river vs. bosch

felix schwenzel in gesehen

ri­ver (auf net­flix) ist kein schlech­ter kri­mi. die sto­ry ist schön ver­wo­ben und john ri­ver bohrt sich durch jede ein­zel­ne zwie­bel­hül­le bis er in der ach­ten fol­ge im zen­trum an­langt. ich hab die se­rie aber nicht ger­ne ge­se­hen, jede fol­ge war eine qau­al. ich fühl­te mich wie im thea­ter. ich habe nichts ge­gen psy­cho­lo­gie oder ge­gen die fil­mi­sche auf­be­rei­tung von psy­chi­schen pro­ble­men, aber wie die se­rie john ri­vers psy­cho­se, bzw. sei­nen um­gang mit den stim­men in sei­nem kopf aus­walz­te war mir ein­fach viel zu lang­at­mig. ja, stel­lan skars­gård hat ein wun­der­ba­res ge­sicht, aber müs­sen wir es wirk­lich jede fol­ge 30 mi­nu­ten lang in gross­auf­nah­me be­wun­dern? acht fol­gen lang? so ge­se­hen war die se­rie ein qual, aber ich war am ende froh, sie durch­ge­stan­den zu ha­ben, denn das ende war sehr OK und die se­rie ins­ge­samt auch.

ich habe jetzt die zwei­te staf­fel bosch (auf ama­zon) an­ge­fan­gen und war er­staunt, was für ein kon­trast das ist. die ers­te staf­fel bosch fand ich nicht schlecht, aber auch nicht so gut, dass ich mich gleich auf die zwei­te staf­fel ge­stürzt hät­te. aber jetzt, nach der ri­ver-qual, bin ich er­staunt wie gut ver­dau­lich man­che fern­seh­se­ri­en sein kön­nen, bzw. bosch ist. zwei fol­gen habe ich am stück weg­ge­se­hen und die drit­te hät­te ich wohl auch gleich noch weg­ge­at­met, wenn ich mich nicht selbst un­ter­bro­chen hät­te um die­sen ge­dan­ken auf­zu­schrei­ben: man muss im fern­se­hen ei­nen cha­rak­ter nicht se­zie­ren um ihm na­he­zu­kom­men, man muss die welt nicht aus sei­ner per­spek­ti­ve zei­gen, um sein ver­hal­ten zu ver­ste­hen, man muss nicht jede re­gung der haupt­fi­gur aus­in­sze­nie­ren und thea­tra­lisch über­hö­hen, um em­pa­thie zu ei­nem cha­rak­ter zu ent­wi­ckeln. fern­se­hen funk­tio­niert im kopf des zu­schau­ers. ich möch­te nicht al­les aus­for­mu­liert, gar­niert und gar­ge­kocht ser­viert be­kom­men, ich möch­te die sät­ze selbst im kopf zu­en­de füh­ren, ich will die emo­tio­nen selbst auf die cha­rak­te­re pro­ji­zie­ren und ab und zu auch was zum kau­en ha­ben.

lei­der ist bosch ein denk­bar schlech­tes bei­spiel für ex­qui­si­te er­zähl­kunst, aber weil bosch eben zu­fäl­lig ge­ra­de auf ri­ver folg­te, fiel mir der kon­trast auf und ich muss­te ihn mal auf­schrei­ben. aber auch wenn bosch nur eine gut ge­mach­te mit­tel­gu­te se­rie ist, bleibt sie doch ein gu­tes bei­spiel da­für, das gute er­zäh­lun­gen und in­ter­es­san­te cha­rak­te­re nicht von der se­rie selbst, ih­rer in­sze­nie­rung oder dem re­gis­seur er­schlos­sen wer­den müs­sen, son­dern dass man das gut dem zu­schau­er­kopf über­las­sen kann.


bosch te­le­fo­niert in der ers­ten fol­ge der zwei­ten staf­fel mehr­fach mit sei­ner toch­ter. das ak­kus­ti­sche si­gnal und das ein­ge­blen­de­te logo rechts oben las­sen kei­nen zwei­fel dar­an auf­kom­men, dass mi­cro­soft/sky­pe ei­nen ge­wich­ti­gen teil zum pro­duk­ti­ons­bud­get bei­getra­gen hat. ko­misch fand ich aber, wie bosch wäh­rend des te­le­fo­nats sei­nen dau­men auf sein bild hielt:

und das, ob­wohl er sei­nen dau­men ei­gent­lich gar nicht auf dem bild­schirm hat­te.

ich ver­mu­te die front­ka­me­ra des pro­dukt-plat­zier­ten sam­sung te­le­fons war ein­fach zu schrot­tig für eine HD-se­rie.


kann auch sein, dass ich bosch lie­ber gu­cke, weil ich so un­fass­bar ger­ne das ge­sicht von ja­mie hec­tor an­se­he.


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fas­zi­nie­rend: paul mo­zur über das in­ter­net in chi­na und da­mit (auch) über die zu­kunft des net­zes.


labskaus

felix schwenzel in gekocht

ich mag cor­ned beef ja ganz ger­ne. die bei­fah­re­rin traut dem do­sen­zeug nicht, kei­ne ah­nung war­um. jah­re­lang ha­ben wir uns vor­ge­nom­men pö­kel­fleisch beim metz­ger zu kau­fen, das pro­blem ist al­ler­dings, dass man das ein paar tage vor­her be­stel­len muss. so gut ha­ben wir in den letz­ten drei jah­ren nur ein­mal vor­aus­pla­nen kön­nen. jetzt gabs cor­ned beef bei aldi, und weil das ver­trau­en der bei­fah­re­rin in aldi un­end­lich ist, konn­te ich heu­te spon­tan labs­kaus ma­chen.

ich hab mich grob an die­ses re­zept von tim mäl­zer ge­hal­ten, und von al­lem ein biss­chen mehr ge­nom­men:

  • 1 dose corned beef
  • 3 grosse rote beete knollen
  • 1,2 kilogram kartoffeln
  • 2 grosse zwiebeln, fein gewürfelt
  • 50 gramm butter
  • 100 milliliter brühe
  • 1 kräftiger schuss gurkenwasser
  • saure gurken
  • rollmöpse
  • spiegeleier

die rote bee­te knol­len hab ich un­ge­schält 40 mi­nu­ten ge­kocht. da­mit hat­ten sie noch biss, was sich als vor­teil­haft für die labs­kaus-kon­sis­tenz her­aus­stell­te. nach dem schä­len habe ich eine hal­be bee­te be­sei­te ge­stellt und die an­de­ren stü­cke pü­riert. we­gen dem biss, kam da kein pü­ree raus, son­dern sehr fei­ne stück­chen.

ne­ben­bei habe ich ich die kar­tof­feln im dampf­ga­rer 25 mi­nu­ten ge­dampft. [-wer­be­link] der dampf­ko­cher ist eine der bes­ten an­schaf­fun­gen der letz­ten jah­re. wir ha­ben zwar den al­ten mei­ner el­tern über­nom­men, aber kar­tof­feln las­sen sich mit dem ding su­per zu­be­rei­ten. die kar­tof­feln hab ich nach 20 mi­nu­ten grob ge­stampft.

in der pfan­ne die zwie­beln mit viel but­ter an­düns­ten, nach 2 mi­nu­ten das cor­ned beef dazu und noch­mal 2-3 mi­nu­ten ver­bra­ten. da­nach 2-3 mi­nu­ten die rote bee­te stück­chen mit an­bra­ten, mit brü­he und gur­ken­was­ser ab­lö­schen und et­was ein­ko­chen. am ende den kar­tof­fel­stampf dazu, un­ter­rüh­ren ein weil­chen kö­cheln/bra­ten las­sen und gross­zü­gig sal­zen und pfef­fern.

kei­ne ah­nung wo der ge­schmack her­kam, ich ver­mu­te zu ei­nem gros­sen teil von der ro­ten bee­te, aber der stampf hat dies­mal auch schon pur, ohne die bei­la­gen, sehr su­per ge­schmeckt — aber mit den bei­la­gen ganz be­son­ders.


  ka­tia­kelm.de: schon wie­der neue bil­der

am tep­pich hat die bei­fah­re­rin ta­ge­lang, wo­chen­lag rum­ge­malt. ihr ge­sicht, bzw. die mund­hal­tung wäh­rend sie in den au­to­ma­ten guckt, sei­en hin­ge­gen nur ein paar pin­sel­stri­che ge­we­sen. ich find die neu­en bil­der alle gran­di­os, vor al­lem num­mer drei und sie­ben.


Photo by felix schwenzel in Französische Straße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ubahn­hof fran­zö­si­sche stras­se


  spie­gel.de: Smart­phone und Er­zie­hung: Weg­le­gen ist auch kei­ne Lö­sung

sehr gut: sa­scha lobo zer­legt die ak­tu­el­le spie­gel-ti­tel­ge­schich­te auf spie­gel-on­line. und tat­säch­lich be­schreibt er ein pro­blem, das seit vie­len jah­ren ein ech­tes pro­blem ist: in­ter­net- oder tech­no­lo­gie­kri­tik be­wegt sich auf er­schüt­ternd ober­fläch­li­chem ni­veau und ver­hin­dert so eher de­bat­ten über die ei­gent­li­chen pro­ble­me, als sie an­zu­feu­ern. oder wie sa­scha lobo es aus­drückt, es wird über die feuch­ten stras­sen ge­re­det, ohne auch nur ein wort oder ge­dan­ken über den re­gen zu ver­lie­ren.

wir brau­chen kei­nen auf­ge­setz­ten di­gi­tal­skep­ti­zis­mus der an der ober­flä­che rum­kra­kelt, son­dern, wie an­drew keen das mal ge­sagt hat: „wir brau­chen men­schen, die das the­ma geis­tig durch­drin­gen.“ wir brau­chen so­et­was wie eine so­li­de di­gi­tal­ge­sell­schafts­wis­sen­schaft.


ver­wir­rend was die grü­nen da vor­schla­gen: ein bünd­nis tren­nen, weil es nur ge­mein­sam geht? tren­nen = ver­ei­nen?


Photo by felix schwenzel in Alexanderplatz Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ver­wir­rend was die grü­nen da vor­schla­gen: ein bünd­nis tren­nen, weil es nur ge­mein­sam geht? tren­nen = ver­ei­nen?


  es­qui­re.com: El Chapo and the Se­cret Histo­ry of the He­ro­in Cri­sis

tol­les, lan­ges stück von don win­slow über joa­quín guz­mán „el chapo“ loera. toll ist na­tür­lich das fal­sche wort, weil die grau­sam­keit des the­mas auf al­len ebe­nen un­er­mess­lich ist. aber wie don win­slow nach ge­fühlt 60 sei­ten das the­ma noch­mal run­ter­kocht auf die­sen satz, ist ebein­dru­ckend.

I'm always amazed that progressive young millennials will picket a grocery chain for not buying fair-trade coffee but will go home and do drugs that are brought to them by the killers, torturers, and sadists of the cartels.


if you’re lonely when you’re alone, you’re in bad company.

john ri­ver (s01e03) zi­tiert sat­re


  nut­ri­cu­lina­ry.com: Lis­sa­bon – Alen­te­jo – Al­gar­ve – eine ku­li­na­ri­sche Por­tu­gal-Rei­se: (1) Lis­sa­bon

sehr schön, der rei­se­be­richt aus por­tu­gal von herrn paul­sen. ich habe mehr­fach ki­chern müs­sen und fühl­te mich an mei­ne por­tu­gal-rei­sen er­in­nert, die lei­der viel zu lan­ge zu­rück­lie­gen. was ich be­stä­ti­gen kann: die na­tas schme­cken in por­tu­gal sehr viel bes­ser als hier oder sonst­wo. ei­gent­lich ist das bei al­len por­tu­gie­si­schen spe­zia­li­tä­ten so: vino ver­de schmeckt in por­tu­gal sen­sa­tio­nell, in deutsch­land, ohne kon­text, moch­te ich ihn nie. sar­di­nen: in por­tu­gal eine je­des mal sen­sa­ti­on, in deutsch­land im­mer ma­xi­mal so lala. brat­hähn­chen in por­tu­gal: un­fass­bar toll, je­des ein­zel­ne mal, egal ob in der aus­la­ge ei­nes re­stau­rants ge­grillt, ob am stras­sen­rand oder im jott­we­deh. in deutsch­land ma­xi­mal halb so gut. ein­zi­ge aus­nah­me von die­ser re­gel: port­wein: der schmeckt mir im­mer, auch in deutsch­land.





chef’s table

felix schwenzel in gesehen

die ers­te fol­ge chef’s ta­ble hab ich glau­be ich vor nem jahr auf net­flix ge­se­hen. sie han­del­te von mas­si­mo bot­tu­ra, ei­nem ita­lie­ni­schen koch und sei­nem re­stau­rant os­te­ria fran­ce­sca­na. aber ei­gent­lich han­del­te sie von et­was ganz an­de­rem, von mas­si­mo bot­tu­ra le­ben und sei­ner ein­stel­lung zum le­ben, sei­nen kri­sen und sei­nen er­fol­gen — aber eben auch über das was er kocht. ich fand die­se ers­te fol­ge sehr be­ein­dru­ckend und auch ein biss­chen be­we­gend, weil die­ses por­trait bei­na­he in­tim und schön dif­fe­ren­ziert war. ich er­fuhr et­was über den koch selbst, über das was ihn an­treibt, und bei­na­he ne­ben­bei, was er so kocht.

nach­dem ich nun die fünf an­de­ren fol­gen der ers­ten staf­fel von chef’s ta­ble ge­se­he habe, wur­de klar, dass das die idee hin­ter der se­rie ist. es geht nicht um den tisch, son­dern den oder die, die den tisch deckt. dass da­bei in­sze­na­to­ri­sche mit­tel zum ein­satz kom­men, bei de­nenn ich bei fik­tio­na­len for­ma­ten schrei­end weg­lau­fe, also über­mäs­si­ger ein­satz von zeit­lu­pen, emo­ti­ons­ma­ni­pu­lie­ren­de mu­sik, aus­ufern­de land­schafts­auf­nah­men, stör­te mich in die­sem for­mat fast gar nicht.

tat­säch­lich kommt die­se do­ku­men­ta­ti­ons­rei­he in­halt­lich gut ge­mach­ten fik­tio­na­len for­ma­ten recht nahe. fast jede aus­ga­be han­delt von ei­nem men­schen, der oder die sich auf den weg macht ih­ren traum zu er­fül­len und da­bei auf wi­der­stän­de oder wi­der­sa­cher trifft und sich am ende dann doch durch­setzt. jede fol­ge hat ein hap­py be­gin­ning (ein gut ge­hen­des spit­zen­re­stau­rant) und hap­py end: ein spit­zen­koch, von des­sen le­ben man ein biss­chen er­fah­ren hat, mit ei­nem, oder meh­re­ren, gut ge­hen­den spit­zen­re­stau­rants. aber auf dem weg da­hin, er­fahrt man, was es be­deu­tet dort zu lan­den, wel­che ar­beit und mühe da­hin­ter steckt, wel­che kri­sen und wel­che hin­der­nis­se aus dem weg ge­räumt wer­den müs­sen.

die bot­schaft bei­na­he je­der ein­zel­en fol­ge lau­tet: fin­de zu dir selbst und tue das, was du am bes­ten kannst, auf dei­ne wei­se und so gut du kannst. also — theo­re­tisch — wie bei je­dem ac­tion­film.

ein paar der kö­che fand ich wahn­sin­nig sym­pa­tisch, an­de­re un­er­träg­lich un­sym­pa­thisch, ei­ni­ge der kö­che wir­ken un­glaub­lich prä­ten­ti­ös, an­de­re ge­er­det und rus­ti­kal. was die se­rie aber je­des mal mit er­staun­li­cher leich­tig­keit schafft, ist die mo­ti­ve der kö­che nach­voll­zieh­bar zu ma­chen, zu ver­ste­hen, war­um das, was die kö­che tun, je­weils fol­ge­rich­tig ist.

be­son­ders gut hat das bei fran­cis mall­mann und ma­gnus nils­son funk­tio­niert. der eine wuchs am süd­li­chen arsch der welt in pa­ta­go­ni­en auf, der an­de­re am nörd­li­che arsch der welt in schwe­den. bei­den ge­mein ist die schein­bar wi­der­sprüch­li­che, gleich­zei­ti­ge mis­ach­tung von kon­ven­tio­nen und gros­ser wert­schät­zung von tra­di­tio­nen. bei­de ha­ben ei­nen gros­sen frei­heits­drang und den un­be­ding­ten wil­len, ih­ren ei­ge­nen weg zu ge­hen. wäh­rend nils­sons de­tail­ver­ses­sen­heit und per­fek­ti­ons­drang sehr aus­ge­prägt und au­gen­schein­lich ist, hat mall­mann sei­nen drang zur per­fek­ti­on (schein­bar) über­wun­den und kocht eher la­ko­nisch und urig.

wenn kö­che über ihre phi­lo­so­phie hal­tung zum ko­chen, es­sen oder nah­rungs­mit­tel re­den, kann das ge­hö­rig in die hose ge­hen. wit­zi­ger­wei­se ging das aber bei kei­nem der por­trai­tier­ten kö­che in die hose, im ge­gen­teil. ich fand das nach­voll­zieh­bar bis über­aschend in­ter­es­sant und klug. was ich fas­zi­nie­rend fin­de — aber über­haupt nicht nach­voll­zieh­bar — ist die de­tail­ver­ses­sen­heit und der per­fek­ti­ons­drang der por­trai­tier­ten. ich bin da eher rus­ti­kal und drän­ge aus prin­zip nicht nach per­fek­ti­on. et­was gut bis sehr gut zu ma­chen ist schon an­stren­gend ge­nug — das dann per­fekt zu ma­chen, er­for­dert dann min­des­tens noch­mal ge­nau­so­viel bis dop­pelt so viel auf­wand. ich weiss, dass ich es mit die­ser hal­tung nie in die spit­ze von ir­gend­was schaf­fen wer­de — aber um so fas­zi­nie­ren­der fin­de ich es, an­de­re da­bei zu be­ob­ach­ten.

chef’s ta­ble läuft auf net­flix, mitt­ler­wei­le gibt’s auch schon ne zwei­te staf­fel, von der ich erst eine fol­ge ge­se­hen habe, die das ni­veau der ers­ten staf­fel auch noch­mal über­trifft.

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Photo by felix schwenzel on August 07, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

#spie­gelei zum früh­stück (mit süss­kar­tof­feln und schwarz­wäl­der schin­ken)


Photo by felix schwenzel in Museum für Naturkunde Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ein ein kaufs­wa­gen.


mr. robot s02

felix schwenzel in gesehen

schon nach der ers­ten fol­ge war ich ein biss­chen ge­nervt und ge­lang­weilt von der ak­tu­el­len staf­fel mr. ro­bot. jetzt ist die ak­tu­el­le staf­fel fünf fol­gen alt und zum ers­ten mal nach vier­ein­halb stun­den lauf­zeit kam ein biss­chen span­nung auf.

die selbst­ver­liebt­heit der se­rie, die mir gleich in der ers­ten fol­ge ne­ga­tiv auf­stiess, ver­tieft sich von fol­ge zu fol­ge. all das, was sich in der ers­ten staf­fel en pas­sant zeig­te, um eine strin­gen­te, gute er­zäh­lung zu un­ter­stüt­zen, schiebt sich jetzt selbst­zweck­ar­tig in den vor­der­grund.

un­ter­stütz­ten die teils wun­der­ba­ren ka­me­ra­ein­stel­lun­gen in der ers­ten staf­fel die ge­schich­te mit pas­sen­den bil­dern, habe ich jetzt das ge­fühl, dass die bil­der für sich ste­hen sol­len: schaut her, was für schö­ne bil­der wir im fern­se­hen zei­gen kön­nen!
wa­ren die bil­der von el­li­ots com­pu­ter­bild­schir­men in der ers­ten staf­fel er­freu­lich ak­ku­rat, aber nie das zen­trum der auf­merk­sam­keit, zeig­te die ka­me­ra in der fünf­ten fol­ge el­li­ots bild­schirm teil­wei­se mi­nu­ten­lang, in gross­auf­nah­me und im split­screen. ja es ist toll, dass sich eine fern­seh­se­rie um ak­ku­ra­tes­se bei der dar­stel­lung von com­pu­ter­sys­te­men und hacks be­müht, aber ge­nau das stolz in den vor­der­grund zu stel­len nervt.
die er­zäh­lung in der ers­ten staf­fel war über wei­te stre­cken bruch­stück­haft und füll­te die leer­stel­len erst zum ende hin — aber sie war strin­gent und in sich ge­schlos­sen. in der zwei­ten staf­fel habe ich das ge­fühl, dass die au­toren mög­li­cher­wei­se eine run­de ge­schich­te ge­töp­fert ha­ben, die­se aber aus dra­ma­tur­gi­schen grün­den, nach dem bren­nen, zer­dep­per­ten und den zu­schau­ern jetzt die bruch­stü­cke aus­ufernd prä­sen­tie­ren. kann man so ma­chen, ist dann aber eben scheis­se — erst recht wenn man die bruch­stel­len deut­lich sieht.

die hand­lung kam mit der vier­ten und fünf­ten fol­ge lang­sam in gang, aber der mo­tor stot­tert noch im­mer. das ti­ming der schnit­te zwi­schen den et­was zu zahl­rei­chen er­zähl­strän­gen ist schreck­lich, das cliff­han­ging am ende der fol­gen bil­lig. al­les was die ers­te staf­fel mr. ro­bot an eu­pho­rie in mir we­cken konn­te, pflügt die­se zwei­te staf­fel jetzt un­ter. das gross­ar­ti­ge, la­ko­ni­sche spiel von rami ma­lek wirkt jetzt wie ein lie­gen­ge­blie­be­ner kä­fer auf der au­to­bahn, der auf den ADAC war­tet. die wut und ra­di­ka­li­tät die chris­ti­an sla­ter sei­ner rol­le in der ers­ten staf­fel ver­lieh, wirkt jetzt ähn­lich hys­te­risch und ner­vig wie wi­no­na ry­ders joy­ce by­ers in stran­ger things.

ich schaue mir mr. ro­bot, kei­ne fra­ge, auf je­den fall zu­en­de an — und seit fol­ge fünf be­steht auch hoff­nung dass der zug lang­sam fahrt auf­nimmt. aber es wun­dert mich nicht, dass die quo­ten der se­rie im kel­ler sind.


Photo by felix schwenzel in Berliner Schloss - Humboldtforum. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wenn ix die fas­sa­de so sehe, wünsch ich mir, alle 4 sei­ten wür­den so aus­se­hen.


wow. eli­sa­beth raether bürs­tet das es­tab­lish­ment (uns) sehr un­an­ge­nehm ge­gen den strich und her­aus fal­len gute fra­gen (blend­lel­ink, €):
blend­le.com/i/die-zeit/was-macht-die-au­to­ri­taren-so-stark…


jens weinreich, rio, sport und politik

felix schwenzel in notiert

ich in­ter­es­sie­re mich nur so mit­tel­mäs­sig für die oly­pi­schen spie­le in rio de ja­nei­ro, habe mich aber von jens wein­reich (sehr leicht) über­zeu­gen las­sen, ei­nen rio-pass für 30 euro für sei­ne be­richt­erstat­tung von dort zu kau­fen. den hab ich jetzt, kann aber kei­ne kos­ten­pflich­ti­gen bei­trä­ge fin­den. wo­bei es dar­um na­tür­lich gar nicht geht, son­dern eben dar­um, jens wein­reich bei sei­ner be­ein­dru­cken­den ar­beit zu un­ter­stüt­zen. des­halb kann ich das nur emp­feh­len, ihn zu le­sen und zu un­ter­stüt­zen.