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heu­te …

felix schwenzel

heu­te …

  • ver­ges­sen kaf­fee zu trin­ken. ein­fach so.
  • auf die alte ver­käu­fer-ma­sche „sie sind mir sym­pa­thisch, des­halb hab ich hier was für sie …“ rein­ge­fal­len und den ver­käu­fer auch noch für kom­pe­tent ge­hal­ten. wahr­schein­lich nicht zu un­recht.
  • be­gna­de­ter en­ter­tai­ner ge­nannt wor­den.
  • ca. 1400 emails be­ar­bei­tet, ge­löscht, be­ant­wor­tet oder für spä­te­re be­ar­bei­tung mar­kiert. 400 sind noch üb­rig und un­ge­le­sen und -be­ar­bei­tet.
  • ein blau ka­rier­tes hemd ge­tra­gen.
  • kei­nen jet­lag ge­habt, son­dern nur den gan­zen tag von ei­ner art weis­sem ne­bel um­wab­bert ge­we­sen.

al­les­fah­rer [mit wer­bung]

felix schwenzel

seit ich mein letz­tes auto wäh­rend mei­nes stu­di­ums in stutt­gart ver­schenkt habe, bin ich froh kein auto zu be­sit­zen. be­vor ich es ver­schenkt habe, bin ich die knapp 2000 me­ter von mei­ner woh­nung zum uni-ge­bäu­de oft mit dem auto ge­fah­ren (weil es ging). das führ­te oft zu stun­den­lan­gen park­platz­su­chen und nicht we­ni­gen straf­zet­teln. nach­dem ich ein­mal un­ge­fähr 34 stun­den an der uni ver­bracht hat­te, konn­te ich mor­gens mein auto nicht mehr dort fin­den, wo ich dach­te es ab­ge­stellt zu ha­ben. da ich mich von der durch­ge­mach­ten nacht im ar­beit­raum nicht mehr für be­son­ders zu­rech­nungs­fä­hig hielt, lief ich nach hau­se und nahm mir vor den park­platz am nächs­ten tag oder abend zu su­chen. als ich das auto auch nach 2 ta­gen nicht fin­den konn­te, war ich mir re­la­tiv si­cher, dass es wohl ge­klaut wur­de. ob­wohl ich das ei­gent­lich gar nicht glau­ben konn­te — wer klaut ei­nen al­ten golf II die­sel?

ich mel­de­te das auto bei der po­li­zei als ge­stoh­len und ein paar tage oder wo­chen spä­ter mel­de­te die sich tat­säch­lich wie­der. das auto wur­de an ei­ner au­to­bahn-rast­stät­te ge­fun­den, voll­ge­tankt und vom müll im in­nen­raum be­freit. auch die an­ten­ne wur­de re­pa­riert. lei­der hat­ten die dep­pen die mir das auto ge­klaut ha­ben den die­sel-golf mit ben­zin voll­ge­tankt. ich liess den tank leer­pum­pen, füll­te die­sel nach und fuhr wie­der nach­hau­se. zu­hau­se wur­de mir klar: in ei­ner stadt brau­che ich kein auto.

seit­dem bin ich dank­ba­rer nut­zer des öf­fent­li­chen nah­ver­kehrs, der bahn und di­ver­ser miet­au­to-an­bie­ter.


seit ich bis vor ein paar jah­ren re­gel­mäs­sig mit der bahn zwi­schen ham­burg und ber­lin pen­del­te und da­für eine bahn­card 100 nutz­te, bin ich auch nut­zer von flinks­ter, dem car-sha­ring dienst der bahn. das ist prak­tisch, wenn wir mal grös­se­re be­sor­gun­gen ma­chen müs­sen oder mit­tel-spon­tan zu ikea müs­sen. lei­der sind ge­ra­de die flinks­ter-au­tos zu ikea-stoss­zei­ten schwer zu be­kom­men, aus­ser­dem sind sie sta­tio­när: man holt sie an zen­tra­len park­plät­zen ab und stellt sie dort auch wie­der ab.

da die bahn, bzw. flinks­ter auch den mul­ti­ci­ty-dienst von ci­tro­ën ver­wal­tet, habe ich seit dem start des diens­tes auch zu­griff zu den mul­ti­ci­ty-au­tos. die kann man in der stadt ver­teilt fin­den und im prin­zip auch über­all ab­stel­len — aus­ser im wed­ding. das ist na­tür­lich doof, wenn man im wed­ding wohnt, aber oft stel­le ich die kis­ten trotz­dem im wed­ding ab und sehe auch, dass sie dort meis­tens nicht lan­ge ste­hen blei­ben, weil sie meist so­fort wie­der weg­ge­lie­hen wer­den.

vor ein paar wo­chen, wir woll­ten mit ei­nem pick­nick­korb zu ei­nem gar­ten­fest am an­de­ren ende der stadt fah­ren, ver­sag­te mei­ne flinks­ter-iden­ti­fi­ka­ti­ons­kar­te. zwei mul­ti­ci­ty-wa­gen lies­sen sich nicht öff­nen. kei­ne ah­nung war­um, mei­ne kar­te war we­der ge­sperrt noch ka­putt, die wa­gen zeig­ten kei­ne fehl­funk­ti­on und er­schie­nen in der app als un­re­ser­viert. je­den­falls hat­te ich die schnau­ze voll da­von, nur mit­glied bei ei­nem die­ser car­sha­ring-an­bie­ter zu sein und be­schloss mich auch bei an­de­ren diens­ten an­zu­mel­den. schliess­lich gibts in ber­lin ja vie­le an­de­re sol­che an­bie­ter, teil­wei­se mit noch be­scheu­er­te­ren na­men als flinks­ter: dri­ve-now, car2go oder ci­tee.

den aus­schlag mich auch noch an­de­res­wo an­zu­mel­den hat dann eine app ge­ge­ben, die noch kein flinks­ter un­ter­stützt, son­dern bis jetzt nur dri­ve-now und car2go: all­ry­der.

als don dah­l­mann auf face­book ver­kün­de­te, jetzt pres­se­spre­cher von all­ry­der zu sein, habe ich mir die app, von der ich vor­her noch nie ge­hört hat­te, run­ter­ge­la­den. (so ein­fach ist das, lie­be start­ups, ein­fach ei­nen blog­ger als pres­se­spre­cher ein­stel­len und schon gibts auf­merk­sam­keit und neu­gier.)

all­ry­der hat den an­spruch eine app zu sein, die alle an­de­ren be­herrscht. ich mag trotz der blö­den wer­be­sprü­che die ein­fach­heit der be­die­nung: man gibt ei­nen start­punkt an (in der re­gel den mo­men­ta­nen stand­ort) und ein ziel an und be­kommt als ant­wort eine über­sicht mit mög­lich­kei­ten zum ziel zu ge­lan­gen (wohl­ge­merkt, nach drei klicks).

in den ers­ten spal­ten ste­hen die öf­fent­li­chen ver­kehrs­mit­tel mit um­stei­ge­mög­lich­kei­ten, fahrt­zeit und fahrt­kos­ten. dass die app die lauf­zeit zum nächs­ten bahn­hof oder zur bus­hal­te­stel­le be­rech­net ist nicht un­ge­wöhn­lich. un­ge­wöhn­lich fand ich aber die über­sicht­li­che dar­stel­lung und idio­ten­si­che­re be­die­nung. ein klick auf den fuss­weg zeigt eine kar­te, me­ta­in­for­ma­tio­nen wie der bahn­steig — falls das nö­tig sein soll­te — wer­den mit­an­ge­zeigt. wei­ter rechts wer­den die kos­ten und die dau­er ei­ner ta­xi­fahrt an­ge­zeigt und falls miet­au­tos in der nähe sind, wird der fuss­weg, die fahrt­zeit, die kos­ten und die (ge­schätz­te) park­zeit für den miet­wa­gen mit­an­ge­zeigt.

was ich gut fin­de ist, dass jede fahr­op­ti­on die wich­tigs­ten me­ta­da­ten und zu­satz­in­fos mit­an­zeigt. ein klick auf die ta­xi­fahrt bie­tet ne­ben der ver­mut­li­chen fahrt­rou­te die ruf­num­mern und te­le­fon­sym­bo­le der wich­tigs­ten ta­xi­zen­tra­len (al­ler­dings kei­nen my­ta­xi-link). ein klick auf eine car­sha­ring-fahr­op­ti­on zeigt ne­ben den wich­ti­gen geo­gra­phi­schen in­for­ma­tio­nen auch ei­nen link in die je­wei­li­ge app des car-sha­ring-an­bie­ters. die kar­te in der all­ry­der-app bie­tet bei den car-sha­ring fahr­op­tio­nen an, die rou­ten­füh­rung mit ei­nem klick an app­les kar­ten pro­gramm oder goog­le maps zu über­ge­ben. das kommt ei­nem, wenn man auf der stras­se steht al­les sehr gut durch­dacht vor.


we­gen der wirk­lich ein­fa­chen be­die­nung hat sich all­ry­der gleich ei­nen platz ganz oben in mei­ner fah­ren-app-lis­te er­obert. da­vor steht al­ler­dings im­mer noch die gran­dio­se, meis­tens auch nur zwei klicks er­for­dern­de, ab­fahrt-app, die aber le­dig­lich die ab­fahrt­zei­ten von bus­sen und bah­nen an­zeigt.

auch wenn bei all­ry­der der­zeit noch flinks­ter, call a bike und mul­ti­ci­ty feh­len, nut­ze ich die app be­reits er­staun­lich oft, vor al­lem da sie sich schnel­ler an­fühlt und ein­fa­cher zu be­die­nen ist, als die na­ti­ven apps der ein­zel­nen an­bie­ter.


weil ich mich ja nach dem er­leb­nis des ver­schlos­sen ge­blie­be­nen mul­ti­ci­ty fahr­zeugs noch bei ei­nem an­de­ren an­bie­ter an­mel­den woll­te, habe ich mich vor ein paar wo­chen erst­mal bei dri­ve-now an­ge­mel­det. die on­line-an­mel­dung ist re­la­tiv ein­fach, reicht aber na­tür­lich nicht aus, weil man on­line sei­nen füh­rer­schein und per­so­nal­aus­weis nicht so ohne wei­te­res vor­zei­gen kann. nach der an­mel­dung und di­ver­sen mails in de­nen man be­stä­ti­gungs­links kli­cken muss, darf man sich dann in ei­ner sixt-fi­lia­le die dri­ve-now-mit­glieds­kar­te ho­len.

was ich bei dri­ve-now im ge­gen­teil zur flinks­ter-flot­te mag: man wird vom auto na­ment­lich be­grüsst und fährt schlüs­sel­los. bei flinks­ter und mul­ti­ci­ty klappt das mit den schlüs­seln im hand­schuh­fach zwar auch pro­blem­los, aber ohne schlüs­sel fühlt sich au­to­fah­ren ein­deu­tig bes­ser an. al­ler­dings muss man bei dri­ve-now vor dem fah­ren noch eine lan­ge lis­te mit fra­gen be­ant­wor­ten. ob das auto sau­ber ist oder be­schä­di­gun­gen auf­weist, ob man sich abends auch im­mer die zäh­ne putzt oder zahn­sei­de be­nutzt und ob man viel­leicht ein paar son­der­an­ge­bo­te oder bo­nus-pa­ke­te von dri­ve-now kau­fen möch­te. so ge­se­hen müss­te dri­ve-now ei­gent­lich dri­ve-la­ter heis­sen, aber das geht schon in ord­nung.

ein ech­tes pro­blem ist er­staun­li­cher­wei­se die on­line-an­bin­dung der au­tos. jede bu­chung und je­des öff­nen und schlies­sen des au­tos wird übers in­ter­net ab­ge­wi­ckelt. aus­ge­rech­net bei mei­ner ers­ten fahrt, nach­dem ich das auto mit­ten in ber­lin park­te, sah sich das auto nicht in der lage sich ins in­ter­net ein­zu­wäh­len und mich vom auto ab­zu­mel­den. ich per­sön­lich ken­ne das ja als o2-kun­de, aber so ein auto das völ­lig ab­hän­gig vom in­ter­net ist und mit­ten in ber­lin nicht rein­kommt, das ist schon trau­rig.

die hot­line und die pres­se­ab­tei­lung von dri­ve-now woll­te mir nicht ver­ra­ten, wer für das löch­ri­ge in­ter­net der BMW-flot­te zu­stän­dig ist. im­mer­hin war das sys­tem so freund­lich, mir nach 3 stun­den eine SMS zu schi­cken, in der ich ge­fragt wur­de, ob das nor­mal sei, dass ich jetzt schon seit drei stun­den mit dem auto rum­kur­ven wür­de. es war mir zwar ge­lun­gen das auto zwei­ein­halb stun­den vor­her da­von zu über­zeu­gen mei­ne ab­mel­dung auch off­line an­zu­neh­men und sich zu ver­schlies­sen, aber die zen­tra­le wuss­te das nicht und liess die stopp­uhr wei­ter­lau­fen.

im­mer­hin habe ich seit der ers­ten fahrt kei­ne pro­ble­me mehr mit den BMW leih­au­tos ge­habt, im ge­gen­teil. es zeigt sich aber, dass es nichts scha­det, bei mehr als ei­nem an­bie­ter eine kun­den­kar­te zu ha­ben, zu­mal die ver­füg­bar­keit der au­tos in ber­lin auch nicht to­tal op­ti­mal ist. mal ist mei­len­weit kein BMW zu be­kom­men, mal kein mul­ti­ci­ty-ci­tro­ën. dem­nächst mel­de ich mich auch noch bei car2go an, zu­mal die smarts eher lü­cken zum par­ken fin­den.


die prei­se von dri­ve-now, mul­ti­ci­ty und car2go sind üb­ri­gens nicht be­son­ders güns­tig. für eine hal­be stun­de fahrt­zeit zahlt man 8 bis 9 euro. für län­ge­re miet­zei­ten ist ein flinks­ter meis­tens um ei­ni­ges güns­ti­ger. für grös­se­re au­tos ist dann wie­der­um rob­ben und wient­jes das güns­tigs­te. aber für kur­ze stre­cken oder wenn man kei­ne lust hat 20 oder 30 mi­nu­ten auf den nächs­ten ver­spä­te­ten bus zu war­ten, sind die kurz­miet­din­ger schon sehr prak­tisch.


alle links zu dri­ve-now (zum bei­spiel die­ser link) sind af­fi­lia­te-, also wer­be­links, die mir mög­li­cher­wei­se prä­mi­en oder pe­ku­niä­re vor­tei­le ver­schaf­fen, den men­schen die sich über mei­ne wer­be­links an­mel­den aber kei­ne nach­tei­le ent­ste­hen las­sen. wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, ist die an­mel­dung bei dri­ve-now über mei­nen wer­be­link so­gar ein biss­chen güns­ti­ger als bei ei­ner re­gu­lä­ren an­mel­dung (€19 statt €29 an­mel­de­ge­bühr). mit kei­ner an­de­ren der hier er­wähn­ten fir­men bin ich ge­schäft­lich ver­bun­den. vor al­lem scheint, aus­ser dri­ve-now, kein an­de­rer car­sha­ring-an­bie­ter ein af­fi­lia­te-wer­be­pro­gramm auf­ge­legt zu ha­ben. ich ken­ne zwar den pres­se­spre­cher von all­ry­der, don dah­l­mann, seit ewig­kei­ten, habe aber seit­dem er pres­se­spre­cher bei all­ry­der ist, nicht mehr mit ihm ge­spro­chen (lei­der).


ofen­ge­mü­se mit ka­pern­vin­ai­gret­te nach ot­to­lenghi

felix schwenzel

am sonn­tag ofen­ge­mü­se mit ka­pern­vin­ai­gret­te nach die­ser vor­la­ge ge­macht.

2 möh­ren, 6 klei­ne kar­tof­feln, 1 rote pa­pri­ka, 3 klei­ne zwie­beln hab ich ge­ach­telt oder ein­fach so klein­ge­schnit­ten und mit ros­ma­rin, oli­ven­öl und ein biss­chen thy­mi­an für 40 mi­nu­ten in den ziem­lich heis­sen ofen ge­stellt (und ein­mal um­ge­rührt). die­se men­ge reicht für zwei per­so­nen.

die ka­pern­vin­ai­gret­te hab ich aus ei­nem hal­ben glas klein­hack­ter ka­pern, un­ge­fähr 50 gramm zi­tro­nen­saft, 2 ess­löf­feln senf, 2 ess­löf­feln ho­nig und 50 gramm oli­ven­öl ge­macht. salz und pfef­fer habe ich aus gan­zen pfef­fer­kör­nern und 6 fin­ger­spit­zen na­tri­um­chlo­rid fein­ge­mör­sert.

zum ser­vie­ren hab ich ein paar ge­vier­tel­te kirsch­to­ma­ten und gan­ze ka­pern auf dem ge­mü­se ver­teilt.

sieht nicht irre le­cker aus, war aber sehr, sehr schmack­haft und wie fast al­les von ot­to­lenghi, sehr be­frie­di­gend.


gol­ga­tha-gna­den- und jo­han­nes-evan­ge­list-fried­hof

felix schwenzel

auf mei­nem sonn­tags-spa­zier­gang habe ich heu­te end­lich die letz­te ru­he­stät­te der to­ten ge­fun­den. hier ist das also.

auf dem ge­län­de steht auch eine ka­pel­le, der ro­man­ti­sche name lau­tet ka­pel­le 1.

ei­nen der to­ten, die hier ihre letz­te ruhe hier ge­nies­sen, kann man an vor der ka­pel­le 1 be­trach­ten.

und man kann auch er­ken­nen, wo man en­det, wenn man zu­viel gras raucht.


sa­fa­ri push no­ti­fi­ca­ti­ons

felix schwenzel

seit ei­ner wei­le kann os x die­ses be­nach­rich­ti­gungs-ge­döns, mit dem man sich über neue emails in­for­mie­ren las­sen kann, an ter­mi­ne er­in­nern las­sen kann und wenns sein muss auch über den bat­te­rie­stand des lap­tops. web­sei­ten kön­nen sa­fa­ri jetzt auch be­scheid sa­gen, wenn es et­was neu­es gibt oder die web­sei­te ger­ne mal hal­lo sa­gen möch­te. das geht na­tür­lich erst nach ei­ner ein­wil­li­gung (opt-in). so sähe der ein­wil­li­gungs­dia­log auf wir­res.net aus:

das gute an die­sen be­nach­rich­ti­gun­gen: sie funk­tio­nie­ren auch, wenn sa­fa­ri nicht läuft, die be­nach­rich­ti­gun­gen sind in der be­triebs­sys­tem-ei­ge­nen mit­tei­lungs­zen­tra­le ver­an­kert und las­sen sich ein­fach ak­ti­vie­ren und de­ak­ti­vie­ren. das we­ni­ger gute ist, dass sie eben nur in sa­fa­ri funk­tio­nie­ren und so­wohl schnell ner­ven, als auch leicht über­seh­bar sind.

ich habe das jetzt mal test­wei­se mit hil­fe von roost ein­ge­rich­tet. roost küm­mert sich nach ei­ner an­mel­dung um die spei­che­rung der be­nach­rich­ti­gungs-in­ter­es­sen­ten, um kom­mu­ni­ka­ti­on mit ap­ple und bie­tet eine ganz gute da­ten­schnitt­stel­le (API) an. der ver­sand von ein paar tau­send be­nach­rich­ti­gun­gen ist kos­ten­los, die ein­zi­ge ge­gen­leis­tung des web­site-be­trei­bers ist der ein­bau ei­nes tra­ckers ei­nes ja­va­script­schnip­sels von roost.

ich habe die ein­bin­dung so ge­macht, dass der roost-ja­va­script­code erst ge­la­den wird, wenn ein (os x) sa­fa­ri-be­nut­zer auf die­ses ban­ner klickt (das nicht sa­fa­ri-nut­zer gar nicht erst se­hen):

kann sein dass es nach ei­nem klick kurz dau­ert, bis die ein­wil­li­gung ab­ge­fragt wird.

wie ge­sagt, das funk­tio­niert nur mit sa­fa­ri auf os x. die be­nach­rich­ti­gun­gen die ich, bzw. roost, bzw. ap­ple ver­schickt sind die über­schrift und der link zu neu ver­öf­fent­lich­ten ar­ti­keln auf wir­res.net.


links die man nicht un­be­dingt kli­cken muss vom 06.07.2014

felix schwenzel

  ap­ple.com: Be­die­nungs­hil­fen - iOS - Voice­Over   #

vor ein paar ta­gen in der ubahn saß mir eine frau ge­gen­über, die auf dem bild­schirm ih­res of­fen­bar aus­ge­schal­te­ten ipho­nes her­um­wisch­te und tipp­te. hin und wie­der leg­te sie dich das te­le­fon in den schoss und tipp­te et­was auf ei­ner klei­nen funk­tas­ta­tur. von den an­ge­schlos­se­nen kopf­hö­rern hat­te sie nur ei­nen ins ohr ge­steckt.

we­gen ih­res blin­den­stocks wuss­te ich na­tür­lich so­fort, das die frau blind war, aber die nut­zung ei­nes ipho­nes ohne be­leuch­tung, ohne sicht­ba­ren bild­schirm fand ich enorm fas­zi­nie­rend.

das spart be­stimmt irre viel bat­te­rie, wenn man ohne bild­schirm­be­leuch­tung un­ter­wegs ist. an­de­rer­seits (ich hab das voice-over-fea­ture spä­ter mal aus­pro­biert) quatscht das te­le­fon dann die gan­ze zeit. das kos­tet ja mög­li­cher­wei­se auch akku.

das voice-over-fea­ture ist je­den­falls ziem­lich fas­zi­nie­rend: wenns ak­ti­viert ist, füh­ren be­rüh­run­gen von bild­schim­be­rei­chen dazu, dass sie vor­ge­le­sen oder be­schrie­ben wer­den. dop­pel-tap­pen, wählt den be­reich oder schal­ter dann aus, scrol­len kann man dann mit meh­re­ren fin­gern.

  bim­mer­to­day.de: ir­gend­ein­bild.jpg   #

vor ein paar ta­gen hab ix ver­se­hent­lich ein auto für ei­nen mer­ce­des ge­hal­ten, ob­wohl es ein BMW war.

  twit­ter.com/_cy­pher­punks_: no com­ment   #

chris­ten die auf fo­tos mit ner bi­bel und ner knar­re po­sie­ren, nen­nen ihre knar­ren be­stimmt „an­de­re wan­ge“.

  aer­ar.de: Wir müs­sen was gen­dern   #

ein ma­ga­zin, des­sen ak­tu­el­ler ti­tel „was wäre wenn wir die welt neu den­ken?“ lau­tet, wird von vie­len le­se­rin­nen da­für kri­ti­siert, dass es nicht wei­ter denkt als bis zum ers­ten bes­ten ge­sprächs­part­ner. was liegt da nä­her, als an­ge­sichts die­ser zu 90 pro­zent sach­lich vor­ge­tra­ge­ner kri­tik „un­be­ha­gen“ zu spü­ren, weil die­se auf­for­de­rung zum „um­den­ken“ wie „um­er­zie­hen“ an­kom­men könn­te?

und wäre es wirk­lich bes­ser ein ma­ga­zin, an dem man ei­nen be­stimm­ten aspekt zu kri­ti­sie­ren hat, nicht mehr zu kau­fen, als öf­fent­lich kri­tik dar­an zu üben, in der hoff­nung dass es bes­ser wird? in mei­ner welt kann man eine sup­pe noch als ver­sal­zen kri­ti­sie­ren, ohne ein über­le­ge­nes re­zept vor­zu­le­gen oder eine koch­müt­ze zu tra­gen.

  rbb-on­line.de: Schin­kel­platz wird mit Lu­xus­woh­nun­gen be­baut   #

  zeit.de: Max Schrems: Da­ten­schutz-Ak­ti­vist will Ir­lands obers­ter Da­ten­schüt­zer wer­den   #

wit­zig: max schrems will sich als chef der iri­schen da­ten­schutz­be­hör­de be­wer­ben. oder auch nicht.

(aus den re­fer­rern ge­fischt, weil pa­trick beuth mei­ne re­zen­si­on von schrems buch im zeit-ar­ti­kel ver­linkt hat.)


„Sie kön­nen gern 50 in­tel­li­gen­te Frau­en vor­schla­gen“ — frank dah­l­mann

felix schwenzel

ju­lia mnsk hat auf face­book die brand­eins ge­fragt, war­um in den letz­ten hef­ten so we­ni­ge frau­en vor­kom­men.

Noch den Ti­tel­mann im Kopf be­mer­ke ich al­ler­dings dann, dass mich noch wei­te­re Her­ren an­starr­ten. In mei­ner Woh­nung an­ge­kom­men, sah ich noch mehr. Und noch mehr. Und noch mehr. Und frag­te mich, was ei­gent­lich mit den Da­men pas­siert ist. Bis auf Ga­brie­le Fi­scher fand ich ge­nau drei Por­traits (und na­tür­lich die Dame im kur­zen Schwar­zen hin­ten drauf). Mei­ne wei­te­re Re­cher­che trieb mich durch äl­te­re Aus­ga­ben, wo die Quo­te noch schlech­ter aus­sah. Im letz­ten Heft, bei­spiels­wei­se, gab es bis auf die Wer­be­dar­stel­lun­gen kei­ne ein­zi­ge Frau.

die ant­wort der brand­eins hat auf face­book der on­line re­dak­teur frank dah­l­mann über­nom­men:

Lie­be Frau Mnsk, wir sind kein Quo­ten­ma­ga­zin, wir su­chen nicht nach Män­nern oder Frau­en, wir su­chen nach dem in­ter­es­san­tes­ten Ge­sprächs­part­ner. Nur dar­auf kommt es an. Wenn wir also vie­le Män­ner im Ma­ga­zin ha­ben, dann ist das ein Spie­gel­bild un­se­rer Ge­sell­schaft. Nun aber krampf­haft Frau­en ins Heft zu he­ben, er­scheint mir nicht die rich­ti­ge Lö­sung. Schö­ne Grü­ße, Frank Dah­l­mann

die an­ge­mes­sens­te ant­wort dar­auf dürf­te die von anna luz de león sein:

Um HIM­MELS WIL­LEN. Gute Bes­se­rung @brand­eins.

— Anna Luz de León (@ber­lin­mit­te­mom) 4. Juli 2014

was mich aber beim ers­ten le­sen von frank dah­l­manns ant­wort wun­der­te, ist der grös­sen­wahn­sin­ni­ge an­spruch, den frank dah­l­mann in sei­ne ant­wort rein for­mu­liert hat: die brand­eins zei­ge in ih­rem heft ein spie­gel­bild der ge­sell­schaft.

wer sol­che sa­chen be­haup­tet, hat es sich ent­we­der in sei­ner fil­ter­bla­se so ge­müt­lich ge­macht, dass er zu müde ge­wor­den ist auf­zu­ste­hen um auch nur ein biss­chen über sei­ne tel­ler­rän­der zu bli­cken oder er hat es mit ernst­haf­ten wahr­neh­mungs­stö­run­gen zu tun. die vor­stel­lung, die man sich in ei­ner re­dak­ti­on von der welt macht, mit dem spie­gel­bild der ge­sell­schaft zu ver­wech­seln, lässt aber viel­leicht auch auf ein eli­tä­res selbst­bild schlies­sen: welt ist, was wir bei der brand­eins wahr­neh­men.

die­sen ein­druck ver­stärk­te frank dah­l­mann dann in ei­nem spä­te­ren kom­men­tar:

Lie­be Alle, of­fen­bar rich­tet sich die Ver­är­ge­rung ge­gen die Be­grif­fe "Quo­te" und "Spie­gel der Ge­sell­schaft". Das war si­cher un­glück­lich for­mu­liert und wenn ich da­mit je­man­den ver­letzt habe, dann bit­te ich gern um Ent­schul­di­gung. Aber die Her­an­ge­hens­wei­se an ein The­ma ist nun mal so.
Wir sa­gen in den The­men­kon­fe­ren­zen nie: Lass uns mal eine Ge­schich­te über Per­son x ma­chen. Wel­ches The­ma könn­ten wir dazu brin­gen?
Son­dern: Lass uns über die­ses The­ma schrei­ben. Wel­che Per­son könn­te dazu die bes­ten Aus­sa­gen tref­fen?

auch hier legt frank dah­l­mann nahe, dass die ant­wort der re­dak­ti­ons­kon­fe­renz auf die fra­ge „Wel­che Per­son könn­te dazu die bes­ten Aus­sa­gen tref­fen?“ die rea­li­tät ab­bil­det. wenn der re­dak­ti­on, dem au­tor oder den ge­sprächs­part­nern der re­dak­teu­re kei­ne frau­en ein­fal­len, dann gibt es sie auch nicht.

wäre frank dah­l­mann ein DJ, wür­de er mög­li­cher­wei­se auch nicht ver­ste­hen, war­um sich leu­te dar­über be­schwe­ren, dass er im­mer nur coun­try-mu­sik spie­len wür­de:

Wir spie­len jede Mu­sik die wir in­ter­es­sant fin­den. Nur dar­auf kommt es an. Dass wir nur Coun­try­mu­sik spie­len ist ein Spie­gel­bild der Mu­sik­sze­ne. Jetzt auch noch krampf­haft Wes­tern­mu­sik ab­zu­spie­len, er­scheint mir nicht die rich­ti­ge Lö­sung zu sein.


das trau­ri­ge an der hal­tung, die frank dah­l­mann in die­sem face­book-strang zu ver­tei­di­gen ver­sucht, ist ne­ben der merk­be­freit­heit, (mal wie­der) die jour­na­lis­ti­sche hal­tung: näm­lich kei­ne (so is­ses halt). oder ge­nau­er eine re­si­gnier­te (uns fiel nix ein) oder eine we­nig neu­gie­ri­ge (den jan­sen ha­ben wir doch schon so oft ge­habt, wer weiss ob die leh­mann über­haupt was taugt?).

es kann na­tür­lich auch sein, dass frank dah­l­mann das ei­ge­ne heft nicht ge­le­sen oder ver­stan­den hat. im ak­tu­el­len heft geht es näm­lich um „neu-den­ken“ und „al­ter­na­ti­ven“. ga­brie­le fi­scher ruft in ih­rem edi­to­ri­al zum zwei­fel am alt­her­ge­brach­ten auf:

Wer zwei­felt, muss su­chen, strei­ten, neu den­ken, Kom­pro­mis­se schlie­ßen, schei­tern, wie­der neu den­ken.

wolf lot­ter be­klagt „fun­da­men­ta­lis­mus“:

[Die] Rea­li­tät zeigt uns, dass Wirt­schaft, Ge­sell­schaft und Or­ga­ni­sa­ti­on umso bes­ser funk­tio­nie­ren, je mehr sie sich auf Kom­ple­xi­tät, Viel­falt und da­mit auf Al­ter­na­ti­ven ein­las­sen. Wer et­was an­de­res wis­sen will, als er schon kennt, ist in der Wis­sens­ge­sell­schaft schlicht im Vor­teil.

ich weiss nicht ob der jour­na­list frank dah­l­mann nur nicht glück­lich for­mu­lie­ren kann, oder ob es wirk­lich sei­ner hal­tung ent­spricht, wenn er auf freund­li­che kri­tik und den hin­weis auf man­geln­de viel­falt ant­wor­tet: viel­falt in­ter­es­siert uns nicht. un­se­re the­men­kon­fe­ren­zen lie­fern das op­ti­ma­le er­geb­nis, wir su­chen nicht viel­falt, son­dern qua­li­tät. wir sind uns sehr si­cher, dass un­se­re qua­li­täts­mass­stä­be op­ti­mal und aus­ge­wo­gen sind, vie­len dank für ihre an­re­gung frau mnsk, aber ihre idee ist quatsch. schö­ne grüs­se, du­dilum.


viel­leicht ist es auch zeit da­für, dass die brand­eins mal wie­der schei­tert. sich ra­di­kal neu denkt, neu er­fin­det. von be­quem­lich­keit, selbst­ver­liebt­heit und ar­ro­ganz be­freit. und wie­der mehr fra­gen stellt, als ant­wor­ten zu ge­ben und an­de­re am er­fah­rungs­schatz ih­rer re­dak­teu­re teil­ha­ben zu las­sen.


die brand­eins ist nach wie vor ein tol­les ma­ga­zin. aber ich lese kaum ei­nen ar­ti­kel, an des­sen ende ich mich nicht fra­ge: und? fehlt hier nicht noch was? wars das? tie­fer gehts nicht? zum bei­spiel die pim­mel­pa­ra­de das streit­ge­spräch zwi­schen ste­phan nol­ler und ni­co­las cla­sen, mo­de­riert von tho­mas ram­ge. vier sei­ten lang über on­line­wer­bung strei­ten — und kein ein­zi­ges mal fällt das wort ad-blo­cker? ernst­haft?


wei­te­re kom­men­ta­re aus dem ge­nann­ten face­book strang.

jean­nette gus­ko:

Für jed­we­des The­ma nur Män­ner als Ge­sprächs­part­ner zu fin­den ist nicht Spie­gel­bild der Ge­sell­schaft, son­dern Spie­gel­bild Ih­rer Re­dak­ti­on. Die Idee, dass Sie da­mit mit den „Bes­ten" spre­chen, ist ver­zerrt, denn Sie fol­gen längst ei­ner Quo­te, ei­ner Män­ner­quo­te näm­lich.

béa bes­te:

Und ich dach­te bis­lang, brand eins wür­de nicht die Ge­sell­schaft spie­geln, son­dern ihr ver­hel­fen, nach vor­ne zu den­ken. Gut, dass Frank Dah­l­mann die Po­si­tio­nie­rung auf den Punkt bringt. Eine Il­lu­si­on we­ni­ger in der Me­di­en­sze­ne.

ben­ja­min beck­mann:

Wenn der An­teil der Ar­ti­kel über/mit Be­tei­li­gung von Frau­en sich im All­ge­mei­nen also bei rund ei­nem Drit­tel be­we­gen wür­de (ger­ne auch mehr, na­tür­lich), könn­te man der Brand eins wohl kei­nen gro­ßen Vor­wurf ma­chen. Ge­ra­de mit ei­ner weib­li­chen Chef­re­dak­teu­rin ist es aber schon sehr ver­wun­der­lich, war­um im ak­tu­el­len Heft wirk­lich kaum von Frau­en die Rede ist (in nur 5 Ar­ti­keln von 24 län­ge­ren wird über­wie­gend von Frau­en be­rich­tet, in 14 stark über­wie­gend von Män­nern). Klar, Bran­chen wie Schiff­bau oder Fi­sche­rei ist es schon mit grö­ße­rem Auf­wand ver­bun­den, Frau­en zu fin­den. Aber dass der Brand-eins-Re­dak­ti­on auch für die The­men Bür­ger­li­cher Wi­der­stand ("Nah­ver­kehr"), De­mo­kra­tie ("De­mo­kra­tie sel­ber ma­chen") oder Gema ("Da ist Mu­sik drin") kei­ne ein­zi­ge Frau ein­ge­fal­len ist, ist schon selt­sam bis scha­de. Sieht halt dann lei­der echt igno­rant bis ge­wollt aus.


I was wrong, I'm sor­ry. > If I was wrong, I'm sor­ry. > If I of­fen­ded you, I'm sor­ry. > I'm sor­ry you feel of­fen­ded. > Fuck you.

— Teju Cole (@te­ju­co­le) 28. Juni 2014


ers­ter, ers­ter

felix schwenzel

ron­ni grob:

An­geb­lich wird in Ham­burg-Al­to­na die welt­weit ers­te In­nen­stadt-Fi­lia­le von Ikea er­öff­net:

klaus bar­den­ha­gen:

Äh… nö. Zu­min­dest hier in Tai­peh gibt es das schon lan­ge.

ich so:
in stutt­gart habe ich be­reits vor 16 oder 17 jah­ren in ei­ner in­nen­stadt­fi­lia­le von ikea ein­ge­kauft. die fi­lia­le war zwi­schen der uni und dem haupt­bahn­hof, was ich da­mals enorm prak­tisch fand. ich konn­te so­zu­sa­gen auf dem weg nach­hau­se tee­lich­ter kau­fen. paul kat­zen­ber­ger war dort auch vor 15 jah­ren.

laut goog­le schrei­ben also reu­ters, dpa, die welt, sat1, das han­dels­blatt, aber wit­zi­ger­wei­se auch ikea selbst quatsch:

Wachs­tum und In­no­va­ti­ons­kraft
Mit der Er­öff­nung des Ein­rich­tungs­hau­ses in Eching bei Mün­chen hat IKEA 1974 den deut­schen Markt be­tre­ten. Mitt­ler­wei­le gibt es 46 IKEA Ein­rich­tungs­häu­ser in Deutsch­land. Heu­te ist IKEA Markt­füh­rer im Mö­bel­han­del, Trend­set­ter und gleich­zei­tig In­no­va­ti­ons­trei­ber.
Im Som­mer 2014 wird in Ham­burg-Al­to­na das ers­te in­ner­städ­ti­sche IKEA Ein­rich­tungs­haus er­öff­net.


von oben nach un­ten bau­en, leer­stand und ne sied­lung

felix schwenzel

am gen­dar­men­markt konn­te man vor ein paar ta­gen be­ob­ach­ten, wie prak­tisch krä­ne sind. dank mo­der­ner tech­nik, kann man heut­zu­ta­ge von oben nach un­ten bau­en.

in tem­pel­hof, rich­tung neu­kölln, bin ich aus­ver­se­hen in die mo­no­pol-sied­lung ge­lau­fen. die wur­de 1922/23 vom ar­chi­tek­ten wolf­gang bin­der ge­baut und zau­bert ein biss­chen klein­stadt nach ber­lin. er­in­ner­te mich ein biss­chen an die ei­sen­bah­ner­sied­lung in der mei­ne oma frü­her wohn­te. dort konn­te ich als kind noch aus dem fens­ter alte dampf­lo­ko­mo­ti­ven in be­trieb se­hen. dar­an, dass ich als kind noch dampf­lo­ko­mo­ti­ven in be­trieb ge­se­hen habe, kann man ent­we­der se­hen wie alt ich bin oder wie lan­ge die russ­schleu­dern nach dem krieg noch in be­trieb wa­ren.

die sied­lung steht un­ter denk­mal­schutz, der aber of­fen­bar nicht ak­tiv wahr­ge­nom­men wird. die häu­ser sind nicht im bes­ten schuss, eben­so sind die plät­ze der sied­lung sehr zu­ge­wu­chert. ei­gent­lich su­per.

um die col­ditz­brü­cke ist ein rie­si­ges ge­wer­be­ge­biet, in dem man sich in an­spre­chen­der um­ge­bung das auto po­lie­ren las­sen kann oder sich rie­si­ge ver­an­stal­tungs­räu­me mie­ten kann. beim schlen­dern durch das ge­wer­be­ge­biet macht sich der struk­tur­wan­del gut be­merk­bar, ein paar alte in­dus­trie­ge­län­de wer­ben bei­na­he ver­zwei­felt um „krea­ti­ve“ die sich hier bit­te­schön ein­mie­ten mö­gen. ich habe das ge­fühl, die gen­tri­fi­zie­rung ist in man­chen ecken von tem­pel­hof noch weit weg.

ein stück­chen wei­ter, auf dem weg nach neu­kölln dann vie­le grü­ne bli­cke.

noch wei­ter dann in neu­kölln der rie­si­ge, leer­steh­nen­de kom­plex der ehe­ma­li­gen neu­köll­ner frau­en­kli­nik im ma­ri­en­dor­fer weg. mehr oder we­ni­ger jede fens­ter­schei­be ist ein­ge­schla­gen, durch die fens­ter sieht man, dass fast al­les mit graf­fi­tis voll­ge­malt ist.

der neu­köll­ner stadt­rat für stadt­ent­wick­lung, tho­mas ble­sing (SPD), sag­te vor un­ge­fähr ei­nem jahr im ta­ges­spie­gel, das der in­ves­tor dem das ge­län­de ge­hört „in na­her Zu­kunft mit der Ent­wick­lung des Ge­län­des be­gin­nen“ möch­te. da­von sieht man der­zeit un­ge­fähr gar nichts.

der­weil er­zählt uns die SPD aber, dass güns­ti­ger wohn­raum nur am tem­pel­ho­fer feld zu bau­en ist. manch­mal fragt man sich dann schon, was sol­che stadt­ent­wick­ler den lie­ben lan­gen tag tun oder ob die stadt über­haupt ein stadt­ent­wick­lungs­kon­zept hat. leer­stand gibts in ber­lin je­den­falls mehr als ge­nug. die frau­en­kli­nik steht seit 5 jah­ren leer.


al­fred bio­lek — nett sein, vie­le freun­de ha­ben, ko­chen, es­sen und trin­ken.

felix schwenzel

noch fünf tage on­line, san­dra maisch­ber­gers por­trait-ode an al­fred bio­lek in der ARD-me­dia­thek: Mensch, Bio!

man­fred klimek wars zu lang und episch und ir­gend­wie auch zu un­di­stan­ziert. mir hat’s ge­fal­len. al­fred bio­lek kommt mir seit lan­gem vor wie ein al­ter be­kann­ter. mög­li­cher­wei­se weil er im fern­se­hen auf eine art „hem­mungs­los pri­vat“ ist. das sind auch nicht mei­ne wor­te, son­dern die ei­nes sei­ner re­dak­teu­re, dem ich mal vor 20 jah­ren beim es­sen ge­gen­über­sass und der von den ers­ten auf­zeich­nun­gen von al­fre­dis­si­mo sprach. ich glau­be das be­schreibt biol­eks hal­tung vor der ka­me­ra ganz gut. und des­halb dürf­te das ge­fühl von mir, al­fred bio­lek vom fern­se­hen fast ein biss­chen pri­vat zu ken­nen, ganz gut.

ir­gend­wann mal woll­te ich bio­lek auch in echt se­hen und be­sorg­te mir kar­ten zu ei­ner auf­zeich­nung von bou­le­vard bio und fuhr mit zwei freun­den, die auch gros­se bio­lek-fans wa­ren nach köln. die sen­dung war nett und bio­lek auch, mein kum­pel kars­ten konn­te so­gar ein au­to­gram ab­stau­ben. nä­her hab ich bio­lek nie ken­nen­ge­lernt, ich bin aber si­cher: hät­te ich es, hät­te es kei­ne über­ra­schun­gen ge­ge­ben. das wäre wahr­schein­lich ge­nau­so ge­we­sen wie bei den blog­gern die ich ger­ne le­sen. wenn man je­man­den lan­ge und ger­ne liest, gibts beim ers­ten tref­fen auch kei­ne über­ra­schun­gen — aus­ser der über­ra­schung, dass man die per­son wirk­lich gut übers blog ken­nen ge­lernt hat.

nett ist wohl die bes­te und pas­sens­te be­schrei­bung von al­fred bio­lek. in al­lem was bio­lek tut und tat war und ist er nett. manch­mal of­fen­bar auch zu nett, wie es auch ein zwei mal in dem film von maisch­ber­ger an­klang. nach maisch­ber­gers film fiel mir auch auf, dass bio­lek lan­ge zeit eine art idol von mir war und das idea­le le­ben führ­te, dass ich ir­gend­wann auch füh­ren woll­te: nett sein, vie­le freun­de ha­ben, ger­ne auch pro­mi­nen­te, wenn sie nett sind, ko­chen, es­sen und trin­ken. ein le­ben, das al­fred bio­lek auch noch im ho­hen al­ter von 80 jah­ren zu füh­ren im­stan­de ist.

ich habe mich bei maisch­ber­gers film kei­ne se­kun­de ge­lang­weilt und stel­len­wei­se so­gar vom stel­len­wei­se zu dick auf­ge­tra­ge­nen pa­thos an­ste­cken las­sen.

kann ich emp­feh­len: Mensch, Bio! im ers­ten.


[Wer­bung] Mei­ne eBay-Lieb­links­kol­lek­tio­nen

felix schwenzel

  ebay.de/spree­blick_ber­lin: Best of DE­FEKT Kol­lek­ti­on   #

Lau­ter ka­put­te Sa­chen, un­ter an­de­rem ein 200-Euro-Schein Fehl­druck für 16tau­send Euro und 50 ge­brauch­te Ra­sen­mä­her­tei­le für 180 Euro.

  ebay.de/herms­farm: Exo­ti­sche In­stru­men­te Kol­lek­ti­on   #

Zum Bei­spiel die­ses „Ot­a­ma­to­ne“ hört sich be­scheu­ert an, sieht aber wit­zig aus.

  ebay.de/in­tru­der-001: Elek­tro­scho­cker Kol­lek­ti­on   #

Un­ge­fähr 50 Va­ri­an­ten klei­ne Elek­tro­scho­cker in Plas­tik­müll un­ter­zu­brin­gen.

  ebay.de/herms­farm: Gruß aus den 90ern Kol­lek­ti­on   #

Ich kann mich nicht er­in­nern Ca­pri-Son­ne je­mals ge­mocht zu ha­ben. Muss aber so ge­we­sen sein. Und „slime“ gibts im­mer noch?

  ebay.de/der_schloss­freund: in­ter­es­san­te Hang­schlös­ser Kol­lek­ti­on   #

Ich hab mir mal ein Schloss in Schott­land ge­kauft.

  ebay.de/spree­blick_ber­lin: Sehr gro­ße ... Sa­chen Kol­lek­ti­on   #

Un­ter an­de­rem eine „Ame­thyst­dru­se“ die 3 Ton­nen wiegt. Dru­se?

  ebay.de/hme­a­m­oel­berg: Hub­stei­ger Kol­lek­ti­on   #

Eine Kol­lek­ti­on mit Hub­stei­gern. Wir ha­ben auch so ei­nen Zu­hau­se, um die Ker­zen an un­se­rem Kris­tall­leuch­ter aus­tau­schen zu kön­nen.


[Für die Er­stel­lung und Be­wer­bung von ein paar Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich ein (pau­schal) Ho­no­rar be­kom­men. Et­was mehr zu den Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich hier ge­schrie­ben.]


„un­der the skin“

felix schwenzel

  imdb.com: Un­der the Skin (2013)   #

  rot­ten­to­ma­toes.com: Un­der the Skin   #

ei­gen­ar­ti­ger, aber ganz gu­ter film. der film ent­blät­tert von vier­tel­stun­de zu vier­tel­stun­de mehr an be­deu­tung und sinn, scar­lett jo­hans­son ent­blät­tert sich den gan­zen film über. ich moch­te den film sehr, auch wenn er we­nig un­ter­halt­sam ist. aber man merkt die lei­den­schaft, die die fil­me­ma­cher in das pro­jekt ge­steckt ha­ben. je­des de­tail stimmt, die bil­der sind teil­wei­se um­wer­fend rea­lis­tisch, bei­na­he na­tu­ra­lis­tisch — und dann wie­der, plötz­lich, hy­per-ober-äs­the­ti­siert. das glei­che spiel zieht sich durch alle aspek­te des films, mu­sik, ge­räu­sche und die ge­schich­te.

der bei­na­he bi­zar­re na­tu­ra­lis­mus im film kommt wohl auch da­her, dass vie­le sze­nen mit ver­steck­ter ka­me­ra ge­dreht wur­den und vie­le prot­ago­nis­ten nicht von an­fang an wuss­ten, dass sie in ei­nem film mit­spie­len. eine sze­ne, in der scar­lett jo­hans­son hin­fällt, wur­de mit ver­steck­ter ka­me­ra auf­ge­nom­men und von ei­nem pa­pa­raz­zo fo­to­gra­fiert. wired schreibt über die hin­ter­grün­de, die zu ei­nem klei­nen meme-phä­no­men ge­führt ha­ben.

ge­nau­so fas­zi­nie­rend wie den film selbst, fand ich die ex­tras, also die in­ter­views der fil­me­ma­cher (ich hab den film im US-itu­nes-store ge­kauft). ei­ner­seits re­de­ten die teil­wei­se ge­nau­so wit­zig wie die schot­ten im film und an­de­rer­seits half das se­hen ein biss­chen beim ver­ste­hen. da hilft der film näm­lich nur in kleins­ter do­sis.


der film wird in deutsch­land nicht (re­gu­lär) im kino lau­fen, da­für aber ab 24. sep­tem­ber im ver­leih und ab dem 10. ok­to­ber im han­del.


al­les als ge­le­sen mar­kie­ren

felix schwenzel

eben aus­ver­se­hen in mei­nem feed­rea­der auf „al­les als ge­le­sen mar­kie­ren“ ge­klickt. des­halb gibts heu­te kei­ne links. ich habe zwar of­fi­zi­ell al­les ge­le­sen, kann mich aber an nichts le­sens­wer­tes er­in­nern.

da­für könn­te ich bei­spiels­wei­se von ei­nem film er­zäh­len, den ich in den ver­gan­ge­nen ta­gen ge­se­hen habe. auf eng­lisch heisst er the french mi­nis­ter (nyt-kri­tik), da er aber aus frank­reich kommt, heisst er ei­gent­lich quai d’or­say (imdb-link). mir fie­len beim se­hen ver­schie­de­ne din­ge auf:

  • ich mag fran­zö­sisch. wie­der. zu fran­zo­sisch habe ich eine art hass­lie­be. in der schu­le war ich in fran­zö­sisch ein 5er-kan­di­dat. in der tat bin ich we­gen fran­zö­sisch drei mal sit­zen­ge­blie­ben. zwei­mal habe ich die nach­prü­fung in fran­zö­sisch ge­schafft, in dem ich mit ei­nem ge­nia­len nach­hil­fe­leh­rer den stoff des schul­jah­res in den som­mer­fe­ri­en rein­pauk­te. zwei­mal hab ich die nach­prü­fung ge­schafft und wur­de ver­setzt, beim drit­ten mal hat­te ich ne­ben ein paar fün­fen, zwei sech­sen auf dem zeug­nis, was die ver­set­zung ver­un­mög­lich­te.
  • ich kann mich nicht ent­schei­den ob quai d’or­say (wi­ki­pe­dia-link) eine sa­ti­re oder ode an die po­li­tik und bü­ro­kra­tie ist. wahr­schein­lich schwingt bei­des mit, eine ge­wis­se be­wun­de­rung für die her­ku­les-auf­ga­be ein mi­nis­te­ri­um zu füh­ren und gleich­zei­tig et­was zu be­wir­ken und der wunsch den gan­zen zir­kus iro­nisch zu de­kon­stru­ie­ren (neu­deutsch, zu de­bun­ken).
  • der run­ning gag mit dem mi­nis­ter, der über­all wo er hin­ein­rauscht, pa­pier in die luft flie­gen lässt und sich im­mer mit min­des­tens 30 ki­lo­me­ter pro stun­de ge­schwin­dig­keit und 6000 um­dre­hun­gen dreht, liess mich auch noch nach 80 mi­nu­ten la­chen.
  • ich konn­te the west wing trotz des dau­er­prä­sen­tem pa­thos gut er­tra­gen, so­gar ein biss­chen lie­ben. aber wie quai d’or­say die in­ne­ren ab­läu­fe von po­li­tik zeigt, lässt the west wing auf der stel­le ver­blas­sen und zu ei­nem un­ge­niess­ba­ren, pa­thos-ge­füll­ten und rea­li­täts­fer­nen kitsch­müll wer­den.

ich war bis eben un­ent­schie­den, ob ich den film emp­feh­len kann (zu­mal er le­gal und im ori­gi­nal in de­ust­ch­land wohl schwer zu be­schaf­fen ist). kann ich aber. zum­dest leu­ten die the west wing ger­ne ge­se­hen ha­ben oder sich für po­li­tik in­ter­es­sie­ren und nichts ge­gen leicht ver­hoh­le­ne be­wun­de­rung von po­li­ti­kern ha­ben.


apro­pos scherz­ar­ti­kel. klo­pa­pier­rol­len sind auch so eine art scherz­ar­ti­kel, in­wie­fern steht hier (bei bo­ing­bo­ing ge­fun­den).


[Wer­bung] Scherz­ar­ti­kel

felix schwenzel

Be­vor ich mich für Tech­nik und Com­pu­ter in­ter­es­siert habe, war ich be­ses­sen von Scherz­ar­ti­keln. Ich er­in­ne­re mich noch gut, wie ich mit mei­ner Mut­ter zum ers­ten mal in Aa­chen zum Eu­len­spie­gel ging. Im Eu­len­spie­gel konn­te man zum Jah­res­wech­sel Feu­er­werks­kör­per kau­fen und ganz­jäh­rig Spiel­sa­chen und Scherz­ar­ti­kel (mitt­ler­wei­le ist in dem La­den ein Tee­ge­schäft). Im La­den gab es eine Glas­the­ke, un­ter der di­ver­se Scherz­ar­ti­kel aus­ge­stellt wa­ren. Die Klas­si­ker, die er­staun­li­cher­wei­se heu­te noch ver­kauft wer­den, wie Juck­pul­ver, In­stant-Wür­mer, fal­sche Hun­de­scheis­se, Stink­bom­bem oder Glä­ser mit Flüs­sig­keit, aus de­nen kei­ne Flüs­sig­keit raus­kommt.

Wenn man als Kind Scherz­ar­ti­kel kauft, ist die Wir­kung und Über­ra­schung die man mit den Scher­zen er­rei­chen kann na­tür­lich be­schränkt. Die­je­ni­gen die ei­nem die Ar­ti­kel ge­kauft ha­ben, las­sen sich da­mit nicht wirk­lich über­ra­schen. Und Stink­bom­ben lies­sen mich mei­ne El­tern als Kind nicht kau­fen, ob­wohl mei­ne Mut­ter als aus­ge­bil­de­te Che­mie­la­bo­ran­tin den Duft von Stink­bom­ben sehr an­ge­nehm fand. Der Ge­ruch von Schwe­fel­was­ser­stoff er­in­ner­te sie wohl an ihre Zeit im La­bor.

So un­ge­fähr mit 12 Jah­ren er­gänz­te sich mei­ne Lie­be zu Scherz­ar­ti­keln mit der Lie­be zu Zau­ber­tricks. Da­mit lies­sen sich un­ter Um­stän­den auch die Fi­nan­ziers der Tricks be­ein­dru­cken oder ir­ri­tie­ren. Am Ende ei­ner Rei­se durch den mitt­le­ren Wes­ten der USA fand ich in San Fran­cis­co an der Fi­sher­man’s Wharf ei­nen Zau­ber­la­den, in dem man alle mög­li­chen Zau­ber­tricks kau­fen konn­te. Rin­ge, Trick­kis­ten ge­zink­te Spiel­kar­ten, gros­se und klei­ne Tricks. Das war schon was an­de­res als die Plas­tik-YPS-Zau­ber­tricks oder die aus dem Ra­vens­bur­ger Ju­ni­or-Zau­ber­kas­ten. In San Fran­cis­co habe ich mir ein Spiel­kar­ten­set ge­kauft, bei dem man an den Rück­sei­ten der Kar­ten die Vor­der­sei­te ent­schlüs­seln konn­te. Das war irre kom­pli­ziert, die An­lei­tung eng­lisch, aber ich biss mich durch und die Über­ra­schun­gen die man mit die­sen Tricks er­zeu­gen konn­te, wa­ren be­ein­dru­cken­der als die mit den so­ge­nann­ten Scherz­ar­ti­keln.

Mit ei­nem mei­ner Kar­ten­tricks schaff­te ich es so­gar ein­mal die ge­sel­li­ge Run­de bei ei­nem Abend­essen zu dem mei­ne El­tern ge­la­den hat­ten zu spren­gen. Ich zeig­te ei­nen Kar­ten­trick, der Trick funk­tio­nier­te und ich wei­ger­te mich, wie das Zau­be­rer nun­mal tun, dem Be­such den Trick zu er­klä­ren. Das er­zürn­te den Be­such so sehr, dass er das Abend­essen ver­liess und sich für eine Wei­le in sein Auto setz­te. Das war ei­ner­seits ir­ri­tie­rend, aber es hat­te für mich als 12 oder 13 Jäh­ri­gen auch eine ex­trem be­frie­di­gen­de Wir­kung.

Aber mei­ne lie­be zu Scherz­ar­ti­kel er­losch nie. An ei­nem mei­ner ers­ten Au­tos hing für eine Wei­le ei­ner die­ser Scherz­ar­me, die man aus dem Kof­fer­raum her­aus­hän­gen las­sen konn­te. Ich hat­te gros­ses Ver­gnü­gen, mir nach dem nie­sen fal­sche Schleim­trop­fen aus der Nase her­aus­hän­gen zu las­sen. Fal­sche Hun­de­scheis­se nahm ich stets auf Rei­sen mit. Von ei­nem spä­te­ren USA-Be­such, brach­te ich mir ein paar Blät­ter Py­ro­pa­pier mit, leicht ent­flamm­ba­res Pa­pier, mit dem man gros­se Stich­flam­men in sei­ner Hand zum Auf­leuch­ten brin­gen konn­te.

Ne­ben dem Py­ro­pa­pier war die bes­te An­schaf­fung die­ser Rei­se Penn und Tel­ler’s Buch How To Play With Your Food. Da­drin fin­det sich mein Lieb­lings-Scherz, des­sen ein­zi­ge Re­qui­si­ten eine klei­nes Kon­dens­milch­dös­chen und eine Ga­bel ist:

In der ei­nen Hand ver­steckt („pal­miert“) man die Kon­dens­milch, mit der an­de­ren nimmt man eine Ga­bel in die Hand und er­zählt sei­nen even­tu­ell vor­han­de­nen Tisch­ge­nos­sen (al­lei­ne kann man den Scherz auch ma­chen, macht aber we­nig Spass), dass man ei­nen su­per Trick mit sei­nem Auge ge­lernt habe. Wenn man das sagt und gleich­zei­tig die Ga­bel in die Nähe sei­nes Au­ges hält, be­kommt man re­la­tiv leicht die Auf­merk­sam­keit am Tisch. Man kann bei­spiels­wei­se auch die Haut un­ter dem Auge mit der Ga­bel ein biss­chen nach un­ten zie­hen, das sieht lus­tig aus und bringt ein biss­chen Ernst­haf­tig­keit zum Scherz.

Die Kon­dens­milch bringt man jetzt mit der an­de­ren Hand zum Auge, am bes­ten klappt das mit ei­ner Faust; man tut so als wür­de man durch sei­ne halb ge­öff­net Faust se­hen, aber in echt pla­ziert man die Kon­dens­milch vor dem Auge.

Nach­dem man noch ein biss­chen rum­ge­kas­pert hat, kommt jetzt der ent­schei­de­ne Mo­ment. Zi­tat Penn und Tel­ler (über­setzt von mir):

Die Alu­fo­lie vor­sich­tig mit der Ga­bel an­piek­sen — aber vor­sich­tig! Nicht ins Auge pieck­sen! Das Kon­dens­milch­dös­chen sehr, sehr fest mit der Hand quet­schen. So laut wie mög­lich schrei­en.

Der Nach­teil die­ses Tricks ist, dass man da­nach un­ter Um­stän­den et­was Kon­dens­mich auf sei­nen Kla­mot­ten hat. Um den Trick nach un­ten ab­zu­run­den kann man sich noch fal­schen Schleim in die Nase hän­gen, Juck­pul­ver durch die Ge­gend wer­fen und ein paar Stink­bom­ben plat­zen las­sen.

Was ich üb­ri­gens nie ver­stan­den habe: was ist so wit­zig an die­sen Gum­mi­hüh­nern?


Scherz­ar­ti­kel-Kol­lek­ti­on auf Ebay.


[Für die Er­stel­lung und Be­wer­bung von ein paar Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich ein (pau­schal) Ho­no­rar be­kom­men. Et­was mehr zu den Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich hier ge­schrie­ben.]


an­lass und ur­sa­che

felix schwenzel

  pc­ga­mes.de: Fröh­lich am Frei­tag: Ubi­s­oft und die Se­xis­mus-De­bat­te - Leu­te, kommt mal wie­der run­ter!   #

pe­tra fröh­lich, chef­re­dak­teu­rin der print-aus­ga­be von PC-Games, ver­wech­selt an­lass und ur­sa­che:

Der Fall er­in­nert in sei­ner Ent­wick­lung an den Skan­dal von vor ein­ein­halb Jah­ren, als der da­ma­li­ge FDP-Spit­zen­kan­di­dat Rai­ner Brü­der­le ei­ner Stern-Jour­na­lis­tin an der Ho­tel­bar at­tes­tier­te, sie kön­ne "ein Dirndl auch aus­fül­len". Wo­chen­lang be­schäf­tig­te die­ser eher min­der­schwe­re Fall von Chau­vi­nis­mus die Talk­shows und Leit­ar­ti­kel der Re­pu­blik. Brü­der­les leicht­fer­ti­ge Be­mer­kung, der Stern-Ar­ti­kel na­mens "Der Her­ren­witz" und der Twit­ter-Hash­tag #auf­schrei wur­den zum An­lass ge­nom­men, die kom­plet­te Band­brei­te ge­fühl­ter und ech­ter Dis­kri­mi­nie­rung durch­zu­de­kli­nie­ren, von Ge­halts-Un­ter­schie­den bis hin zu Ver­ge­wal­ti­gung. Und das al­les nur we­gen ei­nes ver­un­glück­ten Kom­pli­ments.

über die be­nach­tei­li­gung, dis­kri­mi­nie­rung, be­läs­ti­gung oder se­xu­el­le über­grif­fe de­nen frau­en aus­ge­setzt sind, wur­de eben nicht we­gen ei­nes „ver­un­glück­ten Kom­pli­ments“ wo­chen­lang dis­ku­tiert und ge­strit­ten, son­dern weil un­se­re ge­sell­schaft noch weit ent­fernt ist vom gleich­be­rech­tig­ten und re­spekt­vol­len um­gang mit­ein­an­der. nicht we­gen brü­der­le gab es dis­kus­si­ons­be­darf, son­dern weil frau­en pro­ble­me ha­ben, die eben über ver­un­glück­te kom­pli­men­te hin­aus­ge­hen.

der ers­te welt­krieg ist nicht „nur“ we­gen ei­nes at­ten­tats auf den erz­her­zog franz fer­di­nand aus­ge­bro­chen, son­dern weil die si­tua­ti­on in eu­ro­pa da­mals to­tal ver­fah­ren war und weil deutsch­land von grös­sen­wahn­sin­ni­gem idio­ten re­giert wur­de.

die fran­zö­si­che re­vo­lu­ti­on hat nicht „nur“ des­halb halb frank­reich ver­wüs­tet, weil der ko­man­dant der bas­til­le sie kampf­los über­ge­ben hat, son­dern weil die frans­ö­si­sche ge­sell­schaft ze­ris­sen war und die auf­klä­rung ers­te fol­gen zeig­te.

an­lass und ur­sa­che ha­ben man­ches ge­mein­sam, so wie sym­pto­me und krank­heit. aber ei­nen an­lass (sym­ptom) zu neh­men, um ur­sa­chen, un­ge­rech­tig­kei­ten und miss­stän­de zu tri­via­li­sie­ren ist ent­we­der ein zei­chen von furch­ba­rer dumm­heit, ge­mein­heit oder ein zei­chen von völ­li­ger un­fä­hig­keit or­dent­lich zu po­le­mi­sie­ren.

/via riv­va.de


va­len­ti­na hirsch schaut sich ein paar an­de­re aspek­te der ko­lum­ne von pe­tra fröh­lich an.


max schrems, kämpf um dei­ne da­ten

felix schwenzel

max schrems ist zu et­was be­rühmt­heit ge­langt, weil er ei­ner der ers­ten men­schen der welt war, der face­book nerv­te (zi­tat sz):

Der Mann, der Face­book nervt
Der Ös­ter­rei­cher Max Schrems woll­te wis­sen, wel­che In­for­ma­tio­nen Face­book über ihn spei­chert - und lös­te da­mit das größ­te Da­ten­schutz­ver­fah­ren in der Ge­schich­te des Un­ter­neh­mens aus. (auf sued­de­usch­te.de le­sen)

in ei­ner der letz­ten wo­chen kam sein buch mit dem ti­tel „kämpf um dei­ne da­ten“ raus. ich habs kos­ten­los zu­ge­schickt be­kom­men und ge­le­sen.

der ver­lag sieht das buch wie folgt:

Jetzt legt der Stu­dent mit der Gabe, den Da­ten­wahn­sinn so ein­fach zu erk­lären wie Ja­mie Oli­ver das Ko­chen, sein Wis­sen und sei­ne Er­fah­run­gen aus ers­ter Hand als Buch vor.
Ohne Pa­nik­ma­che und mit un­ge­bro­che­ner Lust an Tech­no­lo­gie, erk­lärt er, wie Kon­zer­ne ihre Kun­den durch­leuch­ten, auch ohne dass die ihre Da­ten an­ge­ben.

uwe eb­bing­haus ist in der faz vom „Er­zähl­ta­lent“ schrems be­geis­tert und fand die art und wei­se, in der schrems „die My­then der IT-In­dus­trie“ durch­leuch­te „ein in­tel­lek­tu­el­les Ver­gnü­gen“.

ich bin da in mei­nem mei­nungs­bild eher ge­spal­ten. we­der er­klärt schrems den „Da­ten­wahn­sinn“ ein­fach, noch ver­zich­tet er auf pa­nik­ma­che, noch ist die lek­tü­re des bu­ches ein „in­tel­lek­tu­el­les Ver­gnü­gen“.

schrems quält sich und sei­ne le­ser in den ers­ten hun­dert­fünf­zig sei­ten an der fra­ge ab, war­um pri­vat­s­hä­re „doch et­was wert“ sei. ei­gent­lich müs­se man das ja gar nicht er­klä­ren, sagt er in der ein­lei­tung, aber er hät­te da „ei­ni­ge Ele­men­te, Hin­ter­grün­de und Ge­dan­ken, die auch für be­reits Über­zeug­te in­ter­es­sant sein könn­ten“. lei­der fehlt es die­sen ele­men­ten und hin­ter­grün­den teil­wei­se an ar­gu­men­ten, in­ter­essanz und dif­fe­ren­ziert­heit. na­tür­lich ist das nicht al­les quatsch, was schrems da zu­sam­men­ge­tra­gen hat, aber so rich­tig rund ist das buch eben auch nicht.

am sauers­ten ist mir tat­säch­lich auf­ge­stos­sen, dass max schrems nir­gend­wo klar de­fi­niert was er ei­gent­lich mit „mei­nen da­ten“ meint, für die ich kämp­fen soll. auch um den be­griff der pri­vat­sphä­re drib­belt er stän­dig her­um und lan­det dann ir­gend­wann auch bei der geist­lo­sen und we­nig hilf­rei­chen ana­lo­gie von pri­vat­sphä­re und dem un­be­ob­ach­te­ten be­nut­zen der toi­let­te.

das mit der de­fi­ni­ti­on (oder pro­ble­ma­ti­sie­rung des be­griffs) von da­ten hat jür­gen ge­u­ter (auch an­läss­lich des buchs von schrems) hier auf­ge­schrie­ben: „Wem ge­hört mein di­gi­ta­ler Zwil­lig?

apro­pos de­fi­ni­tio­nen; auch wit­zig, dass aus­ge­rech­net ser­gey brin kürz­lich eine sehr kom­pak­te, braucht­ba­re de­fi­ni­ti­on von pri­vat­sphä­re ge­lie­fert hat: die er­war­tung das din­ge die man ge­heim­hal­ten möch­te, auch ge­heim blei­ben.

was an den ers­ten 150 sei­ten ne­ben der be­griffs­un­schär­fe und vie­len un­ge­nau­ig­kei­ten be­son­ders nervt, ist das un­dif­fe­ren­zier­te über­spit­zen, das schrems zu al­lem über­fluss auch noch mit flap­sig­keit und sar­kas­mus würzt.

[Es gibt] im­mer noch Nut­zer, die Un­men­gen an per­sön­li­chen Da­ten of­fen ins Netz stel­len. Die meis­ten von ih­nen sind mei­ner Be­ob­ach­tung nach aber vor al­lem süch­tig nach mensch­li­cher Zu­nei­gung, aus­ge­drückt in Li­kes, Ret­weets und Kom­men­ta­ren. Die De­si­gner die­ser Diens­te spre­chen hier von ei­ner »po­si­ti­ven Nut­zer­er­fah­rung«. Die Stimm­la­ge er­in­nert da­bei oft an Dro­gen­händ­ler […].

bei sol­chen ab­schnit­ten, in de­nen ar­ro­ganz und ver­ach­tung bei schrems durch­scheint, habe ich mich im­mer wie­der ge­fragt, war­um (of­fen­bar) nie­mand das ma­nu­s­tript ge­gen­ge­le­sen und kor­ri­giert hat. mög­li­cher­wei­se sind sol­che ab­sät­ze auch kö­der für pa­pier-feuil­le­to­nis­ten wie eb­bing­haus, die in sol­chen ab­sät­zen dann ihr in­tel­lek­tu­el­les ver­gnü­gen fin­den und das buch po­si­tiv re­zen­sie­ren. ich fin­de sol­che pas­sa­gen vor al­lem über­flüs­sig und der sa­che nicht dien­lich. be­nut­zer als däm­li­ches klick­vieh, dass sich von der in­dus­trie mit „ro­ten Zu­ckerln“ in „Paw­low­sche Hun­de“ ver­wan­deln lässt oder in „to­tal wil­len­lo­se Zom­bies“ fin­det max schrems dann nach vier, fünf sei­ten wort­schwall auch ir­gend­wie „über­spitzt“ und re­la­ti­viert sei­ne be­schimp­fun­gen dann als an­re­gung zum „über­den­ken“.

auch die pa­ter­na­lis­tisch an­ge­hauch­te pa­nik­ma­che in sa­chen fil­ter­bla­sen kommt nicht zu kurz:

[D]ie Al­go­rith­men [schnei­den] jene Sei­ten weg, die Sie sel­ten le­sen. Po­li­tik? Weg da­mit! Sie blät­tern eh im­mer nur dar­über. Da­für gibts jetzt 25 Sei­ten Sport und Chro­nik. Wenn Sie glau­ben, je­der be­kommt die glei­chen Er­geb­nis­se bei Goog­le, die glei­chen Up­dates bei Face­book oder die glei­chen Vor­schlä­ge bei Ama­zon, dann lie­gen Sie falsch. Es wird al­les an­hand Ih­rer Da­ten ge­fil­tert und an­ge­passt. […] An­de­re Mei­nun­gen und neue Din­ge, für die wir uns bis dato nicht in­ter­es­siert ha­ben, wer­den weg­ge­fil­tert. De­mo­kra­tie­po­li­tisch ein Wahn­sinn.

ein wahn­sinn, wie schwie­rig es ist ein dif­fe­ren­zier­tes buch zu schrei­ben, in dem an­de­re mei­nun­gen und neue din­ge nicht ein­fach weg­ge­fil­tert wer­den. noch schwe­rer ist es na­tür­lich ein buch zu schrei­ben, in dem man bei ei­ner mei­nung bleibt:

auf sei­te 88 er­zählt schrems wie nutz­los an­ony­mi­sie­rung und pseud­ony­mi­sie­rung von be­nut­zer­da­ten ist und zählt meh­re­re bei­spie­le auf, wie man aus ano- oder pseud­ony­mi­sier­ten da­ten auf iden­tä­ten zu­rück­schlies­sen kann. un­ter an­de­rem er­zählt er von der be­rühm­ten AOL-da­ten­spen­de vor acht jah­ren, aus der sich (na­tür­lich) zahl­rei­che per­sön­li­che da­ten re­kon­stru­ie­ren lies­sen.

auf sei­te 194 schlägt schrems dann plötz­lich im ka­pi­tel „was tun?“, bzw. „Pri­va­cy by De­sign“ vor, künf­tig ein­fach „vie­le Da­ten auch an­ony­mi­siert oder zu­min­dest pseud­ony­mi­siert zu spei­chern“, um sie zu schüt­zen.

auf sei­te 94 be­haup­tet schrems, dass auf der sei­te des ORF „kei­ne Da­ten der Nut­zer“ ge­sam­melt wer­den:

Je­den­falls funk­tio­niert das, wie bei den meis­ten klas­si­schen Web­sei­ten, ohne ir­gend­wel­che Über­wa­chung und Da­ten­sam­me­lei.

das stimmt eben auch nur so halb. die vier ex­ter­nen tra­cker die beim auf­ruf von orf.at auf­ge­ru­fen wer­den, sam­meln nach ei­ge­nen an­ga­ben an­ony­me („Ad Views, Brow­ser In­for­ma­ti­on, Hard­ware/Soft­ware Type, In­ter­ac­tion Data , Page Views“) und pseud­ony­me („IP Ad­dress (EU PII)“) da­ten, die sie wie­der­um auch mit drit­ten tei­len (xa­xis) oder nicht sa­gen ob sie das tun (adi­ti­on, mee­trics, owa). so oder so prei­sen sich so­wohl adi­ti­on, als auch xa­xis da­für an, tar­ge­ting, also per­so­na­li­sier­te, auf da­ten­sam­me­lei ba­sie­ren­de wer­bung an­zu­bie­ten.

zu­ge­ge­be­ner­mas­sen fin­det das „Aus­spä­hen für Wer­be­klicks“ (zi­tat uwe eb­bing­haus) beim ORF in ge­rin­ge­rem um­fang als auf vie­len an­de­ren wer­be­fi­nan­zier­ten nach­rich­ten­sei­ten statt, aber zu be­haup­ten, die meis­ten klas­si­schen web­sei­ten funk­tio­nier­ten ohne „ir­gend­wel­che Über­wa­chung und Da­ten­sam­me­lei“ ist quatsch. zu­mal schrems am ende des bu­ches sei­nen le­sern auch ex­pli­zit „Plug Ins für […] Brow­ser“ (schreib­wei­se schrems) emp­fiehlt, „die Track­ing so weit wie mög­lich un­ter­bin­den“. also plug­ins wie ghos­tery oder do­no­t­track­me oder dis­con­nect oder priv3.

die un­ge­nau­ig­kei­ten, die feh­ler, die aus­las­sun­gen, der un­wil­len zu dif­fe­ren­zie­ren und bin­de­stri­che zu be­nut­zen macht die ers­ten zwei tei­le des bu­ches wirk­lich schwer und un­ver­gnüg­lich zu le­sen. na­tür­lich stimmt vie­les was schrems sagt, das eine oder an­de­re ist so­gar ganz in­ter­es­sant, aber für ein buch reicht das nicht. oder bes­ser: hät­te je­mand das buch um min­des­tens die hälf­te ein­ge­dampft, ein paar feh­ler raus­kor­ri­giert und schrems dazu ge­drängt sich auf das kon­kre­te zu kon­zen­trie­ren, hät­te das ein le­sens­wer­tes buch wer­den kön­nen. (wenn ich, aus­ge­rech­net ich, über­mäs­sig vie­le feh­ler fin­de, ist das im­mer ein ganz schlech­tes zei­chen. CO² mit hoch­ge­stell­ter zwei schrei­ben? „Lö­sungs­fris­ten“?)

denn wenn schrems über die ju­ris­ti­schen und fis­ka­len tricks von face­book re­det, die hilf­lo­sig­keit des ge­setz­ge­bers, der da­ten­schüt­zer und die ab­sur­di­tä­ten des eu­ro­päi­schen rechts be­schreibt, liest sich das buch ganz gut. auch sei­ne kon­kre­ten vor­schlä­ge am ende des bu­ches, was ein­zel­ne, was alle tun könn­ten, wo aus­we­ge zu fin­den sein könn­ten, sind an­re­gend und bei­na­he in­spi­r­i­rend.

kurz vor ende schreibt schrems im ka­pi­tel „Be­wusst­seins­bil­dung“:

Ein gro­ßes Pro­blem ist da­bei, dass wir von sehr abs­trak­ten, nicht greif­ba­ren Pro­ble­men spre­chen. Wie mich der ös­te­rei­chi­sche Fer­seh­mo­de­ra­tor tref­fend frag­te: »Wie fil­men Sie Da­ten­schutz? Wie zei­gen Sie ver­lo­re­ne Frei­heit? Wie wer­den sol­che abs­trak­ten Be­grif­fe für den Durch­schnitts­nut­zer sicht­bar?« Die Ver­mitt­lung die­ser Pro­ble­me braucht viel Auf­wand, viel Kön­nen und En­ga­ge­ment.

an auf­wand und en­ga­ge­ment fehlt es schrems je­den­falls nicht.


im ste­hen pin­keln und da­bei auf die wich­tig­keit des hin­set­zens hin­wei­sen

felix schwenzel

kennt ihr leu­te die im ste­hen ins klo pin­keln und da­bei vor­trä­ge dar­über hal­ten, wie wich­tig es sei, im sit­zen zu pin­keln?

ich glau­be ich ken­ne ei­nen: uwe eb­bing­haus.

uwe eb­bing­haus fasst auf faz.net das kämpf-um-dei­ne-da­ten-buch von max schrems zu­sam­men (hier die ver­lags­web­sei­te auf face­book), der die ah­nungs­lo­sig­keit von ein „paar Un­ter­neh­mern“ be­klagt, die sich pau­schal al­len mög­li­chen quatsch von nut­zern ab­seg­nen las­sen wür­den, aber bei den ent­schei­den­den punk­ten pat­zen wür­den:

Die wirk­li­chen not­wen­di­gen Er­klä­run­gen be­trä­fen da­ge­gen nur die Da­ten­wei­ter­ga­be, also das Aus­spä­hen für Wer­be­klicks.

da­mit ist für eb­bing­haus (und wo­mög­lich max schrems) klar: sol­che un­ter­neh­men ha­ben et­was zu ver­ber­gen.

das al­les steht auf ei­ner faz.net-sei­te die laut ghos­tery 28 tra­cker lädt, wo­von pi mal dau­men 20 dem „Aus­spä­hen für Wer­be­klicks“ die­nen.

kein ein­zi­ger die­ser tra­cker mit so schil­lern­den na­men wie appne­xus, ad­form, au­di­ence sci­ence, chart­beat oder dou­ble­click, wird in den da­ten­schutz­hin­wei­sen von faz.net er­klärt.

jetzt kann man na­tür­lich sa­gen, wie? darf eine fir­ma, die ihre le­ser für wer­be­klicks aus­päht oder die sich dank lis­ten­pri­vi­leg vor­be­hält de­ren abo­nenn­ten­da­ten an drit­te zu ver­kau­fen, nicht auch die da­ten­schutz­miss­stän­de ei­ner an­de­ren fir­ma kri­ti­sie­ren? na­tür­lich darf und soll sie das. aber ein hin­weis dar­auf, dass man wäh­rend man die kri­tik an „Aus­spä­hung für Wer­be­klicks“ liest, die ei­ge­ne IP-adres­se, da­ten über das be­trieb­sys­tem, vor­he­ri­ge be­su­che und mög­li­che in­ter­es­sen an ca. 20 ver­schie­de­ne fir­men über­mit­telt wer­den, so ein hin­weis wäre schon ganz cool. ohne die­sen hin­weis hat man ir­gend­wie das ge­fühl, dass die­ses faz.net ir­gend­et­was zu ver­ber­gen hät­te.

am schluss des bu­ches kann sich uwe eb­bing­haus üb­ri­gens kaum ein la­chen zu­rück­hal­ten, weil „die di­gi­ta­len Groß­un­ter­neh­men [über Jah­re hin­weg] im Wind­schat­ten der all­ge­mei­nen tech­ni­schen und recht­li­chen Un­wis­sen­heit“ ho­kus­po­kus be­trie­ben hät­ten. an­ge­sichts des ho­kus­po­kus auf faz.net (tar­ge­ted wer­bung, „au­di­ence sci­ence“) muss ich dann wie­der­um ein biss­chen la­chen.


das sind die tra­cker die ghos­tery mir am 6.6.2014 auf die­ser sei­te ge­mel­det hat. die wer­be­tra­cker habe ich mal mit den in­for­ma­tio­nen von ghos­tery.com ver­linkt, so­cial plug­ins und die 5 ana­ly­se-tools hab ich nicht ver­linkt.

wo­mög­lich den­ken die faz.net-be­trei­ber, dass ihre be­su­cher die da­ten­schutz­kon­for­mi­tät der teil­wei­se an­geb­lich an­ony­men oder pseud­ony­men aus­spä­hung bei je­dem ein­zel­nen der oben auf­ge­führ­ten diens­te prü­fen und bei be­darf aus­op­ten. ich gehe ei­nen ein­fa­che­ren weg, in­dem ich alle mir un­be­kann­ten dienst­leis­ter ein­fach per ghos­tery blo­ckie­re. eine an­ge­neh­me ne­ben­er­schei­nung da­von ist, dass da­durch fast alle wer­bung aus­ge­blen­det wird.


wir­res.net ist eben­falls nicht tra­cker-frei. ich habe mir al­ler­dings mühe ge­ge­ben mög­lichst we­nig tra­cker oder diens­te drit­ter un­ge­fragt in den be­nut­zer­brow­ser la­den zu las­sen. so zäh­le ich mei­ne be­su­cher mit ei­nem selbst­ge­hos­te­ten pi­wik (das IP-adres­sen vor der spei­che­rung an­ony­mi­siert) und lade fonts von ei­nem ado­be-ser­ver. ei­ni­ge ein­ge­bet­te­te tweets la­den ja­va­script und as­sets vom twit­ter-ser­ver nach. in der ar­ti­kel-an­sicht kann man die an­zei­ge von kom­men­ta­ren, und di­ver­sen so­cial-net­work-but­tons ak­ti­vie­ren. die­se an­zei­ge führt dann zum nach­la­den von re­sour­cen die­ser an­bie­ter — aber eben nur auf wunsch des be­su­chers. stan­dard­mäs­sig, bzw. für erst­be­su­cher ist die an­zei­ge die­ser diens­te de­ak­ti­viert. aus­ser­dem wer­den an­zei­gen von mei­nem wer­be­ver­mark­ter stilan­zei­gen nach­ge­la­den.


zu­erst auf face­book ge­pos­tet.


don’t men­ti­on the face­book

felix schwenzel

face­book, bzw. die face­book-spre­che­rin tina ku­low ver­mu­tet kri­tik an face­book ver­let­ze mög­li­cher­wei­se die mar­ken­rech­te von face­book. das schrieb sie zu­min­dest un­ter ei­nen kom­men­tar, in dem sich die in­itia­ti­ve eu­ro­pe vs face­book dar­über be­klag­te, dass ihre face­book-wer­bung für ei­nen ih­rer face­book-mit­tei­lun­gen ab­ge­lehnt wur­de.

tina ku­low:

Richt­li­ni­en bei Face­book sind für alle gleich. In die­sem Fall ver­mu­te ich, ver­stößt der Text ge­gen un­se­re Wer­be­re­geln.

(her­vor­he­bung von mir)

der rest des kom­men­tars ist ein zi­tat aus den wer­be­richt­li­ni­en, die wer­be­an­zei­gen und ziel­sei­ten als un­ge­eig­net qua­li­fi­zie­ren, wenn sie „un­se­re Ur­he­ber­rech­te bzw. Mar­ken­zei­chen […] oder ir­gend­wel­che an­de­ren ähn­li­chen, leicht zu ver­wech­seln­den Zei­chen“ ver­wen­den.

tja. wer also so doof ist sei­ne in­itia­ve eu­ro­pe vs face­book zu nen­nen, muss dann dann also da­mit rech­nen kei­ne wer­bung für sei­ne in­itia­ti­ve auf face­book schal­ten zu kön­nen. we­gen mar­ken­rech­ten oder ver­wech­se­lungs­ge­fahr. es könn­te ja der ein­druck er­weckt wer­den … hm … dass man face­book auch kri­tisch se­hen könn­te? oder noch schlim­mer, dass face­book zur selbst­kri­tik fä­hig ist?

mei­ne ver­mu­tung, dass der job als pres­se­spre­che­rin von face­book ir­gend­wie un­be­frie­di­gend sein könn­te, weil man ab­sur­de und wil­kür­li­che re­ge­lun­gen die man selbst nicht ver­steht öf­fent­lich ver­tei­di­gen müss­te, be­ant­wor­te­te tina ku­low wie aus dem lehr­buch für pres­se­spre­cher und spin-dok­to­ren. näm­lich mit ei­ner ant­wort auf ei­nen vor­wurf den we­der ich noch eu­ro­pe vs face­book er­ho­ben hat:

Die Kri­tik ist nicht das Pro­blem, son­dern eher der Vor­wurf der Zen­sur, der schlicht nicht stimmt.

[nach­trag 07.06.2014]
eine face­book-mit­tei­lung von eu­ro­pe vs face­book die den na­men je­ho­va face­book nicht er­wähnt, wur­de von face­book als „spon­so­red sto­ry“ frei­ge­schal­tet.

Max Schrems hat so­eben sei­ne neu­es #‎Buch "KÄMPF UM DEI­NE DA­TEN" her­aus­ge­bracht.
Die gan­ze Da­ten­schutz­de­bat­te leicht und ver­ständ­lich in ei­nen Buch ver­packt. Ohne Welt­un­ter­gangs­stim­mung, aber mit dem vol­lem Ex­per­ten­wis­sen und den Hin­ter­grün­den u.a. aus 3 Jah­ren [ei­nes Kampfs ge­gen ein gro­ßes So­zia­les Netz­werk].
Von "Bull­shit-Bin­go" (z.B. "Du hast doch nichts zu ver­ste­cken!?"), über Big Data, der Will­kür von In­ter­net-Mo­no­po­len und den Un­ter­schie­de zwi­schen den USA und Eu­ro­pa bis zu den Lö­sungs­mög­lich­kei­ten spannt sich der Bo­gen im Buch.
Für jede Buch­be­stel­lung über kudd.co ge­hen üb­ri­gens €2 #‎Spen­de an [eine NGO, die ge­gen die­se gro­ße So­zia­le Netz­werk klagt und auch Be­trei­ber die­ser Sei­te ist]. Das Buch ist aber auch in je­der Buch­hand­lung er­hält­lich!
Max Schrems – Kämpf um dei­ne Da­ten
ISBN: 978-3990010860
edi­ti­on a, Wien 2014, 221 Sei­ten
Preis: 19,95€ / 16,99€ (eBook, mit Soft­DRM)


die über­schrift habe ich mit dem nach­trag vom 07.06.2014 ge­gen 9 uhr von „die face­book-pres­se­spre­che­rin ver­steht die face­book-wer­be­re­geln ge­nau­so­we­nig wie je­der an­de­re“ zu „don’t men­ti­on the face­book“ ge­än­dert.


auf face­book:

an­ders­wo:


ris­se am ho­lo­caust-denk­mal

felix schwenzel

of­fen­bar ha­ben fast alle ste­len des ho­lo­caust denk­mals ris­se. so stehts in der zei­tung und der wi­ki­pe­dia. tat­säch­lich kann ich mich an die ers­ten dis­kus­sio­nen dazu be­reits zwei jah­re nach der er­öff­nung er­in­nern.

der ge­schäfts­füh­rer der ho­lo­caust-mahn­mals-stif­tung uwe neu­mär­ker sag­te da­mals laut taz:

„Im Ei­sen­man’schen Ver­ständ­nis könn­te man mit der Ver­wit­te­rung le­ben“, sagt Neu­mär­ker. Die öf­fent­li­che Mei­nung in­des tut sich da­mit schwer.

ei­ni­ge der ste­len wer­den jetzt von stahl­man­schet­ten zu­sam­men­ge­hal­ten.

aus­ser der öf­fent­li­chen mei­nung, scheint es kei­nen kla­ren grund zu ge­ben, war­um die man­schet­ten an­ge­bracht wur­den. pe­ter ei­sen­man, der ar­chi­tekt des ste­len­fel­des, fin­det sie je­den­falls nicht gut und geht vor al­lem nicht da­von aus, dass „die Si­tua­ti­on“ ge­fähr­lich sei.

ich sehe das ei­gent­lich wie vor sie­ben jah­ren: war­um soll am ste­len­feld nicht auch der zahn der zeit na­gen? ei­gent­lich al­tert be­ton ja durch­aus in wür­de. er ist, so­weit ich weiss, durch­ge­färbt und die ste­len sind mas­siv, also durch und durch aus ar­mier­tem be­ton ge­baut. das heisst theo­re­tisch, dass we­gen der ar­mie­rung nur klei­ne­re stü­cke raus­bre­chen kön­nen.

wel­che ge­walt man an­wen­den muss, um grös­se­re stü­cke aus ar­mier­tem be­ton raus­zu­bre­chen, konn­te man wun­der­bar beim ab­riss des pa­last der re­pu­blik oder ei­nem an­de­ren ste­len­feld se­hen.

CC-BY-3.0, pe­ter tritt­hart


[nach­trag]
in der wi­ki­pe­dia steht:

Die Ste­len sind hohl, um die Her­stel­lungs­kos­ten und das Ge­wicht ge­ring zu hal­ten. Ihre Wand­stär­ke be­trägt rund 15 cm. Au­ßer­dem wur­de bei Ste­len, die bis zwei Me­ter hoch sind, im Ver­trau­en auf die ge­wähl­te Be­ton­re­zep­tur auf eine in­ne­re Stahl­be­weh­rung ver­zich­tet.

das hört sich in mei­nen oh­ren nicht be­son­ders klug an. bei ei­ner bau­wei­se ohne ar­mie­rung könn­ten ei­ni­ge ste­len dann wohl doch aus­ein­an­der­bre­chen (statt nur zu brö­ckeln). irre.
[nach­trag ende]


ei­ner der we­ni­gen sprü­che die ich mir aus der ma­te­ri­al­kun­de beim ar­chi­tek­tur­stu­di­um ge­merkt habe, ist der von ma­te­ria­li­en die in wür­de al­tern und sol­chen die es nicht tun. mas­siv­holz ist da mein lieb­lings­bei­spiel. ein mas­siv­holz­tisch sieht auch nach ein, zwei schlä­gen mit ei­ner axt noch gut aus, ein fur­nier­ter span­plat­ten­tisch oder ein LACK-tisch von ikea, der im pri­zip aus la­ckier­ter pap­pe be­steht, sieht da­nach nicht mehr wür­de­voll aus.

des­halb fin­de ich, dass man das ste­len­feld — oder zu­min­dest den be­ton — sei­nem schick­sal über­las­sen soll­te. ich fin­de die in­tak­ten ste­len zwar auch wun­der­schön, die schar­fen kan­ten, die glat­te ober­flä­che, aber ge­nau­so schön fin­de ich die ris­se.

auf dem bild sieht man auch wie hilf­los und naiv die gut ge­mein­ten re­pa­ra­tur­ver­su­che aus­se­hen. ab­ge­se­hen da­von ver­mu­te ich üb­ri­gens auch, dass ver­wit­te­rungs­be­stän­di­ge ste­len aus be­ton ein ding der un­mög­lich­keit sind. um zu ver­hin­dern dass was­ser in den be­ton ein­dringt — und dann bei frost sprengt — müss­te man die ste­len mit kunst­harz oder lack über­zie­hen, den man dann aber auch re­gel­mäs­sig er­neu­ern müss­te. das wäre be­stimmt nicht im sin­ne des er­fin­ders.

was ich üb­ri­gens viel schlim­mer als ris­si­ge ste­len oder hilf­lo­se ste­len­man­schet­ten aus stahl fin­de, sind de­tails wie die­ses am ein­gang zum be­su­cher­zen­trum.

so­was ha­ben wir frü­her „ge­schen­ke an den ar­chi­tek­ten“ ge­nannt und ich bin si­cher, pe­ter ei­sen­man wür­de im­plo­die­ren, wenn er die blaue plas­tik­kis­te dort se­hen wür­de.


[Wer­bung] Gad­gets für die Kü­che

felix schwenzel

Ich wun­de­re mich ja im­mer, war­um das gan­ze In­ter­net voll ist von Blogs die sich mit Ge­rä­ten be­schäf­ti­gen, mit de­nen man Kom­mu­ni­zie­ren oder Kon­su­mie­ren kann. Oder Holz fäl­len. Aber sehr we­ni­ge Web­sei­ten im Netz be­schäf­ti­gen sich mit den all­täg­li­chen Hel­fern im Haus­halt, bzw. in der Kü­che.

Ich habe des­halb eine Ebay-Kol­lek­ti­on an­ge­legt, in der ich es­sen­zi­el­le Kü­chen-Gad­gets auf­lis­te, die ich selbst nut­ze oder die ich mir wün­sche. Über Gad­gets mit de­nen sich wirk­lich gu­ter Kaf­fee her­stel­len lässt, habe ich schon­mal ge­wor­ben ge­schrie­ben. Auch un­se­ren gross­ar­ti­gen Dörr­au­to­ma­ten habe ich schon­mal am Ran­de er­wähnt.

wir ha­ben jetzt ei­nen dörr­au­to­ma­ten. dar­in kann man ei­nen sack in ge­schäl­te und in schei­ben ge­schnit­te­ne äp­fel le­gen, 8 stun­den lau­fen las­sen und da­nach eine tup­per­schüs­sel ge­trock­ne­te ap­fel­schi­ben raus­ho­len. lässt man sie 12 stun­den drin, hat man ap­fel­chips. 24 stun­den bei 500 watt kos­ten ca. ei­nen euro strom, das kommt am ende bil­li­ger als tro­cken­obst im la­den zu kau­fen. und dör­ren kann man wirk­lich al­les: to­ma­ten, frucht­mus (er­gibt frucht­gum­mi), ana­nas — und al­les ist le­cker. die an­schaf­fung des jah­res.

Mit man­chen Ma­schi­nen, wie un­ser Ent­saf­ter, las­sen sich so gran­dio­se Din­ge her­stel­len, dass ich gar nicht ver­ste­he, war­um es noch Men­schen gibt, die sich fer­tig ab­ge­pack­te und pas­teu­ri­sier­te Säf­te kau­fen. Na gut, das war ge­lo­gen, ich ver­ste­he das schon, es ist vor al­lem Be­quem­lich­keit. Aber der Ge­schmack von ein paar selbst ent­saf­te­ten Äp­feln und Ka­rot­ten ist ein­fach un­schlag­bar und eben nicht ver­gleich­bar mit wo­chen- oder ta­ge­lang ge­la­ger­ten und trans­por­tier­ten Saft­pro­duk­ten aus dem La­den. Auch die so­ge­nann­ten Smoothies, die ei­gent­lich nichts an­de­res als über­teu­er­ter und flüs­si­ger Glas-Ba­by­brei sind, kom­men da nicht mit.

Ein an­de­res Bei­spiel: war­um kau­fen Men­schen noch Do­sen­öff­ner die Do­sen mit ge­fähr­li­chen Kan­ten öff­nen, wenn es Öff­ner gibt, die Do­sen so öff­nen, dass man die Kan­ten da­nach ab­le­cken kann?

Eben­so un­ver­ständ­lich ist mir, war­um nicht je­der Haus­halt im Be­sitz ei­nes Pie­pei ist. Liegt das nur am be­scheu­er­ten Na­men? Da­mit be­kommt man wirk­lich fast im­mer per­fek­te Eier hin, ohne Ei­chung, App oder Stopp­uhr.

Oder die Zy­liss Knob­lauch­pres­sen. Ich habe vor drei Jah­ren, nach­dem ich mit der spül­ma­schi­nen­fes­tig­keit mei­ner ers­ten Zy­liss-Pres­se ex­pe­riemn­tiert habe, eine mit blos­sen Hän­den zer­bro­chen und in der Fol­ge 2 Jah­re mit an­de­ren Knob­lauch­pres­sen ex­pe­ri­men­tiert. Es war eine gräss­li­che Zeit, in der ich stän­dig Knob­lauch mit der Hand klein­ge­wür­felt habe, weil die an­de­ren Pres­sen so schlecht be­nutz­bar wa­ren. Vor etwa ei­nem Jahr habe ich eine ge­brauch­te Zy­liss-Pres­se von mei­ner Mut­ter ver­macht be­kom­men und bin seit­dem wie­der ein glück­li­cher mit-scha­le-Knob­lauch-Pres­ser.

Laut wi­ki­pe­dia sind Knob­lauch­pres­sen üb­ri­gens hef­tig um­strit­ten. Al­ler­dings wird dort auch eine Stu­die er­wähnt, laut der das (fri­sche) Pres­sen von Knob­lauch auch ge­sund­heit­lich för­der­lich sein soll.

Aber um die rhe­to­ri­sche Fra­ge aus dem ers­ten Ab­satz zu be­ant­wor­ten: über Kü­chen-Gad­gets schrei­ben wahr­schein­lich so We­ni­ge, weil die In­no­va­ti­ons­zy­klen bei Kü­chen­ge­rä­ten so lang sind. Das ers­te Zy­liss-Knob­lauch­pres­sen­mo­del hat glau­be ich 20 Jah­re bis zum ers­ten Pro­dukt­up­date ge­hal­ten.


Dank Anke Grö­ner ist die­se Mi­cro­pla­ne­rei­be schon (viel zu) lan­ge auf mei­nem wunsch­zet­tel.

und ihr so? wel­che kü­chen­ge­rä­te-/gad­gets fin­det ihr un­ver­zicht­bar? Wel­che sind auf eu­ren Wunsch­lis­ten? Wel­che müss­ten noch er­fun­den wer­den?


Gad­get­lis­te für die Kü­che in der Wi­ki­pe­dia.


[Für die Er­stel­lung und Be­wer­bung von ein paar Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich ein (pau­schal) Ho­no­rar be­kom­men. Et­was mehr zu den Ebay-Kol­lek­tio­nen habe ich hier ge­schrie­ben.]


mei­ne lieb­lings rp14-vor­trä­ge

felix schwenzel

ich fand die re­pu­bli­ca die­ses jahr, wie je­des jahr, sehr viel­sei­tig. es gab vie­le vor­trä­ge die mich lang­weil­ten oder es nicht schaff­ten mei­ne auf­merk­sam­keit für län­ger als 10 mi­nu­ten zu hal­ten, aber eben auch vie­le, die ich toll fand und die ich im fol­gen­den emp­feh­len möch­te. die vor­trä­ge die mich nicht so irre doll fes­sel­ten er­wäh­ne ich nicht, was aber na­tür­lich nicht heisst, dass ich alle vor­trä­ge die ich nicht er­wähn­te doof fand. im ge­gen­teil.

was mir auch wie­der auf­fiel: gros­se, be­kann­te na­men be­deu­ten nicht au­to­ma­tisch tol­le vor­trä­ge. ich fand den vor­trag der yes men kreuz­lang­wei­lig, saskia sas­sen hielt ich nur 10 mi­nu­ten durch, pe­ter wei­bels ge­nu­schel nur 3 mi­nu­ten. da­vid has­sel­hoffs auf­tritt fand ich de­sas­trö­ser für sein image, als das cheese­bur­ger-vi­deo.


am be­ein­dru­ckens­ten fin­de ich vor­trä­ge in de­nen man dem vor­tra­gen­den an­merkt, dass er oder sie sich nicht nur mühe ge­macht hat et­was zu re­cher­chie­ren, son­dern die­sen wust an in­for­ma­tio­nen auch schafft auf das we­sent­li­che ein­zu­damp­fen. vor­trä­ge, in de­nen ich et­was neu­es hin­zu­ler­ne oder ei­nen neu­en blick­win­kel auf alt­be­kann­tes ge­win­ne. oder vor­trä­ge die mich un­ter­hal­ten. all das hat holm frie­be ganz wun­der­bar ge­schafft. er hat es ge­schafft sein 216-sei­ten-buch auf eine hal­be stun­de key­note-prä­sen­ta­ti­on ein­zu­damp­fen, hat mich mehr­fach zum la­chen ge­bracht und sehr lie­be­voll mit key­note-ef­fek­ten rum­ge­spielt. aus­ser­dem hat­te er eine der bes­ten fo­li­en der re­pu­bli­ca (im vor­trags­vi­deo in etwa bei mi­nu­te 7:48).

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mo­ritz metz hat sei­ne bild-text-au­dio-re­por­ta­ge „Wo das In­ter­net lebt“ auf knapp 30 mi­nu­ten vor­trag ein­ge­dampft und ich habe mich in den 30 mi­nu­ten kei­ne se­kun­de ge­lang­weilt. an ein paar stel­len habe ich auch la­chen müs­sen, vor al­lem als mo­ritz metz dar­auf hin­wies, dass er kei­ne ge­wis­sens-pro­ble­me da­mit hat­te lar­ry page’s haus zu fo­to­gra­fie­ren, da der ja schliess­lich auch un­se­re häu­ser fo­to­gra­fiert hat.

auch sein schluss­wort, eine lie­bes­er­klä­rung an die men­schen im in­ter­net, fand ich sehr ge­schmei­dig.

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was mir die­ses jahr auf der re­pu­bli­ca (wie­der) sehr ge­fehlt hat, wa­ren die klei­nen un­prä­ten­tiö­sen ge­sprä­che von phil­ip ban­se auf ei­ner der haupt­büh­nen mit in­ter­net­men­schen.

er hat zwar die­ses jahr wie­der mit sehr vie­len men­schen ge­re­det, meis­tens al­ler­dings über den ver­gan­ge­nen oder be­vor­ste­hen­den tag oder über den ge­hal­te­nen oder be­vor­ste­hen­den vor­trag des je­wei­li­gen ge­sprächs­part­ners. das hier ist die play­list mit al­len ge­sprä­chen die phil­ip ban­se auf der re­pu­bli­ca auf­ge­zeich­net hat (23 clips).

drei ge­sprä­che habe ich mal her­aus­ge­pickt. das ers­te ist mit chris­ti­an fli­sek, dem SPD-ob­mann im NSA-un­ter­su­chungs­aus­schuss des bun­des­ta­ges. das ge­spräch ist ei­ner­seits, wie die meis­ten ge­sprä­che mit po­li­ti­kern, rhe­to­risch glatt­ge­schlif­fen und re­la­tiv nichts­sa­gend — und dann eben auch wie­der nicht. ich fand das ge­spräch je­den­falls ganz se­hens­wert, was aber auch da­mit zu­sam­men­hän­gen kann, dass ich, als ich es ge­se­hen habe, noch in der vor­be­rei­tung mei­nes ei­ge­nen vor­trags steck­te.

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mit ste­fan nig­ge­mei­er un­ter­hält sich phil­ip ban­se über geld, lei­den­schaft und jour­na­lis­mus. ich emp­feh­le je­dem, der sich noch nicht si­cher ist ob er oder sie die kraut­re­por­ter un­ter­stüt­zen will, die­ses ge­spräch an­zu­se­hen.

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das ge­spräch mit ron dei­bert habe ich erst nach mei­nem ei­ge­nen vor­trag ge­se­hen und vie­le mei­ner (nicht so irre ori­gi­nel­len the­sen) in dei­berts ge­spräch wie­der­ge­fun­den. ban­se und dei­bert un­ter­hal­ten sich über die „dunk­len sei­ten“ der ent­hül­lun­gen von ed­ward snow­den, bei­spiels­wei­se dass sich jetzt über­wa­chungs­aus­stat­tung noch bes­ser ver­kauft als frü­her. oder die eher iro­ni­sche kon­se­quenz, dass mas­sen­über­wa­chung und me­ta­da­ten­er­fas­sung plötz­lich als völ­lig nor­mal gilt und bei­spiels­wei­se ba­rack oba­ma me­ta­da­ten­er­fas­sung in sei­nen re­den als et­was dar­stellt das wir selbst­ver­ständ­lich und zwangs­läu­fig bräuch­ten — als hät­te es dazu je­mals par­la­men­ta­ri­sche oder ge­sell­schaft­li­che de­bat­ten ge­ge­ben.

ron dei­bert weist dar­auf hin, dass wir es hier nicht mit spe­zi­el­len in­ter­net­the­men zu tun ha­ben, son­dern dass es hier um zeit­lo­se, ge­sell­schaft­li­che und po­li­ti­sche fra­gen gehe, die im prin­zip seit den al­ten grie­chen ver­han­delt wer­den: „how do we struc­tu­re go­venn­ment? what is acoun­ta­bi­li­ty? what is pro­per over­sight?“ wie ge­stal­ten wir die be­zie­hun­gen zwi­schen bür­gern und dem staat?

letz­ter punkt, den ich auch in mei­nem vor­trag ver­sucht habe rü­ber­zu­brin­gen: dass wir vor al­lem des­halb kei­ne brei­te ge­sell­schaft­li­che op­po­si­ti­on ge­gen die to­tal­über­wa­chung ha­ben, weil die west­li­chen re­gie­run­gen bis­her nicht dumm ge­nug wa­ren die er­kennt­nis­se mas­siv zu miss­brau­chen.

i think what needs to hap­pen is some evi­dence of ab­u­se. if the go­ven­ment is using this kind of in­for­ma­ti­on along the line of a wa­ter­ga­te scan­dal, then i think that might trig­ger re­forms.

(wes­halb ich ja den­ke, dass es wich­tig sein könn­te, die re­gie­run­gen so zu pro­vo­zie­ren, dass sie sich zu dum­hei­ten hin­reis­sen las­sen.)

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apro­pos pro­vo­ka­ti­on, per crom­well und chris­toph brun­mayr ha­ben sich in ih­rer hal­ben re­pu­bli­ca stun­de als sehr be­gab­te me­di­en-pro­vo­ka­teu­re ge­zeigt. mei­ner mei­nung nach ha­ben sie sich be­ein­dru­cken­der und vor al­lem we­ni­ger prah­le­risch als die für mei­nen ge­schmack et­was eit­len yes men dar­ge­stellt. ich glau­be, aus dem vor­trag von per crom­well und chris­toph brun­mayr kann man ei­ni­ges ler­nen. sehr se­hens­wert.

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schwie­ri­ges the­ma (por­no­gra­fie und re­vo­lu­ti­on), könn­te man den­ken, aber mei­ner mei­nung nach sehr un­fall­frei, un­ter­halt­sam und sou­ve­rän rü­ber­ge­bracht. und in­for­ma­tiv. jour­nel­le über „ Die di­gi­ta­le se­xu­el­le Re­vo­lu­ti­on “.

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ein ziem­lich tro­cke­nes the­ma, aber nichts­des­to­trotz wich­tig und bis­her un­ter­dis­ku­tiert und mit (zu) we­nig auf­merk­sam­keit be­dacht; die fra­ge da­nach wie wir re­gu­lie­rung und „de­mo­kra­ti­sche Kon­trol­le po­li­ti­scher Pro­zes­se“ nicht nur im in­ter­net wie­der her­stel­len kön­nen. frank rie­ger hat das the­ma auf knapp 23 mi­nu­ten ein­ge­dampft und am ende so­gar ein paar kon­struk­ti­ve vor­schlä­ge.

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auch ein wich­ti­ges und un­ter­dis­ku­tier­tes the­ma: wie wol­len wir un­ser ver­hält­nis zu ma­schi­nen künf­tig ge­stal­ten? ich habe das mal frag­men­ta­risch mit ei­ner but­ler-ana­lo­gie ver­sucht zu vi­sua­li­sie­ren und auch sa­rah spie­ker­mann sagt an ei­ner stel­le ih­res vor­trags, „die ma­schi­nen ha­ben uns zu die­nen“. vor al­lem weist sie dar­auf hin, dass die ma­schi­nen be­reits re­gel­mäs­sig asi­movs ro­bo­ter­ge­set­ze ver­let­zen.

das the­ma und die in­ten­ti­on des vor­trags fin­de ich, wie ge­sagt, hoch­in­ter­es­sant. lei­der war der vor­trag selbst na­he­zu un­er­träg­lich. sa­rah spie­ker­mann be­nutzt mög­li­cher­wei­se ei­nen iro­nie- oder sar­kas­mus­dia­lekt, der mir un­ver­ständ­lich ist. ich frag­te mich wäh­rend des vor­trags stän­dig, was sie mit „lus­tig“ meint. eine vo­ka­bel die sie alle acht bis neun sät­ze ein­streut und mit der sie so­wohl dumm, lä­cher­lich, ver­ab­scheu­ungs­wür­dig, aber auch in­ter­es­sant, wit­zig und vor­bild­lich mei­nen könn­te.

was mich mög­li­cher­wei­se am meis­ten an spie­ker­manns vor­trag stör­te, war der re­la­ti­ve man­gel von ein­gän­gi­gen ana­lo­gien oder er­zäh­lun­gen. und wenn sie mal ana­lo­gien nut­ze, wa­ren die ste­reo­typ oder quatsch, wie zum bei­spiel das be­scheu­er­te und fal­sche bild von den frö­schen, die nicht mer­ken dass das was­ser lang­sam heiss wird.

eben­so un­wi­der­spro­chen blieb ihre quatsch­be­haup­tung, dass wir, wenn „wir“ in mo­bil­te­le­fo­ne star­ren, alle in das „glei­che ding“ schau­en wür­den. das ist es eben ge­nau nicht. die­se klei­nen kis­ten sind fens­ter, die sich alle in ei­ner an­de­ren ge­gend der welt öff­nen und oft orte zei­gen, von de­nen je­der als kind ge­träumt hat: ge­hei­me orte, ver­steck­te orte, ma­gi­sche orte oder eben auch markt­plät­ze.

trotz­dem emp­feh­le ich, den vor­trag an­zu­se­hen.

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lo­renz matzat hat in sei­nen 30 re­pu­bli­ca-mi­nu­ten nah­zu druck­reif über „Ro­bo­ter­jour­na­lis­mus“ ge­spro­chen. auch er sprach kurz asi­movs ro­bo­ter­ge­set­ze an. ich emp­feh­le den vor­trag, weil er wun­der­bar in­for­ma­tiv ist und man in je­der se­kun­de merkt, dass lo­renz matzat ge­nau weiss von was er spricht.

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sehr emp­feh­len möch­te ich auch eli­sa­beth mi­chel­bachs vor­trag, der ein paar sehr gut nach­voll­zieh­ba­re bö­gen schlägt. mal von der li­te­ra­tur zum blog­dings, aber auch von der li­te­ra­tur zu un­se­rem man­gel an qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen oder über­zeu­gen­den nar­ra­ti­ven um die to­tal­über­wa­chung nach­voll­zieh­bar oder plas­tisch zu ma­chen. ich mag es auch im­mer sehr, wenn man spürt, wie lei­den­schaft­lich ein vor­tra­gen­der oder eine vor­tra­gen­de sich für das the­ma in­ter­es­siert.

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viel lei­den­schaft ver­sprüh­ten auch anne wiz­o­rek und kü­bra gümüşay, die bei­de am an­fang des pa­nels die ge­schich­te ih­rer hash­tags #auf­schrei und #schau­hin nach­er­zähl­ten. wo­bei kü­bra gümüşay be­son­ders lei­denschft­lich und über­zeu­gend dar­auf hin­wies, dass ras­sis­mus et­was ist, das auch in der mit­te der ge­sell­schaft ein pro­blem ist. vor al­lem ein pro­blem, dem wir selbst im­mer wie­der er­lie­gen und uns des­halb umso in­ten­si­ver da­mit be­schäf­ti­gen soll­ten.

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wenn man sich das ge­spräch zwi­schen mar­kus be­cke­dahl und kai bier­mann auf büh­ne 2 an­sieht, könn­te man den­ken: „hm. sind die im­mer so?“ die ant­wort lau­tet ja — und das ist auch der grund war­um ich bei­de so ger­ne mag.

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