kaffee. jetzt.
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der vollständigkeit halber mein (gerade) eingereichter vorschlag für die #rpten (bin nicht sonderlich zufrieden):
Lob der BlaseAlles wird Nische.
Die Globalisierung führt offenbar nicht zu einem grossen Raum, sondern viel eher zu grossen Mengen Schaum.Die Globalisierung schreitet angeblich unaufhaltsam voran, trotzdem lassen wir uns weiterhin unsere Nachrichten auf unseren Aufenthaltsort oder unser soziales Umfeld zurechtfiltern.
Auch die globale Expansion von Film- und Fernsehstreamingdiensten zeigt, dass die Vernetzung und globale Verfügbarkeit von Inhalten nicht etwa zu einer Massenverflachung von Unterhaltungsangeboten führt, sondern, im Gegenteil, zur Blüte von Filmen und Serien, die garantiert nicht den Massengeschmack treffen werden — und trotzdem unterm Strich wirtschaftlich erfolgreich sind.
Alles, bis auf wenige Ausnahmen, wird zur Nische, wir fühlen uns in unseren Blasen wohl. Ist das gut oder schlecht oder beides?
[nachtrag 11.01.2016]
hier ein paar vorgedanken zum thema, warum ich glaube dass „alles“ zur nische würde.
das kind telefoniert mit seiner freundin.
auf dem weg zum klo höre ich: „warum gehst du eigentlich immer aufs klo, wenn ich mit dir telefoniere?“
auf dem weg zurück vom klo höre ich die freundin schreien: „hände waschen!!!“ (ja, mit drei ausrufezeichen)
frohen neuen monat!
warum feiern wir eigentlich immer nur den jahreswechsel? wie wäre es künftig auch die monatswechsel zu feiern? mit monatsrückblicken, sauferei, tischfeuerwerk? der monatserste wäre dann immer ein feiertag, neumonat, und es gäbe die möglichkeit für unzählige neue fernsehshows: der satirische monatsrückblick januar, die schönsten momente im februar, ARD märzrückblick, das waren die grössten tops und flops im april, und so weiter.
den letzten monatstag könnte man dann nach prominenten benennen, die an diesem tag verstorben sind. den 31. januar, zum beispiel, könnte man fawkester nennen, den 28. februar palmester (oder dieses jahr den 29. februar worcester).
floskelinformationssystem
ich habe keine armbanduhr, aber hätte ich eine, würde ich mir die bedienung in etwa so vorstellen: wenn ix wissen will wie spät es ist, hebe ich den arm, halte die uhr vor mein gesicht und lese die uhrzeit ab.
so ähnlich stelle ich mir das mit „fahrgastinformationssystemen“ vor. ich warte auf eine bahn oder einen bus und wenn ich wissen will wie lange ich noch warten muss, schaue ich auf einen der info-schirme, die überall hängen.
manche verkehrsbetriebe sehen das allerdings anders. die meinen, ich sollte, wenn ich abfahrtzeiten erfahren möchte, erstmal ein paar neujahrswünsche entgegennehmen. besonders bekloppt macht das in hamburg die hochbahn. dort muss man alle paar sekunden eine animation ertragen, in der einem eine ubahn dann ein neues Jahr wünscht. um die abfahrtszeit zu erfahren, muss man dann eben warten.
halb so schlimm, aber immer noch bekloppt, ist das in berlin. dort werden zwischen anfang dezember und ende märz erst schöne feiertage und dann ein neues jahr gewünscht — auf der hälfte der bildschirme. ständig und überall:
Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr
auf der oberen hälfte wird weiterhin die nächste bahn angezeigt. die darauf folgende bahn gar nicht mehr oder nach gutdünken. das ist insbesondere zu stosszeiten doof, wenn die bahnen proppevoll sind und man optimalerweise auf die nächste bahn wartet, die dann meistens sehr viel leerer ist. aber statt zu erfahren ob es sich lohnt kurz zu warten, erfährt man auf dem floskelinformationssystem:
Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr .*** Die BVG wünscht ihren Fahrgästen einen guten Start ins neue Jahr

[nachtrag 06.01.2016]
einen tag später (am abend des 5. januar) sahen die schirme im ubahnhof französische strasse so aus. sehr gut!

.@dasnuf erzählt, das die yetis in #starwars, wie kilgrave, fremde gedanken steuern können.
yeti? das ist fränkisch für jedi.
photoswipe.js statt fresco.js
heute die bild-lightbox fresco (@frescojs) mit photoswipe (@photoswipe) ersetzt. ich bin sehr begeistert von photoswipe. auf der demoseite sieht man schon ganz gut warum.

- angenehme animationen (ruckeln bei mir im firefox ein bisschen)
- flüssiges wischen/swipen auf dem desktop, aber vor allem auf mobilen geräten möglich
- vergrössern in der lightbox (kneifen/pinchen auf mobilen geräten)
- fühlt sich haptisch sehr, sehr gut an

fresco war auch sehr schön, fühlte sich aber nicht so gut an. vor ein paar versionen wurde das wischen/swipen auch zugunsten von klickgesten rausgenommen, was sich auf mobilgeräten immer ein bisschen komisch anfühlte.
ich hoffe, die änderung ist auf allen endgeräten gut angekommen, bei mir scheint alles OK.
die bildauslieferung selbst, habe ich vor ein paar tagen übrigens auch angepasst. die sollten jetzt zum grossen teil auch angepasst/responsiv ausgeliefert werden, bei kleinen bildschirmen kleinere bilder, bei grösseren und hochauflösenden bildschirmen entsprechend grösser. die grösseren bilder hatte ich früher™ per javascript nachgeladen/reingefummelt, die srcset-lösung ist aber eindeutig besser und sauberer.

ich bin gestern ein bisschen am sowjetischen ehrenmal rumspaziert (und dann weiter nach neukölln gelaufen) und frage mich, was macht hier die faszination der symmetrie aus? wäre ein asysmmetrisches ehrenmal weniger ehrenvoll? oder ist ehere immer symmetrisch konstruiert? wenn ja, was ist unehrenhaft an organischen oder asymmetrischen formen? warum keine brüche zeigen?
obwohl, brüche gibt es auch am sowjetischen ehrenmal.

usabilityalptraum

wired hat eine liste eine fotostrecke von den 15 angeblich besten serien 2015 zusammengestellt. es zeigt sich, dass das eigentlich ganz gute wired-redesign durchaus seine schwächen hat. neben den verwirrenden buttons ist das grösste ärgerniss, dass die fotostrecken mobil (iphone 5S) nicht benutzbar sind.
von den 15 aufgezählten serien habe ich überhaupt nur 4 gesehen (und für OK befunden):
- mad men: hatte in den ersten staffeln ein paar hänger, aber ich fand die letzten staffeln überragend und auch das ende befriedigend
- inside amy schumer: ausser ein paar clips davon auf youtube wollte und konnte ich mir nicht mehr davon ansehen
- empire: steht auf meiner zu-sehen-liste
- hanibal: nach einer folge aufgehört
- jessica jones: gute serie, hat mir sehr gefallen, kommt aber nicht über das label sehr gute mittelgute serie hinaus
- last week tonight: guck ich immer wieder gerne, aber nur gelegentlich. für regelmässiges sehen ist mir das zu anstrengend und zappelig
- mr. robot: eindeutig die beste und überraschenste serie 2015
- transparent: nicht gesehen
ich würde noch folgende hinzufügen: the knick, fargo, the returned (les revenants), the leftovers, justified und, wie jedes jahr, the good wife.
damit ich nächstes jahr wie @alexmatzkeit sagen kann wie viele filme ich das jahr über geguckt habe, notiere ich mir ab jetzt alles, was ich mir in an bewegtbild im fernsehen, kino und bildschirm ansehe: wirres.net/article/archive/61/
iOS GPS logger and compass
aaron parecki’s (@aaronpk) iOS GPS logger works pretty well in conjunction with compass. with one exception though: the underground.

i found compass in the footer of aaron’s new telegraph web app, where it’s listed as part of the p3k suite. compass at p3k.io didn’t work though (it threw 500 errors). so i uncommented 2 lines in AppDelegate.m to use compass at compass.esripdx.com instead of compass.p3k.io.
to make the app upload the location data i had to add a write token that i got from compass.esripdx.com/settings/[database name]. with those hardcoded credentials the ios GPS logger sends it’s data to compass just fine.
nice work aaron, thanks a lot for opening your tools to the public!
diese dünnen jahresendzeitfragebögen sagen ja vor allem:
„ich hab blogdings schon gemacht, als blogs noch in finnischen clubs spielten!“
ich fand die schon doof, als blogs noch in finnischen clubs mit hoffnung ein grosses ding zu werden gesegnet waren. oh, und einmal hab ich mich hinreissen lassen.
kurzkritik spectre in einem wort: dummentbehrlichsinnlosklischeehaft.
weihnachten 2015
die weihnachtsfrequenz erhöht sich mit zunehmendem alter umgekehrt proportional. früher hat es jedenfalls länger gedauert, bis wieder weihnachten war. ansonsten verändert sich nichts.
seit 46 jahren gibt’s bei uns in der familie jedes jahr fleischfondue mit verschiedenen knoblauchhaltigen sossen.

jedes jahr nach der bescherung liest mein vater die bücher die er geschenkt bekommen hat erstmal sorgfältig quer.

was seit ein paar jahren neu ist: männermagazine aufm klo (beim schwager):

früher, also vor vielen, vielen jahren, waren in den männermagazinen retouchierte aufnahmen vom fleisch relativ junger frauen, modernere männermagazine sind jetzt gefüllt mit fotos von gewürztem rind- und schweinefleisch. fleischlust ist jetzt beef, boeuf, filet und natürlich (immer noch) lende.
in filetyp steckt auch ein filet.
in hamburg, wo wir über weihnachten waren, sind wir kaum mit bus und bahn gefahren. von meiner schwester zum hotel hätten wir mit einzeltickets etwas über 6 euro gezahlt. mit drive2go oder carnow oder wie die alle so heissen, kostete die fahrt nur unwesentlich mehr.
ganz hervorragendes weihnachtsgeschenk vom kind: caperdonich, 19 jahre alte fassabfüllung mit spritzbesteck, äh pipette zum leichten verdünnen. schmeckt auch so hochprozentig (51,2% vol.) nicht zu hart, sondern extrem aromatisch.
(ursprünglich veröffentlicht am 27.12.2015 20:33)

irritierend an the knick finde ich ja — unter anderem — den 80er jahre synthie-soundtrack.
the ridiculous 6

das ist glaube ich der schlechteste film, den ich seit 20 jahren zu ende gesehen habe. der film wird zusammengehalten von überdehnten kacka-, pipi- und pimmelwitzen. ich bin ja ein grosser fan von absurden geschichten und von fäkalhumor. aber gerade fäkalhumor sollte ein bisschen halt haben, oder ein paar gegengewichte. in the ridiculous 6 hängen die witze meisten einfach in der luft oder kommen aus dem nichts.
der film ist auch nur auf den ersten blick absurd. in wahrheit haben die drehbuchautoren tim herlihy und adam sandler einfach nur ein paar genreregeln, western-stereotypen, kacka-, pipi- und analhumor in eine kiste geworfen, wild geschüttelt und die bruchstücke in der kiste dann verfilmt.
erstaunlich ist die teilweise hochkarätige besetzung in den nebenrollen: ein erstaunlich frischer harvey keitel, ein aufgedunsener, zungengelähmter nick nolte und ein lustlos ass-to-mouth-gags runterspielender steve buscemi.
die einzige verteidigungslinie die mir für den film einfällt wäre ironie-trash. das funktioniert aber nicht, weil gags, ironie und trash nicht mit faul hingeworfenen bruchstücken funktionieren, sondern mühsam zusammengepuzzelt und in einen kontext gehängt werden müssen. der einzige kontext in the ridiculous 6 waren blödsinnige western-klischees.
um in die ehrenvolle kategorie des trashs gehoben zu werden, fehlt dem film die sorgfalt und ernsthaftigkeit, die guten trash ausmacht.
aber immerhin ein gutes hat der film. man erkennt, dass die beteuerungen von netflix, ihren künstlern, produzenten oder drehbuchautoren nicht in ihre arbeit zu pfuschen, wahr sind. einmal unter vertrag, scheinen filmemacher in der tat machen zu können, was sie wollen.
bei rotten tomatoes hat der film von den kritiker nur verrisse geerntet, unverständliche 33% der zuschauer mochten den film. zu sehen ist der film bei netflix. ich würde das aber niemandem empfehlen.
wer von euch lässt sich eigentlich von (safari/chrome) push-benachrichtigungen auf neue artikel hinweisen? lohnt sich das zu implementieren?
ist ein kater eigentlich auch ne muschi?
(frage mich auch gerade was ein kateringservice ist.)
kurzkritik les revenants s02

ungefähr so beunruhigend und packend wie die ersten staffeln von lost, aber mit nem 6000mal besseren ende.
dang! doch noch eine leftovers-staffel. ich fand das ende der s02 definitiv genug. serienjunkies.de/news/leftovers-hbo-bestellt-letzte-72565.html
die zweite staffel leftovers war unfassbar gut. ich glaube ich hab nie was besseres gesehen. aber bitte keine dritte staffel! #kurzkritik
(ursprünglich veröffentlicht am 07.12.2015 21:09)