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kein dra­ma

felix schwenzel

ges­tern ha­ben wir beim es­sen in der fir­ma über po­li­tik ge­re­det. die aus­gangs­fra­ge die über dem es­sen schweb­te war: wer sind ei­gent­li­che die­se CDU-wäh­ler? die meis­ten die am tisch sas­sen ken­nen kei­ne. ich ken­ne eine CDU-wäh­le­rin aus der neun­ten und zehn­ten klas­se. ich glau­be sie ist so­gar CDU-mit­glied. mög­li­cher­wei­se wählt mein va­ter die CDU. sonst fällt mir auch kei­ner ein. aber aus­ser­halb un­se­rer so­zia­len- und fil­ter­bla­sen muss es sehr vie­le ge­ben. wenn es nach dem zweit­stim­men­er­geb­nis geht, le­ben wir in ei­ner schwar­zen re­pu­blik:

don dah­l­mann weist eben­falls dar­auf hin, dass das er­geb­nis der uni­on kei­nes­falls his­to­risch sei, es sei der nor­mal­fall in deutsch­land:

Der SPD ist es nur 1972 (Wil­ly Brandt) und 1998 (Schrö­der) ge­lun­gen, mehr Stim­men als die CDU zu ho­len. Wir le­ben in ei­nem Land, in dem die kon­ser­va­ti­ve CDU den brei­tes­ten Kon­sens ab­bil­det. Und das schon im­mer.

das wahl­er­ge­bis zeigt, dass die deut­schen mehr­heit­lich zu­frie­den mit der re­gie­rungs­po­li­tik sind und kein all­zu gros­ses be­dürf­nis nach ver­än­de­rung ver­spü­ren. beim mit­tag­essen ka­men wir dann auf die fra­ge, war­um das so sei und ob man die men­schen nicht bes­ser auf­klä­ren müss­te über die miss­stän­de in der re­pu­blik.

ich ver­mu­te man kann das am bes­ten mit ei­nem bild il­lus­trie­ren. ich fin­de es zum bei­spiel sehr an­ge­nehm in ei­ner stadt zu woh­nen, in der eine un­ge­heu­re viel­falt herrscht, in der tür­ken, po­len, rus­sen, spa­ni­er oder ame­ri­ka­ner dicht ge­drängt zu­sam­men­woh­nen, in der man aufs auto ver­zich­ten und wenn man glück hat eine güns­ti­ge alt­bau­woh­nung be­kom­men kann. eine stadt in der man nachts bis in die pup­pen aus­ge­hen und ein­kau­fen kann und in der die nach­barn nichts über mei­ne ver­gan­gen­heit oder mei­nen be­ruf oder mei­ne freun­de wis­sen. ich lebe hier in die­ser stadt mit vie­len men­schen zu­sam­men die die­se frei­hei­ten schät­zen und den preis da­für (hoche dich­te, lärm, durch­ein­an­der, stän­di­ge ver­än­de­rung) sehr ger­ne zah­len.

ich kann mir al­ler­dings schwer vor­stel­len ei­nen bau­ern, der zu­frie­den mit sei­ner fa­mi­lie in der röhn auf sei­nem ei­ge­nen hof lebt, mer­ce­des fährt und sei­ne kin­der in gers­feld auf die schu­le schickt, über die vor­zü­ge mei­nes le­bens­stil „auf­zu­klä­ren“. noch schwe­rer wür­de es wohl, wenn ich ihm klar­zu­ma­chen ver­such­te, war­um die netz­neu­tra­li­tät wich­tig sei. ich kann mir durch­aus vor­stel­len die­se the­men ver­ständ­lich und über­zeu­gend auf­zu­ar­bei­ten und bei­spiels­wei­se mit power­point oder key­note un­ter­halt­sam zu prä­sen­tie­ren, aber die hoff­nung ihn „auf­zu­klä­ren“ oder ihn da­von zu über­zeu­gen, auch mei­nen le­bens­stil in er­wä­gung zu zie­hen wer­de ich mir wohl ab­schmin­ken müs­sen. auch von der dring­lich­keit bür­ger- oder grund­rech­te in der stoff­li­chen welt und dem in­ter­net zu er­hal­ten und zu stär­ken, wer­de ich je­man­den der nachts noch nicht­ein­mal die haus­tü­re ab­schliesst, wirk­lich schwer über­zeu­gen kön­nen.

[nach­trag 28.09.2013: was im vor­he­ri­gen ab­satz steht soll nicht be­deu­ten, dass ich glau­be ein rhön-bau­er ver­ste­he be­stimm­te po­li­ti­sche the­men nicht, was ich vor al­lem sa­gen will: vie­le the­men die ich wich­tig fin­de in­ter­es­sie­ren ei­nen rhön­bau­ern nicht, vor al­lem auch, weil sie sei­ne le­bens­wirk­lich­keit nicht be­rüh­ren. und: ich hal­te die hoff­nung leu­te mit an­de­ren po­li­ti­schen an­sich­ten auf­klä­ren zu kön­nen für ziem­lich be­scheu­ert und ar­ro­gant. des­halb steht das wort fast durch­gän­gig in an­füh­rungs­zei­chen.]

ich habe dann beim es­sen ge­fragt, was denn die wirk­lich drän­gen­den the­men sind, din­ge die die men­schen emo­tio­nal auf­wüh­len. beim um­welt­schutz fiel nie­man­den et­was ein, was sich die mer­kel-re­gie­rung nicht schon in gross­buch­sta­ben auf die fah­nen ge­schrie­ben hät­te. be­wah­rung der schöp­fung, en­er­gie­wen­de, kli­ma­wan­del steht gleich­be­rech­tigt auf schwar­zen, ro­ten und grü­nen fah­nen. den grü­nen fah­nen­trä­gern fällt es sicht­lich schwer sich the­ma­tisch ge­gen die schwar­zen ab­zu­set­zen. auf den schwar­zen fah­nen ste­hen mitt­ler­wei­le so­gar die wor­te min­dest­lohn und steu­er­erhö­hun­gen. es gibt kaum ein the­ma das die mer­kel-re­gie­rung nicht schon um­armt und in wat­te ge­packt hat und mit dem man noch mehr­hei­ten mo­bi­li­sie­ren oder po­la­ri­sie­ren könn­te. aus­nah­me sind na­tür­lich auf­ge­klär­te fil­ter­bla­sen-be­woh­ner (wie du und ich), die da­für sor­gen dass die schwar­ze kar­te oben ein paar bun­te ein­spreng­sel in den tra­di­tio­nel­len fil­ter­bla­sen-bal­lungs­räu­men be­kommt.

das er­geb­nis der bun­des­tags­wahl hat auch nichts mit dem ver­sa­gen des jour­na­lis­mus oder der „netz­ge­mein­de“ zu tun. es da­mit zu tun, dass kei­nes der the­men das jour­na­lis­ten oder netz­be­woh­ner für drän­gend hal­ten, ir­gend­wen aus­ser­halb von ber­lin, di­ver­sen fil­ter­bla­sen und bal­lungs­räu­men emo­tio­nal be­rührt. die the­men die wir netz­be­woh­ner, jour­na­lis­ten oder städ­ter für drän­gend hal­ten (mei­ner mei­nung durch­aus zu recht), sind dem otto-nor­mal-bür­ger nach wie vor zu abs­trakt oder zu weit ent­fernt, um da­von emo­tio­nal be­rührt zu wer­den.

oder an­ders ge­sagt: was in­ter­es­siert den bau­ern in der rhön das schick­sal von ed­ward snow­den oder das von un­zäh­li­gen dun­kel­häu­ti­gen men­schen die op­fer von ra­cial pro­fil­ing oder frem­den­feind­li­chen über­grif­fen wer­den oder die men­schen oder jour­na­lis­ten de­ren lap­tops an den gren­zen ge­filzt oder be­schlag­nahmt wer­den?

so trau­rig das klingt, aber mehr­heit­lich las­sen sich vie­le men­schen wohl eher von ei­ner PKW-maut für aus­län­der (sprich ös­te­rei­cher und schwei­zer) be­rüh­ren oder sich von uni­ons-spin­dok­to­ren ein­re­den, dass die grü­nen für spies­si­ge be­vor­mun­dung stün­den. dass die CSU-re­gie­rung in bay­ern gleich­zei­tig für eins der strengs­ten nicht­rau­cher­ge­set­ze im lan­de ver­ant­wort­lich ist, stört die auf­re­gung dann kaum. ab­ge­se­hen da­von, dass sich kaum ein uni­ons­po­li­ti­ker vor­stel­len kann, wie eine po­li­tik aus­se­hen könn­te, in der men­schen mit ab­wei­chen­der se­xua­li­tät oder rausch­be­dürf­nis­sen nicht spies­sig und ewig­gest­rig be­vor­mun­det wer­den, steht das C in der CDU/CSU ja be­reits seit vie­len hun­dert jah­ren für den fleisch­lo­sen frei­tag, an den sich vie­le kan­ti­nen be­reits seit de­ka­den hal­ten. tat­sa­che ist aber: die uni­on hat stän­dig the­men im kö­cher mit de­nen sie die ge­fühlskla­via­tur von sehr viel mehr wäh­lern ma­ni­pu­lie­ren be­spie­len kann als ihre geg­ner.


ich habe kürz­lich ge­lernt, dass wir von grund­rech­ten spre­chen soll­ten und nicht von bür­ger­rech­ten. ich fra­ge mich al­ler­dings noch ob ich jetzt auch das wort „bür­ger­recht­ler“ aus mei­nem vo­ka­bu­lar strei­chen soll und von „grund­recht­lern“ re­den soll? ich habe auch ge­lernt, dass in­tel­lek­tu­el­les haa­re­spal­ten und durch­ana­ly­sie­ren zwar gros­sen spass macht und sti­mu­liert, aber nie­man­den aus­ser ein paar blog­gern, jour­na­lis­ten und stadt­be­woh­ner in­ter­es­siert.

was fehlt, um die the­men der netz­po­li­tik, der frei­heit und der grund­rech­te nach vor­ne zu brin­gen oder zu ei­nem wahl­ent­schei­den­den the­ma zu ma­chen, so wie vor 20 oder 30 jah­ren die um­welt­po­li­tik, ist nicht auf­klä­rung oder bes­se­re ver­mitt­lung, son­dern emo­tio­na­le auf­la­dung. was bei der um­welt­po­li­tik in den letz­ten 40 jah­ren auch zu star­ken über­dra­ma­ti­sie­run­gen ge­führt hat, an de­nen wir bis heu­te zu knab­bern ha­ben (bei­spiels­wei­se die was­ser­wer­ke).

die­se dra­ma­ti­sie­rung kann nicht syn­the­tisch er­zeugt wer­den, son­dern nur durch — das hört sich jetzt leicht dra­ma­tisch an — kon­kre­te op­fer, im sin­ne von mensch­li­chen schick­sa­len und iden­ti­fi­ka­ti­ons­fi­gu­ren. ed­ward snow­den ist ein an­fang, aber lei­der ein sehr schwer ver­mit­tel­ba­rer — zu­min­dest in deutsch­land. ähn­lich üb­ri­gens wie mu­rat kur­naz oder gustl mollath. kei­nes die­ser schick­sa­le hat die mehr­heit der wäh­ler so weit be­rührt, dass sie dar­aus kon­se­quen­zen an der wahl­ur­ne ge­zo­gen hät­ten — im ge­gen­teil. aber trotz­dem glau­be ich fest dar­an (und ich irre ger­ne und oft), dass es schick­sa­le von men­schen sein wer­den, die the­men wie netz­po­li­tik und grund­rech­te so­weit dra­ma­ti­sie­ren kön­nen, dass sie ir­gend­wann doch bei der mehr­heit der be­völ­ke­rung an­kom­men. bei der um­welt­po­li­tik hat es üb­ri­gens mal ge­reicht um die 3 mil­lio­nen men­schen zu be­rüh­ren um ei­nen wech­sel her­bei zu füh­ren.

was ich ei­gent­lich sa­gen will: ne­ben den wahr­neh­mungs­stö­run­gen der bal­lungs­raum- und ber­lin-fil­ter­bla­sen ist das haupt­pro­blem das ei­nem po­li­tik­wech­sel ent­ge­gen­steht mal in ei­nem völ­lig an­de­ren zu­sam­men­hang von bill clin­ton aus­ge­spro­chen wor­den: „it’s the eco­no­my, stu­pid!


  • ri­chard gut­jahr meint, es sei­en „nicht The­men, Par­tei­pro­gram­me oder Po­si­tio­nen, son­dern die Per­so­nen“ die die wahl ent­schei­den. nur müs­sen die per­so­nen na­tür­lich schon für the­men oder po­si­tio­nen ste­hen, sage ich.
  • das nuf er­gänzt mei­ne un­fer­ti­gen ge­dan­ken um ein paar wei­te­re ge­dan­ken.

in­ter­es­san­te re­ak­tio­nen hier in den kom­men­ta­ren, auf twit­ter und face­book; ich fin­de ja, dass ich auf we­sent­li­che re­du­ziert, un­ge­fähr fol­gen­des ge­schrie­ben habe: in un­se­rer ur­ba­nen bal­lungs­raum-fil­ter­bla­se er­ken­nen wir nicht, dass sich kaum je­mand für die von uns hoch­prio­ri­sier­ten the­men in­ter­es­siert und erst recht nicht von uns be­leh­ren („auf­ge­klä­ren“) las­sen will. dar­auf als re­ak­ti­on zu schrei­ben: „merkt ihr ei­gent­lich nicht, dass euch in eu­rer fil­ter­bla­se nie­mand zu­hört?“ oder mich als ar­ro­gan­ten, bes­ser­wis­se­ri­schen oder bla­sier­ten schnö­sel dar­zu­stel­len, er­staunt mich dann doch er­heb­lich. aber weil ich mich viel­leicht in der tat für erst- oder ober­fläch­lich-le­ser miss­ver­ständ­lich aus­ge­drückt habe, habe ich oben ei­nen nach­trag in ecki­gen klam­mern nach­ge­tra­gen.


on­line ad sum­mit nach­le­se

felix schwenzel

vom on­line ad sum­mit letz­te wo­che in köln (ich schrob be­reits ein biss­chen drü­ber) sind jetzt die fo­li­en und ein paar bil­der bei flickr on­line. ich habe mei­nen vor­trag (den ich mit ap­ple key­note ge­baut hat­te) mal ver­sucht als blog­ar­ti­kel in html auf­zu­ar­bei­ten. so am stück auf­ge­schrie­ben sieht man mal wie­viel man in knapp 25 mi­nu­ten so weg­re­det, wie lang das in buch­sta­ben ist, näm­lich un­ge­fähr 3100 wor­te.

in den letz­ten ta­gen habe ich noch­mal über eine mei­ner stei­len the­sen nach­ge­dacht. auf den ers­ten blick scheint sie eher ab­surd, aber je län­ger ich drü­ber nach­den­ke, des­to mehr sinn er­gibt sie (glau­be ich). ich habe mich ge­fragt, ob es nicht eine gute idee ge­we­sen wäre (oder nach wie vor ist), wenn die wer­be­indus­trie ad­blo­cker an­bö­te. ge­nau be­trach­tet macht das un­ter­neh­men evi­don, dass un­ter an­de­rem dienst­leis­tun­gen für die wer­be­indus­trie an­bie­tet, ge­nau das: es bie­tet ghos­tery an.

die mög­lich­kei­ten die mir für den vor­trag ein­ge­fal­len sind (da­ten­ge­win­nung, ei­nen draht zum nut­zer, ein­fa­ches, ge­ziel­tes white­lis­ting) sind noch sehr aus­bau­fä­hig und in den letz­ten ta­gen sind mir noch min­des­tens 3 wei­te­re gute grün­de für so eine her­an­ge­hens­wei­se ein­ge­fal­len. aber dazu viel­leicht dem­nächst mal mehr.


köln

felix schwenzel

nach drei jah­ren bin ich die­se wo­che mal wie­der in köln ge­we­sen. ich wur­de ein­ge­la­den ei­nen vor­trag zu hal­ten, über wer­bung im in­ter­net. im vor­feld hat­te ich mich schon irre ge­freut, weil ralph cas­pers, ei­ner der mo­de­ra­to­ren und mit­ma­cher der sen­dung mit der maus, die ver­an­stal­tung mo­de­rie­ren soll­te. und dann das:

fe­lix schwen­zel @di­plix

ich so zu ralph cas­pers: »gros­ser fan!« ralph cas­pers so: »gleich­falls!«
muss jetzt auf­pas­sen nicht vor stolz zu plat­zen.

17.09.2013 8:57  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

was ralph cas­pers dann auch noch ge­ditot hat.

nach­dem jetzt also ge­klärt ist, dass ralph cas­pers und ich ge­gen­sei­tig fans sind, muss ich aber noch ei­nen drauf set­zen. weil ich näm­lich fin­de, dass er nicht nur ein su­per fern­seh­mo­de­ra­tor ist, son­dern auch ein su­per ver­an­stal­tungs­mo­de­ra­tor.

der on­line ad sum­mit, den ralph cas­pers am diens­tag mo­de­rier­te, ist jetzt nicht so die art ver­an­stal­tung, auf der gute lau­ne und fröh­lich­keit im vor­der­grund ste­hen. aber trotz­dem hat ralph cas­pers es ab dem ers­ten satz sei­ner mo­de­ra­ti­on ge­schafft mir ein lä­cheln aufs ge­sicht zu zau­bern. er ist wirk­lich wit­zig. dazu kommt, dass er wirk­lich ah­nung vom in­ter­net hat. das sage ich nicht nur, weil er wir­res.net kennt und in sei­nem ad­blo­cker ge­white­lis­tet hat, son­dern weil tors­ten kleinz das ge­sagt hat:

Letz­tens habe ich ihn auf ir­gend­ei­ner Web-Kon­fe­renz mo­de­rie­ren ge­se­hen. Und er hat­te tat­säch­lich Ah­nung von was er sprach. UND: Er kann mo­de­rie­ren. Ohne sich kon­stant selbst auf die Schul­ter zu klop­fen. In der Kom­bi­na­ti­on ein No­vum.

ich weiss zwar nicht ob ein kom­pe­ten­ter und gleich­zei­tig un­prä­ten­tiö­ser mo­de­ra­tor wirk­lich ein no­vum ist, aber ich weiss, dass ralph cas­pers bei­des ist.

was ich aber ei­gent­lich sa­gen woll­te: ich kann ralph cas­pers ohne ein­schrän­kung als mo­de­ra­tor emp­feh­len. ich kann mir vor­stel­len, dass er so un­ge­fähr jede ver­an­stal­tung be­rei­chert.


fe­lix schwen­zel @di­plix

webtrekk ist jetzt of­fen­bar im por­no-busi­ness #ich­kauf­das­nicht #dmex­co /cc @martha­dear pic.twit­ter.com/HBOxIGBB­zy

17.09.2013 8:05  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

auf der dmex­co soll an­geb­lich noch schlech­te­rer mo­bil­te­le­fon-emp­fang herr­schen als auf der re­pu­pli­ca. das kann ich nicht be­stä­ti­gen, zu­min­dest am ers­ten tag war ich auf der dem­ex­co im­mer bes­tens ver­bun­den. al­ler­dings traf die dmex­co als mes­se so gar nicht mei­nen nerv.

die­sen mes­se­stand hat ma­ris­sa mey­er vor­letz­tes wo­chen­en­de mit zwei prak­ti­kan­ten ganz al­lei­ne ent­wor­fen

es wa­ren zwar ir­gend­wie alle da die die bei­den wor­te in­ter­net und geld schon­mal in ei­nem satz laut aus­ge­spro­chen ha­ben oder sich zum ziel ge­setzt ha­ben leu­te im in­ter­net zu zäh­len, aus­zu­mes­sen oder zu ver­ar­schen, aber nach dem quer­le­sen von drei hal­len habe ich die ver­an­stal­tung wie­der ver­las­sen und bin lie­ber ein biss­chen durch die in­nen­stadt von köln ge­schlen­dert. in der in­nen­stadt ist das es­sen auch et­was güns­ti­ger als auf der dmex­co und we­ni­ger war­te­schlan­gen-ver­seucht. kann aber auch sein, dass die aus­hän­ge an den dmex­co-asia bu­den ein witz wa­ren. weil 9 euro für fet­ti­ge asia-nu­deln mit ali­bi-ge­mü­se im kar­ton, kann ja nie­mand ernst­haft ver­lan­gen.

ich hab dann zwar in der in­nen­stadt auch 9 euro aus­ge­ge­ben, aber das war ei­ner­seits frisch zu­be­rei­tet, thai­län­disch und mit ei­ner schor­le ser­viert. im pik thai in der wolfstras­se.

im ma­nu­fac­tum-la­den ist auch al­les mes­se-teu­er, aber weil ich ge­hört habe, dass das brot das dort ver­kauft wird über­agend toll sein soll, habe ich dort mal ei­nen (gros­sen) vier­tel-laib zum pro­bie­ren ge­kauft. ich hof­fe das brot funk­tio­niert bes­ser als die klem­men­den klin­gel­schal­ter von ma­nu­fac­tum.


die aben­de in köln habe ich mit al­ten freun­den ver­bracht, die ich teil­wei­se 8 jah­re nicht ge­se­hen habe. freun­de in köln zu ha­ben ist aus vie­len grün­den sehr schön. man kann sie be­su­chen, mit ih­nen es­sen oder es­sen ge­hen und kölsch oder was­ser trin­ken, aber man kann un­ter um­stän­den auch bei ih­nen über­nach­ten, wenn zu mes­se-zei­ten die ver­blei­be­nen ho­tel­zim­mer bei 300 bis 600 euro pro über­nach­tung los­ge­hen und zim­mer­prei­se von über tau­send euro nicht un­ge­wöh­lich sind. sehr an­ge­tan war ich von der kü­che des al­te­bur­ger hofs. dort habe ich mir eine schlacht­plat­te für 14 euro be­stellt die sehr ex­qui­sit und zi­vi­li­siert war. gar nicht so wie man sich deut­sche schlacht­plat­ten vor­stellt, bru­tal, fett und fleisch­trie­fend. son­dern fein por­tio­nier­te klei­ne köst­lich­kei­ten mit ein biss­chen kar­tof­fel­sa­lat, ein biss­chen sau­er­kraut-wurst-sa­lat, et­was pas­te­te, et­was fisch­tar­tar und ein paar köst­lich­kei­ten die ich nicht er­ken­nen konn­te, die aber toll wa­ren.

am tag vor­her hat­te ich in deutz noch das ver­gnü­gen beim me­xi­ka­ner, der sich in den letz­ten 15 jah­ren nicht ei­nen deut ver­än­dert hat, mei­nen per­sön­li­chen klas­si­ker zu es­sen; den spi­nat­sa­lat des cafe espe­cial.

am don­ners­tag bin ich auf dem weg zum bahn­hof an der köl­ner stadt­bi­blio­thek vor­bei­ge­lau­fen und habe mich gleich in die ein­gangs­hal­le ver­liebt, in der un­ter an­de­rem ein ter­mi­nal stand, auf dem man aus­län­di­sche pres­se le­sen könn­te, zwei ku­gel­ses­sel mit an­mon­tier­ten ipads und ganz vie­le cor­bus­sier-ses­sel­chen. aus­ser­dem hing im fens­ter ein pla­kat, auf dem un­ter an­de­rem stand: „web­co­mics — die not­wen­dig­keit zu blog­gen“

ein biss­chen habe ich mich in die­ser wo­che wie­der dar­an er­in­nert, wie schön es ist in köln zu woh­nen. aber ber­lin ist auch toll.

(bild oben: flur­be­leuch­tung mit ster­nen­him­mel)


apro­pos be­fä­hi­gung zum amt des bun­des­kanz­lers

felix schwenzel

ich bin mir nicht si­cher ob man die be­fä­hi­gung zum amt des bun­des­kanz­lers da­von ab­hän­gig ma­chen soll­te, wie sich die­je­ni­ge oder der­je­ni­ge auf fo­tos in­sze­niert. oder ob man von der ab­we­sen­heit mensch­li­cher re­gun­gen eine be­son­ders gute re­gie­rungs­fä­hig­keit — oder das ge­gen­teil — ab­lei­ten kann.



“world have your say” in ber­lin

felix schwenzel

i was in­vi­ted as an au­di­ence mem­ber for BBC world news’ world have your say (WHYS) broad­cast which was sent live from 12:00 to 13:00 GMT, which is con­fu­sin­gly 14:00 to 15:00 ber­lin time¹. the au­di­ence dripp­led in from around 12:30 (ger­man time) un­til clo­se to the be­gin­ning of the broad­cast. pro­ba­b­ly be­cau­se no­bo­dy was told ahead of time, that re­hear­sals were plan­ned to start around 12:30. at least i wasn’t told be­fo­re.

and of cour­se, ever­y­bo­dy must have he­ard that, ma­king te­le­vi­si­on in­vol­ves a lot of wai­ting. or as the mo­de­ra­tor ros at­kins put it du­ring the re­hear­sal: »now you get a glim­pse of how much work it ta­kes, to make so­me­thing look nor­mal on TV.« when i twit­te­red this image du­ring the re­hear­sal, i lear­ned that my ipho­ne tri­es to auto cor­rect »at­kins« to »sta­lin«. i hope iOS does that only when you put it into ger­man lan­guage mode.

fe­lix schwen­zel @di­plix

ros at­kins und mei­ne schu­he. #whys pic.twit­ter.com/6KE01LIQ3i

11.09.2013 12:15  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

i re­al­ly lik­ed how ros at­kins con­duc­ted the au­di­ence du­ring the broad­cast. wat­ching TV, wat­ching the fi­nis­hed pro­duct al­most al­ways makes me feel be­ing a mo­de­ra­tor or pre­sen­ter is like a pie­ce of cake. ever­y­thing seems to be quite na­tu­ral on TV, even the most ri­di­cu­lous set.

but be­ing pre­sent on the set and see­ing what has to be ta­ken into ac­count, how many loo­se ends have to be tied tog­e­ther to make it a plea­sant ex­pie­ri­ence for the view­er is kind of awe-striking. it doesn’t feel na­tu­ral tal­king into a ca­me­ra, stan­ding in the midd­le of a room full of peo­p­le you hard­ly know that sta­re at you, ha­ving so­meone tal­king into your ear­pie­ce while you talk and lis­ten or read on an ipad that is strap­ped to your hand.

again, i lik­ed how ros at­kins pre­sen­ted and mo­de­ra­ted the dis­cus­sion. if you ha­ven’t seen it, in a cou­ple of days it will be on you­tube. thats at least what ros pro­mi­sed. and he re­al­ly seems to be a sin­ce­re guy, here it is:

youtube-video laden, info, direktlink

ros at­kins and i met once be­fo­re to film some scraps of a con­ve­ra­ti­on about ger­ma­ny which were used to put tog­e­ther a teaser for the broad­cast. the teaser was send at least once on BBC world news be­fo­re the broad­cast. i got 8 se­conds of spea­king time (see the who­le clip or a still-image) af­ter wai­ting an hour for the team and chat­ting half an hour with ros. which was a plea­su­re and worth the while for 8 se­conds of world-wide fame.

i was sea­ted in one of the front rows, which i found kind of flat­te­ring. sit­ting the­re, ros as­ked me one of the more an­noy­ing ques­ti­ons he al­re­a­dy as­ked me on mon­day. he as­ked if the­re hasn’t pas­sed en­ough time sin­ce world war 2 for ger­ma­ny, so that it could re­turn to a nor­mal role in for­eign po­li­cy. i didn’t say all of this, but i was won­de­ring what a »nor­mal« role would look like. and i also do hope, that even if a very long time pas­ses, that ger­ma­ny won’t re­turn to a for­eign po­li­cy that wants to »pu­nish« peo­p­le or for­eign go­vern­ments. i was ac­tual­ly quite up­set by a re­mark by ger­man zeit news­pa­per jour­na­list ma­ri­am lau, who said that she was »as­ha­med« of the ger­man go­vern­ment, that didn’t sign a sy­ria-re­so­lu­ti­on on the same day as other eu­ro­pean go­vern­ments and that »we« had to pu­nish the sy­ri­an go­vern­ment. i re­al­ly don’t know how »pu­nis­hing« sy­ria with mi­li­ta­ry ac­tion (pro­ba­b­ly mea­ning mas­si­ve airst­rikes) would help an­yo­ne, let alo­ne the sy­ri­an peo­p­le, who would flee the coun­try in lar­ge num­bers. as far as i know (cor­rect me if i’m wrong) the­re ha­ven’t been any airst­rikes that suc­cessful­ly re­mo­ved a bru­tal re­gime in the last cou­ple of cen­tu­ries. and don’t say hi­ro­shi­ma and na­ga­sa­ki, which took a huge count of ci­vi­li­an li­ves and that i wouldn’t dare to call »airst­rikes«.

so ho­we­ver that pu­nish­ment would look like, i have no clue how that would help any­bo­dy, ex­cept for the warm fee­ling that you get if you can say: »look, at least we did so­me­thing and didn’t just sit around.« in ger­ma­ny we like to call that shop­ping-win­dow po­li­tics. so if »nor­mal« for­eign po­li­cy me­ans that, then i’d say, no thank you, i’m not con­vin­ced.


what i re­al­ly lik­ed about the pro­gram­me was the di­ver­si­ty of the au­di­ence. that was a re­al­ly good job by the WHYS team. peo­p­le of co­lor, ger­mans with roots in other count­ries, con­ser­va­ti­ves, li­be­rals, a po­li­ti­ci­an, pro­fes­sors, ex­perts on eco­no­my and me. may be the num­ber of jour­na­lists was a litt­le to high, but at least the po­li­ti­cal cor­ners were ba­lan­ced. may be they shouldn’t have ba­lan­ced it as far as they did and even in­vi­te a jour­na­list from the »bild«-news­pa­per. at least i got a chan­ce to ob­ject to him (didn’t get his name). he tried to make a point that any eco­no­mic go­vern­ment in­ter­ven­ti­on or eco­no­mic de­ve­lo­p­ment sche­me is bad. be­cau­se jour­na­lists from »bild« be­lie­ve (or want to be­lie­ve) that the go­vern­ment is in­ca­pa­ble of do­ing things right. ex­cept, of cour­se, if it’s about pro­tec­ting news­pa­pers from com­pe­ti­ti­on (see »leis­tungs­schutz­recht« (loo­ked it up: an­cil­la­ry co­py­right law) or de­pu­bli­cis­ing con­tent from pu­blic TV) or if it’s about in­tel­li­gence ser­vices. the­se is­sue, says the »bild«-news­pa­per, are hand­led and exce­cu­ted per­fec­ty by the go­vern­ment. i was won­de­ring aloud if they also think that ger­man streets and au­to­bahns would be bet­ter ma­na­ged in pri­va­te hands. so i tried to make my last point and say, that i be­lie­ve that the go­vern­ment should in­vest much more in in­fra­struc­tu­re or at least sti­mu­la­te mas­si­ve de­ve­lo­p­ment of the ger­man in­fra­struc­tu­re. espe­ci­al­ly con­cer­ning the in­ter­net, but also rail­roads and en­er­gy pro­duc­tion.


i re­al­ly lik­ed the dis­cus­sion, espe­ci­al­ly be­cau­se the­re were al­most no po­li­ti­ci­ans pre­sent. i would re­al­ly like ger­man TV to pick up on that kind of dis­cus­sion. nor­mal peo­p­le dis­cus­sing on live TV with a litt­le help of a mo­de­ra­tor. i am dreadful­ly bo­red by ger­man talk­shows, but en­joy­ed »world have your say« a lot. by the way, i was also ama­zed how many ger­mans speak eng­lish in a plea­sant way. and i was ap­pal­led by how i strug­g­led with the lan­guage. if i watch ame­ri­can TV shows i al­most feel like a na­ti­ve spea­k­er. so i had to learn, what a big dif­fe­rence the­re is bet­ween lis­tening to eng­lish and ac­tual­ly tal­king eng­lish. let alo­ne wri­ting.


1) eng­lisch? ich fin­de das aus­nahms­wei­se mal an­ge­mes­sen. und weil ich beim eng­lisch schrei­ben auch mal in ei­nem wör­ter­buch nach­schla­gen kann, fluppt das wor­te-fin­den auch hof­fent­lich et­was bes­ser als eben im fern­se­hen.


[nach­trag 13.09.2013]
das dra­dio über die sen­dung am mitt­woch, auf deutsch: „Der Blick der An­de­ren“ (via @BB­CRo­sAt­kins)

[nach­trag 14.09.2013]
you­tube-vi­deo oben ein­ge­bet­tet.


die­sen mitt­woch, BBC „world have your say“ aus ber­lin

felix schwenzel

mor­gen mit­tag um 13 uhr sen­det der BBC world news ser­vice die sen­dung „world have your say“ aus ber­lin eine dis­kus­si­on über deutsch­land:

With un­der a fort­night to the elec­tion, World Have Your Say is live from the Ger­man His­to­ri­cal Mu­se­um in Ber­lin to find out how Ger­mans see their place in the world in 2013. How does the rest of the pla­net see Ger­ma­ny? Should the world learn to be a bit more Ger­man? In which di­rec­tion will this elec­tion take Ger­ma­ny? And is An­ge­la Mer­kel the best per­son to con­ti­nue to lead it?

es sind ein paar (um die hun­dert) deut­sche ein­ge­la­den, un­ter an­de­rem auch ich. wer dort wann oder wie et­was sa­gen wird weiss ich nicht. ge­streamt wird die sen­dung we­gen ähn­lich blö­der bri­ti­scher me­di­en­ge­set­ze wie in deutsch­land nicht, aber über sa­tel­lit soll­te BBC world news zu emp­fan­gen sein. aus­schnit­te könn­ten ir­gend­wann im whys-you­tube-ka­nal auf­schla­gen, aber viel­leicht auch nicht. aber ich wer­de von dort mit mei­nem te­le­fon tweets und bil­der sen­den.


[nach­trag 11.09.2013]
in ei­nem klei­nen teaser der der­zeit auf BBC world news ver­sen­det wird darf ich auch ei­nen hal­ben satz sa­gen, näm­lich, dass wir deut­schen sehr wahr­schein­lich nicht in den krieg ge­gen ir­gend­wen zie­hen wer­den.

ty­pisch fern­se­hen: 8 se­kun­den fern­se­hen zu pro­du­zie­ren kön­nen auch schnell mal an­dert­halb stun­den pro­duk­ti­ons­zeit kos­ten (war­ten, fil­men und plau­dern). hier ist der gan­ze clip zu se­hen.


der mo­de­ra­tor ros at­kins mein­te bei der pro­be, die auf­zeich­nung wür­de auch auf you­tube ver­öf­fent­licht (und noch ein paar mal neu ver­sen­det).

hier mein ver­an­stal­tungs­be­richt (auf eng­lisch).


frei­heit statt angst de­mo sep­tem­ber 2013

felix schwenzel


heu­te, 13 uhr alex­an­der­platz in ber­lin

felix schwenzel

heu­te um 13 uhr am alex­an­der­platz de­mons­trie­re ich ge­gen die­ses gif:

NSA USA

cur­ry­wurst

felix schwenzel

kürz­lich habe ich ge­sagt: „po­li­tik in deutsch­land re­giert nicht, son­dern ka­pi­tu­liert“. ich muss er­gän­zen: bei po­li­tik in deutsch­land re­giert die cur­ry­wurst, nicht das ko­te­lett.

 
 


tv-du­ell 2013

felix schwenzel

vor ein paar wo­chen habe ich mich zum tv-du­ell zi­schen an­ge­la mer­kel und peer stein­brück ak­kre­di­tiert. weils ging. ich war ein ein biss­chen auf­ge­regt ob ich dann wirk­lich ein­ge­las­sen wer­de, weil es in der ein­la­dungs­mail hiess:

Bit­te brin­gen Sie die­se aus­ge­druck­te Ak­kre­di­tie­rungs­be­stä­ti­gung und die an­ge­ge­be­ne Le­gi­ti­ma­ti­on (Pres­se­aus­weis oder Ak­kre­di­tiv des Ar­beit­ge­bers bzw. auf­trag­ge­ben­den Me­di­ums) mit.

da ich mich mit wir­res.net als auf­trag­ge­ber an­ge­mel­det habe, habe ich mir ent­spre­chend auch eine ak­kre­di­tie­rung aus­ge­stellt:

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,
Fe­lix Schwen­zel be­rich­tet für das On­line Ma­ga­zin „wir­res.net“ von der Bun­des­tags­wahl 2013. Bit­te er­mög­li­chen Sie ihm den Zu­gang zum „TV-Du­ell 2013“ am 1. Sep­tem­ber.
Mit freund­li­chen Grü­ße
Fe­lix Schwen­zel
Chef­re­dak­teur und Her­aus­ge­ber wir­res.net

als back­up hat­te ich aber noch eine ak­kre­di­tie­rung ei­ner „ech­ten“ re­dak­ti­on da­bei. und? die ha­ben we­der auf den per­so­nal­aus­weis, noch auf das „Ak­kre­di­tiv“ ge­guckt. ich habe ein­fach so mein kärt­chen be­kom­men.

drin­nen ein gros­ser fern­seh­stu­dio-ar­ti­ger, be­scheu­rert be­leuch­te­ter raum, in dem ty­pi­sche fern­seh­stim­mung herrscht. wich­tig rum­ste­hen und war­ten. da­bei et­was es­sen und trin­ken, ge­le­gent­lich te­le­fo­nie­ren oder in eine ka­me­ra spre­chen. die ak­ku­s­tik ist al­ler­dings sehr an­ge­nehm, weil über­all stoff rum­hängt und tep­pich aus­liegt.

ne­ben den jour­na­lis­ten lau­fen hier sehr vie­le si­cher­heits­leu­te rum oder leu­te die eben aus­se­hen wie jour­na­lis­ten oder si­cher­heits­leu­te. das kann man ja nicht im­mer so ge­nau un­ter­schei­den. die klei­nen men­schen die hier rum­lau­fen sind po­li­ti­ker. ur­su­la von der ley­en lief eben an mir vor­bei als ich auf ei­nem hö­cker­chen sass und wir konn­ten uns dann ei­nen klei­nen au­gen­blick in die au­gen se­hen. so klein ist die.

fe­lix schwen­zel @di­plix

klaus staeck fo­to­gra­fiert @da­mit­das­klaas #tv­du­ell #re­le­vanz­is­fir­le­fanz pic.twit­ter.com/cqVbBZLM­mO

01.09.2013 18:05  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

pe­ter klöp­pel trägt üb­ri­gens hoch­was­ser­ho­sen. mi­chel fried­man auch. muss also ein trend sein.

ich selbst füh­le mich et­was un­der­dres­sed mit mei­nem röt­li­chen cord­ja­cket und dem schwar­zen t-shirt mit leich­ten salz­rän­dern vom 11 ki­lo­me­ter-marsch nach ad­lers­hof. ja, ich bin vom ost­kreuz ins tv-stu­dio ge­lau­fen. was des­halb be­mer­kens­wert ist, weil die dich­te der NPD-pla­ka­te rich­tig ad­lers­hof stark zu­nimmt und dann am s-bahn­hof ad­lers­hof schlag­ar­tig auf null zu­rück­geht. da­für wa­ren dann plötz­lich über­all po­li­zei­au­tos.


laut ul­rich dep­pen­dorfs te­le­prom­ter steigt die span­nung im pres­se­zen­trum mi­nüt­lich:

bei pro7 herrscht al­ler­dings ziem­li­che ruhe:

span­nend fand ich, dass ro­nald po­falla vor dem du­ell eine cur­ry­wurst be­stell­te und ass.

als es dann los­ging, fand ich dass stein­brück sei­ne er­öff­nung et­was bes­ser aus­wen­dig ge­lernt hat­te, als mer­kel. of­fen­bar nicht nur ich.

aber stein­brück brach­te die aus­wen­dig ge­lern­ten pas­sa­gen nicht nur ei­nen ti­cken glaub­wür­di­ger rü­ber als mer­kel, ich fand be­son­ders auf­fäl­lig, dass er sich nicht wie mer­kel von den zwi­schen­fra­gen aus dem tritt brin­gen liess. stein­brück fass­te die gan­ze ver­an­stal­tung viel mehr als ein ge­spräch auf als mer­kel, bei der man das ge­fühl hat­te, dass sie nur ihre tal­king points run­ter­spu­len woll­te. die­se tal­king points ka­men lei­der zum gros­sen teil nicht nur wie auf­ge­sagt und nicht ab­ge­holt rü­ber, son­dern wa­ren, wie von mer­kel ge­wohnt, lei­der oft auch völ­lig ver­wort­hülst. mich wun­der­te, dass sie nicht ir­gend­wann sag­te, dass sich zu­kunft wie­der loh­nen müs­se und fri­sche luft ge­sund sei. nur ganz sel­ten liess sie sich von den schie­nen he­ben und zu aus­sa­gen brin­gen, die so mög­li­cher­wei­se nicht ge­plant wa­ren: ja das sei schon mög­lich, dass emails die den deut­schen bo­den ver­las­sen mit­ge­le­sen wer­den könn­ten, wo­bei das na­tür­lich auch zu prü­fen sei. und zu dis­ku­tie­ren. und nee, au­to­bahn­maut für PKWs geht gar nicht.

mer­kel merk­te man deut­lich an, dass ihr das du­ell kei­nen spass mach­te. stein­brück schon. ich hat­te das ge­fühl, dass er sich über man­che fra­gen freu­te und meis­tens so­gar über un­ter­bre­chun­gen und nach­fra­gen. ein­mal sag­te er may-britt ill­ner so­gar, dass er ihr ger­ne zu­hö­re — und das war nur halb iro­nisch ge­meint. auch über­ra­schend: stein­brück be­ant­wor­te­te man­che fra­gen mit ei­nem kla­ren ja oder nein. meis­tens schob er dann zwar noch ne er­klä­rung hin­ter­her, aber auch das meis­tens so knapp und auf den punkt, dass mer­kel ir­gend­wann 10 mi­nu­ten vor­sprung bei der re­de­zeit hat­te.

mer­kel ging aber mei­ner mei­nung nach nicht leer aus. stein­brück wirk­te zwar über wei­te stre­cken so viel kom­pe­ten­ter, bes­ser vor­be­rei­tet und tie­fer in der ma­te­rie, dass ich mich dazu hin­reis­sen liess ihn staats­män­nisch zu nen­nen, aber mer­kel schaff­te es ir­gend­wie we­ni­ger aka­de­misch und knuf­fi­ger zu wir­ken. also ein biss­chen wie ein bau­er mit di­cken kar­tof­feln: kann sich zwar nicht so doll aus­drü­cken, ist nicht so irre hel­le, aber hats ir­gend­wie schon drauf, mit den kar­tof­feln.

Ste­fan Nig­ge­mei­er @nig­gi

An­ge­la Mer­kel er­ahnt lang­sam, dass ihr wah­rer Geg­ner in die­sem #tv­du­ell wo­mög­lich nicht Stein­brück, son­dern Raab sein könn­te.

01.09.2013 19:48  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

staats­män­nisch ver­such­te auch pe­ter klöp­pel zu wir­ken. und zwar sehr be­müht. so sehr, dass er min­des­tens ein­mal eine fra­ge ver­dreh­te und stän­dig an sei­nem fül­ler rum­fum­mel­te. auch die et­was zu jo­via­le art von may-britt ill­ner ver­fing bei mir nicht. ich war heu­te abend anne will und ste­fan raab fan­boy. bei­de spra­chen und frag­ten flos­kel­los, bis­sig, di­rekt und ein biss­chen un­ver­schämt, bei­de hak­ten so nach, dass bei­de kan­di­da­ten je­des­mal ein biss­chen baff wa­ren und bis zu 3 zehn­tel-se­kun­den brauch­ten, bis sie sich wie­der ge­fan­gen hat­ten. mer­kel brauch­te bei man­chen zwi­schen­fra­gen 3-4 se­kun­den, bis sie sich wie­der auf ihr flos­kel-gleis ge­ho­ben hat­te. raab brach­te nicht nur fri­sche luft in die mo­de­ra­to­ren-run­de, son­dern in­spi­rier­te of­fen­bar auch anne will zu mehr ag­gres­si­vi­tät. ste­fan raab hät­te ich jetzt ger­ne öf­ter bei sol­chen ver­an­stal­tun­gen da­bei.


nach dem du­ell ass ro­nald po­falla üb­ri­gens wie­der eine cur­ry­wurst. wie vor dem du­ell. und spiel­te an sei­nem han­dy rum. ir­gend­wann rausch­te die kanz­le­rin in ei­nem cor­don von 20 per­so­nen­schüt­zern vor­bei. mer­kel sah po­falla nicht, po­falla mer­kel nicht und ich sah mer­kel zu­erst auch nicht. erst als sie vor­bei war, sah man ihr schön ge­mach­tes haar be­we­gungs­los auf ih­rem kopf ent­lang­lau­fen.

pe­ter alt­mai­er woll­te nach der ver­an­stal­tung ei­gent­lich vor al­lem bier trin­ken, sag­te bei in­ter­view-an­fra­gen aber nicht nein. ich habe bei zwei in­ter­views kurz zu­ge­hört und sei­ne ein­schät­zung war bei­de mal wie vor­her ein­stu­diert und na­tür­lich auch wort­gleich. ich fand ihn aber trotz­dem knuf­fig.

er­staun­lich wie vie­le re­gie­rungs­po­li­ti­ker, mi­nis­ter und CDU ober­che­cker im pres­se­zen­trum wa­ren. von der SPD wa­ren so­weit ich das er­ken­nen konn­te nur an­drea nah­les und hu­ber­tus heil da. der ver­stand sich ganz pri­ma mit klaas he­ufer-um­lauf. klaas he­ufer-um­lauf hat­te üb­ri­gens po­li­ti­ker-schu­he an. po­li­ti­ker-schu­he sind im­mer pi­ko­bel­lo ge­putzt oder brand­neu. seit ich vor 15 jah­ren mal lo­thar späth auf ei­ner bier­bank ge­se­hen habe und da­bei sei­ne per­fekt ge­pfleg­ten schu­he sah, ach­te ich bei po­li­ti­kern im­mer auf die schu­he und bin fas­zi­niert, wie ein­heit­lich per­fekt die schu­he im­mer sind. ich habe bis­her nur ei­nen po­li­ti­ker ge­se­hen, der un­ge­pfleg­te schu­he hat­te: jörg tauss.


mar­kus be­cke­dahl fasst das du­ell wie folgt zu­sam­men: „Acht Mi­nu­ten NSA-Skan­dal im TV-Du­ell“ auch hier bin ich ste­fan raab üb­ri­gens (wahr­schein­lich zu un­recht) dank­bar. just in dem mo­ment wo ich fürch­te­te (und twit­ter­te), dass NSA und netz­po­li­tik gar nicht mehr dran­kom­men, fing raab an ge­nau da­nach zu fra­gen.

co­rin­na emundts hat ein paar blog­ein­rä­ge im ta­ges­schau-blog ver­öf­fent­lich, die die stim­mung im „press­zen­trum“ ganz gut wie­der­ge­ben: “Ja­woll”, sagt Schäub­le und schaut in­ter­es­siert, 1:1 oder 2:1, nur für wen?, “Sekt oder Sel­ters” (Stein­brück), Die Stun­de da­nach.

ro­land nel­les meint auf spie­gel.de, „das war 0:0“, was ich an­ders sehe. könn­te ich stein­brück di­rekt wäh­len und müss­te nicht die ver­kack­te wan­kel­mü­ti­ge SPD wäh­len, er hät­te mich heu­te über­zeugt. wenn jetzt auch noch der un­wahr­schein­li­che fall ein­tre­ten wür­de, dass er sich plötz­lich für bür­ger­rech­te auch im in­ter­net und nicht nur auf der stras­se ein­set­zen wür­de und klar stel­lung ge­gen die vor­rats­da­ten­spei­che­rung oder flug­gast­da­ten­über­mitt­lung und für ein mo­der­nes ur­he­ber­recht be­zie­hen wür­de, könn­te er mich viel­leicht noch über­zeu­gen. aber da­für sind 21 tage wohl zu knapp.

apro­pos kurz und knapp:

Ste­fan Nig­ge­mei­er @nig­gi

An­ge­la Mer­kels Re­gie­rungs­pro­gramm in ei­nem Satz: "Sie ken­nen mich." #tv­du­ell

01.09.2013 21:02  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 


das zdf hat die längs­ten mi­kro­fon­stän­der

mei­ne tweets, bil­der und in­sta­gram­me von ges­tern zum #tv­du­ell re­la­tiv über­sicht­lich in mei­ner re­cla­im-in­stal­la­ti­on.


CDU-kan­di­da­ten die sa­chen hal­ten

felix schwenzel

wenn ich rich­tig ge­zählt habe, sieht man hier 32 CDU-kan­di­da­ten die ei­nen stift in der hand hal­ten, ei­nen der ein ipho­ne in der hand hält, drei die so tun als ob sie ein ipad be­nut­zen und ei­nen der an sei­nem fin­ger riecht.


[quel­le: bil­der.cdu.de, in­spi­ra­ti­on von b. in den kom­men­ta­ren]

[nach­trag 30.08.2013]
be­sim ka­ra­de­niz hat 70 kan­di­da­ten­fo­tos kom­men­tiert.

der ta­ges­spie­gel zu den hin­ter­grün­den die­ser „mo­der­nen“ CDU-fo­tos. dank an speed­racr für den link.


di­rekt­kan­di­da­ten cas­ting

felix schwenzel

heu­te abend habe ich mir im spr­en­gel­haus eine ver­an­stal­tung an­ge­se­hen, in der sechs di­rekt­kan­di­da­tin­nen für den be­zirk mit­te ge­le­gen­heit hat­ten sich ih­ren wäh­le­rin­nen vor­zu­stel­len. an­we­send wa­ren

die drei ers­ten wur­den auch mit ih­rem ti­tel auf­ge­lis­tet, da sie aber auf ih­ren wahl­pla­ka­ten alle drei auf ih­ren ti­tel ver­zich­ten, ver­zich­te ich auch. ins­ge­samt wa­ren in dem re­la­tiv klei­nen ver­an­stal­tungs­raum re­la­tiv vie­le, sehr bunt ge­misch­te leu­te, was ich er­freu­lich fand, an­de­rer­seits fand ich, dass für die grös­se des wahl­be­zirks er­schre­ckend we­nig leu­te in­ter­es­se an ih­ren kan­di­da­ten zeig­ten.

fe­lix schwen­zel @di­plix

schaue mir 6 #btw13 kan­di­da­ten für ber­lin-mit­te an. pic.twit­ter.com/lrk8KPPU­Zy

28.08.2013 18:59  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

phil­ipp lengs­feld

mir fiel auf, dass die kan­di­da­ten in 3D alle sehr viel sym­pa­thi­scher als auf ih­ren pla­ka­ten wirk­ten. mit der aus­nah­me des CDU-kan­di­da­ten phil­ipp lengs­feld, der in echt ge­nau­so stre­ber­mäs­sig wirkt, wie auf sei­nen pla­ka­ten. herr lengs­feld hat al­ler­dings, wie man sei­nem pres­se- und pla­kat­bild ent­neh­men kann, eine be­son­de­re fä­hig­keit, die er für so wich­tig hält, dass er sie in eben­die­sem pres­se­bild zen­tral her­aus­stellt: er kann ei­nen stift auf ein lee­res, un­be­schrie­be­nes, ka­rier­tes heft hal­ten.

phil­ipp lengs­feld be­nutzt ei­nen stift

die ver­an­stal­tung be­gann da­mit, dass je­der kan­di­dat sich und sei­ne zen­tra­len po­li­ti­schen bot­schaf­ten un­ge­fähr 4 mi­nu­ten lang vor­stel­len durf­te. er­staun­li­cher­wei­se klapp­te das mi­nu­ten­ge­nau. hart­mut bade von der FDP fing an. der ers­te ein­druck war sehr sym­pa­thisch. in sei­ner spra­che schwang et­was hes­sisch mit, was ich mag und er sag­te an­fangs sa­chen („da­mit ich in den bun­des­tag kom­me, müss­te die FDP auf un­ge­fähr 40% kom­men“) die da­von zeug­ten, dass er sich selbst nicht so irr­sin­nig wich­tig nimmt, was ich auch mag. als er dann aber ver­such­te zu er­klä­ren, dass die FDP in der bun­des­re­gie­rung ganz tol­le sa­chen ma­che, wech­sel­te sei­ne spra­che ins un­an­ge­nehm scha­blo­nen­haf­te. ich glau­be die­se out-of-body-ex­pe­ri­en­ces, in de­nen po­li­ti­ker ih­ren kör­per ver­las­sen und sich in spre­chen­de par­tei­pro­gram­me wan­deln, sind nicht nur für die zu­hö­rer schwer er­träg­lich, son­dern auch für die po­li­ti­ker selbst.

nicht scha­blo­nen­haft, son­dern in breit­ge­dro­sche­nen phra­sen sprach eva högl (SPD). sie rat­ter­te um die 20 „bür­ger-und-bür­ge­rin­nen“ oder „kan­di­da­ten-und-kan­di­da­tin­nen“-kon­struk­tio­nen pro mi­nu­te raus, flocht zwei­mal pro mi­nu­te ein lo­cke­res „mei­ne da­men und her­ren“ ein und war be­müht, als käme sie frisch vom rhe­to­rik­trai­ning, wirk­lich je­den men­schen mit sei­nem na­men an­zu­spre­chen. das soll­te ein­deu­tig ver­bun­den­heit mit dem wahl­volk, dem kiez, den men­schen si­gna­li­sie­ren, wirk­te auf mich aber un­an­ge­nehm krie­che­risch fra­ter­ni­sie­rend. an­de­rer­seits war sie wirk­lich gut ver­ständ­lich, mo­du­lier­te ihre spra­che mus­ter­gül­tig und wirk­te durch­aus auf­rich­tig und en­ga­giert, als sie über ihre po­li­ti­sche ar­beit und an­sich­ten sprach. für mei­nen ge­schmack al­ler­dings ei­nen ti­cken zu dick auf­ge­tra­gen.

klaus le­de­rer von der lin­ken wirk­te jo­vi­al, ju­gend­lich, of­fen und fast laus­bü­bisch als er vor der ver­an­stal­tung den raum be­trat und sei­ne kon­kur­ren­ten be­grüss­te. wenn er po­li­tisch wird, also über po­li­tik re­det, ver­fliegt die jo­via­li­tät und er ver­wan­delt sich in ei­nen schimp­fen­den rohr­spatz. al­ler­dings ei­ner der durch­aus kom­pe­tent und wohl­in­for­miert wirkt, der sau­ber ar­gu­men­tiert und das gan­ze auch noch an­satz­wei­se prag­ma­tisch und kon­kret (statt dog­ma­tisch und ver­all­ge­mei­nernd). wür­de er et­was we­ni­ger ver­bis­sen und em­pört ar­gu­men­tie­ren, könn­te ich mir so­gar vor­stel­len, ihn rich­tig gut zu fin­den.

her­zens­gut, sym­pa­thisch, auf­ge­regt und echt war the­re­se leh­nen von den pi­ra­ten. ich wür­de kei­nen au­gen­blick an ih­ren gu­ten ab­sich­ten zwei­feln, was ich aber ver­geb­lich such­te war sub­stanz und an­sät­ze von durch­set­zungs­ver­mö­gen oder -wil­len.

(po­li­ti­sche) sub­stanz fehlt lei­der auch phil­ipp lengs­feld. er hat die rhe­to­ri­schen fä­hig­kei­ten von ed­mund stoi­ber und kann sehr schön ges­ti­ku­lie­ren. aber sein haupt­ar­gu­ment, dass man ihn wäh­len sol­le weil die wahl für schwarz-gelb schon so gut wie ent­schie­den sei und er sich dann als an­ge­hö­ri­ger ei­ner re­gie­rungs­frak­ti­on im bun­des­tag ma­xi­mal ef­fek­tiv für sei­nen wahl­kreis, also den wed­ding und mit­te, ein­set­zen kön­ne, war we­nig über­zeu­gend. er be­kun­de­te zwar mehr­fach, dass er furcht­bar ehr­lich sei und im ge­gen­teil zu sei­nen kon­ku­ren­ten sei­nen wäh­lern nicht das blaue vom him­mel ver­spre­chen wür­de, ver­stand aber of­fen­bar nicht, dass zum strei­ten nicht nur das be­haup­ten ge­hört, son­dern das über­zeu­gen.

phil­ipp lengs­feld ver­sucht mit je­dem wort und je­der ges­te ei­nen po­li­ti­ker dar­zu­stel­len und schei­tert da­bei so gran­di­os, dass ich bei­na­he mit­leid be­kam. da er sich aber mehr­fach ver­bal ex­trem un­an­ge­nehm ver­gal­lo­pier­te, konn­te ich das mit dem mit­leid schnell aus­knip­sen. ge­gen die dop­pel­te staats­bür­ger­schaft ar­gu­men­tier­te er mit dem „tot­schlä­ger vom alex­an­der­platz“, der sich dank sei­ner dop­pel­ten staats­bür­ger­schaft dem zu­griff der deut­schen staats­ge­walt mit ei­ner rei­se in die tür­kei ent­zog. das ar­gu­ment war so ab­surd, dass so­gar sein kum­pel von der FDP deut­lich in­ter­ve­nier­te und den bull­shit von legs­feld bull­shit nann­te (mei­ne wor­te). phil­ipp lengs­feld er­klär­te auch sein ge­sell­schafts­bild in dem es zwei ar­ten von men­schen gibt: men­schen wie er, die ar­bei­ten, und harz-4-emp­fän­ger.

öz­can mut­lu von den grü­nen trug ein grü­nes po­lo­hemd mit ro­tem kra­gen. er kam als letz­ter, aber im­mer noch eine mi­nu­te vor dem ver­an­stal­tungs­be­gin. ich bin ja fest ent­schlos­sen den grü­nen die­ses mal nicht mei­ne zweit­stim­me zu ge­ben (aus grün­den), aber öz­can mut­lu be­kommt mit ziem­li­cher si­cher­heit mei­ne erst­stim­me.

öz­can mut­lu war ei­ner der we­ni­gen der kei­ne scha­blo­nen­af­te spra­che nutz­te, son­dern frei schnau­ze re­de­te, teil­wei­se sehr emo­tio­nal aber trotz­dem ziem­lich sach­lich und sehr kon­kret. er schaff­te es nicht nur sei­ne po­si­tio­nen klar und deut­lich (und ohne po­pu­lis­mus) aus­zu­drü­cken, son­dern auch mit we­ni­gen sät­zen phil­ipp lengs­felds ah­nungs­lo­sig­keit und hohl­raum-ar­gu­men­te frei­zu­le­gen. mir ge­fiel auch wie er eva högl ein­mal kurz an­pieks­te, wor­auf­hin de­ren fra­gi­le flos­kel-mas­ke un­ter ei­nem hef­ti­gen sar­kas­mus- und zi­ckig­keits­aus­bruch zer­brach. (högl fand das mil­lio­nen­ge­halt von flug­ha­fen­chef mehr­dorn eine schwei­ne­rei und nicht nach­voll­zieh­bar, wor­auf mut­lu „fak­ten­check“ rief und dar­auf hin­wies, dass dem auf­sichts­rat des ber­li­ner flug­ha­fens bis vor kur­zem zwei SPD män­ner vor­sas­sen.)

mir war öz­can mut­lu sehr sym­pa­tisch, aber ich fin­de auch, dass er am bes­ten zum wahl­kreis passt, zu­min­dest so wie ich den wahl­kreis wahr­neh­me oder wahr­neh­men möch­te: bunt, le­ben­dig und dy­na­misch, aber auch ge­prägt von tie­fen so­zia­len ge­fäl­le, in­te­gra­ti­ons­pro­ble­men und ar­beits­lo­sig­keit. die lö­sun­gen die mut­lu vor­schlug fand ich prag­ma­ti­scher und we­ni­ger ideo­lo­gisch ge­prägt als die von klaus le­de­rer oder den lin­ken. wo­bei klaus le­de­rer per­sön­lich gar nicht so ideo­lo­gisch ge­prägt wirk­te, son­dern eher auf­rich­tig be­sorgt.

bei al­len sechs kan­di­da­ten war ech­te, auf­rich­ti­ge lei­den­schaft und en­ga­ge­ment für po­li­tik zu spü­ren. alle (bis auf lengs­feld) lies­sen durch­schei­nen, dass sie nicht mit al­len ent­schei­dun­gen ih­rer par­tei­en ein­ver­stan­den sind und „per­sön­lich“ teil­wei­se et­was an­de­re mei­nun­gen ver­tre­ten. so konn­ten sich auf eine pu­bli­kums­fra­ge hin ei­gent­lich alle kan­di­da­ten (bis auf lengs­feld) ein be­din­gungs­lo­ses grund­ein­kom­men vor­stel­len — zu­min­dest auf die lan­ge sicht. alle (bis auf lengs­feld) wa­ren ge­gen ein be­waff­ne­tes ein­grei­fen in sy­ri­en und waf­fen­ex­por­te, wo­bei högl und bade sich rhe­to­risch ge­schickt aus der schlin­ge zo­gen und ele­gant re­la­ti­vier­ten. beim ver­such zu re­la­ti­ve­ren stol­per­te phil­ipp lengs­feld ganz böse, als er zum the­ma waf­fen­ex­por­te aus dem CDU-wahl­pro­gramm vor­las:

CDU und CSU ver­fol­gen das Ziel, welt­weit die Ver­brei­tung von kon­ven­tio­nel­len Waf­fen stärker zu kon­trol­lie­ren.

das war der witz des abends und der zeit­punkt an dem ich zum ers­ten mal glaub­te, dass phil­ipp lengs­feld even­tu­ell ein schau­spie­ler, eine art po­li­tik-dar­stel­ler sein könn­te.


ich fand das ganz gross­ar­tig, dass das spr­en­gel­haus die­se ver­an­stal­tung or­ga­ni­sis­ert hat. es ist das ers­te mal, dass ich mir die di­rekt-kan­di­da­ten mei­nes wahl­krei­ses zu ei­ner bun­des­tags­wahl ge­nau­er an­ge­se­hen habe. aus ers­ter hand, di­rekt. ich habe mir zwar schon ge­dacht, dass ich öz­can mut­lu am sym­pa­thischs­ten und un­ter­stüt­zungs­wer­tes­ten fän­de, aber zu se­hen, dass die men­schen die sich hier zur wahl stel­len ihre sa­che ernst neh­men, sich enorm en­ga­gie­ren und auf­rich­tig kämp­fen fand auf eine art sehr be­ru­hi­gend. heu­te abend ist mir der wert der erst­stim­me bei ei­ner bun­des­tags­wahl zum ers­ten mal in mei­nem le­ben rich­tig be­wusst ge­wor­den.


auf spie­gel on­line kann man sei­ne di­rekt­kan­di­da­ten mit hil­fe von ant­wor­ten der kan­di­da­ten auf ab­ge­ord­ne­ten­watch „che­cken“: kan­di­da­ten­check.spie­gel.de

das ding scheint zu funk­tio­nie­ren, denn mir wur­de vom kan­di­da­ten­check öz­can mut­lu wärms­tens ans herz ge­legt: „18 Über­ein­stim­mun­gen bei 24 The­sen“


me­ta­gram

felix schwenzel


sonn­tags­spa­zier­gang

felix schwenzel

schmuck aus pa­ris oder so
ups
kom­mu­ni­zie­ren­de bän­ke
ups
mas­sa­ge

tote hose bei fa­mi­lie bar­bie
wunsch­la­den
ohm­stras­se
not­aus­gang tre­sor
treff­punkt
bau­rui­ne
klei­nes auto — ich glau­be der fah­rer trug kein go­ril­la-kos­tüm

face­book em­bed mit ei­nem sym­bol­bild für al­les

felix schwenzel

in die­sem ar­ti­kel sind zwei face­book-ein­trä­ge ein­ge­bet­tet. aus dem ein­bett­code habe ich den face­book-uni­ver­sal-ja­va­script­code ent­fernt, des­halb wird stan­dard­mäs­sig im feed­rea­der, aber auch auf der web­an­sicht nur der no­script-teil des ein­bett­codes an­ge­zeigt. den kann man üb­ri­gens auch be­lie­big ma­ni­pu­lie­ren und er­wei­tern, also rein­schrei­ben was man will. so­bald der em­bed durch ja­va­script ak­ti­viert ist, ver­schwin­det das selbst hin­zu­ge­füg­te. ent­schei­dend für das em­bedden ist die in ei­nem div ver­steck­te data-href mit dem link zum ent­spre­chen­den face­book-ein­trag.

um die na­ti­ve em­bed-an­sicht zu se­hen, muss das aus­späh- und an­zei­ge-ja­va­script von face­book nach­ge­la­den wer­den. das geht mit ei­nem klick hier oder in­dem der face­book-auf­klap­per am fuss des ar­ti­kels auf­ge­klappt wird (da­mit lädt der face­book-aus­späh-ja­va­script-code für den like-but­ton nach).


Ein­trag von Fe­lix Schwen­zel.


Ein­trag von Mar­kus An­ger­mei­er.

mal ne gute sa­che der cdu:
par­tei­pro­gramm in leich­ter spra­che. das ist bar­rie­re­frei: http://link.to.it/178jKDF
und so ka­pierts hof­fent­lich je­der.
z.B.: 
»
Wir wol­len:
- Mehr Über-Wa­chung. Mit Ka­me­ras.
«
»
Ver­bre­cher im In­ter­net
Man­che Leu­te ma­chen im In­ter­net schlim­me Sa­chen.
Zum Bei­spiel:
- Sie klau­en Bil­der im In­ter­net.
«
hier mehr:
http://www.cdu.de/sites/de­fault/files/me­dia/do­ku­men­te/re­gie­rungs­pro­gramm-in-leich­ter-spra­che-btw13.pdf


in­ter­es­sant ist, dass der ers­te ein­ge­bet­te ein­trag ei­nen share be­inhal­tet von ei­nem post das mit spe­zi­el­len pri­vat­s­hä­ren-ein­stel­lun­gen auf face­book ein­ge­tra­gen wur­de. wenn ich den em­bed mit ei­nem brow­ser auf­ru­fe mit dem ich nicht bei face­book ein­ge­loggt bin, wird der em­bed nicht ge­r­en­dert. wird er ge­r­en­dert, zeigt sich ein ren­de­ring-pro­blem; das ein­ge­bet­te­te bild wird viel zu gross an­ge­zeigt.


wan­dern in ber­lin, teil 2

felix schwenzel

(teil 1 hier)
beim wan­dern sieht man sei­ten der stadt, die man sonst, auf dem fahr­rad, im auto, in der bahn kaum zu se­hen ver­mag. man er­kennt, wenn man durch ber­lin wan­dert, wie un­glaub­lich viel­sei­tig die­se stadt ist — und wie we­nig man von ihr weiss. bei­spiels­wei­se dass der weg durch den tier­gar­ten, vor­bei am schleu­sen­krug, di­rekt am bahn­hof zoo aus­kommt. das ist lo­gisch, steht so in je­der land­kar­te, aber erst wenn man den fuss­weg lan­ge­gan­gen ist, qua­si aus dem wald auf den vor­platz des bahn­hof zoo tritt, ver­steht man den zu­sam­men­hang.

jede stras­se der man folgt än­dert sich alle paar hun­dert me­ter mal ra­di­kal, mal we­ni­ger. die bun­des­alle, die am bahn­hof zoo als joa­chim­s­ta­ler stras­se an­fängt und un­ge­fähr eine kreu­zung nach dem kur­fürs­ten damm zur bun­des­al­lee wird, fängt präch­tig an, strot­zend vor tou­ris­ten­fal­len und wan­delt sich dann lang­sam in eine 70er-jah­re ar­chi­tek­tur­höl­le. in­klu­si­ve ei­ner pas­sen­den ein­rich­tungs­höl­le.

ve­ni­zia­ni­sche ein­rich­tungs­höl­le

hier rei­hen sich be­ton­bur­gen mit woh­nun­gen, ho­tel­zim­mern und ver­wal­tungs­ge­bäu­den an­ein­an­der.

job­cen­ter char­lot­ten­burg wil­mers­dorf

zwi­schen­durch bricht der be­ton auf und es tun sich stras­se auf die aus­se­hen als sei­en sie aus düs­sel­dorf hier­her ge­beamt wor­den. düs­sel­dor­fer chi­que trifft ber­li­ner grös­sen- und 70er-jah­re ef­fi­zi­enz­wahn. ich muss­te dann ir­gend­wann ein biss­chen in die wohn­vier­tel nach wes­ten ab­drif­ten, weil mich die bun­des­al­lee zu sehr frus­trier­te. dort gibt es of­fen­bar eine ha­cker­stras­se.

ha­cker­stras­se

von dort aus lan­de­te ich dann an der hin­ter­sei­te ei­nes rie­si­gen ein­kauf­zen­trums das sich „bou­le­vard ber­lin“ nennt. die ar­chi­tek­tur zeit­ge­nös­sisch, am­bi­tio­niert, aber trotz­dem gi­gan­to­ma­nisch und schreck­lich.

hin­ter­hof des „bou­le­vard ber­lin“
park­haus­ein­fahrt des „bou­le­vard ber­lin“
schild­hor­stras­se mit blick auf den „bou­le­vard ber­lin“ und den „bier­pin­sel“

den turm da an der schild­horn­stras­se kann­te ich noch nicht. er sah aus, als hät­ten sich dort mal woh­nun­gen be­fun­den. in der wi­ki­pe­dia steht, dss der turm le­dig­lich gas­tro­no­misch ge­nutzt wur­de und bier­pin­sel ge­nannt wird. da­von hat­te ich schon öf­ter in der zei­tung ge­le­sen, aber im­mer ge­dacht, der bier­pin­sel wäre der turm an der avus. aber das ist die avus rast­stät­te. der bier­pin­sel steht zur zeit je­den­falls leer und bie­tet platz für graf­fi­ti und tau­ben.

bier­pin­sel

ich war also schon in ste­glitz. in der schloss­stras­se hat­te ich dann end­gül­tig mein düs­sel­dorf déjà-vu. con­fi­se­ri­en, pâ­tis­se­rien, schuh­ge­schäf­te, ein hipps­ter-kauf­haus („na­tur­kauf­haus“), body shops, ja­pa­ner, ita­lie­ner — und ein star­bucks. ich muss­te jetzt nach fast 2½ stun­den marsch doch mal pin­keln. ich ent­schied mich da­ge­gen, €3,50 für heis­se milch mit ei­nem es­pres­so zu be­zah­len und freu­te mich auf den gu­ten, alt­mo­di­schen fil­ter­kaf­fee mit kaf­fee­sah­ne, der mich bei mei­nen ver­wand­ten er­war­te­te. noch 20 mi­nu­ten, 20 mi­nu­ten ste­glitz. das hoch­haus über dem ubahn­hof ra­th­haus ste­glitz sah aus als büs­se es für die bau­sün­den der 70er jah­re und rief laut: „re­no­viert mich!“ nie­mand schien sich für die rufe zu in­ter­es­sie­ren. kurz dar­auf ein denk­mal für den ver­zwei­fel­ten ar­chi­tek­ten.

10 mi­nu­ten vor dem ziel dann noch ein rie­si­ger BMW, mini, rolls roy­ce und fer­ra­ri und so wei­ter händ­ler. für die rolls-roy­ce aus­stel­lung wur­de ex­tra ein klei­nes show­room-ge­bäu­de ge­baut. lei­der ex­trem scheuss­lich. die be­trei­ber fin­den den bau zwar „mo­dern und ele­gant“ und dass mit die­sem „Am­bi­en­te das Image der welt­be­rühm­ten Ma­nu­fak­tur für Lu­xus-Au­to­mo­bi­le“ un­ter­stri­chen wer­de. das kann man, zu­min­dest mit dem blos­sen auge, lei­der nicht er­ken­nen.

rolls-roy­ce show­room („mo­dern und ele­gant“)

die rolls-roy­ce au­tos selbst ha­ben in etwa die rei­fen-grös­se und ka­ros­se­rie-höhe von mo­der­nen SUVs. ich mag die klo­bi­ge und gi­gan­to­ma­ni­sche ge­stal­tung der wa­gen. und ich glau­be SUVs ver­su­chen in ge­nau die­se rei­fen­spur zu tre­ten: er­höh­te sitz­po­si­ti­on, viel ge­bor­gen­heit spen­den­des und ag­gres­si­vi­tät aus­strah­len­des blech um die pas­sa­gie­re, rie­sen­rei­fen und platz und ver­brauch ohne ende. qua­si das ge­naue ge­gen­teil ei­nes klein­wa­gens.

rolls-hy­un­dai

10 mi­nu­ten spä­ter war ich am ziel. mein t-shirt hat­te ein paar salz­rän­der, die aber vom ein­set­zen­den re­gen wie­der mas­kiert wur­den. er­staun­li­cher­wei­se war ich nicht er­schöpft, die bei­ne wa­ren nicht müde, auch ei­nen tag spä­ter hat­te ich kei­nen mus­kel­ka­ter. zu­rück­zu­lau­fen hat­te ich dann aber doch kei­ne lust mehr, ich wäre dann erst ge­gen 22 uhr zu­hau­se ge­we­sen. und man solls ja nicht über­trei­ben.

(teil 1 hier)


wan­dern in ber­lin, teil 1

felix schwenzel

heu­te früh hab ich mir ge­dacht: was herr nil­zen­bur­ger kann, kann ich schon lan­ge. statt al­ler­dings ta­ge­lang durch die ita­lie­ni­sche wa­la­chei zu lau­fen (teil eins, zwei, drei, vier) und da­bei ent­we­der fast zu ver­durs­ten, von wöl­fen an­ge­fal­len zu wer­den und teil­wei­se kein funk­netz emp­fan­gen zu kön­nen, habe ich mir vor­ge­nom­men durch die ber­li­ner wa­la­chei zu lau­fen. qua­si die zi­vi­li­sa­ti­on zu er­kun­den, statt der na­tur. da kam es mir ge­le­gen, dass die frau mei­nes cou­sins (wie nennt man die, schwie­ger-cou­si­ne?) heu­te nach­mit­tag ih­ren ge­burts­tag im ge­gen­über­lie­gen­den teil ber­lins fei­ern woll­te, in ste­glitz. laut goog­le maps dau­ert die 13 ki­lo­me­ter lan­ge stre­cke vom wed­ding nach ste­glitz zu fuss ca. drei stun­den.

peace, ey

also bin ich um 14 uhr nach dem mit­tag­essen (erb­sen­sup­pe mit schäl­erb­sen, die lei­der al den­te wa­ren) los­ge­gan­gen. ohne ruck­sack, ohne wan­der­schu­he, ohne pro­vi­ant und was­ser, nur mit mei­nem mul­ti­funk­ti­ons-te­le­fon und ei­nem la­de­ka­bel. ein­fach im flur tschüss ru­fen, raus aus dem haus und im­mer rich­tung sü­den lau­fen.

gleich nach 700 me­tern das ers­te high­light der wan­der­stre­cke, eine ro­bo­cop-plas­tik für den frie­den im bel­gi­schen vier­tel und die welt. um­ge­ben von ro­sen, bäu­men und bier­trin­kern (nicht im bild).

ups!

kurz da­nach ein ge­stürz­ter baum und je­mand der im ge­hen sprech­ge­sang übt (nicht im bild). das ist et­was was ich im wed­ding jetzt schon öf­ter be­ob­ach­tet habe, jun­ge, stark von männ­lich­keits­ri­tua­len ge­präg­te män­ner, die kopf­hö­rer auf dem kopf ha­ben und da­bei laut mit­sin­gen rhyt­misch spre­chen. oder rei­men. was weiss ich. auf je­den fall fo­to­gra­fie­re ich die nicht — aus furcht da­nach eben­falls wie der um­ge­fal­le­ne baum aus­zu­se­hen.

da­nach ging es vor­bei an der beu­th­hoch­schu­le für tech­nik, der cha­ri­té, auf de­ren ge­län­de, beim deut­schen herz­zen­trum wit­zi­ger­wei­se das axel-sprin­ger-gäs­te­haus liegt und am kraft­werk moa­bit.

bi­ber in ber­lin?

in moa­bit selbst gibt es of­fen­bar bie­ber (oder wie herr k. ver­mu­te­te, kif­fer mit fress­flashs). aus­ser­dem gibt es in moa­bit ge­nau­so­vie­le spiel­hal­len und fri­seu­re wie im wed­ding. ich fühl­te mich fast ein biss­chen wie zu­hau­se. was mich auch wun­der­te; ich hat­te we­der durst noch ap­pe­tit auf eis oder dö­ner, ob­wohl ich schon bei­na­he 4 ki­lo­me­ter ge­lau­fen war.

an der spree bin ich auf ei­nen ufer­weg ab­ge­bo­gen der an­geb­lich bun­des­rat­ufer ge­nannt wird. der weg war schö­ner als der name ver­mu­ten lässt und die ra­sen­stü­cke am was­ser und die sitz­bän­ke wur­den in­ten­siv ge­nutzt. ei­ni­ge ruck­sack­tou­ris­ten oder ob­dach­lo­se schlie­fen dort, el­tern mit kin­dern, ju­gend­li­che ohne el­tern, shi­sha-rau­cher und eine frau die die flö­te zu spie­len schien, in echt aber nur eine ca­lip­po-eis ge­nuss­voll in den mund schob.

tu­can

plötz­lich war ich dann im tier­gar­ten. bis hier­hin ging al­les so schnell. ich hat­te im­mer noch kei­nen durst und nur eine kit­ze­klei­ne lust auf spei­se­eis ent­wi­ckelt. die ver­ging mir aber ein biss­chen am ein­gang zum tier­gar­ten, an dem ein toi­let­ten-con­tai­ner ei­nen in­fer­na­li­schen pis­se-ge­ruch ver­brei­tet. den be­kam ich bis zum schleu­sen­krug nicht aus der nase und da dort auch kein „im­puls­eis“ ver­kauft wird (so nen­nen die pro­fis das of­fen­bar), ging ich wei­ter zum bahn­hof zoo.

am bahn­hof zoo pack­te mich dann die spei­se­eis-gier. ich ging zu mc­do­nalds, aber als ich dort ge­fühl­te 10 mi­nu­ten in ei­ner schlan­ge stand und da­bei kein be­frie­di­gen­des vor­an­kom­men be­ob­ach­ten konn­te, war mein spei­se­eis­im­puls ver­flo­gen und ich ver­liess den of­fen­bar min­der­wer­tig or­ga­ni­sier­ten la­den wie­der und ging wei­ter rich­tung sü­den. am kur­fürs­ten­damm gab zum glück ei­nen wei­te­ren mc­do­nalds-out­let, der zwar auch mit schlan­gen voll­stand, bei dem man aber am au­to­ma­ten be­stel­len konn­te. die ta­blett­be­fül­ler die ihre an­wei­sun­gen von klei­nen mo­ni­to­ren ab­la­sen und of­fen­bar sehr froh wa­ren, nicht mehr mit kun­den re­den zu müs­sen, wa­ren ein mus­ter­bei­spiel der ef­fi­zi­enz. zu­min­dest im ver­gleich zum mc­do­nals am bahn­hof zoo. draus­sen ver­speis­te ich mein am au­to­ma­ten be­stell­tes und von stum­men an­ge­stell­ten ge­zapf­tes soft­eis mit scho­ko­sos­se mit blick auf ei­nen „kip­pen­las­ter“.

kip­pen­las­ter

die hälf­te der stre­cke hat­te ich jetzt hin­ter mir. und ich frag­te mich, was es bes­se­res gebe, als sonn­tags durch die stadt zu wan­dern. vor al­lem fiel mir auf, dass ich an nor­ma­len sams­ta­gen beim ein­kau­fen ähn­li­che stre­cken zu­rück­le­ge, aber lan­ge nicht so weit kom­me. mit ei­nem ziel vor au­gen und ei­nem frisch ge­la­de­nen mul­ti­funk­ti­ons-te­le­fon un­ge­hetzt, ent­spannt durch die stadt zu lau­fen, eis es­sen — ich glau­be ich hat­te mir ge­ra­de mei­ne neue lieb­lings­sport­art aus­ge­dacht.

(teil 2 hier)


die hells­ten köp­fe sa­gen „fick­ge­sicht“ und nicht „hin­ter­fot­zi­ges arsch­loch“

felix schwenzel

nach­dem vor ein paar ta­gen mat­thi­as ma­tus­sek mein­te, dass in den USA al­les bes­ser sei, vor al­lem das fern­se­hen, als in deutsch­land, hat jetzt jan fleisch­hau­er in das glei­che horn ge­stos­sen. ma­tus­sek deu­te­te an, dass er in der dai­ly show be­stimmt nicht be­lei­digt wor­den wäre, weil dort „pro­fis“ und „kön­ner“ ar­bei­te­ten, statt dumpf­ba­cken wie krö­mer:

Ich emp­feh­le drin­gend, sich an­de­re Late-Nights rein­zu­zie­hen, For­ma­te wie die Dai­ly Show mit Jon Ste­wart, die be­son­ders die jun­ge Ziel­grup­pe bin­den - die sind tat­säch­lich un­ter­halt­sam und in­tel­li­gent, ohne „Arsch­loch“ und Puff-Wit­ze.

War­um? Weil hier von Kön­nern und Pro­fis an Poin­ten ge­ar­bei­tet wird und an Re­cher­chen über die Gäs­te, statt auf Mo­men­te des Fremd­schä­mens zu hof­fen. Weil Ge­sprä­che ge­führt wer­den, mal mehr, mal we­ni­ger geist­reich, statt den Mob grö­len zu las­sen.

ge­nau­so wie ma­tus­sek greift jan fleisch­hau­er auf spie­gel on­line die RBB-in­ten­dan­tin dag­mar reim an, dass sie je­man­den wie krö­mer un­ge­straft fern­se­hen ma­chen lässt und stellt jon ste­wart als leuch­ten­des bei­spiel der in­tel­li­gen­ten und pro­fes­sio­nel­len fern­seh­un­ter­hal­tung dar:

In den USA ist die Late-Night-Show eine Gat­tung, die mit Rück­sicht auf die vor­ge­rück­te Stun­de nur die hells­ten Köp­fe be­schäf­tigt. Die trau­ri­ge Wahr­heit ist hier­zu­lan­de, dass je­mand wie die RBB-In­ten­dan­tin Reim Jon Ste­wart für ei­nen 1993 ver­stor­be­nen Schau­spie­ler hält und "Late Night" für eine Er­fin­dung von Hans-Joa­chim Ku­len­kampff.

fuck­face von clown­stick

statt je­man­den „hin­ter­fot­zi­ges arsch­loch“ zu nen­nen, hat jon ste­wart kürz­lich do­nald trump „fick­ge­sicht“ („fuck­face von clown­stick“) ge­nannt. na gut, die „kön­ner“ und „pro­fis“ der dai­ly-show-re­dak­ti­on hat­ten „re­cher­chiert“, dass das do­nald trumps ge­burts­na­me sei. was nicht stimmt, aber irre wit­zig ist. viel wit­zi­ger als puff­wit­ze.

im märz nann­te ste­wart den ame­ri­ka­ni­schen kon­gress, also das ame­ri­ka­ni­sche par­la­ment „ver­fickt in­kom­pe­tent“ („fuck­ing in­com­pe­tent“) und sug­ge­rier­te, dass des­sen an­ge­hö­ri­ge lie­ber rum­wich­sen wür­den als den ame­ri­ka­nern zu hel­fen („We’re the ones black­ing out, while they’re all still jer­king off“).

in ei­nem sehr be­rühmt­ge­wor­de­nen ge­spräch in der mitt­ler­wei­le ab­ge­setz­ten CNN-sen­dung „cross­fi­re“ (wi­ki­pe­dia dazu), nann­te ste­wart ei­nen der mo­de­ra­to­ren „pim­mel“, „arsch“ oder „schlapp­schwanz“, je nach­dem wie man das wort dick über­set­zen möch­te.

lind­sey gra­ham

in ei­ner sen­dung im au­gust des letz­ten jah­res, nann­te er ei­nen idio­ten völ­lig zu recht eben­falls „dick“, und nahm in der ein­lei­tung zu die­ser ge­konn­ten und pro­fes­sio­nel­len poin­te gleich noch ei­nen se­na­tor we­gen sei­nes aus­se­hens aufs korn; er deu­tet an, dass der se­na­tor lind­sey gra­ham, der sich wohl ve­he­ment ge­gen gleich­be­rech­ti­gung für schwu­le und les­ben aus­sprach, wie eine „mit­tel­al­te les­be“ aus­se­he und frag­te sich ob lind­sey nicht ein mäd­chen­na­me sei.

was ich mit die­sen be­spie­len ei­gent­lich nur sa­gen will, was aber auch je­der der die dai­ly show auch nur ein­mal ge­se­hen hat auf an­hieb er­kennt: jon ste­wart und sei­ne „Kön­ner und Pro­fis“ agie­ren ger­ne und ag­gres­siv un­ter der gür­tel­li­nie. ste­warts sen­dung piept stän­dig, weil sein lieb­lings­wort „ver­fickt“ („fuck“, „fuck­ing“, „fu­cker“, „fuck­face“) nicht un­ge­piept über den sen­der ge­hen darf.

jon ste­wart als flä­ti­gen und ge­sit­te­ten ge­gen­pol zu kurt krö­mer dar­zu­stel­len ist lei­der ein aus­weis von völ­li­ger ah­nungs­lo­sig­keit. si­cher­lich ist jon ste­wart furcht­bar schlau, pro­fes­sio­nell und wit­zig und kann gran­di­os in­ter­view füh­ren (hier eine sen­dung in der es vor­nehm­lich um für­ze geht). aber er be­lei­digt men­schen auch furcht­bar ger­ne. meis­tens zu recht, wo­bei das ja auch ne ge­schmacks­fra­ge ist, wer zu recht und wer zu un­recht be­lei­digt wird.

aber apro­pos pro­fes­sio­na­li­tät; die bei­den groß­kop­fer­ten vom spie­gel be­kle­ckern sich bei ih­ren an­grif­fen auf kurt krö­mer und dag­mar reim nicht ge­ra­de mit pro­fes­sio­na­li­tät: der eine geht, ganz der pro­fi, in eine sen­dung die er noch nie ge­se­hen hat und von der er nichts weiss. der an­de­re liest bei sei­nem kol­le­gen, dass jon ste­wart ein klu­ger, pro­fes­sio­nel­ler sau­ber­mann sei und reicht das un­ge­prüft an die spie­gel-on­line-le­ser wei­ter. das wirkt zwar mei­nungs­stark, aber lei­der auch merk­be­freit und pein­lich.


noch­mal jan fleisch­au­er:

Nur wer in der Gre­mi­en­welt der ARD groß­ge­wor­den ist, kann es als Aus­weis von Hu­mor ver­ste­hen, wenn ein Mo­de­ra­tor in sei­ner Sen­dung mög­lichst oft das Wort "Arsch" un­ter­bringt, äl­te­re Frau­en fragt, war­um sie nicht schon tot sind, ih­nen dann ei­nen Plas­tik­ei­mer zwi­schen die Bei­ne hält, um "al­les ab­trop­fen zu las­sen", und sich an­schlie­ßend das Mi­kro als Pe­nis­er­satz vor den Ho­sen­latz klemmt.

ich fands wit­zig, auch ohne in der gre­mi­en­welt der ARD gross­ge­wor­den zu sein. und auch die be­hand­lung von mary roos war nicht nur wit­zig, son­dern trotz der kräf­ti­gen spra­che, durch­aus re­spekt- und sor­gen­voll.

ich fand es frü­her™ auch wit­zig, dass ha­rald schmidt in schmidtein­an­der nicht nur ei­nen „fot­zi­bär“ hat­te, son­dern auch ein­mal nor­bert blüm rudi ca­rell ein­lud der sich ei­nen ei­mer was­ser über den kopf schüt­te­te und dann wie­der die sen­dung ver­liess. oder dass schmidt sich nicht an ab­spra­chen mit sei­nen in­ter­view­part­nern hielt und die in der sen­dung zur weiss­glut trieb. ich fin­de auch craig fer­gu­son irre wit­zig, den man­che — völ­lig zu recht — als klügs­ten show­men­schen im ame­ri­ka­ni­schen fern­se­hen be­zeich­nen. ma­tus­sek und fleisch­hau­er wür­den aber die pro­fes­sio­na­li­tät, wit­zig­keit und klug­heit von craig fer­gu­son nie­mals be­mer­ken, weil sie die sen­dung schon in der stan­dup-sek­ti­on ab­schal­ten wür­den. fer­gu­son kommt dort nie­mals ohne min­des­tens ei­nen pe­nis-, les­ben-sitz­rei­hen-witz oder bil­li­ge se­xu­al­le an­spie­lun­gen und an­mer­kun­gen zu sei­nen an­geb­lich er­reg­ten brust­war­zen aus. craig fer­gu­son kas­pert voll auf kurt-krö­mer-ni­veau her­um, teil­wei­se mi­nu­ten­lang un­ter der gür­tel­li­nie.

dem ni­veau der dis­kus­si­on die ma­tus­sek und fleisch­hau­er hier an­zu­schie­ben ver­su­chen, wäre enorm ge­hol­fen, wenn sie ein­se­hen wür­den, dass es ver­schie­de­ne ar­ten von hu­mor gibt und ge­ben muss. und dass nicht ihr hu­mor — oder ge­nau­er, sei­ne ab­we­sen­heit — das mass der din­ge ist.


ikea kann nach 7 mo­na­ten kei­ne ver­brauchs­tei­le mehr lie­fern

felix schwenzel

kurz­ver­si­on: die ikea ak­tiv­koh­le­fil­ter nyt­tig fil 558 für die aus dem sor­ti­ment ge­nom­me­ne ab­zugs­hau­be luf­tig BF325 kann man mit [ama­zon-wer­be­link] elek­tro­lux fil­tern des typ 303 er­set­zen.


im de­zem­ber ha­ben wir bei ikea eine neue kü­che ge­kauft. ei­gent­lich soll man die ak­tiv­koh­le­fil­ter der kü­chen­ab­zugs­hau­be ja alle 4 mo­na­te aus­tau­schen (im­mer­hin kos­ten die je­weils 15 euro und un­se­re „LUF­TIG BF325“ braucht zwei da­von), aber wir ha­ben ein­fach ge­war­tet bis der fil­ter so voll war, dass nichts mehr durch­ging. nach 7 mo­na­ten war es so­weit.

bei ikea er­fuh­ren wir dann am wo­chen­en­de, dass ikea un­se­re „luf­tig“ ab­zugs­hau­be, so­wie die be­nö­tig­ten ak­tiv­koh­le­fil­ter „NYT­TIG FIL 558“ aus dem sor­ti­ment ge­nom­men hat. in die­sem strang des of­fi­zi­el­len ikea-com­mu­ni­ty-dings lässt eine mit­ar­bei­te­rin ver­lau­ten:

… lei­der gibt es kei­ne Er­satz­fil­ter für die Dunst­ab­zugs­hau­be. Ak­tu­ell gibt es je­doch noch ge­rin­ge Rest­be­stän­de des NYT­TIG Fil­ters in den Ein­rich­tungs­häu­sern Ber­lin-Tem­pel­hof, Chem­nitz und Re­gens­burg.

Lie­be Grü­ße
Dein hej Team

das ist schon er­staun­lich; wie will man bei ikea ei­gent­lich die 5 jah­re ga­ran­tie die auf das ge­rät ge­währt wer­den ein­hal­ten, wenn ein er­satz­teil das alle 4 mo­na­te aus­ge­tauscht wer­den soll, nicht mehr lie­fer­bar ist? ei­gent­lich soll­te man die scheis­se das ge­rät aus­bau­en und bei ikea vor die tür kip­pen den ga­ran­tie­fall an­mel­den. de­fak­to ist das ge­rät so be­reits nach sie­ben mo­na­ten im arsch un­brauch­bar. ka­putt. müll­reif. von lieb­lo­sen gross­ein­kaufs-an­zug­trä­gern weg­ge­spart oder sor­ti­ments-op­ti­miert. an­zugsträ­ger, die sich im mar­ke­ting-mo­dus per du an ei­nen ran­wan­zen, aber an­sons­ten bei ih­rer pro­fit­ma­xi­mie­rung öf­fent­lich auf die kunschaft scheis­sen pfeif­fen.

ikea und die bei­fah­re­rin (und ich) wa­ren mal gute freun­de. un­ser ver­hält­nis ist jetzt aber ernst­haft ge­trübt. sagt die bei­fah­re­rin, die lei­der sehr nach­tra­gend ist.

in aus­tra­li­en wird die alte luf­tig-ab­zugs­hau­be BF325 und ihr nut­ti­ger fil­ter 558 er­staun­li­cher­wei­se noch ver­kauft.


mit et­was such­ma­schi­nen­be­die­nung lässt sich üb­ri­gens ra­zu­sfin­den, dass die LUF­TIG BF325 wohl von elek­tro­lux ge­baut wur­de und sich dort elek­tro­lux koh­le­fil­ter des typ 303 ein­set­zen las­sen. bei ama­zon kann man die dann für prei­se von bis zu €134,00 kau­fen. aber eben auch für [ama­zon-wer­be­link] knapp 14 euro. das ist in etwa der ikea-ori­gi­nal­preis. am sams­tag habe ich zwei stück da­von be­stellt und tat­säch­lich pas­sen die fil­ter pro­blem­los in un­se­re ab­zugs­hau­be.


rss-le­ser­an­zahl steigt oh­ne den goog­le rea­der

felix schwenzel

mo­nat­li­che an­zahl be­su­cher vom au­gust 2011 bis zum juli 2013
mo­nat­li­che an­zahl RSS-le­ser vom no­vem­ber 2012 bis zum juli 2013

das sind laut pi­wik die mo­nat­li­chen be­su­cher­zah­len die­ser web­site bis ende juli 2013 (sie­he auch hier). man sieht dass die mo­nat­li­chen be­su­cher­zah­len um die 28tau­send her­um­schwen­zeln, was eine recht mi­k­ri­ge zahl von knapp 900 web­site­be­su­chern pro tag macht. per RSS liest noch­mal die glei­che an­zahl le­ser mit.

die an­zahl der rss-le­ser (so er­fas­se ich die) hat im juni erst­mal über 30tau­send er­reicht. die ab­schal­tung des goog­le rea­ders hat also kei­nes­falls zu ei­nem rück­gang der RSS-nut­zung ge­führt. zu­min­dest nicht hier.


2013

felix schwenzel

ich pos­te ja nicht so ger­ne na­ti­ve em­bedcodes (we­gen track­ing und so) hier rein, aber ges­tern habe ich aus ego­zen­tri­schen und äs­the­ti­schen grün­den eine aus­nah­me ge­macht und heu­te aus an­de­ren grün­den:

an­sons­ten: be­nutzt blo­cker wie ghos­tery oder ähn­li­ches und geht am 7. sep­tem­ber auf die stras­se.