen kann: ausserirdische haben vor jahrhunderten oder jahrtausenden dafür gesorgt, dass ein teil der menschheit mit alien-DNA ausgestattet wird und in der folge zu „inhumans“ wird. warum und wie das passiert, warum es gerade „jetzt“ passiert, davon handelten mehr oder weniger die gesamten letzten staffeln. in dieser folge schwabberte die theorie durch die folge, dass die aliens für eine art gleichgewicht zwischen arschloch-inhumans und guten inhumans gesorgt haben. yin und yang und so. das ist, wie gesagt, ganz schöner quark, aber das macht nichts. vor allem auch deshalb, weil die ganze erzählung es schafft nicht in militärische schwarz/weiss-denken abzugleiten — oder überhaupt ins schwarz weisse — sondern immer auf der suche nach dem menschlichen ist. die bösen sind nie ganz böse (ausser manchmal) und wenn doch haben sie gründe. die meisten geschichten rotieren genau um diese fragen: was ist menschlich, wie können die menschen und die inhumans zusammenleben, wie lassen sich die konflikte lösen, wie erkennen wir die wirklich bösen und wie lassen sich die militärische befehlskette und das primat der loyalität mit dem gewissen vereinbaren?
natürlich sind die meisten charaktere überzeichnet dargestellt und stereotypen werden fleissig bedient, aber auch das wird immer ganz gut gekontert — durch humor oder nachdifferenzierung oder drehungen im erzählstrang.
weil marvel’s agents of S.H.I.E.L.D auch nach 54 folgen (fast 40 stunden laufzeit) immer noch unterhaltsam ist und insbesondere dieser midseason-auftakt unterhaltsam war, gebe ich vier punkte.
the hunger games mocking jay part 2

der film fängt übergangslos da an, wo der erste teil des letzten teils der trilogie aufhörte. die serie der hunger-games-filme hat sich jetzt über vier teile vier jahre hingezogen. eigentlich eine unverschämtheit, und das aus reinem marketingkalkül. heutzutage kann man sich (theoretisch) 10 stunden house of cards am stück ansehen, für 10 stunden hunger games hingegen braucht man vier jahre.
ich habe in den letzten vier jahren natürlich alles an relevanter handlung vergessen, aber das ist eigentlich auch egal. catniss everdeen ist (natürlich) die auserwählte, das maskottchen, zuerst der herrschenden klasse, ab teil zwei oder drei dann, das maskottchen der revolution. sie hasst das system, ist eigensinnig, kämpft ständig und ist unsterblich. allein in diesem teil wurde sie, glaube ich, 20 mal für tot erklärt und betrauert. erschossen, verbrannt, verschüttet, zerbomt — hat sie alles überlebt.
in diesem teil überlebt sie auch einen zombieangriff, wobei der zombieangriff auch ungefähr der zeitpunkt war, an dem ich die hoffnung auf erträgliche unterhaltung vollkommen aufgab. zombies! natürlich hatte der film auch eine unvorhergesehene wendung, die allerdings vollkommen vorhersehbar war, spätestens nach dem ersten teil von mocking jay. insgesamt fand ich das ganze drama sehr unbefriedigend und das einzige was mir einigermassen vergnügen bereitete, war jennifer lawrence beim schauspielern zuzusehen. das macht allerdings in guten filmen mehr spass.
positiv fand ich, dass die unterführung am berliner ZOB einer der spielorte des films war.

die lampen dort scheinen auch brandgefährlich zu sein. da werde ich wohl vorsichtig sein müssen, wenn ich das nächste mal da lang gehe.

auch sonst schienen relativ viele szenen des films in berlin gedreht worden zu sein.
ich habe auch endlich verstanden was die albernen rococo-kostüme, die aufgetürmten frisuren und perücken und aufwändigen schminkungen der höheren klassen von panem den zuschauern sagen wollten: hütet euch davor trump zu eurem präsidenten zu machen oder es stehen euch jahrelange ästhetische verhältnisse wie in panem bevor.
auf die idee gebracht hat mich trevor noah, der trump genialer weise mit einem afrikanischen pomp- und kitsch-präsidenten verglich.
in wahrheit wird eine präsidentschaft trumps natürlich nicht zu verhälnissen wie in manchen afrikanischen diktaturen führen, sondern zu ästhetischen verhälnissen wie in panem. schreckliche, trumpesque frisuren für alle prominenten, die in der öffentlichkeit stehen, millimeterdicke schminkpflicht, gigantische, geschmacklose, pompöse bauprojekte und eine messingkuppel auf dem weissen haus. und niemnd kann dann sagen, wir hätten es nicht gewusst. wurde alles in den hunger games gezeigt!
leider hat mich der letzte teil der reihe furchtbar gelangweilt, trotz der aufwändigen produktion, hochkarätigen besetzung und ausstattung. vor allem hat mich die vertriebs- und marketingstrategie geärgert, die 10 stunden film, aus profitüberlegungen, auf vier jahre zu verteilen. deshalb, trotz jennifer lawrence und drei teilen die ich positiver in erinnerung habe, nur 2 punkte.
(im amerikanischen itunes-store gesehen)
kuhhirten kuchen

heute über diesen artikel bei kottke (wo gordon ramsay grundlegende küchenfähigkeiten erklärt) auf diesem shepherd’s pie rezept von gordon ramsay gelandet. abgesehen davon dass gordon ramsay während der zubereitung sehr unruhig war, gefiel mir das rezept sehr:
gordon ramsay macht das ja eher freihändig, also hab ich das auch eher freihändig gemacht:
500 gramm rinderhack in olivenöl angebraten, zwei grosse, feingehackte scharlotten dazu, ein paar minuten später vier mittelkleine, geraspelte möhren, sechs knoblauchzehen reingequetscht und ein bisschen durchbraten lassen. danach einen sehr grossen klecks tomatenmark (ca. zwei esslöffel) in der mitte des topfs etwas angebraten und dann mit einem glas rotwein abgelöscht, durchgerührt und die flüssigkeit verdampfen lassen. jetzt könnte man auch ein paar schuss worcester sauce hinzufügen, dass hab ich aber vergessen und erst später gemacht. wenn die flüssigkeit zum grossen teil verdampft ist knapp einen liter hühnerbrühe (sprich: wasser), tymian und rosmarin hinzufügen und das ganze ungefähr 30 minuten köcheln lassen, bis wieder die meiste flüssigkeit verdampft ist.
in der zwischenzeit hab ich 3 riesige kartoffeln im dampfgarer gedampft, ich schätze das war ungefähr ein kilo. als die kartoffeln einigermassen gar waren, hab ich sie mit ein bisschen milch, butter, salz und pfeffer vermanscht und danach relativ viel parmesan untergemischt.
die kartoffelmasse auf das fleisch, mit noch mehr parmesan bestreuen und nochmal 30 minuten in den ofen (ich hatte so um die 200° einegstellt).

insgesamt hätte ich wohl eine kleinere backform benutzen sollen, aber auch wenn das ergebnis so etwas flacher war, als im original, war es doch sehr, sehr lecker.
kuhhirten kuchen nenn ich das natürlich, weil ich kein lamm, sondern rinderhack genommen habe. die zwei eigelb im kartoffelpüree hab ich vergessen, vielleicht wäre das püree oben dann etwas fester geworden.
die beifahrerin hat 4 tage an diesem text geschrieben. hat sich gelohnt, ix find’s witzig. und: toller van gogh.
katiakelm.de/blog/2016/03/09/winti/
fernsehglück

ich habe ein neues abendgestaltungsmuster entwickelt, an das ich mich unbewusst sehr gewöhnt habe und heute mit erstaunen selbst beobachtet habe. ich komme nach hause, wasch mir die hände und fang an zu kochen. dann essen wir gemeinsam, manchmal mach ich ein foto vom essen, ich räume den tisch auf und guck in der küche eine folge fernsehen. meist bin ich damit eigentümlicherweise um punkt 20:45 uhr fertig. dann schreibe ich, so denk ich mir das jedenfalls, kurz was auf über das gesehene (heute better call saul), was praktisch aber meist knapp eine stunde dauert. danach lese ich das internet ein bisschen leerer oder schaue noch eine folge fernsehen. heute vielleicht noch eine folge pimmelfechten billions oder the hunger games: mockingjay – part 2. je nachdem wie spät es dann ist, schreibe ich noch etwas dazu auf oder gehe ins bett um dort das internet weiter leer zulesen. manchmal schaue ich die folge oder den film auch nicht zuende, um mich nicht selbstverpflichtet zu fühlen, darüber jetzt doch noch schnell was zu schreiben, was dann schnell wieder ne stunde (oder länger) kostet.
früher hab ich mir ein ereignisreiches leben, glaube ich, anders vorgestellt, aber ich hatte schon immer die eigentümliche fähigkeit, mein leben gut zu finden, wie es ist. deshalb finde ich das eigentlich gerade auch wieder ziemlich gut.
und ihr so?
berlin 8. märz 2016

am morgen hing noch feuchte kälte in der luft. eigentlich ganz angenehm, wenns nicht so kalt gewesen wäre. innerhalb weniger minuten, bzw. spätestens am gendarmenmarkt, löste sich die feuchte kälte und wechselte in eine frühlingshafte kälte, mit wärmenden strahlen von oben. ich konnte eine kindergruppe hören, die noch einen halben kilometer entfernt war. sie näherten sich langsam. kindergeschrei im freien hat eine besondere akkustische qualität: im gegenteil zu geschlossenen räumen stört es nicht, wahrscheinlich weil es sich im freien besser verteilt.
kindergeschrei im freien führt (bei mir) automatisch zu frühlingsassoziationen. das liegt wohl auch daran, dass kinder, die bei schlechtem, unfrühlingshaften wetter nach draussen gescheucht werden, nicht schreien. sie leiden wie die meisten menschen unter feuchtigkeit und leiden still. schlechtes wetter ist stumm, bis auf die geräusche des wetters selbst. weil schnee kein wirklich schlechtes wetter ist, ist das auch keine ausnahme — und kindergeschrei bei schnee, ist (akkustisch) nochmal ene ganz andere geschichte.
als f. um 14:12 uhr zur arbeit kam, meinte er, draussen sei „super wetter“. 8° sagte die wetter-app. aber ich musste ihm auf meinem weg nach hause zustimmen: super wetter.
better call saul s02e04 (gloves off)

sehr schöne folge, mit zwei erzählsträngen, beide mit ihren qualitäten, aber der erzählstrang rund um mike’s neuen auftrag, war (natürlich) sechs tacken besser als die jimmy-mcgill-weitererzählung.
mike entschloss sich in der letzten folge, zur finanzierung des umzugs seiner schwiegertochter, jetzt auch nebenjobs anzunehmen, die grössere moralische flexibilität erfordern. er lässt sich auf das geschäft mit nacho ein, der mike jemanden beseitigen lassen will. wie mike das macht, wird über die ganze folge hinweg erzählt und zeigt wieder einmal, warum ich die figur mike ehrmantraut so gerne mag — oder auch, warum ich das werk von vince gilligan so sehr schätze. mike war schon in breaking bad angelegt als james bond in klug, im körper eines alten, stoischen mannes, der eigentlich nur seine ruhe haben will. mike kann, wie james bond, nicht sterben, weil wir ihn alle schon in der zukunft gesehen haben. wir wissen alle, dass er am ende als sieger hervorgehen wird, auch wenn er am ende möglicherweise so kaputt aussieht, wie john mcclane am ende seines arbeitstages.
der erzählstrang rund um jimmy mcgill und seinen bruder chuck ist weniger unterhaltsam, erreicht aber auch einen sehenswerten höhepunkt, als die beiden sich in ein rhetorisches gefecht verwickeln, das die ursachen ihres nun schon 14 folgen dauernden konflikts offenlegt, bzw. zur aussprache bringt. das gespräch ist klug aufgebaut, weil eigentlich beide arschlöcher sind, aber eben aus verschiedenen gründen. gleichzeitig sind beide eben auch keine arschlöcher, sondern auf gewisse weise auch sympathieträger. wir, die zuschauer, kennen mittlerweile ihre probleme und können uns auf gewisse weise mit beiden identifizieren. für den einen ist der weg zum ziel wichtiger, für den anderen das errichen des ziels, egal mit welchen mitteln. der eine kämpft für sein ansehen und das der menschen die er mag, der andere für das ansehen der firma und die einhaltung des rechts.
ich könnte, wenn ich die interpretation überstrapazieren wollte, beide als smybol für die inneren konflikte in uns ansehen; vernunft gegen impuls, empathie gegen konsequenz, pragmatismus gegen prinzipientreue. sehr schön dargestellt fand ich jedenfalls, dass beide in diesem streit teilweise recht hatten und dass beide völlig unfähig sind sich selbst zu reflektieren und konseuqnt intentionen auf den anderen projizieren, die eigentlich ihre eigenen sind.
weil das alles wieder prima geschauspielert und inszeniert war — und ausserdem gleich zwei unterhaltsame, gut gemachte handlungsstränge in die folge passten, gebe ich nach kurzem zögern die volle punktzahl.
the night manager s01e03

diese folge hat mich ein bisschen gelangweilt und die spannung die vorhanden war, entsprach nicht allzu sehr meinem geschmack. oder anders gesagt: ich finde, dass das heimliche rumschnüffeln in fremden möbeln, eins der schlechtesten dramaturgischen elemente der filmbranche ist. zuletzt habe ich es in the man in the high castle gesehen, da gings schief, dann in deutschland 83, da gings mehrfach gut und in homeland ging’s natürlich auch immer gut. ich will ja nicht abstreiten, dass leute, die spionieren, auch hin und wieder mal in den möbeln oder schreibtischen ihrer zielpersonen wühlen müssen, aber im fernsehen oder kino will ich das nicht sehen, erst recht nicht mit aufregender musik und gegenschnitten von der sich nährenden zielperson und drohender konfrontation.
den rest der folge gabs neben allerlei smalltalk, rumspionieren und intrigieren auch noch die absurde geschichte mit dem handy. jonathan pine entwendet ropers sohn das handy und funkt damit seine spionageergebnisse an seine geheimdienstkontakte. die geschichte mit dem handy ist so absurd, weil ein millionenschwerer, ultraparanoider waffenhändler, der alle paar tage die sim-karten in seinen burner-telefonen wechselt, seinem sohn ganz bestimmt kein handy mit internet-empfang geben würde. und wenn doch, würde er es kräftig verwanzen, verschlüsseln und mit kennwort schützen, er würde irgendeine findmyphone-funktion oder app installieren oder mindestens irgendeinen handy-ortungs-apparat anschaffen, damit auch wirklich keiner sein absolutes handy-verbot auf seinem anwesen unentdeckt umgehen könnte. oder er würde von vorneherein jede handykommunikation mit einem störsender unterbinden.
aber diese folge enthielt nicht nur ungereimtheiten und doofe dramaturgien, auch die nachvollziehbarkeit war dahin. warum gefährdet pine seine mission mit diesen risikoreichen stunts, warum erzählt die frau von sandy langbourne pine nach knapp einer minute dialog (ich habs gestoppt), gleich alle geschäftgeheimnisse ropers? weil sie endlich mal zu jemandem ehrlich sein wollte? och. warum löst die alarmanlage zu ropers privatzimmer jeden tag um 11 einen „test-alarm“ aus, der über 70 sekunden dauert (ich habs gestoppt)?
die, zugegebnermassen, gut gemachten dialoge, die nach wie vor zauberhafte fotografie und vor allem das hervorragend gespielte gegenseitige beschnüffeln von roper und pine, konnte die ungereimtheiten der erzählung nicht wettmachen. ich habe mich gelangweilt und geärgert und gebe statt bisher 5 punkte für die erste und zweite folge, nur noch 2.

ich bin 30 minuten lang, von 08:34 bis 09:03 uhr, ungefähr 2,21 kilometer weit gelaufen (durchschnittsgeschwindigkeit: 4 km/h).
heute einfach ein paar stationen früher ausgestiegen und ein bisschen weiter zur arbeit gelaufen als sonst. unterwegs erkannt, dass das bode museum gut als symbolbild für berlin funktioniert. ein foto davon zeigt einerseits die grandezza der stadt, aber, aus einer leicht anderen persprektive, eben auch die baustelligkeit der stadt.
links vom 07.03.2016
digg.com: ‘House Of Cards’ Season 4 Is Here — Is It Still Good? #
ich bin gerade bei folge vier und ich kann den überwiegend positiven kritiken, die hier aufgelistet sind, zustimmen. es hat zwei folgen gedauert, bis diese staffel in fahrt kam, aber jetzt, nach vier folgen, ist sie in voller fahrt. besonders erfreulich: der fokus auf claire underwood (gespielt von robin wright), die nicht nur frank underwood an die wand spielt, sondern auch kevin spacey.
ausserdem in entertainment weekly gelesen, dass robin wright in den folgen 3 und 4 selbst regie geführt hat. der entertainment weekly-artikel ist ganz lesenswert:
A political potboiler best served as cold as possible, House of Cards will always skew toward extreme cynicism. And who wants more of that? As I write these words, I’m reading analysis arguing that to some degree, we have ourselves to blame for our dysfunctional political culture and our own disenfranchisement by buying into the belief that government is hopelessly broken and corrupt, that it’s against us and not for us – a narrative nourished and reinforced with entertainments like House of Cards. I probably shouldn’t enjoy Frank and Claire as much as I do. But I cannot tell a lie: I do. They are catharsis and cautionary tale. I love them. I hate them. I want them to succeed. I want them destroyed. The meaning of the show lies not with the couple at the empty center, but the people and the culture around them. Who will stop them? How should they be stopped? Why would anyone vote for this terrible man? House of Cards creates a psychic space for me to wallow in my frustration, then directs me toward better, righteous ways for expressing it in the real world. It delights me, it indicts me, it is, on many levels, a true guilty pleasure.
bloomberg.com: How Snapchat Built A Business By Confusing Olds #
max chafkin und sarah frier erklären den erfolg von snapchat und wie es funktioniert. ich glaube ja, ein grosser teil des erfolgs von snapchat lässt sich mit den alberenen, aber grandiosen video-filtern erklären:
techniktagebuch.tumblr.com: Mobilfunk-Abmeldung per Chipausbau (und Extragebühren für lange Leitung) #
30 pfenning pro monat für eine vier meter längere telefonschnur. so war das unter helmut kohl. wen man solche texte liest, lassen sich die eigentümlichkeiten und ärgernisse der heutigen telekommunikationsunternehmen doch viel besser ertragen.
qz.com: Your Immune System Uses 50-Million-Year-Old Infections To Keep You Healthy #
möglicherweise ist das zu weit hergeholt, aber vielleicht könnte man sagen, dass virusinfektionen für den einzelnen relativ unangenehm sind, aber möglicherweise die menschheit evolutionär voranbringen. was auch auch ein trost sein kann, wenn man krank im bett liegt.
deutschlandfunk.de: Streit um TV-Ausladung - Broder, Roth und die halbe Wahrheit #
das scheint die spezialität von henryk m. broder zu sein: die halbe wahrheit und die fähigkeit sich schamlos in der öffentlichkeit selbst zu bedauern.
neusprech.org: Richteramt, Befähigung zum #
gut zu wissen.
google.com: An experimental new podium on Google #
hat google sowas nicht bereits in den sand gesetzt? google-plus wurde jahrelang genau so vermarktet: schreibe auf google-plus und werde sichtbar und hervorgehoben auf den google suchergebnisseiten. mir erscheint diese idee von google, politischen kandidaten die möglichkeit zu geben ihren politischen spam auf suchergebnisseiten zu platzieren, ziemlich blöd. kapitel 3, bei der altavistasierung von google.
blog.zeit.de: 20 Jahre ZEIT ONLINE: Wir freuen uns, dass es funktioniert hat #
jochen wegner, der chefredakteur der zeit online, feiert zeit online (ganz zu recht).
schneier.com: Data Is a Toxic Asset #
ich hab den text nur überflogen, aber mir scheint, dass bruce schneier hier in vielen punkten recht hat.
dirkvongehlen.de: Netflix, Sky, House of Cards und die Bedeutung von Gifs #
hier schon verlinkt, aber weil der text gut ist, hier nochmal ein link auf diesen text, der nochmal in erinnerung ruft, dass es im netz (und dem rest der welt) nicht um kostenloskultur geht, sondern service-qualität.
github.com/Kickball/awesome-selfhosted: This is a list of Free Software network services and web applications which can be hosted locally. Selfhosting #
gute, interessante liste.

ich bin 73 minuten lang, von 10:40 bis 11:58 uhr, ungefähr 7,03 kilometer weit gelaufen (durchschnittsgeschwindigkeit: 6 km/h).
für den fussweg von zuhause zum flughafen, habe ich ungefähr so lange gebraucht, wie die beifahrerin geflogen ist. sie ist um 10:40 uhr losgeflogen und ich bin um 10:40 aus dem haus gegangen. gelandet ist sie um 12:05 uhr, ich war ein bisschen früher am flughafen und habe dann auch nochmal 20 minuten am flughafen gewartet, bis sie zum terminal geshuttelt wurde und am ausgang war.
der fussweg ist relativ interessant, aber leider, wie man auf der karte auch sieht, ziemlich kompliziert. zweimal bin ich in sackgassen gelaufen, weil die gegend dort durchschnitten ist von kleingartensiedlungen, umzäunten privatgrundstücken und betriebsgeländen. witzigerweise bot mit apple’s karten applikation auf dem iphone gar keinen fussweg an, google-maps berechnete immerhin die zeit korrekt. aber ein paar wege die google vorschlug waren nicht zugänglich oder verzäunt.
trotzdem finde ich es grossartig, in einer stadt zu wohnen, in der man zu fuss zum flughafen laufen kann.





house of cards s04e03 (chapter 42)

nachdem die erste folge der neuen staffel house of cards mich unterbegeisterte und die zweite furchtbar langweilte, nahm diese folge jetzt (endlich) ordentlich fahrt auf. der konflikt zwischen den underwoods spitzt sich zu und nimmt ein paar überraschende wendungen.
in der letzten folge schmierte sich frank underwood irgendwann ein peanut butter and jelly brot, während er den zuschauern seine philosophie im umgang mit (politischen) gegnern erklärte: er gibt seinen gegner zeit zum nachdenken und einschwenken auf seinen kurs, aber wenn ihm das zu lange dauert, hole er die axt raus. in dieser folge lässt er sich also selbstbewusst auf ein pimmelfechten mit claire underwood ein, im laufe der folge stellt sich jedoch heraus, dass claire schon lange mit der axt fechtet, während frank underwood noch sein ding schwingt.
der kampf zwischen den beiden ist in dieser folge dramaturgisch so geschickt erzählt, dass mir diese folge tatsächlich spass machte. langsam stellt sich heraus, auf welche art kampf sich frank underwood hier eingelassen hat und dass sein übergrosses ego und seine verachtung der politischen ambitionen seiner frau, in den nächsten folgen ein ernstes problem für ihn werden können.
generell gefällt mir die richtung, in die sich house of cards mit dieser folge entwickelt. eine andere serie, die ich derzeit ganz gerne gucke, billions, konzentriert sich mit aller kraft auf den gockel-aspekt eines machtkampfs zwischen zwei egomanen. der kampf der egomanen in house of cards verspricht interessanter zu werden, weil claire einfach zu abgebrüht und kontrolliert ist, um sich aufs reine pimmelfechten einzulassen.
ich hoffe, dass house of cards dieses niveau jetzt hält.
last week tonight with john oliver: donald trump

ganz ehrlich, ich kann es nicht nicht mehr sehen: leute die sich über trump lustig machen und artikel die danach sagen „xy hat gerade donald trump zerstört“. (was paul carr in diesem link dazu sagt, ausser der überschrift („Destroying ourselves to death“), weiss ich nicht, weil der artikel hinter einer paywall ist. aber vor der paywall sind 8 oder 9 screenshots von artikeln, die sagen, donald trump sei gerade zerstört worden.)
ich würde gerne sagen, nachdem ich diese ausgabe last week tonight mit john oliver gesehen habe, dass john oliver einen witzigen, ruhigen und gut recherchierten beitrag über die lügen, die aufschneidereien und den grössenwahn von donald trump gemacht hat, der wirklich eindruck hinterlassen hat und das potenzial hat, trump den boden unter den füssen wegzuziehen. kann ich aber nicht sagen und will ich nicht sagen. auch wenn das alles lustig und gut recherchiert war, mir war es zu aufgeregt vorgetragen. das grösste manko war aber: ich wusste das alles schon. ich habe fast nichts neues erfahren und vor allem, ich habe das was ich über trump in den letzten jahren erfahren habe, nicht aus neuen perspektiven gesehen. gut, ich lese viel und sehe viel fernsehen und manchmal schaue ich mir john oliver oder andere liberale talkshows an. aber ich frage mich noch mahr als sonst, wozu dieses predigen vor den ohnehin schon informierten? oder wie die amerikaner manchmal sagen, wozu dieses predigen vor dem chor?
vielleicht bin ich auch einfach nur frustriert. seit monaten, nein, seit jahren, wird donald trump mit satire und lächerlichmachung übergossen und er geht nach jedem fass schlamm das über ihm ausgekippt wird, gestärkt hervor. natürlich ist er peinlich, lügt, wackelt, ist nicht so reich und unabhängig wie er vorgibt, natürlich sieht er albern aus und scheitert ständig mit irgendwelchen geschäften — aber auch die schrillionste wiederholung dieser tatsachen bringt niemanden davon ab, trump zu unterstützen.
aber diese strategie der lächerlichmachung funktioniert eben nicht nur nicht, sie lenkt auch von einem anderen problem ab. nämlich, dass die anderen politiker sich, in der wahrnehmung vieler menschen, nicht grossartig von trump unterscheiden. es gibt nicht wenige leute die glauben, dass die politiker in washington eben auch peinlich sind, lügen, opportunitisch wackeln und versteckte agenden verfolgen. geschäfte, ordentliche deals, traut ohnehin kaum einer den aktiven politikern zu (auch in deutschland). natürlich ist diese wahrnehmung falsch oder mindestens getrübt, aber sie ist vorhanden. dass diese wahrnehmung nicht ganz daneben liegt hat oliver übrigens auch in der sendung gezeigt: obamas erste amtshandlung: die schliessung von guantanamo einzuleiten und in den folgenden jahren, jedes jahr, die schliessung, spätestens im nächsten jahr anzukündigen. die zuverlässigkeit von barack obamas versprechen, unterschiedet sich hier nicht wirklich von trumps wahlkampfaussagen.
die hoffnung, dass jemand, der sich an keine etablierten regeln hält und grossmäulig davon redet (endlich) alles umzukrempeln, genau das tut, ist nicht ganz abwegig. mit genau dieser hoffnung hat schon barack obama seinen wahlkampf eine richtung gegeben, wenn auch ein bisschen subtiler: change.
trump steht für viele genau dafür: veränderung (oder genauer, zurückveränderung, oder die sehrnsucht nach dem gestern). diese hoffnung nimmt man den leuten nicht, indem man ein paar witze über den selbsterklärten veränderer macht, oder ihn blossstellt.
john olivers rant gegen donald trump war unterhaltsam und gut gemacht. und dafür ist john oliver da: fürs entertainment, auf einem hohen niveau. den tatsächlichen wunden punkt von donald trump müssen andere finden — und ich bin sicher, er wird noch gefunden. in der zwischenzeit frustrieren mich trump-witze eher, als dass sie mich aufmuntern.
der sendungsteil über donald trump ist auf youtube zugänglich, dankenswerter weise auch aus europa.