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blackvpn-rou­ter

felix schwenzel

über blackvpn habe ich vor ei­ner wei­le mal ge­schrie­ben. blackvpn bie­tet VPN-tun­nel in alle mög­li­chen län­der an, in die man sich mit sei­nem rech­ner mit ei­ner VPN-soft­ware ein­wäh­len kann. mit ei­nem tun­nel in die USA oder die nie­der­lan­de kann man bei­spiels­wei­se das blö­de you­tube-GEMA-ge­o­blo­cking in deutsch­land um­ge­hen. auf dem mac klappt das ein­wäh­len in VPN-tun­nel ganz her­vor­ra­gend mit tun­nel­blick.

ich nut­ze blackvpn seit drei jah­ren. die ers­ten drei jah­re hat­te ich US und UK tun­nel kos­ten­los, weil sich da­mals so vie­le über mei­nen re­fer­rer-code an­ge­mel­det ha­ben, so dass ich den tun­nel jah­re­lang über die­se ver­mitt­lung ver­län­gert be­kom­men habe. mitt­ler­wei­le ist das re­fer­rer-pro­gram von blackvpn ein­ge­stellt und ich zah­le jetzt den tun­nel­zu­gang für ei­nen tun­nel ins eu­ro­päi­sche aus­land und bald wie­der für den in die USA. die­se tun­nel las­sen sich auch her­vo­r­a­gend nut­zen, wenn man sich in ei­nem öf­fent­li­chen WLAN an­mel­det und po­ten­zi­el­le mit­hö­rer ver­mei­den will.

so ein­fach die ein­wahl mit ei­ner VPN-soft­ware auch sein mag, das pro­blem ist, das man es tun muss und vor­her auch noch kon­fi­gu­rie­ren muss. das geht auf ei­nem lap­top oder schreib­tisch­rech­ner viel­leicht noch, auf ei­nem te­le­fon oder ios-ge­rät wirds schon schwe­rer. auf ei­nem ap­ple-tv, „smart“-tv oder ei­ner kon­so­le is­ses ohne ja­ilb­reak so gut wie un­mög­lich.

seit ein paar mo­na­ten ver­kauft blackvpn vor­kon­fi­gu­rier­te rou­ter von cis­co an (in eu­ro­pa wer­den die cis­co-din­ger als link­sys-ge­rä­te ver­kloppt). theo­re­tisch soll­te man so ei­nen cis­co-blackvpn-rou­ter also zu­hau­se in sei­nen DSL-rou­ter stöp­seln kön­nen, wo der blackvpn-rou­ter an­schlies­send ein WLAN auf­spannt, dass ge­tun­nel­ten in­ter­net-zu­gang für alle WLAN-fä­hi­gen ge­rä­te bie­tet.

an­ders ge­sagt: mit ei­nem blackvpn-rou­ter kann man be­lie­bi­ge ge­rä­ten vor­gau­ckeln sie sei­en in den USA, in gross­bri­ta­ni­en oder, bei­spiels­wei­se, den nie­der­lan­den ans in­ter­net an­ge­schlos­sen. das funk­tio­niert vor al­lem auch mit ipho­nes, ipads, kon­so­len (oder was auch im­mer) ein­fach in­dem man das blackvpn-WLAN aus­wählt. oder ein netz­werk­ka­bel zur blackvpn-box legt. zum hei­mi­schen DSL-an­schluss wech­selt man ein­fach in­dem man das hei­mi­sche WLAN wie­der aus­wählt oder das ka­bel um­stöp­selt.


an­fang des jah­res schrieb mich ein mr. green von blackvpn an und frag­te mich ob ich so ei­nen VPN-rou­ter mal aus­pro­bie­ren woll­te. ich kön­ne die kis­te be­hal­ten, wenn ich et­was drü­ber schrei­ben wür­de. das in­ter­es­sier­te mich in der tat.

ver­sand­kar­ton des blackvpn-rou­ters

mit­te märz schick­te blackvpn den rou­ter dann los. ende märz traf er in deutsch­land ein, wur­de al­ler­dings vom zoll in schö­ne­berg zu­rück­ge­hal­ten. an­fang april schaff­te ich es dann ir­gend­wann nach schö­ne­berg zum zoll. der wa­ren­wert des rou­ters wur­de von blackvpn mit $30 dol­lar an­ge­ge­ben, al­ler­dings wer­den sie auf der web­sei­te in­klu­si­ve ei­nem jahr tun­nel­zu­gang für ab €99 an­ge­bo­ten.

das war dann wohl auch die be­rech­nungs­grund­la­ge für den zoll, der €15 von mir nach­ver­zollt oder -steu­ert ha­ben woll­te. das netz­teil des rou­ters war ame­ri­ka­nisch mit ei­nem bil­li­gen pla­tik-steck­ad­ap­ter für deut­sche steck­do­sen­ein­läs­se. das netz­teil und den ad­ap­ter woll­te der zoll mir nicht aus­hön­di­gen, we­gen vor­schrif­ten, prüf­sie­gel und so. ob ich ein­ver­stan­den wäre, dass der zoll das netz­teil für mich ver­nich­tet? ich war ein­ver­stan­den (wel­che al­ter­na­ti­ve hät­te ich auch ge­habt) und nach 45 mi­nu­ten an­fahrt, 60 mi­nu­ten war­te­zeit und ver­zol­lungs-ge­döns, 45 mi­nu­ten rück­fahrt hat­te ich ei­nen blackvpn-rou­ter ohne netz­teil in mei­ner ta­sche (die netz­tei­le die blackvpn lie­fert sol­len mitt­ler­wei­le eu-kon­form sein. der ver­sand fin­det wohl nach wie vor ohne vor­ab ge­klär­te zoll-for­ma­li­tä­ten statt. das heisst, wer bei blackvpn ei­nen rou­ter be­stellt, muss den beim zoll ab­ho­len und nach­ver­zol­len).

zu­hau­se hat­te ich, wie in je­dem gut sor­tier­ten haus­halt, na­tür­lich noch ein pas­sen­des netz­teil für den rou­ter in der netz­teil- und ka­bel­kis­te. der rou­ter liess sich dann tat­säch­lich per plug and play an­schlies­sen: strom aus der steck­do­se, in­ter­net per lan­ka­bel aus der fritz­box.

der rou­ter war mit ei­nem neu­en US-tun­nel-ac­count vor­kon­fi­gu­riert und funk­tio­nier­te auf an­hieb. lei­der ru­ckel­te die ver­bin­dung an­fangs et­was. kann sein, dass das an der uhr­zeit, WLAN-stö­run­gen, dem wet­ter oder mei­nem DSL-lag, mitt­ler­wei­le ist die ver­bin­dung in die USA (oder nach eng­land) durch­gän­gig aus­rei­chend schnell. am sonn­tag nach­mit­tag habe ich durch den US-tun­nel 3500kbit/s down­load­ge­schwin­dig­keit er­rei­chen kön­nen (hier ge­mes­sen).

ka­ta­stro­phal emp­fin­de ich als lang­jäh­ri­ger fritz­box-be­nut­zer und -ad­vo­kat das dd-wrt-rou­ter-in­ter­face. ich emp­fin­de das in sei­ner op­ti­ons­viel­falt ohne in­for­ma­tik-stu­di­um als na­he­zu un­be­dien­bar. die vor­ein­ge­stell­ten WLAN- und rou­ter-pass­wor­te habe ich al­ler­dings än­dern kön­nen.

die IP-kon­fi­gu­ra­ti­on der blackvpn-box wür­de ich ger­ne än­dern, bin da­mit aber kon­zep­tio­nell und fach­lich völ­lig über­for­dert. mei­ne fritz­box hat ein 192.168.168.xxx IP-netz, die blackvpn-box ei­nes im 10.0.221.xxx IP-netz. das funk­tio­niert im prin­zip ganz OK, durch die un­ter­schied­li­chen net­ze wer­den al­ler­dings kei­ne bon­jour-au­to­dis­co­very-an­fra­gen ver­sen­det. das heisst, wenn ich im blackvpn-WLAN bin, sehe ich mei­ne lo­ka­len ser­ver und ge­rä­te zu­hau­se nicht. ver­bin­den konn­te ich mich an­fangs mit ih­nen, nach dem letz­ten firm­ware-up­date ging das nur mit ge­rä­ten die mit IP-netz der blackvpn-box di­rekt ver­bun­den wa­ren. an­geb­lich soll sich das be­he­ben las­sen, in­dem man ein paar ip­ta­bles kon­fi­gu­riert. bei mir hat das aber nicht funk­tio­niert:

für das zu­sam­men­spiel von ap­ple-tv und ios-ge­rä­ten im lo­ka­len und dem blackvpn-rou­ter netz birgt das lei­der ein mit­tel­gros­ses pro­blem-po­ten­zi­al.

ich konn­te das aus man­gel ei­nes ap­ple-tvs nicht aus­pro­bie­ren, aber wenn das ap­ple-tv sich über die blackvpn-box ins netz ein­klinkt kön­nen im re­gu­lä­ren netz ein­ge­wähl­te ipho­nes oder ipads mög­li­cher­wei­se nicht per air­play auf die ap­ple-tv-kis­te zu­grei­fen. was ja doof wäre, bzw. heisst, dass alle ge­rä­te mit der blackvpn-box ver­bun­den sein müs­sen.

mög­li­cher­wei­se kann man die IP-kon­fi­gu­ra­ti­on der blackvpn-kis­te an sein loak­les netz an­pas­sen, aber ich fürch­te die re­cher­che da­für kos­tet ein paar tage auf­wand. in den blackvpn-FAQs habe ich dazu bis­her nichts fin­den kön­nen, auf an­fra­ge sag­te man mir, das lies­se sich even­tu­ell mit ein paar „sta­tic rou­tes“ ma­chen, die man im rou­ter kon­fi­gu­rie­ren müs­se. wenn ich mal ein wo­chen­en­de nichts vor­ha­be, schau ich mir die mög­lich­kei­ten oder die kon­fi­gu­ra­ti­on des blackvpn-rou­ters viel­leicht mal nä­her an. hier soll­te blackvpn aber noch nach­bes­sern, mi­des­tens mit ei­ner er­wei­te­rung der FAQs.


seit mit­te mai hat blackvpn die rou­ter-ober­flä­che auf­ge­bohrt, bzw. ein ei­ge­nes front­end da­vor­ge­schal­tet. so sieht die ers­te beta-ver­si­on da­von aus:

das ist un­ge­fähr zwei­tau­send mal bes­ser als im dd-wrt-ba­ckend rum­zu­ir­ren und ver­eint alle wich­ti­gen ein­stel­lun­gen (aus­ser das mit den IP-net­zen) auf ei­ner sei­te:

  • aus­wahl des tun­nels
  • knopf zum neu­star­ten
  • än­de­rung der be­nut­zer­da­ten
  • sta­tus­an­zei­ge
  • knopf für firm­ware-, bzw. blackvpn be­nut­zer­inter­face-ak­tua­li­sie­rung

seit dem firm­ware-up­date mit­te mai funk­tio­niert auch der tun­nel­auf­bau bes­ser. ich hat­te das ge­fühl, dass die alte blackvpn-firm­ware aus dem tritt ge­riet, wenn die fritz­box und die in­ter­net­ver­bin­dung kurz ver­schwand. hin und wie­der muss ich die fritz­box ja neu­star­ten. jetzt scheint ein fritz­box-neu­start die blackvpn-box nicht mehr gross­ar­tig zu stö­ren. die IP-kon­fi­gu­ra­ti­on kann man lei­der noch nicht idio­ten­si­cher über das an­ge­flansch­te neue blackvpn-front­end an­pas­sen.


her­ren mi­ni­rock-uni­form in star-trek TNG, ge­se­hen auf hulu.com

da­durch dass man den end­punkt sei­ner in­ter­net­ver­bin­dung per WLAN aus­wäh­len kann, ist die VPN-be­nut­zung zu­hau­se am lap­top und al­len an­de­ren ge­rä­ten (bei uns der­zeit nur die it­e­le­fo­ne) wirk­lich ein­fach ge­wor­den. die bei­fah­re­rin konn­te sich letz­te wo­che ohne mein zu­tun ins VPN ein­wäh­len und ir­gend­wel­che geo-ge­block­ten you­tube fil­me an­se­hen. ich habe mir am wo­chen­en­de die ers­te fol­ge der ers­ten staf­fel star trek tng auf hulu an­ge­se­hen. le­dig­lich bei der der wer­bung ru­ckel­te das bild hin und wie­der, die sen­dung selbst lief im voll­bild­mo­dus ru­ck­el­frei. er­staun­lich ist da­bei et­was ganz an­de­res: wie­vie­le und wie lan­ge wer­be­un­ter­bre­chun­gen es auf hulu gibt. das kommt in etwa an das wer­be­auf­kom­men im ame­ri­ka­ni­schen ka­bel-fern­se­hen ran. und: in der ers­ten fol­ge von star trek TNG lau­fen män­ner in mi­ni­rock-uni­for­men auf dem raum­schiff rum.

auch der UK-VPN-tun­nel funk­tio­niert ein­wand­frei. sher­lock lief über den VPN ru­ckel- und wer­be­frei und ohne geo-blo­ckie­rung, die man aus deutsch­land sähe.

die nut­zung mit ei­nem ap­ple-tv, das ich nicht habe, ist theo­re­tisch auch viel­ver­spre­chend. wenn man sich ein net­flix-ac­count be­sorgt hat, könn­te man da­mit und ei­nem US-tun­nel über den blackvpn-rou­ter in deutsch­land net­flix se­hen. wenn ich mich recht er­in­ne­re geht das auch mit der wii, die ich aber schon seit 2 jah­ren nicht mehr an­ge­schlos­sen habe und für dass ich, woll­te ich das tes­ten, wahr­schein­lich ein kon­fi­gu­ra­ti­ons­wo­chen­en­de op­fern müss­te. aus­ser­dem ruht mein net­flix-ac­count ge­ra­de.


so­weit ich das ver­ste­he be­kommt man für €99 den rou­ter mit ei­nem ein jäh­ri­gen zu­gang zu ei­nem US- oder UK-VPN-tun­nel. den tun­nel, bzw. die zu­gangs­da­ten die mit dem rou­ter kom­men, kann man lei­der nicht par­al­lel am desk­top­rech­ner oder lap­top be­nut­zen. ich habe das aus­pro­biert: wenn die box sich mit den zu­gangs­da­ten ein­wählt die der desk­top­rech­ner oder lap­top be­nutzt, wird des­sen tun­nel­ver­bin­dung ge­kappt.

der rou­ter mit glo­ba­lem zu­gang, zu al­len blackvpn-tun­nel­aus­gän­gen, kos­tet €149. nach ei­nem jahr muss der glo­ba­le zu­gang für €99 pro jahr oder knapp €10 pro mo­nat ver­län­gert wer­den. der zu­gang zu ei­nem ein­zel­nen end­punkt kann mit mo­nat­lich knapp €5 oder jähr­lich €50 ver­län­gert wer­den. nicht ganz bil­lig aber ich kann seit drei jah­ren nichts schlech­tes über die zu­ver­läs­sig­keit der blackvpn-tun­nel­diens­te sa­gen.


wer­bung aus­schal­ten

felix schwenzel

seit heu­te, ges­tern oder ein paar ta­gen, bie­tet der frei­tag ei­nen ei­ge­nen ad­blo­cker. also ei­nen but­ton, mir dem die wer­bung auf frei­tag.de de­ak­ti­viert wer­den kann. ja­kob aug­stein:

Wir ge­ben un­se­ren Nut­zern die Mög­lich­keit, die Wer­bung durch ei­nen Klick selbst ab­zu­schal­ten. Das be­deu­tet, Sie kön­nen Ih­ren Ad­blo­cker für frei­tag.de de­ak­ti­vie­ren und die An­zei­gen wie­der zu­las­sen. Aber wenn eine An­zei­ge Sie beim Le­sen stört, schal­ten Sie die­se An­zei­ge ein­fach ab.

der blo­cker ist al­ler­dings gar kein blo­cker, son­dern eher ein aus­blen­der. steu­ert man eine wei­te­re frei­tag.de-sei­te an, wird dort wie­der wer­bung an­ge­zeigt und eben­so web­tra­cker von Ad Spi­rit, Adi­ti­on, Dou­ble­Click, Goog­le Ana­ly­tics, IN­FOn­line, Plis­ta und Va­lue­Click Me­dia­plex nach­ge­la­den.

ich habe ei­nen sol­che mög­lich­keit seit 8 jah­ren auf wir­res.net ein­ge­baut. der­zeit kann man die wer­bung mit der tas­te w aus­schal­ten oder im menü hin­ter dem  menü-knopf oben rechts. al­ler­dings ist die­se ab­schal­tung per­ma­nent. das heisst es wird ein coo­kie ge­spei­chert, der die­se sich die­se ein­stel­lung merkt bis der coo­kie aus­läuft oder die wer­bung wie­der ma­nu­ell ak­ti­viert wird. ist die wer­bung de­ak­ti­viert, wer­den auch die ad-codes und ent­spre­chend die tra­cker nicht ge­la­den.

die­se funk­ti­on traf, wenn ich mal dar­auf hin­wies, meist auf un­ver­ständ­nis. das sei doch doof, al­bern oder idio­tisch. ich habe nie ver­stan­den, war­um man so eine mög­lich­keit nicht toll fin­den soll­te. je­mand der sich ent­schei­det kei­ne wer­bung se­hen zu wol­len, soll­te die­se mög­lich­keit auch ha­ben. wenn man sie ihm nicht bie­tet, fin­det der oder die­je­ni­ge auch ohne die mög­lich­keit die ein web­sei­ten­be­trei­ber bie­tet ei­nen weg die wer­bung aus­zu­blen­den. in den letz­ten jah­ren, vor al­lem über ad­blo­cker oder ghos­tery oder ganz klas­sisch, per ban­ner-blind­heit.

ich habe lei­der die ar­gu­men­te die ge­gen ei­nen sol­chen but­ton spre­chen könn­ten ver­ges­sen, des­halb wür­de ich mich über ei­nen hin­weis oder über ar­gu­men­te pro oder con­tra in den kom­me­n­a­tren freu­en. mein haupt­ar­gu­ment ist und bleibt: war­um soll­te ich je­man­den der kei­ne wer­bung se­hen will wel­che auf­nö­ti­gen? selbst wenn 25% oder mehr der leu­te ad­blo­cker nut­zen oder mei­nen but­ton nutz­ten, ver­die­ne ich noch aus­rei­chend mit der zeit­wei­lig ein­ge­bun­de­nen wer­bung. /via neu­netz.com.


kriegs-di­rek­tor so­zia­le me­di­en bei scholz und freun­de

felix schwenzel

bei mir wirkt die be­nut­zung von eng­li­schen buz­zwords und fir­men­be­zeich­nun­gen dazu, dass ich eng­li­sche wor­te sehe. also lese ich die­se bauch­bin­de auch auf eng­lisch:

na­tür­lich ist nico lum­ma nicht kriegs-di­rek­tor so­zia­le me­di­en bei scholz und freun­de son­dern er war mal di­rek­tor bei scholz und freun­de.

ge­fun­den hab ich das bei nico lum­ma und der sagt, dass er in die­sem vi­deo „kom­pe­ten­te Fra­gen von Cher­no Job­atey“ be­ant­wor­tet und dass cher­no job­atey „üb­ri­gens ein to­tal fei­ner ben­gel“ sei. na dann guck ich mir das heu­te abend mal an.

youtube-video laden, info, direktlink

ja­kob aug­stein hat das ver­kau­fen ver­lernt

felix schwenzel

ja­kob aug­stein meint, dass le­ser ohne jour­na­lis­ten und ver­la­ge ver­dum­men:

Wenn Jour­na­lis­mus eine Zu­kunft ha­ben soll, muss der Le­ser zah­len. Aber der Le­ser hat im Netz das Zah­len für In­hal­te ver­lernt. In­hal­te sind der frei­ver­füg­ba­re Roh­stoff der On­line-Welt. Un­ge­ach­tet ih­rer Qua­li­tät. Das ist ge­fähr­lich. Die Ver­la­ge wer­den ih­ren Le­sern den Un­ter­schied zwi­schen Qua­li­tät und Quan­ti­tät wie­der bei­brin­gen müs­sen.

vor be­geis­te­rung für sich selbst und an­de­re men­schen die in deutsch­land mit der staats­tra­gen­den rol­le der „Herr­schafts­kon­trol­le“ be­traut sind, über­sieht ja­kob aug­stein ei­nen wich­ti­gen aspekt: le­ser zah­len be­reit­wil­lig für in­hal­te wenn das mög­lich, ein­fach und nicht völ­lig über­teu­ert ist.

ama­zon ver­kauft 54 schril­lio­nen* ebooks jähr­lich, ap­ple wahr­schein­lich et­was we­ni­ger (ver­mut­lich 20 schril­lio­nen*). da­für ver­kauft ap­ple mehr „In­hal­te“ die man nicht nur le­sen kann, son­dern auch an­se­hen. mar­co ar­ment hat ge­ra­de sein pro­fi­ta­bles ma­ga­zin ver­kauft, für das an­fang des jah­res be­reits 25tau­send le­ser $1,99 pro mo­nat be­zahl­ten. auch für die in­hal­te von spie­len zah­len die leu­te wie be­kloppt. ich könn­te mit 10 mi­nu­ten re­cher­che min­des­tens 156* bei­spie­le fin­den, die be­le­gen wie geil die leu­te dar­auf sind, on­line für in­hal­te geld zu be­zah­len — und es auch tun.

nein, das pro­blem sind nicht die le­ser die ohne die an­lei­tung von jour­na­lis­ti­schen weg­wei­sern ver­blö­den und ver­ler­nen für qua­li­tät zu zah­len. das pro­blem sind die ver­la­ge die für ein­zel­ar­ti­kel im on­line-ein­zel­ver­kauf mei­nen meh­re­re euro ab­ru­fen zu kön­nen, die sel­ten fai­re und nied­rig­schwel­li­ge abo-pa­ke­te an­bie­ten und oft die glei­chen ab­sur­den kün­di­gungs­fris­ten und abo-be­din­gun­gen an­bie­ten wie bei ih­ren print-pen­dants.

das pro­blem sind nicht le­ser die et­was ver­ler­nen, son­dern leu­te wie ja­kob aug­stein, die kei­ne at­trak­ti­ven an­ge­bo­te ge­ba­cken be­kom­men. mich er­in­nert das ein we­nig an die be­trei­ber von elek­tro-kauf­häu­sern, die sich dar­über be­kla­gen, dass ihre scheiss-wer­bung nicht mehr funk­tio­niert und die kun­den bei der güns­ti­ge­ren und be­que­me­ren kon­kur­renz kau­fen. ich weiss auch nicht war­um aug­stein und an­de­re leu­te die auf ih­ren pro­duk­ten sit­zen blei­ben so sel­ten das ei­ge­ne ver­sa­gen the­ma­ti­sie­ren und statt­des­sen glau­ben, dass die flie­hen­den kun­den er­zo­gen wer­den müss­ten. ist das ar­ro­ganz oder dumm­heit — oder et­was ganz an­de­res?

*) aus­ge­dach­te zah­len


chris­ti­an stö­cker auf spie­gel on­line über den ham­bur­ger me­di­en­dia­log:

Op­ti­mis­mus, was die me­dia­le Zu­kunft an­geht, kam in Ham­burg üb­ri­gens von un­er­war­te­ter Sei­te. Mu­sik-Lob­by­ist und Ur­he­ber­rechts­vor­kämp­fer Die­ter Gor­ny etwa rief den zwei­feln­den Ver­lags­ma­na­gern im Saal zu: "Die Leu­te kau­fen!" Be­zahl­mo­del­le im In­ter­net könn­ten also durch­aus funk­tio­nie­ren, das habe sei­ne ei­ge­ne Bran­che mitt­ler­wei­le fest­ge­stellt. Spä­ter se­kun­dier­te Joa­chim Birr vom Bun­des­ver­band Au­dio­vi­su­el­le Me­di­en: "Der Kun­de ist be­reit, für Con­tent zu zah­len."


stadt-bre­mer­ha­ven.de: Mu­sik: Il­le­ga­les La­den scha­det der Bran­che nicht; ich weiss zwar nicht war­um man stu­di­en durch­füh­ren muss die zei­gen, dass le­ga­le an­ge­bo­te ge­nutzt wer­den wenn sie vor­han­den sind und das sie nicht ge­nutzt wer­den, wenn sie nicht vor­han­den sind — aber sol­che un­ter­su­chun­gen zei­gen im­mer wie­der, dass ja­kob aug­stein irrt.


ste­fan nig­ge­mei­er schreibt heu­te (2. juni) in der FAS über sprin­gers di­gi­tal-stra­te­gie und ja­kob augsteins ir­ri­ge an­nah­me, dass die zu­kunft des spri­ner-ver­la­ges und der „bild“-zei­tung im netz ir­gend­et­was mit der zu­kunft des jour­na­lis­mus und der de­mo­kra­tie zu tun habe:

Es ist ein rüh­rend nai­ver Glau­be, dass die „Bild“-Zei­tung, weil sie die­se Rie­sen­reich­wei­te hat, ei­nen Kul­tur­wech­sel aus­lö­sen könn­te, der die Men­schen mit ei­nem Mal sa­gen lässt: Ja, ach so, Jour­na­lis­mus stimmt, da­für soll­ten wir auch on­line zah­len; bes­ser ist das, für uns, den Jour­na­lis­mus, die De­mo­kra­tie, dann hol ich mir zum „Bild“-Di­gi­tal­abo jetzt auch das „Frei­tag“-Di­gi­tal­abo. Je­des Me­di­um wird ei­ge­ne Mo­del­le fin­den müs­sen, sich in der di­gi­ta­len Welt zu fi­nan­zie­ren, ei­ge­ne Ar­gu­men­te und An­ge­bo­te, wenn es sei­ne Le­ser über­zeu­gen will, da­für zu zah­len.

on­line ist da­von noch nichts zu se­hen, auf pa­pier ist es aber so­weit ich weiss an je­der haus­ecke zu be­kom­men. seit mon­tag auch on­line.


glo­ri­fi­zier­te füh­rer

felix schwenzel

ja­son kott­ke:

This is pos­si­bly the best th­ree-mi­nu­te de­mons­tra­ti­on of any­thing I've ever seen. De­rek Si­ve­rs ta­kes a shaky vi­deo of a lone dancing guy at a mu­sic fes­ti­val and turns it into a les­son about lea­der­ship.

de­rek si­ve­rs:

Lea­der­ship is over-glo­ri­fied.
Yes it star­ted with the shirt­less guy, and he'll get all the cre­dit, but you saw what re­al­ly hap­pen­ed:
It was the first fol­lower that trans­for­med a lone nut into a lea­der.
The­re is no mo­ve­ment wi­t­hout the first fol­lower.


ich ha­be ad­ge­fil­tert

felix schwenzel

frank pa­ta­long hat mal wie­der ins in­ter­net ge­weint. zu­letzt hat er das, so­weit ich das mit­be­kom­men habe, 2010 auf spie­gel on­line. da­mals sprach er noch von ei­nem „16 Jah­re alte Deal zwi­schen On­line-Me­di­en und Me­di­en­nut­zern“ der an­geb­lich lau­te­te:

Wir lie­fern Ih­nen kos­ten­frei In­hal­te, und Sie se­hen sich da­für im Um­feld Wer­bung an.

ich habe da­mals leicht po­le­misch, aber mit nach wie vor gül­ti­gen ar­gu­men­ten ge­ant­wor­tet. da­mals wun­der­te ich mich vor al­lem dar­über, dass der deal mit mir gar nicht ge­schlos­sen wur­de. im ge­gen­teil, den deal den ich ger­ne mit on­line-me­di­en ab­schlies­sen wür­de lau­tet:

wen du willst dass dei­ne le­ser dich ernst­neh­men und un­ter­stüt­zen, musst du sie auch ernst neh­men.

das habe ich, wie ge­sagt, 2010 ge­schrie­ben und ich glau­be das mit dem ernst­neh­men ist nach wie vor ein pro­blem. al­les was pa­ta­long zur ad­blo­cker dis­kus­si­on, da­mals wie heu­te, ein­fällt ist pu­bli­kums­be­schimp­fung:

  • die le­ser igno­rie­ren die wirk­lich­keit (die der ver­la­ge, ver­mu­te ich mal)
  • die le­ser sind nicht be­reit dau­er­haft im netz zu zah­len
  • die le­ser sind auch am ki­osk nicht mehr be­reit zu zah­len
  • die le­ser er­tra­gen noch nicht­mal ein „we­nig Bling-Bling“
  • le­ser, die for­dern wer­bung we­ni­ger stö­rend zu ge­stal­ten, sind be­scheu­ert und be­griffs­tut­zig
  • vie­le „vor sich hin­sal­ba­dern­de“ le­ser wa­ren 1994 noch nicht mal im netz und wa­gen es jetzt eine in­sti­tu­ti­on die es seit 1994 ist, zu kri­ti­sie­ren
  • die le­ser ma­chen al­les ka­putt

im­mer­hin hat pa­ta­long in der ak­tu­el­len pu­bli­kums­be­schimp­fung nicht wie­der die olle deal-ka­mel­le auf­ge­wärmt. jetzt ist apo­ka­lyp­se an­ge­sagt. wie 1983 im spie­gel beim wald­ster­ben. da war es zwar ein hi­ro­shi­ma das den deut­schen wäl­dern we­gen sau­rem re­gen be­vor­stand, jetzt ist es die apo­ka­lyp­se die den deut­schen on­line-me­di­en (oder wie pa­ta­long es aus­drückt: „po­pu­lä­ren Web­sei­ten“) be­vor­steht, we­gen wer­be­fil­tern.


kurz ein wort zu wer­be­fil­tern. ich be­nut­ze zwar auch ei­nen wer­be­fil­ter, aber vie­le „po­pu­lä­re Web­sei­ten“ sind da­drin auf ei­ner weis­sen lis­te. trotz­dem sehe ich — auch bei kom­plett de­ak­ti­vier­tem wer­be­fil­ter — fast kei­ne wer­bung. aus dem ein­fa­chen grund, dass ich zu­sätz­lich noch ghos­tery be­nut­ze. ghos­tery fil­tert an­fra­gen drit­ter auf web­sei­ten weg. das heisst zum bei­spiel, dass die face­book- und twit­ter-but­tons die vie­le be­trei­ber „po­pu­lä­rer Web­sei­ten“ in ihre sei­ten ein­bau­en da­mit ein­fach weg­ge­fil­tert wer­den. so kön­nen we­der twit­ter, noch face­book, aber auch un­zäh­li­ge an­de­re diens­te nicht mehr mei­ne wege im netz und mein surf- und klick­ver­hal­ten ver­fol­gen und auf ih­ren ser­vern pro­to­kol­lie­ren.

in ei­nem nor­ma­len brow­ser­fens­ter bin ich stets bei face­book, twit­ter, aber auch, be­si­pi­els­wei­se, ama­zon, pin­te­rest und hinz und kunz an­ge­mel­det. das fin­de ich an­ge­nehm, denn so kann ich ohne wei­te­re an­mel­dung di­rekt mein face­book, mein ama­zon oder mein twit­ter auf­ru­fen, wenn mir da­nach ist. wo­nach mir al­ler­dings nicht ist, ist hinz und kunz ohne mein zu­tun zu er­zäh­len wo ich mich im netz rum­trei­be. ich möch­te selbst be­stim­men wer et­was über mich er­fährt und wer nicht. ich bin mit mei­nen da­ten über­aus gross­zü­gig, was der spie­gel im üb­ri­gen im­mer wie­der in el­len­lan­gen ti­ra­den an­pran­gert und als ex­trem dumm dar­stellt, aber ich möch­te die kon­trol­le be­hal­ten. ich möch­te die kon­trol­le nicht an die wer­be­ab­tei­lung oder die ver­mark­ter von „po­pu­lä­ren Web­sei­ten“ ab­ge­ben.

also habe ich ghos­tery recht un­durch­läs­sig kon­fi­gu­riert. das führt bei man­chen ame­ri­ka­ni­schen oder bri­ti­schen web­sei­ten dazu, dass auch die an­zei­ge von in­hal­ten nicht mehr funk­tio­niert, weil die be­trei­ber man­cher „po­pu­lä­rer Web­sei­ten“ nicht nur die aus­lie­fe­rung von wer­bung an drit­te aus­ge­la­gert ha­ben, son­dern auch die aus­lie­fe­rung von in­hal­ten. in sol­chen fäl­len wechs­le ich dann in den an­ony­men brow­ser­mo­dus (im üb­ri­gen eine der gross­ar­tigs­ten er­fin­dun­gen von chro­me), in dem we­der ghos­tery, ein ad­blo­cker, noch ir­gend­ein an­de­rer plug­in ak­tiv ist. aber ich bin im an­ony­men brow­ser­fens­ter eben auch nicht bei face­book, twit­ter oder ama­zon an­ge­mel­det.


der spie­gel­ver­lag (bzw. ei­ner sei­ner toch­ter­ver­la­ge) war üb­ri­gens vor etwa 15 jah­ren der mei­nung, dass man mit ei­nem or­dent­lich ge­mach­ten wirt­schafts­ma­ga­zin kein geld ver­die­nen kann. nach nur drei aus­ga­ben stopp­te der spie­gel­ver­lag das pro­jekt ec­o­ny. mitt­ler­wei­le ist das nach­fol­ge­ma­ga­zin „brand­eins“ auch wirt­schaft­lich ein knal­ler. so was fällt mir im­mer ein, wenn leu­te an­de­re als ah­nungs­los, sal­ba­dernd oder kurz­sich­tig ar­gu­men­tie­rend be­schimp­fen um ih­ren vor weis­heit strot­zen­den und in­no­va­ti­on bers­ten­den ar­beit­ge­ber zu ver­tei­di­gen.


of­fen­sicht­lich funk­tio­niert der wer­be­blo­cker-snif­fer der zeit nicht so toll.


Mit Mut­ter te­le­fo­niert. Sie woll­te ler­nen, wie man #Ad­Blo­cker in­stal­liert. Hat sie auf Spon ge­le­sen. Gut ge­macht @spie­gelon­line!

13.05.2013 19:14 via Tweet­bot for iOS Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@tris­tes­se­de­lu­xe Till­mann All­mer


noch­mal zu­rück zu ghos­tery, bzw. zum the­ma, dass die ad­blo­cker-dis­kus­si­on auch eine bug­blo­cker, flash­blo­cker oder so­gar ja­va­script-blo­cker dis­kus­si­on sein soll­te, bzw. eine um da­ten­kra­ken (üb­ri­gens eins der lieb­lings­the­men des ge­druck­ten spie­gels, zu­min­dest wenn es sich um kra­ken an­de­rer han­delt). wenn ich das rich­tig mit­be­kom­men habe, hat le­dig­lich die süd­deut­sche in ih­rem bit­te-ma­chen-sie-eine-blo­ckier­aus­nah­me-für-uns-text auf die tra­cker-pro­ble­ma­tik hin­ge­wie­sen. ste­fan plö­chin­ger:

Wir ha­ben au­ßer­dem in un­se­ren Da­ten­schutz­re­geln er­klärt, wie Sie per­so­na­li­sier­te Wer­bung aus­steu­ern kön­nen, falls Sie sich dar­an stö­ren - auch dies im Sin­ne von Ih­nen, un­se­ren Nut­zern.

in den da­ten­schutz­re­geln der süd­deut­schen, die ich im üb­ri­gen ziem­lich bei­spiel­haft fin­de, wird dann auch tat­säch­lich in all­ge­mein­ver­ständ­li­chem deutsch auf die tra­cker-pro­ble­ma­tik hin­ge­wie­sen:

Die Kehr­sei­te die­ses Vor­ge­hens ist, dass die so­zia­len Netz­wer­ke fak­tisch auch Ihr Le­se­ver­hal­ten auf un­se­rer Sei­te ana­ly­sie­ren kön­nen - wie auch Ihr Ver­hal­ten auf vie­len an­de­ren Sei­ten, denn das Vor­ge­hen ist Markt­stan­dard. Wenn Sie die­ses so­ge­nann­te Track­ing ver­hin­dern wol­len, müs­sen Sie sich ent­we­der auf den Platt­for­men wie Face­book und Goog­le ab­mel­den, wenn Sie un­be­ob­ach­tet durch das In­ter­net sur­fen wol­len, oder in den Priv­at­mo­dus Ih­res Brow­sers wech­seln.

na gut, dass der hin­weis auf blo­cker wie ghos­tery fehlt, kann ich nach­voll­zie­hen, da ghos­tery auch den gan­zen an­de­ren scheiss blo­ckiert. wie man den gan­zen an­de­ren scheiss die web­tra­cker, bugs, coo­kies aus­op­tiert, wird über vie­le ab­sät­ze hin­weg, mit gros­ser de­tail­lie­be in der sz-da­ten­schutz­er­klä­rung er­klärt:

Mehr In­for­ma­tio­nen zu nut­zungs­ba­sier­ter On­line-Wer­bung: www.mei­ne-coo­kies.org. Wenn Sie sie de­ak­ti­vie­ren wol­len: www.you­ron­line­choices.com. […] mehr über Ihre Rech­te und die Pri­vat­sphä­ren-Ein­stel­lun­gen fin­den Sie in den Da­ten­schutz­hin­wei­sen von Face­book. […] Ge­naue­re In­for­ma­tio­nen zu Art, Zweck und Um­fang so­wie der wei­te­ren Nut­zung Ih­rer Da­ten durch Twit­ter, mehr über Ihre Rech­te und die Pri­vat­sphä­ren-Ein­stel­lun­gen fin­den Sie in den Da­ten­schutz­hin­wei­sen von Twit­ter. […] Ge­naue­re In­for­ma­tio­nen zu Art, Zweck und Um­fang so­wie der wei­te­ren Nut­zung Ih­rer Da­ten durch Goog­le, mehr über Ihre Rech­te und die Pri­vat­sphä­ren-Ein­stel­lun­gen fin­den Sie in den Da­ten­schutz­hin­wei­sen von Goog­le. […] Wenn Sie die Da­ten­ana­ly­se ver­hin­dern wol­len, kön­nen Sie die­ses Brow­ser-Plug­in her­un­ter­la­den und in­stal­lie­ren oder die Spei­che­rung von Coo­kies in Ih­rem Brow­ser ge­ne­rell de­ak­ti­vie­ren. […] De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zum Da­ten­schutz der Fir­ma Comscore fin­den Sie auf die­ser Sei­te. […] De­tail­lier­te In­for­ma­tio­nen zum Da­ten­schutz bei Chart­beat fin­den Sie auf die­ser Sei­te. […] De­tails zum Da­ten­schutz fin­den Sie bei der Fir­ma In­fon­line, die für das SZM zu­stän­dig ist, und der Da­ten­schutz­web­site der IVW. Sie kön­nen die Da­ten­ver­ar­bei­tung auf die­ser Sei­te un­ter­bin­den. Die Reich­wei­ten-Sta­tis­ti­ken sind öf­fent­lich hier ein­seh­bar. […] Auch [bei der VG Wort] wer­den IP-Adres­sen nur an­ony­mi­siert ver­ar­bei­tet und kei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen Da­ten ge­spei­chert, ein Un­ter­bin­den ist der­zeit nicht mög­lich. […]

es fol­gen noch hin­wei­se zum da­ten­schutz und zur de­ak­ti­vie­rung von tra­ckern bei der AGOF, iq di­gi­tal, goog­le ad­sen­se, nugg.ad, und plis­ta. man könn­te also, wenn man als nut­zer zwei bis drei stun­den zeit in­ves­tiert durch­aus vie­le der tra­cker die ei­nen auf süd­deut­sche.de ver­fol­gen und be­ob­ach­ten de­ak­ti­vie­ren oder ent­schär­fen. das geht in­dem man sich die da­ten­schutz­be­stim­mun­gen der sz und ih­rer 15 part­ner durch­liest und dann eben­so­vie­le kon­fi­gu­ra­ti­ons­sei­ten be­sucht, die ei­nen coo­kie set­zen und hoch und hei­lig ver­spre­chen, ei­nen nicht mehr zu be­ob­ach­ten. das glei­che kann man dann noch für die an­de­ren „po­pu­lä­re Web­sei­ten“ ma­chen und in zwei bis drei ta­gen hat man al­les hin­kon­fi­gu­riert.

dass die ver­la­ge ghos­tery nicht er­wäh­nen kann ich nach­voll­zie­hen. ne­ben ghos­tery gibt es noch eine wei­te­re al­ter­na­ti­ve, auf die kei­ne der „po­pu­lä­ren Web­sei­ten“ die sich an der ad­blo­cker-aus­nah­me-kam­pa­gne be­tei­ligt ha­ben hin­weist; näm­lich auf eine un­ter­stüt­zung der „do not track“ an­wei­sung. das liegt na­tür­lich dar­an, dass die vie­len hun­dert wer­be­part­ner, also da­ten­samm­ler und aus­wer­ter mit de­nen vie­le „po­pu­lä­re Web­sei­ten“ zu­sam­men­ar­bei­ten, die­se an­wei­sung of­fen­bar nicht be­ach­ten. ich glau­be, dass das ein schlüs­sel sein könn­te: we­ni­ger, an­ge­neh­me­re und (auf wunsch) die pri­vat­sphä­re re­spek­tie­ren­de wer­bung. ad­block­plus sieht das in sei­nen hin­wei­sen auf kri­te­ri­en ak­zep­ta­bler wer­bung“ auch so:

Die­se Kri­te­ri­en sind noch nicht fi­nal, wir ar­bei­ten an ih­rer Ver­bes­se­rung. Ins­be­son­de­re wol­len wir vorraus­set­zen, dass die Pri­vat­sphä­re der Nut­zer re­spek­tiert wird (ver­pflich­ten­de Un­ter­stüt­zung von Do Not Track).


die ver­ach­tung die pa­ta­long ei­nem teil sei­ner le­ser an den kopf wirft ist nicht nur für ihn ty­pisch. was die le­ser wol­len, ent­schei­det im ver­lags­we­sen im­mer noch der ge­setz­ge­ber und die ver­lags­lei­tung. kei­ner der be­tei­lig­ten ver­la­ge hat mei­nes wis­sen je­mals bei sei­nen le­sern nach­ge­fragt wel­che art von wer­bung sie akt­zep­ta­bel fin­den. aus­ser der taz bit­tet kein ver­lag um spen­den oder fi­nan­zi­el­le un­ter­stüt­zung. kein ver­lag bie­tet eine wer­be- und tra­cker­freie web­ver­si­on sei­ner sei­ten für abon­nen­ten oder un­ter­stüt­zer.

ob­wohl: im grun­de ge­nom­men be­fra­gen die ver­la­ge ihre nut­zer. mit ana­ly­se­soft­ware und tra­ckern. so er­ken­nen sie, was ihre le­ser be­son­ders oft an­kli­cken, was nicht, wel­che über­schrif­ten funk­tio­nie­ren, wel­che nicht. und sie er­ken­nen, dass die le­ser so ge­nervt von der ge­schal­te­ten wer­bung sind, dass sie sie aus­fil­tern. re­dak­tio­nell re­agie­ren die „po­pu­lä­ren Web­sei­ten“ auf das nut­zer­ver­hal­ten in­dem sie ent­spre­chen­de in­halt­li­che schwer­punk­te set­zen, kom­pak­ter schrei­ben oder an den über­schrif­ten fei­len. kon­se­quen­zen aus der po­pu­la­ri­tät von wer­be­fil­tern sind nicht etwa ver­su­che die wer­bung ak­zep­ta­bler zu ge­stal­ten, son­dern auf­ru­fe die wer­bung so wie sie ist zu ak­zep­tie­ren. was ak­zep­ta­bel ist, be­stimmt hier nicht der be­nut­zer, son­dern der ver­mark­ter.

ich glau­be nicht dass die­se hal­tung lang­fris­tig zum er­folg führt.


  e13.de: Der Ad­Blo­cker Ap­pell (ur­sprüng­li­che Fas­sung)   #

kiki hat „den ers­ten Ent­wurf des Bet­tel­briefs“ ge­fun­den.

  an­mut­und­de­mut.de: Wer­bung vs. Pri­vat­sphä­re   #

ben­ja­min bir­ken­ha­ke über wer­bung und track­ing:

Das gan­ze Track­ing wird von den Ver­mark­ter und Wer­be­kun­den ge­macht, weil sie es kön­nen und weil bei den Ver­la­gen das nö­ti­ge Wis­sen und da­her auch das ent­spre­chen­de Pro­blem­be­wußt­sein fehlt. Man un­ter­wirft sich wi­der­stands­los hier halt den Vor­ga­ben der Ver­m­ak­ter. Tech­nisch ist das al­les nicht nö­tig und könnt ohne wei­te­re an­ders um­ge­setzt wer­den. Dann wür­de die Wer­bung auch nicht­ein­mal von Ad-Blo­cker ge­blockt wer­den (kön­nen).


ech­tes netz

felix schwenzel

wenn ich es rich­tig ver­stan­den habe, ist die­se kam­pa­ge das ers­te mal, dass die di­gi­ta­le­ge­sell­schaft.de und d-64.org et­was zu­sam­men ma­chen:

die web­site, die auf den (wie ich fin­de) völ­lig miss­ra­te­nen kam­pa­gnen-mo­ti­ven be­wor­ben wird, ech­tes­netz.de, trägt al­ler­ding nur das di­gi­ges-sie­gel. aber ich muss ja nicht al­les ver­ste­hen. auch wenn ma­thi­as ri­chel, der die mo­ti­ve ent­wor­fen hat, mir die mo­ti­ve als „Tür­öff­ner“ zu er­klä­ren ver­sucht hat.

ab­ge­se­hen da­von gibt es mor­gen in köln eine demo ge­gen die te­le­kom-plä­ne, hier die face­book-ver­an­stal­tungs­sei­te.

sie­he auch:

[nach­trag 17:30h]
die di­gi­ta­le ge­sell­schaft hat ei­nen demo-auf­ruf on­line mit kam­pa­gnen­mo­ti­ven die mir viel bes­ser ge­fal­len:


das ist was­ser

felix schwenzel

da­vid fos­ter wal­lace hat 2005 vor ei­ner ab­schluss­klas­se des ke­n­yon col­lege eine rede ge­hal­ten, die ei­nen sehr wich­ti­gen weg die welt zu ver­bes­sern auf­zeigt: sen­si­bi­li­sie­rung. sehr, sehr gross­ar­tig, ob­wohl es von the glos­sa­ry stark pa­the­ti­siert wur­de:

the glos­sa­ry:

In 2005, aut­hor Da­vid Fos­ter Wal­lace was as­ked to give the com­mence­ment ad­dress to the 2005 gra­dua­ting class of Ke­n­yon Col­lege. Ho­we­ver, the re­sul­ting speech didn’t be­co­me wi­de­ly known un­til 3 ye­ars la­ter, af­ter his tra­gic de­ath. It is, wi­t­hout a doubt, some of the best life ad­vice we’ve ever come across, and per­haps the most simp­le and ele­gant ex­pl­ana­ti­on of the real va­lue of edu­ca­ti­on.

We made this vi­deo, built around an ab­rid­ged ver­si­on of the ori­gi­nal au­dio re­cor­ding, with the ho­pes that the core mes­sa­ge of the speech could reach a wi­der au­di­ence who might not have other­wi­se been in­te­res­ted.

/dar­ing­fir­ball.net


wie ix ins in­ter­net schrei­be

felix schwenzel

Blog­ge­rin­nen-Typ:
wit­zel­süch­tig. oder dif­fe­ren­zier­ter aus­ge­drückt, ich möch­te nicht lang­wei­len. das ge­lingt mir wahr­schein­lich nicht im­mer, aber ich ver­su­che es.

Ge­rät­schaf­ten di­gi­tal:
mac­book pro, ipho­ne 4S.

Ge­rät­schaf­ten ana­log:
ein tisch, manch­mal ein no­tiz­block. bier.

Ar­beits­wei­se:
chao­tisch und im­pul­siv, aber mit lan­gem atem.

Wel­che Tools nutzt du zum Blog­gen, Re­cher­chie­ren und Book­mark-Ver­wal­tung?
hier läuft nach wie vor mei­ne über 10 jah­re alte ez­pu­blish 2.x ver­si­on die ich mit al­ler­lei hel­fer­chen er­wei­tert habe. vor dem blog­gen steht das le­sen, viel le­sen, wo­von ich das meis­te im ree­der auf dem te­le­fon weg­le­se. bis vor kur­zem syn­chro­ni­sier­te sich der ree­der mit dem goog­le-rea­der, seit neu­es­tem — und zu mei­ner vol­len zu­frie­den­heit — syn­chro­ni­siert der jetzt mit fe­ver. im ree­der, aber auch im desk­top-brow­ser, wer­fe ich al­les was mir in­ter­es­sant vor­kommt in pin­board. im ree­der na­tiv mit der book­mark­funk­ti­on, auf dem desk­top per book­mar­klet. ein paar mal pro tag räu­me ich die book­marks auf und ver­schlag­wor­te und kom­men­tie­re sie für die wei­ter­ver­ar­bei­tung. ein teil taucht spä­ter au­to­ma­tisch in mei­ner link­lis­te im blog auf, der an­de­re ver­bleibt in pin­board und wird dort alt.

für re­cher­che ist mei­ne stan­dard-such­ma­schi­nen-ein­stel­lung nach wie vor duck­duck­go, aber ge­ra­de für bild­re­cher­che lan­de ich auch im­mer wie­der auf goog­le.

ich schrei­be alle mei­ne no­ti­zen, aber auch alle blog­ein­trä­ge, in yo­jim­bo. ei­gent­lich lan­det da seit vier jah­ren al­les drin. beim schrei­ben hilft mir aus­ser­dem typ­i­na­tor, der tipp­feh­ler wie „udn“ au­to­ma­tisch zu „und“ macht und mir beim mark­up zum ver­lin­ken, zi­tie­ren, fet­ten und so wei­ter hilft. auf eine au­to­ma­ti­sche recht­schreib­kon­trol­le ver­zich­te ich zum kum­mer vie­ler le­ser, aber ers­tens funk­tio­niert das nur wenn man auch mal gross­buch­sta­ben zu nut­zen be­reit ist und zwei­tens wird recht­schrei­bung eh über­be­wer­tet.

Wo sam­melst du dei­ne Blo­gideen?
im in­ter­net, auf ver­an­stal­tun­gen, beim du­schen. ich no­tie­re mir vie­le ideen in yo­jim­bo, blog­ge aber auch spon­tan los, wenn ich mich über ir­gend­et­was auf­re­ge.

Was ist dein bes­ter Zeit­spar-Trick/Short­cut fürs Blog­gen/im In­ter­net?
der bes­te trick zeit im in­ter­net zu spa­ren ist nicht zu blog­gen. ich habe mal ein vi­deo von „wet­ten, dass…?“ zu­sam­men­ge­schnit­ten, das nur aus den la­chern von mi­chel­le hun­zi­ker be­stand. das schnei­den hat mich 1-2 stun­den ge­kos­tet. das feed­back auf das vi­deo war zum gros­sen teil: wo nimmst du die zeit her, so ei­nen scheiss zu ma­chen? da­bei ist das schrei­ben von ar­ti­keln um ein viel­fa­ches auf­wän­di­ger als vi­deo-schnei­den. aber so­lan­ge das kei­ner merkt, ist das auch nicht schlecht.

an­sons­ten em­fin­de ich das kom­men­tie­ren von links als re­la­tiv zeit­spa­rend. es kommt mir je­den­falls, auch wenn die kom­me­n­at­re hin und wie­der um­fang­rei­cher wer­den, so vor als sei es we­ni­ger mü­he­voll schnell was zu ei­nem link zu schrei­ben, als ei­nen gan­zen ar­ti­kel zu schrei­ben.

Be­nutzt du eine To-Do List-App? Wel­che?
ich fin­de die ins ios und osx ein­ge­bau­te er­in­ne­run­gen.app von ap­ple sehr an­ge­nehm. ich habe alle er­in­ne­run­gen auf dem han­dy und dem desk­top syn­chro­ni­siert, kann sie mit der bei­fah­re­rin tei­len (für die ein­kaufs­lis­te bei­spiels­wei­se) und er­in­ne­run­gen las­sen sich ge­nia­ler­wei­se auch mit or­ten ver­knüp­fen. ich kann auch emails in die app zie­hen und sie macht dar­aus eine er­in­ne­rung mit link zu­rück zur email.

Gibt es ne­ben Te­le­fon und Com­pu­ter ein Ge­rät ohne das du nicht le­ben kannst?
mein mac­book. ich könn­te ei­gent­lich auf al­les an­de­re ver­zich­ten so­lan­ge ich mein mac­book und in­ter­net habe.

Gibt es et­was, das du bes­ser kannst als an­de­re?
nein. mei­ne stärk­te ist, glau­be ich, dass ich al­les ein biss­chen kann und nichts rich­tig.

Was be­glei­tet dich mu­si­ka­lisch beim Blog­gen?
nichts. ich has­se mu­sik. beim ar­bei­ten.

Wie ist dein Schlaf­rhyth­mus – Eule oder Nach­ti­gall?
bei­des. ich lie­be den frü­hen mor­gen und ste­he fast im­mer vor der bei­fah­re­rin auf. und meis­tens blei­be ich auch lan­ge wach, weil ich die ruhe der nacht sehr mag. was fehlt ist ein bett im büro für 10 mi­nu­ten mit­tags­schlaf. ich soll­te wie­der öf­ter ho­me­of­fice ma­chen.

Eher in­tro­ver­tiert oder ex­tro­ver­tiert?
ich weiss nicht. eher in­tro­ver­tiert, aber auch ein biss­chen ex­tro­ver­tiert.

Wer soll­te die­se Fra­gen auch be­ant­wor­ten?
an­ge­la mer­kel, peer stein­brück und jan böh­mer­mann.

Der bes­te Rat den du je be­kom­men hast?
al­les was schnell­ge­hen muss ist scheis­se. und der bes­te rat den ich mir mal selbst ge­ge­ben habe: mach nur das, was du ger­ne machst, aber ach­te dar­auf, dass du vie­les ger­ne machst.

Noch ir­gend­was wich­ti­ges?
ver­zei­fe­lung ist kein gu­ter rat­ge­ber, zwei­fel schon.

an­de­re, die die­se fra­ge be­ant­wor­tet ha­ben.


rp13 rück­schau

felix schwenzel

es gibt eine kon­stan­te seit 7 jah­ren re­pu­bli­ca, die mir je­des jahr auf­fällt. es wird im­mer wie­der ver­sucht den ein­druck zu er­we­cken, dass die leu­te die zur re­pu­bli­ca ge­hen eine ho­mo­ge­ne mas­se sei­en. „die sze­ne“ sei dies, die netz­ge­mein­de wol­le das, die com­mu­ni­ty be­schäf­ti­ge sich die­ses jahr mit je­nem. auch sät­ze wie „die re­pu­blca [ist|war|soll­te|hät­te] …“ konn­te ich mir eben in 5 mi­nü­ti­ger re­cher­che goo­ge­lei zu hun­der­ten zu­sam­men­su­chen.

da­bei ist das al­les quatsch. die re­pu­bli­ca ist ei­gent­lich wie twit­ter. je nach­dem wel­che time­line man sich zu­sam­men­ge­klickt hat, hat je­der sein ei­ge­nes, in­di­vi­du­el­les twit­ter. die stim­men ei­ni­ger grosst­wit­te­rer wer­den zwar re­gel­mäs­sig — ob man will oder nicht — in die time­line ge­spült, aber nir­gend­wo spielt die glei­che mu­sik. aus­ser bei der ver­ab­schie­dung.

[nach dem schrei­ben ge­merkt, dass mei­ne idee oben gar nicht mei­ne ist, son­dern ein mem dass sich aus ei­nem tweet von kath­rin pas­sig in mein un­ter­be­wusst­sein ge­wun­den hat.]


mei­ne re­pu­bli­ca war ein biss­chen wie die von anne wiz­o­rek:

Es klingt im­mer so schlimm wich­tig­popich­tig wenn man sagt, dass man von der re:pu­bli­ca nicht so viel mit­be­kom­men habe, weil man selbst ei­nen Vor­trag hal­ten muss­te. Aber nun ja, ich habe lei­der längst nicht so viel von der #rp13 mit­neh­men kön­nen, wie ich ger­ne ge­wollt hät­te, weil da eben die­ser Talk war. Ich war zu­min­dest am Mon­tag un­fass­bar nei­disch auf alle, die es schon hin­ter sich hat­ten […].

am mon­tag war ich nicht nur ver­zwei­felt, weil ich übers gan­ze wo­chen­en­de mei­nen vor­trag kon­zep­tio­nell nicht in den griff be­kom­men hat­te, son­dern auch noch von ei­nem töd­li­chen män­ner­schnup­fen an­ge­schla­gen. der schnup­fen hat­te am wo­chen­en­de mei­nen kopf mit gros­sen men­gen an­ti­ma­te­rie ge­füllt. ich hat­te an­fangs ver­sucht die er­kran­kung vor mir und der bei­fah­re­rin ge­heim­zu­hal­ten, aber am sonn­tag bra­chen dann mei­ne na­sen­däm­me.

am mon­tag ver­such­te ich mei­nem kör­per dann wie­der nor­ma­li­tät vor­zu­gau­keln, ver­zich­te­te aber — auf emp­feh­lung der bei­fah­re­rin — dar­auf freun­den und be­kann­ten die hand zu ge­ben. er­freu­li­cher­wei­se habe ich vie­le freun­de und be­kann­te, die mir auch gar nicht die hand ge­ben möch­ten. es ist auch gut mög­lich, dass ich den ei­nen oder an­de­ren gar nicht grüss­te, das aber nicht aus grün­den der hy­gie­ne, son­dern weil ich am mon­tag noch sehr ver­peilt war.

der ers­te tag der re­pu­bli­ca half dann aber su­per mei­ne ver­zweif­lung zu über­win­den. die (we­ni­gen) ses­si­ons die ich mir an­sah (dueck, pas­sig, 20 mi­nu­ten line­ham (vi­deo mitt­ler­wei­le ge­sperrt), lobo) und die paar ge­sprä­che die ich führ­te (un­ter an­de­rem pas­sig, ri­chel, den­ta­ku, pritl­ove, krell, win­de) hal­fen mir zu­min­dest mei­nen kopf wie­der in gang zu krie­gen.

trotz der per­ma­nen­ten an­ge­spannt­heit bin ich froh je­des­mal auf der re­pu­bli­ca erst am letz­ten tag ge­spro­chen zu ha­ben. da­durch konn­te ich im­mer gags an­de­rer klau­en mich im­mer in­spi­rie­ren las­sen und auf sa­chen, die in den vor­he­ri­gen ta­gen ge­sagt wur­den, ein­ge­hen. soll­te ich noch­mal auf der re­pu­bli­ca spre­chen, wür­de ich das wie­der ger­ne am drit­ten tag tun. mög­li­cher­wei­se ist die re­pu­bli­ca ohne eine sol­che an­span­nung auch lang­wei­lig. ob­wohl das ist quatsch. dann wür­de ich wahr­schein­lich die gan­ze zeit ins in­ter­net schrei­ben, statt an mei­nem vor­trag.


die­ses (und letz­tes) jahr habe ich, ent­ge­gen mei­ner ge­wohn­heit, nicht mei­nen ei­ge­nen rech­ner für die prä­sen­ta­ti­on be­nutzt, son­dern den des ver­an­stal­ters. was mich die­ses und letz­tes jahr ge­wun­dert hat war, dass vor mir of­fen­bar nie­mand die mo­de­ra­ti­ons­no­ti­zen von key­note be­nutzt hat. der key­note „mo­de­ra­tor­mo­ni­tor“ des stage-2-rech­ners war am drit­ten tag noch jung­fräu­lich auf stan­dard­ein­stel­lung, ohne no­ti­zen. so sieht die aus:

ich weiss gar nicht wie man eine prä­sen­ta­ti­on ohne mo­de­ra­tor­no­ti­zen hal­ten kann. ob­wohl doch: ich habe leu­te ge­se­hen (doc­to­row) die ihre no­ti­zen auf pa­pier hat­ten (doc­to­row hat ent­we­der ein drit­tes auge oder nie auf die no­ti­zen ge­blickt) oder auf nem ipad (ca­sa­so­la merk­le & li­son).

ich schrei­be al­les in die mo­de­ra­tor-no­ti­zen, so dass ichs als stich­wor­ge­ber nut­zen kann oder mich zur not vor­le­send dar­an ent­lang­han­geln zu kön­nen. seit ei­nem ve­ri­ta­blen black­out vor sechs jah­ren, wir­ken mei­ne vor­trä­ge nur schlecht vor­be­rei­tet, sind es aber nicht. so sieht mein mo­de­ra­tor­mo­ni­tor aus:

was mich auch wun­der­te, wie vie­le ihre prä­sen­ta­tio­nen auf den büh­nen eins bis drei (oder gar vier?) im 4:3-for­mat ab­lie­fer­ten (statt 16:9).


tan­ja haeus­ler meint hier im ge­spräch mit phil­ip ban­se ei­nen neu­en trend auf der re­pu­bli­ca fest­ge­stellt zu ha­ben: den talk vor dem talk fer­tig­zu­stel­len. ich glau­be der trend ist gar nicht mal so neu.

youtube-video laden, info, direktlink

das in­ter­view hab ich schon nach 4 mi­nu­ten ge­mocht. tol­le tan­ja, tol­les in­ter­view. der rant zum glei­chen the­ma war nicht so mein ding, was aber eher an der form, als am in­halt lag.


ich las in vie­len re­pu­bli­ca-rück­bli­cken, dass sich die re­pu­bli­ca sehr pro­fes­sio­na­li­siert habe. fand ich auch. es fiel auf, dass das wlan fast durch­gän­gig funk­tio­nier­te und dass die vi­de­os der ses­si­ons teil­wei­se schon 30 bis 40 mi­nu­ten nach der ver­an­stal­tung sau­ber ver­schlag­wor­tet und be­schrie­ben auf you­tube la­gen. sehr re­spek­ta­bel. kei­ne ah­nung ob es auch aus­druck die­ser pro­fes­sio­na­li­sie­rung war, dass die leit­far­be der re­pu­bli­ca 2013 die der next-kon­fe­renz war.

auf­fäl­lig ist aber auch die pro­fes­sio­na­li­sie­rung der be­su­cher. mi­cha­el kreil hat bei­spiels­wei­se eine ge­nia­le vi­sua­li­sie­rung der der ses­si­on-vi­de­os ge­baut:
mi­chael­kreil.git­hub.io/re­pu­bli­ca­vi­de­os

jo­han­nes mi­rus hat sich für sei­ne re­pu­bli­ca rück­schau die mühe ge­macht jede ses­si­on die er ge­se­hen hat zu kom­men­tie­ren und zu vi­deo­lin­ken. sehr bei­spiel­haft.

das kot­zen­de ein­horn hat beim mu­sik­ex­press nach­le­se be­trie­ben, aber da­für eine rück­schau auf vie­le an­de­re rück­schau­en. ralf graf hat auch sehr fleis­sig ar­ti­kel über die rp13 ge­sam­melt.


ich habe auf der re­pu­bli­ca kei­ne ein­zi­ges vine-vi­deo ge­dreht, un­ge­fähr acht oder neun fo­tos ge­macht (da­von drei in­sta­gram­me, 1, 2, 3) und nicht mehr als 10 tweets ge­funkt.

blick von stage 2

vie­len dank üb­ri­gens für das ziem­lich über­wäl­ti­gen­de feed­back zu mei­nem vor­trag. wenns um lob geht, fin­de ich pau­scha­li­sie­ren üb­ri­gens to­tal töff­te. kri­tik wünsch ix mir im­mer voll dif­fe­ren­ziert, aber das ist lei­der ein from­mer wunsch (be­weis­stück 1).


sehr be­ein­druckt hat mich üb­ri­gens die ge­fasst­heit von anne wiz­o­rek. an­ders be­ein­druckt hat mich jan-uwe fitz (der ver­grä­mer). bei kate dar­lings vor­trag fiel mir auf, dass eng­lisch, zu­min­dest wenns mut­ter­sprach­lich und ame­ri­ka­nisch ge­färbt ist, eine an­ge­neh­me­re vor­trags­spra­che als deutsch sein könn­te. ganz gran­di­os john­ny als in­ter­view­er von 3 men­schen, die auf you­tube ex­trem er­folg­reich sa­chen ma­chen. sehr tol­le fo­tos von tey­mur ma­dj­derey auf dicke­hips­ter.de (via). (wird fort­ge­setzt …)


mein vor­trag auf der re­pu­bli­ca 2013

felix schwenzel


re­cla­im so­cial me­dia

felix schwenzel

ich wer­de in den nächs­ten zwei ta­gen wahr­schein­lich nicht dazu kom­men, mehr über das re­cla­im-so­cial-me­dia pro­jekt von sa­scha und mir zu schrei­ben. ein paar ab­sät­ze und ein paar down­loads habe ich heu­te mit­tag zu­sam­men­ge­schrie­ben. lei­der ist die ein­rich­tung noch nicht ganz tri­vi­al. dazu dann mehr nach der re­pu­bli­ca.


links:


hel­din­nen mei­ner fern­seh-kind­heit im dschun­gel

felix schwenzel

kürz­lich bin ix im netz dar­über ge­stol­pert, dass in­ger nils­son, die in den 60er jah­ren pipi lang­strumpf spiel­te, 2009 in der schwe­di­schen ver­si­on von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ mit­ge­spielt hat („Kän­disdjun­geln“).

dann eben ste­fa­nie powers in der gla­se­rei mit ei­ner kat­ze ge­se­hen und kurz dar­auf ge­se­hen, dass ste­fa­nie powers 2011 in der bri­ti­schen ver­si­on des aus­tra­li­schen dschun­gels eine fol­ge lang mit­ge­spielt hat.

ich bin si­cher mit ei­nem nach­mit­tag re­cher­che fän­de ich min­des­tens 20 fern­seh­hel­den der 80er, die zwi­schen­zeit­lich in den dschun­gel ge­gan­gen sind.


selbst­por­traits mit scheis­sen­den hun­den

felix schwenzel

wun­der­ba­res tumb­lr-blog mit leu­ten die sich selbst fo­to­gra­fie­ren wäh­rens ihre hun­de scheis­sen. /via „nur­so


quo­te.fm-RSS mit den emp­feh­lun­gen al­ler ge­folg­ten

felix schwenzel

seit­dem quo­te.fm RSS-feeds ein­zel­ner nut­zer an­bie­tet (hier die ode von mar­tin wei­gert auf die quo­te.fm-RSS-feeds) habe ich ein paar quo­te.fm-nut­zer in mei­nem RSS-dings (frü­her goog­le rea­der, jetzt auf mei­ner ei­ge­nen fe­ver in­stal­la­ti­on) abo­niert. und lie­ben ger­lernt. das liegt zum ei­nen na­tür­lich an den je­wei­li­gen nut­zern. abon­niert hat­te ich bis­her:

aber ich habe mich schon im­mer ge­fragt, war­um bie­tet mir quo­te.fm nicht alle leu­te de­nen ich auf quo­te.fm fol­ge als RSS-feed an? war­um soll­te ich alle 140 leu­te de­nen ich fol­ge ein­zeln abon­nie­ren? kürz­lich fiel mir dann beim du­schen ein, dass das ja nicht so schwer sein könn­te so­was zu scrip­ten.

die quo­te.fm-API ab­fra­gen nach de­nen de­nen ich fol­ge (quo­te.fm/api/user/list­Fol­lo­wings?user­na­me=ix), aus die­ser lis­te feed-URLs kon­stru­ie­ren und die­se feed-lis­te Sim­pl­ePie zum frass vor­wer­fen und neu raus­schrei­ben. hier ist das er­geb­nis:


eben via mar­tin wei­gert ge­le­sen, dass quo­te.fm das geld aus­ge­gan­gen ist und quo­te.fm an eine agen­tur ver­tickt ha­ben:

That me­ans: Phil­ipp, Mar­cel, Flo and I are say­ing our good-byes and so­me­time in the (quite near) fu­ture elb­dud­ler will take over and hop­eful­ly build this thing here into so­me­thing that you guys will app­re­cia­te.

hof­fent­lich wird das nicht so schlimm wie es sich an­hört, aber noch funk­tio­niert die­ses quo­te.fm-dings ja noch.


das script hat als ab­hän­gig­keit le­dig­lich Sim­pl­ePie (down­load) und ei­nen cache-ord­ner auf der glei­chen ebe­ne in der das script liegt:

das script ist nicht ele­gant ge­scrip­tet, funk­tio­niert aber. feh­ler schlies­se ich wie im­mer aus­drück­lich nicht aus.


bul­gur­pi­law nach ot­to­lenghi

felix schwenzel

ei­gent­lich sol­len es 3 klei­ne zwie­beln sein, ich habe aber 3 mit­tel­gros­se zwie­beln in hal­be rin­ge ge­schnit­ten und zu­sam­men mit (lei­der nur) 2 klei­nen in rin­ge ge­schnit­te­nen spitz­pa­pri­ka in 90 mil­li­li­tern oli­ven­öl 10 mi­nu­ten an- und weich­ge­bra­ten.

da­nach habe ich 2 ess­löf­fel to­ma­ten­mark, 2 EL ko­ri­an­der­sa­men, ein tee­löf­fel sechu­an pfef­fer (ot­to­lenghi schlägt rosa pfef­fer vor), et­was zu­cker, salz und pfef­fer und 100 gramm ko­rin­then noch­mal 2 mi­nu­ten mit­ge­bra­ten.

400 gramm mit­tel­gro­ben bul­gur habe ich wie beim ri­sot­to auch noch­mal ein biss­chen gla­sig­ge­bra­ten und dann mit ei­nem hal­ben li­ter was­ser ab­ge­löscht und auf­ge­kocht. das gan­ze dann 20 mi­nu­ten ohne hit­ze quel­len las­sen, pe­ter­si­lie (statt schnitt­lauch), fer­tig. mit ei­nem klecks jo­gurt schmeckts bes­ser als ohne.


selbst­ge­hos­te­tes twit­ter-RSS mit der twit­ter API 1.1

felix schwenzel

vor ein paar ta­gen ver­öf­fent­lich­te gabe wea­ther­head ei­nen ar­ti­kel mit dem ti­tel „Tweet­Fee­der Script: From Twit­ter to RSS“. gabe wea­ther­head hat sich ein script ge­bas­telt das ein paar twit­ter ac­counts spo­ra­disch nach links die kei­ne bil­der sind über­prüft und die­se links dann in ei­nes sei­ner pin­board-ac­counts schreibt. der ar­ti­kel hät­te also ge­nau­er „From Twit­ter to Pin­board“ heis­sen müs­sen.

ges­tern book­mark­te sa­scha lobo den (neu­en?) dienst twit­ter-rss.com, der ge­nau das tut was er im do­main­na­men an­kün­digt: er macht be­lie­bi­ge twit­ter-kon­ten per RSS abon­nier­bar.

in den letz­ten mo­na­ten habe ich mich auch im­mer wie­der mit dem th­mea twit­ter und RSS be­schäf­tigt, was dar­an liegt, dass twit­ter sich zu mei­nem be­dau­ern mehr und mehr ein­igelt und ab­schot­tet. im sep­tem­ber wur­den die mög­lich­kei­ten per ifttt da­ten aus twit­ter raus­zu­ho­len von twit­ter emp­find­lich ein­ge­schränkt und seit die­sem früh­jahr ar­bei­tet twit­ter dar­an die re­la­tiv of­fe­ne API der ver­si­on 1.0 mit der ver­si­on 1.1 zu er­set­zen, die für jede klei­nig­keit au­then­ti­fi­zie­rung be­nö­tigt und die eh noch ver­steckt vor­han­de­nen twit­ter-RSS-feeds be­sei­tigt.

RSS ist und bleibt mein fa­vo­ri­sier­ter weg da­ten zu ver­ar­bei­ten, sei es mei­ne rück­sei­te zu be­stü­cken, mei­ne mo­nat­li­chen twit­ter-fa­vo­ri­ten-lis­ten au­to­ma­tisch zu er­zeu­gen oder per RSS-rea­der den über­blick zu be­hal­ten. des­halb habe ich mir mei­nen ei­ge­nen php-ba­sier­ten twit­ter-zu-RSS-über­set­zer, bzw. pro­xy ge­baut.

ein ei­ge­ner, selbst­ge­scrip­te­ter und selbst­ge­hos­te­ter über­set­zer hat ein paar vor­tei­le ge­gen­über lö­sun­gen wie twit­ter-rss.com:

  • ich ma­che mich nicht von ei­nem wei­te­ren dritt­an­bie­ter ab­hän­gig
  • ich kann be­stim­men wie die aus­ga­be aus­sieht oder for­ma­tiert ist
  • ich kann al­les selbst steu­ern und er­wei­tern

der bes­te teil ist na­tür­lich: wenn vie­le die­ses oder an­de­re scrip­te nut­zen um twit­ter-strö­me aus­zu­le­sen, kann twit­ter nicht ein­fach die schot­ten dicht ma­chen, wie bei ifttt. ifttt ein paar be­rech­ti­gun­gen zu ent­zie­hen ist ein­fach, den selbst­ge­hos­te­ten scrip­ten oder web­ap­ps von hun­der­ten oder tau­sen­den nut­zern rech­te zu ent­zie­hen ist schon sehr viel schwe­rer.


mit mei­nem script lese ich den twit­ter-strom mei­nes ei­ge­nen ac­counts aus. tech­nisch pas­siert nichts auf­re­gen­des:

  • ich au­then­ti­fi­zie­re mich mit mei­ner ei­gens de­fi­nier­ten twit­ter-app, bzw. de­ren schlüs­seln
  • twit­ter lie­fert mir json-co­diert die letz­ten 20 mei­ner tweets, ex­klu­si­ve ret­weets
  • aus der json-ant­wort baue ich mir mei­nen RSS-feed zu­sam­men und gebe ihn aus

wenn ich die an­fra­ge et­was an­pas­se kann ich auf die­se art und wei­se bei­spiels­wei­se auch mei­ne twit­ter-fa­vo­ri­ten aus­le­sen und als RSS aus­ge­ben:

mit ei­ner twit­ter-such-an­fra­ge soll­te das ähn­lich klap­pen, das habe ich aber noch nicht aus­pro­biert.

als gröss­ten vor­teil sehe ich, dass ich die RSS-aus­ga­be selbst steu­ern und for­ma­tie­ren kann. das script wan­delt be­spiels­wei­se die ver­kack­ten t.co-links die die twit­ter-api zu­rück­lie­fert in klar­text-adres­sen um, hash­tags in such­links und twit­ter-na­men in pro­fil­links. der ti­tel ei­nes RSS-items lie­fert den ro­hen voll­text ei­nes tweets, die de­scrip­ti­on des RSS-items lie­fert hin­ge­gen das of­fi­zi­el­le em­bed-for­mat ei­nes tweets zu­rück, also nach die­sem sche­ma:

das aus­ga­be­for­mat lässt sich bei be­darf na­tür­lich leicht an­pas­sen. in ei­nem tweet ein­ge­bet­te­te bil­der bet­te ich per HTML in die tweet-de­scrip­ti­on ein. das ist nicht be­son­ders schön, aber ef­fek­tiv (demo):


für die twit­ter-kom­mu­ni­ka­ti­on und die RSS-ge­ne­rie­rung nut­ze ich zwei php-klas­sen. ei­ner­seits die OAuth 1.0A li­bra­ry von @the­mat­thar­ris und den Uni­ver­sal Feed Ge­ne­ra­tor von anis ud­din ah­mad. das gan­ze pa­ket lässt sich hier run­ter­la­den, hier eine de­mo­aus­ga­be mei­ner tweets.


das al­les ist na­tür­lich lan­ge nicht per­fekt. der uni­ver­sal feed ge­ne­ra­tor ge­ne­riert der­zeit bei­spiels­wei­se kei­ne mehr­fa­chen RSS-ka­te­go­rien, so dass bei meh­re­ren hash­tags ei­nes tweets im­mer nur der letz­te als RSS-ka­te­go­rie im RSS-feed lan­det. ich hof­fe das die­ser feed-ge­ne­ra­tor das künf­tig bes­ser er­le­digt. caching wäre ir­gend­wann auch kei­ne schlech­te idee, um die twit­ter API nicht über ge­bühr zu stra­pa­zie­ren. eine zen­tra­le kon­fi­gu­ra­ti­on und eine fle­xi­bi­li­sie­rung, so dass ich mir alle mög­li­chen feeds mit dem script er­zeu­gen kann, nicht nur twit­ter-fa­vo­ri­ten und die ei­ge­nen tweets.


rüs­sels­heim ani­miert

felix schwenzel

ges­tern in rüs­sels­heim auf dem weg zum ho­tel ein foto gein­sta­grammt. alex­an­der svens­son ent­schul­dig­te sich, dass er nicht wi­der­ste­hen konn­te („scnr“) und ver­GIF­te das bild ganz wun­der­bar:

guten abend rüsselsheim

ix heu­te abend 18 uhr in rüs­sels­heim

felix schwenzel

heu­te abend, um 18 uhr hal­te ich mei­nen war­um-das-in­ter­net-scheis­se-ist-vor­trag in rüs­sels­heim, im selbst­lern­zen­trum, in der wal­ter-flex-stra­ße 60. dies­mal heisst der vor­trag al­ler­dings „heis­se luft im in­ter­net“.


de-mail hilft nicht ge­gen schlech­te wer­bung

felix schwenzel

vor 6 ta­gen habe ich von der te­le­kom ei­nen news­let­ter mit „me­di­en­in­for­ma­ti­on“ be­kom­men. die­sen news­let­ter be­kom­me ich seit ein paar mo­na­ten aus grün­den die mir un­be­kannt sind. da­drin stand un­ter an­de­rem:

Die De-Mail setzt sich wei­ter durch. Be­reits mehr als hun­dert Groß­kun­den möch­ten ihre Vor­tei­le nut­zen, zeit­rau­ben­de Ar­beits­schrit­te spa­ren und im End­ef­fekt den bun­des­deut­schen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern das Le­ben be­que­mer ma­chen. Den Weg dort­hin be­schrei­ten so­wohl Städ­te und Kom­mu­nen wie Düs­sel­dorf und Bonn als auch bei­spiels­wei­se die Al­li­anz Deutsch­land AG, die LVM Ver­si­che­rung, TARG­OBANK so­wie die Volks- und Raiff­ei­sen­ban­ken im nord- und west­deut­schen Raum.

Der FC Bay­ern Mün­chen hat­te sich be­reits für die De-Mail ent­schie­den, jetzt setzt auch der Deut­sche Fuß­ball Bund (DFB) dar­auf.

dass sich die de-mail durch­setzt hat­te ich bis­her nicht mit­be­kom­men. vie­len dank als für die in­for­ma­ti­on, man lernt ja nie aus. ich habe mir dann mal die info-sei­te der te­le­kom zur de-mail an­ge­se­hen. dort er­fährt man bei­spiels­wei­se:

Für De-Mail gel­ten je­doch ganz kla­re ge­setz­li­che Vor­ga­ben, die die Nach­weis­bar­keit re­geln. Dazu ge­hört vor al­lem, dass sich alle Teil­neh­mer klar iden­ti­fi­zie­ren müs­sen.

in ei­nem vi­deo er­klärt mir ein ex­trem schlech­ter schau­spie­ler, dass das in­ter­net nicht wirk­lich si­cher sei: „da gibts so vie­le, die sich mit fal­schen iden­ti­tä­ten ins in­ter­net schlei­chen. […] und was ma­chen die? die grei­fen die pri­va­ten da­ten ab, mel­den sich dann un­ter fal­schen na­men an und sa­gen »ich bin dei­ne bank, über­weis mir 150 euro.«“ da­bei wa­ckelt er die gan­ze zeit mit dem kopf und lässt sich hin und wie­der von kin­dern in sei­nem re­de­fluss un­ter­bre­chen.

ich habe vor sechs ta­gen die ver­sen­der der te­le­kom „me­di­en­in­for­ma­ti­on“ ge­fragt, ob ih­nen die gran­dio­se iro­nie ih­rer de-mail-wer­be­kam­pa­gne be­wusst sei. mit ge­fak­ten men­schen na­men­lo­sen schau­spie­lern für ein pro­dukt zu wer­ben, mit dem iden­ti­tätdien­bstahl oder vor­gau­ke­lung frem­der iden­ti­tä­ten aus­ge­schlos­sen wer­den sol­len. ge­gen lü­gen an­wer­ben mit leu­ten, die so tun als sei­en sie et­was, was sie gar nicht sind. für au­then­ti­zi­tät wer­ben und da­für schau­spie­ler an­stel­len. gran­di­os.

wenn wer­bung so of­fen­sicht­lich lügt und sich selbst wi­der­spricht ist das ir­gend­wie eine er­fri­schend iro­ni­sche art der meta-kom­mu­ni­ka­ti­on durch die blu­me. mög­li­cher­wei­se also eine art ver­steck­ter bot­schaft der mar­ke­ting-ab­tei­lung an die men­schen im lan­de: „sor­ry, un­se­re chefs woll­ten dass wir die­ses nutz­lo­se und über­teu­er­te witz­pro­dukt be­wer­ben und wir konn­ten lei­der nicht nein sa­gen“. kann na­tür­lich auch ein coup der wer­be­agen­tur sein, die noch eine rech­nung mit der te­le­kom of­fen hat­te und sich so, dank der merk­be­freit­heit des te­le­kom-ma­nage­ments, bei der te­le­kom hin­ten­rum rä­chen woll­te.

ei­gent­lich fin­de ich die­se art der wer­bung ganz gross­ar­tig, auf eine meta-hin­ter­fot­zi­ge art und wei­se ehr­lich und de­fen­siv. das ist wie hack­fleisch­wer­bung die von ei­nem dres­sier­ten pferd ge­spro­chen wird („100% rind ver­trau­en sie mir!“). oder wer­bung für milch­pro­duk­te mit of­fen lak­to­se in­to­le­ran­ten men­schen („i’m lo­ving it, the far­ting“). wer­bung für le­ga­le down­loads mit trans­por­ta­blen ge­fäng­nis­zel­len. wurst­wer­bung mit niki lau­da.


die fra­ge ob die schau­spie­ler in der wer­bung wirk­lich de-mailer sind, hat mir die te­le­kom noch nicht be­ant­wor­tet. auch mei­ne fra­ge, ob die tat­sa­che dass der FC bay­ern mün­chen de-mail viel­leicht des­halb be­nutzt, weil er wer­be­part­ner der te­le­kom ist und nicht weil er ei­nen be­darf oder nut­zen da­von hat. ich fin­de das ent­täu­schend bis un­pro­fes­sio­nell. erst flu­tet man mich un­ge­fragt mit in­for­ma­tio­nen und wenn ich mal auf den wer­be­müll re­agie­re ist plötz­lich nie­mand zu­stän­dig.

[nach­trag 18.03.2013]
eben mit ei­nem spre­cher der te­le­kom te­le­fo­niert und fast alle mei­ne fra­gen be­ant­wor­tet be­kom­men, bis auf die, zu de­nen er kei­ne aus­s­kunft ge­ben durf­te oder woll­te. fra­gen de­ren ant­wor­ten den da­ten­schutz ver­let­zen, konn­te er na­tür­lich auch nicht be­ant­wor­ten. eben­so blie­ben fra­gen of­fen, zu de­nen die te­le­kom aus wett­be­werbs­grün­den nichts sagt. aber das ge­spräch war trotz­dem sehr in­for­ma­tiv und pro­fes­sio­nell. ich ver­su­che in den nächs­ten ta­gen noch­mal et­was kon­kre­te­res dazu nach­zu­tra­gen.


auf ei­enm an­de­ren bild auf der kam­pa­gnen-site ist je­mand ab­ge­bil­det der in der ge­brü­der grimm bi­blio­thek der hum­bold uni­ver­si­tät ber­lin sitzt und ein schild hält auf dem steht:

Ich bin De-Mailer.
Da­mit ich mei­ne Haus­ar­beit noch kurz vor knapp ver­schi­cken kann. Aber si­cher.

die Lis­te der part­ner (pri­vat­kun­den/wer ist schon da­bei?) um­fasst ne­ben ein paar ver­si­che­run­gen, ban­ken, ei­nen fer­tig­haus­her­stel­ler, ei­nen it-dienst­leis­ter und die lohn­di­rekt gmbh. auf der sei­te steht, das sei­en „alle De-Mail Part­ner“. ich fra­ge mich, an wen will der un­be­kann­te de-mailer aus der uni sei­ne haus­ar­beit schi­cken? an die ergo-ver­si­che­rung? an die tar­go-bank? vor al­lem: war­um?


jan fleisch­hau­er kor­ri­giert sei­ne quel­len lie­ber, als sie an­zu­ge­ben

felix schwenzel

jan fleisch­hau­er, letz­te wo­che auf spie­gel on­line:

Im SPIE­GEL gab es kürz­lich eine in­ter­es­san­te Gra­fik zu dem ers­ten Twit­ter­sturm, der die Se­xis­mus­de­bat­te in Gang setz­te und vie­len nun als Be­weis für die Be­deu­tung die­ser neu­en so­zia­len Be­we­gung gilt. Von den 80.000 Tweets, die in den ers­ten fünf Ta­gen ab­ge­setzt wur­den, wa­ren 30.000 Ret­weets, also Wei­ter­lei­tun­gen be­reits ge­sen­de­ter Mit­tei­lun­gen. Zu den am meis­ten wei­ter­ver­schick­ten Nach­rich­ten ge­hör­te der Spruch: "Mei­ne Frau woll­te auch et­was zu #auf­schrei twit­tern. Das W-Lan reicht aber nicht bis in die Kü­che."

in der ko­lum­ne be­leuch­tet er ei­nen in­ter­es­san­ten aspekt der #auf­schrei-de­bat­te, die fleisch­hau­er „die Se­xis­mus­de­bat­te“ nennt. er nennt das in­ter­net eine „Par­al­lel­welt“, in der be­kannt­heit eine re­la­ti­ve grös­se sei:

Hier zäh­len 7000 Fol­lower auf Twit­ter al­le­mal mehr als 4,5 Mil­lio­nen Zu­schau­er an ei­nem Sonn­tag­abend in der ARD. So funk­tio­niert der Hin­weis auf das Netz auch in je­der Re­dak­ti­ons­kon­fe­renz als Be­deu­tungs­nach­weis ers­ten Ran­ges. Mit dem Satz, dass dies aber in den so­zia­len Me­di­en ge­ra­de hef­tig dis­ku­tiert wer­de, lässt sich noch dem ab­sei­tigs­ten The­ma Dring­lich­keit ver­lei­hen.

das ist na­tür­lich et­was ganz neu­es. in der al­ten pa­ralell­welt, die der aso­zia­len klas­si­schen me­di­en, be­stan­den be­deu­tungs­nach­wei­se noch dar­in, dass an­de­re zei­tun­gen, bzw. ein paar ober­che­cker die für die­se zei­tun­gen schrie­ben, über ein the­ma be­rich­te­ten. dreis­sig, vier­zig leu­te, viel­leicht auch 100, die die obe­ren plät­zen der füh­ren­den ta­ges­zei­tun­gen be­fül­len durf­ten, ge­nüg­ten als be­deu­tungs­nach­weis in re­dak­ti­ons­kon­fe­ren­zen und par­la­men­ten.

dass mit pres­se­aus­wei­sen le­gi­ti­mier­te ober­che­cker jetzt nicht mehr die ein­zi­gen sind, die die­se de­bat­ten aus­lö­sen, füh­ren und mit ar­gu­men­ten fül­len kön­nen, scheint fleisch­hau­er sehr zu be­dau­ern. man hört ihn beim le­sen sei­ner ko­lum­ne bei­na­he mur­meln, „da könn­te ja je­der kom­men“.

die ge­ring­schät­zung von nor­mal­sterb­li­chen men­schen, die­sen fi­gu­ren, die frü­her le­dig­lich abo­ne­ments be­zahl­ten und wer­bung in re­le­van­ten me­di­en be­trach­te­ten, zieht sich kon­se­quent durch fleisch­hau­ers ar­gu­men­ta­ti­on. war­um dür­fen die­se un­qua­li­fi­zier­ten men­schen über­all mit­re­den? wie soll die­se per­son, die ge­ra­de mal 7000 fol­lower hat (wie fleisch­hau­er auch), ir­gend­wie für ei­nen füh­ren­den jour­na­lis­ten wie fleisch­hau­er re­le­vant sein, der schliess­lich schon das eine oder an­de­re mal mehr in talk­shows mit mil­lionnen zu­se­hern auf­ge­tre­ten ist?

ganz be­son­ders dumm fin­de ich jan fleisch­hau­ers stei­le the­se, dass die be­tei­li­gung „an den in Rede ste­hen­den De­bat­ten“ (im in­ter­net) so ge­ring sei, dass „die Zahl oft nicht ein­mal aus­reicht, um den bei her­kömm­li­chen Pro­tes­ten be­lieb­ten Platz vor dem Bran­den­bur­ger Tor zu fül­len“. das ist bei den de­bat­ten in talk­shows oder zei­tun­gen oder dem bun­des­tag na­tür­lich ganz an­ders. wenn so eine talk­run­de oder re­dak­ti­on auf den pa­ri­ser platz tritt, wirkt das ruck zuck wie ein os­ter­marsch zu zei­ten des NATO dop­pel­be­schlus­ses.

aber ei­gent­lich woll­te ich et­was ganz an­de­res sa­gen. ich kann mir sehr gut den­ken wel­che an­stren­gun­gen es be­deu­tet, wö­chent­lich eine ko­lum­ne zu schrei­ben und sich stun­den­lang mei­nun­gen aus der nase zu zie­hen und sa­chen die man vom hö­ren­sa­gen im lau­fe der wo­che mit­be­kom­men hat ent­spre­chend zu ver­wurs­ten. bei mei­nungs­star­ken stü­cken, bleibt für re­cher­che na­tür­lich we­nig zeit. wenn re­no­mier­te blät­ter wie die augs­bur­ger al­ge­mei­ne, die wal­tro­per-zei­tung, das pc-ma­ga­zin, die main­post, spie­gel-on­line, die taz oder die dpa ei­nen tweet als ei­nen der am häu­figs­ten¹ ret­wee­ten bei­trä­ge zur #auf­schrei-de­bat­te zi­tie­ren (ohne den tweet zu ver­lin­ken²), dann kann fleisch­hau­er — der sich „Jour­na­list und Au­tor“ nennt — das na­tür­lich auch. ein­fach ab­schrei­ben, ei­nen bin­de­strich zwi­schen w und lan ein­fü­gen, kei­nen link set­zen und auf gar kei­nen fall er­wäh­nen, dass der tweet von gal­len­bit­ter ge­ra­de mal 201 ret­weets er­zielt hat (stand 12.03.2013), weil sich das nicht gut ne­ben der zahl von „30.000 Ret­weets“ ma­chen wür­de:

Mein Frau woll­te auch et­was zu #auf­schrei twit­tern. Das WLAN reicht aber nicht bis in die Kü­che.

— gal­len­bit­ter (@gal­len­bit­ter) 27.01.2013

gal­len­bit­ters am meis­ten ret­weete­ter tweet lau­tet üb­ri­gens:

500 Gramm HA­RI­BO La­kritz-Schne­cken in­tus. Mor­gen ka­ck' ich mir ei­nen Satz Som­mer­rei­fen.

— gal­len­bit­ter (@gal­len­bit­ter) 22.02.2011

/via lu­kas hein­ser, ohne des­sen emp­feh­lung ich fleisch­hau­er wohl nicht ge­le­sen hät­te.


1)
dpa: „auf Platz sie­ben der häu­figs­ten Ret­weets
pc-ma­ga­zin: „Ei­ner der am häu­figs­ten wei­ter­ge­lei­te­ten Bei­trä­ge (Ret­weets)

2)
die augs­bur­ger-all­ge­mei­ne.de und die main­post.de nen­nen im­mer­hin den ur­he­ber @gal­len­bit­ter.