glyn moody erklärt warum die verhandlungen zu ACTA zwischen der EU und den USA alles andere als transparent und partizipativ waren, auch wenn die EU-kommission nun bereits zum wiederholten mal das gegenteil behauptet. glyn moody:
So the European Commission's claim that "all stakeholders have been informed and involved in the negotiation process" is true only at the most superficial of levels. Yes, MEPs were told minimal information -- but weren't allowed to pass it on to the people they represent; yes, NGOs were able to sit in the same room as the negotiators for an hour or two -- if they managed to overcome the series of obstacles designed to stop them getting there on the right day; yes, members of the public could express their views - but only once a year, by travelling to Brussels at their own expense, and without access to the vast majority of relevant documents.
Der verblüffende Moment der Einsicht bei mir, war dieser: Das geht immer weiter. Ein graphisches Betriebssystem ist eine Black Box für die Leute, die sich mit der Komplexität der Shell nicht mehr beschäftigten möchten. Drupal ist ein Black Box für Leute, die sich mit der Komplexität von CMS-Programmierung nicht mehr beschäftigen möchten. iOs ist nichts als eine Black Box für die Leute, die sich mit der Komplixtät von Dateien und Programmen nicht mehr beschäftigen möchten. Facebook ist eine Black Box für Leute, die sich mit der Komplexität des Internets nicht mehr beschäftigen möchten. Journalismus ist ein Black Box für Leute, die sich mit der Komplexität der tatsächlichen Ergeignisse nicht beschäftigen möchten.
Dem ehemaligen Bundespräsidenten stehen also noch unruhige Tage bevor. Nach meinem Gefühl wird die Hausdurchsuchung auch der Anlass sein, wegen dem Christian Wulff auf seinen Ehrensold verzichtet. Er tut damit der Kanzlerin und dem Kabinett einen riesigen Gefallen, weil diese natürlich zu Recht den Volkszorn fürchten, wenn sie Wulffs üppige Apanage abnicken.
interview mit dem weissrussischen blogger wiktor malischewsky:
SPIEGEL ONLINE: Aber das Netz erleichtert doch via Facebook und Twitter die Koordinierung von Protesten und die Mobilisierung, oder nicht?
Malischewsky: Vielleicht. Aber wie schwer war es denn für Russlands Bolschewiken, 1917 die Oktoberrevolution zu organisieren, so ganz ohne Twitter? Und wenn es das Netz 1933 schon gegeben hätte, dann würde man wahrscheinlich heute behaupten, es sei das Internet gewesen, das Hitler an die Macht gebracht habe.
Was wäre, wenn es der Nächste im Amt ganz anders macht? Das Amt ist vielleicht gar nicht beschädigt, sondern jetzt erst richtig aufgeladen. Volle Aufmerksamkeitsakkus warten auf denjenigen, der die Energie konstruktiv nutzt. Es ist jemand mit Gespür für Dramatik erforderlich. Jemand der weiß, wie man eine Geschichte entwickelt und jemand, der weiß, dass ein gutes Wort noch immer die mächtigste Tat ist.
malte welding denkt über den begriff der unschuldsvermutung nach:
[Man muss] einen Moment lang versuchen, den Begriff Unschuldsvermutung zu verstehen: Er existiert zum einen wegen der logischen Unmöglichkeit, gerichtsfest zu beweisen, etwas nicht getan zu haben, zum anderen, weil der in Rede stehende staatliche Eingriff so ungeheuer massiv wäre.
In allen anderen Gebieten des Lebens gilt die Unschuldsvermutung nicht. Glaube ich etwa, dass mein Partner mich vernachlässigt, dann muss ich ihm das natürlich nicht nachweisen. Ich muss dem Kellner nicht beweisen, dass mir das Essen nicht schmeckt und dem Verkäufer nicht, dass ich in der Hose dick aussehe.
john gruber bekommt mountain lion präsentiert. und ist ganz angetan. sein lieblingsdeature, gatekeeper lässt entwicklern drei möglichkeiten ihre apps zu vertreiben:
Users have three choices which type of apps can run on Mountain Lion:
Only those from the App Store
Only those from the App Store or which are signed by a developer ID
Any app, whether signed or unsigned
peter breuer denkt über inhalte nach und erzählt marken, wie sie einen auf frosta machen können:
[Man kann] über Online-Kanäle tagesaktuelle und kurze Nachrichten liefern [...], die es nicht zwingend auch in die Imagebroschüre schaffen müssen.
Das ist dann eben nicht das Standbild der Lehrlingslossprechung oder der große, auf Pappe aufgezogene Scheck an den örtlichen Verschönerungsverein. Sondern alles, was man nicht zu einer Alibi-Nachricht konstruieren muss - Dinge eben, die man selbst gerne hören würde: Die skurrile Bestellung aus dem Palast von Bhumibol, Weitenrekorde wie den Kunden aus Feuerland, eine besonders kunstvoll formulierte Reklamation oder der Link auf ein artverwandtes Internetangebot.
die (fast) täglichen links hab ich heute beim bildblog, bzw. bei 6vor9 gepostet. das mach ich morgen auch nochmal.
von gestern mittag bis heute mittag lief wirres.net gar nicht bis holprig. mein server-vermieter (kein eigentum, kein haus, nur ne kleine wohnung in einem mehrfamilienhaus) hat den server auf dem ich mich seit fast 10 jahren eingemietet habe auf neue hardware umgezogen. das hatte auch zur folge, dass die lange angedrohte umstellung auf php5 und apache2 erfolgte. das hat leider alles nicht so toll geklappt, einerseits weil der apache auf einige alte einträge in der .htaccess-datei zickig reagierte und andererseits weil ein paar einstellungen nicht vom alten zum neuen server mitgezogen wurden. jetzt sollte alles wieder funktionieren.
theoretisch sollte jetzt auch alles etwas schneller funktionieren. ob der server allerdings so stabil ist, dass er eine erwähnung in einem tweet von @timpritlove oder @sixtus verkraftet, glaub ich noch nicht so ganz. mal schauen. vielelicht schreib ich ja mal was ausreichend interessantes um das zu testen.
ich guck ja kein fernsehen. also kaum. aber wenn peer schader übers fernsehen schreibt, bekommt man beinahe lust darauf das ganze zeug wegzugucken.
michael spreng erzählt ein sehr trauriges märchen.
Sie lechzen nach Anerkennung, Sie wollen endlich einer sein, der von den oberen Zehntausend respektiert und gemocht wird. Sie wollen dazugehören, auf dem großen Partykarussell mitfahren, und nicht nur auf den hinteren Politikseiten, sondern auch in den bunten Hochglanzblättern auftauchen.
der mann mit der „zartesten stimme“ die dasnuf kennt:
Vielleicht hat jede Generation die Devices geliebt, die ihr gefühltes Selbst erweitern konnten. Damals war es vielleicht eher die physische Beweglichkeit in der Welt — und heute die informationelle?
The irony, of course, is that selflessness (not selfishness, its opposite) is precisely the posture that leads to more success. The person with the confidence to support others and to share is repaid by getting more in return than his selfish counterpart.
Neulich stand in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, dass die „Zeit“ mit ihren gefühligen Titelthemen immer stärker an Frauenzeitschriften gemahnt - wo ja durchaus was dran ist (was aber beim „Spiegel“ auch nicht sooo viel anders ist).
wenn der streisand-effekt einen effekt bezeichnet durch den das, was jemand durch juristische mittel unterbinden möchte erst besondere aufmerksamkeit bekommt, dann sollte der kantel-effekt küftig einen effekt bezeichnen, in dem eine bezeichnung die man jemandem juristisch verbieten möchte erst richtig salonfähig wird.
Wir alle wissen: In Wahrheit wird es kälter, nicht wärmer. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der steigende CO2-Gehalt der Atmosphäre nicht etwa zur Erwärmung der Erde führt, sondern zu einem stark erhöhten Ausstoß von tragischen Filmen. Holland und die Malediven sind schon zu weiten Teilen von Filmtragödien bedeckt
Nachdem ich in zwei Tagen bereits fünf Tragödien gesehen habe, sage ich: Wir dürfen in unseren Anstrengungen, den CO2-Ausstoß zu verringern, nicht nachlassen.
martenstein auf der berlinale. zu berlinale-zeiten wird martenstein quasi zum blogger. ich mag martenstein als quasi-blogger sehr. gesternvorgestern kürzlich schrob er viel gutes und nettes über einen film von klaus lembke, den er eigentlich unerträglich fand. ein verriss ohne jeden riss.
Stefan Engeln arbeitet als Justitiar bei der 1&1 Internet AG.
und arbeitet sich ganz gut an christoph keese ab. christoph keese antwortet auch in den kommentaren. eher ausweichend, nichts desto trotz interessant.
mehr oder weniger witzige vorher-/nachher-bilder. borgdrone und offenbar auch sonst niemand, weiss von wem die sind. klar ist aber, dass die bilder hundertfach im internet zu finden sind. stets ohne quellenangabe. das ist in übrigen lediglich eine beobachtung, keine bewertung. ich fühle mich ausserstande das zu bewerten, ausser das ich immer ein schlechtes gefühl habe, wenn ich ein werk keinem urheber zuordnen kann. /via
guter überblick von carsten knop um was es bei ACTA, SOPA und PIPA geht, wer dagegen und dafür ist und warum, „dank des Internets“ ACTA nicht so bald ad acta gelegt werden kann.
Die populäre Version des Experiments ist diese: Auf Geheiss eines Expermimentleiters waren 65% (26 von 40) der Probanden in einem Versuch von dem sie glaubten, er hätte Lernmethoden zum Thema, einem anderen Menschen stetig höhere Elektroschocks zu verpassen und bis zum für das Experiment vorgesehene Maximum zu gehen. Daraus soll man ableiten können, dass auch "normale" Menschen auf Befehl bereit sind andere zu quälen. Dies war aber nur ein Ausgangsexperiment in einer langen Reihe von 18 Folgeexperimenten.
heute in der schule des kindes eine theater-aufführung (revue) gesehen, in dem milgrams experiment mal wieder dazu herhalten musste, zu zeigen wie böse die menschen sind. wir alle. in der aufführung waren es gleich 70% der probanden, die bereit waren „auf befehl“ böses zu tun. dass das alles viel differenzierter zu sehen ist, wie alles, immer, erklärt ali arbia sehr anschaulich.
das sollten viel mehr blogger machen: aufschreiben warum sie andere blogger toll finden. und von mir aus auch, warum sie andere blogger nicht so toll finden.
4. Gäste einladen, die Gottschalk kennt! Also besser nicht mehr Nobodys wie „Annette Engelke“ und „Nina von Hagen“, sondern jeden Tag Franz Beckenbauer. Das könnte super werden. Schaumermal.
der economist hat eine debatte zwischen andrew keen und jeff jarvis zum thema „sharing“im blatt. jeff jarvis’ beitrag fängt so an:
We are sharing for good reason—not because we are insane, exhibitionistic, or drunk. We are sharing because, at last, we can, and we find benefit in it. Sharing is a social and generous act: it connects us, it establishes and improves relationships, it builds trust, it disarms strangers and stigmas, it fosters the wisdom of the crowd, it enables collaboration, and it empowers us to find, form and act as publics of our own making.
andrew keen eröffnet so:
In "On Liberty", still the wisest guide for building a good society, John Stuart Mill asked: "what has made the European family of nations an improving, instead of a stationary, portion of mankind?" His answer rests on what he calls Europe's "remarkable diversity of character and culture" which, Mr Mill said, has enabled innovative individuals to be free from the "yoke" of public opinion.
für mich gewinnt jarvis die debate. er nennt mehr argumente und praktische erfahrungen als keen, der eigentlich nur zwei steilthesige vorbehalte nennt: das netz und die omnipräsente öffentliche meinung verhindere vielfalt, sperre uns in enge echokammern und transparenz führe zu narzissmus.
mich erinnert die debatte ein wenig an mein wetterpräferenz: ich mag die kälte lieber, denn gegen die kälte kann man sich ganz gut mit geeigneter kleidung, windschutz und einfachen mitteln wie feuer schützen. gegen hitze kann ich mich auch mit geeigneter kleidung nicht schützen (ich schwitze auch halb nackt wie ein irrer).
gegen den echokammereffekt kann ich mich durch meine literaturauswahl, gegen überschwappende und laute öffentliche meinungsschwälle kann ich mit ignoranz schützen. mein ignoranzreservoire ist unbegrenzt.
ich kann das internet, jede informationsflut ausblenden, wenn ich will. gäbe es aber kein internet, könnte ich weder effektiv teilen noch mich mitteilen — selbst wenn ich das wollte.
oder anderes gesagt: das internet und die damit einhergehenden technischen und gesellschaftlichen möglichkeiten verleihen mir (begrenzte) macht und unbegrenzte potenziale, die abwesenheit der kommunikations und mitteilungsmöglichkeiten des netzes raubte mir jede macht und viele potenziale.
You can think of it like a visual Twitter, or a quicker Flickr. But mostly, you should think of it as a bonafide blockbuster.
bonafide heisst im zusammenhang oben glaube ich wahrhaftig.
das bild von instagram als visuelles twitter finde ich sehr passend: einfach, minimalistisch, in einem satz zu beschreiben aber insgesamt mehr als die summe der einzelteile.
auch wie bei twitter: alle die es nicht nutzen machen sich über instagram und seine benutzer lustig, alle die es nutzen (und vorher lästerten, inklusive mir), sind begeistert.
und: instagram hat und nutzt APIs. eigentlich, sollte man denken, wäre ein einfaches, idiotensicheres rezept für erfolgreiche startups: mach es einfach, klar und anschlussfreudig. /via
Und jetzt der Hammer: Angela Merkel kündigt an, in Frankreich zugunsten ihres Tanz-Partners Sarkozy in den Präsidentschafts-Wahlkampf einzugreifen. Sie fragt erst gar nicht, ob sie das darf. Denn solche Fragen stellen höchstens Sozialdemokraten oder Spiegel-Journalisten:
„Das Eingreifen einer ausländischen Regierung in den Wahlkampf eines souveränen Staats gilt international als verpönt.“
Merkel tut es einfach, weil Einmischung in die inneren Angelegenheiten von einst souveränen Staaten die logische Folge der europäischen Kreditkrise (und der europäischen Einigung!) ist. Die Finanz-Eliten arbeiten längst zusammen. Ihre konservativen Sprecher tun es ihnen nun gleich.
gar nicht mal uninteressanter text aus dem handelblatt auf zeit.de mit keinem einzigen link im text, zum beispiel auf die website von dan ariely,
Und mit einem Mal wird klar, dass die Gesellschaft sich seit Jahrhunderten auf virtuelle Systeme verlässt. Dass der gefühlte Kontrollverlust, der im Zusammenhang mit dem Internet vielen Angst macht, bloß eine Frage der Gewöhnung an Technologie ist. Oder eine Frage der Verdrängung. Geld auf dem Konto ist nichts anderes als eine der frühesten Cloud-Funktionen und gleichzeitig höchst virtuell wie auch weltbestimmend. Wer weiß schon, wie und wo das eigene Geld gespeichert ist, nur ein wackeliger Vermerk, eine kleine (seltener: große) Zahl auf irgendeinem Server, der man sich nur durch ein Interface überhaupt nähern kann und die so fragil scheint wie alle Virtualität.
Wo soll das alles nur enden? Die Virtualisierung wird niemals enden. Wir können ihr nicht entkommen, und sie wird den meisten Leuten als normale Realität erscheinen, unabhängig davon, wie weit sie in die Kohlenstoffwelt eingedrungen ist. Denn Virtualisierung ist nur ein anderes Wort für Fortschritt.
First Lady Michelle Obama participates in a tug of war with Jimmy Fallon in the Diplomatic Reception Room of the White House during a “Late Night with Jimmy Fallon" taping for the second anniversary of the "Let's Move!" initiative, Jan. 25, 2012.
Zwei Prenzlauer Berger Ton-Meister haben ihr gesamtes Erspartes in Alkohol investiert. Mit ihrem Luxus-Likör haben sie noch große Pläne.
Der Rechtsanwalt Christian Solmecke sagt dazu: "Die durchschnittliche Facebook-Pinnwand eines 16-Jährigen ist 10.000 Euro Abmahnkosten wert, wenn denn jede Urheberrechtsverletzung abgemahnt werden würde." Bisher seien viele Facebook-Profile nicht öffentlich zugänglich, ansonsten hätten Abmahnanwälte viel Arbeit.
Sie haben mal Donald Ducks Haus nachgebaut. Warum eigentlich?
Darauf bin ich durch eine Freundin gekommen, die diese Comics immer liest. Irgendwann hat sie mal gesagt, die Welt von Donald Duck sei so klar und sähe immer gleich aus. Ich habe geantwortet, dass ich das nicht glaube. Denn dann müsste es ja ein einheitliches Bild von dessen Haus geben, und jeder Zeichner müsste sich exakt daran halten. Aber diese Disney-Welt ist so komplex - da sind so viele Zeichner und Länder beteiligt, dass ich nicht glaube, dass die alle dasselbe Haus gezeichnet haben.
Und?
Ich habe in den Büchern nachgesehen, und es gab wirklich Unterschiede. Mal war der Briefkasten links, mal rechts. Mal hing die Hängematte am Baum, mal am Haus. Und ich fand das so verrückt: Wenn man Leute fragt, würde jeder sagen, das es immer dasselbe Haus ist. Aber es unterscheidet sich ja sogar schon innerhalb einer Geschichte. Da hat das Haus in einer Szene eine Garage und in der nächsten keine ... Deshalb habe ich ein Modell gebaut, auf dem alle Varianten des Hauses zu sehen sind.
geht doch. man kann über david lettermans bühnenjubiläum schreiben ohne zu wirken, als habe man einen wikipedia-artikel abgeschrieben. michael reufsteck:
Jon Stewart, dessen Daily Show seit 2003 den Emmy für die beste Comedy-Variety-Show jedes Jahr gewann, sagte später am Abend in seiner Dankesrede, all das, was Letterman gegenüber Carson ausgedrückt habe, empfinde er und seine Generation gegenüber Letterman.
ich liebe craig ferguson. aber auch, imnmer noch, david letterman. seine unprätentiöse art, seine art sich über sich selbst lustig zu machen und die bühne, die er anderen nacht um nacht bietet, sind nach wie vor grossartig. aber am grossartigsten und inspirierensten sind seine konsistenz und seine fähigkeit das gleiche konzept abend um abend mit leben zu erfüllen — seit gefühlt 200 jahren.
Seit Jahrzehnten kämen Kritiker in die Konzerte und die Künstler verwendeten die Kritiken, um sich zu präsentieren und im Markt zu etablieren, so Schöne. "Dafür sind die Kritiken für uns wichtig. Und dass das jetzt nicht mehr so ist, hat sicher etwas damit zu tun, wie heute mit Rechten im Internet umgegangen wird, und auch wie wir Künstler mit dem Internet umgehen", so der Sänger. Peter Schöne musste am Ende insgesamt 1400 Euro an die "Süddeutsche" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zahlen. Jetzt widmet er sich lieber wieder seiner Kunst.
Aber zurück zu Raue. Ein Chefredakteur, der nicht mal in der Lage ist, richtig zu zitieren? Ja, der Journalismus in Deutschland hat ein Problem. Doch es sind nicht die jungen Leute, es ist nicht das Internet und Social Media. Es sind die alten Herren, die sich für das journalistische Geschenk an die Menschheit halten. Die hoffen, die Veränderung der Welt aufhalten zu können, indem sie schreiben, dass sie sich nicht verändere und wenn, dann zum üblen.
aus knüwers text habe ich übrigens zwischen den zeilen herausgelesen, dass thomas knüwer wolf schneider für einen wolf aufschneider hält. /via
stefan niggemeier kritisiert die kritiker von wolf schneider und paul-josef raue:
Die Kritiker werfen dem Buch überkommenes Schwarz-Weiß-Denken vor, dabei haben sie sich selbst in einem viel größeren Maße auf ihrer Seite der Front in den Schützengraben eingebuddelt.
Ich schrieb dem Chefredakteur eine E-Mail, indem ich ihn über mein Urheberrecht in Kenntnis setzte, ihm mitteilte, dass ich keine Anwälte einschalten werde und ihm eine Rechnung über eine kleine Lizenzgebühr in Aussicht stellte. In seiner ersten Mail schrieb er, dass er ja nicht wusste, dass die Grafik von mir sei* und ich selber schuld sei, weil ich keinen Copyrighthinweis auf das Bild gesetzt habe. Auf meine zweite, etwas weniger nette Mail kam die Antwort: „wenn es denn um eine entschuldigung geht - bitteschön, hiermit entschuldigen wir uns.“.
Damit war die Sache für mich erledigt. Manchmal reicht ja auch einfach eine liebevolle, von Herzen kommende Entschuldigung, um sich gütlich zu einigen. Netten Menschen kann man einfach nichts abschlagen.
[...]
* Alle Titel meiner Grafiken führen bei einer einfachen Googlesuche aufs Blog, geübte Journalisten könnten die Quelle also durchaus recherchieren.
Wir haben es wirklich lange friedlich versucht, einfach drinnen zu bleiben und Euch zu ignorieren. Ihr habt aber einfach nicht aufgehört, uns mit „Schönem Wetter“ vollzutexten, von „Frischer Luft“ zu jubeln und von den Freuden der Bewegung bei minus fünfzehn Grad. Es reicht. Nein, wir möchten nicht spazieren gehen, wir möchten nicht aufs Eis, wir möchten nicht in den Schnee, nein. Akzeptiert die Wahrheit: Es ist nicht schön draußen, es ist rattenkalt.
ich kann den satz ja eigentlich nicht leiden: „wissenschaftliche studien haben ergeben, dass ...“ aber wenn seth godin sagt
Research shows us that what people remember is far more important than what they experience.
dann lass ich das mal durchgehen. seth godin sollte man eh alles durchgehen lassen. ich mag es sehr wie er oft profane selbstverständlichkeiten einfach mal mit seiner verbalen taschenlampe anleuchtet und sie so in ganz anderem licht erscheinen lässt. und wenn seine schlussfolgerungen dann auch noch meinen erfahrungen entsprechen, dann hagelts seth godin-links:
The easiest way to amplify customer satisfaction, then, is to underpromise, then increase the positive peak and make sure it happens near the end of the experience you provide. Easy to say, but rarely done.
gute frage: bleibt mit dem vermehrten einsatz von immer kommunikationsfroheren sensoren unser energiekosum privat? und warum sollte er das? seth godin:
A significant byproduct of the connection revolution is that things that were private because they were difficult to measure will no longer be private. When devices can talk to each other, the information rarely remains private. It's not going to stop with energy, of course.
interview mit sascha lobo im cirero. sascha lobo:
Ich mag die Idee des Urheberrechts sehr - es handelt sich auch um einen rechtlichen Schutzraum der Kultur gegen den reinen, unregulierten Markt - aber es bedarf dringend einer Anpassung an die digitalen Realitäten. Das alte Urheberrecht wird im Internet nur unter Verletzung des halben Grundgesetzes aufrecht zu erhalten sein. Und das geht nicht. Alternativen müssen her.
da ist nicht so irre viel neues in dem interview, ich finde aber das urheberrechtsschutz-kollateralschadens-argument super. wer den schutz des alten urheberrechts durchsetzen will, kommt nicht daran vorbei kräftig aufs grundgesetz zu scheissen. und wahrscheinlich hilft selbst das nicht gegen den lizenzraub.
übrigens:
Das Interview führte Petra Sorge schriftlich
da hätte ix doch mal die gelegenheit etwas früher als boingboing zu veröffentlichen. vor zwei tagen schrob mir ein leser über das unicode-zeichen „pile of poo“. ich hab nichts drüber geschrieben, und jetzt hat boingboing das getan.
manchmal ist ein wikipedia-artikel zweitausend mal interessanter und informativer als ein von einem journalisten geschriebener artikel. die frage ist: sagt das was über die qualität von wikipedia aus, oder über die qualität von DWDL.de?
Das Blog ist immer noch am ehesten meine Form. Für die persönlichen Inhalte. Und nur die persönlichen Inhalte. Neuerdings las ich mehrmals, das jemand Wert darauf lege, seine Blogtexte als Fiktion verstanden zu wissen. Ich nicht. Mein Blog ist nur autobiographisch. Es gibt nicht einmal eine Kunstfigur (ok, ein Farbfilter -rosa- liegt vielleicht drüber). Ich glaube, ich will auch nur Blogs lesen, die autobiographisch sind. Ich lese Blogs, weil ich den Charakter hinterm Blog mag (ähnlich lese ich auch Bücher, mich interessieren die Figuren), ich mag die Subjektive Sicht der Person auf die Dinge. Wenn jemand mir eine Kunstfigur vorgaukelt: auch okay, aber Gemeinschaftsblogs lasse ich üblicherweise liegen, oder fiktive Sachen finde ich auch schwierig. Ich habe vier fiktive Texte in meinem Blog, offensichtlich Fiktion, die fühlen sich alle fremd an. Sie bleiben aber da wo sie sind, vielleicht weil sie jetzt Teil der Chronik sind, meiner Chronik, was weiß ich.
ich wiederhole: was haben kim schmitz und kim jong-il gemeinsam? nichts. noch nichtmal den vornamen. na gut. doch was: ein unfreiwilliges tumbl-blog.
Meiner Meinung nach war meine Mutter der Ausschlag dafür, dass sich nur 15 km vom Haus meiner Eltern entfernt, ein riesiges Outletcenter angesiedelt hat.
grandios erfolgreicher pr-spin von twitter bezüglich neuer zensur- und filter-mechanismen, die angeblich zu weniger zensur führen, weil jetzt beanstandete tweets nicht mehr global, sondern nur länderspezifisch entfernt werden (können). bloss:
All this distracts us, however, from a simple fact: Twitter currently performs no political censorship at all and has never once removed a tweet at the request of a foreign government. The false choice between degrees of political censorship belies Twitter's third option, of continuing its censorship-free tradition instead of playing with political fire abroad.
also ein lupenreiner arschloch-spin von twitter. scheint ein megatrend 2012 zu sein: firmen die sich bisher mühe gaben den eindruck zu erwecken die guten zu sein, versuchen weiter diesen eindruck zu erwecken, zeigen aber ihr wahres, von wirtschaftlicher gier zerfressenes gesicht hinter einer dünnen schicht journalisten-spin.
I imagine half of my readers are smugly thinking "See, I told you Google was evil all along". I don't think that's right. In particular I refuse to give in to a cynical view of Google's "Don't be evil" motto; that ethos was very real, a sincere and important guiding principle. And if a big company like Google can't avoid being evil, then what world-changing enterprise can? But I think Google as an organization has moved on; they're focussed now on market position, not making the world better. Which makes me sad.
Google is too powerful, too arrogant, too entrenched to be worth our love. Let them defend themselves, I'd rather devote my emotional energy to the upstarts and startups. They deserve our passion.
Die US-amerikanische Autorin Valerie Monroe machte den Selbsttest, eine Laserbehandlung, die angeblich gegen Cellulite helfen soll, und schrieb darüber.
[...]
Zweimal pro Woche rollte eine junge Dame eine Maschine, die aussah wie R2D2, über meinen Hintern und meine Oberschenkel. Es fühlte sich an, als würde jemand meinen Arsch staubsaugen.
"Unklar" ist journalistendeutsch für: "um das womöglich herauszufinden, hätten wir länger als dreißig Sekunden recherchieren müssen".
Mit Google+ und der Sozialisierung der Suchergebnisse macht sich Google nun nicht nur angreifbar, sie zersetzen die Ordnung des Imaginären selbst. Wenn sie neben dem Suchergebnis anmerken 'weil der Autor 15.000 Follower auf G+ hat' oder 'weil das der und der Kontakt geshared haben' schreiben, ich aber weiß, dass derjenige vom jeweiligen Thema keine Ahnung hat und besser nicht als Hauptreferenz zitiert werden sollte, und wenn das Ergebnis dann auch noch nicht gut ist, oder wenn Google Vermutungen über das, was ich wohl meine, in die Suchergebnisse hineinfakturiert und mir deshalb falsche Antworten auf Fragen liefert, die ich gar nicht hatte, dann bringen sie das Konzept ihrer eigenen Dummheit selbst auf den Tisch. Indem Google in der Suche das ehemalig Implizite explizit macht, macht es sich selbst kritisierbar, wenn die Interpretation nicht funktioniert. Und dann liegt auch der Schluss nahe, dass Google auch ansonsten nicht so besonders schlau ist.
Wenn sie glauben, sie wissen besser was ich will, als ich selbst, aber sie lösen das nicht ein, dann wirken sie dumm.
stefan plöchinger schreibt schön differenziert über ansgar hevelings 24 stunden ruhm. erstaunlich daran: der text ist mit unzähligen echten links nach draussen gespickt. nicht den verkackten fake-links wie sonst in texten auf sueddeutsche.de. achso. das was stefan plöchinger („leitet seit 2011 die Onlineredaktion der SZ und arbeitete zuvor bei Spiegel Online und der FTD“) dort füllt, ist ein blog. deshalb! trotzdem gut.
die CSU-bundestagsabgeordnete dagmar wöhrl versucht „digitale brücken“ zu bauen -- und macht das gar nicht mal so schlecht:
Und so wie die Piratenpartei zu eigentlich allen Themen außer dem Internet Lösungen auf die Fragen und Nöte der Menschen finden muss, so müssen die anderen Parteien Antworten auf die Bedürfnisse der Netzgemeinde finden. Politisch erfolgreich wird künftig sein, wer beide Pole am besten verbinden können wird. Denn meines Erachtens ist es falsch, die Problematiken der Netzpolitik immer abgekoppelt von den anderen Politikfeldern zu sehen. Nichts ist monokausal und eine derartige Betrachtungsweise ist schlicht zu eingeengt, um dauerhafte und allseits befriedende Lösungen zu finden.
nach einer längeren phase in der sascha lobo offenbar besseres zu tun hatte als gute texte zu schreiben (er schrieb ein paar wochen lang nur mittelgute texte), hat sascha lobo am dienstag wieder etwas geschrieben, das hand und fuss hat. und ein konstruktives textende:
Genau hier besteht für das freie und offene Netz, wie wir es heute kennen, die Chance. Mit Tim Wu gesprochen war die Vermarktung medialer Inhalte bisher stets entscheidend für die Weiterentwicklung von großen Informationsstrukturen. Wenn also ein legaler Web-2.0-Markt für Musik, Filme, Bücher entsteht, mit ernstzunehmenden Umsätzen, der die Kraft der digitalen Vernetzung nutzt, statt sie zu bekämpfen - dann wird jeder dort ausgegebene Euro das Netz stärken. Denn es ist völlig legitim und wünschenswert, mit Inhalten Geld zu verdienen.
Liebe - hoffentlich - netzpolitisch nicht mehr ganz so uninteressierten Freunde, ihr merkt, das Netz geht uns alle an. Es ist ein wichtiger Baustein für eine demokratische Zukunft. Wir müssen auf es aufpassen, denn es gibt viele undemokratische Menschen, die es aus eigennützigen Interessen zerstören wollen und viele Politiker, die das nicht verstehen. Um es zu beschützen, braucht es auch eure Wachsamkeit, denn glaubt mir, das ist alles erst der Anfang.
der erklärbärige sendung-mit-der-maus-tonfall ist doch immer für einen blogeintrag der das zeug zum klassiker hat gut. als johnny haeusler vor sieben jahren den „jamba kurs“ veröffentlichte, sah spreeblick übrigens genauso aus wie mspr0.de jetzt: kubrick. tolles wordpress theme!
[nachtrag: man sollte sich die argumente aber nicht nur bei mspro, sondern auch genauer ansehen.]
Wäre es jetzt nicht endlich mal an der Zeit, über Eigentum nachzudenken?
schöne analogie: bei facebook wohnen wir nur zur miete, sollten hier und da aber mal über eigentum nachdenken. andererseits zeigt es, dass viele blogger auch nur ganz schreckliche unpragmatische, ideologische spiesser sind. was nicht meins ist, sondern nur zur miete, ist doof. andererseits ist spiessig sein auch toll. um mal die werbung zu zitieren: wenn ich gross bin, will ich auch spiesser werden.
[bemerkenswert ist übrigens noch, dass julius endert bei carta auch nur zur miete wohnt.]
ulf schmidt formuliert ein sehr bedenkenswertes statement für „Urheber gegen den sogenannten kommerziellen Urheberrechtsschutz“:
1. Als Kreative verurteilen wir es aufs Schärfste, dass unsere Kreationen in Wort, Bild, Klang, Code durch die Verwertungsindustrie als Vorwand genutzt werden, um den freien Informations- und Meinungsaustausch im Internet durch technische oder polizeiliche Maßnahmen einzuschränken, unsere Rezipienten durch Abmahnungen zu drangsalieren und durch Strafverfolgung zu kriminalisieren.
7. Ein Recht der Verwertungsindustrie auf Bezahlung digitaler Inhalte anzuerkennen, hieße auch der Post das Recht zuzugestehen, Porto für Emails zu verlangen. Es ist eine Absurdität von historischen Ausmaßen.
das sollte eine ständige kategorie in allen blogs der welt werden: statt einer blogrolle eine im klar- und langtext kommentierte linkliste. von mir aus nennt man das dann lieblingsblogs, blogaward oder „ein ♥ für blogs“ — hauptsache die begründungen dazu lesen sich gut.
peter schumacher hat sich „Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus“ von wolf schneider und paul-josef raue angeguckt. besonders begeistert ist er offensichtlich nicht:
Der Bescheidwisser-Ton der beiden ist im neuen Kapitel Online-Journalismus noch mal eine Spur nerviger als in den alten Auflagen zu den alten Themen. In Anbetracht des Wandels im Journalismus sind vermeintliche Wahrheiten dieser Art ähnlich wie Bauernregeln: Man weiß zwar nicht, warum es um einen herum stürmt, zimmert sich aber ein paar Glaubensätze, die nicht immer eine innere Logik haben müssen. Und der Jungbauer staunt.
ausführliches dings von ars technica über kim schmitz. kim schmitz „freund“ michael b. schmidt (aka smudo) kommt auch drin vor, im bewegbild. mann, das ist so peinlich, dass man es kaum aushält. ich hab das angebervideo gerade mal 5 minuten ausgehalten. /via nico brünjes
schöner rant von nico brünjes über das nicht vorhandene predictive behavioral targeting auf webseiten die eigentlich genug daten haben sollten um damit etwas sinnvolles anzufangen:
Gleiches gilt natürlich nicht nur für immobilienportale, sondern auch für die Gebrauchtwagensuche oder beispielsweise Partnerbörsen. Der Nutzer wird dort überall bis ins letzte Detail getrackt, aber den Service verbessert man damit nicht. Wahrschienlich werden die Daten dann eher genutzt, um mir anderenorts die passende Bannerwerbung für Toiletttensitze zu zeigen. Und eins ist natürlich auch klar, eine Internetbörse ist ja irgendwie schizophren: sie will einen als Besucher da behalten, stelllt sie mch aber zufrieden, bin ich als Kunde verloren...
predictive behavioral targeting ist wohl etwas, das man analog zum traum vom papierlosen büro und der künstlichen intelligenz ansehen sollte: dass wir es uns vorstellen können und zum beispiel ansatzweise verstehen wie man ohne papier auskommen könnte oder wie man intelligente maschinen bauen könnte, heisst noch lange nicht, dass man es dann auch kann. meistens dauerts einfach 20 bis 30 jahre länger als man dachte. und dann braucht man trotzdem immer noch papier, siri versteht einen nicht und die werbung ist so scheisse und zielgruppenfern wie 1970 im stern.
Habt ihr eben nen Moment? Nehmt euch mal 12 Minuten Zeit und schaut euch Drop an. Ein ganzganz toller Kurzfilm von Gavin Toomey über die spontane Bekanntschaft zweier Männer auf einem Dach mitten im Herzen Londons.
ich hab den film angeguckt, alle 12 minuten, und bin nicht begeistert. aber das gehört wohl auch dazu, zum leben, dass man sachen verlinkt, die man selbst langweilig findet.
nett aber auch langweilig. ich fand auch schon „creature comforts“ von aardman nur 5 minuten lang ganz witzig, bis die überraschung verflogen ist. die aardman-figuren sind ja wirklich alle total liebenswert und toll, aber superhelden und tiere zu den stimmen von kindern holen mich nicht hinterm sofa hervor.
da guck ich mir lieber die zehnte wiederholung von shaun das schaf in der sendung mit der maus an. darüber kann ich bis zum clipende immer köstlich amüsieren.
johnny haeusler macht aus spreeblick wieder sein persönliches, eigenes blog. war ja nicht alles schlecht in der multiautoren-zeit, im gegenteil. irgendwie zeigt spreeblick, aber auch carta und ein paar andere beispiele, wie schwer die gratwanderung ist, zwischen ursprünglichen bloggen (unredigiert von dritten einfach, nach lust und laune ins internet schreiben) und dem redaktionell organisierten gruppen-bloggen mit hoffnung auf erfolg. erfolgsdruck oder finanzieller druck tun dem bloggen glaube ich nicht gut.
aber vielleicht ist es auch gar keine gratwanderung und es gibt einfach bloggen — frei und frank ins internet schreiben — und online publizieren mit redaktionellem gedöns. beides sollte man vielleicht nicht zu mischen versuchen, sondern sich entscheiden: will ich machen was ich will oder eine erfolgreiche, regelmässig erscheinende publikation machen? nur warum soll man das redaktionelle dings dann überhaupt blog nennen? warum nicht „magazin“, „online-dienst“ oder „[beliebiger nachname] post“?
Als ich jünger war, da war es mir wichtig, das Leben zu beschreiben, festzuhalten. Den roten Faden finden, und Pointen - immer diese Suche nach Pointen. Jetzt denke ich: Dinge passieren, das Leben geht weiter.
Als ich jünger war, da hatte ich nicht immer recht. Die Metaphern, die ich spann, waren oft mehr Poesie als Wahrheit. Ich habe mit beiden Händen nach dem Leben gegriffen. Jetzt zieht es an mir vorbei, und meine Hände bleiben leer.
fragmente lesen ist wie the cure hören: deprimierende töne, die inspirieren.
marcel weiss hat sich verschiedene suchmaschinen-alternativen zu google angesehen. das fazit deckt sich mit meinen erfahrungen:
Duck Duck Go oder Blekko für alltägliche Suchen
Blekko für das Durchsuchen einer festen Zahl an Websites aus der eigenen Branche oder andere Aufgaben, die man vorher einer CSE von Google anvertraut hat.
Bing für die Bildersuche
Google für alle Suchanfragen, die auf den anderen keine zufriedenstellenden Ergebnisse brachten
liegt auf der hand, aber doch ein aha-effekt, wie sehr google (noch) von den standard-einstellungen der meisten browser profitiert:
Über die letzten anderthalb Jahre ist mir noch etwas bewusst geworden, dass man leicht übersieht: Google ist praktisch überall default, abgesehen von IE. Egal welchen Browser man auf dem Desktop installiert (abgesehen von IE), egal ob iPhone oder iPad: Überall ist Google voreingestellt. Die Wechselkosten weg von Google sind zwar minimal. Aber sie sind vorhanden.
Well, of course, to Dodd, actual democracy is an abuse of power. He prefers backroom dealing to actually letting the people out to have their say...
Besonders die neueren Stücke an diesem Abend klangen mit ihrem Geigengeschluchze und der wie über ferne grüne Hügel her hallenden Flöte, als habe Knopfler sie direkt für die Deostick- oder Flaschenbierwerbung designt: friesisch herb!