Photo by felix schwenzel on March 12, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ein­mal die fünf.


ein­mal die fünf.


nach die­sem und die­sem rez­pet ge­kocht. ich glau­be das ma­ri­nie­ren des schwei­ne­fleischs, wie hier be­schrie­ben, hat sich ge­lohnt. in der ge­mü­se­sos­se war ein­deu­tig zu viel stär­ke, aber ge­schmeckt hat sie trotz­dem, vor al­lem weil al­les noch schön kna­ckig war. und eine gan­ze len­de, ist ganz schön viel, wenn man sie in klei­ne stü­cke schnei­det und mit teig aus­backt.


café-ver­such im real: of­fen­bar ge­schei­tert (bei ber­lİn sey­İd­oĞlu bak­la­va­la­ri)


lieblingsspam der woche

felix schwenzel in notiert

„letterman says his alzheimer’s is over and he can now remember all his lines“

[nach­trag 12.03.2016]

hier stand zu­erst in der über­schrift: „in­klu­si­ve dep­pen­apo­stroph“ — das apo­stroph ist aber rich­tig, weil es alz­hei­mer’s di­se­a­se heisst. ich bin also in die­sem fall der depp.


Photo by felix schwenzel in Neues Stadtschloß Humboldt Forum. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

eine eta­ge der mo­der­nen fas­sa­de am schloss ist an­ge­klebt. #hum­bold­fo­rum #w


eine eta­ge der mo­der­nen fas­sa­de am schloss ist an­ge­klebt. #hum­bold­fo­rum


berlin, 10. märz 2016

felix schwenzel in gesehen

an ta­gen wie heu­te, schaue ich in den him­mel und sehe nur graue, un­durch­sich­ti­ge sup­pe. wenn man ge­nau hin­schaut, kann man zwar auch bei so ei­nem ham­bur­ger-wet­ter noch schat­ten auf dem bo­den und an wän­den se­hen, also die son­ne qua­si in­di­rekt er­ah­nen, aber ei­gent­lich ist so eine sup­pe am him­mel de­pri­mie­rend. sie wirkt un­be­weg­lich, dick und als wür­de sie nie mehr weg­ge­hen.

als ich heu­te die wol­ken im zeit­raf­fer auf­ge­nom­men habe, hell­te sich mein ge­müt wie­der auf. die sup­pe be­wegt sich und die be­we­gung gibt hoff­nung, dass sie bald wie­der ver­schwin­det. mit han­dy­ka­me­ras kann man also nicht nur in­fra­rot-LEDs von fern­be­die­nun­gen se­hen, son­dern auch be­we­gun­gen in grau­er sup­pe.

(wet­ter­re­zen­si­ons­idee von the awl)


marvel’s agents of S.H.I.E.L.D s03e11 (bouncing back)

felix schwenzel in gesehen

mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D ha­ben ein paar mo­na­te staf­fel-pau­se ge­macht und ma­chen nach ein paar mi­nu­ten „pre­vious­ly on mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D“ da wei­ter wo der cliff­han­ger auf­ge­hört hat. ich fas­se jetzt nicht zu­sam­men, um was es in der fol­ge ging, die­ses „re­cap­pen“ hat alex­an­der matz­keit für 10 fol­gen der zwei­ten staf­fel ge­macht und am ende ge­schrie­ben:

Die SHIELD-Recaps waren als Test für mich gedacht und ich habe das Gefühl, dass der Test vorbei ist. Ich habe mir bewiesen, dass ich immer noch lieber in großen Bögen als in kleinen Folgen denke, aber einen Zugang auch zu einzelnen Folgen finden kann. Mein Blog soll mir Spaß machen und das Recappen fühlte sich fast von Anfang an immer eher wie eine lästige Pflicht an. Wenn sie dafür wenigstens viele Leser hätten, wäre das auch noch ein Anreiz, aber da die Serie nicht im deutschen Fernsehen läuft, sind die Klickzahlen erschreckend vernachlässigbar.

ich habe alex’ zu­sam­men­fas­sun­gen im­mer ger­ne ge­le­sen, aber auf das re­cap­pen, hät­te er auch ger­ne ver­zich­ten kön­nen. was mich in­ter­es­siert ist die be­wer­tung, die ein­schät­zung oder hin­ter­grün­de. die be­nö­ti­gen na­tür­lich manch­mal ei­nen in­halt­li­chen be­zug, aber auch nicht im­mer.

ich wer­de jetzt hier mei­ne sub­jek­ti­ven ein­drü­cke hin­kot­zen, schliess­lich soll mir das ja spass ma­chen und mir ein biss­chen beim re­flek­tie­ren hel­fen.

mir hat die­se fol­ge spass ge­macht und ich mag die se­rie aus un­er­find­li­chen grün­den. zum gros­sen teil sind die ge­schich­ten furtcht­bar (und auf­wäd­nig) kon­stru­iert, die dia­lo­ge oft wich­tig­tue­risch, die wis­sen­schaft­li­chen er­klä­run­gen ha­ne­bü­chen und die ku­lis­sen ein­tö­ning und bil­lig. aber trotz­dem schafft es die se­rie das al­les nicht all­zu auf­fäl­lig wer­den zu las­sen. ei­ner der tricks ist eine un­glaub­lich schnel­le er­zähl­ge­schwin­dig­keit. al­les wird so dicht er­zählt, dass nicht viel zeit zum nach­den­ken bleibt und man den quatsch, der ei­nem vor­ge­spielt wird, gar nicht kri­tisch hin­ter­fra­gen kann — und in der fol­ge auch gar nicht hin­ter­fra­gen möch­te. die ge­schich­ten sind aus­ser­dem so kom­plex kon­stru­iert, mit so vie­len re­fe­ren­zen auf ver­gan­ge­nes, be­zü­ge zum mar­vel-uni­ver­sum und so vie­len ebe­nen an ge­heim­nis­tue­rei und kon­spi­ra­ti­on, dass ich gar kei­ne lust habe das al­les zu ver­ste­hen und nach­zu­voll­zie­hen und mich dann ein­fach zu­rück­leh­ne und mich un­ter­hal­ten las­se.

ein biss­chen liegt mein gut­fin­den von mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D viel­leicht auch am ein­ge­spiel­ten und gut auf­ein­an­der ab­ge­stimm­ten en­sem­ble. teil­wei­se ist die be­set­zung auch sehr hoch­ka­rä­tig. re­gel­mäs­sig taucht kyle ma­clach­lan in ei­ner ne­ben­rol­le auf, ab und zu (bis­her zwei­mal) taucht sa­mu­el l. jack­son auf und in die­ser staf­fel wird der ober­bö­se­wicht von powers boo­t­he dar­ge­stellt. dazu kommt eine gros­se di­ver­si­tät im en­sem­ble, die ich auch in die­sem fall sehr an­ge­nehm fin­de.

in die­ser fol­ge ver­such­ten sich die prot­ago­nis­ten wie­der an der klä­rung ei­ni­ger of­fe­nen fra­gen der ha­ne­bü­che­nen se­ri­en-hin­ter­grund­sto­ry, die man ohne all­zu vie­le spoi­ler so zu­sam­men­fas­sen kann: aus­ser­ir­di­sche ha­ben vor jahr­hun­der­ten oder jahr­tau­sen­den da­für ge­sorgt, dass ein teil der mensch­heit mit ali­en-DNA aus­ge­stat­tet wird und in der fol­ge zu „in­hu­mans“ wird. war­um und wie das pas­siert, war­um es ge­ra­de „jetzt“ pas­siert, da­von han­del­ten mehr oder we­ni­ger die ge­sam­ten letz­ten staf­feln. in die­ser fol­ge schwab­ber­te die theo­rie durch die fol­ge, dass die ali­ens für eine art gleich­ge­wicht zwi­schen arsch­loch-in­hu­mans und gu­ten in­hu­mans ge­sorgt ha­ben. yin und yang und so. das ist, wie ge­sagt, ganz schö­ner quark, aber das macht nichts. vor al­lem auch des­halb, weil die gan­ze er­zäh­lung es schafft nicht in mi­li­tä­ri­sche schwarz/weiss-den­ken ab­zu­glei­ten — oder über­haupt ins schwarz weis­se — son­dern im­mer auf der su­che nach dem mensch­li­chen ist. die bö­sen sind nie ganz böse (aus­ser manch­mal) und wenn doch ha­ben sie grün­de. die meis­ten ge­schich­ten ro­tie­ren ge­nau um die­se fra­gen: was ist mensch­lich, wie kön­nen die men­schen und die in­hu­mans zu­sam­men­le­ben, wie las­sen sich die kon­flik­te lö­sen, wie er­ken­nen wir die wirk­lich bö­sen und wie las­sen sich die mi­li­tä­ri­sche be­fehls­ket­te und das pri­mat der loya­li­tät mit dem ge­wis­sen ver­ein­ba­ren?

na­tür­lich sind die meis­ten cha­rak­te­re über­zeich­net dar­ge­stellt und ste­reo­ty­pen wer­den fleis­sig be­dient, aber auch das wird im­mer ganz gut ge­kon­tert — durch hu­mor oder nach­dif­fe­ren­zie­rung oder dre­hun­gen im er­zähl­strang.

weil mar­vel’s agents of S.H.I.E.L.D auch nach 54 fol­gen (fast 40 stun­den lauf­zeit) im­mer noch un­ter­halt­sam ist und ins­be­son­de­re die­ser mid­se­a­son-auf­takt un­ter­halt­sam war, gebe ich vier punk­te.


the hunger games mocking jay part 2

felix schwenzel in gesehen

der film fängt über­gangs­los da an, wo der ers­te teil des letz­ten teils der tri­lo­gie auf­hör­te. die se­rie der hun­ger-games-fil­me hat sich jetzt über vier tei­le vier jah­re hin­ge­zo­gen. ei­gent­lich eine un­ver­schämt­heit, und das aus rei­nem mar­ke­ting­kal­kül. heut­zu­ta­ge kann man sich (theo­re­tisch) 10 stun­den house of cards am stück an­se­hen, für 10 stun­den hun­ger games hin­ge­gen braucht man vier jah­re.

ich habe in den letz­ten vier jah­ren na­tür­lich al­les an re­le­van­ter hand­lung ver­ges­sen, aber das ist ei­gent­lich auch egal. cat­niss ever­deen ist (na­tür­lich) die aus­er­wähl­te, das mas­kott­chen, zu­erst der herr­schen­den klas­se, ab teil zwei oder drei dann, das mas­kott­chen der re­vo­lu­ti­on. sie hasst das sys­tem, ist ei­gen­sin­nig, kämpft stän­dig und ist un­sterb­lich. al­lein in die­sem teil wur­de sie, glau­be ich, 20 mal für tot er­klärt und be­trau­ert. er­schos­sen, ver­brannt, ver­schüt­tet, zer­bomt — hat sie al­les über­lebt.

in die­sem teil über­lebt sie auch ei­nen zom­bie­an­griff, wo­bei der zom­bie­an­griff auch un­ge­fähr der zeit­punkt war, an dem ich die hoff­nung auf er­träg­li­che un­ter­hal­tung voll­kom­men auf­gab. zom­bies! na­tür­lich hat­te der film auch eine un­vor­her­ge­se­he­ne wen­dung, die al­ler­dings voll­kom­men vor­her­seh­bar war, spä­tes­tens nach dem ers­ten teil von mo­cking jay. ins­ge­samt fand ich das gan­ze dra­ma sehr un­be­frie­di­gend und das ein­zi­ge was mir ei­ni­ger­mas­sen ver­gnü­gen be­rei­te­te, war jen­ni­fer law­rence beim schau­spie­lern zu­zu­se­hen. das macht al­ler­dings in gu­ten fil­men mehr spass.


po­si­tiv fand ich, dass die un­ter­füh­rung am ber­li­ner ZOB ei­ner der spiel­or­te des films war.

die lam­pen dort schei­nen auch brand­ge­fähr­lich zu sein. da wer­de ich wohl vor­sich­tig sein müs­sen, wenn ich das nächs­te mal da lang gehe.

auch sonst schie­nen re­la­tiv vie­le sze­nen des films in ber­lin ge­dreht wor­den zu sein.

ich habe auch end­lich ver­stan­den was die al­ber­nen ro­co­co-kos­tü­me, die auf­ge­türm­ten fri­su­ren und pe­rü­cken und auf­wän­di­gen schmin­kun­gen der hö­he­ren klas­sen von pa­nem den zu­schau­ern sa­gen woll­ten: hü­tet euch da­vor trump zu eu­rem prä­si­den­ten zu ma­chen oder es ste­hen euch jah­re­lan­ge äs­the­ti­sche ver­hält­nis­se wie in pa­nem be­vor.

auf die idee ge­bracht hat mich tre­vor noah, der trump ge­nia­ler wei­se mit ei­nem afri­ka­ni­schen pomp- und kitsch-prä­si­den­ten ver­glich.

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in wahr­heit wird eine prä­si­dent­schaft trumps na­tür­lich nicht zu ver­häl­nis­sen wie in man­chen afri­ka­ni­schen dik­ta­tu­ren füh­ren, son­dern zu äs­the­ti­schen ver­häl­nis­sen wie in pa­nem. schreck­li­che, trumpes­que fri­su­ren für alle pro­mi­nen­ten, die in der öf­fent­lich­keit ste­hen, mil­li­me­ter­di­cke schmink­pflicht, gi­gan­ti­sche, ge­schmack­lo­se, pom­pö­se bau­pro­jek­te und eine mes­sing­kup­pel auf dem weis­sen haus. und niemnd kann dann sa­gen, wir hät­ten es nicht ge­wusst. wur­de al­les in den hun­ger games ge­zeigt!


lei­der hat mich der letz­te teil der rei­he furcht­bar ge­lang­weilt, trotz der auf­wän­di­gen pro­duk­ti­on, hoch­ka­rä­ti­gen be­set­zung und aus­stat­tung. vor al­lem hat mich die ver­triebs- und mar­ke­ting­stra­te­gie ge­är­gert, die 10 stun­den film, aus pro­fit­über­le­gun­gen, auf vier jah­re zu ver­tei­len. des­halb, trotz jen­ni­fer law­rence und drei tei­len die ich po­si­ti­ver in er­in­ne­rung habe, nur 2 punk­te.

(im ame­ri­ka­ni­schen itu­nes-store ge­se­hen)


kuhhirten kuchen

felix schwenzel in gekocht

kuhirten kuchen (eigentlich natürlich shepherd’s pie)

heu­te über die­sen ar­ti­kel bei kott­ke (wo gor­don ramsay grund­le­gen­de kü­chen­fä­hig­kei­ten er­klärt) auf die­sem she­p­herd’s pie re­zept von gor­don ramsay ge­lan­det. ab­ge­se­hen da­von dass gor­don ramsay wäh­rend der zu­be­rei­tung sehr un­ru­hig war, ge­fiel mir das re­zept sehr:

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gor­don ramsay macht das ja eher frei­hän­dig, also hab ich das auch eher frei­hän­dig ge­macht:

500 gramm rin­der­hack in oli­ven­öl an­ge­bra­ten, zwei gros­se, fein­ge­hack­te schar­lot­ten dazu, ein paar mi­nu­ten spä­ter vier mit­tel­klei­ne, ge­ras­pel­te möh­ren, sechs knob­lauch­ze­hen rein­ge­quetscht und ein biss­chen durch­bra­ten las­sen. da­nach ei­nen sehr gros­sen klecks to­ma­ten­mark (ca. zwei ess­löf­fel) in der mit­te des topfs et­was an­ge­bra­ten und dann mit ei­nem glas rot­wein ab­ge­löscht, durch­ge­rührt und die flüs­sig­keit ver­damp­fen las­sen. jetzt könn­te man auch ein paar schuss worces­ter sau­ce hin­zu­fü­gen, dass hab ich aber ver­ges­sen und erst spä­ter ge­macht. wenn die flüs­sig­keit zum gros­sen teil ver­dampft ist knapp ei­nen li­ter hüh­ner­brü­he (sprich: was­ser), ty­mi­an und ros­ma­rin hin­zu­fü­gen und das gan­ze un­ge­fähr 30 mi­nu­ten kö­cheln las­sen, bis wie­der die meis­te flüs­sig­keit ver­dampft ist.

in der zwi­schen­zeit hab ich 3 rie­si­ge kar­tof­feln im dampf­ga­rer ge­dampft, ich schät­ze das war un­ge­fähr ein kilo. als die kar­tof­feln ei­ni­ger­mas­sen gar wa­ren, hab ich sie mit ein biss­chen milch, but­ter, salz und pfef­fer ver­manscht und da­nach re­la­tiv viel par­me­san un­ter­ge­mischt.

die kar­tof­fel­mas­se auf das fleisch, mit noch mehr par­me­san be­streu­en und noch­mal 30 mi­nu­ten in den ofen (ich hat­te so um die 200° ei­n­eg­stellt).

so kam der shepherd’s pie aus dem ofen

ins­ge­samt hät­te ich wohl eine klei­ne­re back­form be­nut­zen sol­len, aber auch wenn das er­geb­nis so et­was fla­cher war, als im ori­gi­nal, war es doch sehr, sehr le­cker.


kuh­hir­ten ku­chen nenn ich das na­tür­lich, weil ich kein lamm, son­dern rin­der­hack ge­nom­men habe. die zwei ei­gelb im kar­tof­fel­pü­ree hab ich ver­ges­sen, viel­leicht wäre das pü­ree oben dann et­was fes­ter ge­wor­den.


die bei­fah­re­rin hat 4 tage an die­sem text ge­schrie­ben. hat sich ge­lohnt, ix find’s wit­zig. und: tol­ler van gogh.
ka­tia­kelm.de/blog/2016/03/09/win­ti/


fernsehglück

felix schwenzel in notiert

unsere küchenuhr geht 10 minuten vor und ist ein bisschen unscharf

ich habe ein neu­es abend­ge­stal­tungs­mus­ter ent­wi­ckelt, an das ich mich un­be­wusst sehr ge­wöhnt habe und heu­te mit er­stau­nen selbst be­ob­ach­tet habe. ich kom­me nach hau­se, wasch mir die hän­de und fang an zu ko­chen. dann es­sen wir ge­mein­sam, manch­mal mach ich ein foto vom es­sen, ich räu­me den tisch auf und guck in der kü­che eine fol­ge fern­se­hen. meist bin ich da­mit ei­gen­tüm­li­cher­wei­se um punkt 20:45 uhr fer­tig. dann schrei­be ich, so denk ich mir das je­den­falls, kurz was auf über das ge­se­he­ne (heu­te bet­ter call saul), was prak­tisch aber meist knapp eine stun­de dau­ert. da­nach lese ich das in­ter­net ein biss­chen lee­rer oder schaue noch eine fol­ge fern­se­hen. heu­te viel­leicht noch eine fol­ge pim­melfech­ten bil­li­ons oder the hun­ger games: mo­cking­jay – part 2. je nach­dem wie spät es dann ist, schrei­be ich noch et­was dazu auf oder gehe ins bett um dort das in­ter­net wei­ter leer zu­le­sen. manch­mal schaue ich die fol­ge oder den film auch nicht zu­en­de, um mich nicht selbst­ver­pflich­tet zu füh­len, dar­über jetzt doch noch schnell was zu schrei­ben, was dann schnell wie­der ne stun­de (oder län­ger) kos­tet.

frü­her hab ich mir ein er­eig­nis­rei­ches le­ben, glau­be ich, an­ders vor­ge­stellt, aber ich hat­te schon im­mer die ei­gen­tüm­li­che fä­hig­keit, mein le­ben gut zu fin­den, wie es ist. des­halb fin­de ich das ei­gent­lich ge­ra­de auch wie­der ziem­lich gut.

und ihr so?


berlin 8. märz 2016

felix schwenzel in gesehen

am mor­gen hing noch feuch­te käl­te in der luft. ei­gent­lich ganz an­ge­nehm, wenns nicht so kalt ge­we­sen wäre. in­ner­halb we­ni­ger mi­nu­ten, bzw. spä­tes­tens am gen­dar­men­markt, lös­te sich die feuch­te käl­te und wech­sel­te in eine früh­lings­haf­te käl­te, mit wär­men­den strah­len von oben. ich konn­te eine kin­der­grup­pe hö­ren, die noch ei­nen hal­ben ki­lo­me­ter ent­fernt war. sie nä­her­ten sich lang­sam. kin­der­ge­schrei im frei­en hat eine be­son­de­re ak­kus­ti­sche qua­li­tät: im ge­gen­teil zu ge­schlos­se­nen räu­men stört es nicht, wahr­schein­lich weil es sich im frei­en bes­ser ver­teilt.

kin­der­ge­schrei im frei­en führt (bei mir) au­to­ma­tisch zu früh­lings­as­so­zia­tio­nen. das liegt wohl auch dar­an, dass kin­der, die bei schlech­tem, un­früh­lings­haf­ten wet­ter nach draus­sen ge­scheucht wer­den, nicht schrei­en. sie lei­den wie die meis­ten men­schen un­ter feuch­tig­keit und lei­den still. schlech­tes wet­ter ist stumm, bis auf die ge­räu­sche des wet­ters selbst. weil schnee kein wirk­lich schlech­tes wet­ter ist, ist das auch kei­ne aus­nah­me — und kin­der­ge­schrei bei schnee, ist (ak­kus­tisch) noch­mal ene ganz an­de­re ge­schich­te.

als f. um 14:12 uhr zur ar­beit kam, mein­te er, draus­sen sei „su­per wet­ter“. 8° sag­te die wet­ter-app. aber ich muss­te ihm auf mei­nem weg nach hau­se zu­stim­men: su­per wet­ter.

(wet­ter­re­zen­si­ons­idee von the awl)


better call saul s02e04 (gloves off)

felix schwenzel in gesehen

sehr schö­ne fol­ge, mit zwei er­zähl­strän­gen, bei­de mit ih­ren qua­li­tä­ten, aber der er­zähl­strang rund um mike’s neu­en auf­trag, war (na­tür­lich) sechs ta­cken bes­ser als die jim­my-mc­gill-wei­ter­erzäh­lung.

mike ent­schloss sich in der letz­ten fol­ge, zur fi­nan­zie­rung des um­zugs sei­ner schwie­ger­toch­ter, jetzt auch ne­ben­jobs an­zu­neh­men, die grös­se­re mo­ra­li­sche fle­xi­bi­li­tät er­for­dern. er lässt sich auf das ge­schäft mit na­cho ein, der mike je­man­den be­sei­ti­gen las­sen will. wie mike das macht, wird über die gan­ze fol­ge hin­weg er­zählt und zeigt wie­der ein­mal, war­um ich die fi­gur mike ehrm­an­traut so ger­ne mag — oder auch, war­um ich das werk von vin­ce gil­ligan so sehr schät­ze. mike war schon in brea­king bad an­ge­legt als ja­mes bond in klug, im kör­per ei­nes al­ten, stoi­schen man­nes, der ei­gent­lich nur sei­ne ruhe ha­ben will. mike kann, wie ja­mes bond, nicht ster­ben, weil wir ihn alle schon in der zu­kunft ge­se­hen ha­ben. wir wis­sen alle, dass er am ende als sie­ger her­vor­ge­hen wird, auch wenn er am ende mög­li­cher­wei­se so ka­putt aus­sieht, wie john mccla­ne am ende sei­nes ar­beits­ta­ges.

der er­zähl­strang rund um jim­my mc­gill und sei­nen bru­der chuck ist we­ni­ger un­ter­halt­sam, er­reicht aber auch ei­nen se­hens­wer­ten hö­he­punkt, als die bei­den sich in ein rhe­to­ri­sches ge­fecht ver­wi­ckeln, das die ur­sa­chen ih­res nun schon 14 fol­gen dau­ern­den kon­flikts of­fen­legt, bzw. zur aus­spra­che bringt. das ge­spräch ist klug auf­ge­baut, weil ei­gent­lich bei­de arsch­lö­cher sind, aber eben aus ver­schie­de­nen grün­den. gleich­zei­tig sind bei­de eben auch kei­ne arsch­lö­cher, son­dern auf ge­wis­se wei­se auch sym­pa­thie­trä­ger. wir, die zu­schau­er, ken­nen mitt­ler­wei­le ihre pro­ble­me und kön­nen uns auf ge­wis­se wei­se mit bei­den iden­ti­fi­zie­ren. für den ei­nen ist der weg zum ziel wich­ti­ger, für den an­de­ren das er­ri­chen des ziels, egal mit wel­chen mit­teln. der eine kämpft für sein an­se­hen und das der men­schen die er mag, der an­de­re für das an­se­hen der fir­ma und die ein­hal­tung des rechts.

ich könn­te, wenn ich die in­ter­pre­ta­ti­on über­stra­pa­zie­ren woll­te, bei­de als smy­bol für die in­ne­ren kon­flik­te in uns an­se­hen; ver­nunft ge­gen im­puls, em­pa­thie ge­gen kon­se­quenz, prag­ma­tis­mus ge­gen prin­zi­pi­en­treue. sehr schön dar­ge­stellt fand ich je­den­falls, dass bei­de in die­sem streit teil­wei­se recht hat­ten und dass bei­de völ­lig un­fä­hig sind sich selbst zu re­flek­tie­ren und kon­seu­qnt in­ten­tio­nen auf den an­de­ren pro­ji­zie­ren, die ei­gent­lich ihre ei­ge­nen sind.

weil das al­les wie­der pri­ma ge­schau­spie­lert und in­sze­niert war — und aus­ser­dem gleich zwei un­ter­halt­sa­me, gut ge­mach­te hand­lungs­strän­ge in die fol­ge pass­ten, gebe ich nach kur­zem zö­gern die vol­le punkt­zahl.


the night manager s01e03

felix schwenzel in gesehen

die­se fol­ge hat mich ein biss­chen ge­lang­weilt und die span­nung die vor­han­den war, ent­sprach nicht all­zu sehr mei­nem ge­schmack. oder an­ders ge­sagt: ich fin­de, dass das heim­li­che rum­schnüf­feln in frem­den mö­beln, eins der schlech­tes­ten dra­ma­tur­gi­schen ele­men­te der film­bran­che ist. zu­letzt habe ich es in the man in the high cast­le ge­se­hen, da gings schief, dann in deutsch­land 83, da gings mehr­fach gut und in home­land ging’s na­tür­lich auch im­mer gut. ich will ja nicht ab­strei­ten, dass leu­te, die spio­nie­ren, auch hin und wie­der mal in den mö­beln oder schreib­ti­schen ih­rer ziel­per­so­nen wüh­len müs­sen, aber im fern­se­hen oder kino will ich das nicht se­hen, erst recht nicht mit auf­re­gen­der mu­sik und ge­gen­schnit­ten von der sich näh­ren­den ziel­per­son und dro­hen­der kon­fron­ta­ti­on.

den rest der fol­ge gabs ne­ben al­ler­lei small­talk, rum­spio­nie­ren und in­tri­gie­ren auch noch die ab­sur­de ge­schich­te mit dem han­dy. jo­na­than pine ent­wen­det ro­pers sohn das han­dy und funkt da­mit sei­ne spio­na­ge­er­geb­nis­se an sei­ne ge­heim­dienst­kon­tak­te. die ge­schich­te mit dem han­dy ist so ab­surd, weil ein mil­lio­nen­schwe­rer, ul­trapa­ra­no­ider waf­fen­händ­ler, der alle paar tage die sim-kar­ten in sei­nen bur­ner-te­le­fo­nen wech­selt, sei­nem sohn ganz be­stimmt kein han­dy mit in­ter­net-emp­fang ge­ben wür­de. und wenn doch, wür­de er es kräf­tig ver­wan­zen, ver­schlüs­seln und mit kenn­wort schüt­zen, er wür­de ir­gend­ei­ne find­my­pho­ne-funk­ti­on oder app in­stal­lie­ren oder min­des­tens ir­gend­ei­nen han­dy-or­tungs-ap­pa­rat an­schaf­fen, da­mit auch wirk­lich kei­ner sein ab­so­lu­tes han­dy-ver­bot auf sei­nem an­we­sen un­ent­deckt um­ge­hen könn­te. oder er wür­de von vor­ne­her­ein jede han­dy­kom­mu­ni­ka­ti­on mit ei­nem stör­sen­der un­ter­bin­den.

aber die­se fol­ge ent­hielt nicht nur un­ge­reimt­hei­ten und doo­fe dra­ma­tur­gien, auch die nach­voll­zieh­bar­keit war da­hin. war­um ge­fähr­det pine sei­ne mis­si­on mit die­sen ri­si­ko­rei­chen stunts, war­um er­zählt die frau von san­dy lang­bourne pine nach knapp ei­ner mi­nu­te dia­log (ich habs ge­stoppt), gleich alle ge­schäft­ge­heim­nis­se ro­pers? weil sie end­lich mal zu je­man­dem ehr­lich sein woll­te? och. war­um löst die alarm­an­la­ge zu ro­pers pri­vat­zim­mer je­den tag um 11 ei­nen „test-alarm“ aus, der über 70 se­kun­den dau­ert (ich habs ge­stoppt)?

die, zu­ge­geb­ner­mas­sen, gut ge­mach­ten dia­lo­ge, die nach wie vor zau­ber­haf­te fo­to­gra­fie und vor al­lem das her­vor­ra­gend ge­spiel­te ge­gen­sei­ti­ge be­schnüf­feln von ro­per und pine, konn­te die un­ge­reimt­hei­ten der er­zäh­lung nicht wett­ma­chen. ich habe mich ge­lang­weilt und ge­är­gert und gebe statt bis­her 5 punk­te für die ers­te und zwei­te fol­ge, nur noch 2.


ich bin 30 mi­nu­ten lang, von 08:34 bis 09:03 uhr, un­ge­fähr 2,21 ki­lo­me­ter weit ge­lau­fen (durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit: 4 km/h).


heu­te ein­fach ein paar sta­tio­nen frü­her aus­ge­stie­gen und ein biss­chen wei­ter zur ar­beit ge­lau­fen als sonst. un­ter­wegs er­kannt, dass das bode mu­se­um gut als sym­bol­bild für ber­lin funk­tio­niert. ein foto da­von zeigt ei­ner­seits die gran­dez­za der stadt, aber, aus ei­ner leicht an­de­ren per­sprek­ti­ve, eben auch die bau­stel­lig­keit der stadt.

jux­ta­po­se di­rekt­link


  digg.com: ‘House Of Cards’ Sea­son 4 Is Here — Is It Still Good?   #

ich bin ge­ra­de bei fol­ge vier und ich kann den über­wie­gend po­si­ti­ven kri­ti­ken, die hier auf­ge­lis­tet sind, zu­stim­men. es hat zwei fol­gen ge­dau­ert, bis die­se staf­fel in fahrt kam, aber jetzt, nach vier fol­gen, ist sie in vol­ler fahrt. be­son­ders er­freu­lich: der fo­kus auf clai­re un­der­wood (ge­spielt von ro­bin wright), die nicht nur frank un­der­wood an die wand spielt, son­dern auch ke­vin spacey.

aus­ser­dem in en­ter­tain­ment weekly ge­le­sen, dass ro­bin wright in den fol­gen 3 und 4 selbst re­gie ge­führt hat. der en­ter­tain­ment weekly-ar­ti­kel ist ganz le­sens­wert:

A political potboiler best served as cold as possible, House of Cards will always skew toward extreme cynicism. And who wants more of that? As I write these words, I’m reading analysis arguing that to some degree, we have ourselves to blame for our dysfunctional political culture and our own disenfranchisement by buying into the belief that government is hopelessly broken and corrupt, that it’s against us and not for us – a narrative nourished and reinforced with entertainments like House of Cards. I probably shouldn’t enjoy Frank and Claire as much as I do. But I cannot tell a lie: I do. They are catharsis and cautionary tale. I love them. I hate them. I want them to succeed. I want them destroyed. The meaning of the show lies not with the couple at the empty center, but the people and the culture around them. Who will stop them? How should they be stopped? Why would anyone vote for this terrible man? House of Cards creates a psychic space for me to wallow in my frustration, then directs me toward better, righteous ways for expressing it in the real world. It delights me, it indicts me, it is, on many levels, a true guilty pleasure.

  bloom­berg.com: How Snap­chat Built A Busi­ness By Con­fu­sing Olds   #

max chaf­kin und sa­rah frier er­klä­ren den er­folg von snap­chat und wie es funk­tio­niert. ich glau­be ja, ein gros­ser teil des er­folgs von snap­chat lässt sich mit den al­ber­e­n­en, aber gran­dio­sen vi­deo-fil­tern er­klä­ren:




  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: Mo­bil­funk-Ab­mel­dung per Chip­aus­bau (und Ex­tra­ge­büh­ren für lan­ge Lei­tung)   #

30 pfen­ning pro mo­nat für eine vier me­ter län­ge­re te­le­fon­schnur. so war das un­ter hel­mut kohl. wen man sol­che tex­te liest, las­sen sich die ei­gen­tüm­lich­kei­ten und är­ger­nis­se der heu­ti­gen te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men doch viel bes­ser er­tra­gen.

  qz.com: Your Im­mu­ne Sys­tem Uses 50-Mil­li­on-Year-Old In­fec­tions To Keep You He­alt­hy   #

mög­li­cher­wei­se ist das zu weit her­ge­holt, aber viel­leicht könn­te man sa­gen, dass vi­rus­in­fek­tio­nen für den ein­zel­nen re­la­tiv un­an­ge­nehm sind, aber mög­li­cher­wei­se die mensch­heit evo­lu­tio­när vor­an­brin­gen. was auch auch ein trost sein kann, wenn man krank im bett liegt.

  deutsch­land­funk.de: Streit um TV-Aus­la­dung - Bro­der, Roth und die hal­be Wahr­heit   #

das scheint die spe­zia­li­tät von hen­ryk m. bro­der zu sein: die hal­be wahr­heit und die fä­hig­keit sich scham­los in der öf­fent­lich­keit selbst zu be­dau­ern.

  neu­sprech.org: Rich­ter­amt, Be­fä­hi­gung zum   #

gut zu wis­sen.

  goog­le.com: An ex­pe­ri­men­tal new po­di­um on Goog­le   #

hat goog­le so­was nicht be­reits in den sand ge­setzt? goog­le-plus wur­de jah­re­lang ge­nau so ver­mark­tet: schrei­be auf goog­le-plus und wer­de sicht­bar und her­vor­ge­ho­ben auf den goog­le such­ergeb­nis­sei­ten. mir er­scheint die­se idee von goog­le, po­li­ti­schen kan­di­da­ten die mög­lich­keit zu ge­ben ih­ren po­li­ti­schen spam auf such­ergeb­nis­sei­ten zu plat­zie­ren, ziem­lich blöd. ka­pi­tel 3, bei der al­ta­vis­ta­sie­rung von goog­le.

  blog.zeit.de: 20 Jah­re ZEIT ON­LINE: Wir freu­en uns, dass es funk­tio­niert hat   #

jo­chen weg­ner, der chef­re­dak­teur der zeit on­line, fei­ert zeit on­line (ganz zu recht).

  schnei­er.com: Data Is a To­xic As­set   #

ich hab den text nur über­flo­gen, aber mir scheint, dass bruce schnei­er hier in vie­len punk­ten recht hat.

  dirk­von­geh­len.de: Net­flix, Sky, House of Cards und die Be­deu­tung von Gifs   #

hier schon ver­linkt, aber weil der text gut ist, hier noch­mal ein link auf die­sen text, der noch­mal in er­in­ne­rung ruft, dass es im netz (und dem rest der welt) nicht um kos­ten­lo­s­kul­tur geht, son­dern ser­vice-qua­li­tät.

  git­hub.com/Kick­ball/awe­so­me-self­hos­ted: This is a list of Free Soft­ware net­work ser­vices and web ap­pli­ca­ti­ons which can be hos­ted lo­cal­ly. Self­hos­ting   #

gute, in­ter­es­san­te lis­te.


ich bin 73 mi­nu­ten lang, von 10:40 bis 11:58 uhr, un­ge­fähr 7,03 ki­lo­me­ter weit ge­lau­fen (durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit: 6 km/h).


für den fuss­weg von zu­hau­se zum flug­ha­fen, habe ich un­ge­fähr so lan­ge ge­braucht, wie die bei­fah­re­rin ge­flo­gen ist. sie ist um 10:40 uhr los­ge­flo­gen und ich bin um 10:40 aus dem haus ge­gan­gen. ge­lan­det ist sie um 12:05 uhr, ich war ein biss­chen frü­her am flug­ha­fen und habe dann auch noch­mal 20 mi­nu­ten am flug­ha­fen ge­war­tet, bis sie zum ter­mi­nal geshut­telt wur­de und am aus­gang war.

der fuss­weg ist re­la­tiv in­ter­es­sant, aber lei­der, wie man auf der kar­te auch sieht, ziem­lich kom­pli­ziert. zwei­mal bin ich in sack­gas­sen ge­lau­fen, weil die ge­gend dort durch­schnit­ten ist von klein­gar­ten­sied­lun­gen, um­zäun­ten pri­vat­grund­stü­cken und be­triebs­ge­län­den. wit­zi­ger­wei­se bot mit ap­ple’s kar­ten ap­pli­ka­ti­on auf dem ipho­ne gar kei­nen fuss­weg an, goog­le-maps be­rech­ne­te im­mer­hin die zeit kor­rekt. aber ein paar wege die goog­le vor­schlug wa­ren nicht zu­gäng­lich oder ver­zäunt.

trotz­dem fin­de ich es gross­ar­tig, in ei­ner stadt zu woh­nen, in der man zu fuss zum flug­ha­fen lau­fen kann.


herrliches spaziergangswetter
diese mauer scheint bei sprayern sehr beliebt zu sein
und die sprayer scheinen unwillig, ihre dosen selbst zu entsorgen
baumteile, die in zäune gewachsen sind
der flughafen, nach einer stunde fussmarsch

house of cards s04e03 (chapter 42)

felix schwenzel in gesehen

nach­dem die ers­te fol­ge der neu­en staf­fel house of cards mich un­ter­be­geis­ter­te und die zwei­te furcht­bar lang­weil­te, nahm die­se fol­ge jetzt (end­lich) or­dent­lich fahrt auf. der kon­flikt zwi­schen den un­der­woods spitzt sich zu und nimmt ein paar über­ra­schen­de wen­dun­gen.

in der letz­ten fol­ge schmier­te sich frank un­der­wood ir­gend­wann ein pea­nut but­ter and jel­ly brot, wäh­rend er den zu­schau­ern sei­ne phi­lo­so­phie im um­gang mit (po­li­ti­schen) geg­nern er­klär­te: er gibt sei­nen geg­ner zeit zum nach­den­ken und ein­schwen­ken auf sei­nen kurs, aber wenn ihm das zu lan­ge dau­ert, hole er die axt raus. in die­ser fol­ge lässt er sich also selbst­be­wusst auf ein pim­melfech­ten mit clai­re un­der­wood ein, im lau­fe der fol­ge stellt sich je­doch her­aus, dass clai­re schon lan­ge mit der axt fech­tet, wäh­rend frank un­der­wood noch sein ding schwingt.

der kampf zwi­schen den bei­den ist in die­ser fol­ge dra­ma­tur­gisch so ge­schickt er­zählt, dass mir die­se fol­ge tat­säch­lich spass mach­te. lang­sam stellt sich her­aus, auf wel­che art kampf sich frank un­der­wood hier ein­ge­las­sen hat und dass sein über­gros­ses ego und sei­ne ver­ach­tung der po­li­ti­schen am­bi­tio­nen sei­ner frau, in den nächs­ten fol­gen ein erns­tes pro­blem für ihn wer­den kön­nen.

ge­ne­rell ge­fällt mir die rich­tung, in die sich house of cards mit die­ser fol­ge ent­wi­ckelt. eine an­de­re se­rie, die ich der­zeit ganz ger­ne gu­cke, bil­li­ons, kon­zen­triert sich mit al­ler kraft auf den go­ckel-aspekt ei­nes macht­kampfs zwi­schen zwei ego­ma­nen. der kampf der ego­ma­nen in house of cards ver­spricht in­ter­es­san­ter zu wer­den, weil clai­re ein­fach zu ab­ge­brüht und kon­trol­liert ist, um sich aufs rei­ne pim­melfech­ten ein­zu­las­sen.

ich hof­fe, dass house of cards die­ses ni­veau jetzt hält.


last week tonight with john oliver: donald trump

felix schwenzel in gesehen

ganz ehr­lich, ich kann es nicht nicht mehr se­hen: leu­te die sich über trump lus­tig ma­chen und ar­ti­kel die da­nach sa­gen „xy hat ge­ra­de do­nald trump zer­stört“. (was paul carr in die­sem link dazu sagt, aus­ser der über­schrift („De­s­troy­ing our­sel­ves to de­ath“), weiss ich nicht, weil der ar­ti­kel hin­ter ei­ner pay­wall ist. aber vor der pay­wall sind 8 oder 9 screen­shots von ar­ti­keln, die sa­gen, do­nald trump sei ge­ra­de zer­stört wor­den.)

ich wür­de ger­ne sa­gen, nach­dem ich die­se aus­ga­be last week to­night mit john oli­ver ge­se­hen habe, dass john oli­ver ei­nen wit­zi­gen, ru­hi­gen und gut re­cher­chier­ten bei­trag über die lü­gen, die auf­schnei­de­rei­en und den grös­sen­wahn von do­nald trump ge­macht hat, der wirk­lich ein­druck hin­ter­las­sen hat und das po­ten­zi­al hat, trump den bo­den un­ter den füs­sen weg­zu­zie­hen. kann ich aber nicht sa­gen und will ich nicht sa­gen. auch wenn das al­les lus­tig und gut re­cher­chiert war, mir war es zu auf­ge­regt vor­ge­tra­gen. das gröss­te man­ko war aber: ich wuss­te das al­les schon. ich habe fast nichts neu­es er­fah­ren und vor al­lem, ich habe das was ich über trump in den letz­ten jah­ren er­fah­ren habe, nicht aus neu­en per­spek­ti­ven ge­se­hen. gut, ich lese viel und sehe viel fern­se­hen und manch­mal schaue ich mir john oli­ver oder an­de­re li­be­ra­le talk­shows an. aber ich fra­ge mich noch mahr als sonst, wozu die­ses pre­di­gen vor den oh­ne­hin schon in­for­mier­ten? oder wie die ame­ri­ka­ner manch­mal sa­gen, wozu die­ses pre­di­gen vor dem chor?

viel­leicht bin ich auch ein­fach nur frus­triert. seit mo­na­ten, nein, seit jah­ren, wird do­nald trump mit sa­ti­re und lä­cher­lich­ma­chung über­gos­sen und er geht nach je­dem fass schlamm das über ihm aus­ge­kippt wird, ge­stärkt her­vor. na­tür­lich ist er pein­lich, lügt, wa­ckelt, ist nicht so reich und un­ab­hän­gig wie er vor­gibt, na­tür­lich sieht er al­bern aus und schei­tert stän­dig mit ir­gend­wel­chen ge­schäf­ten — aber auch die schril­li­ons­te wie­der­ho­lung die­ser tat­sa­chen bringt nie­man­den da­von ab, trump zu un­ter­stüt­zen.

aber die­se stra­te­gie der lä­cher­lich­ma­chung funk­tio­niert eben nicht nur nicht, sie lenkt auch von ei­nem an­de­ren pro­blem ab. näm­lich, dass die an­de­ren po­li­ti­ker sich, in der wahr­neh­mung vie­ler men­schen, nicht gross­ar­tig von trump un­ter­schei­den. es gibt nicht we­ni­ge leu­te die glau­ben, dass die po­li­ti­ker in wa­shing­ton eben auch pein­lich sind, lü­gen, op­por­tu­ni­tisch wa­ckeln und ver­steck­te agen­den ver­fol­gen. ge­schäf­te, or­dent­li­che deals, traut oh­ne­hin kaum ei­ner den ak­ti­ven po­li­ti­kern zu (auch in deutsch­land). na­tür­lich ist die­se wahr­neh­mung falsch oder min­des­tens ge­trübt, aber sie ist vor­han­den. dass die­se wahr­neh­mung nicht ganz da­ne­ben liegt hat oli­ver üb­ri­gens auch in der sen­dung ge­zeigt: oba­mas ers­te amts­hand­lung: die schlies­sung von gu­an­ta­na­mo ein­zu­lei­ten und in den fol­gen­den jah­ren, je­des jahr, die schlies­sung, spä­tes­tens im nächs­ten jahr an­zu­kün­di­gen. die zu­ver­läs­sig­keit von ba­rack oba­mas ver­spre­chen, un­ter­schie­det sich hier nicht wirk­lich von trumps wahl­kampf­aus­sa­gen.

die hoff­nung, dass je­mand, der sich an kei­ne eta­blier­ten re­geln hält und gross­mäu­lig da­von re­det (end­lich) al­les um­zu­krem­peln, ge­nau das tut, ist nicht ganz ab­we­gig. mit ge­nau die­ser hoff­nung hat schon ba­rack oba­ma sei­nen wahl­kampf eine rich­tung ge­ge­ben, wenn auch ein biss­chen sub­ti­ler: ch­an­ge.

trump steht für vie­le ge­nau da­für: ver­än­de­rung (oder ge­nau­er, zu­rück­ver­än­de­rung, oder die sehrn­sucht nach dem ges­tern). die­se hoff­nung nimmt man den leu­ten nicht, in­dem man ein paar wit­ze über den selbst­er­klär­ten ver­än­de­rer macht, oder ihn bloss­stellt.

john oli­vers rant ge­gen do­nald trump war un­ter­halt­sam und gut ge­macht. und da­für ist john oli­ver da: fürs en­ter­tain­ment, auf ei­nem ho­hen ni­veau. den tat­säch­li­chen wun­den punkt von do­nald trump müs­sen an­de­re fin­den — und ich bin si­cher, er wird noch ge­fun­den. in der zwi­schen­zeit frus­trie­ren mich trump-wit­ze eher, als dass sie mich auf­mun­tern.


der sen­dungs­teil über do­nald trump ist auf you­tube zu­gäng­lich, dan­kens­wer­ter wei­se auch aus eu­ro­pa.

youtube-video laden, info, direktlink

Photo shared by felix schwenzel on March 05, 2016 tagging @katia__kelm. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wenn die schwei­ne­bauch­has­se­rin auf dienst­rei­se ist, gib­t's schwei­ne­bauch.