vera bunse über frauen und blogs und die rückkehr zur normalität. normal? reagieren viele nicht aggressiv auf das wort „normal“? ich habs auf jeden fall gerne gelesen.
die video collection in der schönhauser allee macht zu.
Zwanzig Jahre lang hat die Videothek die Prenzlauer Berger auch mit Filmen abseits des Mainstreams versorgt. Durch ein verändertes Freizeitverhalten der Menschen und direkte Konkurrenz in der Nachbarschaft sei es in den letzten Jahres aber immer schwieriger geworden, mit dem Verleihen von Filmen Geld zu verdienen, meint Puhlmann. Zudem fehle in Prenzlauer Berg mit den Studenten mittlerweile eine sichere Kundschaft. „Unsere Schließung ist damit endgültig - wir suchen keinen alternativen Standort", so der Geschäftsführer. „Letztendlich sind wir ein Wirtschaftsunternehmen."
ich bin in den letzten monaten nicht mehr hingegangen, weil erstens das DVD-laufwerk in meinem macbook zickt und zweitens weil amerikanische fernsehserien besser im netz zu sehen sind. ausserdem wohn ich da seit nem monat gar nicht mehr.
das vorwort von konstantin seibt für ein buch über liveticker steckt so voller goldener zitate, dass ix fast ne gänsehaut nen fullquotedrang beim lesen bekommen habe. das ist mein lieblingszitat:
Das Konzept von komprimierter Zeit ist auch das der Grund, warum Leute gern lesen: Sie machen ein blendendes Geschäft. In einer Minute haben sie eine Stunde fremde Denkarbeit oder mehr gewonnen.
ix bin mir nicht ganz sicher wie man das in godins sinne übersetzen könnte: irrwitzig ist das neue bemerkenswert oder lächerlich ist das neue bemerkenswert? ich tendiere ja zu ersterem.
vor ziemlich genau ungefähr acht jahren empfahl don dahlmann den film „das grosse rennen von belleville“. ich habe mir den film damals gleich in der DVDhek ausgeliehen und habe seitdem versucht die beifahrerin und das kind davon zu überzeugen den film zu sehen — ohne erfolg.
gestern abend habe ich einfach, während die beifahrerin im wohnzimmer rumfuhrwerkte, den film angemacht — und sie hat ihn sich tatsächlich angesehen. ich habe auch ein bisschen mitgeguckt und mich hat der film wieder, wie damals, milde euphorisiert, die beifahrerin fand ihn „schön“ und „beeindruckend“. ich kann ich immer noch wärmsten empfehlen.
gut herausgearbeitet von christoph twickel:
Landmark Buildings wie die Elbphilharmonie sind Monumente der Stärke, die sich Metropolen leisten, um vor einem globalen Anlagekapital zu protzen und die Botschaft auszusenden: Schaut her, hier lohnt sich das Investieren! Die Rücksichtslosigkeit, mit der eine Stadt ihr Gemeinwesen für solche Protzbauten in Haftung nehmen kann, wird zur vertrauensbildenden Maßnahme für den Standort.
ich war allerdings immer ein grosser fan des entwurfs von herzog demeuron. bis ich diesen absatz von christoph twickel las:
Der letzte gute Grund, warum Hamburg die Elbphilharmonie nicht weiterbauen sollte, ist ganz einfach: Es ist ein scheußliches Projekt. Seine Beeindruckungsästhetik nervt, und sein Konzept passt nicht in die Zeit. Ein Konzertsaal als exklusiver Audio-Uterus - gebaut in eine neoliberale Trutzburg aus Luxushotel, sündhaft teuren Eigentumsapartements und zugiger Aussichtsplattform für den Plebs? Was für eine unangenehme, undemokratische Idee.
„beeindruckungsästhetik“ — da ist leider mehr dran, als ich bisher wahrhaben wollte. (wobei man beim spiegel ja auch das gegenteil — den angeblichen ikea einheitslook — scheisse findet.)
media zitiert den spiegel der mit helmut berger gesprochen hat:
Auch über die RTL-Verantwortlichen schimpft Berger. Diese hätten ihn nach Köln eingeladen, wo der Vorspann zur Show gedreht werden soll. Dabei soll Berger einen Smoking tragen. Auf die Nachfrage des Senders nach seinen Maßen reagiert er pikiert: „Ich trage Versace! Da sind doch keine Maße drin! Arschlöcher!“
in der vorabmeldung des spiegels steht das jedenfalls nicht, meedia hat sich also extra eine aktuelle spiegel-ausgabe besorgt um daraus abzuschreiben zu zitieren.
Asperger-Autisten haben Probleme, sich in andere hineinzuversetzen.
offenbar hat cinthia briseño auch schwierigkeiten sich in andere „hineinzuversetzen“. zumindest scheint das so, wenn man sich die reaktionen auf ihren artikel ansieht.
die stimmung in hamburg ist wie in ner disko morgens um 5, wenn klar wird: man hat immer noch keinen zum ficken gefunden. man weiss dass es zeit wird zu gehen. und ein paar können sich immer noch nicht los eisen, weils draussen regnet und der nachtbus kommt nur alle stunde.
anatol stefanowitsch meint das wort des jahres sei nicht zu retten, detlef guertler hingegen meint dass ich in der zusammenschau der wörter des jahres über die jahre „so etwas wie eine Kürzest-Geschichte der Bundesrepublik“ zeigt.
ich persönlich finde das wort „rettungsroutine“ toll bescheuert.
In short, I said, events like Columbine are influenced far less by violent movies than by CNN, the NBC Nightly News and all the other news media, who glorify the killers in the guise of "explaining" them.
diesen artikel von anil dash hat wahrscheinlich schon jeder gelesen, den das thema früher-war-im-web-alles-besser interessiert. ups, jetzt ist mir der erste satz etwas polemisch rausgerutscht, dabei ist der artikel wirklich gut und arbeitet wunderbar raus, dass die entwicklungen des webs sich im kreis bewegen — oder diffuser ausgedrückt, dass der fortschritt im netz mit vielen rückschritten einhergeht. aber vor allem ist anil dash optimistisch:
We'll fix these things; I don't worry about that. The technology industry, like all industries, follows cycles, and the pendulum is swinging back to the broad, empowering philosophies that underpinned the early social web.
Welt Online bietet gewissermaßen Paid Content für Dummies - allerdings ist die Umgehung der Bezahlschranke fast noch einfacher als die Anmeldung selbst.
ich glaube david hein wollte gar keine doppeldeutigen andeutungen über das intellektuelle niveau von welt-lesern machen, sondern einfach nur die bezahlschranke der welt loben. das ist ihm aber nicht ganz gelungen. /christoph maier
[The big copyright players] pretended there were no existing remedies when the reality was they just didn't want to make use of them. It almost makes you wonder if they specifically chose not to make use of those remedies in an attempt to pretend that the situation was worse than it really is...
erinnert mich an das verhalten von christoph keese. zu behaupten die situation sei schlimmer als sie ist und demnach irgendwelche gesetze zu fordern die die situation angeblich bessern würden, die vorhandenen möglichkeiten werden nicht genutzt, um eine drohkulisse beim gesetzgeber aufzubauen.
joachim graf über google, verleger, taliban, idioten und gierschlünde. etwas polemisch aber witzig. witzig auch, weil die illustrationen zum artikel kostenpflichtig sind.
die inkompetenz der politischen kaste ermuntert mich ehrlichgesagt mehr und mehr mich selbst politisch zu betätigen. bisher dachte ich immer dafür bin ich zu doof. mittlerweile glaube ich das — in aller bescheidenheit — nicht mehr.
das sagte tanja haeusler kürzlich auf facebook — ich glaube ohne besonderen grund, aber zu meinem grossen vergnügen:
Ich rauche, ich saufe, ich fahre im Winter nicht Rad, sondern Auto. Soeben habe ich die 7. Lichterkette aufgehängt (natürlich NICHT diese hässlichen Energiespardinger). Vor, zum und nach dem Fest gibt's leckeres Schwein, knusprige Gans und Schampus von Aldi. Dazu glotze ich aus dem Netz gezogene amerikanische TV-Serien, oder hänge vor der Konsole und zocke mir das Hirn weg. Zusammen mit den von Kopf bis Knöchel in H&M gehüllten Kindern (an den Füßen bevorzugen sie Nike) und einem Mann, der sogar beim Zähneputzen auf Coca-Cola besteht und zu Sylvester irgendwas dreistelliges für Böller und Raketen raushauen wird. Ich selbst wollte mein Geld eigentlich in Yoga investieren, aber wenn ich drüber nachdenke, passt ein Hund viel besser zu uns. Und macht bedeutend mehr Spaß!
Question: What is the trait you most deplore in yourself? Louis C.K.: I have an absolutely beautiful penis. It's stunning in every way. God I hate my perfect penis. [...]
alexander morlang ist für transparenz, nur nicht bei sich selbst. zumindest nicht solange er nicht alle seine papiere geordnet hat. oder so. /presseschauer
sehr, witzig, krähen die an schwänzen ziehen. ausserdem, wie der titel bereits verrät, scholz-links und ein eingebettetes foto, dass sich laut jens scholz nicht einbetten lässt.
ikea spart laut spiegel titelgeschichte im jahr 150 millionen euro steuern durch steuertricks. wobei ulrich voss auf carta leider verschweigt ob amazon die 2 milliarden dollar im jahr, am tag oder im jahrhundert spart und man das dann schwer in relation setzen kann.
obwohl die frage nach dem warum der oktopus acht arme hat gar nicht beantwortet wird; trotzdem sehr sehenswert, denn man sieht, wie ein oktupus sich und seine acht arme durch ein dünnes rohr zwängt. (mp4-direktlink, linktitel aus der ARD-mediathek)
Ist ja auch egal. Bald kommt das Leistungsschutzrecht und macht die ganze kaputte Welt wieder heile. Bestimmt. Und wenn nicht, dann kommt nach dem Leistungsschutzrecht die Kampagne für die Mehrwertsteuerreduzierung und die Kampagne für Steuererleichterungen und die Kampagne für Verlagsbailouts und was weiß ich.
McAfee is clearly sleazy, likely crazy, and possibly even a murderer. But he also would be a free man right now were it not for Vice's screw up.
Auf dem Weg zu einer Theatervorführung von „Schneewittchen“ im Kindergarten, bei der Sohn I den ersten Zwerg spielte, kamen wir an einem Punk vorbei, der vor Nahkauf auf dem Fußweg saß und bettelte. Gleiche Frisur wie Sascha Lobo. Ausgestreckte Hand, haste mal nen Euro, ey? Und Sohn I geht vorbei und sagt: „Guck mal, ein Lobo.“ Wenn man es so zu einem Gattungsbegriff geschafft hat, das ist schon etwas, finde ich. Im Weitergehen murmelte der Sohn noch: „Aber der ist anders“, denn Betteln und auf der Straße sitzen, das hat er bisher nicht mit Sascha Lobo verbunden , da wird es dann schwierig mit dem Markenbild.
In dem Gebäude, in dem die Kita ist, werden nämlich seit immerhin 150 Jahren Kinder betreut. Da ziehen also tatsächlich Menschen hin, direkt daneben, und stellen dann überrascht fest: Oh, die Kinder da, die machen ja Geräusche! Gleich mal klagen. Sollen die ihre Kinder doch auf dem Land aufziehen, die Eltern, da stört die lärmintensive Aufzucht vielleicht keinen.
erschütternd und blöd, aber folgerichtig. auf ne art.
die vergangenheit ist wie die kunst. niemand interessiert sich näher dafür, geschätzt werden ihre dekorativen und gegebenenfalls pekuniären aspekte. der rest lässt sich damit erklären, dass wir alle nur zwei wirkliche interessen in unserem leben haben: uns selbst. und ruhe (nachdem wir selbst krach gemacht haben).
Ich hielt die Bundeszentrale für politische Bildung für eine seriöse Institution, zumindest war sie das in den 80er Jahren nach meiner Erinnerung. Und aus irgendeinem Grund bin ich erst heute über eine kurze, empörte Twitternachricht auf diesen Fall aufmerksam geworden. Da ich mich dann empörte und viele Leute in meinem Umfeld das Video auch noch nicht kannten, sei es hier noch einmal aufgerollt. Denn ich bin so wütend. Aber so was von.
Ich beschäftige mich als Mensch und Künstler schon seit Jahren intensiv mit dem Thema Scheiße. Nur fehlte mir die zündende Idee diesem faszinierenden Sujet einen wertigen und glamourösen Rahmen zu geben.
Düsseldorf hat also 150.000 Euro für die Entwicklung eines Stadtmarketing-Logos ausgegeben, das vorher schon in ähnlicher Form für Dubrovnik verwendet und ebenfalls als Vorschlag für eine Tourismus-Kampagne Dänemarks bei einem Werber-Wettbewerb eingereicht (und prämiert) wurde.
ben_ kritisiert sehr differenziert aktuelle webdesign-trends:
Ich bin hier um zu lesen. Wenn ich Klickibunti will, mach ich World of Warcraft an. Wichser! Wenn das so weitergeht, schalte ich Javascript bald auch noch ab.
kathrin passig sagt alles was ich auch über sascha lobos aktuelle kolumne gesagt hätte. im verlauf der sehr lesenswerten diskussion differenzieren sascha lobo und kathrin passig noch sehr schön rum und sascha sagt einen bemerkenswerten satz zu michael brake:
Halt die Schnauze und lern erstmal anständig diskutieren, Du Froschwurm.
auch bermerkenswert:
Bisschen enttäuscht, unser Facebookgeplänkel ist schon anderthalb Stunden online und Meedia hat noch keine Artikelserie mit Fotogalerie draus gemacht ("Passig, Lobo - Autorenduo des Internet-Ausgleichs auf Facebook zerstritten?").
auch lesenswert der thread von kathrin passig zum gleichen kommentar auf google+.
The Daily failed because what they chose to make, with its huge staffing costs, required far more than their 100,000 subscribers to be financially sustainable. And it didn’t attract more subscribers because what they chose to make was, itself, deeply flawed.
siehe auch was hamish mckenzie über marco arments „the magazine“ sagt.
stefan niggemeier fühlt sich in der journalismus-branche nicht mehr wohl und schreibt auf warum das so ist. der eintscheidende punkt:
Das Gegenteil ist richtig. Journalismus hat nur dann eine Chance zu überleben, unter welchen Rahmenbedingungen auch immer, wenn die Menschen ihn für unverzichtbar halten. Wenn sie davon überzeugt sind, dass sie ihm trauen können, auch und gerade dann, wenn es um Themen geht, die ihn selbst betreffen.
wobei das gute an dem ganzen elend ist, dass der fisch vor allem vom kopf her stinkt. na gut, ein paar journalisten, die versuchen durch den anus zum kopf zu gelangen riechen auch, aber der rest ist ganz gut in schuss. find ich.
Darauf kann man verweisen, wenn demnächst wieder im Handelsblatt von den Datenkraken Google und Facebook die Rede sein wird.
ich finde das witzig. vor allem weil das handelsblatt argumentieren wird dass es mit persönlichen daten nicht nur aus profitgier, sondern aus demokratischer und gesellschaftlicher verantwortung handelt.
In a blog post, Google's director of public policy in Europe, Simon Hampton, cited a statement released by the European Journalism Center, a professional training and seminar organization in Maastricht, the Netherlands, which compared the German proposal to asking local newsstands to pay royalties for just displaying newspapers and magazines.
Wie ich erfahren habe, kann man sogar die Alu-Kapseln recyclen und ich brauche deswegen kein schlechtes Gewissen haben. Ich fahre sie einfach im SUV in die Friedrichstraße, wo ich ca. 23 KM verfahre, um einen Parkplatz zu finden, und bringe sie zur Kapselrücknahmeanstelle.
seitdem ich seit mitte november in berlin in einer wohnung mit nespresso-maschine wohne, bin ich nicht mehr in ein café gegangen. home coffee is killing starbucks.
Wie auch immer die Praxis in Sachen Musik auf YouTube, ihre Parodien und Ableger wirklich aussieht: Es wird Geld verdient. Und zwar nicht zu knapp. Und die Musiker- und Online-Generation der Jetzt-Zeit weiß Bescheid.
ein bisschen witzig ist das was basiliko brenner da schreibt um sich über bianka echtermeyer lustig zu machen (siehe auch). vor allem über den gaga-satz „Basta.“ kann ich mich stundenlang beömmeln:
Kinder gehören in ein Heim. Basta. [...] Falls sich Frauen austoben wollen, dann können sie gerne Jura oder Medizin studieren, ein Unternehmen leiten oder häkeln. Das stört mich nicht. Aber bitte lasst die Kinder in Ruhe. Ich fahre ja auch nicht auf einem Skateboard durch die Straßen.
wobei basiliko brenner auch schreibt, dass die frauen mit kindern im prenzlauer berg oftmals unter 25 seien. da verwechselt er wohl was in seinem ironierausch. im wedding sieht man viele mütter unter 25, aber im prenzlauer berg habe ich bisher nur mütter über 30 gesehen. /peter
Nach vielen Jahren als Musiker in den Düsseldorfer Bands Chim Chim Cheree, Panic in Slumberland und TILT! begann Sixtus in den 1990er-Jahren zunächst im Auftrag der Post Inhalte für den Bildschirmtext (BTX) zu entwickeln, später folgten Web-Design und -Entwicklung u.a. für Seat und Renault.
tesla bietet in den USA kostenlose solarstromtankstellen an. wenn man einen tesla 4s Model S fährt. per pandodaily-RSS gefunden, gelesen aber erst nachdem martin weigert es ge-fm-quotet hat.
maximilian buddenbohm steigt wieder bei stilanzeigen aus und vermarktet sich selbst:
Ich verstehe daher das permanente Kopfschütteln nicht, auf dass ich fast immer treffe, wenn ich von selbstakquirierter Werbung im Blog rede. Natürlich geht das. Und es scheint mir als ein absolut naheliegender Weg.
werbeblock mit johnny haeusler, hornbach und schall. nilzenburger grillt aus unerfindlichen gründen am anfang fleisch das hoffentlich besser gelang als seine profiteroles. /elfengleich
parteien als tv-serien. sehr treffend vor allem die FDP-GZSZ analogie:
Irgendwer schaut sich diese Belanglosigkeit ja an, sonst gäbs das ja nicht so lange, aber niemand gibt es zu. Die Welt besteht nur aus gehobener Mittelschicht. Keine einzige Hauptrolle ist auch nur im entferntesten sympathisch, geschweige denn authentisch.
die geschichte des grossen zeitungsdrucker-streiks von 1962/63 die vor analogien in unsere zeit beinahe platzt. schönes zitat aus pete hamill memoiren „A Drinking Life“:
Don’t get used to being too happy, you Irish bum, Paul Sann said when I took him for a fast drink after work. No matter what happens, he said, newspapers will always break your fucking heart.
Die Attraktivität der Medien als vierter Macht - neben Regierung, Parlament und Justiz - erlaubte, immer höhere Auflagen von den gedruckten Erzeugnissen zu verkaufen, darüber Macht und Einfluss auszuüben, die Einnahmen durch Abonnements zu stabilisieren, und die Reichweite zusätzlich durch Einnahmen aus Werbung zu ergänzen. Als moderne Predigtkanzeln fungierten diese Massenmedien indessen auch als Kitt zwischen den unterschiedlichsten Gruppierungen der Gesellschaft, was ihren symbolischen - ideellen - Wert immer höher schraubte.
Dieser Kitt aber taugt seit gut einer Generation immer weniger. Darin liegt nicht wirklich ein Versagen der Medien. "Fragmentierung der Gesellschaft" lautet die entsprechende Überschrift bei den Soziologen. "Zielgruppen" das entsprechende Zauberwort bei der Kommerzialisierung.
Damit war Napoleon zwar größer als Nicolas Sarkozy (1,65 Meter), würde aber heute eher zu den kleineren Menschen gehören. Aber zu seinen Lebzeiten waren die Menschen insgesamt kleiner als heute. Noch 1835, vierzehn Jahre nach Napoleons Tod, maß der durchschnittliche Rekrut der französischen Armee nur 1,62 Meter.
apropos: long dong liebknecht: long dong silvers geschichte hatte einen haken:
Die Geschichte von "Long Dong Silver" wird in solchen Service-Strecken gerne erzählt, sie hat aber einen kleinen Haken: "Long Dong Silver" ist eine Erfindung des Fotografen Jay Myrdal, der den angeblichen Riesenpenis mit analoger Bildbearbeitung erschuf. In den Filmen kam dann eine Prothese zum Einsatz, die von einem Maskenbildner geschaffen wurde.
recherchfähigkeit hat übrigens nicht unbedingt etwas mit journalister ausbildung zu tun, sondern vor allem mit neugier (im skeptischen sinne von „moooment mal!“) und fleiss (im gegensatz zur mir sehr gut bekannten mir-doch-egal-faulheit). na gut, die fähigkeit faule braten zu riechen und nachdenken zu können hilft auch.
was ich eigentlich sagen wollte, ich schätze torsten kleinz für seine kleinzlichkeit, auch wenn diese korrektheit manchmal (ansatzweise) nervt; hier tut sie es nicht.
grandiose überschrift, prägnante rezension eines sicherlich sehr tollen buches. dasnuf:
Für mich persönlich ist das Buch so wunderbar, weil es völlig unaufgeregt berichtet. Es ist hype- und hysteriefrei. Zudem hat es etwas, was ich sehr schätze: Es zeugt von einem durchweg respektvollen Miteinander zwischen Eltern und Kindern.
neu auf meinem wunschzettel nachdem haekelschwein es empfohlen hat und erst recht nachdem ich kürzlich das hier über die „kochkunst“ im mittelalter las.
das video, mit dem google hier offenbar leute gegen das geplante leistungsschutzrecht mobilisieren möchte, kann doch nicht der ernst von google sein?
die unterirdische qualität des spots kann natürlich auch einfach daran liegen, dass google niemanden gefunden hat der sich um nen unpeinlichen soundtrack hätte kümmern können, der nicht bei der GEMA ist.
stefan niggemeier findet das google kampagnenvideo zeige irgendetwas „eindrucksvoll“ auf und weist auf wunderschöne scheinargumente hin:
Der Konzern [Google] will die deutschen Internetnutzer glauben machen, dass er für ihre Rechte, ihre Freiheit, das Gute in der Gesellschaft kämpft. Tatsächlich geht es um wirtschaftliche Interessen.
Als schlösse das eine das andere aus.
Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, stellen die deutschen Verleger für sich eine genau solche Verbindung her, wie sie Google behauptet. Sie stellen ihren Kampf um eigene wirtschaftliche Vorteile als uneigennützigen Kampf im Sinne der Demokratie dar. Sie tun so, als wären ihre kommerziellen Interessen identisch mit den Interessen der Gesellschaft. Sie versuchen, ihr Eigenwohl und das Gemeinwohl untrennbar miteinander zu verknüpfen.
zwischendurch dringt stefan niggemeier zum kern des problems vor:
Es liegt aber an den Verlagen selbst, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Stattdessen haben sie gestern wieder auf Hysterie und Gegenpropaganda gesetzt.
viele, teilweise gut abgehangene, links. links sind offenbar wie wild, sie werden etwas weniger zäh, wenn man sie ein bisschen hängen lässt.
marcel weiss arbeitet sich an frank schirrmacher ab. der sich vorher am netz abarbeitete. eiegentümlicherweise geht mir diese ganze debatte völlig am arsch vorbei. das gejammer der ahnungslosen, die der (gedacht) anderen seite unentwegt ahnungslosigkeit, erfolglosigkeit oder gestrigkeit vorwerfen nervt deshalb besonders, weil man sich mit dieser hamsterradargumentation lediglich im kreis bewegt und nicht nach vorne. ums bewegen gehts in dieser debatte selten; ich habe den eindruck den beteiligten geht es vor allem ums rechthaben und rechtbehalten.
trotzdem fand ich einen gedanken von marcel sehr schön:
Nur weil der Matrose im Mittelalter weiß, dass er mit einer Triere keinen Ozean überqueren kann, heißt das nicht automatisch, dass ihm gleichzeitig mit dieser Erkenntnis der Bauplan für eine Karavelle in den Schoß fällt.
Wenn ich mir was wünschen dürfte: Ich möchte bitte, dass alle Leute die Bücher, von denen man sowieso erfährt, bei Amazon bestellen. Sie sollen ihre hässlichen Schuhe bei Zalando bestellen, statt sie bei Deichmann oder Görz zu kaufen. Auch H&M kann online. Mobiltelefone und -verträge kann man viel besser im Internet ordern, das sollte sich doch herumgesprochen haben. Alle diese Läden machen zu oder ziehen ein paar Bushaltestellen weiter ins neue 08/15-Shoppingviertel.
amerikanische innenstädte sind scheisse. da sind die ganzen ketten in 08/15 shoppingviertel oder malls gezogen, aber mit ihnen auch die käufer. ich weiss nicht ob wir amerikanische innenstadtverhältnisse bekämen, wenn die ketten und mobilfunkläden weggingen. ich bin mir aber sicher, dass mit einem abzug „all dieser läden“ keine¹ paradiesischen zustände in die innenstäde einzögen. /herzdamengeschichten.de
Darin liegt für ihn Schönheit - in den Spuren der Zeit und des Vergangenen, in den Spuren, die Menschen hinterlassen und die vom Leben erzählen.
christoph keese verbloggt fotos aus der FTD-gründerzeit. damals als die FTD deutschland gegründet wurde, haben wir (das institut für paraarchitektonische phänome, ein büro das ein paar kommilitonen und ich während des studiums gegründet haben) auch für ein jahr ein abo. ich fand die FTD damals ziemlich OK. schön kontrastriert und in kontext setzt jens schröder die gründung der FTD:
Auf genau diesem Höhepunkt des Börsen-Hypes, am 21. Februar 2000, kam die Financial Times Deutschland auf den Markt. Ein Zeitpunkt, der im Nachhinein kaum unglücklicher hätte sein können. Denn: Schon im zweiten Quartal 2000 begann der Zusammenbruch der Auflagen fast aller Titel [der Wirtschaftspresse]. [weiterlesen]
leo gutsch darüber, dass es eventuell „nachträgliche Gerechtigkeit“ zu geben scheint, dass man „einer Gabe eben auch zum Opfer fallen kann“ und dass ein „Makel eben manchmal auch zum Glück verhilft“.
wunderbar einseitiger und tendenziöser artikel über den wahn von john mcafee:
Was sollte ein Mann voller Tatendrang und voller Visionen mit dem Rest seines Lebens anfangen?
Die Antwort darauf: „In zunehmendem Maße wahnsinnig werden.“ Schon Generationen von unglaublich reichen und überdurchschnittlich einfallsreichen Individuen vor ihm erging es nicht anders.
eigentlich, fiel mir auch gestern auf, könnte jeder einfach herzdamengeschichten.de selbst abonnieren und lesen, dann müsste ich nicht immer drauf linken. kann man wirklich alles lesen von maximilian buddenbohm. alles.
mir fiel, wenn ich in den niederlanden mal bei albert heijn eingekauft habe, immer auf, dass das gekühlte heineken bei albert heijn sehr viel teurer verkauft wurde als das ungekühlte. trotzdem wirds zeit auch in deutschland essbare salate und snacks im supermarkt zu verkaufen.
wolfgang luenenbuerger-reidenbach ist sascha lobo dankbar, dass er johnny und tanja haeusler einen tritt verpasst hat, damit sie ihr buch schreiben.